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Jndtana Tribüne, 2S Mai 190G Indianapolis ehrt das Gedächtniß von Karl Schurz. Eine würdige Feier im Deutschen Hause. Allgemeine Betheiligung der Jndianapoliser Sänger. Dr. Andrew D. White und hiesige Redner feiern die Verdienste des großen Todten. 2 X SV y S ' m Lfc' . VlW VL r .'HMWM. V v CT uff ' v-C - k iJ s&ir" 17 g-zM? Vil "V7 OK?' t SS I MW ' - IvÖW 1 i , . II t 'ßxesä&gi i fi . B II , 'HGZMN HW i I I MMVW I I ' 1 I H.rtt I 1 v52Me1WkW I 1 WUMMss- I I j iPMvMSÄ vl WWWO RlX'ÄW I m ,i 'r vT JwS?y(-ijf t v-Mt ef'i' P73 f W i''yNl I V 'MKWiUM 1 MWiWz' y TMWf j'ljjj Teutsche Männer und Frauen aus allen Schichten unserer Bevölkerung fanden sich gestern Abend im Audito rium des Deutschen HauseZ ein, um einem Tribut der Werthschötzung beizu. wohnen eZ galt der vom Telegraph angeregten GedSchtnißfeier für den kürzlich verstorbenen größten Deutsch Amerikaner Karl Schurz. DaZ vom Vorstände des Verbandes Deutscher Vereine ernannte Comite, bestehend aus den Herren August M. Kühn, Robert Nix, Jacob L. Vieler und Wm. RieSS, hatte eine der Gele genheit würdige Feier vorbereitet, wel che durch die Thätigkeit deS Svezial. Comite'S, den Herren Karl Lieber und Theo. Stempfel, welche in der Anwe senheit des eminenten Dr. Andrew D. White resultirte, noch eine höhere Weihe erhielt. In einfacher, vornehmer Weise war die Bühne deS Auditorium mit prüchti gen tropischen Blattpflanzen und Pal men von den Floristen Gebrüder Ber. termann geschmückt worden. Die Verbandevereine waren dem Rufe deS Verbandes gefolgt und hatten ihre Fahnen zur Feier entsandt. Gegen halb 9 Uhr wurde die Feier durch den Aufmarsch deS Fahnenwaldes unter Leitung von Herrn Jacob Vieler eröffnet. Rechts und links wurden die florbehangenen Fahnen 'zur Bühne ge tragen. Die Verbandsfahne wurde den Mittelgang entlang zur Bühne ge bracht. Vor derselben angelangt, machte ihr Träger Halt und neigte da? Panier, welches Vorstßender Joseph Keller sodann mit dem Trauerkranze schmückte. Die Fahnen wurden nun auf die Bühne, wo sie einen Wirkung? vollen Hintergrund bildeten, gebracht. Herr JoS. Keller, Staatspräsident des Verbandes Deutscher Vereine, er. öffnete sodann die Versammlung mit dem Vortrag der folgenden Strophen: Hört klagend ihr da? Sterbeglöcklein lauten ? TaS Deutschthum klagt um seinen großen Sohn ! ES klingt von Meer zu Meer, tnrch ferne Weitm, Berührt die ganze mächtige Ration. Ei gilt Karl Schurz, gilt seinem ird'schen Scheiden, ' Ihm gilt des SterieglöckleinS Trauerton. Von beiden Continenten hallt die Klage Um ihn am Kalafalk, am Sarkophage. Nicht Viele gab es, welche aufwärts nahmen Den Flug ,um Licht, der Wahrheit hier. zuland, Doch wenn man nennt, die wen'gen großen Namen, So bleibst auch Du. Karl Schurz, nicht un genannt. Du strahlest unerlöschlich fort im Rahmen DeS Ruhmes und Verdienst'S für' Vater - land. Carl Schurz. Columbia, für das in frühen Tagen Bereits Dein Herz im Freiheitsdrang ge schlagen. Zum andem Mal herrscht tiefe Trauer wieder Um Dich, du mack'rer Recke, deutscher Sproß, Der Genius tauchte seine Fackel nieder. Dein Mund ist stumm, dein Geist in'S All entfloß. Jedoch, es ruft die Näni? Dich wieder. Du Deutsch -amerikan'scher Geist Koloß, Dein Name wird das Pantheon bekränzen. In den Annalen der Geschichte glänzen. Werner Hager Toledo. Diese herrlichen Verse von Werner Hager in Toledo beklagen den Tod deS bedeutendsten Amerikaners deutscher Geburt, der die glänzendste Karriere durchmachte, die je einem Eingewan betten zu Theil wurde. Große Verdienste hat er sich erworben um das Land seiner Wahl, aber Nie mand hat er mehr Ehre gemacht als den Deutsch'Amerikanern. Sein Ab leben wird schmerzlich empfunden in jedem echten deutschen Heim, sein An denken wird fortleben in den Herzen aller Derjenigen, die aufrichtig denken, und die ehrlich genug sind, seine Arbeit, die er dem fortschrittlichen Ausbaue unserer Republik leistete, rückhaltslos anzuerkennen. Auf Anregung deS Vorstandes vom Verbände deutscher Vereine sind Ver treter aller SchlchtenJunsereS Deutsch. thumS hier vereinigt, um dem Anden ken unseres Karl Schurz, .denn er war unser" verdienten Tribut zu zollen. Auf ihn finden die prächtigen Dich terworte passende Anwendung: Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten." Als er geendet hatt.', fang der Musik verein unter Leitung seines Dirigenten Erneftinoff, in erhebend schöner Weise das Lied .Integer vitae", dessen Vor. trag ganz der weihevollen Stimmung, welche die Anwesenden beseelte, ent sprach. Mit herzlichen Worten stellte sodann Herr Keller Herrn Herm. Lieber fr. als nächsten Redner vor. Herr Lieber sprach folgende Worte: 23er seine großen Todten ehrt, der ehrt sich selbst! Meine Damen und Herren ! ES war im Jahre 1860, als die Par teien zum Entscheidungskampfe gerüstet waren. Die Frage hatte sich endlich dahin zugespitzt: .Soll der Norden oder der Süden die Geschicke unseres Landes leiten, soll die Sklaverei einge dämmt werden oder soll sie alle Staa ten überschwemmen ?" Da wurde im - Westen eine Stimme laut. Die klang so hell und klang so klar und neu, daß sie sich überall Ge hör verschaffte. Wem immer sie ge hörte, es war eine mächtige Stimme, die mit überzeugender Gewalt auf die Gefahren aufmerksam machte, die dem Lande drohten, wenn die Sklaverei aus gedehnt würde. ES ' war eine' Argu mentation, die das falsche Trugwerk von Stephen Arnold Douglas, des sog. Little Giant" zertrümmerte und dessen sophistische Wendungen in einer Weise zerlegte, die von der ganzen freiheitS.gesinnten Presse als kritisch gültig anerkannt wurde und nicht wenig zur Erwählung Lincolns beigetragen hat. Wer war der tapfere Kämpfer? Wer war Karl Schurz, der Deutsche, der in so wenigen Jahren die englische Sprache bemeistern und sich in so vollkommener Welse über Geschichte und Verhältnisse dieses Landes unterrichten konnte? Seine Landsleute hatten von ihm schon längst gehört und schätzten ihn hoch wegen seines FreiheitSdrangeS,5der ihn in seiner Jugendzeit in die Reihen Derjenigen trieb, die ein einiges, freies Deutschland sich erkämpfen wollten. Tapfer hat er gekämpft; und als die Freiheit der Macht deS Militärs unter, liegen mußte und er sich mit knapper Nl.h aus den Klauen der Despotie ge rettet hatte, da setzte er sein Leben von Neuem aus'S Spiel, um seinen geliebten Lehrer und Freund, Gottfried Kinkel, aus der Festung Spandau zu befreien. Ein ritterliches Wagestück, das keiner Ausschmückung bedarf, um einen Cha ractermenschen zu kennzeichnen. Einen Mann, der in seinen Jugend jähren Haß gegen Unterdrücker und Muth im Dienste der Freiheit gezeigt hatte, dem durften seine Landsleute, als einem ihrer beredtesten Repräsen tanten im Kampfe für Freiheit und Recht ihr volles Vertrauen schenken. Wohl ihm, wohl dem Lande: Karl Schurz hat das Vertrauen nie gebro chen! Seitdem ist fast ein halb:S Jahrhun dert vorübergegangen. Ein blutiger Bürgerkrieg kostete Hunderttausenden das Leben, jedoch die Sklaverei wurde vernichtet und da? Land hat sich zu un geahnter Größe entwickelt. Mit Karl Schurz kam. eine große Anzahl tüchtiger und fähiger Deutscher nach Amerika, unter ihnen solche, die ihn als I Journalisten überragten und dann auch viel zur Hebung der Presse beitrugen. Andere haben mit ihm als Soldaten während des Krieges Bedeu tendeö geleistet und wieder Andere va ren in der Schule als tüchtige Pädago gen thätig. Von der großen Zahl der Achtundvierziger, in der Stadt und auf dem Lande, darf wohl behauptet wer den, daß sie echte Amerikaner geworden und doch Deutsche geblieben sind! Aber unter all' den Hunderttausenden Eingewanderter ist keiner, der im öffentlichen Leben so an die Oberfläche gekommen ist, wie Karl Schurz, oer sür fünfzig Jahre wechselvoller Zeiten seinen Platz behauptet hat und von dem man mit Recht sagen kann : Er hat sich die Achtung der Dentsch' amerikaner erhalten und die der Anglo amerikaner erzwungen!" Dies wäre an sich schon ein Charak terzeugniß. selbst wenn sich nichts wei teres Über ihn sagen ließe. Für radkiale Vorschlüge, wie sie einst Heinzen machte, konnte sich Karl Schurz nicht erwärmen. Er wollte in die Ge schicke des Landes eingreifen. cr fühlte sich als Mann der Gegenwart und konnte sich deshalb nicht mit Problemen beschäftigen, die wie er glaubte, der fer nen Zukunft angehörten. Als Mann der Gegenwart hat er denn auch am politischen Horizonte mit den Besten seiner Zeit geglänzt und erreichte im politischen Leben die höchste Stufe zu Ehren und Aemtern, die ein Fremd geborener erreichen kann. Die ehrliche Erfüllung seiner Pflich ten, seine Charakterstärke, verbunden mit seiner intellektuellen Fähigkeit brachten ihm im Senat die Gunst deS feinfühlenden, edlen Charles Sumner. Wie sehr seine Befähigung ' an hoher Stelle anerkannt wurde, dafür gab mir vor etwa 20 Jahren Judge Gresham, den Sie ja Alle gekannt haben, ein Beispiel. Ich erinnere mich nicht mehr bei wel cher Nationalkonvention der republika nischen Partei eZ gewesen sein mag, aber Judge Gresham sagte zu mir: Wissen Sie auch welch' großen Mann Sie an Schurz haben. Er und ich ge hörten zum Comite sür PUtsorm, zu dem jeder Staat einen seiner tüchtigsten Vertreter stellte. Nach langen Debat ten über die verschiedenen Vorschläge der Mitglieder des Comites wurde schließ lich ein von Karl Schurz verfaßter Ent wurf angenommen. Dieser Entwurf wurde dann einem engeren Ausschuß zur Revision übergeben und gelangte von diesem an einen RedaktionsauS schuß von Dreien, zu dem Karl Schurz und zwei hochgestellte Anglo.Amerika ner gehörten. Und nun geschah das merkwürdige, einer der beiden sagte zum anderen: .Ich glaube, Schurz kann auch dies am besten von uns be sorgen." ,Begreifen Sie auch, fragte mich Judge Gresham. was dies zu bedeuten hatte? Jawohl, antwortete ich, es wa7 ein Zugeständniß, daß gewöhn liche Menschen nicht machen können. Karl Schurz gehörte zu den Staats Männern, die dirigirten und sich nicht vou Alltagspolitikern in'S Parteiisch spannen ließen. So oft er in wich tkgen Fragen Stellung nahm, ließ er sich dabei nur mit Rücksicht auf die Wohlfahrt deS Landes leiten und er verstand feine Stellung zu behaupten, unbekümmert um Parteilnteresse, un bekümmert, wen er sich dadurch zum Freund oder Feind machen würde. Dann wurde er als Freund ebenso ge schätzt, wie als Feind gefürchtet. Seine glänzende Rednergabe, feine unum stößliche Logik, sein tieseinschneidender SarkaSmuS, machten sich so recht gel tend, wenn die Wogen der Parleilei denschaft am höchsten gingen. Gerade wegen dieser rücksichtslosen Unabhängig keit, war er am politischen Horizonte eine markige Erscheinung, die die Auf merksamkeit der bedeutenden Politiker erregte. UebrigenS kann nicht gesagt werden, daß er in der Wahl seiner politischen Stellung immer von allen seinen Ge sinnungZgenossen unterstützt wurde, er hatte sogar in einer Präsidenten Campagne einige seiner besten und in tlmsten Freunde durch seine Stellung nähme schmerzlich berührt. Aber nie mals würde irgend einer von ihnen seine aufrichtige Ueberzeugung bearg wöhnt oder feine enge Ehrlichkeit an gezweifelt haben. Hingegen erinnerte sich dann jeder gerne der Worte deS Altmeisters: .ES irrt der Mensch, so lang er strebt !" Den Staatsdienst so zu regullren, daß derselbe nicht länger zur korrum pirenden Quelle der Parteien auSge nützt werden konnte, war ein Verdienst von Karl Schurz, indem er mit andern energischen Männern, zu dem sich spä ter anch unser jetziger Präsident, Theo bore Roosevelt, gesellt. Civil Dienst Reform anstrebte. Ohne Zweifel hat dieselbe soweit wenigstens zum Theil die Parole: "To the victors belong the spoils", unschädlich gemacht. Mit der jetzigen Administration ge rieth Karl Schurz in Folge der Philip pinen.Politlk in ernstlichen Konflikt. Möge die warnende Stimme eines so weitschauenden Staatsmannes nicht mit ihm zu Grabe getragen sein! Seit der großen deutschen Massen einwanderung haben sich hier wie drü den Zeiten und Menschen geändert. Diejenigen, welche mit Karl Schurz den Fuß auf amerikanischen Boden ge setzt haben, sind nicht dieselben geblie ben und auch der Amerikaner, wie er damals von ihnen angetroffen wurde, exiftlrt heute nicht mehr. In dem erzwungenen Verkehr unter einander, sah der eine nur die Fehler oeö anderen. Da war der Asstmila tionöprozeß die natürliche Folge. Nach dem jedoch die kantigen Seiten sich ge genseitig abgerieben haben, nachdem sie in Zeiten der Noth Schulter an Schul ter gestanden hatten, da fanden sie aus, daß sie sich gegenseitig viel geben und auch viel von einander nehmen konnten. Derjenige, der von dieser Wechselwir kung prositirte, ist dadurch sicherlich nicht schlechter geworden, als er früher war. Meine Damen und Herren! Betrachten wir das Leben und Stre ben von Karl Schurz von irgend einem Gesichtspunkte aus, in seinem Wirken und Schaffen auf sozialem, wie auf politischem Gebiete war Karl Schurz eine ideale Natur, ein interessanter Mensch. Wir mögen stolz aus ihn sein, weil er sich zur höchsten Stuse emporge schwungen, aber, wodurch er uns de sonders lieb und teuer geworden, weS halb wir seinen Tod besonders tief be klagen, finden wir daran, daß er an den charakteristischen Eigenschaften der Deutschen festgehalten hat, daß er be seelt war, mit dem besten, daS Deutsch land seinen Söhnen mit über'S Meer geben konnte, dem dutschen, kritisch unabhängigen, kosmopolitischen Geiste, der der ganzen Welt zu Gute kommt und der auch mithilft, den amerikani schen Bürger von der Parteisessel zu de freien. Der Name von Karl Schurz wird nicht verloren gehen. Der kommende Geschichtschreiber wird ihn späteren Geschlechtern vorführen, als ein leuch tendeö Beispiel eine? wahren Amerika nerS! Die Ansprache machte nachhaltigen Eindruck auf Alle die derselben lausch ten. Nun sang der Lkederkranz daS prüch tige Lied .DaS treue deutsche Herz" in anmuthender Weise. Herr Karl Rieg. ner dirigirte. Hatte Herr Lieber Karl Schurz, den amerikanischen" Patrioten, gefeiert, so sprach nun Herr Nix über den 48er Karl Schurz. In von Begeisterung durchwehten Worten führte Herr Nix den freiheltSbegeifterten Jüngling der 48er Periode den Zuhörern vor. Packend war feine Schilderung des Konfliktes jener fchweren Zeit. Ein Jeder wurde von dem glühenden En thusiaömus des Redners hingerissen. Man lebte die große Periode mit durch, in deren Sturm und Drang sich Cha ractere wie Karl Schurz entwickeln und reifen konnten. Man lernte seinen Ausführungen folgend besser verstehen, wie wichtig für dieses Land die 48er Einwanderung war. Unter.Leitung deSHrn. Emil Skein hilber, der den von der Stadt abwesen den Herrn Bellinger vertrat, sang nun der Indianapolis Männerchor das Lied .Wenn man vom Liebsten scheiden muß" in vollendeter Weise. 9? im folgte bis zur Ankunft des Herrn Andrew D. White, welcher um 10 Uhr .'erwertet wurde, eine Pause, welche Münnerchor, Lkederkranz und Musik-Verein liebenswürdig durch den Vortrag prächtiger deutscher Männer chöre ausfüllten. Kurz nach 10 Uhr traf Dr. White, welcher im Contemporary Club eine Vorlesung gehalten hatte, begleitet von den Herren Karl Lieder und Theo. Stempfel, sowie seinem Prlvatsekretär Herrn Kelsey und mehreren Damen und Herren, welche der Vorlesung', im Contemporary Club zugehört hatten, im Deutschen Hause ein. Herr Joseph Keller empfing d.n ge ehrten Gast und stellte denselben der Versammlung vor. Der diftinguirte Gelehrte erklärte in leinen einleitenden Worten, daß es ihm große Befriedigung gewähre, einige Worte über Karl Schurz, mit welchem ihn eine innige Freundschaft verband, sprechen zu dürfen, besonders da er durch übernommene Pflichtm verhindert gewesen sei, der Bestattung von Karl Schurz beizuwohnen. Er erwähnte seiner Bekanntschaft mit Karl Schurz in Berlin und der hohen Achtung, welche demselben trotz seiner Betheiligung an der 48ger Revolution in den höchsten ofsiciellen Kreisen, dem deutschen Kaiser und auch Fürst Bis marck entgegengebracht wurde. Letzterer habe ihm gegenüber ge sprächswelse geäußert, daß er stolz darauf fei, daß Karl Schurz, der sich eine so diftinguirte Stellung in Ame rika errungen habe, ein Deutscher sei. Freilich, meinte der Redner sarkastisch, hätte man in Preußen, als die Reactiin eintrat, Schurz gern gehängt. Redner sprach sodann über die Emi nenz von Karl Schurz in Beleuchtung politischer Fragen. Seine Reden gegen die Sklaverei hätten unter den bedeutendsten Staats münnern in den Vereinigten Staaten vor Eintritt der Krise großes Aufsehen erregt, well er seinen Argumenten eine besonders packende Krast zu geben wußte, indem er nicht dieSklavereifrage, wie vor ihm üblich, vom Standpunkte der Verfassung oder philosophisch, son dern vom deutsch. idealen Standpunkte behandelt hatte. Seine Bedeutung als amerikanischer Schriftsteller könne nicht zu hoch ge schätzt werden. Die Biographie von Henry Clay, welche Herr Karl Schurz verfaßte, sei das Beste auf diesem Ge biet in der englischen Sprache. Er habe das Wesen und den Charakter Clay'S schärfer und richtiger aufgefaßt, wie alle anderen Biographen dieses bedeu tenden ManneS. Er habe folgerichtig nachgewiesen, daß Clay in Wirklichkeit im Prinzip gegen die Sklaverei gewesen sei. In weiterer Bemessung der Ver dienste von Karl Schurz deckte sich Redners Gedankengang nahezu völlig mit den Erörterungen von Herm Herm. Lieber. Was Letzterer zum Lobe von Karl Schurz in deutschen Worten so trefflich gesagt hatte, war auch der Kern der englischen Ansprache des Herrn White. fr'z JTICmW mU XCmI (QAmam u X wu;iittcu uwuyiuc wieuuii uuvy, wie er mit Herrn Karl Schurz die Redner r bei der Bestattung deS deutschen Reichstagsabgeordneten Hrn. LaSker, welcher auf einer BesuchSrelse in ' Amerika plötzlich starb, gewesen wären. Mit einem glühenden Tribut auf den ausgezeichneten amerikanischen Bür ger und Patrioten Karl Schurz schloß Redner. Der Indianapolis 57!Snnerchor trug nun zum Schluß das stimmungsvolle Lied .Ade" vor und der weihevolle AktuS hatte sein Ende erreicht. Ä5Ü!2!Ä: Wechsel, Crcditbricse, Postanlvcisungcn, auf alle Städte Europas. Schiffsscheine von und nach Europa. Um un Verkauf ausländi schen Geldes. mm Hm No. 35 Süd Meridian Str. lercnants National Bank. INDIANAPOLIS BREWIII6 00. Düsseldorfer... 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