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G Jndiana Tribüttc 31. Oktober 1902 ...Warum nicht ihr Heim... anziehend machen, durch den Ge brauch eineZ . . . WUMM 7 -m -i - i i. AVrn'V C.LEJ Garland Oscn. 4 0 .... und . Range... Dieselben üvertrcssen alle andern in Schön beit. Dauerhaftigkeit, Heizkraft und Spar samleit im Kohlen Verbrauche. Dieselben werden mit Vergnügen üezctgt, in WILLIG'S ...Möbel-Handlung... 141 West Washington Straße. Wiegt Euer Brod. Das Brod welches bon Joseph Taggart gebacken ist, gibt Ihnen beides, Qualtiät und Gewicht. Fragen Sie Ihren .Grocer dafür. Ebenso für Joseph Taggart's Butter Crackers. CxaMirt 1863, nimmt jederzeit Engage, entZ entgegen. Irgendwelche Orchester, Lwsit und irgend eine Anzahl von Musikern wird geliefert. Neue Ausstattung und neu, NMsormen. R. A. Niller, Direktor. Henry S p r e n g p s e i l. Geschäftsführer. 301 SenruÄz Vvenue. ' Tlevbon ..... Neu 4593. Achtttttg ! Achtung ! 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Bra de, Junkernstraße 32, als erste schlesi sche Papierhandlung begründet wur de. Im Jahre 1865 ging das Geschäft durch Kauf auf R. Schwarzer und nach dessen Tode in die Hände seiner Frau über, bis es im Jahre 1895 von dem jetzigen Bescher, Kaufmann Georg Braxator, käuflich erworben wurde. A u r a s. Die Gottlieb Marr'schen Eheleute von hier feierten das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Die kirch licheEinfegnung erfolgte in der evang. luth. Christuskirche in Breslau, wobei dem Ehepaar das kaiserliche Gnaden geschenk von 30 Mark von dem Geist--lichen überreicht wurde. C h o r z o w. Durch einen Zug wurde der Weichensteller Karamainski überfahren und getödtet; ihm wurden Kopf und beide Beine abgefahren. G l e i w i tz. Die diamantne Hoch zeit feierte bei noch ziemliche: Rüstig keit das Auszügler Georg Zurkesche Ehepaar in Schönwald hiesigen Krei ses, der Jubelbräutigam ist sogar noch in der Lage, Feldarbeiten zu ver richten. Glogau. Ms das Dienstmäd chen Pauline John mit ihrem Bereh rer in der Promenade spazieren ging, lauerte in einem Strauch auf dus Paar .der ehemalige Geliebte des Mädchens und gab einen Schuß auf dieses ab. der fehl ging. Ehe der Uebel zrMler aoer emen zweiten Schuß ao gb, hatte ihn sein Nachfolger gefaßt und gehalten,' bis Hilfe kam und er zur Polizei geführt werden konnte. Er erklärte, er wollte das Mädchen und sich erschießen. Der Eifersüchtige wur de nun in das Armenhaus transppr tirt, wo ihn der Aufseher an einem aus Streifen seines Handes gedrehten Strickes erhängt vorfand. Der Selbst mörder ist der 25 Jahre alte Pfeffer küchler Nitsche aus Breslau. Klein-Strenz (Wohlau). Bei einer Feuersbrunst ist der Gemeinde Vorsteher Algner in den Flammen um gekommen. Massenau. Die Besitzung des Wirthes Andreas Mosch ist vollständig eingeäschert worden. Bei dem Brande ist der 28 Jahre alte, taubstumme Sohn des Mosch in den Flammen um gekommen. N a t i b o r. In Petrzkowitz wurde ein zweijähriges Kind des Ortsvorste Hers Mikeska auf der Chaussee von dem in scharfem Trabe daherkommen den Gespann eines Kutschers aus Oe fterreich überfahren und blieb auf der Stelle todt. T r e b n i tz. Bon einem tiefbetrü benden Unglllcksfall ist die Familie des bei der hiesigen Stadtbrauerei beschäf tigten' Bierkutschers May betrofspn worden. Letzterer befand sich auf der Fahrt nach dem wenige Kilometer ent fernten Dorf Brockotschine und wurde hierbei von seinem 7jährigen Söhnchen begleitet. Bereits an Ort und Stelle angelangt, gerieth der Knabe plötzlich unter den schweren Wagen, die Räder gingen über ihn hinweg und das Kind erlitt so schwere innere Verletzungen, daß es nach qualvollem Leiden seinen Geist aufgab. Frovinz Fosen. Posen. Kommis Wladislaus Kostecki wurde in der Ziegenstraße von dem 18jährigen Arbeitsburschen Stanislaus Szeßler im Vorbeigehen angerempelt. Als Kostecki sich das verbat, erhielt er von Szeßler mit ei- nem Taschenmesser einen Srch ir den Kopf und einen in die Brust, der sei nen sofortigen Tod zur Folge hatte. Der Thäter war entflohen, wurde aber später in der Wohnung seiner Eltern verhaftet. Der jugendliche Raufbold ist geständig, gab bei seiner Vernehmung aber an, von Kostecki Faustschläge er halten zu haben. Volewitz bei Tirschtiegel. Das hiesige, 1021 Einwohner zählen de Dorf ist zur Hälfte niedergebrannt. 116 Gebäude sind vollständig zerstört worden; ein Mann wird vermißt. 180 Familien sind obdachlos. G n e s e n. Im Alter von mehr als 100. Jahren starb der Talmudist I. Vaer. Am 3. Februar d. I. fei erte er im Kreise seiner Verwandten und Freunde das Fest seines hundert- sten Geburtstages, wobei er noch die bewunderungswürdige Leistung voll brachte, eine halbstündige Rede voller Geist und Humor zu halten. I a n o w i tz. Der 19jährige Flei schergeselle Schymiamowski erlitt da durch einen schweren Unfall, daß er sich mit einem Schlochtmesser die rechte Wade . vollständig aufschlitzte.. Er hatte das Messer im Stiefelschafte und trug ein geschlachtetes Schwein. Dieses glitt ihm von der Schulter und jagte ihm das Messer in die Wade. Die Sehnen sind vollständig, durch schnitten. R witsch.' Der Maurergeselle Karl Thiel aus Damme, welcher auf dem Heimwege beim Bahnübergänge der Rawitsch-Liegnitzer Eisenbahn von einem Zuge angefahren und zur Seite geschleudert wurde, ist seinen Ver letzungen erlegsn. S ch ö n l a n k e. Die Holzwaaren fabrik und Dampfbildhauerei Bunk & Co. ist völlig niedergebrannt. Zwei hundert Arbeiter sind brotlos. 'Zrovlnz padtftn. Magdeburg. Dem Viceconsul der Vereinigten Staaten von Amerika hier, I. B. Vreuer, ist Namens' des Reichs das Ezequatur ertheilt worden. Aschersleben. Einen sam men Verlauf nahm ein Feuer in En dorf, das in dem Gehöft des Oekono men Honigmann ausbrach. Die ge- füllte Sckeune bot .'i ichliche Nabruna. und bald wurden auch die übrigen Wirthschaftsgebäude ergriffen und brannten sämmtlich nieder. Bockelnhagen (Worbis). Auf dem Rittergute des Freiherrn Bern hard von Minnigerode kam Großfeuer aus, das sich auch auf den benachbar ten Gutshof des Freiherrn Hans von Minnigerode und die dahinter liegen- de Mühle ausdehnte. - Sämmtliche ! Gebäude, mit Ausnahme des stark be- schädigten Wohnhauses des Frhrn. Hans v. M., sind em Raub der Flam men geworden. Erfurt. Die BluMengärtnerei I. C. Schmidt feiert in diesem Jahre das Jubiläum ihres 75sährigen Bestehens. Die Inhaberin der Firma, Wittwe Müller, hat aus diesem Anlaß für die Angestellten 10.000 Mark gestiftet zur Errichtung einer Pensionskasse. Falkenberg. Durch den elek irischen Strom auf der Stelle getödtet wurde der Arbeiter Noack aus Zschor negasda, welcher das elektrische Pump werk der Grube Ferdinand bediente. Er ist der elektrischen Hochspannung zu nahe gekommen und . war sofort todt. Heiligenstadt. Das Johann Engelhardt'sche Ehepaar feierte daö seltene. Fest der eisernen Hochzeit. M e r s e b u r g. Hier scheute das Pferd des Landwirths und Ortsvor- stehers Sommerwerk aus Neumark auf der Halle'schen Chaussee vor einem Straßenbahnwagen. Sommerwerk, der die Unruhe seines Pferdes bemerkt hatte, war von dem Wagen abgestiegen und hatte es kurz am Zaum gefaßt, als das Thier plötzlich seinen Herrn gegen den elektrischen Wagen schleu- berte. Somnerwerk erlitt so schwere Verletzungen, daß er auf dem Trans- Port nach Neumark verschied. Quedlinburg. Auf den Nacht schutzmann Horn wurde in der Lan genbergstraße aus einem Gewehr ein Schrotschuß abgefeuert, durch den der Beamte schwer an den Beinen, beson ders am Knie, verwundet wurde. Afs Thäter ist der Arbeiter August Schwartze -festgenommen worden. Es liegt wahrscheinlich ein Racheakt vor. Suhl. Das Zimmereigeschäft und DampffLgewerk von Hans Pens ist durch eine Feuersbrunst zum größten Theil eingeäschert worden. Der Scha den wird auf 40,000 Mark geschätzt. Frovinz Hannover, Hannover. Sein 25jä'hrigesJu biläum als Prokurist der Braun schweig - Hannoverischen Hypotheken dank feierte der Registrator Hermann Duensina. Geheimer. Justizrath Cludius ist hier im Alter von 79 Iah r:n gestorben. Der Verstorbene, wel cher bueits 1893 sein 60jährige3 Dienstjubiläum feiern konnte, war vor seiner im Jahre 1901 erfolgten Ver setzung in den Ruhestand über 32 Iah re als Erster Staatsanwalt in Stade thätig. Die letzten Jahre seines Le bens hat er hier verlebt. A u r i ch. Der Landes -Oekonomie-geometer Rechnungsrath Sprenael feierte unter großer Betheiligung sein 60jähriges Dienstjubiläum. Durch den Regierungs - Präsidenten Prinz von Ratibor wurde dem Jubilar der verliehene Kronenorden 3. Klasse mit der Zahl 60 überreicht. B e n t h e i m. Im Hause desBahn- Hofsportiers Boom entstand Feuer, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff und auch auf das benachbarte Haus der Wittwe Rickert übersprang. Beide Häuser brannten bis auf den Grund nieder. Elbingerode. Der fünfjährige Sohn des Formers Köhler wurde von einem hiesigen Kutschgeschirr übersah ren. Der schwerverletzte Knabe ver schied bald darauf. Hagen bei Etelsen. Der als Bahnwärter dienstthuende Arbeiter Köster von hier wurde in Ausübung seines Dienstes in Bremen von einem Malergchilfen, welcher sich an der von dem Köster bedienten Barriere unnütz zu schaffen' machte und von dem Köster fortgewiesen wurde, derart in den Leib gestochen, daß der Aermste an sei nen dadurch erhaltenen schweren Ver letzungen gestorben ist. Der Thäter ist verhaftet. L i n t e l. Die Besitzung des Land wirihs Jrhann Hinrichs wurde vom Feuer vollständig zerstört. N o r t h e i m. Der frühere Land tagsabqeordnete, Amtsrath Karl Fal kenhaoen, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Er hat im Abgeordneten Hause von 1887 bis 1893 den Wahl kreis Nsrtheim - Einbeck - Uslar ver treten und gehörte der nationallibera len Partei an. Reihen. Ein schwerer Unglücks fall ereignete sich hier auf der elektri schen Centrale. Der Oberheizer Ba nolsky war damit beschäftigt, die Kes selrohre im Heizungsraume der elek irischen Centrale nachzusehen. Plötzlich platzte ein Wasserrohr, wobei Banols ky gräßlich verbrüht wurde. Wris bergholzen. Der ör per des Grafen von Wrisberg fand im nahen Walde den 68jährigen Metzger meiste? Heinrich Lütgers, der vermißt wurde, erhängt vor. Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, muß die Unter suchung ergeben. Soidatcnminanslungen. Der Berliner Vorwärts" veröffent licht folgende Statistik über Soldaten Mißhandlungen: Von Ende Juni bis Ende September laufenden Jahres wurde die gerichiliche Aburtheilung von 42 militärischen Vorgesetzten wegen Mißhandlung, und vorschriftswidriger Behandlung vonUntergebenen bekannt. An Strafen wurden ausgesprochen: 1ö Jahre Zuchthaus, 9 Jahre 5 Mona te 15 Tage Gefängniß, 9 Monate 26 Tage mittlerer Arrest, 2 Monate 11 Tage gelinder Arrest, 2 Monate Fe stungshaft, 1 Monat 25 Sage Stuben arrest, 8 Tage Kammerarrest, acht De gradationen, eine Versetzung in die 2. Klasse des Soldatensiandes. eine Aus floßung aus dem Heere. Der Frei, heitsent'zug beträgt im Ganzen 12 Jahre, 3 Monate 25 Tage. Auf Preu ßen treffen iz Jabre Zuchthaus, 7 Jahre 2 Monate Gefängniß. 8 Monate 11 Tage mittlerer Arrest, 1 Monat 12 Tage gelinder Arrest. 1 Monat 15 Tage Stubenarrest. 8 Tage Kammer zrrest. 6 Tegradatwnen. 1 Ausstoßung aus dem Heere. (30 Vorgesetzte.) Auf Bayern: 1 Jahr 9 Monate 15 Tage Gefängniß, 1 Monat 5 Tage mittlerer Arrest. 8 Tage gelinder Arrest, 2 De gradationen. 1 Versetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes. (6 Borge setzte.) Auf Sachsen: 6 Monate Ge fängniß. 10 Tacre mittlerer Arrest. 21. Tage gelinder Arrest. 2 Monate Fe siungshaft, 10 Tage Stubenarrest. (6 Vorgesetzte.)" Dazu, bemerkt' die Kölnische Zei tung": Unter den Verurthcilten be finden sich 5 Offiziere, die mit 8 Ta ffen Kammerarrest bis zu 2 Monaten Festungshaft bestraft wurden. Di? Zabl der Bestrafungen und in vielen Fällen auch die einzelnen Strafhznd lungen sind naturlich im höchsten Grade beklagcnswerth. Wenn aber von den Sozioldemokraten nur dieser eine Gesichtspunkt betont wird, so er fordert es die Gerechtigkeit, zugleich auch darauf 'hinzuweisen, daß gerade die Häufigkeit der Strafen als ein Ve weis dafür angesehen werden muß, daß unsere Heeresverwaltung in scharfer Weise gegen die Soldatenmißhand lungen vorgeht. Von dem an den maßgebenden Stellen bestehenden Wil len. die Soldatenmißhandlungen 'zu unterdrücken, würde man wahrschein lich ein noch viel anschaulicheres Bild erhalten, wenn auch diejenigen Bestra fungen bekannt gegeben würden, die auf dem Disziplinarwege gegen solche Vorgesetzte erfolgten, die, ohne sich ir gendwie an den Mißhandlungen zu. de iheiligen oder sie offenbar zu dulden, durch Mangel an Aufsicht eine morali sche Mitschuld auf sich geladen haben. In einzelnen Fallen sind Entlassungen von Vorgesetzten in einem solchen zeit lichen Zusammenhang mit Mißhand lungen erfolgt, daß man ohne Weiteres annehmen kann, daß sie auf diese Fälle zurückzuführen sind. In den meisten Fällen treten diese Bestrafun gen, die ja nicht immer eine Ausschei dung aus dem Dienste sind, nicht so klar zu Tage. Es kann aber als sicher angenommen werden, daß in dieser Beziehung sehr nachdrücklich vorgin gen wird, und gerade darauf stützen wir die Hoffnung, daß die unserer Armee zur Unehre gereichenden Miß Handlungen immer mehr abnehmen werden. Ganz ausrotten lassen sie sich ebenso wenig wie sonstige Vergehen und Verbrechen. Immerhin müssen sie auf ein aeringeres Maß als das jekige berabgesetzt werden, und wir sind über zeugt, daß zwischen der Kriegsverwal tung und der öffentlichen Meinung in diesem Punkte volle llebereinstimmuna besteht." Luise von Zovura. Die Prinzessin Luise von Koburg hat dem Berichterstatter der Wiener N. Fr. Pr." in Paris mitgetheilt, cs sei nicht wahr, daß sie einem Verleger ihre Memoiren" zur Veröffentlichung zu übergeben beabsichtige. Sie hat," so schreibt das Blatt, keine Memoiren in der Anstalt geschrieben und hätte es auch nicht thun können, wenn sie wirk lich die Neigung zu solchen Aufzeich nungen gehabt hätte. Man hat ihr in der Anstalt Pierson das Papier entzo gen. Wenn die Prinzessin schreiben wollte, mußte sie Papier erbitten und dieses Verlangen rechtfertigen. Zur Aufzeichnung von Memoiren würde man ihr weder Papier noch Tinte zur Verfügung gestellt haben. In dieses Kapitel gehört auch die Vorenthaltung von Briefen, welche an die Prinzessin Luise gerichtet waren. Die Prinzessin Alice von Monaco hat die Prinzessin Luise eingeladen, auf ibrem. Schlosse im Departement Sarthe Aufenthalt zu nehmen. In dem Briefe schreibt die Prinzessin von Monaco: Ich habe Ihnen sehr oft geschrieben. . aber da ich keine Antwort erhielt, glaubte ich an nehmen zu können, daß Ihnen keine Briefe zukommen." Und . so war es. Die Prinzessin hat noch nicht entschie den. ob sie die liebenswürdige Einla dung der Prinzessin von Monaco an nehmen wird. In jedem Falle ist sie entschlossen.' in der nächsten Zeit das schöne Herbstwetter zu genießen und sich für einige Tage auf's Land zu be geben. Sie wird sich an einem Orte in der Nähe des Meeres niederlassen und' vielleicht auch für einige Tage auf dem Schloß der Prinzessin Alice von Mo naca weilen." Carnlen Sylva über Körperfülle. Körperfülle ist den meisten Frauen, besonders in jüngeren Jahren, sehr unwillkommen, weil die liebe Eitelkeit ihnen möglichste Schlankheit als kör perliches Schönheitsideal vorschreibt, und um nur schlank zu bleiben, nicht fett zu werden, begehen viele Frauen die unverzeihlichsten Thorheiten. In einem Aufsatz Schöne Frauen" spricht Carmen Sylva (Elisabeth, Königin von Rumänien) sich in ihrer originell geistvollen Art auch hierüber aus. Sie sagt u. a. folgendes: Ist eine unbequeme Fülle erreicht, so fangen die schrecklichsten Kuren an, deren Sinn unverständlich ist und die die Gesundheit für immer untergra ben. Mein Gott, man wird eben manchmal stark! Ich bin die letzten Jahre infolge eines Leidens stark ge worden, das war mir gerade so unan genehm wie den anderen, ich habe aber geduldig Reformkleider gemacht, nur nannte ich sie nicht so, da sie noch nicht erfunden waren, ich - 'trug sie ganz allein zuerst, faltenreiche Gewänder, die die Körperformen verhüllten, und ich trug sie mit Geduld, da man mir sagte, bei wiedererlangter Gesundheit und bei meinem überaus mäßigen Le ben würde ich später wieder dünn wer den. Aber welch entsetzliche Dinge sieht man ausführen von denen, die sich zu jung finden, um schon stark zu wer den; sie bedenken nicht,' daß eine Mut ter von mehreren ' heranwachsenden Kindern sehr schön aussieht,' wenn sie ein wenig stattlich ist. Ich kannte eine junge Frau, die war wunderhübsch frisch, wie eine Rose, rund, nicht groß, aber ebenmäßig ge baut und etwas voll, aber angenehm, denn ihre Glieder waren kräftig und rund, ihre Farbe frisch und natürlich gesund; es war also ein Geschöpfchen zum Hineinbeißen! Sie hatte einen reizenden kleinen Buben, der gar nicht ohne seine Mutter sein konnte.- Das Kind war allein, ein Brüderchen war gestorben, und so war der Knabe Tag und Nacht mit der Mutter und sehr entwickelt und gedankenvoll, wie Kin der, die immer niit'der Mutter spre chen und ihr Leben theilen. Sie war sehr glücklich zwischen einem Manne, der sie auf Händen trug, und einem überaus zärtlicher Vater. Da hörte die junge Frau von einem greulichen Entfettungsmittel, Tyroi din genannt, das wird immer als un schädlich angepriesen; heimlich ver schaffte sie sich das in größeren Men gen, ohne es ihrem Vater, der Arzt war, zu gestehen. Denn das ist noch das Allerschlimmste, daß die jungen Frauen sich schämen, so eitel zu sein, und im geheimen Mittel gebrauchen, deren Gewalt und Gefahr sie nicht ken nen. Auf einmal fing die jugendliche Mutter an, unglaublich schnell mager zu werden, aber zu mager, immer elen der, immer schwächer wurde sie. In drei Monaten war sie nicht mehr zu er kennen, und dann bekam sie ein fchwe res Nierenleiden,' dessen Ursache -man sich zuerst nicht erklären konnte, bis der Vater eine der Flaschen entdeckte, und nun drei Nächte in Todesangst die Hände rang, denn Diabetes in einem Alter von nur sechsundzwanzig Iah ren ist fast unheilbar. In seiner Ver zweiflung schickte der Arzt sie nach Karlsbad, um noch den letzten Versuch zu machen, sie zu retten. Aber sie war noch nicht acht Tage dort, da trat der Tod ein. Man verheimlichte ihm die Nachricht und ließ ihn abreisen noch mit schwacher Hoffnung auf Rettung im Herzen. Der Weg von Bukarest ist weit, und besonders ist es für alle bangen Herzen eine Qual, daß man in Wien sechs Stunden warten muß, weil man keinen Anschluß hat. Der unglückliche Vater lief diese sechs Stunden lang in der Bahnhofshalle auf und ab, er war wie wahnsinnig. Er sah die Leute um sich her lachen und schwatzen und verstand nicht, was sie sagten; erstens hörte er kaum, und dann war er des Deutschen nicht mäch tig,,aber das Lachen war ihm so ent setzlich, daß er die Leute beinahe ange fahren hätte, nur nicht solchen Lärm zu machen, während ihm das Herz brach. Endlich näherte sich ihm der Bahnhofs - Inspektor und fragte ihn, ob er ihm mit irgend etwas dienen könne, da er ihn nun schon stunden lang rastlos auf und nieder habe lau fen sehen, offenbar in großer Angst und Pein. Und der arme Doktor ant- wortete ihm nur in seinem gebrochenen Deutsch: Ich habe ein Kind, und das ist krank! Ich habe ein Kind, und das ist krank!" und lief weiter. In Karls bad fand er die wunderschöne Leiche seines heißgeliebten Kindes und fast wahnsinnig vor Schmerz brachte er sie heim. Der junge Ehemann war ge brochen und untröstlich, das kleine Kind träumte, es habe seine Mutter gesehen, die ihm winkte, und es sei ihr nachgelaufen, weit, weit, aber es habe sie nicht erreichen können. Das Kind wollte wissen, warum man weinte und warum man so viele schwarze Kleider sähe, und. Niemand antwortete ihm. Ach, es war furcht bar geblieben, denn Mann und Vater sind noch heute, nach Jahren, untröst lich und das Kind hat keine Mutter mehr. Der arme Doktor ist zum Greise geworden durch den fürchter lichen Kummer. Er erzählte mir, daß inige Zeit nach dem Tode seiner Toch ?er Jemand zu ihm kam und ihn bat: Doktor, bitte, geben Sie mir etwas, um mager zu werden!" Und als ein ige Antwort fing der arme, alte v!ann an bitterlich zu weinen. Du bist verrüt, mein Kind". Ueber die Frage, rie Berlin in den. Ruf gekommen sei, dietadt der Ver rückten zu sein, giebt ein Frankfurter folgende Auskunft: Wie ich mich erin nere, rührt das geflügelte Wort aus den Jahren 1876 1879 her und soll von der Gallmeyer, der feschen Pepi", geprägt worden sein. Sie gastirte da mals in Berlin und zwar als Fatini tza, ohne dort den Beifallssturm zu entfesseln, den sie von Wien her ge wohnt war. Da variirte sie das be kannte Fatinitza -.Lied: Vorwärts mit frischem Muth Liebe sei's Pa nier" erbittert in folgende Verse: Du bist verrückt, mein Kind, Was thust Du in Berlin,. Wo die Verrückten sind, Du gehörst nach Wien." ' Sie hatte die Courage, das in Berlin selbst zu singen; ihr Gastspiel endete damit, aber das Entrstungslied wur de geflügelt. Als echtes geflügeltes Wort theilt es daö Schicksal seiner meisten Genossen, im Volksmund Um Wandlungen" zu erleiden. Eine eigenthümliche Mi schung von Glück und Pech hatte ein gewisser E M. Mann in Washington, D. C. Er war nach St. Asaph gefah ren, um sein Glück in dem dortigen Poolroom" zu versuchen. Fortuna war ihm hold, und die Pferde, auf die er wettete, kamen als erste an's Ziel. Bald hatte er die hübsche- Summe von $356 in der Tasche. Um seine Freude noch zu vermehren, sah er eine $50 Note auf dem Fußboden liegen, die er seinem übrigen Geld zufügen wollte, als er zu seinem Schrecken bemerkte, daß seine Rolle Geld fort war. Der unvorsichtige Taschendieb, der ihm sein Geld gestohlen, hatte nämlich in oer Eile die Banknote fallen lassen und dadurch Herrn Mann Gelegenheit ge geben, wenigstens einen Theil seines eigenen Geldes wieder zu finden. , Die Bewohner des nördlichen Stadttheiles von Newark, N. I., hat ten neulich Abends Gelegenheit, einen seltenen Aufzug von einem Hause an der 3. Avenue nach der Broad Str. Station der Lackawanna Bahn in Augenschein zu nehmen. Acht junge Leute zogen nämlich eine in eigenar tigster Weise dekorirte Kutsche und hinterher folgte eine Eskorte von min bestens 100 jungen Leuten beiderlei Geschlechts. An der Kutsche waren Plakate angebracht, welche andeuteten, daß die beiden Insassen ein neuver mähltes Paar waren, welches , seine Hochzeitsreise antrat. Als das junge Paar nach der Trauungsfeier dieHoch zeitsreise antreten wollte und die Kut sche erst eine kurze Strecke gefahren war, stürmten plötzlich die Freunde der glücklich Vermählten von allen, Seiten auf das Gefährt, spannten die Pferde aus, schmückten den Wagen i der angegebenen Weise und zogen dann in Prozession nach dem Bahn Hof. In New York traf kürzlich Frances L. Baker aus Detroit ein, um nach einer Kassette zu suchen, welche ihr Onkel A. P. Baker aus Port Hu ron, welcher die Unglücksfahrt auf dem General Slocum" mitgemacht, kurz vor dem Untergange des Dam pfers in das Wasser geworfen hatte, und welche werthvolle Fa milienpapiere enthält. Dieser Tage bec)ab sich nun die junge Dame mit Fred Johnson, einem der besten Tau cher derMerritt & Chapman Wrecking Co., auf dem Schlepper Hustlcr" nach der Stelle des Unterganges des Dam pferZ. Fräulein Baker und Johnson legten dann Taucherkleidung an und ließen sich zweimal in die T.iefe hinab. Sie blieben jedesmal so lange unten, als Johnson es für seine Begleiterin rathsam hielt, doch gelang es ihnen nicht, die Kassette zu finden. A. P. Baker ist vor Kurzem gestorben. Vor seinem Tsde hatte er erst seinen Ange- hörigen mitgetheilt, was er mit der Kassette gethan. i Die Einwanderungsbe hörden haben Richter Amadse Herville von den Tahiti-Jnseln die Landung in San Francisco untersagt. Er lei det an Tuberculose und ist auf dem Wege nach Frankreich, das er über New Fork zu erreichen gedachte. Nach dem bestehenden Gesetz, das allen an ansteckenden Krankheiten Leidenden die Einwanderung verbietet, kann Richter Herville nicht gestattet werden, den-' Continent zu kreuzen. Er muh entwe der über Mexiko oder Canada-seinen Weg fortzusetzen versuchen oder nach Tahiti zurückkehren. ' Richter Parkerha t i n d e in Kellner eines am Exchange Place in New York belegenen Restaurants, A. F. Brown, einen Doppelgänger. Die ser, ein Mann von feiner Erscheinung, angenehmen Manieren und hübschem ' Aussehen, wird von den Stammgästen Richter" oder Herr Parker" genannt. Die Aehnlichkeit würde, so wird bericht Ui, vollkommen sein, wenn sein Schnurrbart etwas weniger grau sein würde. Er trägt seine Würde mit Ge. lassenheit. Am Sonntag pflegt Brown in einem am Speedway belegenen Re slaurant zu serviren, und auch bei den Sportfahrern ist er als Richter Par ker" wohlbekannt. D e r H e l d. Gestern wü'.de ein neues Trauerspiel gegeben wer war denn der Held?" Das Publikum, das bis ?um Sölub ausaebaltcn bat!" ' , r -1 "" V t l f. t i -Vv : Se i. r t 'i 1 fi ( l 1: i ' ) k ;