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Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.) 1878-1907, November 20, 1900, Image 1

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(CrTdjetnt jode Itodftttittoa nä Ssntttag Morgens.
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Indianapolis, Ind.. Dienstag, den 20. November 1900.
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Zlus!az:d Depeschen
liom tarififni Äkillilag.
Der Reichskanzler, Graf
von Bülow,
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tu rrac lauac )hm uucr o:e
Eh i-PslitÄ der Regierung.
Sie würde im Kgeeit ijiiu
l'n ttttlykttott.mett.
Auch in der französischen Kammer
finde: ttmt (5 lnna Debatte statt.
Ein OrZsslache? BtanM in Paris.
Iciii M Hazags v.'n Mau
ebener
Wu Frl. Hewu Mn von
$aKimti.
Tir Zbckmft M ViiWdte siriiger
u: Marseille
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IllMlsll
deutschen Reichstag.
r i i n, 2'. Nov. ?km VnchStaa
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murre cm Montag die Borlage aufge-
Mt.n bergttfolge ein dritter Sup-
plementar Kredit für die China-Erpe-
fcirrm bewÄigt totroen 'oll. Der Graf
von BLlo 0 stellte bei dieser Gelegenheit
entschieden in Abrede, van. wie dies so
häufig behauptet wird, die Unruhen in
China auf die B?''tzergreisung von
-Kiao Isdu zurückzuführen seien.
Bei Mefci krtlarnng riefen die So
zialdemv! ,iren : Uno es ist doch
ivabr V
Der eichstaer druckt? Bedauern
KnLber cui, sah ein solcver Ruf im
deut'che.'. Parlament gebort werde.
De- Kanzler sagte dann weiter, er
wolle zur Zeit nichts sagen, was den
gemeinsamen Zielen der Mächt: in
Vhina in irgend einer Weise schaden
könnte, er hatt es aber für nöthig, der
Nation aenüqende Auskunft zu geben.
damit sie im Stande sei. die Sachlage ' nau begrenztes Territorium in China
richtig buntheil. Deutschland, definitiv zu beschränken. Der deutsche
sagte er, iatte an der Politik fest, die Handel bat sich über groe Gebiete
es in der Zirkular 'Note an die Mächte Chinas verbreitet, lange ehe wir Kiao
niederge'.e,. Die Behauotung. da Tschou besetzt hatten. Wir vertheidi
die Regierung die chinesische Krisis gen daher unsere Interessen in fried
nickt vvruergesehen habe, sei wahr, aber licher Konkurrenz mit allen anderen
aucb die meisien anderen Nationen Hit-
ten nickt geahnt, dast der Swrm im
fernen Oren so 'ald und mir so furcht -tarer
Gewalt losbrechen würde.
Aber." sagte Graf von Bülow. die
drohenden Wolken noaren uns nicht ent
qanaen. 'Sit: haben die Aufmerksamkeit
der andern Mächte wiederholt auf
diese Anzeichen hingelenkt. Wir
ka:nen sofort ü'oerein, alles gu: zu
heilen, was unsere Vertreter in China
als Borsichtsinaszregeln in Vorschlag
bringen sollten, und wir schickten eine
Flotte ad: ia, wir erboten uns. och
weitere Verstärkungen zu schicken, wenn
es verlanat werden sollte. Ich lvün
sche Niemand einen Vorwurf zu ma-
1 , , an
chen, am auer'nenignen oem zaron von
etteler. der bei dem ernsilichen Ver-
such, me arnen? cuen Veyoroe zur er-
das er repräsentirte. und des Namen-,
den er trug."
Dieser Erklärung folgte lebhafter
Veiiall.
'.'luf die Besetzung von Kiao Tschou
zurückkomm.'nd. zählte Gnf von Bü
ww die früheren Erpeditionen und Ge
bierserwerbungen anderer Mächte in
hrna auf und e.' fügte hinzu: ..Wir.
mit unserer sorichwörtlichea Beel
denheit, zögerten am Längsten von
'illen Mächten, selbst bis zur Nieder
metzelung unserer Kommissäre in
Sban Tung. ir yandetten in tuna
ruht auf einem Vertrage mit China.
der völkerrechtliche Geltung bat. Wir
baden China gegenüber stet- ein.
i r ' .".t fi.r'
iä nina uzn iicutiu
.Gnade und Ungnade ergeben
Mir haben keine Absichten, den
dn
teressen irqend einer andern Macht in
China zu nahe zu treten. Wir wun
schen jedock, unsere Rechte bis zum
leußersten zu wahren. Un''er gen-
blickliche Stellung in yrna itr ore er-
ner berecbttaten Selbstoertheioigunq.
Tie elende ctttsksche Reaiernq qestat-
tete der BoLer-Beegung. sich frei yi
nunfi ucuivjc mw &iuuna .und uici luuwuuuu ;uö'iuu glrni der Regierung zusr-eden -r tr
ihrcr Pflicht zu veranlassen, furchtlos oes. Ueber diese Punkte sind 'ämmtli- ärte aber taft die egierung wegen
in den Tod ging: würdig des Landes, che Vertreter der Machte in Peking zu v, ,rab.n mmrnna d sie ffit Zn
El . . W-.. listn i t v I p v.! , T t t 1 L f.r -t Ti llrnlf ,
. zuerst unter dem Drucke der Umstände mS?Jßn m
Kwin solcher Weise, daß der Friede , Z vhnr tollen alle Beamten rn
n keiner Wei.'e bedrobt wurde. Un- nnfrcR Verdrehen gegen
" m..nb.it in .ffiao 7,',. b... fremde begangen werden, entladen '
freundliches und wohlwollendes Ver- monen uno noio-duen zu za.'.en.
halten an den Tag gelegt, besonders Der Tsung Lr Yamen. soll adge-
in der kritischen Periode von 1895, alZ und ferne Funktionen einem
li U'i L L 11 11 11 I i J
war.
entsatten, naym ven sandten gegen
über eine pom.pirenoe und nicktacktende
Stellung ein, verlebte oas Völkerreck:
und die Ehr; der deutschen Nation
durch die offenbar dem ihr geduldete
Ermordung des Gesandten oon Ket-
teler und versuchte, die Verhandlungen
mit den Gesandten durch Ausflüchte
und offenbare Lügen. .zu verschleppen.
Angesichts solch einer Haltung der
chines'schen Regierung muftten. wir die
notblgen schritte thun. unsere
rr t . r .t M -.
nea-," oqanron uno unsere uiue
ZU vertheidigen. Die anderen Mächte
befanden sich in derselben La un:
alle civilisirten Nationen waren latfti
gezwungen, in Selbstverteidigung zu
handeln.
, Ein vorurteilsfreier Beobachter
muß die Ueberzeugung gewinnen, das;
die jetzige chinesische Be'.veguna nichts
mit der Besetzung von Kiao Tschou,
Hong Kong. Tonking oder Port Ar
rhur zu thun hat. Sie ist ein Aus
brach gegen die europäische Civilisa
tion, für welche auch Japan eingetre
ten ist. Was wir Teutsche wünschen.
, stnd nicht politisch? Abenteuer, sondern
die Wahrung unserer Interessen, unse
rer Rechte und unserer Ehre als Groß
macht. Wir fübren keinen 6robe
nmgHkrieg gegen China. Wir üerlan
g'n nur Genugthuung für chinesische
'ö!i"?thaten ur?d eine Garantie für Re
formen. Wir verlanaen Bestrafung
&er 5dlllDin' solche verbrechen
nicht wieder vorkomme können, und
mir verlangen daß der Cinfluf;, wel-
cher Deutschland bei der gegenwärtigen
Lzegung gebührt, ihm ' auch unver-
kürzt erhalten bleibt. Wir verlangen
unseren Antbei'. an Dein, was China
zu geben hat. uir wollen Niemand
übervortheilen und uns von Niemand
übervortheiln laff. Wir haben
durch ein? Aufthettung Chinas nichts
iu gewinnen und wünschen dieselbe
nicht. E- ist am besten für uns, wenn.
die Integrität Cbinas, so weit wie
thunlich, erbalten. bleibt, wenn es eine
möglichst geordnete Regierung erhält
und zahlungsfämg bleibt. Wir wer
den uns auf unseren bisherigen Besitz
stand beschranken und China nicht un-
. nöthiger Weise erschüttern. Wir ha-
ben keinen Grund, über die Konvention
vom 3. August 1893 hinauszugehen
und mehr Gebiet zu annettiren, wel-
ches uns nur unoerhältnißmähige La
sten auferlegen würde.
Auf der anoeren Seite haben wir
aber auch keinen Grund, uns auf ein ge
Machten und rotzen dem Waarlprucv
.Leben, und leb.'n las'en". Das ist der
Gegenstand des englisch -deutschen
Abkommens vom 16. Oktober, mit des
sen Prinzipien sich auck die anderen
Mächte einverstanden, erklärt haben.
Wir glauben nicht, djft irgend eine
andere Marvt territoriale Bergröße
rungen in Cdina beabsichtigt. Zu ei
nem solchen Verdachte liegt kein
Grund vor. Von den in. d.'r Zirtular-
Nore betonten dringenden Fragen ist
die er'??, die Vefreiung der Europäer in.
Peking, gelöst. Andere fragen übr
hochwichtige Gegenstände bleiben noch
zu lösen. ;. 8. Sicherheit des Lebens
und Eigenthums oer fremden in Cbi-
.t ?, lc e" Ll.
na. angemessene ueuuginuung juz et
begangenen Frevel. Erstattung der
Etagen uno .nonen uno ore leye-
ciuxir. vr:nuccuanuHiR gciornrncn, oes-
ic! ri r t r
'' tipulattonen ich hnen hierdurch
mntheue:
..China soll ?em Baron von Ketteler
ein Denkmal setz an der Stelle, wo er
mordet wurde, und eine Enrschuldi-
zngurn -inen kaiserlichen Prmze
nach Deutschland uberbrrngen lassen.
Fhina soll di,? odessirase an elf
Prmzen und Würdenträgern, welche
berei:-? namhaft gemacht sind, vollzie-
ben lassen und die Eramina auf fünf
Jahre in den Gebietstheilen susoendi
ren. wo die Ausbrüche gegen die Frem-
un 2 'e'irN werden
Entschädigungen sind an die Staa
ten. soioie an die geschädigten Koroo-
c: rx i .r a- 1 i- ,
. ...... . . r . .
mnm .. JJL L II " L UC3 '1 r 1 1 11 ' l C 1 1 L j' T TTl 1 .1 r T
werben. Ein vernünftiger Verkear soll lang gethan haben. -Avischen
dem Kaiser und den Regie- j Diese Erklärung wurde von der
rungs Organen, wie in anderen zioi- ! Rechten, applaudirr. verursachte in den
lisirten Ländern stattfinden.
Die Fort- von Taku und die Forts
an der Küste von Li sollen geschleift Die Ankunft desPräsiden
werden und der Import von Waffen ten Krüaer
' und Kriegsmaterial wird verboten.
. Ständige Gesandtschafts - Sckutz-
trpeu sollen in 'Peking garnisoniren
und coenio couatrupoert .zur Äut-
rechterhaltung der Verbindung mit der
2e;füjte.
Kaiserliche Proklamationen sollen
während zweier Jahre im ganzen
Lande angeschlagen werden, worin die
Unterdrückung der Borer angeordnet
wird.
Die Schadenersatz - Ansprüche kön-
n;n aucf, solchen Chinese erhoben
den. welche in ihrer Eigenschaft als
Diener- von fremden Schaden erlitten
J V
haben, aber nicht oon chinesischen Cbri
ft,
sien.
China soll Buh-Monumente in allen
fremden oder internationalen rledbö
fen errichten, wo Gräber profamirt
worden sind.
Die chinesische Regierung soll in
Verhandlungen übe? solche Abände
rungen der bestehenden Handels- und
Schifffabrts - Verträge eintreten, wel
che den fremden Regierungen für wün-
schenswerth erscheinen. Solche Ver
Handlungen sollen auch auf andere
Punkte, lvelche die Erleichterung des
t gegenseitigen Verkehrs bezwecken, aus
' gedebnt werden.
Es ist unmöglich, die weitere Ent
Wickelung der Ding: oorauszuteben.
Wir iverden über diese Forderunzen
nicht hinausgehen, es '?i denn, dasi die
Interessen der Civilisation und beson
ders die Interessen Deutschlands es
verlangen."
Weiter sagte Graf von Bü'.ow in
seiner Rede: Taft alle Welt von der
Aufrichtigkeit der Teutschen überze'.:,?'.
ist. geht schon daraus hervor, daft 7i:
Mächte un.ö das Oberkominando über
die Provinz Chi-Li anvertraut haben.
Wrr würden bereitwilligst unsere
1 Truooen unter das Ol.erkommando
irgend einer anderen Macht gestellt ha
ben. Wir theilten dies Rutzlan) mit,
in vielen .reisen, wurde aber der
Wunsch ausaedrückt, dah Deutschland
bis Oberkommando erhalten soll:.
Wir konnten diese- Anerdieten nicht
zurückweisen, und indem wir die Ver
antwortlichkeit übernahmen, gaben wir
der Ueberzeugung Ausdruck, dah die
Politik Deutschlands keiner der ande
ren Mächte Grund zu irgend welchen
Beschwerden geben weroe.
Mit besonderer Dankbarkeit erken
nen wir an. da'z !-?ine Maiestät der
Kaiser von 'Rußland, dessen baldige
vollständige Genesung wir von ganzem
'Herzen, wünschen, oai Oberkommando
in unsere Hand? ieqt'.
Es ist dies ein neuer e.oeis für die
Thal'ache. dag zwischen einer gut ge-
führten deutschen Politik und einer gut
geleiteten russischen Volitik kein tiefer
und sicherlich kein unbesiegbarer Anta-goni-mus
eristiren tann.
Indem wir Truppen nach China ge
schickt, zben wir uns in Europa in kei
ner Weise eine Wöße gegeben Wir
sind immer auf der Hth. Indem wir
die Interessen der anderen. Nationen
wahrnehmen uns a'.z Blinzbleiter für
sie oienen, beabsichtigen wir keineswegs,
die Rolle der Vorsehung auf Erden zu
svielen. X;.' Hohmzollern werden nicht
den Weg der öonpirtes geben. Nie
malz wirz Haus, dessen großer
Sohn erklärt hat, daß ein Fürs: der
erste Diener ''eine- Staates ist, nicht
deutschen Tendenzen solgen.
In dem Spnischamerikonischen
und in dem südafritcinischen Krieg ver
folgten wir eine Politik ehrbarer Neu-
mar -
JvJlCii WUli
trautat. weil vieS sur eutsaztanö am
c ,r der Führer des Cen
ttmt mX 0cn AuSfÜhru.
s Reichskanzlers, wie auch mit der
s.a atutai indem ne ihn bim
Ausbruch )er Feindseligkeiten nicht zu'
Käthe zog, irgend ein? Entschädigung
mähren müsse
rt Bebel der Sozialistenführer. '
ff die Regierung heftig wegen ihrer
Ehma-PolMk an 'und er sagte, dan,!
opa ietzt ernte, was es und die Mis- '
sionäre gesäet hätten. Er erklärte auch. ,
, Reden des Kai'er- Wi'belm
dafür verantwortlich seien, daß der
Krieg in China in so grausamer Weise
gefübrtverde: er machte sich lustig uoer
die Minion des Grafen Walderfee uno ,
er versicherte, daß es für China un- :
möglich fein würde, die Bedingungen
anzunehmen, welche der Reichskanzler .
aufgezählt habe.
Der Krieosminister. General von
' Goßler. antwortete Herrn Bebel und
er machte dabei die folgende auffallende
Aeußerung
..Was unsere Truppen ietzt in China
thun, ist nur Wiedervergeltung für das.
wa- die Hunnen uns Jahrhunderte
anderen Theilen des Hauses aber Ge-
lächter.
P a n s , 20. N00. - Dr. W. I.
Lends. der Vertreter des Transvaal in
, ropa. ist am So.'.ntag in Marseille
! angekommen, wo er den Pranoenten
, Krüger, der bald mit dem holländi''e"
I Kreuzer ..Gelderland" ankommen muß.
empfangen wird, und die drei Boeren
Delegoten. die Herren Fischer. Wessels
und Wolmarans. kamen am Montag
dort an. Herr Lerds erklärte in be
stimmtest?? Weise, aß Herr Krüger in
Marseille lande.' werde und nicht in
Neapel oder Aes.ua, wie behauptet
wurde.
Die hiesige, wie auch die Londoner
Presie ergeht sich in langathmigen Vcr
j muthungen darüber, wie der Präsident
Krüger in Marseille. Avignon, Dijon
: und anderen Städten, in denen er au
der Reise nach Paris eigentlich un-
nöthig Halt machen will, empfangen
' werden dürfte.
Pariser Blätter deuten an, englisches
Geld würde Krüger schon den Em
pfang in Marseille stören und dadurcd
' in anderen Städten die nothgedrungen,
anti -englischen Demonstrationen für
Krüger verleiden.
Herr Wessels vom Oranie Freistaat
erklärte hier in einem längeren Jnter
! vieio. Herrn Krüger's Mission werde
die ganze Welt überraschen. Es werde
t sich dann herausstellen, daß ausreichen
! de Geldmittel zur Fortführung des
Krieges gegen England vorhanden
sind. Krüger tann dieselben nur in
Verbindung mit dem General Schalk
Burger flüssig machen. Aus seinen
Bemerkungen st?eint hervorzugeben.,
daß die Fonds der Transoaal-Revub-!ik
noch oor Ausbruch des Krieges aus
der Bon! von England an die Bangte
de France übertragen worden sin.) und
hier in Paris flüssig gemacht werden
können, ebenso Krüger's sehr beträcht
licke- Privatoermöqen.
Wessel- erzählte ferner eine kleine
Geschichte, die auch dann noch yuvsctz
wäre, wenn er sie einigermaßen ausge
schmückt hätte.
Nach Krüger's Abreise aus Pretoria
hätten die Engländer nicht nur in sei
nein Hanse, sondern auch in denen sei
ner Verwandten Haussuchungen nach
Regierungsfonds und Staats Dotu
menten abgehalten. Nur im Hause ei
ner Nichte des ehemaligen Präsidenten,
eines Fräulein Eloff. fanden sie ein sol
ches Domenr. Es war die Zusiim-mungs-'dresse
amerikanischer College-
Schüler, die der Botenjunge FranciZ
Smith von New Zjork nach Pretoria ge
brockt hatte. Krüger's Nichte erbot sich
dann, dieses Dokument für ein Buch
auszutauschen, aus dem die Engländer
mehr lernen und erfahren könnten. Die
Beamten gingen auf den Vorschlag ein
und Fräulein Eloff brachte ihnen
eine große Bibelausgabe in englischer
Sprache.
Die Collegeschiller Adresse wird
dementsprechend in der Familie Krü
ger verbleiben und einige Zeit fo.rtge
erbt werden.
Auch der General Postmeister der
Transoaal Republik. Van Alphen. und
deren Schayamtssekretär oder Finanz
minister. Macherbe, sind hier eingetrof
fen. Sie erklären, wie Wessels. daß
der Krieg in Südafrika noch lange '
nichl zu Ende ist. daß unter den briti
schen Truppen Seuchen noch grimmiger
ausräumen wie die Boerenkugeln. und
daß ihr: Waffen und irre Munition
dem jüngsten Aufgebot leicht in di:
Hände fallen. An ein Aufgeben des
Kampfes sei nicht zu denken, bis der
letzte freie Boer seine letzte Patrone
verschossen haben werde.
A u s C h i n a.
Kanton. 20. Nov. Hier angekom
mene Flüchtlinge berichten, daß anti
christliche Krawalle in der Provinz
Kiang Si ausgebrochen seien. Die
Nicht -Christen tragen gewisse Abzei
chen. und alle Personen, die ohne sol
che angetroffen werden, befinden sich
in Todesgefahr.
Der Vizekönig der Provinz hat einen
Kommissär ernannt, um die franzäsi- ,
schen Ansvrüche zu erledigen und drei
französische Kanonenboote werden ihn
begleiten und ihm helfen, seinen Befeh- j
len Geltung zu verschaffen.
Shanghai, 20. Nov. De? Ge
neralgouoerneur der Provinz Sze
Cbuen hatBefeh! erhalten, oor dem Hof
zu erscheinen. Dies verursacht unter
den chinesischen Beamten die größte
Aufregung, da man daraus schließt,
daß die kaiserliche Familie sich nact,
Sze-Cbuen begeben wird.
Die Mandschurisch? Eisen
bahn z e r st ö r t.
S t. Petersburg. 20. Nov. !
Depeschen aus Wladiwostok zufolge
haben die Chinesen die südliche Sektion
der Mandschurischen Eisenbahn auf ei
ner Strecke von 30) Wern zerstört. Die
sämmtlichen Bahnhöfe wurden ver
brannt und viel Betriebsmaterial wur
de zerstört. Der angerichtete cbaden
wird auf zehn Millionen Rubel abge
schätzt. Die Vermählung des Her- z
zogs von Manchester.
London. 20. Noo. Die Ankün-
digung. daß der junge Herzog von
Manchester sich am letzten Mittwoch i !
London Mit U. Helene Ztmmerman.
Tochter des Herrn Eugen Zimmer man
don Cincinnati, oerheirathet W, Hit in
de: hiesigen vornehmen Gesellschaft ge
radezu Sensation erregt. Die Trau
ung wurde oon dem Reo. Bater
in der Parish Kirche von Marlnbone.
M
öurn eine Spezial-Lizens erwirkt hatte
i Dre bevorstehende Vermählung war
deshalb auch nicht in der Kirck? anze
kündigt worden.
Da sowohl die Verwandtea des Her
zog', wie auch diejenigen von Frl. Zim
merman entschieden geen. die Vermäh
lunz waren, war diese eine höchst ein
fache. Zeug für die Braut waren de
ren beide Tanten, die Frls. Helene und
Effie Evans, und diejenigen des Bräu
; tizams: Ernest Lambert und Lione
Fundel-Philipps, ein Sohn des frü
beren Lord Mayors von London.
Der Herzog und die neugebackene
Herzogin befinden sich jetzt in Tan-
deragee bastle, rtand. das dem .er-
zc?g gel'ört. Da - Paar wurde dort oon.
den. Pächtern festlich 'mpfangen. Der , sucht worden ist. einen Anwalt zu er
Herzog und die Herzogin werden am nennen , welcher der Anklage zur Seite
Samstag nach Amerika lbreisen. um stehen soll, uno daß die Polizeibehörde
sich mit Herrn Zimmennan anszusöh- die Advokaten M. Shepard und M.
nen. der von der Berbeiratbung nigsti K. O!.ote mgagiri hat. um vie Änklage
Missen 'o.zllte. Er hatt? beabsichtigt. ! aufreast zu orhaiten.
sich diesen Monat nach Europa zu bege- j Der Inspektor Crvß wird der
ben. und das junge Paar wollte die ! Pflichternachtässigung angeklagt, in
Gelegenheit benutzen, um die Einwi'.Ii- dem :c gestattete, daß gewisse Prezinkle
gung von Papa Zimmermann zii er- ' in seinem Jnspektions-Distrikt Brüt
langen, vor einigen Tagen tavelte der stätten deö "schlinimstcn Lasters aller
Letzere aer. daß er nicht kommen tön- Art waren; und ferner, daß er sich ei
ne. und die zungen Leute beschlossen
dann, sofort zu heirathen.
Frl. Zimmermann hatte bisher bei
ibren Tanten in Paris gewohnt. Der
Herw.1 erklärt, oaß es sich um eine L'.e-
beShktraq r et nmple" handle; dzh
er keinerlei Nkitaist oder sonst Etwas
von seiner ,rau verlange und deoe ver ,
einoart hätten, von den bescheidenm
Mitteln zu leben, die ihnen zu Gebote
ständen. Die Heirath härt? auch statt
gefunden, wenn er ohne Titel und seine
Frau ohne Geld gewesen wäre. Ganz ,
paßt dazu aber nickt die Bemerkung, die
der sunge amvert dem Reo. Ba'er 1 br dei c-xpaqnt in sjhrnci oerwenDete
gegenüber machte, als er die Tum;ng Feldgesch. ' veranlaßte den Genera!
arrangirte. Er beschrieb die Braut als Ädjutanien Erbin. am 15. November
..eine amerikanische Erbin, die ji'tzt ein ! die folg?::ce Depesaze an den General
Einkommen, oon jährlich 10.000 habe. I Ehaffee zu richten?
aber Aussichten auf ein riesiges Vermä- Es wiro 'e!.auptet. daß unser leich
zen später. d.-i i''r Vater einer oer retch- tes Fe!,dgesch. in: Vergleich mit den
sten. Manner in Amerika sei." , jenigen anderer Nationen nicht aSen
Die Mutter des Herzogs von Man-! Anforderungen entspräche. Welches
chester wollte zuerst nicht glauben, daß : sino die Tatsachen? Corbin."
dkeermahlung stattgefunden ave, uno , Darauf ist h?i:te die folgen oe Ant
sie fuk?r selbst nach Marlybone. u,n das worr eingetroffen?
Kirchenregister zu inspiziren. Als sie .Antwortlich Ihrer Depesche No. 19.
st überzeugt, daß die Hochzeit berimte ick. da nsen üatterie besser
stattgefunden hatte, war sie höchst un- '
Willig darüber.
Inland Depeschen.
Ermordet.
Sparta. Min.n., 20. Nov. Der
Telegraphist Quiqlet von der Jron
Range Eisenbahn wurde in der
Nacht zum Montag in Reno ermordet
und sein Bureau niedergevrannt Es
scheint sich um. einen Raubmoro zu
Handel.
? e l o st M 0 ? d. she. Bei dem Angriff auf Vekinq war
C h i l l i t : c x h e , 0., 20. Nov. reine Batterie so wirtunzsooll als die
William Brown. von Waoerlh. würd unserige. Chaft'ee"
am Montag hier todt im Bett gefun, ', f der c: g d erschossen,
den. Er hat Selbstmord durch Einath. g ee N a y . Wis.. 20. Nov. -menvon
Leuchtgas begangen. Er kam Schauer, ein Bruder des früUe.
am Samftag hurher. um seine Fra M aeri'f August Schauer, wurde
veranlasse, mit chm nach Hause zu. Sonntag auf der Zagd bei W,u
ruckzukehren, sie weigerte sich aber, dre, uttt zufällig oon einem seiner Käme.
5u lauu. ! xab.n erschossen, oe ihn für ein Reh
Doppelmoro. i hielt.
T r e n t o n . N. I., 20. Nov. Die Frau Ban L i e w w i r d pro
verbrannten Leichen von rau Marti z e s f i r !
Van Lieu und ihres zwei Jahre alten g a e r i , 0 , 20. Nov. Dr
Kindes wurden am Montag in den RichterMounea hat am Montag oerwei.
Ruinen ihrer Wohnung m Trenton gert. die Anktage gegen Frau Van Liew
Junction gefunden, die wahrend der nieoerzuschwg.n. oie angeklagt ist, auö
Nackt durch Feuer zerstört ivurde. No-: Eifersucht Fr:. Alice Hammel Vitriol
bert He'on em Farbiger, wurde spa-j ig & geschüttet u haben. Frl.
ter auf die Anklage hin verhaftet, Frau Hammel erlag später ihren Ve. letzun.
'oan ieu lno iqz mno errnorofr uno
das Haus in Brakid gesteckt zu haben,
um das Verbrechen zu verbergen.
Tod in den Flammen.
Sturgeon Baq. Wis., 20. Nov,
Das Hotel Frenck in hiesiger Stadt ist
heute niedergebrannt und Fr!. Hechardt
, i , . , r l i '
von hanpee. Äks., die in dem Hotel,
Tint. f.tm ttr T sHl ftr .n um Vit. ,
wohnte, kam in den Flammen um. Die
sämmtlichen anderen Bewohner des
Hotels entkamen.
Die Kentucky" nach Smyr
na beordert.
Washington, D. C., 20. Noo.
D.u Panzerschiff Kentuckh". das sich
jetzt auf der Fahrt nach Manila befin
det, hat oon der Regierung Befehl er
halten, in Smhrna anzulegen. Die
Anwesenheit des Panzers soll ohne
Zweifel den Zweck haben, die türkische
Regierund daran zu erinnern, dast dre
Entschädigung für das in Armenien
zerstörte Eigenthum oon Amerikanern
ungefähr 5100.000 unbedingt bin
nen Kurzem bezahlt werden muß.
XrtaM in Xn M.
Der Kreuzzug gegen die
Polizei beginnt.
i m Al"U ein K.pim
? .
tn Attklttgczttftand versetzt.
, m
Was (cacral Chaffec über die
amerikanischen Feldgeschütze
meldet.
D i e M o r a l i n N e w Y o r k. '
N e w York. 20, Nov. In Ueber
einstimmung mit dem Verlangen des
Bischofs Pottcr haben .die Polizei
Kommissäre am Montag beschlossen,
daß Anklagen gegen den Polizei-Jn-soet'Zr
Adam A. Croß und den Kapi
tä.-. John B. Herlihy erhoben tverde
solle. Daß es den beiden Beamteß
schmeckt ergeben dürfte, geht schon dar
, aus hervor, daß der Bischof Potter er
nein Geistlichen gegenüber in brutaler,
gemeiner Weise benommen habe.
Kavi. Herlii wird des flegelhaften
Betragens angeklagt, wie auch, daß er
es unterlassen have. die Gesetze in sei-
nein Preziutt zur Durchführung zu
? bringen.
Die a m e r i t a n r s ch e A r t i l .
' e r i e ?: e s ' e r a l s die i r -
Ö e n d , einer ande-
i c n a t i o n.
Washington. D. C.. 20.
i
'
ov.
1 Einige abspreaimde Kritiken über daS
ist wie die Artillerie irqend einer an-
! deren Nation, die an der Kampagne be
theiligt ist. Eine soeben angekommene
d?'..tsitr Batter hat einige Vortheile
uoer die ';"r',::r Das Geschütz wirb
j mit einem Hahn, wie eine Pistole abge
, feuert, und die o!g? ist, daß schneller
gefeuert ,.'rden kann. Auch das Ar
; ranaement der Brems? ist besser. Das
Kaliber des 'eschützcs ist nicht so groh
wie das nserige.
Unsere s3 artcrie wurde allgemei
gelobt, namentlich von General Line
, witch, der sagte, dasi e'- immer den Hui
ab'h'en möchte. :nenn er di? Batterit
gen.
Frau an Liew. die Gattin eineS
prominenten Bankiers, befindet stch seil
zwei Monaten im Gefängniß.
Zensus. Statistik.
Washington, D. C.. 20. Nov.
Die Bevölkerung von ennsploanien
viwwmmiiu uvii wvnuiuHnuiiMi
neuen Zensusaufnahmt
- ' 1 - . . V ' 1
zufolge, auf 6,302,115 Seelen, gegen
5,258.014 im Jahre 1890. Es ist dieS
eine Zunahme von 1.044.101 oder 19.8
Prozent. Im Jahr? 13&) belief stch die
Einwohnerzahl auf 4.232.891. Die
Zunahme von 188 bis 1890 betrug so.
mit 975,123 oder 22.7 Prozent.
Die Bevölkerung von Minneiota be
läuft sich auf l,7rl,SH Seelen, gegen
1,301,826 im Jahre 1890. Es ist die
eine Zunahme von 449,568 oder 34.fi
Prozent seit 1890. Im Jahre 1880 be
lief stch die Bevölkerung auf 790,773,
Die Zunahme oon 1330 bis 1890 be.
trug somit 521063 ooer G6.7 Prozent,
Weitere Tepesche auf
Seite ?.
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