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x OO JS2?Skfc!5Ä'4j? 1 ÖTaa.?. tmh rJN2&S! .st fAI t r"N O 1 VC) rtf lT tlttft v ,G " V 5 SountugsKatt t f ,S - r 1 J r.-nuMC?tlalt r f.10GVn Woche. K lOt- per Woche. Z &v M l s Q i 9 &3&S1 ?' W l S "V A rss 1 r 11 i II ill U'W Erscheint jeden Nachmittag. Jahrgang 29. Indianapolis, Ind., Mittwoch, 25. Juli 1906. No. 284. MMMMM,,,M,MMMMMMBMMMWMMBMMBMMMWWMMMWMBWWMMMWWIiMMiiMMMMWMMWMHWWMWWMM Ein Einbrecher mukte fliehen. Ein Einbrecher hatte am Mittwoch Morgen gegen 3 Uhr seinen Weg in die Wohnung deS Herrn O. W. Cossey, 1817 Fletcher Ave., durch Ausschneiden eine FliezennetzeZ aus dem Speisezim meifenfter, welches während der Nacht zum Lüften der Räumlichkeiten offen gelassen war, bewerkstelligt und war gerade dabei, mit einem angezündeten Streichholz nach Geld und Werthsachen zu suchen, als er unglücklicherweise einer Portiere zu nahe kam und dieselbe in Brand sedte. Frl. Fannie Coffey wurde durch den sich schnell im ganzen Hause vertheilenden penetranten Rauch der brennenden Portiere erweckt und schrie um Hülfe. Wahrend die Mitglieder der Familie sich nothdürstig ankleideten sprang der Einbrecher durch ein Fenster und entkam in derDunkelheitder Nacht. Das Feuer im Speisezimmer wurde mit leichter Mühe gelöscht und wie man auZfand, hatte der Einbrecher nicht ge stöhlen. Eistrust-Untersnchung erfolglos. Geschworene finden keinen Grund zur Anklage. Wie vorauszusehen war. haben sich die Großgeschworenen gestern Nach mittag vertagt, ohne eine Anklage ge gen die Eishündler der Stadt zu er- heben; das Bestehen eineS EiZtruftS ließ sich aus Grund der Zeugenaussagen nicht nachweisen. Die Geschworenen beendeten gestern ihre Arbeiten für den gegenwärtigen Termin und treten erst im September wieder zusammen; ob dann die Unter suchung wieder aufgenommen wird, ist sehr zweifelhast. HülfS'StaatZanwalt Groninger, der die Untersuchung leitete, erklärte gestern schon bevor sich die Geschworenen ver tagten, daß e? auch für den Fall, daß Anklagen erhoben werden würoen, sehr zweifelhaft sei, ob eine Verurtheilung auf Grund der gegenwärtigen Anti' Truftgesetze herbeigeführt werden könne. Wenn nicht die nächste Legislatur schär, fere Gesetze gegen die Formirung von Trust? erläßt, ist es nach Groninger'S Ansicht unmöglich, irgend etwas gegen derartige Vereinigungen zu unterneh men. Waisenkinder in Wunderland. Die fünfzig Zöglinge deS deutsch, lutherischen Waisenhauses besuchten am Montag unter der Aufsicht deS Waifen Vaters alle Schauftellungen im Wun derland und amüsirten sich prächtig. Die größte Anziehungskraft für die Kinder schienen die BrnntoS", Queen Lil und Hold, MoseS" zu haben ; die Kleinen wurden nicht müde, immer wieder von neuem die BumpS" hin unterzusausen oder aus dem Rücken der geduldigen Thiere wie im Märchen durch Wunderland zu reiten. Am 3. August werden in Wunder land Sp?zial Schaufiellungen zum Besten der Freie KindergartenGesell schaft- gegeben werden und am 25. August findet eine PrelZ.Baby. Show- statt. Gestern Abend wurde ein Spezial Feuerwerk abgebrannt, da dleZ am letzten Freitag oeZ Regens wegen un terblelben mußte. Die National BiSquit Co. beabsichtigt an der Bine- und Daly Straße eine neue Bückerei zu errichten. Das Gebäude soll aus Backsteinen er baut werden und wird vier bis fünf Stockwerke erhalten; die Baukosten find auf $101,000" veranschlagt. Die Ge. fellschast hat in mehr als hundert Städten Fabriken im Betrieb, die hier zu errichtende neue Bäckerei wird alle diese in Bezug auf Größe, Ausstattung und Leistungsfähigkeit weit übertreffen. Das Geschält' der Gesellschaft nahm in letzter Zeit solche Dimensionen an, daß die bisherigen Fabrik - Räumlich, leiten den Anforderungen nicht mehr Henügen. Central Labor Union wird sich' aktiv an Politik be theiligen. Unabhängiges Vorgehen beschlossen. Die Tage, in denen No politics in the Union" daS Schlagwort der organifirten Arbeiterschaft war, schei nen, für Indianapolis wenigstens. vorüber zu fein. Bisher war es jedem Arbeiter, der einer Gewerkschaft ange. hört, Überlassen, sich einer Partei anzu schließen und nach eigenem Gutdünken für irgend einen Kandidaten zu stim. men. viac) den tn der legten 2üer sammlung der Central Labor Union gefaßten Beschlüssen wird dieS in Zu kunft anders sein. Die Structural Building TradeS Alliance", welcher alle Gewerkschaften von BaU'Handwerkern angehören, hatte an die Central Labor Union ein Schrei ben gerichtet, in welchem eine aktive Betheiligung aller ArbeiterOrganisa tionen als solche an der Politik empfoh. len wird. Um dies zu erreichen wird in dem Schreiben ferner empfohlen, daß die Central Labor Union ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Comite ernennt, welches mit einem Comite der Bauhandtverker Organlfatin Sub Comites und für jede Ward und jedes Precinct einen Vorsitzenden ernennt, kurz, eine vollständige politische Orga nisation der Arbeiter vornimmt. Ion dieser Organisation soll dann jedem der Kandidaten für die verschiedenen poli tischen Aemter eine Lifte von Fragen zugesandt werden, von deren Beant wortung es abhängen soll, ob die Stimmen der organifirten Arbeiter schaft für den Kandidaten abgegeben werden können. : Der Zweck deS Ganzen lft, solchen Kandidaten - ohne Rücksicht auf die Partei.Zugehörigkeit derselben, zur Er. wählung zu verhelfen, von denen er wartet werden kann, daß sie für die Interessen deS Arbeiters thätig fein werden. Die in dem Schreiben gemachten Em pfehlungen wurden einstimmig zum Beschluß erhoben und folgendes Cam. pagneComite ernannt: Edgar A. Per kinS, William P. Hyde, William El fert, Joseph Obergfell, ThaddeuS Gur ley. DaS Comite wird sich sofort mit allen Arbeiter-Organisationen in Ver bindung seen. DaS Epezial Comite, welche vor mehreren Monaten ernannt worden war, den Barbieren zu helfen, die Durchführung deS SonntagSgesetzeS in den Barbierftuben zu erreichen, wurde entlassen, da eS nach dem Bericht desselben unmöglich war, eine Bestra sung eines Barbiers bei den Gerichten herbeizuführen. Avondale SrightS. Die erste Aufführung des in dieser Woche auf dem Programm stehenden Einakters Lieb und Krieg" bewies, daß die Geschäftsführung von Avon dale HeightS ihr Publikum kennt. Die Handlung ist voller humoristischer Wendungen und das ist genau das, was die Zuhörer verlangen. Der Be. such läßt denn auch nichts zu wünschen übrig. Alle übrigen Spezialitäten dieser Woche sind gut und verdienen den reich lich gespendeten Beifall. DaS Kelley'Orchefter hat in seinem Programm alles von der Großen Oper bis zu Ragtime" und unterhält das Publikum ausgezeichnet. W i n f i e l d C. C r u m . ein Geschäftsmann in Lafayette, Ind., wurde vom Ver. Staaten HÜlfS-Mar schall Rankkn verhastet, weil er ge färbte Margarine als Butter verkaufte. Ver. StaateN'Commissär Frank Kim mll in Lafayette überwies ihn den BundeS'Großgefchworenen und ordnete seine vorläufige Freilassung gegen Stellung einer Bürgschaft von $200 an. Unter schwerer Beschuldigung Wird Eisenbahn-Angestellter verhaftet. Der bei der Big Four Eisenbahn angestellte Bremser Albert T. Devoll, 843 English Avenue, wurde gestern von den Geheimpolizisten Manninz und Samuels unter der Beschuldigung, an der 12jührigen Grace Miller ein Sittlichkeit; . Verbrechen begangen zu haben, verhaftet. Frau Adelie Miller. 233 West New York Straße, die Mutter des Mäd chenS, welche selbst in einem Restaurant arbeitet, suchte vor einigen Tagen durch eine Anzeige in den Zeitungen eine Be schüstigung für ihre Tochter. Ein Mann kam in Folge der Anzeige am Montag zu ihr und miethete die kleine Grace als Gesellschafterin sür seine Frau, indem er angab, daß ihn seine Beschäftigung sehr häufig für lange Zeit vom Hause fernhalte und er seine Frau während dieser Zeit nicht gern allein lassen wollte. Frau Miller ließ ihre Tochter mit. gehen, froh ein passendes Unterkommen so bald für dieselbe gefunden zu haben. Nach einigen Stunden kam Grace in großer Ausregung weinend zurück und erzählte ihrer Mutter, daß sie mit dem fremden Manne die Fletcher Avenue entlang bis zu Maddens Möbel'Fabrik an der Kreuzung der Big Four Eisen- bahn gegangen sei. Plötzlich habe sie der Mann ergriffen, am Halse gewürgt und sie zu Boden geworfen, worauf er unter TodeSdrohungen ein Sittlichkeit?. Verbrechen an ihr beging. Frau Miller rief einen Arzt, der nach vorge nommener Untersuchung nur bestätigen konnte, daß ein Verbrechen an dem Mädchen begangen worden war. Die Polizei wurde darauf benach. richtigt und die Geheimpolizisten Man ning und Samuels erfuhren gestern von Leuten, welche den Mann in Be gleitung des Mädchens gesehen hatten, dessen Namen und Wohnung. Devoll wurde verhastet und der Frau Miller und ihrer Tochter gegenübergestellt; Beide erkannten ihn auf das Bestimm teste wieder. Grace Miller beschrieb sogar ein Paar Beintlelder Devoll'S, die dieser am Tage zuvor getragen hatte, mit solcher Bestimmtheit, daß daS Kleidungsstück bei einer Durchsuchung von Devoll'S Wohnung mit Leichtigkeit gesunden werden konnte. Devoll stellt vorläufig noch seine Schuld entschieden in Abrede. Stadth alle - Ordinanz nuter zeichnet. Major Bookwalter unterzeichnete gestern die am Montag Abend vom Stadtrath angenommene Ordinanz, durch welche die Ausgabe von Bonds in Höhe von $300,000 für den Bau einer Stadthalle genehmigt wird. Der Stadt'Controlleur hat den Ter min für Eröffnung der Angebote zur Uebernahme der Bonds auf den 3. August Mittags 12 Uhr festgesetzt. Nach dem Wortlaut der Ordinanz tragen die BondS vom 1. Juli 1906 ab 3z Prozent Zinsen und ist es deshalb im Interesse der Stadt, den Bau der Stadthalle so bald als möglich zu be ginnen, um das nach Verkauf der Bonds zur Verfügung stehende Geld nicht zu lange todt liegen zu lassen. Wenn auch in der Ordinanz von einem Auditorium nicht die Rede ist, so ist der Bau eines solchen in Verbin dung mit der Stadthalle doch be schlösse? Thatsache; der Mayor ht versprochen, bis zum nächsten Juni für da? Sängerfest ein Auditorium zur Verfügung zu stellen und er ist dem An. schein nach fest entschlossen, sein Ver. sprechen unter allen Umständen zu hal ten. Vielleicht wird die Opposition jetzt noch versuchen, die Einrichtung eines Auditoriums in der neuen Stadt Halle durch gerichtliche EiühaltS.Befehle zu hintertreiben, doch wird ihnen dies voraussichtlich nicht viel nützen. G e o. A. N e m m e t t e r. 224 Nord Pine Str. Dunkles und Helles Capi tal City Vier stets Lei mir zu haben. Deutscher Görtner-Verem ält am Donnerstag sein pick Nick ab. DaS jährliche Picknick deS Deutschen GärtnerVereinS sindet am Donnerstag den 26. Juli im Germania Park statt. Die seit Wochen von dem rührigen Csmite betriebenen Vorbereitungen sind beendet und steht ein guter Erfolg zu erwarten. DaS Picknick der Gärtner war noch stets ein Ereigniß, dem mit großen Er Wartungen entgegengesehen wurde; eS nahm noch immer unter den Sommer Vergnügungen der deutschen Vereine den ersten Rang ein. Diese Erwar hingen werden auch in diesem Jahre nicht enttäuscht werden; da? Fest wird in keiner Weise hinter den vorange gangenen zurückstehen. Für allerlei Vergnügungen, mit denen vielfache' Überraschungen ver knüpft find, sowie für gute Konzert und Tanz.Mufik ist in bester Weise Sorge getragen. Freunde deS Vereins sind willkom men. Wer einige vergnügte Stunden mit den Gärtnern verleben will, der gehe am Donnerstag zum Germania Park. Polizeiliches. Philip W elfh, 30 Jahre alt, 11 Nord Winter Avenue. soll gestern in unmenschlicher Weise sein Pferd behan delt haben und wurde prompt von dem Thierfchutzbeamten Al. Smith und dem Polizisten Monninger abgeführt. MileSMoriarity, 13 Jahre alt, 1433 Deloß Str., wurde gestern von den Beamten Tatcher wegen Vaga bundirenS eingelocht. Henry ElliS. 53 Jahre alt, 245 Süd West Str.. bummelte gestern in verdächtiger Weife auf der Straße herum. Er siel schließlich in die Hände der Beamten Hoftetter und MuSgrove, die ihn nach Nummer Sicher brachten. , Hel b r i d g e Ske e l, 13 Jahre alt. 1106IEnglish Ave., prügelte sich gestern auf der Straße herum; als ihn die Beamten Dugan und Baftin ver haften wollten, sprang er auf einen Straßenbahnwagen, um zu entrinnen. Er wurde aber von den Polizisten er faßt und nach Nummer Sicher expe. dirt. Humphrey Smith, 43 Jahre alt, in der Nähe von 1300 Sil. ver Ave. wohnhaft, Judson Hooper, 50 Jahre alt; 2523 West Jackson Str., wurden gestern auf einen Verhaftbe fehl, den William BoTdorfer erwirkt hatte, wegenttleindiebstahlS vonPolizist McKinney hinter Schloß und Riegel gebracht. BoSdorfer beschuldigt beide, ihm 85 gestohlen zu haben. W m. O. H o l y , 22 Jahre alt, von British Guinea. Süd Amerika, wurde gestern von den Geheimpolizisten Kinney und Morgan wegen Vagabun direnö eingelocht. Holy kam im August 1902 mit S1500 in der Tasche nach den Ver. Staaten, hielt sich so jlange sein Geld reichte in New York auf und ist vor einigen Tagen nach Indianapolis gekommen. Derselbe hat die Abficht, die Goldminen im Westen aufzusuchen. um sich dort Arbeit zu verschaffen. Holy besitzt gute Schulbildung. George Vincent, 40 Jahre alt, 1209 West 32. Str., wurde gestern von den Radlerpolizisten Müllen und Hall festgenommen und in die Kranken, abtheilung deS Gefängnisses gebracht, um ihn heute auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen. Vom .Mutterschwein gebissen wurde der in der Nähe von Linton, N. D., wohnende Farmer Clark, als er gerade Ferkel aus dem Koben nehmen wollte. Die Thierchen quietschten und die Mutter wurde im Glauben, daß die Thiere verletzt wür den, wüthend und stürzte sich auf Clark. Sie biß ihm zunächst in den Schenkel und als er versuchte, sie ab zuwehren, biß sie ihn auch in den' Un terarm. Die Verlegungen wurden so fort ausgebrannt, waren aber sehr schwer. Aus den Gerichten. Polizeigericht. John Schmidt und C. W. Miller geriethen am Montag in einem Hause an der Court Straße in Streit, in welchem Miller von Schmidt zuerst mit einer Bierflasche und dann mit einem Messer bearbeitet wurde. Beide sind Maschinisten und bot der kürzliche Streik den Anlaß zum Streit. Die Verletzungen, welche Miller erhielt, find nicht gefährlich. Gestern Morgen wurde Schmidt vom Polizcirichter wegen thätlichen Angriffs zur Zahlung von $25 und zu 60 Ta gen Arbeitshaus verurtheilt. Miller und GuS. King, ein anderer Mafchi nist, der ebenfalls zugegen war, aber bei der Schlägerei unthätiger Zuschauer blieb, erhielten wegen Besuches eines unordentlichen Hauses eine Strafe von je $10 nebst Kosten zudiktirt. Kriminalgericht. Paul Flora, welcher vor einiger Zeit bei einer Schlügerei in einer Wirth schaft an der Westseite den Peter Rosso durch einige Messerstiche verletzte, vu zichtete gestern auf die Verhandlung der Anklage gegen ihn wegen thätlichen Angriffs mit der Abficht zu tödten vor den Geschworenen und stellte dem Rich ter die Entscheidung allein anheim. Trotzdem Flora seine Unschuld betheu erte. sandte ihn Richter Alford auf 90 Tage in'Z Arbeitshaus und legte ihm außerdem eine Geldstrafe von 5 nebst Kosten auf. Weder der Angeklagte noch die Zeugen waren der englischen Sprache mächtig, doch brachte Staats anmalt Benedict mit Hülfe eines Dol metschers soviel heraus, daß der Richter die Schuld des Angeklagten als erwie sen annehmen mußte. Walter L. Howard, der sich wegen GroßdiebftahlS und Unterschlagung zu verantworten hatte, wurde' der Unter schlagung schuldig befunden und mit S1 und Kosten und 5 Tagen Gefüng niß bestraft. Paul Flora, der wegen einer Schlü gerei mit der Abficht zu todten ange klagt war, wurde der Schlägerei schul dig befunden und zu 81 und Kosten und 90 Tagen Arbeitshaus verdonnert. John Hull, der wegen einer Schlüge, rei mit der Abficht zu tödten vorgela den war, wurde der Schlägerei schuldig befunden und mit 81 und Kosten und 4 Monaten Arbeitshaus bestraft. Jugendgericht. Grace PerkinS, 14 Jahre alt. an der 15. Straße wohnhaft, wurde wegen Unverbesserlichkeit von Richter StubbS nach der Julie E. Works Training Schule in Plymouth, Ind., gesandt. E l l 8 w o r t h. In der von Terre Haute sechs Meilen südlich gelegenen Ortschaft EllSworth mit knapp 400 Be wohnern ereignete sich am Montag Abend eine Schießerei, bei der glückli cherweise nur eine Person leicht ver mundet wurde. Eine angetrunkene Bande junger Leute befand sich auf der Straße, als Herr Edgar Miller mit feiner Frau aus ihrer Wohnung tra ten. Die Frau wurde infultirt und als Herr Miller die Bengels zur Ord nung wies, wurde er von allen Seiten bedroht. Herr Miller zog seinen Re volver und schoß zweimal und eitler der Angreifer fiel getroffen zu Boden. Seine Kameraden luden ihn auf einen Wagen und fuhren davon. Miller hatte keine Idee davon, wer der Ge schossene, oder wie schwer er verletzt war. Weder auf der Polizei.Station, noch im Sheriffs. Amte in TerreHaute wußte man anfänglich Näheres über die Sache. Später fand man aus, daß der Ver mundete Henry Wiffel heißt und 803 Nord 13 Straße in Terre Haute wohnt. Ein Arzt verband ihm seine Verletzungen, welche zum Glück nicht gefährlich sind. Die eine Kugel bohrte sich durch den Hals ohne eine vitale Stelle zu treffen, die andere ftreifte'die Brust. Immerhin wird Wiffel einige Wochen lang das Bett hüten müssen. Gottlieb Veukhardt, 'Die gemüthliche Ecke-, Eck? Noble und Market Str. . . Die preußischen Staatsbabner:. Nach einer Statistik des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten haben dermalen die Eisenbahnen der preußisch-hessischen StaatZberwaltung eine Betriebslänge von 23,255 Kilo metern. Hiervon entfallen 4140 Kilo meter auf außerpreußisches Staatsge biet. Am dichtesten ist das Eisenbahnnetz in der Provinz Schlesien, denn hie? sind 4425 Kilometer Eisenbahn im Betriebe; die Rheinprovinz (mit Ho henzollern) verfügt über 4340 Kilome ter Vetriebslänge; dann folgen Bran denburg mit Berlin (3906 Kilometer), Westfalen (3102 Kilometer), Hannover (3081 Kilometer), die Provinz Sach. sen (2883 Kilometer). Von den 21 Eisenbahndirektionsbe zirken ist der Berliner der kleinste, trotz- dem aber der verkehrsreichste, da Ber- lin Hauptknoienpunkt aller großen Ei senbahnlinien ist. Immerhin umfaßt das Eisenbahnnetz des Berliner Be zirks,' das sich in der Hauptsache auf die Stadt-, Ring- und Vorortbahnen beschränkt, 594 Kilometer, wovon 72 Kilometer auf Nebenbahnen entfallen. Die größten Betriebslängen weisen die Direktionsbezirke Königsberg (2430 Kilometer). Danzig (2369 Kilometer), Posen (2182 Kilometer), Breslau (2109 Kilometer), Stettin (2064 Ki lometer) und Hannover (2019 Kilome ter) auf. Die übrigen, Halle und Al tona voran, haben unter 2000 Kilo meter bis herab auf 1006 und 1056 (Mainz und Saarbrücken). Neues Material für Papierfabrikation. Neuer dings hat man gefunden, daß der Pa paya (mexikanische Melonenbaum) ein vortreffliches Material zur Erzeugung sehr schönen Papieres liefert, und diese Entdeckung hat natürlich großes Auf sehen in den Gegenden erregt, wo der genannte Baum in reicher Menge vor- kommt. Die Fasern haben die Länge des ganzen Stammes, der mit Aus nähme der Rinde und einem schmalen Markstreifen ganz aus solchen besteht. Die Pflanze wächst sehr schnell, der Stamm erreicht schon in einem Iah? einen Durchmesser von zwei bis drei Zoll. Der Papaya soll durch die Spa Hier von den Molukken nach Mezilo eingeführt worden sein. Der Luftballonkünstler W. D. Herrguth machte neulich Sonntags in Oshkosh. Wis., bei Ge legenheit der Eröffnung der neuen White City dortselbst einen Aufstieg mit seinem Ballon. Das Luftgefährt wurde aber vom Winde auf den Winnebagosee hinausgetrieben und fiel dort eine Meile vom Ufer nieder. Der Luftschiffer wurde durch Hilfe eines Ruderbootes, das zufällig in der Nachbarschaft war, vor einem nassen Grabe bewahrt." Ueber einen eigenartigen Umzug wird aus Aankton, S. D., erzählt: Der Kaufmann C. V. Pac ker aus Aten hat beschlossen, nach Grotton, 18 Meilen südlich, überzu siedeln und drei große' Maschinen und zwölf Pferde sind nun im Begriffe, sein ganzes Haus, welches 60 Fuß lang ist, quer über die Prairie naa) seinem neuen Bestimmungsorte mit einer Geschwindigkeit von zwei Mcl len per Tag zu befördern. Das Ge schäft wird im ebenerdigen Trakte weiter betrieben und auch die Familie bewohnt das Haus während seiner Beförderung. Eine drollige Polizeige- schichte wird aus Berlin berichtet. Von Passanten wurde in der Lynar straße ein dreijähriger Knabe, nur im Hemdchen, angetroffen, der weinend seine Mutter suchte. Da war guter Rath theuer. Man kam auf den Ein fall, den kleinen Ausreißer nach der nahe gelegenen Wache zu bringen. Das geschah denn auch, obwohl der Junge furchtbar schrie und jammerte. Hilfsbereit wie die Schutzmänner im mer sind, nahmen sie sich des Kindes an. Der kleine Schreihals machte solch einen bemitkeidenswerthen Ein druck auf die Familienväter, daß sie kurz entschlossen unter sich eineSamm lung veranstalteten und für den Er lös einen Anzug und ein Paar Strümpfe kauften. Während . man diese Kleider beschaffte, wurde der Kleine gewaschen, gekämmt und ge füttert. Bald war der Anzug da, und schnell wurde aus dem Hemden- lemper ein drolliger, lustiger Bengel. Jetzt erschien die Mutter. Ihre Klei- der waren zwar sauber und ganz, zeigten aber die Spuren bitterer Ar- muh. Sie hat die.RLckchen über den Armen und thränenden Auges fragt sie, ob hier ein Kind' zugelaufen sei. 6m Kind? Ja, sogar ein Junge !" ist die Antwort. Die Mutter traut ihren Augen nicht. Mir freudigem Schreck nimmt sie ihr Kind und ver laßt unter Dankesworten mit ihrem stolz einherschnitenden Jüngsten die Waje. .' .