OCR Interpretation


Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.) 1878-1907, October 25, 1900, Image 1

Image and text provided by Indiana State Library

Persistent link: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045241/1900-10-25/ed-1/seq-1/

What is OCR?


Thumbnail for

'
-Mit- $
SountagS
$ Blatt ?
IvcperWoche )j?
Z xr- J
$ I (?ent :
-er X-a 5
Au3 w
v . J
i3r
n?
X
'U,
y
ovo
sp
in,
.J?
v
l'
'.'
V.
X
Wrschelnt cden ätadjinfttaa Sonntag Morgens.
Jahrgang 24.
Indianapolis, Ind.. Doiiiicrstag, öejt 25. Oktober 1900.
No. 37
,
SV V
W A --.v a v
rl vK
Ä-m mmm
W . I Tk - X X 1 .Jk V w
Mi i P
J I ! : '
UA V VUA
Ns v -S.
LkO
f
4
r.ii
i
r-.
sv. -
;.
;j
,?K
i
V
l
(
t
f ,
I '
T.
,
- X '
4
7
's tl
1 -v
1
1
c !
t
Ausland Depeschen
M Si-flsiik
hDIc Boeren wieder unge-
lvöh:llich aggressiv.
Lord .Roberts erläßt wieder ein
Circular
'Pas etwas wsöljiiltdjer grljnl
teri ist als die sriiljeren.
'Tampfer-ZZollisZon im Mittelmeer.
21 Personen dabei ertrunken.
Die Pariser Ansstellunz
Vird eine Woche länger wie anfangs
bcabsichligt essen bleiben.
.Oberst picquart in seinem Libei-Pro-
Z?ß siegreich.
werden ihm 30,000 Francs Scha-
deliersatz zuzesproäzell.
Die Sage in Südafrika.
' Kapstadt. 23. ZU. Die Guerilla
'angriffe der Beeren galten Sie britische
Truppen beständig i:i Bexqung und sie
. verursachen häusiz die allergrößten Un-
annecmlichfeiien.
Lorz Roberts berichtet aus Pretoria,
daß der Handstreich rer Boeren aus Ja
gerssontein insofern glückte, als sie bort
internirt: Gefangene befreien konnten,
eh sie wieder aus dem Ort getrieben
winden. Ihr Verlust betrug Mann,
darunter Kciumanoant Vier. Von
ihren Freunden in der Stadt wurden die
Boeren wirksam unterstützt. Lord Sfto
berts kündigt oesh-alb strenge Bestra
funz an.
Auch Fauresmith, westlich von Ja
gersfontein, wurde von den Boeren an
griffen, der Angriff aber abgeschlagen.
Mul 19. Oktober hatte General Barton
berxrederickstad einGefecht mit Bren
u bestehen, wobei er zwei To)te und vier
verwundete hatte.
Genera! Knor' berittene Infanterie
stieß in der Näe von Kroonstadt auf
eine Abtheilung Boeren, die er zersprengt
haben soll.
General French stich auf seinem
Marsch von Carolina nach Bethel bestän
dig auf hartnäckigen Widerstand und er
verlor auf dem Marsch 36 Mann an
Todten und Verwundeten.
Nach seiner Ankunft in Zeerust, am
Sonntag, ließ Lord Methuen eine Re
kognoszirunz en force" nach Norden
U7?tern:rmen, wobei die Truppen auf
groß: Boeren-Aotheilungen stießen, die
rst nach vierstündigem heftigem Art!!-lerie-
und Gewehrfeuer aus ihren Posi
jionen vertrieben wurden. Auf Seiten
der Briten wurden vier Mann getödtei
UNZ zehn verwundet.
Tie Boeren flüchten sich in Farmhäu
ser. tit mit Frauen un) Kindern ange
füllt sind.
Lord Roberts läßt ein neues Cirkulzr
vertheilen, in dem angekündigt wird, daß
Aoe?:n. die den Neutralitäts-Ei) noch
nicht geleistet ijaUn und sich freiwillig
stellt nicht in's Eril geschickt werden
würden, sondern daß sie nach Veendi
gung der Feindseligkeiten die Erlaubniß
erhalten würden, auf ihre Farmen zu
?ückzukehren. iderr W. P. Schreiner, der frühere
Premier der Kap-Kolonie, hat seinen
Sitz im Kap-Parlament aufgegeben, in
Zolge cer heftigen Opposition, die ihm
vonSeiten der Extremisten unter den
ÄkriZandern aemacht wird.
Sir Redvers Buller ist am Mittwoch
rnit dem Dampfer Hawarden Castle"
von Durban. Natal bier angekommen
und überaus enthusiastisch empfangen
worden. Er wird in einigen Tagen mit
dem Dampfer Dünvegan Castle" die
'Rückreise nach England antreten.
London. 25. Okt. . Lord Roberts
hat die folgend: Depesche an das Kriegs
cmt geschickt :
Pretoria. 21. Okt. Auf Ihre
Depesche vom 9. Oktober Beug neh
rnend. melde ich, daß Oberst Girouard
kein Eisenbahn - Material in Amerika
bestellt hat. Ich glaube aber, daß Wern
5,er, Beit u. Company im Namen mehre
rer. Minen - Kompagnien, einen Theil
' ihrer Ordres in Amerika plackt haben,
da die englischen Firmen zu lange Ab
lieferungszeit verlangten.
Oberst Girouard ist General - Direk
tor der Eisenbahnen in Süd - Afrika.
Er ist ein Canadier und war früher Di
rektor der Sudan Eisenbahn und Prä
sident der ägyptischen Eisenbahn-Behör-den.
Es war Oberst Girouard, der einer
Philadelphia? Firina den Kontrakt für
Lzie. Akbara-Brücke zusprach.
Dre Ausstellung verlän
gert.
Paris. 22. Okt. Die Regierung
hat beschlossen, die AusstellunF- eine ;
Woche länger als ursprünglich beabsich
tigt wurde, offen zu halten und sie wird
daher am Sonntag, den 11. November,
geschlossen werden. An einem Tag wer
den die Armen frei eingelassen werden. '
An dem betreffenden Abend wird die
Ausstellung glänzend illuminirt werden.
Man glaubt, daß an diesem Tage eine
Million Personen die Ausstellung besu
chen werden.
Die amerikanischen Aussteller sind im
Ganzen gegen die Verlängerunq der
Ausj:ellung. da sie bereits Kontrakte ad--geschlossen"
und alle anderen Arrange
ments getroffen halben, um ihre Ausstel
lungs - Gegenstände schon an dem ur
sprünglich für den Schluß der Ausstel
lung festgesetzten Tag zu entfernen und
viele haben bereits auf Dampfern Kajü
ten für die Rückreise engagirt.
Oberst Picquart siegreich.
Paris. 23. Okt. Der Libel-Pro.
zeß des Obersten Picquart gegen das
Le Journal", der eine Folge der Drey
fus - Polemik war, wurde am MitrwoÄ
zu Gunsten Picquarts entschieden. Das
Gericht verdammte den Geschäftsleiter
der Zeitung. Pouch. zu 2000 Franks
Geldstrafe und die Verfasser der fra?li
chen Artikel, die surren Possim und
Galli. zu sechs Monaten, bezv. einen
Monat Gefängniß, und all: drei zusam--men
zur Bezahlung von 30.000 Franks
Schadenersatz.
Aus Spanien.
M a d r i.0. 25. Okt. Admiral Mozo,
der Marine-Präfckt von Cadix. ist zum
Marine-Minister ernannt worden. Das
Azcarraga-Miniterium Är) dadurch
komplettrt. Der Admiral wird am
Donnerstag hier ankommen und bis da
hin wird General Azcarraza als Ma-
! rine-Minister funziren.
j Alle höheren Beamten im Ministerium
i des Innern haben resiznirt und eine
Anzahl Präfekten haben erklärt, ihre
, Aemter nicht rceiiet behalten zu wollen.
Die Correspondencia" behauptet,
daß der Generalkapitän Weyle? bei ei
ner Unterredung mit einem der Freun
de des früheren Justizministers Senor
Romero y Robledo, der als Führer der
Weyler'schen Partei gilt, gesagt habe:
Es ist Robledo'mit allen seinen Re
den. die er in zwanzig Monaten gehal
ten hat, nicht gelungen. Silvela zu
stürzen, ich habe ihn jedoch in einer
Viertelstunde gestürzt, ohne mein Haus
verladen zu haben."
Noch etwas zu früh.
Melbourne. 23. Oktober. Die
Regierungen von Neu-Slld-Wales,
Queensland. Neu-Seeland und Tas
manien haben vereinbart, der Reichs
regierung die Bestimmung eines Tages
zur allgemeinen Feier der Beendigung
des südafrikanischen Krieges zu em
pfehlen. Todt auf g.e funden.
PariZ. 25. Oktober. Frau Mar
gareth Foulke, eine 60 Jahre alte
.tl .v. W" V jy m . 3 AttC
I vtiutinuuciiu, ttuiv uiu jcifciisiuy uuj
oem Ausstellungsplatz auf einer Ruhe-
bank todt ausgesunden. Die Frau saß
aufrecht und man glaubte zuerst, daß
sie schlafe. Eine große Summe Gel
des und werthvolle Schmucksachen wur-
den an der Frau gesunden, die am
Mittwoch Morgen von ihrem Schwa
ger, einem Herrn Freeman, identifi
zirt wurde. Frau Foulke reiste in Ge-
sellschaft des Herrn Freeman und sei
ner Tochter. Sie ist in St. Iran-
cisco ansässig und ihr Sohn ist ein Ad
vokat daselbst,
England's Flottenrüstun
.'gen. London. 25. Oktober. Seitens
der Admiralität wird offiziell mikge
theilt, die Verproviantirung der Reser
veflotte stehe in keiner Verbindung mit
irgend welchem möglichen Krieg. Die
Vorbereitungen seien das Resultat ei-
!nes längst gehegten Planes zu: Reor-
gamsirung der Reserve-Flotte. em
schließlich der Bildung eines neuen
Geschwaders.
Letzteres wird aus Schlachtschiffen,
Kreuzern und 'Torpedo-Zerstörern
bestehen, unter Kommando von Admi
ral Sir G. H. Noel, und den Kanal be
wachen, während das reguläre Kanal
geschwader Kreuzfahrten macht. Schon
seit drei Monaten haben alle Schiffe
der Reserveflotte ihre volle Besatzung
gehabt, anstatt nur der halben oder
Dreiviertel-Besatzung. wie sonst.
Die französischen Behörden müssen
diese Vorbereitungen Englands be
merkt haben, die sowohl als Drohung,
Wie als Schutz gegen eine Ueberrumpe
lung beabsichtigt sind.
Aus Norwegen.
Christiania. 25. Oktober. Der
Storthing wurde am Mittwoch mit
dem üblichen Ceremoniell von dem
Kronprinzen Gustav in seiner Eigen
schaft als Regen! eröffnet. Der älteste
Sohn des Kronprinzen legte gleichzei
tig den Eid auf die Verfassung ab.
In der Thronrede gab der Krön
pnnx o üötrchea Erklärungen uotr
die freundschaftlichen Beziehungen zu
den anderer? Mächten ab und er shrarh
nur iir Kürz5 Wer die Wirren in
na. '
StcnTnreir. au R ußlan d:
Mo stau. 25. Oktober. Wichtiger
Resultate werden von dem Besuch des
chinesischen Gesandten in Jalta. in. der,
K?im wo der kaiserliche Hof weilten
wartet. Wie aus guter Quelle ver-.
lautet, ist ein Geheimvertrag betreffs
Erweiterung der russischen Eisenbcchn
Konzession und Gebietsabtretung sei
tens China's zu erwarten.
Weitere Truppensendungen nach der
Mandschurei sind rückgängig gemacht
worden. Rußland will die Annexion
der Mandschurei nicht als diplomati
fchen Schritt proklamiren, da es die?
Provinz thatsächlich bereits' besitzt.'
Des Zaren Rathgeber befüttvorten,
mit de? Annekkirung vorläufig noch zu
warten.
St. P e t e r s b u r g. 25. Oktober.
Die allgemeine Verstimmung über da!
deutsch - englische Uebereinkommen
macht sich immer stärker bemerkbar.
Trotz der Censur wagen die Aeitunaen
offen, es zu kritisiren und zusagen,
es sei ein V?rsuch Englands und
Deutschlands. Rußland aus Cmna zu
verdrängen. Sehr bezeichnend sind die
vielfach laut werdenden Aeußerungen,
das russische Heer in Ostasien sei stark
genug zur Wahrung russischer Jnter
essen. Kaiser - Festlichkeiten.
Berlin, 25. Otrober. Kaiser
Wilhelm und Kaiserin Augusia Vic
toria weihte heute mit imposanten Ce
remonien die Eisenbahn-Hängebrücke,
welche' Elberfeld und Barmen verbin
det und ein Wunder der modernen In
genieurskunst ist. Der Kaiser fuhr zu-'
erst uver die ÄruZe. daraus weiyre
der Kaiser die Ruhmeshalle in Bar
men ein. In seiner Erwiderung auf
die Ansprache des Bürgermeisters
dankte der Kaiser den Bürgern der
Stadt für den überaus freundlichen
Zmpfang, den sie ihm bereitet.' Dann
sagte er. er freue sich, daß seine Mut
ter so weit hergestellt sei, daß er diesen
Besuch nach Barmen habe unterneh
men können, trotzdem die Freude sei
nes Herzens durch die Gefahr, die über
dem Haupte seiner Mutter schwebe, et
was beeinträchtigt würde. Sie habe
ihn ersucht, der. Stadt Barmen ihre
Grüße zu überbringen. '
Dann auf die große kommerzielle
Bedeutung Elberfeld-Barmen's über
gehend, sagte er : Es ist stets mein
Bestreben gewesen, für mein Volk den
Frieden zu bewahren, wovon ich noch
vor einigen Tagen einen Beweis gege
ben habe. Das Uebereinkömmen mit
der mächtigsten germanischen Nation
außer Deutschland wird, wie ich Hof
fe. eine Garantie dafür bilden, daß
beide Staaten auf dem offenen Markt
der Welt in freundlicher Konkurrenz,
aber ohne Haß und Bitterkeit, sich be
gegnen mögen."
Der Kaiser wünschte zum Schluß
seiner Rede den Segen des Himmels
auf die Stadt hernieder.
Darauf begab sich Kaiser Wilhelm
nach Elberfeld zur Einweihung -des
neuen Rathhauses. Hier dankte er
der Stadt ebenfalls für den überaus
herzlichen Empfang, den ihm die Vür
ger bereitet hatten.- Der Kaiser und
die Kaiserin werden am Freitag nach
Berlin zurückkebren.
Dampfer-Kollisi o n.
L o N d o n , 25. Okt. Eine Depesche
aus Madrid sagt, daß der französische
Dampfer Faidherbe" am Dienstag im
mittelländischen Meer von dem franzö
sischen Dampfer ..Mitidja" in den
Grund gebohrt wurde. Dem letzteren
Dampfer gelang es, obgleich er bei der.
Kollision selbst stark beschädigt wurde.
Alicante zu erreichen. Die Mitidja"
rettete acht Mann von der Besatzung
der Faidherbe", die anderen 24 Mann
sind aber ertrunken
: . , .
SchisssnacHrichten.
New York. 24. Okt. Angek.:
Oceanic. von Liverpool; Mesaba) von
London; Noordland. von Antwerpen.
Southampton. 24. Okt. Ang.:
St. Paul, von New York. . ,
Liverpool. 24. Okt. Angek.:
Cevic, von New York.
Rotterdam, 24. Okt. Angek.t
Maasdam. von New York. ... f:
I r e m e n, 24. Okt. Angek.: Kaise
rin Maria Theresia, von New York.
Queenstown. 24. Okt. Angek.:
Montfort, von Montreals-nach Liver
Pool bestimmt. -
Angekommen : ' 'Servia" -v'on New
Fork. nach Liverpool bestimmt;
Commonwealth" von Boston. , - - - .
Brow Head. 24. Okt. Passat :
Germanic" von New York nachQueens-
town bestimmt.
Malin Head-. 24.'Qkt. Pas.
sirt : Assyrian" von Halifax nach Li
verpool. .'
Inland Depeschen.
Wlmskier für Sin. SQcrrndn
i-
Im Sterbchaui'eln Wash
ington,. C.
.
Dk' Leiche nach Manssield, ).,
unterwegs.
Mo Präsident Zttc?:ilüey der De.
erdiguttg ; b'.iwVliuen wird.
fa- UlUk
tl (TDAIIMi
Wird aus dem Hasen von Havanna:
entserm werden,
Ta das Wrack drc Schissfahrt hindcu
lichist.
. .
Die Tonnciten in Mausfield.
Noch keine Spur van dem Bankicd
Alvord.
Man glau daß rr Sclbstword de
gangen hat.
Leichenfeier zu Ehren. John
S her man 's.
Washington. D. C.. 25. Okt.
In der früheren Wohnung, des Verstor
denen an 5T Straße, fand am Mitt
woch die Leichenfeier zu Ehren des am
Montag verstorbenen früheren Staats
sekretärs und Bundessenators John
Sherman statt.
Der massive schwarze Sarg war im
Parlor aufgestellt und mit kostbaren
Blumenspenden bedeckt. Präsident Mc
Kinley. der bereits am Montag Abend
nach Canton abgereist war. wurde durch
den Staats - Sekretär Hay vertreten,
der auch einer der Ehren - Bahrtuchträ
ger war. Der Präsident hatte einen
Kranz von weißen Rosen und Orchi
deen als letzten Tribut für den verstor
bcnen Staatsmann geschickt.
Die Leichenfeier in,dem Stcrbehause
war-sehr, einfach. Sie begann um ein
Uhr Nachmittags und wurde von dem
Rev. Alexander , Mac Kay-Smith von
der St. John's bischöflichen Kirche ge
leitet. Ein Quartett von dem Kirchen
chor wirkte mit. Nachdem der Geistliche
geendet, sang dasQuartett Peace. Per
fect Peace" und damit war die höchst
einfache Ceremonie zu Ende. In Ueber
einstimmung mit dem Gebrauch in der
bischöflichen Kirche wurde keine Leichen
rede gehalten. ,
Ter Sarg wurde dann aufgehoben
und. von den'Ehren - Bahrtuchträgern
gefolgt, auf die Straße hinausgetragen,
wo der Leichenwagen bereit stand, der
den Sara nach dem Bahnhof brachte.
! Die Begleitung dahin lieferte ein Ba-
taillon vom 5. Kavallerie Regiment mit
seiner Musikkapelle, und eine Abthei
lung vom 2. Artillerie - Regiment.
Die Ehrenbahrtuchträger. die wäh
rend der Todtenfeier den Sarg um
standen, waren: Sekretär Hay, Sekre
tär Gage. NichterHarlan vom Sußrem
Gericht. Admiral Dewey. General Nel-
son A. Miles. Ex - Senator I. D. Ca-
merön, Herr I. A. Kasson vom Staats-
Departement; Richter Bancroft Davis,
Richter B. Hegner und Myron M.
Parker von Washington. ,
Unter den Anwesenden befanden sich
die Mitglieder des Kabinets, die Rich
ter des Oberbundesgerichts, der Achtb.
John W. Foster. Gen. Longstreet. In
land Steuer Kommissär Wilson, Gen.
Vincent. Col. Gilmore. Kavt. Michler.
Frau Foraker, Frau U. S.Grant. Frau
Nellie Grant - Sartoris. Richter Wel
don. Commander Remey, Herr und
Frau Ex - Senator I. B. Henderson
und fast die sämmtlichen Mitglieder des
fdiplomatischen Corps.
Der Sarg, von den Verwandten und
anderen Leidtragenden begleitet, ging um
halb vier Uhr Nachmittags mit einem
Spezialzug nach Mansfield. Ohio. ab.
wo die Beerdiauna am, Donnerstag statt
findet. Der Präsident McKinley wird
ihr. beiwohnen.
Stapel lauf eines Panzer--schiffes.
Philadelphia. Pa.. 25. Okt.
Das neue, russische Panzerschiff Re
toizan" wurde am Mittwoch Nachmit
tag in Cramp's Schiffsbauhof vom
Stapel gelassen. Der Rev. Alexander
Hotefisky. Rektor der russischen ortho
dozen Kirche in New Jork. dem zwei
andere Priester' beistanden, segnete das
Schiff ein.
Das neue Panzerschiff ist das größ
te, das bisher in diesem Lande gebaut
worden ist. Die Gesammtkosten be
laufen sich auf Z3.000.000. Das
Schiff ist von 12.700 Tonnen Deplace
rnent und soll eine ausbedungene Ge
schwindigkeit von 13 Knoten erhalten.
Ll.l.vord's Riesen - Defrau-.
dakion.
New York. 25. Okt. Viele per-
scnliche Freunde des Hilfs-Kassirers.
Cornelius Alvorv von der Ersten Na
tionalbank, der Z700.000 unterschlagen
hat, sind der Ansicht, daß er Selbst
nrord begangen hak. .
Bis zu seinem Verschwinden in letz
ter Woche war Mvard in diesem Jahre
nicht einen einzigen Tag von der Bank
abwesend. Er nahm .während, des
Sommers nicht die üblichen Ferien und
tx hatte darum gebeten, daß er dafür
un Winter Urlaub erhalte, um mit sei
ner Familie eine Reise nach Califor
nien machen zu. können. Dies widerlegt,
die Behauptungen, daß Alvord wäh
rend des Sommers regelmäßig derr
Pferderennen, m Saratoga beigewohnt
habe. Das Besitzthum Alvard's. das aber
fast ausschließlich im Namen seiner
Frau steht, soll ungefähr das Folgende
sein: Grundeigenthum. Häuser etc. in
Mt. Vernon. $25,000; Bauplätze in
New Rochelle. $15.000; sechs Kutschen
und sechs Pferde. $15.000; Möbel etc.,
$5.500; Gemälde und Vric-a-Vrac,
$10,000: Diamanten der Frau Alvord,
$30.000; Aldord's Schmucksachen,
$5,000; zusamrnen $102.600.
Sekretär Noot in Canton
" n g e k o m m e n.
Canton. Q.. 25. Oll. Der
Krieassekretär Root und Gemahlin tra
fen am Mittwoch hier ein. wo sie ein
paar Tage lang die Gaste des Präsiden-
ten McKinley sein werden.. Der Prä
sioent und der Sekretär Corielyou em
pfinaen die Gäste am Bahnhof. .
Sekretär Root hielt am Abend eine
längere politische Rede vor Tausenden
vonZubörern. Er hatte eigentlich beab
sichtigt am Donnerstag Abend in
Voungstown. O.. eine Rede zu halten,
da aber am Donnerstag die Beerdigung
des früheren Staatssekretärs Sherman
in Mansfield stattfindet, sind alle poli
tischen Versammlungen in Ohio für die
sen Tag abgesagt worden und Herr Root
wurde deshalb veranlaßt, noch am heu
tigen Abend zu sprechen.
Vom Kohlengräber - Streik.
Shenandoah. Pa.. 25. Okt.
Dreihundert. Streiker hielten am Mitt.
woch in Mahoney City, eine elektrische
Car än7in der sich ungefähr 40 Männer
befanden, die.. in der St. Nicholas Koh
lenzrube beschäftigt sind. Man hatte
bisher aealaubt. daß diese Männer mit
Revaratur-Arbeiten beschäftig seien.
die von der Union nicht verhindert wer-
den. die Streiker brachten- aber in Er-j
fahrung. daß sie Kohlen sur den Markt
präparirten. John Fischer, ein Zim
mermann. der sich in der Car befand,
leistete Widerstand und er wurde weid
lieb durckzevrüaelt. Alle Anderen kehr-
ten. ohne zu Protestiren, nzch Hause zu-;
rucr.
Viel Baumwolle gerettet.
G a l v e st o n. Tex.. 25. Okt. Von
20,000 Ballen Baumwolle, die sich bei
dem türm ln Gaweston auf E:sen-bahn-Wazzonk,
auf den Werften und in
Magazinen befanden, sind 19.000 Ballen
-wiedererlangt worden und alle bis aus
600 sind von den Eigenthümern identi
fizirt worden. , ,
Lynchgerichte im Süden, j
M a c o n. Ga.. 25. Okt. In letzter
Woch: wurde bei Wellston, in Houston
County. ein Neger gelyncht, der eine
weiße Frau geschändet hatte. Am
Sonntag wurde dortselbst ein farbiges
Mädchen von einem Neger geschändet,
der die Flucht ergriff, aber am nächsten
Tage einzefanaen wurde. , Die in der
Nachbarschaft wohnenden Neger verlang
ten, daß die Weißen ihnen den Gesänge
nen herausgeben sollten. Dies geschah
und der Neger wurde dann im nahen
Walde gelyncht.
James Grier und James Galloway.
zwei Neger,- sind bei Liberty - Hill, in
Pike County, von weißen Farmern ge
lyncht worden. Die Beiden hatten, als
sie sich auf der Jagd befanden, im Ueber
muth in da? Haus eines Farmers hin
eingeschossen uns die Frauen, die sich
darin befanden, in Todesangst versetzt.
Soll $10,000 unterschla
gen haben.
Chicago. Jll., 25. Okt. B. F.
Davis, Geschäftsführer der hiesigen Fi
liale von H. Didisheim & Bros., Uhren
Fabrikanten und Importeure von New
Aork, ist am Mittwoch auf die Anklage
hin verhaftet worden, $10,000 unter
schlagen zu haben. Davis stand seit
fünf Jahren in Diensten der Firma und
genoß deren unbedinctes Vertrauen.
Ein Mitglied der Firma befindet sich
hier. Er erklärt, daß Davis noch viel
mehr als $10.000 unterschlagen habe.
Die Dowieiten abgewiesen"
Mansfield. O., 25. Okt. Der
Richter Campbell wies am Mittwoch das
Habeas Corpus-Gesuch des Dowieiten
Dekans Keßler von Chicago ab und ver
füate, daß Keßler di, Kosten des Ver-
e?. ? k,,t,'. rr- cn: jci.
(Uiticus .cjuuii huiii.. jtii Vkiu,;ci
erklärte, day Rttfiz keineswegs aus un
gesetzliche Weise seiner Freiheit beraub! ,
worden sei, sondern sich freiwillig unter
die Obhut der Behörden gestellt habe,
und daß es ihm freistehe, hmzugehen.
wo es ih beliebe. Keßler reiste am '
Mittag nach Chicago . ab.
Home: Keßler begab sich am Abend
nach Crestline. Er erklärte, am Don
nerstag zurückkehren zu wollen. Die
Bürger fangen an. die Zudringlichkeit
und das herausfordernde Wesen der
Dowieiten satt zu bekommen, und nur
der Wachsamkeit der Polizei ist es so
weit zu verdanken, daß Keßler und den
anderen Zionisten noch kein Leid ge
schehen ist.
Chicago. Jlls.. 25. Okt. Her,
William Hammer Piper hat im Namen
der Zionisten - Kirche, am Mittwoch
Depeschen an den Präsidenten McKin
ley und den Gouverneur Nash von Ohio
geschickt, in. denen gegen die Behand
lung proestirt wird, welche den Dowie
iten in Mansfield zu theil wird. Herr '
Piper erklärt in den Depeschen, daß dir
Männer in keiner Weise die Gesetze von
Ohio verletzt hätten, und sowohl die Ge
setze von Ohio wie die Konstitution der
Ver. Staaten, ihnen das unbedingte-
Recht gäben, zu predigen, wo und wann
es ihnen beliebe.
Die Ermordung der Jennie
Vosschieter.
Paterson, N. I., 25. Okt.
Soulthorp. der Kutscher des Fuhrwerks,
in dem die unglückliche Jennie Bosschie
ter in den Straßen von Paterson um
hergefahren wurde, nachdem ihr Kncck
out Drops" eingegeben, und sie von drei
Männern vergewaltigt worden war,
wurde am Mittwoch gegen $500 Bürg
schaft für s.n Erscheinen als Zeuge ge
cen Walter McAllister. George C. Kerr,
Wm. A. Death und Alex Campbell, auf
freien Fuß gesetzt.
Der Coroner von Passaic County
sagte während des Tages, daß der In
quest erst stattfinden könne, nachdem der
Chemiker Bericht erstattet habe, der da
mit beauftragt wurde, den Inhalt de
Magens der Todten zu analysiren. ' .
Die'Maine" wird gehoben.
Washington. D. C.. 25. Okt.
Das Wrack des Panzerschiffes Maine
wird aus dem Hafen von , Havanna ent
sernt werden, da es der Schifffahrt dort
selbst hinderlich ist. General Wood hatte
am Mittwoch eine längere Konferenz mit
dem Marinesekretär, und nachdem er ihn
von allen Einzelheiten der Angelegen
heit unterrichtet hatte, gab der Sekretär
seine Einwilligung zu der Hebung des
Wracks. Mit den Arbeiten wird sofort
nach der Rückkehr des Generals Wood
nach Havanna begonnen 'werden.
Gen. Wood reiste noch am Abend nach
Canton ab, um mit dem Präsidenten zu
konferiren und er wird wahrscheinlich
Anfangs nächster Woche von New York
aus nach -Havanna abreisen.
Die Bevölkerung C a l U
f o r n i e n s. j
Washington. D. C.. 25. Okt.
Die Bevölkerung des Staates Califor
nia beläuft sich, der neuen Censusauf
nähme zufolge, auf 1.485.653 Seelen,
gegen 1.203.130 im Jahre 1890. Es
ist dies eine Zunahme von 276.923
oder 22.9 Prozent in den letzten zehn
Jahren. '
. Anklagen gegen Stadt- '
rathsmitglieder. '
Indianapolis, Ind.. 25. Okt.
Am Mittwoch wurde hier eine Spezial
Grandjury einberufen, die sich mit den
verschiedenen gegen Stadtrathsmitglie-
der erhobenen Beschuldigungen zu be-
schäftigen hat. Unter anderem wird ein
Mitglied desStadtraths beschuldigt, von
einem hiesigen Fabrik - Etablissement.
Geld verlangt zu haben.
Das neue, Kentuckier Wahl
gesetz unterzeichnet.
Frank fort, ,Ky., 25. Okt. Der
Gouverneur Beckham unterzeichnete am
Mittwoch das am Samstag von der Le
gislatur in ihrer Extra-Sitzung ange
nommene neue Wahlgesetz. Es wird aber
erst nach 90 Tagen in Kraft treten.
Der Ferrell Mordprozeß.
Marysville. O.,25. Okt. Der
Richter Melhorn vertagte den Ferrell
Mordprozeß am Mittwoch Morgen wie
der auf Donnerstag, da der Geschworene
Shitf immer noch nicht genug genesen
ist. um im Gerichtssaal erscheinen zu
können. Sein Arzt erklärte dem Richter,
daß der Mann am Donnerstag bestimmt
wieder seine Pflichten als Geschworener
übernehmen könne.
Telegraphische Notizen.
fj 25. Oktober.
Eine Negerin Namens Carric
Caldwell. hat in der Nähe von Charlotte,
N. C.. ihre drei Kinder im Alter von
6, 4 und 2 Jahren ermordet und sich
dann selbst den Hals abgeschnitten.
Frl. Clara Barton. die Pränden
tin der Gesellschaft vom Rothen Kreuz
in den Ver. Staaten, liegt in Galvesto
scknxr krank darnieder.
j
i
A
7
T r
T"
u

xml | txt