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F i WWWWIMWMWWMWWM Balkan - Befinden sich in Göhrnng und der Großtürkc macht feine Armee mobil. Anti-Gmchen-Demonftratiou. Der Sultan rüstet. Ernstliche Schwierig leiten befürchtet. Direkte Einfuhr verlangt. Zn Gmrften der Diktatur. Zur Feier des Friedens. Kein Ende der Ke bellion m Sicht. Deutschlands gutes Recht. Gegen deutsche Judngrie. Anarchist" klagt ans Schadenersatz. Türkei. Ernstliche Schwierigkei ten befürchtet, tt o n ft a n t i n o p e l, 30. Aug. Die plötzliche Resignation deS hiesigen bulgarischen diplomatischen Agenten ift ein bedenkliches Symptom für die ge spannten Beziehungen zwischen der Türkei und Bulgaren Die Möglichkeit eine Krieges zwischen den beiden Ländern wird allgemein zu gegeben. Ein Sieg' Bulgariens wird für höchst wahrscheinlich gehalten, wenn es zu einem Zusammenstoß kommen sollte. Dänemark. Direkte Einfuhr der langt. Kopenhagen. 30. August. Depeschen aus Reykjavik, der Haupi ftadt von Island, besagen, daß man dort beabsichtige, in Zukunft direkt aus Amerika zu importiren, statt wie bis her über britische Hafenplatze. Island importirt aus Amerika be sonders Petroleum, Weizen, Zucker und Tabak. Die Einfuhr hat in den letzten Jahren bedeutend zugenommen, und man glaubt, daß der Handelsver kebr bei wohlfeilerem, direktem TranS Port noch mehr gehoben werden kann. Rußland. I Zu Gunsten der Diktatur. Moskau, 30. August. Die monarchistische Partei tritt in einer soeben veröffentlichten Adresse an den Kaiser offen für die Errichtung einer Diktatur ein, welche der Demoralisa tion in der Armee ein Ende machen würde-, und fordert in dringender Weise die vollständige Aufhebung deS Parlaments sowie Wiederherstellung der uneingeschränkten Autokratie. In dem Falle daß der Zar das Par lament beizubehalten willens wäre, versprechen die Monarchisten ihre loyale Theilnahme an den Wahlen, unter der Bedingung, daß die Wahlge setze dahin abgeändert werden, daß die Juden vom Stimmrecht ausgeschlossen werden. Die Verbände der Schwarzen Hun dert" führen abermals eine Agitation gegen die Gebildeten und Juden. Blutthaten der Terro. elften. St. Petersburg, 30. Aug. Die 15 Jahre alte Tochter des P. mierminifter Stolypin. die bei dem kürzlichen Bombenattentat in der Villa ihres Vaters entsetzlich verwundet wurde, lebt noch und eS ift jetzt Hoff nung vorhanden, daß sie genesen wird. Eine Kommission hat die Wieder eröffnung aller Universitäten in Ruß land, mit Ausnahme derjenigen in Warschau, der Regierung empfohlen, aber eS ift noch sehr zweifelhaft, ob die Regierung die Befürwortung befolgen wird, da die Universitäten bisher die Brutstätten deS Anarchismus waren. Im Dorfe Dergatschi bei Samara wurden heute mehrere Polizisten von Bauern gesteinigt, weil die Beamten vom Pöbel angelegte Feuer löschen wollten. In Erwiderung schössen die Polizisten und tödteten oder verwunde ten ihre Angreiser. In Eharko wurde eine Bombe un ter den Wagen des Direktors 'Polom von der Belgisch.Russischen Fabrik ge schleudert; dieselbe explodirte und der Direktor wurde tödtlich verletzt. Das Schloß GolinSky b;i MiftiSlaw in der Nähe von Mohilew wurde heute von Bauern in Brand gesteckt und zwei Wächter und ein Polizeisergeant wurden getödtet. Euba. Kein Ende der Nebellion in Sicht. H a v a n a. 30. August. Die zur Schau getragene optimistische Zuversicht der Regierung, daß eS ihr gelingen werde, den Aufstand innerhalb einiger Tage niederzudrücken, wird weder von den Sudanern, noch von den Fremden hier getheilt. Wenn die Regierung auf Grund Staaten ihrer gewaltigen Anstrengungen, die Redellion zu unkerdrücken, bisher im Ganzm auch ziemlich erfolgreich ge wesen ift und obgleich Anzeichen dafür vorhanden sind, daß zahlreiche Jnsur genten ' st von der Regierung gewähr leistete Amnestie annehmen werden, giebt eS doch nur sehr Wenige, welche thatsächlich glauben, daß der Aufstand bald der Vccganzenheit angehören werde. Die Amnegieversprechungen der Re gierung find bisher noch nicht in den Jnsurgentenlagern bekannt geworden und vorderhand herrscht auf beiden Seiten der feste Entschluß, den Kampf weiterzuführen und auSzusechten. Daß die Palma'sche Administration schließ lich in der Lage sein werde, die Rebellen niederzuwerfen, ift die weitverbreitete, fast allgemeine Meinung, aber Zeitpunkt dieses Sieges gilt als absolut unsicher und man macht sich allmählich mit dem Gedanken vertraut, daß die Vereinigten Staaten, falls dieser Zeit Punkt sich zu weit ausdehnen sollte, schließlich doch nicht umhin können werden, einzuschreiten und die Ord nung auf Kuba wiederherzustellen. Rumänien. AntiGriechen-Demonftra tion. Bukarest. 30. Aug. Gewalt- thätige Ausschreitungen wurden heute in Galatz bei einer Anti'Griechen'De monftration verursacht. Ueber tausend Demonstranten marschirten, nachdem sie durch heftige Ansprachen aufgereizt waren, durch die Straßen der Stadt und demolirten alle griechischen Lüden und Werkstätten, worauf sie vor bi5 russische Konsulat zogen und mit Stei nen alle Fenster in dem Gebäude ein warfen, bevor sie auseinander gingen. Großbritannien. DerSultanrüftet. London, 80. Auguft. Eine hier eingetroffene Depesche aus Konftanti nopel meldet, eS verlaute dort, daß Aris Pascha, der Kommandeur deS 2. Armeekorps von Adrianopel, vom Sul tan den Befehl erholten habe, Vorbe reitungen zur Mobilmachung an der bulgarischen Grenze zu treffen. Der türkische General Grenzinspecteur ift nach dem Vildiz KioSk berufen worden. Deutschland 'S gute? Recht. London. 30. Aug. Die britische Regierung ift sich der kritischenZuftände in Persien wohlbewußt und hat von den angeblichen Bemühungen Deutschlands, dort festen Fuß zu fassen, volle Kennt niß. Wie verlautet, werden von den Regierungen Schritte gethan werd?, um ihre Interessen für den Fall einer Krisis zu schützen. Bis jetzt hat sich, wie das Auöwär. tige Amt sagt, nichts ereignet, was eine Einmischung von außen rechtfertigen könnte. Deutschland hat bisher nichts gethan, woran Großbritannien oder eine andere Macht Anstoß nehmen könnte, denn seine Bemühungen find lediglich auf Ausdehnung seines Han delS gerichtet. Dte hiefige Regierung glaubt nicht, daß Deutschland eine Insel im Golf von Perfien behufS Er richtnng einer Flottenftation zu erwer- den sich bemüht, da itel solche stets einer feindlichen Flotte preisgegeben sein würde. WaS ein Handelshafen anbe trifft, fügt das Auswärtige Amt hinzu, so kann kein Einwand dagegen erhoben werden, daß Deutschland einen solchen erlangt. Infolge heftiger Regengüsse ift der Appomattox River bei Richmond. Va.. in stetem Steigen begriffen. Ein Theil deö GeschüftSviertelS in PeterS bürg. Va., ift überschwemmt, der StraßenbahN'Verkehr ift unterbrochen . Das Admiralitätsgericht in Hali fax, N. S.. hat den Eigenthümern des Dampfers Havana", welcher vor 3 Monaten daselbst durch den Dampfer Strathcona" in den Grund gebohrt worden war, 135,000 Entschädigung zugesprochen. Jndianck Tibüne, 31. August 1006 Deutschland. Deutschland 's Fürsorge. Berlin. 30. Auguft. ES wird heute berichtet, daß Baron Norden flycht, der deutsche Generalkonsul in New Orleans, angewiesen wurde, sich sofort nach Havana zu begeben, um dort dte Interessen der Deutschen wüh rend der Abwesenheit deS deutschen Ge sandten wahrzunehmen. Besuch schwedischer und dünischer Kriegs schiffe. Kiel. 30. Auguft. Schweden und Dänemark haben nunmehr auf amt lichem Wege Flottenbesuche in deutschen Häfen für den September angekündigt. Sie erfolgen in Erwiderung der Bifi ten, welche die aktive deutsche Schlacht flotte schwedischen und dänischen Häfen abgestattet hat. DaS Eintreffen eineS dänischen Geschwaders wird in hiesigen offiziellen Kreisen mit besonderer Ge nugthuung aufgenommen, weil da durch die obwaltenden guten Beziehun gen zwischen beiden Ländern auf' Deutlichste dvkmnenritt werden. ES wird unter dem Kommando deS Prin zen Waldemar sein, welcher ttontre admiral der dünischen Marine ift und a la gvire der deutschen Marine steht. Stapellaus deö kleinen Kreuzer .Nürnberg". Kiel. 30. Aug. Unter den übli chen Feierlichkeiten ift auf der Germa nia Werft in Kiel der kleine Kreuzer Nürnberg- vom Stapel gelaufen. Mit den Marine und Civilbehörden hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge zu dem Ereigniß eingefunden. Der Bürgermeister der Stadt Nürnberg. Gemeimer H'frath Dr. v. Schuh, voll zog den Taufakt. Anarchist" klagt auf Schadenersatz. Berlin, 30. Aug. Die vor kur- zem erfolgte irrthümliche Verhaftung August Nosenburg'S aus Seattle, Wash., welcher nach Deutschland ge kommen, um in der alten Heimath sei nen Lebensabend zu beschließen, wird jetzt noch ein Nachspiel erleben. Nosen bürg hat nämlich Schadenersatz' sprüche gegen die Regierung geltend ge macht. Bekanntermaßen will die deut sche Polizei von den Behörden in Seattle verständigt worden sein, daß ein Anschlag aus das Leben Kaiser Wil helms geplant, und Rosenburg von den Verschwörern zur Ausführung des At tentatS bestimmt fei. Daraufhin wurde er nach seiner Ankunft auf deutschem Boden festgenommen und in Gewahr sam behalten, obgleich hinterher auS Seattle die Kabelmeldung eintraf, Ro senburg märe dort als friedliebender Bürger bekannt gewesen und habe nie malö anarchistische Neigungen gezeigt. Eine eingeleitete Untersuchung ergab die Richtigkeit dieser Meldung, und Rosen bürg wurde auS der Haft entlassen. Damit giebt er sich aber nicht zufrieden. Er will für die ihm widerfahrene Frei hettSberaubung auch eine Genug thuung haben, d. h. materiell ent schädigt sein. Oesterreich anstarn. Gegen deutsche Industrie. Budapest, 30. Auguft. In ihrem erbitterten Kampfe gegen die Deutschen find die Tschechen auf daS Eifrigste bemüht, untern den Ungarn Bundesgenossen zu werden. Nament lich sollen die Letzteren ihnen helfen, die deutsche Industrie in der schwarz gelben Monarchie zu untergraben. Hier ift eine Abordnung von tschechi schen Fabrikanten eingetroffen, deren ausgesprochene Abficht die Bildung eines Schutzbündnisses zwischen Ungarn und Tschechen gegen die deutschen In duftriellen Oesterreichs ift. Mit diesem Bündnisse wird ein Boykott aller Er zeugnisse deutscher Fabriken zu Gunsten der Tschechen bezweckt. Heilung von Trachoms. Budapest, 30. August. Der ungarische Minister deS Inneren, Graf Julius Andrassy, hat einen Preis für eine Arbeit ausgeschrieben, in welcher die beste Methode zur Heilung von Trachoma dargestellt wird. DaS Um fichgreifen dieser infektiösen Augenkrank, heit, deren Hauptherd der Orient ift, hat zu dem Schritte Anlaß gegeben. Die Arbeit kann in Deutsch, Iran zöftsch. Englisch oder Ungarisch abge faßt werden, und der ausgesetzte Preis beträgt eintausend Kronen. Der Dampfer Smolwi" (ehe mal der FreiwilligenKreuzer Rion") von der Schwarze MeerAmerikaL inie, fuhr heute von Libau, Rußland, mit 1350 Auswanderern nach New York ab. Cofta Wie. 3 u r F e i e r d e S Frieden?. San Zofe. 30. Auguft. Der Regierung von Costa Rico find selten der Regierungen von Honduras, Gua temala, sowie Salvador Einladungen zur Theilnahme an der am 15. Sept. hier stattfindenden Friedenskonferenz zugegangen und fie hat angenommen. Alle Regierungen find zu Gunsten des Planes, zur Feier deS FriedenSver trageS eine Union der fünf central amerikanischen Republiken zu bilden. Die Regierung von Cofta Rica vermied in ihrer Antwort an die anderen cen tralamerikantschen Regierungen diese Angelegenheit. Allerlei kleine Depeschen. 30. Auguft. In Chicopee, Mass., ift der Stadtclerk und Schatzmeister John D. White verschwunden. Im Karedjowa Distrikt ift eS heute zu heftigen Kämpfen zwischen Griechen und Bulgaren gekommen. In der Nähe von Saloniki griffen türkische Truppen heute mehrere bulgarische Banden an und vertrieben dieselben. Eine zweite Schiffsladung Waf fen und Schießmunition wurde heute mit dem Dampfer Seguranca" von der Ward Linie von New York nach Havana an die cubanische Regierung abgeschickt. Der erfte internationale Espe ranto ( Weltsprache) Kongreß wurde heute in Genf. Schweiz, eröffnet. ES waren fünfhundert Vertreter von fünf zehn Nationen zugegen unter ihnen viele Amerikaner. Der Kuriositätenhändler Martin F. Strudle und der Agent Siegfried Rose in Philadelphia, Pa., wurden daselbst wegen Vertriebs von Loosen der Royal Havana und der Honduras Lotterie verhaftet. In einer sehr luxuriös auSgegat. teten Opiumhöhle, die gelegentlich auch von ..Society LadieS" besucht wird. wurden in Chicago heute vier promi nente Männer verhaftet. Damen" waren zur Zeit nicht anwesend. ase-Ball. Die gestrigen Spiele resultirten wie folgt: American Association. Indianapolis, 30. Aug. Erstes Spiel. Indianapolis. .0 0000001 12 Columbus ....0 0130000 0 4 Batterien Berger and Ryan; Fisher und Kahoe. Zweites Spiel. JndplS. 00000000000 1 1 ColumbS 00000000000 0 0 Batterien Thielman und Holmes ; Flaherty und Ryan. KansaS City. 30. Aug. KansaS City. ..0 2400120 9 St. Paul 0000 33 000 6 Batterien Egan. Bohannon und Leahy; Rodebaugh und Drill. Milwaukee, 30. Aug. Milwaukee 0 0030000 3 MinneapoliS. ..00000000 1 1 Batterien Goodwin und Beville; Kilroy und Graham. Toledo, 30. Aug. Erstes Spiel. Toledo 0 0000000 11 Louisville 2400000 0 0 6 Batterien Chech und Land; Pütt mann und Shaw. Zweites Spiel. Toledo 01 00000 1 Louisville 00 1 00 1 4 6 Batterien Minehan und Abbott; Elliott nnd Shaw. RationalLiga. Brooklyn. 30. Aug. Brooklyn 0 0020003 05 Boston 0 0003120 28 Batterien Stricklett, Scanlon und Bergen; Lindeman und ü'fteil. St. Louis. 30. Aug. Et. LouiS.... 1 1 02 0000 0- 4 Pittöburg 0 0000300 25 Batterien Karger und Marshall; Willis. Phillippine. Liefield und Gipson. Chicago, 30. Aug. Chicago 0110000013 Cincinnati ....00100010 02 Batterien Taylor und Moran; Fräser und Schlei. Multimillionär Ant. Der auf seinem fürstlichen Landsch in England verstorbene Multimillionär Alfred Beit war seit zwei Jahren schwer krank und hat dem Tode längsi mit klarem Bewußtsein und ohm Furcht engegengesehen. Er hatte für den Fall seines Endes die genauesten Anordnungen getroffen und bis in's einzelne über das künftige Schicksal seines Vermögens bestimmt. Man schätzt dieses Vermögen auf $75,000,: 000. Einst war es bedeutend größer, aber es hatte in letzter Zeit auf tarn Minenmarkte in Transvaal erheblichc Einbuße erlitten. Darüber, wie es Beit möglich wurde, in Südafrika sein Glück zu versuchen, erzählt man sich eine charakteristische Anekdote. Alfred Beit hatte 'iner wohlhabenden Onkel, einen Arzt. Zn dem ging er eines Tages hin und setzte ihm seinen Plan auseinander, sich im Kaplande niederzulassen und den Zwi- schenhandel mit Diamanten zu versu- chen. Er sei überzeugt, daß auf diese Weise große Summen verdient werden könnten, aber es fehle ihm dazu das Nothwendigste: ein kleines Betriebst pital. Ob der Onkel ihm das borgen wolle? Der Onkel hatte ihm ruhig zugehört und erwiderte ihm dann, er halte ihn für einen klugen und energi schen Burschen, der es gewiß noch zu etwas bringen werde. Daher sei er be reit, ihm 20.000 Mark zu lezhen aber unter einer ausdrücklichen Bedingung: er wünsche nie in seinem Leben wieder etwas von ihm zu hören. Denn wie sich sein Schicksal auch gestalten möge, so habe er auf eine weitere Hilfe nitfi zu hoffen. Man weiß, wie hold das Glück Alfred Beit im Kaplande war, und wie er allmälig unermeßliche Reichthümer ansammelte. Und eines Tages stand er wieder im Studirzim mer des Onkels, der von seinen Erfol gen nichts wußte und ihn mit den Wor ten begrüßte: Wir hatten doch ausge macht, daß Du Dich nicht mehr vor mir sehen lassen solltest V Worauf Beit erwiderte: Ich komme auch nur. um Dir Dein Darlehen zurückzugeben. Es beträgt jetzt mit Zins und Zinses zins zwei Millionen. 'Hier sind sie!" Man sagt, daß der Onkel vor Ueber- raschung fast vom Stuhl fiel. Trotz seines Reichthums war Beit anspruchslos und einfach. Auf seinem herrlichen Schlosse Park Lane liebte er es. ein paar gute Freunde an seiner Tafel zu versammeln, und zog diese intimen Gastmähler geräuschvollen Festen bei weitem vor. Verwandten und Freunden war er ein Wohlthäter mit stets offener Tasche, der die Kunst verstand, ihre Bedürfnisse zu errathen und ihnen zu helfen, ohne sie zu beschä men. Im vorigen Winter weilte Beit zwei Tage in Berlin und wurde vom Kaiser empfangen. Der Hofbericht meldete davon nichts, und so tauchten denn allerhand Kommentare über den Zweck der Audienz auf. Wohl möglich ist es, daß der Kaiser, der ja auch Cecil Rho des einst im Berliner Schlosse bei sich sah, den Mann kennen zu lernen ge wünscht hatte, der einer der Beherrscher des südafrikanischen Industriegebietes war. Möglich aber auch, daß der Em pfang mit Alfred Veits letztem Lieb lingsplane zusammenhing, seine Va terstadt Hamburg zur Gründung einer Universität instand zu setzen ein Lieblingsplan, dessen Verwirklichung er nun nicht mehr erlebt hat. D gute alte ZMj Wenn heutzutage ein Steuerzahler seine Zahlungspflichten zu einem be stimmten Zeitpunkte nicht erfüllt, nickt1 ihm die Steuerbehörde mit der allent halben landesüblichen Barschheit auf den Leib. Das war unter der alten französischen Monarchie und auch nach dem Vastillesturm ganz anders, wie aus folgendem, jetzt aufgefundenen ge druckten Steuermahnzettel, der an alle Säumigen versandt wurde, hervorgeht: Paris. 5. Oktober 1789. Mein Herr! Der 1. Oktober ist der Termin für die letzte Stundung der Steuer-Rückstände. und nunmehr treten die Gesetze mit ihren strengeit Maßnahmen gegen die Säumigen in Kraft. Aber alle Steuerzahler meines Bezirks wissen ja. daß ich sie nickt durch gerichtliche Verfolgungen an ihre Verpflichtungen erinnere. Das anständige Vorgehen hat ein sicheres Resultat, und es liegt meinen Prinzi pien und auch meiner Art stets fern, an ein anderes Vorgehen überhaupt nur zu denken. Dieser Brief, geehrter Herr, hat also den Zweck. Sie dring lichst zu bitten, dem Staate zu Hilfe zu kommen, indem Sie so schleunig, wie Sie nur können, die Zwanzigstel und die Kopfsteuer zahlen, die Gie schulden. Ich habe die Ehre, geehrter Herr, mit vollkommener Hochachtung zu zeichnen als Ihr sehr ergebener und sehr gehör samer Diener iLesselalle, Steuereinnehmer. Gedsnkmsplitter. Vor den Wünschen, die ein Weib im Her zen hat, brauchst bis dich nicht zu fürchten, wehe dir aber, wenn fie Wünsche im Kopfe hat. Auch unsere Gedanken machen Toilette je nach der Gesellschaft, in die wir sie führen. DaS falsche Gold der Schmeichelei erhält seine Kursfähigkeil nur durch unsere Eitel keit. ES gibt eine Stille, d,e un bedrückt, weil fie mit tausend Zungen redet, und ein gro ßes Schweigen, das uns auf die Kniee zwingt, weil wir den Herzschlaz der Gottes Welt heraushören. Gebiß und Körpergewicht. Zwischen einem schlechten Gebiß und dem Körpergewicht sowie der Körper größe hat Professor Roese einen Zu sammenhang gefunden. Es wan z. B. die von ihm gemessenen Kinder mit einem sehr schlechten Gebiß um fünf Pfund leichter und um zwei Zoll klei ner, als Kinder mit gutem Gebiß. Doch auch bei den Erwachsenen, besonders bei den Musterungspflichtigen, zeigte es stch, bajj nicht nur das Gewicht, son dern auch die Militärtauglichkeit in dem Maße abnahm, als sich das Gebiß verschlechtert. Auch das Verhälwiß zwischen der Beschaffenheit des Ma gens und der Mundhöhle hat Roese untersucht. Er findet für die regel rechte Verdauung eine straffe Mund schleimhaut und kein Gebiß viel dien licher als eine kranke Mundschleimhaut unter einem künstlichen Gebiß. Rund 82.000 Frauen md auf den 25 im Staatsbetrieb tehenden russischen Eisenbahnen in ttschiedenen Stellungen bedienstet. Äm stärfften ist die Zahl der werd lichen Eisenbahnbediensteten auf den baltischen Linien, wo sie 15 Prozent deS gesammten PersonalstandeS n reicht. Von einer Höllenma- f ch i n e verletzt. Der Kaufmann Hägeli in Paris wurde durch die Ex plosion eines Kästchens, das ihm der Briefträger brachte, schwer verwundet. Der Verletzte wurde nach einem Kran kenhause gebracht, wo ihm ein Arm ab: genommen werden mußte. Die Unter- suchung ergab, daß das Kästchen, das mit explosiven Substanzen gefüllt war. mit einem Schlüssel zu öffnen war. der einen Revolver auslöste. Die That wird als ein Racheakt betrachtet. Beim Rettungswerke verunglückt. Von der beim Ho tel Bellevue" in Dresden in die Elbe hinausgebauten Bühne war das sieben Jahre alte Söhnchen des Schuhmacher meister Pfützner in die angeschwollene Elbe gefallen. Ein mit einem fünnäh rigen Knaben zufällig dort vorüber gehender Herr bemerkte das sinkende Kind, sprang ihm nach, IqjA aber, da er nicht schwimmen konnte, unter uni ertrank vor den Augen seines jammern den 5dindes. Der sieben J:htt alt: Knabe fand ebenfalls den Tod in den Wellen. Wollte seine Braut nicht aufnehmen. Ein junger Fabrikarbeiter in Mülheim-Holthau-sen. Rheinprovinz, erschoß sich, weil seine Mutter sich weigerte, seine Braut dauernd bei sich aufzunehmen. Erschlug ihre Mutter. In Angersbach. Hessen, erschlug beim Kartoffelhacken auf dem Felde ein jun ges Mädchen seine Mutter, weil du Mutter, die einen starken Rausch hatte. Streit mit ihm augefangen hatte. Peter Schcib's Wirthschaft to K" nde der Brightwood Straßenbahn Linw. Älle dürftige Seelen sind willkomme Jacob Aierdorf's ...Saloon... . 885 Massachusetts tzk. Meine Freunde und Bekannten, sowie da Publikum im Allgemeinen fin freundlichst eingeladen, mich in meinem neuen Lokale rx besuchen. Vetner Lunck, orgen und Ami. Züge ersten Ranges Schnelle Zeit! Zu bequemen Stunden ! 14 12 6 6 Züge Mischen Indianapolis und Cincinnati. Züge zwischen Indianapolis und bayton. Züge zwischen Indianapolis und toledo und Detroit. üge zwischen Indianapolis und vecatur, Illinois. 4 Züge zwischen Indianapolis uns Spnngsield, Illinois. Parlor Waggon! an allen Tage und Gtdlas maggon an alle Nacht-Zllge. Indianapolis Office': Union Bahnhof und 8. Nord Illinois St. R. P. lgeo, D. P. L. IM ERIE & WESTERN R. R. 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