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Jndlana Tribüne, 3 0 September 1905 Neunthler als CulturbrZnger. Wie es das Leben in unsere nordischen Territorium umgestaltet. Tenkwür dige Geschichte seiner Einführung. AlaSka's Rennthierkönigin. Arkti sche Cowboys" der Zukunft? De? künftige Geschichtsschreiber dürfte die neue Zeit unseres nordischen Territoriums nicht cito von, feiner Erwerbung durch die Ver Staaten datinn und auch nicht von der Aus beutung seiner bergbaulichen Reich thümer so wichtig diese Ereignisse auch sind sondern von der Einfüh rung des Rennthieres, das für diese Lande eine noch weit größere Bedeu tung zu erlangen verspricht, als je mals das Kameel für die tropischen Wüstenländer! Es liegt eine merk würdige Fügung darin, daß Jahr zehnte nachdem Alaska aus der Con trolle des Ostens ausgeschieden und unter die Fittige der westlichen Haupt macht gekommen war, feine Bevölke rung wiederum aus demselben Osten Hilfe in schwerer Roth und Antrieb zu einem neuen Leben 'erhielt, als der Westen sie schon beinahe ruinirt hatte. und doch war diese Hilfe ein ame titanisches Unternehmen, das als fol ches freilich geraume Zeit von den meisten Amerikanern nur gering' ge schätzt, ja zur Zielscheibe des Spottes gcnracht wurde. Ihren ersten Abschnitt hat die Ge schichte des Nennthieres in Alaska schcn hinter sich, nämlich die Zeit des bloßen Erperiinentirens. Wie 'dies mit anfänglich sehr geringen Mitteln und unter großen Schwierigkeiten ge schah, und wie das erst so schwächliche Pflänzchen der alaskanischen Renn thier - Industrie langsam, aber sicher, zu einem Riesenbaum von immer mehr Verzweigungen sich auswächst, dar über könnte man schon einen ganzen Cultur - Roman schreiben! Hier seien, nur einige Streiflichter auf die Vergangenheit und Gegenwart gewor fen, nebst etlichen Ausblicken in künf tige Zeiten. Die Geschichte oder Romanze von Alaskas Rennthier - Civilisation geht nicht hinter das Jahr 1890 zurück. Damals drängte sich dem Missionar Dr. Sheldon Jackson, als er eine In spektionsreise durch die betreffenden alaskanischen Missionen machte, das Bewußtsein von. einer großen Gefahr für die Eingeborenen und von einer immer bedenklicher werdenden Lage für die Zukunft des ganzen Territo riums auf. Denn .in geradezu un heimlichem Maße hatte bereits die Ausbeutungsgier des Weißen die Land- und See - Hilfsquellen verrin- gert ' Das Walroß war schon beinahe ausgerottet, die Walfänger hatten die Wale nach anderen Meeren getrieben, und di? vielbegehrten Robben tummel- fen sich nicht mehr in der Nähe der Küste herum, sondern der Eingeborene mußte weit in die See hinaus fahren, um sie zu finden. Dies Alles waren höchst, verhängnißvolle Faktoren für die Bewohner des nördlichen Alaska, die solcherart ihrer Nahrungsmittel, ihrer Kleider, ihres Lichtes, ihrer Ge räths ' und ihrer Industrien beraubt wurden! Das Gespenst des Hungers trat immer drohender auf, und es er schien unvermeidlich, daß die Regie rung bald Tausende von unter stützungsbedürftigen Mündeln mehr haben würde. Es lag auch im drin gendsien, Interesse der Weißen, diese Eingeborenen, deren Hilfe zur Entwi ckelung Alaskas och auf lange Zeit hinaus unentbehrlich war, nicht un tergehen zu lassen. - Aber gar nicht weit davon, drüben ist Ost - Sibirien, nur durch 30 Mei len See getrennt, bot sich ein ganz an deres Bild. Da lebt: ein Volk in ver hältnißmnßig sehr behaglichen Um ständen und doch unter fast genau denselben natürlichen Verhältnissen, und obwohl auch die asiatisch? Seit, von der modernen Ausbeutungssuchl nicht verschont geblieben war. Dr. Jackson dachte über diesen auffallenden Gegensatz nach und fand die Ursache hauptsächlich in der Rennthierzucht der Sibirier, denen das Rennthier Nah rung, Kleidung, Lastthier und allge meiner Handelsartikel wto. Der Unterhalt dieser Thiere, über all wo sie das Äennthiermoos unter den Schneefeldern finden und da ist ebenso gut in Alaska zu haben kostet sogut wie nichts, und ihre Ver mehru,gsfähigkeit ist eine große. Wie wäre ts also. mit der künstlichen Ein bürgerung dieser so vielseitig werth .vollen Thiere auf amerikanischer Sei te? Es war noch nie ein derartiger Versuch unternommen worden, diesbe zügliche Erfahrung stand nicht zu Ge, böte, und es gehörte ein starker innerer Glaube und sozusagen ein proph:ti sches Auge dazu, für diese Idee Jahre und Jahre beharrlich einzutreten, wie es auch große Energie erforderte, ihre praktische Verwirklichung in die Wege zu leiten. - 5 4 Dr. Jackson eilte nach Washington, um seinen Plan dem Congreß zu un terbreiten: Er wollte eine kleine Be willigung haben, um einige sibirische Rennthiere für. die derzeitige Noihlage in Alaska anzukaufen. Es war sein fester Glaube, daß dieselben sich mit der Zeit genügend vermehren würden, um Alaska gegen künftige Hünger katastrophen sicherzustellen. Aber der Vorschlag wurde mit, einer geradezu polarmäßigen Kälte ausgenom- men! Die Meisten erblickten darin nur eine der vielen Regenbogens -Wäh-chen, mit denen , der Congreß schon gft heimgesucht worden ist; bageldicht flo gen die Pfeile der Satire, und gar manche wohlfeile. Witze wurden geris sen. Dr. Jackson könnte die gewünschte Bewilligung nicht erhalten. Doch ge lang es ihm, außerhalb der Congreß hallen etliche Personen, für -die Sache zu interesskren, und es wurden priva tim insgesammt 2,000 Thalerchen da für gezeichnet. Auch ließ sich die Re gierung bewegen, die Erlaubniß -zu geben, daß der Zollcutter .Thetis" den zudringlichen Bittsteller nach Sibirien bringe, damit er dort die bedürftigen Thiere kaufe. Das war aber viel schwieriger, als sich Letzterer selber ge dacht hatte, denn die Sibirier zeig ten sehr wenig Lust, solche Thiere zu veräußern, die ihnen sogut wie Alles waren. ' 1,500 Meilen, weit mußte der Zoll kutter herumfahren, bis man einen Rennthierbesitzer fand, der halbwegs willens war, einen Theil seiner Heerde zu veräußern. Und für schnöden Mammon wollte , et die Thiere auch nicht hergeben, mit Mctallstücken konnte er nichts anfangen, fagte er! Schließlich ließ er sich bereden, gewisse amerikanische Waaren dafür einzutau schen. So wurden im Jahre 1891 mit knapper Noth 16 Rennthiere er langt. . 1894 setzte es auch im Bundessenat Teller endlich durch, daß eine öffent liche Bewilligung von 56,000 für die sen Zweck gemacht wurde. Seine Col legen stimmten meist nur aus Höflich keit dafür, und weil die Summe so bescheiden war. Im Jahre 1897 je doch wurde der Betrag auf das Dop pelte erhöht, trotzdem die Angriffe auf das Projekt noch keineswegs aufge hört und manche Freunde der Sache dieser auch durch übertriebene, wenig stens vorschnelle Erfolgsberichie ge schadet hatten. Der Glaube an das Unternehmen wuchs indeß, und 1900 wurde die Bewilligung foga? auf 525.000 erhöht. Seitdem ist sie Jahr für Jahr auf dieser Höhe belassen worden, und im Ganzen, hat die Re gierung 5183,000 für den Ankauf und die Einbürgerung der Rennthiere in Alaska bewilligt. Was ist nun dafür erzielt worden? Es gibt gegenwärtig in Alaska schon reichlich 8,000 Rennthiere, wo von den Eingeborenen und der Regie rung je die Hälfte gehört. Jedes die ser Thiere ist schon allein vom Stand punkte des Fleischers aus 550 werth, und die Regierung und die Eingebo renen würden durnach für bloße Fleischnahrung bereits je 5200.000 aus den 5183,000 haben, welche ins- gesammt dafür angelegt worden sind. Man kann nicht sagen, daß sehr viele Anlagen Onkel Sams sich so gut ren- tiren! Doch das ist noch lange nicht Alles; ja, ist sogar das Geringste. Ein lebendes Rennthier ist im Allge meinen weit wichtiger, als ein ge- schlachtetes. Die große Vmnehrungsfähigkeit dieser Thiere machte es bald möglich, aus dem bescheidenen Anjang ein groß angelegtes Vertheilungssystem zu entwickeln. Anfänglich war es noth wendig, auch Hirten aus Sibirien herüberzubringen, um die kleine Heer de zu pflegen. Diese aber lernten Es kimos ein, nicht blos als Hirten, son dern auch im Dressiren der Thiere und in ihrer Benutzung für Transport zwecke. Fünf Jahre dauerte die Lehr zeit, während welcher den betreffenden Eskimos Nahrung und Kleidung von der Regierung geliefert wurde; auch wurden jedem jährlich zwei weibliche Rennthiere geliehen, damit er diese und die Kälber von ihnen als Kern einer künftigen eigenen Heerde behan dele. Nach Ablauf der fünf Jahre bekam er Rennthiere genug geliehen, um mit denen, die er schon hatte, feine Heerde auf 50 Stück zu bringen; im Uebrigen hatte er von jetzt an sich und seine Familie selber zu erhalten und konnte seinerseits Lehrlinge annehmen. Es wurde ausbcdungen, daß. wenn er sich dem Trunk ergebe oder für seine Heerde nicht gehörig sorge, dieselbe ihm genommen und an einen Anderen verliehen werden könnte.' Auch ver pflichtete er sich, kein weibliches Renn thier irgend Jemandem zu verkaufen, ausgenommen der Regierung selbst. Die Aufsicht der letzteren über die Hir ten hört nach 20 Jahren vollständig auf. Derzeit sind von 60 Rennthierheer den - Besitzern im polaren und unter polaren Alaska zwei Drittel Eskimos, welche durch. Lehrlingsdienst ihre Heerden erlangten und sich als gute, durchaus verläßliche Verwalter der selben erwiesen haben. Dies und der Bestand von 8,000 Rennthicren will gewiß schon viel heißen, wenn man be denkt, daß das ganze Unternehmen noch in der Krndhett steht! Zwei der Heerdenbesitzer sind Frauen. Es läßt sich schon, jetzt erkennen, daß sich, mit der Zeit in diesem gewaltigen Terri torium eine Rennthier - Aristokratie" entwickeln wird, welche den Großvieh Züchtern unserer westlichen Ebenen entspricht! Ja, 'wer weiß, ob. diese beiden Klassen nicht nahe Nachbarn werden, glauben doch Manche allen Ernstes, daß unsere Rindviehzucht der Zukunft, ihr Hauptstätte auf den Aleuten - Inseln haben werde! Schon spricht man von ; einer, Rennthierkönigin Alaskas. Das ist. das' Eskimoweib Mary Anti sarlook, eine ganz inieressanie Person- lichtet. Sie kann . weder schreiben, noch lesen, spricht aber sieben Spra chen und hat der Regierung diele wich tige Dienste als Dolmetscherin, gelei stet. Zugleich aber ist, sie eine Ge sch'äftsfrau und ein Verwalwngsta lent ersten Ranges. Jeder, der sie kennt, glaubt, daß, wenn sie zu ihren natürlichen Fähigkeiten eine, entspre chende äußere Bildung erhaltend hatte' und in einen anderen Wirkungskreis versetzt worden wäre, sie , unier allen Umständen eine hervorragende Rolle ivielen würde. Doch sie fühlt sich in ihrem arktischen Reich ganz wohl. Sie hQt -nach din letzten Berichten eine Heerde von 360 Nennthieren, ein schließlich der Kälber. Und das ist die größte einzelne Heerde mit Ausnahme derjenigen der Congregationalisten Mission am Cap Prinee of Wales. Es muß hier hinzugefügt werden, daß auch an Missionsstationen Renn thiere ausgcliehen wurden, unter den selben Bedingungen bezüglich Lehr zeit und Verkaufs, wie oben erwähnt; die Stationen verpflichteten sich au ßerdem, jederzeit, wenn sie dazu aufge fordert werden sollten, der Regierung so viele Rennthiere, wie sie ihnen ursprünglich geliehen hatte, zurückzu geben. So wurden denn auch der ge nannten Missionsstation im Jahre 1894 100 Stück geliehen; dieselbe hat seitdem die Anleihe zurückgezahlt und besitzt jetzt eine Heerde von 1000 Stück! Solcherart hat die Mission auch eine Bedeutung erhalten, die sie auf keine, andere Weise hätte erlangen können. Denn die Eingeborenen, die jetzt nicht mehr weit nach Nahrung zu gehen brauchten, entgingen hierdurch den entsittlichenden Einflüssen der Bergbauerlager. Und die löergbauer selber kaufen der Mission oft Renn thiere für Nahrungszwecke (Fleisch und Milch) sowie für Transportzwe cke ab. So ist- die Mission in den Stand gesetzt, die materiellen Jnteres sen der Eingeborenen ebenfalls gut zu fördern. Für den Schlittendienst verdrängen die Rennthiere allmählich die Hunde. Ein gut eingebrochenes Schlittenrenn thier ist $150 werth und zieht eine Last von- 750 Pfund; dabei findet es seine .anze Nahrung selber im Renn thiermoos unter dem Schnee. Ein gezähmtes Rennthier ist folgsam, wie ein Hund, und von viel frömmerem" Temperament, als die Eskimohundes, Nur ist es ein furchtsames Thier) und es hat darum auch einen großen. Heer-, de - Instinkt; für einen Hirtetr, wel-' eher einigermaßen dieses Geschäft ver steht, ist es ein Leichtes, eine. Heerde von 1000 Thieren zu versehend Je kälter es ist, desto besser gedeihen'diese Thiere. Wochenlang hinter einander können sie den, strapaziösesten Dienst bei kärglicher Nahrung leisten. Schon manche wichttge Nettungs thaten in den alaskanischen Küstenre gionen sind nur mit Hilfe der Renn-, thiere ermöglicht worden. Im Herbst des Jahres 1897 z. B. blieben 8 Wal fänger - Boote mit 275 Mann im Eise bei Point Barrow stecken. .. Sie hatten noch auf drei Monate Vorrä the; aber nach aller menschlichen Be rechnung mußte' es mindestens ein Iah? dauern.,, bis. das Eis sie , freigab,, und. so starrte ihnen ein schrecklicher Hungerstod in's Gesicht!, Keine Schiffe mit Lebensmitteln konnten nä her als auf 2,000 Meilen an sie her ankommen, und es schien gar keine. Möglichkeit vorhanden, Nahrungs mittel über Land, ihnen zuzuführen. Aber am Cap Nome gab es Rennthier heerden. Lieutenant Berthold und Lieutenant Jarvis sowie Dr. Call ent sprachen dem Rufe nach Freiwilligen und gelangten mit Hundeschlitten durch die Schnee- und Eiswüste hin durch glücklich nach Cap Nome. Hier bekamen sie 500 Rennthiere, und un terstützt von Eskimohirten und dem Missionar Lopp, legten sie denselben fürchterlichen Weg, 750 Meilen weit, zurück; nach 3 Monaten erreichten sie Point Barrow, gerade noch recht zeitig. 246 der Rennthiere wurden nach und auch geschlachtet; die übrigen aber ließ man am Leben, ' damit sie die Krone einer Heerde zu Point Barrow für künftige Nothfälle bildeten. Fünf Jahre zuvor wäre an eine Rettung der Leute unter solchen Verhältnissen nicht zu denken gewesen! Im Jahre 1900 wurden die Solda ten, welche mit der Anlegung des Re gierungstelegraphen am Fukon be schäftigi waren, und .in einen der schlimmsten Winterstünne sozusagen Gesungene wurden, ebenfalls von einer Missions station aus mit Rennthieren gerettet, als ihre Rationen schon er schöpft waren; sie behielten einen Theil der Rennthiere bei sich und verwende- j ten dieselben auch zum Schleppen von Telegraphenpfosten. Auch die Post dienst - Gelegenheiten in Alaska haben eine wesentliche Umwandlung ' durch das Rennthier erfahren. Für den, Unterhalt des Bergbauers an weit abgelegenen Stätten in Akas kaift das Rennthier 'bereits unersetz lich geworden. Hundegespanne konn ten, so werthvoll sie auch waren, auf große Entfernungen nur die Vorräthe mitnehmen, welche von den Gefpannen selbst bedurft wurden; alkr mit' einem! Rennthiergespann konnie der Berg bauer seine ganze geschäftliche Aus ,stattung und seine Vorräthe befördern, und die Thiere sorgten für ihr Futter unterwegs selber. So hat das Berg bau - Interesse-in Alaska schon allem -ein riesiges Feld für die Rennthier- JNvuirrle tt?fsner. Und welche Woyl that bot ein beständiger Vörrath' fri schen Fleisches für Leute, welche bis lang den größten Theil des 'Jahres nur von Büchsenwaaren hatten leben müssen! Bei der flotten Vermehrung der Thiere kann man immer eine ziemliche Anzahl schlachten. Jct, Manche prophezeien schon, daß in nicht sehr ferner Zukunft Rennthierschinken und -Jungen ein wichtiger Ausfuhr Artikel Alaskas sein werden. am Ende gar auch condensirte Rennthier Milch! Man erzählt sich aus der Zeit, als noch Castle Garden" die New Yorker Einwanderungs station war. folgendes Stückchen: Eines schönen Tages kam eine Dame dorthin, um sich einDienst mädchen zu holen. Eine bescheidene kleine Schwedin wurde ihr vorgeführt. Kannst Du kochen?" fragte die Gnä nige. Nee", war die Antwort. Kannst Du fegen und Betten ma chen?" Nee". Aber ' um' Gottes Willen, was kannst Du , denn 'eigent- lnh?" Ich kann Rennthiere melken, Madame." Damals las sich ein solches Anek dötchen ganz gut. Es schien ebenso ungereimt, nach unserem Lande zu kommen, um Rennthiere zu melken, wie es gewesen wäre,, .nach Tühitt zu gehen, um Eis zu schneiden. Heute aber kann man in Tahiti Eis . schnei den, und schon bald zehntausendRenn thiere in Onkel Sams Eiskeller war ten der melkenden Hand. Man schätzt, daß binnen dreiJahrzehnten Alaska 10 Millionen Rennthiere haben wird! Ein Abfallkärrner in Ehester, Pa., fand in einem Aschß an Upland Straße eine Bibel. Sie war aufgeschlagen und zwar am 7. Kapitel St. Matthäi. dessen 6. Vers u. A. sagt: Ihr sollt das Heiligthum nicht den Hunden . geben und Eure Perlen sollt ihr nicht vor die Saue werfen." Unter den Passagieren des kürzlich aus London in New York einzetroffenen Dampfers Minneton ka" befanden sich Geo. Chorkley und Dr. Frederick Mount. welche Mitglie der der Ziegler'schen Polar - Eredi tion waren. Als Andenken an ihre denkwürdige Fahrt in die Polarregio nen haben sie eine Sammlung von Thieren und Kuriositäten mitgebracht, die aus drei Bären, einem Fuchs, zwei Seelöwen, drei Eskimohunden, fünf Schlitten, vier Canoes und siebzehn Bärenfellen besteht. Die sämmtlichen Sachen sollen - verschiedenen Museen im Lande geschenkt werden. ' Als kürzlich die Geschwo renen im Polizeigericht zu Washing ton, D. C., für den Septembertermin einberufen waren, mußten sie sofort wieder entlassen werden, weil wegen der-strengen Quarantäne im Distrikts Gefängniß in Folge der dort ausge brochenen Blattern keine Gefangenen aus der Strafanstalt in den Gerichts Hof gebracht' werden durften. Alle Angeklagten, deren Untersuchung im September stattfinden sollte, müssen hinter schwedischen Gardinen bleiben, bislZie Quarantäne aufgehoben ist. Angenehm wird das für die Betreffen den nicht sein, zumal die Seuche unter den Jnhaftirten im Zunehmen ist. Der Einwanderungs Inspektor Mansfield in Omaha, Neb., ließ dieser Tage neun griechische Kna ben im Alter von vierzehn bis sechzehn Jahren vorführen und erkundigte sich über ihr Woher und Wohin, da es ruchbar geworden war, daß diese Jun gens, welche ihr Leben mit Stiefelpu tzen fristen, von einer Firma importirt worden waren. Es stellte sich beim Verhör thatsächlich heraus, daß die Knaben in ihrer Heimath als Stiefel Putzer für , griechisch - amerikanische Unternehmer engagirt worden waren, daß sie ihre Kleidung und Nahrung von der Firma erhielten, die ihnen auch monatlich einen festen Gehalt giebt und dafür die Einnahmen der Knaben ein sackt. Wegen eines asthmati schen Leidens wurde vor einiger Zeit der einundsechzig Jahre alte New Jor ker Collin Smith aus seinem Wohn Haus in das dortige Bellevue Hospital aufgenommen und gleich in der ersten Nacht machte er durch sein fortgesetz tes. unheimlich lautes und grelles Schnarchen sich die sämmtlichen Pa tienten zu Feinden, die alle Augen blicke von ihm aus dem Schlafe gerüt telt wurden. Als die zweite Nacht, trotz angewandter Mittel, keine Beste rung brachte, beschwerten sie sich beim Superintendenten, und dieser ließ den Schnarcher nach einer leeren Abthei lung neben den Babies schaffen. Aber auch die Kleinen und Kleinsten wurden während der ersten Nacht durch das die Wände stark durchtönende Ge räusch gestört, und daher wurdeSmith an eine entferntere Wand gelegt. Dort störte er Niemanden. Aber als später mehrere andere Partienten in seine Ab theilung gelegt werden mußten, ging der Aerger von Neuem los und die Kranken beschwerten sich. Daraufhin ließ der Anstalisarzt ihn in die Alko holiker Abtheilung bringen, indem er meinte, diese Patienten würde doch Keiner aufwecken. Smith wollte sich diesen Wechsel als erniedrigend nickt gefallen lassen, und da der Befehl nicht geändert wurde, packle der Schnarcher seine Siebensachen zusammen und zog entrüstet von bannen, um, auf die Ho spitalpflege verzichtend, in feine Woh nung zurückzukehren. 'WszMbMiM ZfKtzMiM. . ' . 1 . , . ; vandalia Abgang St. Louis Spcl., tSgl s.. 1 508rn St Louiö Liw täglich 8 6 db 6 SSLm Capital Expreß tägl d.... 7 00Vm St Louis Acägl 7 2553m Ch St L Erpreß täglich ds.12 ZONm St Loui, Erpreß tagl ......8 15N THK S,finghä A täzl. 4 00 Nm St L Fast Mail laglich.. 8 55Nu VincenneS fcafco & Vween Expr täglich 7 ZOVm VweenneS Erpreß tägl.... 5 ö0Rm Spencer & Vedford Ae. tägl. 4 453ha Vincennes Accom,nur StgS. . .5 3öNm Llevelano, Cincinnati, Chicago öc 3u lonts Rallwaf. Sleveland Divisikk. Abgang Anknnj! American Erpreß täglich 4 20Bm New Sork Ltd tägl s'd 12 io33rn 55 S k B Lim täglich sä... 7 S0Vm Detroit k Toledo Exp tögl 8 7 5öNm Eledland Accom .. ..10 45Vm Fort Wayne fe Elk Ezv tägl 10 33A Anderson Ezp 11 30Vm Southtseftern Ltd tgl äs.. ..11 2523ra Lim, tägl d 8. ... 2 4öNm Anderson Expreß p 2 45Nm Winona gltzer, p 3 10Nm St Louis Ltd tgl ä s 3 0051m fft.Wayne öe Elkh Exp tägl S 50Nm Winona Flyer, p. . 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