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I .,. - . , . N DsZe, Jndiana Tribüne ttnbet 1905. s l J J s I l NcAgthhaujett Noman aus der Mark von IV. C. Möllcr WSAVVWWVAAVVVWvVa: (Fortsetzung.) Er aber, er wollte arbeiten, streben, wenn auch entbehren. Er wollte selbst die Armuth kennen lernen, und ihm kam es in diesem Augenblick vor. alZ ob er schon jetzt empfände, wie tiefe Mängel sein Drama die Armuth' noch aufweise. Die bloße Vorahnuna von dem Verzicht auf Alles, was. er bisher besessen, warf einen helleren Schein über seine Kenntniß von der Armuth, als alles Studiren, Nachlesen und Erforschen, auf das er bisher an gewiesen gewesen war. Wenn er das Alles wie eine freiwil lige Buße auf sich genommen, wenn er es durchkämpft und überlebt hätte, dann erst würde er zurückkehren, um Hilda zu heirathen. Er würde mit ihr von feiner Feder leben. Nothhausen sollte unter allen Umständen freiwillig an Harry abgetreten werden, der schon zu lange um sein, angestammtes Recht betrogen worden war. Die Fabrik aber, deren Antheilscheine- zumeist sich in Heinz' Besitz befanden, wollte er vor läufig zu Gunsten irgend eines gemein nützigen Zweckes verwalten lassen, bis die Dinge sich vollends klären würden. Und er suchte noch in derselben Swnde seine Tante auf. Er knüpfte an den Unfall an, den er angeblich neu lich gehabt, und gestand ihr, daß' er ein Duell bestanden, und daß es im We sentlichen ihr Einfluß gewesen sei, der den Ausgang dieses Duells für ihn so f n1imfflr( tZls1lal fcrt'Pi f .r f rt f. es wesentlich ihrer zärtlichen Fürsorge yiuiiyiiu (.iuiui ijun. vttitv b zu danken, wenn er die Folgen so schnell zu überwinden vermocht habe. Und das Alles," sagte er, ..hat mich tief gerührt, hat mir einen Blick in Dein Inneres erschlossen und hat mir gezeigt, was ich zu thun habe. Ich habe die Absicht, mit dem heutigen Tage die Verwaltung von Rothhausen sammt allen Einkünften daraus Dir zu übertragen. Noch am heutigen Tage werde ich diese meine Willensmei nung notariell feststellen lassen. Ich knüpfe daran keinerlei Bedingung nur einen Wunsch will ich Dir an's Herz legen: trachte, meine liebe Tante. daß Harry ein anständiger Mensch werde." Wirklich ergriffen sank ihm Char lotte in die Arme. Sie verstand von alledem nichts. Zum ersten Male in ihrem Leben sah sie nur das Gute. Es war, als, ob die großmüthige Hand lungsweise ihres Neffen alle besseren Instinkte in ihrer Seele zum Erwachen gebracht hätte. Und sie 'suchte nicht, wie sie sonst wohl gethan hätte, nach versteckten Gründen, sie witterte nicht irgend ein Geheimniß, sie nahm die Dinge, so wie sie sich ihr boten, mit herzlicher Dankbarkeit. Zum ersten Male seit vielen Jähren war ihr der junge Verwandte wirklich herzlich näher gerückt. Nun stand ihm noch ein schwerer Weg bevor: er mußte auch von seiner Mutter sich verabschieden. Aber eine Ahnung sagte ihm, daß dieser starke Charakter nicht einen Augenblick schwanken würde. Und wirklich, in wenigen Minuten waren die Beiden klar miteinander. Bertha hatte Probe und war von Herrn Meunier dorthin begleitet wor den. So traf Heinz seine Mutter allein. Noch bevor er den Zweck seines Kom mens berühren konnte, sollte er es be- Itätlgt sinoen. weicy eme gejunoe, lebenskluge Natur in dieser Frau steckte. Ich bin auf einem weiten Umwege von Deiner Wohnung hierher zurückge kehrt, mein Sohn," begann sie. Ich ging mit mir zu Rathe, wie wir uns dem Kinde, Deiner Schwester, gegen über, verhalten sollen. Du darfst mir's glauben, ich hätte es gern in alle Welt hinausgejubelt: .Ich habe meinen Sohn gefunden!' Und ihr. die mich alle die Jahre hindurch getröstet und enischä digt hat für seinen Verlust, ihr vor Allem hätte ich sägen mögen: .Er ist auferstanden! Dein Bruder lebt!' Und ich hätte auch nicht einen Augenblick ge zögert, wenn ich Dich anders gefunden! Im blauen Arbeitskittel meinetwegen irgendwo Deines Lebens Last hin ter Dir herziehend wenn Tu mir so entgegentratest, wie weit hätte ich da meine Mutterarme Dir aufthun kön- nen, um Dir zuzurufen: .Hier ruhe aus, mein Kind!' Und zu Dreien hät- ien wir dann miteinander gelebt, glück lich vereinigt nach langer Trennung. Aber ich fand Dich reich, in einer an deren Gesellschaftssphäre lebend, noch immer durch eine Welt von uns ge trennt. Was sich aber mehr noch als Reichthum und Gewöhnung zwischen uns stellt, ist ich weiß es genau der schwere innere Konflikt, in den Dich Deine rechte Mutter aestürzt hat! Daß Du mir begegnet bist, mein ar mer, armer Sohn, stürzt Dich aus allen Himmeln! Sage immerhin, es haben Dich auch vorher schon dunkle Ahnun gen gequält, es sei Dir auch früher schon hier und da erschienen, als gäbe es einen unaufgeklärten Punkt in Dei nem Leben daß Du mich fandest, bat Dir die traurige, die unanfechtbares Gewißheit dafür gegeben. Und des- halb habe ich geschwiegen aller Welt, auch Bertha gegenüber. So ruht Dein Geheimniß noch immer bei uns Beiden, Heinz! Wie wir es lösen konnten und einander in die Arme sinken in glück- seliger Lust, so können wir's nun auch wieder einsargen für immer, wenn es so sein soll. Ich werde einen Grund finden, Bertha zum Aufgeben ihrer hiesigen Stellung zu bewegen, und dann ziehen wir. wie es unserem Stande ja vorgezeichnet ist. Wander- vögeln gleich hinaus, um Deinen Weg nie mehr zu kreuzen. Das ist es, was ich auf dem langen Heimwege und in der noch längeren Nacht mir klar ge- macht habe." Heinz hatte ihr gelauscht, wie einer Äeiliaen. Ueberw'ältiat. keines Wortes macynq. ian: er vor iyr in oie Kniee. Er halte einen Blick in das Mutterherz gethan, wie ihn kein Dichter ihm je er- schließen konnte. So ganz hingerissen war er von dieser schlichten Größe, daß er fast den Zweck seines Kommens ver- gessen hätte. Aber seine Mutter rüt- telte ihn auf aus dem Traum seliger Bewunderung. Sei stark, mein Sohn." sagte sie, lerne es von mir sein!" , Ob er stark sein wollte! Dieser Mutter Sohn und zagen? Nein, er wollte sein Kreuz auf sich nehmen. Und er trug der Mutter vor, was er plante, wie er sich mit seinem Gewissen abzufinden gedenke. Frau Valetta legte segnend die Hände auf sein Haupt. Geh. mein lieber. Du mein stolzer Sohn! Geh und bleibe, wie ich Dich gefunden!" Dieses Scheiden war fast noch be glückender, als gestern das Finden ge wesen. Noch am Abend desselben Tages hatte Heinz Alles, was er beabsichtigte, in's Werk gesetzt. Die Verwaltung des Gutes war durch einen Rechts anmalt in die Hände Charlottens ge legt worden. Peter hatte den Auftrag erhalten, sich zur Verfügung der künf tigen Schloßverwaltung zu stellen. Mit fiebernder Energie hatte er Alles ange ordnet. Im letzten Augenblick erst, eine Stunde vor Abgang des Zuges, begab er sich zu Hilda und verlangte sie allein zu sprechen. - Ich komme. Deine Liebe. Dein Ver trauen auf eine harte Probe zu siel len." begann er. Ich habe einen Ent schluß gefaßt, der Fernstehenden als :ine Verrücktheit erscheinen wird. Wirst Du verstehen können, wenn ich Dir sage, daß ich den festen Vorsatz habe, abgesehen von meinen hiesigen Be Ziehungen, ganz auf mich selbst ange wiesen, mir Geltung zu verschaffen? Ich will einfach leben und meine Ezi stenz lediglich von meiner Feder bestrei ten. Es soll das ein Prüfstein sein für mein Talent, das in den jetzigen Verhältnissen nur unvollkommen zur Entwickelung kommen kann. Aber. Hilda. ich muß mich zu diesem Zweck von Dir trennen. Wenn ich mich zu diesem schweren Opfer entschließe, so begreifst Du. daß ich einer inneren Stimme folge." Hilda war vollkommen gefaßt, ja es schien, als hätte sie Aehnliches erwartet. Ich versiehe Dich. Heinz." sagte sie einfach und ruhig, und ich billige Dei nen Plan. Denke nicht, daß es für mich leichte Tage sein werden, die mei ner harren aber Du wirst thun, was Du mußt. Ich will in Liebe und Treue Deine? harren!" Gewiß, sie ahnte die Wahrheit! Und sie wollte ihm dennoch treu bleiben: Sein Herz jubelte auf.. Leichten Mu thes ging er dem neuen Leben entgegen es konnte ihm nicht fehlschlagen! Und frohen Sinnes reiste er ab. Daheim hielt Hilda, blaß, die Lip ven aufcinanderaepreßt. den Voiwür sen oer Jyren ?iano. viucn sjnven war böse, daß sie Heinz von dieser Ver rücktheit nicht abzuhalten gewußt hatte. Was würde man dazu sagen? Es sah aus wie ein Bruch! Und wozu das Alles? Heinz hat recht gehandelt,". sagte sie fest, aber ich kann Cuch den Grund nicht sagen!" 17. Kapitel. arry war rathlos. was er nach jene? Szene zunächst beginnen sollte. Zwei Tage lang hatte er sich herumgetrieben, um nochmals an die Galettas heranzukom men. Die junge Gale.'ta war eine allerliebste Kleine. Was wäre denn dabei, ihr den Hof zu machen? Ihr etwas vom Heirathen einzureden und dann plötzlich auf den Kopf zu sagen: Ich weiß ja. mein liebes Kind, daß Sie die Schwester des reichen Berg mann sind ich weiß das längst, und wenn Sie's etwa nicht glauben sehen ?ie hier, da habe ich seinen Tauf schein!" Er wollte doch einmal sehen, was für ein Gesicht die Schwester dazu machen würde. Aber es war nicht so leicht, an das Mädchen heranzukommen, wie er dachte. Immer und überall war sie von ihrer Mutter begleitet, lebte sehr zurückge zogen, oder hatte einen Beschützer. zur Seite, einen langen, jungen Mann,' der ein angehende? Mime schien. ', Sehr ärgerlich, weil ihm verschiedene Versuche völlig mißglückt waren, kam er endlich nach Hause. Auf seinem Schreibtisch, der ein rechtes Luxus möbel für ihn war. lag ein bereits gestern eingelaufener Brief von seiner Mutter. Was würde sie ihm Wichtiges zu K melden haben! Borwürfe, Moralpr'e- oigten, was sonst? Aber er blieb nach Oeffnung des Schreibens in starrem Staunen dicht vor der Lampe stehen. Welch' wunder bare Neuigkeit: Heinz begab sich auf längere Zeit in's Ausland. So schrieb ihm die Mutter; außerdem habe er ihr für den Zeitraum eines Kalenderjahres die Verwaltung von Rothhausen und dessen Einkünfte übertragen. Das war ja sonderbar, sehr sonder bar. Harry dachte nach. Gewiß es blieb kaum noch ein Zweifel: Heinz hatte irgend etwas ausgefressen." Oder auch, er mußte fick selbst saaen daß er gewte isrnnurningen zu rurcy- ten habe. Das ist ja großartig," rief Harry in das leere Zimmer hinein, und er machte einen Luftsprung. Jetzt'habc ich ja freies Spiel!" Zwar enthielt der Brief, oanz wie er angenommen hatte, im Uebrigen nichts als weise Lehren, gute Rathschläge vom Solidesein, vom Sichaussöhnen mit dem Vetter, vom Verlassen des bishe rigen irrigen Lebenswandels und der gleichen mehr. Der gräßliche Duck mäuser hatte richtig seine gute Alte" angesteckt. Aber das hatte nichts zu bedeuten. Wenn nur alles so war. wie die Mutter schrieb! Aber wirklich, am folgenden Tage war Heinz abgereist. Niemand wußte wohin. Harry eilte spornstreichs zu seiner Mutter: Hurrah, Mama," begrüßte er sie jubelnd, das ist ja prächtig, das wird ein lustiges Leben werden! Vor allem aber, wann bekommst Du Geld? Du mußt nur nicht glauben, daß ich nicht Schulden hätte. Sehr viel Schul den! Wirst einen schönen Schreck krie gen, wenn Tu den Berg Rechnungen siehst! Also laß doch einmal hören: wie hat sich denn die ganze Sache zuge tragen?" Charlotte war schmerzlich betroffen von dem Ton, den ihr Sohn heute wie der anschlug; andererseits aber übte Harry einen ganz eigenthümlichen, un widerstehlichen Zauber auf seine Mut ter aus. Mochte sie ihm noch so ernst haft, ja drohend gegenüber treten, im mer wieder gewann er sehr schnell die Herrschaft über sie. Niemals noch hatte sie diesem Kinde widerstehen können, auch nicht in seiner frühesten Jugend. Und sie gab Geld mit vollen Händen her, sie brauchte ja nur anzuweisen. Trimuphirend eilte Harry zu Frau v. Marlow. Er überraschte sie im Zusammensein mit Ottbert, kam aber dennoch nicht ganz unwillkommen. Denn die schwärmerische Liebe des jun gen Grafen begann Frau v. Marlow schon zu langweilen. Vor der Welt, ja, da war die Sache sehr hübsch, aber wenn niemand Zeuge seiner Huldigun gen war, konnte man ihrer bald über drüssig werden. Es war überhaupt abgeschmackt, so viel von Liebe zu sprechen! Derlei be weist man in irgend einer Form man ruinirt sich für seine Geliebte, aber man schwärmt sie nicht unaufhörlich an. Derlei ist nicht chic." So war Frau v. Marlow gar nicht ungehalten darüber, daß Harry indis kret dazwischen kam, um das gar zu idyllische Schäferstündchen zu unterbre chen. Er entschuldigte sich umständlich, wie das sonst gar nicht seine Art war. Er wolle Frau v. Marlow nur den Bor schlag machen, mit ihm gemeinschaftlich eine große Jagd in Rothhausm zu ver anstaltey. Es sollten Einladungen an alle Welt ergehen. Ob sie ihm helfen wolle, die Liste festzustellen? Sie machte große Augen, hörte ihm mit wachsendem Erstaunen zu. Wie kam er dazu, nach Rothhausen einzu laden? , Und sie sagte in ihrem gewöhnlichen Tone: Sie machen schlechte Pfce, lieber Baron " Ganz und gar nicht," versicherte er ernsthaft, daß nun auch Ottbert auf merksam wuroe; wollen wir nicht gleich daran gehen, das Programm 'zu entwerfen?" Als man noch immer un gläubig den Kopf schüttelte, meinte er selbstbewußt: Aber was wollen Sie denn, Gnädigste! Ich bin ja doch eigent lich der Herr auf Nothhausen! Daß es anscheinend mein Vetter ist, daß ich ihn dafür gelten lasse, das hat seinen Grund in einem Familiengeheimniß." Er hatte im Stillen beschlossen, die Umwand lung in seinen Verhältnissen in dieser Form bekannt werden zu lassen. Wer ihm nicht glauben wollte, mochte es bleiben lassen. Jedenfalls war seine ganze Art und Haltung in diesem Au genblick durchaus angethan, ihm Glau ben zu verschaffen. Wenn Ottbert den kalten Blick gesc hen hätte, mit dem ihn Frau v. Mar low streifte, er würde begriffen haben, daß sie zunächst nicht an den Mitthei lungen Harrys zweifelte. Thatsächlich rechnete sie schon in Gedanken nach, ob es nicht vortheilhafter wäre, den Grafen Ottbert von Habenichts jetzt fallen zu lassen und sich inniger an Harry v. Rothhausen anzuschließen. Sie stellten gemeinsam eine Liste d:r einzuladenden Personen fest, natürlich in erster Reihe die regelmäßigen Gäste des Marlow'schen Salons. ' ' m Ottbert saß ganz traurig und ver nachlässigt dabei. Zum ersten Male stiegen ihm Zweifel darüber auf, ob seine liebe Frau v. Marlow ihn so sehr beglückte, wie er bisher immer ange nommen hatte. Dennoch hielt er tapfer Stand, als er nach Hause kam, Hilda allein traf, und als diese ibn neuer- öings unter Thränen beschwor, von die ser Liebe zu lassen. Er blieb dabei, daß man Frau v. Marlow' verleumde, daß sie nur eine nicht glückliche, aber keine schlechte Frau, daß seine Liebe sie über den Staub der Alltäglichkeit hin weghebe und daß er. vor allem, nicht anders könne. Aber freilich, er sagte das nicht so be geistert als sonst! In eben dieser Stunde war in seinem Herzen eine Empfindung entfacht wor denn, die stärker ist als alle übrigen Leidenschaften: die Eifersucht.' Zum ersten Male hatte der junge Mann heute wahrgenommen, daß Frau v. Marlow auch eines lebhafteren Tones fähig war. als sie ihn sonst merken ließ. Sie hatte .ganz anders mit Harry gesprochen, wie II T . v .... . v ... mu iym. a war irgeno ein geyeime Band vorhanden, welches jene Beiden miteinander verknüpfte, und dieses Be wußtsein stachelte ihn auf bis zur Ra- frM Er mußte dieser Frau werden, was Harry v. .Rothhausen ihr war. und mehr. Harry übersiedelte wenige Tage spä ter nach Rothhausen. Seine Stadt Wohnung hatte er behalten; er konnte sich jetzt solchen Luxus wohl gestatten, und dann lag ihm ja sein Plan mit der Galetta auch noch im Sinn. Zunächst aber begleitete er die Mutter auf das Schloß seiner Ahnen. Im Dorfe Rothhausen gab es gerade eine Hochzeit, als der Baron ankam. Grete, Inspektor Peters Tochter, ver heirathete sich mit dem Förster Holm, mit eben jenem jungen Mann, der dem Baron schon damals als ein geeignetes Werkzeug gegen Heinz Bergmann auf gefallen war. Nach jenem heftigen Zusammentref sen im Garten von Rothhausen war die Verbindung zwischen den beiden jun gen Leuten zu Stande gekommen. Der Vater hatte ein Machtwort gesprochen, er fand den Ruf seiner Tochter gefähr det, und als er nun Ernst machte, zeigte sich's, daß Gretchen gar nicht daran dachte, sich zu sträuben. Zwar sie schwärmte für den Herrn Doktor, aber doch nur, weil er ein Dichter" war. Niemals hatte sie einen anderen Gedan ken gehabt. Und jetzt, da Baron Harry so plötz lich in diesem Kreise erschien, war sie seelenfroh, ihm als Braut, also vor ihm geschützt, entgegentreten zu können. Vor allem durfte sie nichts von einer etwai gen kleinen Enttäuschung verrathen. Die Feier fand in dem Dorfwirths Hause statt. Harry näherte sich mit her ablassendem Lächeln der hübschen Braut. Ich gratulire, liebe Kleine," sagte er im Leutnantstone, es freut mich sehr, auf meinem lieben Rothhausen einen jungen Hausstand sich begründen zu sehen. Das ist mir eine gute Vorbe--deutung. Es muß jetzt überhaupt hier eine neue Ordnung der Dinge Platz greifen. Ich habe da so mancherlei ge sehen, das nicht so bleiben darf, aber ich werde ein bischen ausfegen." Er that wirklich so, als wäre er schon der Herr. Fuchswild, aber seinen Aerger noch verbeißend, hörte ihm Inspektor Peter zu. Da war im Augenblick wohl nichts zu machen. Indessen das konnte man ihm als Brautvater doch nicht wehren, daß er jetzt sein Glas erhob und den Herrn Doktor Heinz Bergmann leben ließ. Harry verfärbte sich; dann stand er auf und sagte höhnisch: Der Heinz mag vielleicht ein ganz guter erl sein, aber der soll mit seiner Nase in den Büchern bleiben. Das wird er ja auch fernerhin thun, dafür ist nun gesorgt." Eine unbehagliche Stimmung hatte Platz gegriffen seit dem Erscheine Harrys. Der Baron war in zudringlicher Weise artig gegen Grete. dabei immer anzüglich zum Förster, der schon wieder unruhig zu werden begann. Auf mich, mein Lieber." näselte er, brauchen Sie nicht eifersüchtig zu sein. Da schießen Sie vorbei, aber es wird ja wohl noch irgend wö anders Grund da für geben."' Inzwischen war der Inspektor ganz auffällig lustig geworden. Es war. als hätte er sehr reichlich getrunken; er schien wie ausgewechselt. Ja," meinte er nun sehr fidel, wenn wir solchen Herrn hätten, wie den Baron Harry. dann käme wieder Leben in die Bude! Dann gäb' es wie- der volle Weinkeller, und dann hörte das Saufen gar nicht mehr auf. ganz wie zur Zeit des seligen Vaters. Alle Tausend, damals wurde lustig gelebt auf Rothhausen! Am Montag früh ging das Trinken los und Sonntag Abend, in später Nacht, war es noch nicht zu Ende. Hol' der Kuckuck die Arbeit, dachte der Herr Baron, und bald dachten auch alle seine Leute so; so lange noch ein Tropfen da ist. so lange kneip! man eben weiter. Was lag denn auch daran, wenn einmal die zwanzig Fuder Heu verfaulten, wenn der Weizen auswuchs, und wenn die Vauernburschen aus dem Torfe die Rehböcke fast dicht unter unseren Fen- stern Wegschossen? Hier oben, hie? wurde fidel gekneipt, das wa? doch noch ein Leben. Und ich müßte mich nicht auf die Menschen verstehen." fuhr Peter in seiner Berauschtheit fort, unser Ba- ron Harry, das ist ein würdiger Nach- folger seines Vaters." .(Lryetzung folgt., Bei Wahl dreier Mit glieder zum Kirchenausschuß in Genin wurden sammlich Sozialdemokraten aewählt. ... GöflMwKöM 5 vandalia Abgang St. LouiS Spcl., tägl ad., l 50 ü St LoutS Liw täglich g 6 fc b 7 0 3 Capital-Expreß tägl d.. 7 1 )J St LouiS Ac tägl .. .... .. 7 3 'Bat Ch St L Erpreß tägliq ds.it i ,Nm St Loni Expreß tägl .8 15Nv $ & Slfingham Aee tägl. 4 00 Nm Ltöffakail tSal,ch... 10? St Louis Special taglich s..ll 3 Nm VincenneS fcateo & Zween Expr täglich 7 208 VinenineS Szpreß täal.. 8 60Rm Scenen & French Lick Ac, tgl 4 45Nm levelano, (Lrncmnati, Chicago dc 5t Cents Ratt?. 6ledeland Divisieu. Abgang American Erpreß tägkch 4 S0Bm H 9 & 8 Lira täglich s ck... 7 80Vln Tlevland Accom 10 45Vm nderson Exp 11 30Vm dB Lim, tägl d8.w Z 4Nm Winona gltzer, p 3 10Nm Ft Wayne & Slkh Exv tägl 5 50Nm Knilknblilkn Sv täal d & s. . 6 55m Toledo & Detroit Exp tägl. 8 30Nm Ot Louis Ein, JndpS & St 2 Exp tgl 12 05Vm New Fort Ltd tägl s. .. .... 12 20Vm St Louis Accom.. 7 168 SonHweSern Lim tgl d ...II 058m St Louis Expre?, tägl d g..11 4533 St. LouiS Ltd tägl ä g. . . 3 15Nm Terre $antt & Mat'n Aee. 5 OONm American Expreß tägl 7 05Nm Ciueinuat Sin & LonS Rachtexvreß tsl 3 458m CineinnatiAee -.-,10 308o St LouS ä: Ein Nachtexp tg 4 808m Eine u St L Ltd täg 10 5533m Cinrinnati Exp tSa 7 308 Chie & St Expreß tgdckxg 11 858 Cincinnati Flyer tägl p.... 1 VONm LouS StLck Ehiesgo Expreßll 868 Sincinnati Lim tägl p . 2 55Nm White City Spezial tägl p.. 3 05N Louiöville Expreß . 2 55Rm Indianapolis Acc, auSg.Stgö 6 40N Cinnnnati Accom 4 OONm Eine & LouiSv Naötekp tgl 11 50 ?ine & Wash g L tg d p 6 205tm Eine ZndS St L Ex tg s . .12 OOMit Chicago Division. 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S 008m Lynn Aeeom . .10 008 Ohio Special tägl...... . 2 50Rm EolumbuS Erpreß tägl 11 80V Lynn Accom. . .... 6 16Nm Eolumbus Expreß tägl 12 00NU pittsdnrgh, Cincinnati, Qzlcago & St. konis R'f. Indianapolis Division. Abgang Ankunft PittSburg Svecial, tägl - 8 35m St LouiS Spezial tägl.. 1 45Dw ColnmbuS Aeeom tägl... 7 3v8m St LouiS Lim täglich sä d.. 6 55? New Sork Expreß täg d 8 108m Capital Expreß täglich sä. . . 7 00B Keyfione Expreß tägl 6 & 8. 3 055tm Chic St L Expreß tgl ä 8.12 105! Atlantic Exprek täglich . 5 00Nm Indianapolis Accom.... 12 40N N g Lim täglich g 6 b 7 10Nm St Louis Expr tägl d & i. . 3 05N PittSburg Expreß, tägl d.. 7 20N Nimmt keine Passagiere tgl- 055! Pittsburg Spcl tägl d. . . .11 LONm Indianapolis Acc, täg 11 15Nv Chicago Divisicn. Chicago Special, tglpd .. 113553m Southern Expr täglich 8 158 Lon & Chi F Expr täglich , 11 50Nm Chic & Lon Expr täglich p d 8 405? onisville Division. - Southern Erpreß tägl . 3 358m Pitts Lon F L tägl 7 208m Mad Aee nur Sonnt 7 308m LouiSv & Madison Aceo 8 208m Chicago ckLongL täglich p d S 55X Madison Aeeom tägl 3 653h LouiSville Aeeom tägl . 7 105cm Clncinnati, amilton & Dayton R. R. Cincinnati Division. Abgang AnknN Ciminnatt 8eft täglich 4 008m Cinkinnati.8eftibnls täglich 12 458 ffaft Mail täglich 8 068 FaS Mail täglich 6 368 Cinc, Toledo, Det Exp p. . .10 40Vm Cinc & Chic Exp täglich p.ll 45V Cincinnati & Dayt'n Sxpr p 8 OONm Cincinnati 8eS täglich d p 3 255! Ein & Dayton Lim tägl dp 5 ooXm Cine & SndslS Accom p. . 7 05 Hm Cin & Detroit Expreß täglich 6 303 Cine Spgfild & Dec Ex tg 11 10K Springfield (I l l.) Division. Svringfield'Mall ck Expreß 7 008m Ein.ckSvringfield Ex. tägl. 358 Chicago Expreß p ...... ..11 5093m Decatur Accom 10358m Decatur Accom 3309km Cincinnati Expreß p 2 50Nm Cin.ckSpringfield Ex. tägl.11 2091m Springfield Mail & Expreß 4 50?Zm Cafe rie & weftern R. R. Abgang Mail und Expreß-- ..7 ZöVm Indianapolis Erpreß.. T Det & M täglich -12 3031 Mail & Expreß Chicago Expreß 6 505! Toledo Expreß Chicago, Indianapolis & konisville Ry. Monon Route.) Abgang ' Anknnft Chie Night Erpreß tägl ...12 58 Cincinnati Veft tägl .... 3 852 FaS Mail täglich s. 7 008m FaS Mail täglich . .. 7 603 Chi Expreß, nur Sonn pd.. 11 503 Nonon Aee, tägl auSgSsnn,10 003 Chi 5: Mich City Veft dp.. 8 S5R Cincinnati Veft täglich d p. 4 525! Mouon Aee, . 4 0055 via C.H. S: D. Ny., (Weft) nnd Nsachdale. SHUazo Cipußp 11 503 Cincinnati Expreß x., 2 453 9 UtotX Qwper. PPirl0 Cr. C (ine. An'uasi PittSburg Spcl, täglich . 8 208 Rt Sork Expreß täglich s. 6 508 SHneller Mail täglich 8 0033 Terre Haute Sffing Aee täg 10 2553m Keyktoae Expreß täglich äs. Z 4)N Atlantic Erpreß täglich'.. 4 46Nu PtttSb Sxp, tägl s 6 "... . g 55Nn The lg Limited tägl 4 b 7 05 Pittöburg Spcl taglich 8 6 11 25Rm Division. Spencer öi French Lick At, tgl 9 55ßa VincenneS Erpreß tSglich.10 80Os Sairo Sspreb täglich . isNm AnknZl New Sork Ltd tägl d. loZZm Detroit & Toledo Exp tägl s 7 55Nm Fort Wayne äs Elk Ezp tägl 10 393 SouthweSern Ltd tgl äs.. ..11 Z5ZZu Anderson Expreß p 2 45Rm St LouiS Ltd tgl ä s 3 0051a Winona Flyer, p v . . . 6 10Nm American Expreß täglich.... 6 463hu BHck Union City Accom. . . 8 l5Rm Division. Anlerican Expreß tgl. ...... 4 St L, Ein & Col N Exp tgl d s 4 St. LouiS Expreß tägl s.... 7 Mat'n äi T Haute Ace 10 RS k 8osion Lim tägl d . 2 St LoniS Accom 5 Washington Ezp, tägl p d s. 6 nickerbockn Sv tägl id..., s i Division. OVVm 20Vm 15ÄU, 36Vm 40N 35, 05Nm 45 LouiSv & Madison Ace tägl 10 102? Chie FS tägl pd ;11 3033 LouiSville u. Madison Acc.. 5 LouiSv & PUtSb F L täglich , 7 OON Madison Aeeomm Sonntags 8 158a Lon & ChiF Expr. täglich. 11.20Nchb Ankunft .10 153 . 3 205! 9 405? Cfesir C B -Raffet t. P Dittiaf C