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V -4' ' ' . V M ! S7!r-ll U. S O o, r Mit Sonntag? $ . Blatt . & p IvcxcrWoche Jfp 0 3-- t ,1 ?cnt W K) yCr. vvr S 1 f!Z ZlS V i . . .1 r I ( ' - fc UU.IV .Jfc w OA A. VV iyo ftf" i Erscheint jeden Zlachrnittag nnd Sonntag Zlorgens. Jahrgang 2i. Indianapolis, Ind.. Freitag, den 19. Oktober 190. No. 31 ÜNNMMs rrC o n !sa r fP VU , I III M l I 5? I I i z& UOW VWIv Is ; f 7 r-V Llttsland Depeschen Hms von Vülow . K,m Ikcichs - 5?nttzlcr er-nannt An Stelle des dürften von Hohen lohe. Die Lage in China. Prinz Ching und Li Hnng (shang Machkn ccn Mcht?n tfritorn$$or schlägt Tc5 (SesaaMen $idjou cncrgilche Antwort. Gras voll W::!)Mcc in Pckinz cnse kommcn. Tcr Aocrk!l-5iricg. Die Giiinahni: von Müden seitens der R::sZ.".!. Aus d e in Deutschen Reich. Berlin. 19. Oft. Die Kreuz zeZtunz" verdammt in scharfer Weise fca3 afjallfn Siiiljlanös in der. chinesi schen Frage und üjt hinzu, daß iiufj l?nD seinen eigcnen nüreen keineZ wezs dient, ir:n eZ Cl;ina zu nachsich tig behandelt. Einschreiben von zwei deutscheu Kaufleuten, den Hren Aielfeld un) ton-ann, die am 12. August Äen 2sin verließen und gleichzeitig rr.it den Ver bündeten in Peiir.g eintrafen, ist hie? eingetroffen. Sie fceijaupten, umoider legdre Beweise d-für gefunden zu Hz ten, daß Varon von Keitder, der er rnordete deutsche Gesagte, sich aus aus f drücklicben Wunsch des ganzen diploma tischenorpZ nach dem Tsung LiAamen begeben hade. nachdem, ihn: die fest: Versicherung gegeben worden war, daß nicht die geringste Gefahr vorfanden sei. Eie erklären ferner, das der Baron dar und an dein Tage der Ermordung sich in .keiner Weise yeraussordernd benom nien habe. Die beiden Kaufleute sind die Man ner. welche den Sarg mit der Leiche des Barons von Kettele? aus einem Hügel fanden, wohin sie von einem alten Chi- liefen geleitet worden waren; und sie waren ta auch, die die Leiche zur Baro nin brachten, die immer die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, daß ihr Gatte noch am Leben und sich nur in der Gefangenschaft der Chinesen befinde. Die dcutsÄen Zeitungen weiftn da raufhin. da diese Erklärungen, zusam men mit anderen, die früher gemacht wurden, di? Behauptungen englischer und russischer Zeitungen widerlegen, das Baron tcu 5ketteler's Tod eine Folge seiner eigenen Unvorsichtigkeit ge Wesen sei. ' Einer Depesche auZ Tien Tsin an die .Kölnische Zeit'.lNJ- zusola?. haben Herr De GicrS und die russische Ge- sandtschst V?l':hl erhalten, innerhalb weniger Tage nach Peking zurückzukeh ren. Reichskanzler Graf. von Jillow. In einer Extra-Äusgabc des Reichs-' anzeigers wird angekündigt, daß der Kaiser die Resignation des Fürsten von Hohcnlohe als Reichskanzler angenom rnen habe. Der Kaiser wird dem Für sien den Schwarzen Adler-Orden ver leihen und ihm als Zeichen seiner Gunst ein prachtvolles Geschenk, aus Diaman ten bestehend, übersenden. Der Reichsanzeiger kündigt ferner an. dah Graf von Bülow zum Reichs kanzler. preußischen Minister-Präsi- , dentcn und Minister des Acußeren er nannt worden sei. Der Kaiser Wilhelm ha.1 htm Fürsten von Hohen!? he ein eigenhändiges Schrei den geschickt, in dem er ihm die Annahme seine: Resignation als Reichskanzler an lünrizt und ihm gleichzeitig seinen wärmsten Tank für seine Treue, seine zuszez-ichneten Dienste und seine Selbst aufopferung ausdrückt. Die aararische und die liberale Presse erklären, das; das Kanzleramt thatsach lich schon hz:.t vakant gewesen sei. Im Ueönzen verhalt sich die Presse abwar tend, und man ist gespannt zu sehen, welche Politik Graf Bülow einschlagen wiro. Im Allgemeinen ist man der An sicht. daß er n:: nur dein Namen nach, sondern auch re facto an die Spitze der Neich-re.ierunz treten wird. Der Wccksel im Reichskanzleramt hat nicht die geringste Aufregung verursacht. Die Kommentare der Zeitungen sind durchaus leidenschaftslos. Die Presse läßt dem Fürsten Honlohe Gerechtig teit widerfahren und vermeidet es. viel .-'über die wahrscheinliche Politik deZ Grafen von Bülon? zu sagen, von dem man annimmt, daß er sich bauptsächlich mit den auswärtigen Angelegenheiten be schäftizn wird. . Während des Tages wurde hier ange deutet, daß der Fürst von Hohenlohe erst beschlossen habe zu resigniren, nachdem er in Hamburg eine Unterredung mit dem Kaiser Wilhelm hatte. Die Berli ner Neueste Nachrichten" sagen : Fürst Hohenlohe erklärte noch am Freitag, daß er nicht daran denke, zu resigniren, da j eine Resignation als Fahnenflucht aus- ge.ezt werden könne, und am Samstaz erklärte er noch, daß er sich persönlich dem Reichstag gegenüber dafür oerant Worten weroe," daß er ihn nicht zu einer Crira-Sefsion einberufen habe. In Berbinöunz hiermit ist es be zeichneno. djß die Berliner ..Post", zu deren Aktionären der Fürst von Hohen lo gehören soll, noch am Donnerstag Morgen erklärte, es sei unwahrscheinlich, dzß der Fürst resigniren weroe, denn es sei gar keine Veranlassung dazu vorhan den ' ' 'Die Börsen - Zeitung" ist der An i sicht. 5aß der Fürst ton Hohenlohe nicht I Willen icar. 3:e Lerant.-vorilichkeit für die China-Politik s Kaisers zu über r.khmen un) dies die Beranlassunz zu ? seiner Resianation gab. ! Die Kölnische Zeitung" ist der An i sicht. daß erst spätere Generationen v:r- stehen weroen. welch' wichtige Dienst: Fürst Hohenlohe :m Lande geleistet, in dem er den Kaiser im Zaum hielt." Berlin. 19. Okt. Man glaubt hier nickt, daß es dem Grafen von Bü- !loll? k)ti roi den Fürsten VIN Hz- henlohe gelingen n?:ro. den Kaiser Wll- kelin zu v?lhind?rn. überall die Im- ' tiative zu ergreisen. Die Nationalzel- tunz ist indes; der Ansicht, daß das Land einen Mann von 51 Jahren mit größerer Strenge verantwortlich hal ten wird, als einen achtziziährizen. In Bezug auf die Ansichten des Grafen . m.m J J- rSI- I t I von iöulon) uvtt cie innere oittu tt wenig bekannt, die tionalzeitung er- klärt aber, daß die Reaktion zu Hause mit dem Fortschritt außerhalb der Grenzen des Reichs unvereinbar sei." Der ..Börsen-Courier" sat: Di: Zeit allein wird lehren, ob Graf von Bülow unabhängiger ist als Fürst Ho henlohe es war. Wir hoffen, daß er sich bald mit denHandelsverträzen beschäf tigen wird. ' D i e kranken Monarchen. Berlin. 19. Okt. Es ist jetzt be kannt, daß der König Möert von Sach sen am Blasen-Krebs leidet, den die ihn behandelnden 'Aerzte sür unheilbar hal ten Kopenhagen. 19. Oktbr. Es wird angekündigt, daß der König Os car von Schweden sich auf der Besse runz befindet, es aber noch lange .Zeit nehmen wird, bis er sich wieder gänzlich erholt hat. Die Russen in China. St. P e t e r s b u r g . 19. Okt. Aus den detaillirten Berichten, dieim Kriezsministerium eingetroffen sind. l geyt hervor, daß die Russen vor der Einnahme von Mulden, in der Mand schurei, bei Schzcho auf energischen Wi- verstand seitens der Chinesen stießen, die mit dreißig BataiJonen.' 2 Feld geschützen und einer Anzahl Marirn- Kanonen den Eisenbahndamm und die benachbarten Höhen besetzt hatten. Der Kampf dauerte von neun Uhr, Morgens bis 4 Uhr Nachmittags. Die chinesische Kavallerie umging den rech- ten Flügel der Russen und versuchte diesen in den Rücken zu fallen. Sie wurden zurückgeschlagen, gingen aber immer wieder zum Angriff über, His endlich, nachdem die Artillerie die chi nesischen Stellungen wirksam beschossen hatte, die Russen, durch die Kolonne des Generals Fleischer verstärkt, einen Massenangriff unternahmen und dann die Chinesen zum Rückzug zwangen. Am nächsten Tag leisteten die Chi nesen weniger zähen Widerstand, mit einer starken Stellung auf der Bergket te, die sich vor Liao Jau hinzieht. Dic Position wurde am Mittag eingenom n.en, dieRuss?n waren aber so erschöpft, daß sie dieBerfolgung des Feindes nicht aufnehmen konnten. Eine andere rus fische Kolonne, die ebenfalls auf hart näckigen Widerstand stieß, kam um 5 Uhr Nachmittags in Liao Jan an. Die Russen geben ihren Verlust in den zweitägigenKämpfen auf 50 Mann an Todten und Verwundeten an. Mulden wurde am Nachmittag deZ l. Oktober von den Russen besetzt. Die Chinesen hatten die Minen in Brand gesteckt und die Stadtthore zerstört, ehe sie abzogen. Alle Gebäude, die Aus .ändern und den eingeborenen Konver tirten gehörten, standen in Brand und der kaiserliche Palast war geplündert und theilweise niedergebrannt worden. Einige chinesische Truppen unter hielten noch eine Zeit lang ein schwaches Äewehrfeuer in den Straßen, zogen sich aber schließlich zurück. Das Gros der russischen Truppen besetzte am nächsten Tag die Stadt und vertrieb die noch zurückgebliebenen chinesischen Truppen. Es wurden große Borr'äthe von Le , vensmiiiein imo nriegsmalena., va ' runter auch einige modern: Geschütze, ! erbeutet. ' Aus China. Hongkong, 19. Okt.' Nachrich ten aus Kanton zufolge hat Sun Iat Sen, der Reformer, am Montag die Stadt Hui Chow. Sitz einer Präfektur, eingenommen. In Kanton ist man der Ansicht, daß wenn Hui Chow. welche Stadt während der Pai Ting Rebellion allen Angriffen erfolgreich Widerstand leistete, so schnell genommen worden, die Rebellen im Stande sein würden, Kanton innerhalb einer Woche zu rieh men. P e k i n g , 17. Okt. Die von Pe king nach Pao Ting Fu abgegangene Kolonne kam am Dienstag an einem sechs Meilen südlich von Chi-Chow ge legenen Punkt an. ohne auf Widerstand gestoßen zu sein. Auf den Mauern von Chon-Choon waren die Köpfe von 14 Boxern aufgesteckt und dort wurden auch sieben chinesische Soldaten von den Verbündeten getödter. Der Feldmarschall Graf von Wal dersee ist hier angekommen und mit dea höchsten Militarismen Ehren empfan j gen worden. Er wurde von einer Ab j Heilung internationaler Truppen nach ' dem Gartenpalast begleitet, der in den letzten Jahren von der Kaiserin-Wittwe bewohnt wurde. j London, 19. Oktober. Prinz - Thing und Li Hung Chang haben den ' Nächten definitive Vorschläge zur Bei- Regung aller Differenzen unterbreitet. Das Memorandum ist während des Tages hier eingetroffen. Ueber den ! Inhalt ist noch nichts bekannt gewor den, ein Beamter des auswärtigen ,Zlmtes sagte aber, daß die Vorschläge j zanz modifizirt werden müßten, eh: sie angenommen werden konnten. Paris. 19. Okt. Aus Peking wird zemeloet : Das diplomatische Korps hat eine gemeinschaftliche Note von Li Hung Chanz UN) Prinz Ching erhalten, wo- rin ausgeführt wird, daß es Zeit sei, ernstlich mit den Friedensunterhandlun gen zu beginnen und daß die Prinzen und Mandarinen, welch: mit den Boxern gemeinschaftliche Sache gemacht haben, den Gerichten überantwortet und .nach chinesifchen Gesetzen bestraft weroen soll ten. In ihrer Eigenschaft als Beoollmäch tizte, offeriren Li Hung Chang und Prinz Ching auf der Basis der Entfchä digunz für die Zerstörung der fremden Gesandtschaften in die Friedensverhand lunzen einzutreten. Di: Entschädizun gen sollen von den Telezaten der Mächte bestimmt werden. Auf diese Note antwortend, hat Herr Pichon. der französische Gesandte in Peking erklärt, daß China, nachdem es einmal anerkannt, daß es das Völker recht verletzt, gezwungen sei, jetzt auch die Verantwortlichkeit dafür zu über nehmen. Er verlange deshalb, daß die Hauptschuldigen in eremplarischerWeise bestraft würden, nämlich die Prinzen Tuan. Chwang. Kanz Ji und Tunz Fuh Hsiang. Er fügte hinzu, daß, so- lange die Köpfe dieser Männer nicht ge- fallen seien, es unmöglich sei, die Feind- stligkeiten einzustellen. Shanghai, 19. Okt. Die Deutschen ziehen ihre hier siationirten I Truppen zurück, und ein Transport- Dampser. der ne nach Taku bringen soll, wird am Freitag hier erwartet. Der Voeren - Krieg. Paris. 19. Oktober. Es wird hier versichert, daß der Präsident. Krü ger, nachdem er in Marseilles gelandet, nach Paris kommen und hier mit allen Ehren, die'einem fremden Staätsober Haupt zukommen, empfangen ' werden wird. Die Marseille? Stadtbehörden treffen alle Lorbereitungen, für einen Fmj?fang und es ist gewiß. daß'Oom Paul Krüger in ganz Frankreich in der enthusiastischsten Weise begrüßt tverden wird. Die Thatsache, daß die Boeren sich immer noch in der energischstki. Weise vertheidigen, hat in ganz Europa ' jc?as Interesse für die Boercn wieder geweckt und die französische Negieninq nament lich ist ganz zufrieden damit, daß durch die fortgesetzte Aktivität der Transvaa ler England vollständig die Hände ge bunden sind, insoweit anderweitige Operationen in Betracht kommen. Aus diesem Grunde is! es wahr schcinlich, daß Europa, undnamentlich Frankreich, den Präsidenten 5!rüger bis zu einem gewissen Grad ermuthi gen und ihm eine schwache Hoffnung auf eine mögliche Intervention machen werden. - 1 " ' Ein prominenter Politiker hat er klärt, daß dies die Politik Frankreichs sein wird. Herr Krüger wird gut em pfangen und so viel, 'als möglich er muthigt werden. Die Feindseligkei ten in Slld-Afrika dürften unter diesen Umständen nicht so schnell ein Ende er reichen. Pretoria. 19. Okt. Die Boeren zerstören tagtäglich an vielen Plätzen die Eisenbahn, wie sie au.ch die Tele- grapyen- und elepyondrähte. durch schneiden. -. Ihre Angriffe sind im hoch sten Grade irritirend. Die Leute, die die Telegraphen-Linien repariren, müs sen immer von größeren Truppen-Ab-theilungen begleitet werden. Das ein zige Mittel, diesen Zuständen ein Ende zu machen, scheint zu sein, daß man die sämmtlichen Boeren zusammentreibt und dcportirt, da man augenscheinlich keinem einzigen trauen kann. Konig Leopold in Paris. Paris. 19. Okt. Der Präsident Loubet gab am Abend zu Ehren des Königs Leopold von Belgien im Ely see-Palast ein Staats-Bankett. Graf Dultremont, der belgischeHofmarschall; der Premier. Herr De Smet de Meyer, der hiesige belgische Gesandte, die bel gischenAusstellungskommissäre und die Mitglieder des französischen Kabinets waren anwesend. Aus Spanien. Madrid. 19. 'Okt. Die Ernen nung des Generals Linares zum ; Kriegsminister und diejenige des Gene ! rals Azcaraga zum Präsidenten des j Senats sind offiziell angekündigt wor den. Nichts gegen die Mafia a u s z u r i ch t en. Rom. 19. Oktober. Die Erklä- ?rung des Giornale de Sicilia", daß j der Staatsanwalt demnächst über den .Notar Cartolo -Fall Bericht erstatten ! und erklären werd?.- daß nicht genug ! Beweismaterial vorhanden sei. um j gegen den Abgeordneten Palizzolo ge- ! richtlich vorzugehen, hat di: größte ! Sensation erregt. Palizzolo war angeklagt worden, die Ermordung des Bankiers Notar Cartolo im Dezember veranlaß! zu Hz den. Die Prozessirunz des Abgeordneten Palizzolo wurde allgemein als der Grundstein in den Bemühungen der Regierung, die sizilianische Mafia zu zerstören, angesehen. Deutsche und Franzosen in freundschaftlichem Wett k'a m.pf. P a r i s. 19. Oktober. Der Au tomoi?Klub Frankreichs hat.beschlos sen, gemeinschaftlich mit dem deutschen Klub .im nächsten Jahr eine Automo bil-Wettfahrt von Paris nach Berlin zu veranstalten. Der Kaiser Wilhelm hat Preise imWerth: von 50.000 Frs. versprochen. Die' Lage in Südafrika. ' London. ,19. Oktober. Aus Pietermaritzburg wird der Daily Mail" gemeldet : In einer Anspra che. worin er sich für Ueberreichung ei- 1 nes Ehrensäbels bedankte, machte Sir Redvers Buller interessante Mitthei lung'en, worin er seine strategischen Maßnahmen während des Krieges oertheidlgte. Er sagte, daß wohl kein Weneral 'sich Zemal in einer schwierige- ren Lage befunden hätte, wie die seini ze. als er in Kapstadt landete, ohne Armee und ohne Aussicht, eine solche während der nächsten Wochen zur Verfügung zu haben. Im Äerlauf sei- j ner Rede bemerkte Buller noch Folgen- ! oes : Ich fand Mafeking und Kim- berley vom Feinde umzingelt und die beiden Hzupt-inngänge zum Freistaat, die Vethulie-Brücke und Norvals Pont öom Feind besetzt vor. während Lady i smith schon nahezu völlig umzingelt I war. Hätte ich auf genügende Ver !stärkungen gewartet, um dann gegen Llyemfontei'n vorzugehen, so hätte es ! mindestens drei Monate genommen, 'bis ich erfolgreich in die strategischen , Operationen hatte eingreifen können. !Jn dieser Zeit würden aber die Boe- ren ganz Natal besetzt haben, und wel- chen Eindruck hätte dies dann in Eu ropa und beim englischen Volke her zorgerufen " General Vuller machte alsdann die interessante Mittheilung, daß Sir Eve- lyn Wood ihn telegraphisch um die Er ! laübniß gebeten habe, unter ihm zu die j nen. Er sei niemals so sehr in Ver i su'chung gerathen. Jemand beim Worte ! zu nehmen, wie in diesem Falle,' da er Natal schon als verloren angesehen hatte, doch wäre es ein Akt der Feigheit zewesen. Sir Evelyn einer solchen Ge fahr auszusetzen. :Jch wußte", sagte Buller weiter, .daß ich das Obakömmando verlieren würde, wenn ich Ladysmith nicht ent setzen konnte. Ich habe es verloren und zwar mit Recht. Da ich dieser Auf gäbe aber einmal unternommen hatte, hielt ich es für m:ine Pflicht, dieselbe zu lösen." . ; General Bulle? spendet seinen Trup pen für ihre unter den schwierigsten Verhältnissen bewiesene Bravour das ! höchste Lob und fügt. hinzu, daß wohl niemals in der .Geschichte der modernen Kriegsführung' solche Anforderungen an die Ausdauer der Truppen gestellt f r t ' ! seien, wie vel ieiner 'rmee. i Die beste 5 Cent Cigarre in der ßtadt: Mucho's Longfellow. J Inland Depeschen. Her ZKWMer-Sllelk. - - . Noch kein Befehl znr Wie deraufnal)mc der Ar beit erfolgt. Eine neue Komplikation scheint ein getreten zu sein. " Das Mordgchcimnifz in SWU Mll. Die Leiche des Ermordeten idrntiffzirt. Ter Zjoutscy'Prozcß lald zu Ende. j (5inc Entscheidung dürfte am Freitag crfollrn. V o h m K o h l'e n grabe r-S t r e i k. Hazleton. Pa.. 19. OH. Die Beamten der UnitedMineWorkers hZöcn soweit 'Noch keinen Schritt gethan, um den Streik für beendet zu erklären. Der Präsident Mitchell sagt kein Wort und man glaubt, daß er zuerst eine Sitzung des Nationalcn Exekutiv - Kommittees der United Mine Workers einberufen will, el er eine formelle Ankündigung ! erläßt, daß kx Streik zu End; ist. Wann dies geschieht, hangt ganz von den Grubttlbisttzzrn ab. Die Lage ist wieder etwas mehr komplizirt. seitdem die Grubenbesitzer erklärt hafan, daß die Reduktion im Preis des Pulvers bei der Berechnung der Lohnerhöhung in Be- tracht gezogen werden müsse. Im Uebri gen ist die Situation im Wesentlichen unverändert. Das Mordgeheimniß von Lynn. Mass. L Y n n , Mass.. 19. Okt. Die Poli zei ist jetzt davon überzeugt, daß die kopflose, in einen Sack -eingenähte Leiche, die im Glenmere Teich gefunden wurde, diejenige des Farmers George E. Vaileh ist. der am 8. Oktober spur los verschwand, und sie hat John E. Best, einen 32 Jahre alten Farmarbei ter. der in Diensten Bailey's stand, auf den Verdacht hin verhastet, der Mör der zu sein. In dem Vreakhart Hill Farmhaus, in dem die beiden Männer wohnten, wurde eine blutige Axt gefunden, es ist aber noch nicht festgestellt, ob es Men schenblut ist. das daran klebt. Auch an einem Fensterbrett wurden Blut spuren gefunden und im Hause selbst fand sich ein Stück Pappendeckel, das Blutflecken hate. Bailey verschwand am 8. Oktober. Niemand konnt? aber einen Grund da für angeben. Einige Leute glaubten, daß er seiner Frau nach Maine gefolgt sei. nachdem sie in Folge eines Streites das Haus verlassen hatte. Es wird aber jetzt behauptet, daß die Frauens- Person, die mit Bailey lebte, nicht des sen Frau, sondern eine Haushälterin Namens Susie Boung gewesen sei. Bailey war allerdings veiheirathet, der Aufenthalt seiner Frau ist aber nicht bekannt. Mit diesen Anhaltspunkten hofft die Polizei das Mordgeheimniß lösen zu können. Außer dem Sack, in den der Rumpf des Ermordeten eingenäht war, wur den später auch noch zwei andere Säcke aus dem Teich gefischt, in denen die bei den Beine sich befanden. Der Kops und die Arme werden noch vermißt. Bailey war mehr als sechs Fuß groß und hatte rothes .Haar. Er kann somit leicht identifizirt werden. Best sagte aus, daß er keinen Streit mit Bailey gehabt habe und nicht wisse, warum der Mann am 8. Oktober fortgegangen sei; er giebt aber zu. am 9. Oktober nach Lynn gekommen und sich dort betrunken zu haben. . Der Kopf und die Arme des ermorde ten Bailey wurden am Donnerstag Nachmittag nun auch -aus dem Glem nere - Teich gefischt und 'die Leiche ist jetzt bestimmt identifizirt worden. John C. Best wurde mit dem Leichnam kon frontirt, er blieb aber ganz ruhig und sagte nur. daß der aufgefundene Kopf derjenige Bailey's sein könne. Der. neue B u n d e s s e n a t o t von Vermont. Montpellier. Vt.. 19. Okt. Der frühere Gouverneur W. P. Dll lingham wurde am Donnerstag von der Legislatur von Vermont zum Bundes senator erwählt. Harry Stewart des Mor des angeklagt. C l e v e l a n d. O.. 19. Okt. Die Großgeschworenen haben den Stenegra phen Harry Stewart, der am Mittwoch in New York verhaftet wurde, formell des Mordes im ersten Grade angeklagt. Stewart wird beschuldigt,, seinem drei Monate alten Töchterchen den Hals ab . geschnitten und die Leiche in den See geworfen' zu lzaben.- Sobald die Aus lieferungspapiere von Columbus ange kommen sind, wird ein-Detektiv nach . New Z)ork geschickt werden, um Stewart nach Clcveland zurückzubringen. Eine Mordbestie. i Columbus. Ind., 19. Okt.' In Waymansville. Ind.. 15 Meilen südlich von hier, erschoß am Donnerstag Nachmittag Dr. CondaBeck clnen Mann Namens William Barton. weil der Letz tere nicht haben wollte, daß Beck seiner Tochter den Hof mache.' Beck entfloh und bis zu später Stunde hatte marr noch keine Spur von ihm gefunden. Vor zwei Jahren hatte Beck Frl. Grace Cohee erfchossen.,weil sie sich ge weigert., ihn zu heirathen. Beck wurde indeß freigesprochen, obgleich es sich um einen höchst brutalen Mord handelte. Der heutige Mord hat die ganze Ge gend in Aufregung versetzt. Der Yout sey - Prozeß. Georgetown. Ky., 19. Okt. Der Aoutsey - Prozeß geht rasch seinem Ende entgegen. Alle Zeugen sind be reits vornommen. die Jury hat ihre In ftruktionen erhalten und die beiderseiti gen Anwälte sind beinahe n)it ihren Plaidoyers zu Ende. Man erwartet, daß die Geschworenen . am Freitag Nachmittag einen Wahrspruch abgeben werden. Im Zustand Youtsey's ist keine Bes serung eingetreten, er hat sich aber auch nicht verschlimmert. Dann und wann bekommt er wieder sein: Anfälle, und in der nächsten Stunde verschlimmert sich dann sein Zustand, der Kranke erholt sich aber immer wieder ziemlich schnell. Die Ansichten darüber, wie der Wahr spruch ausfallen wird, sind sehr verschie den. Einige glauben, daß er für schul- dig befunden werden wird, andere aber sind der Ansicht, daß er freigesprochen werden wird oder wenigstens, daß sich die Geschworenen nicht einigen werden. Eine Million für GalveL si o n. ... G a l v t st o n, Ter.. 19. Oktober. John Sealy. der Schatzmeister des Galvestoner Hülfs-Fonds. hat einen Ausweis veröffentlicht, aus dem her vorgeht, daß bis jetzt im Ganzen $1, 09Z.202 eingegangen sind. ., , y Schrecklicher U n g l u ck s f a l l. Louis ville. Ky.. 19. Okt. Hei einem Persuch, auf einer 200 Fuß hohen Gerüstbrücke der Louisville Har rods Creek und Prospect Eisenbahn ei ncm herankommenden Zug zu entgehen, wollte am Donnerstag der 65 Jahre altt Walter C. Townsend sich zwischen den Schwellen hinablassen, und. sich daran festhaltend, den Zug über sich hinweg fahren lassen. Der Mann blieb ab:, mit den Schultern zwischen den Schwel len stecken und ganz hilflos sah er die Lokomotive herankommen, die ihm nach wenigen Sekunden den Kopf abriß. Es war zur Zeit nebelig und dies verhin derte das Zugpersonal. Townsend zu sehen. DasBefindendes Sen. John . S h e r m a n. ' ' Washington, D. C., 19. Okt. In dem Befinden deZ früheren -Sena tors und Staatssekretär- John Sher man. der in seiner Wohnung in hiesiger Stadt schwerkrank darniederliegt, ist eine geringe Besserung eingetreten, man hat aber wenig Hoffnung, daß er wiede genesen wird. Wenn auch sein Zustand ein kritischer ist. glaubt man doch nicht, daß das Ende nahe' ist. Alle näheren Verwandten des Kranken sind telegra phisch nach Washington beschieden wor den. Frau McCallum. die Adoptivtoch ter des Herrn Sherman. weicht nich! vom Krankenbett. ' . Bekennt sich schuldig. La n sing. Mich.. ,19. Okt. Oberst Harald A. Smith, ehemaliger Hilfs General - Qnartiermeister von Michi gan. der angeklagt war. an den Betrü' , gercicn bei den Militär - Lieferungen detheiligt gewesen zu sein, hat sich am , Donnerstag für schuldig erklärt. Ei 'wurde zur Zahlung von $12W Geld. strafe, und im Nichtbezahlungsfalle zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. ' C e l b st m o r d in: Gefängniß. Chicago. Jlls.. 19. Okt. S. Bandy, ein farbiger Prediger, de iner auf die Anklage hin verhaftet wur de. in Arkansas City, Kansas. ein 14 Jahre altes Mädchen geschändet zu ha ben. hat sich im hiesigen Gefängniß du Kehle durchschnitten. Er ist wahrschein lich tödtlich verletzt. D ie 'Bevölkerung v o n A r i z o n a. Washington. D. C.. 19. Okt. Der neuen Censusausnahme zufolge Hai das Territorium Arizona eine Bevöl keruna von 122.212 Seelen, gegen 59. 620 im Jahre 1890. Es ist dies eineZu -nähme von. 62,592 oder 104.9 Prozent , in den letzten zehn Jahren. - . 5 Weitere Depeschen auf Tcite 5. ! K- l. 1 ;i :( !' X 'r ;