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Indiana tribüne. (Indianapolis, Ind.) 1878-1907, January 24, 1907, Image 1

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Erscheint Zeden Nartrmittarz.
Jahrgangs. Jndianavoliö, Ind., Donnerstag, 24. Januar 1907 ' 130.
Drei Personen verbrannt.
verheerendes Frühfeuer fordert
Menschenleben.
Drei Personen winden zu Tode ge
röstet in einem Feuer, melcheS DonnerS
tZg früh, kurz vor 5 Uhr, im cause deö
Farbigen Cquash Merritt, Caroline
Av.'nue uns Oft 27. Straße, auZbrach.
Die Todten sind: Mattie Merritt. 27,
Virgie Taylor. 5, und Ethe! King, 4
Jahre alt.
Merritt, AnzefttUter einer Molkerei,
stand früh auf um die Kühe zu füttern,
er zündete Feuer im Ösen an und ließ
die brennende Petroleumlampe auf dem
Tische stehen, als er fortzing. Die
Familie blieb im Aette.
Plötzlich explodlrte die Lampe; Frau
Merritt sprang aus dem Bette, um die
Flammen zu löschen, woei sie sich
schwere Jrand-ounden zuzog. Mattie
Merritt half ihrer Mutier, doch wurden
Beide durch die Flammen auZ den Ztm
mern getrieben. Die Tochter erinnerte
sich plöölich der Kinder, und sie eilt zu
rück, um dieselben zu retten, wurde aber
nicht mehr gesehen. Nachbarn gaben
den Feueralzrm ab, doch befand sich
kein Waffer in der Mhe, so daß min
eine Eimerbrigade formirte und Wasser
aus der Pumpe gebrauchte, jedoch ohne
großen Erfolg. Das Feuter brannte
sich auS.
Man fand dann die Leichen, der
kohlt unter den Trümmern liegend,
vor. Dieselben wurden ln'S städtische
TodtenhauS gebracht.
Mattie Merritt verlor ihr Leben
beim Versuche, ihre Cousinen zu retten.
Merritt verlor faft alle seine Habe.
Mit durchschnittener Kehle
Wurde nahe New Bethel ein Fanner aufge
funden. Mit durchschnittener Kehle wurde ge
ftern JameS D. McMullin, 60 Jahre
alt, eine Meile nordwestlich von New
Bethel wohnhast, in seiner Wohnung
todt aufgefunden. Anzeichen deuten
darauf hin. daß der Mann bereits meh
rere Tage todt war, cty man ihn auf
feinem Bette liegend, in einer Hand
das Messer haltend, auffand.
Die Umstände deuten auf einen
Selftmord hin.
McMullen verkaufte erst kürzlich
mehrere Acker Land, und erhielt für
dieselben die Summe von $525.
Von diesem Gelde zahlte er seinem
Nachbar Charles gouse für geleistete
Gefälligkeiten 8300 und sagte demsel.
den, falls er einen alten Schuh aus
grabe, der unter einer bezeichneten
Stelle liege, werde et S100 $150 in
Vaargeld finden. Den Schuh fand
man auf der bezeichneten Stelle vor,
Geld aber nicht. Houfe sah den Mann
zuletzt am Sonntag, doch wurde am
Montag noch Licht in seiner Wohnung
gesehen. Seit Sonntag jedoch hat
man nichts von McMullen gesehen,
bis gestern Morgen Bernhart Wiesel
mann, der auf wiederholtes Klopfen
keine Anwort erhielt, mit einem andern
Mann in'ö Zimmer trat, und Mc
Müllen im Bette liegend vorfand.
Deputy'Coror.er Knox nahm den That
bestand um etwa 4 Uhr Nachmittags
auf.
Die Central Eletric
Railway Associaton hält
in unserer Stadt ihre Convention ad,
und eine Anzahl prächtiger Spezial
Wagen auZ diesem Staate und anderen,
die besten Personenwagen für denDlenft,
sowie auch eine elektrische Lokomotive,
ein Schneepflug. Jegemaschinen, ein
Hebekrahn, Pumpenwaggon und Con
ftructionSwaggonS find bis heute Abend
10 Uhr auf den Geleisen an der Ken
tucky.Avenue, südlich von der Zashing
ton'Straße, ausgestellt.
Am Freitag Abend findet
in der TomlknsoN'Halle zu Ehren der
143. Wiederkehr deö Geburtstages des
großen schottischen Barden Robert
BurnS eine g,oße Gedächwißfeier statt.
Das faft durchweg musikalische Pro
Lramm weift viele gute Nummern auf.
Zur Negnlirnug des GisthandelS
Schärfere Gesetze nothwendig, und befur
wortet.
Der Todesfall, der kleinen Eva Lehr
hat in weitesten Kreisen Aufsehen er
regt, und zwar deshalb, well man die
Unzulänglichkeit der bestehenden Gesetze
anerkennt.
Eine GesktzeSvorlage, welche den
Verkauf von Giften regultrt und zwar
in einer Weise, welche eö Kindern völ
lig unmöglich macht Eist zu kaufen,
SelbftmordZkandidaten aber soviel
Schwierigkeiten in den Weg legt, daß
die üblen Gedanken bereits wied:r aus
geschwitzt find, ehe das Gift erlangt
wurde, werden von vielen der in dieser
Sache erfahrenen Leuten befürwortet.
Polizeichef Metzger sprach sich gestern
dahin aus, daß seiner Anficht nach
Gifte nji gegen Rezepte abzugeben
seien, und seine Gründe, sowie auch
die gezogenen Schlußfolgerungen wa
nn derartige, daß ein solcher Plan dem
gegenwärtigen weit vorzuziehen sein
würde.
Mehrere Aerzte, über ihre Anficht be
fragt, sprachen sich zu Gunsten eiier
Gesetzvorlage ähnlich dem New
Yo,ker Gesetze auS.
Unter einem solchen Gesetze würde
den Aussagen der Aerzte nach. Eva
Lehr keine reine Eardolsäure erhalten
haben, denn dieselbe wird im Handel
nur in 5'prozeitiger Lösung verkauft,
und zwar mit Recht, denn eine 5pro
zentige Lösung ist stark genug für alle
gewöhnlichen Zwecke mit Ausnahme
des Selbstmordes. In Lösung ist das
Trinken von Carbol übrigen? auch ein
recht schmerzhaftes Unternehmen, wäh
rend die starke ungemischte SSure die
GefüblSnerven tödiet und kein Schmerz
gefühl aufkommen läßt. Aus diesem
Grunde kommt eS auch vor, daß Leute
irrthümlicher Weise Carbolsäure Irin
ken. und sich erst später ihreS Irrthums
bewußt werden.
ShaS BaaSke'S Südseite Kneipe,
1291 Süd Ea Str.
Alter Flüchtling verhastet.
Edward Barker, von 940 Biömark
Avenue, welcher am 3 September 1903
eine thätliche BuSeinandersetzrng mit
Edward Pulley, von 1110 Nord Bel
mont Avenue. an' 10. und Helen Ctr.
hztte und bei dieser Gelegenheit dem
Pulley eine Revolverkuge! in den Rücken
jagte, welche Letzterem eine gefährliche
Wunde beibrachte, wurde gestern vom
Polizisten Tlzner, welcher s. Zt einen
VerhaftSbefehl gegen Barker hatte auS
schreiben lassen, verhastet.
Tyner hatte erfahren, daß Barker
nach der Stadt, die er vor mehr als 3
Jahren verlassen, zurückgekehrt sei und
sofort begab er sich auf die Suche nach
demselben. Er fand ihr bald und
brachte ihn in Nummero Sicher.
Frank Weilacher's Sample Room,
Ecke Columbia Ave. und löte Straße.
Ans seiner Wohnnug der
schwanden. Ganz gegen seine Gewohnheit hat
gestern früh George Henney. 1126
Cornell Avenue. sein 8lrn verlassen,
ohne seiner erkrankten Frau auch nur
ein einziges freundliches Wort zu
sagen, oder daS Feuer im Kochofen, wie
Üblich, anzuzünden. Er hat auch sein
Frühstück nicht eingenommen, und
konnte später auch bei seiner Arbeit in
den Brightwood ShopS nicht aufge
funden werden, sodaß seine Freunde
befürchten, dem 50 Jahre alten Manne
sei etwas Außergewöhnliches zuge
stoßen, und sie sich um Unterstützung
zur Auffindung an die Polizei
wandten.
Henney war um das Wohlergehen
seiner Frau stets ernstlich besorgt, und
selbst während deS TageS rief er sie von
der Arbeit aus verschiedentlich auf, um
sich nach dem Zustande derselben zu er
kundigen. Für das plötzliche Ber.
schwinden .deS Manne fehlen jegliche
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R. A. Alger.
Washington, 24. Januar. Bundessenator R. A. Alger von
Mlchigan ist heute früh 8 Uhr plötzlich
einiger Zeit erkrankt und hatte sich geweigert, nochmals eine Wiedererwühlung
anzunehmen. Der Verstirbkne galt als Multimillionär. Er war früher
Kriegsminister. Während deö Bürgerkrieges betheiligte er sich an 66 Schlachten
und avancirte vom gemeinen Soldaten zum Brigadegeneral.
Verletzung der Nanch-Ordinanz.
Ein VerhaftSbefehl wurde gegen
John Christian, den Eigenthümer einer
kleinen HeizungSanlage wegen Ver
letzung der Anti.Rauch.Ordinanz aus
gestellt
Den Grund zu diesem Vorgehen
scheint eine Beschwerde der Kunden die
ser HkizungSgestllschaft bei der Behörde
der öffentlichen Arbeiten zu sein, welche
dahin lautete, daß Christian ihnen nicht
zur kontraktlich zugesagten Zeit die
Heizung liefere, da solche zu früh
AbendS aufhöre und zu spät Morgens
anfange. Man fand jedoch, daß im
Christian Freibrief diese Punkte nicht
vorgeschrieben waren und die Behörde
deSbald nicht einschreiten könne.
Der Rauchinipektor sagte aus, daß
seine Anklage absolut Nichts mit der
HeizungSsrage zu thun habe, sondern
vollständig eine Sache für sich sei.
Ans Peru abgeschoben.
Gestandete Circusleute auf der Reise.
Als Gefangener in einem Eisenbahn
Frochtwaggon legte Clyde Eodber, ein
16jädriger unge aus Oklahoma City
und 9 Geführten die Strecke von Peru,
Ind., nach hier zurück. Völlig durch,
froren und hungernd langte die Reise
gesellschaft hier an. Alle trennten sich
bet der Ankunft hier und wie eö scheint
war Sopher der einzige der Burschen,
welcher der Polizei in die Hände fiel
Er erzählt, daß er für Hageneck'S Ctr
cuS arbeitete, welchem er im September
vor. Jahres sich anschloß. Hagenbeä'S
Et,cuS aber vereinigte sich mtt Wal
lace'S CtrcuS, und etwa 65 Leute ver
loren hierdurch Lohn und Brot.
Der Junge sagte, daß sich alle um
Arbeit bemühten, daß aber der Polizei
chef ihnen den Rath ertheilte, die Stadt
unverzüglich zu verlassen, sie in eine
mit Sand beladene Boxcar einschließen
ließ und ihnen sagte, vor Indianapolis
den Waggon nicht zu verlassen. Der
Junge sagt, daß e ihnen gelang, sich
aus Brettern, welche sie tm Innern des
Waggons losbrachen, ein Jeuer im
Sande anzuzünden, daß sie aber ge
zwungen waren, die Thüren zu er
brechen, da fie im Rauche zu ersticken
drodten.
Was aus seinem Reisegefährten
wurde, weiß Sopher nicht.
Henry Ct lauft,
Vertreter der Jndiana Trust Co. im
Grunoeigenthums-, Miethe- und Ver
sicherungS-Departement. . , ,
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gestorben. Senator Alger war seit
Aus der Legislatur.
Im Senat wurden gestern folgende
Gesetzvorlagen eingebracht :
Crumpacker, eine Verbesserung der
gegenwärtigen DrainirungSgesetze, um
Tonröhrenleitungen zu reinigen und
Sümpfe trocken zu legen, Klttinger,
gewisse unmoralische Handlungen an
Mädchen unier 13 Jahren vorgenom-
men, sollen als Verbrechen angesehen
und behandelt werden; Hugg, weiteren
Schutz der Fabrikarbeiter vorsehend;
McDowell, den Anwälten da? Recht
sichernd an irgend einem RechnungSbe
trag, Anspruch oder Bedingung, welche
sie gerichtlich vertraten, sich ihre Ge
bühren vorzubehalten; . Kirkman, daß
dem Fabrikinspektor ein Gehülfe be
willigt wird; Goodwine, vorzusehen,
daß ein Theil deS FrauengesängnisseS
in eine FrauencorrectionSanstalt umge
waidelt würde, und daß hierfür
650.000 bewilligt würden; E. E.
Moore, Bäume, Sträucher undSchling
gewüchse gegen Verstümmelung zu
schützen; derselbe, daS Gesetz zur Wie
dereinführung der alten Sparbanken
zu widerrufen; Roemler, vorzusehen,
bak eine jede Schule eine Flagge der
Ver. Staaten ihr eigen nenne.
Gestern im Senat passirte
Gesetze.
Goodwine. Uebertragung von $9,
997 welche sich momentan in der Ver
kaufö StaatS'Kasse befinden, an die
EtaatS.ttasse. W. R. Wood, eine
Summe von 512,500 zur Errichtung
eines Monuments auf dem Schlacht
felde von Tippecanoe, nahe Lafayette
und von demselben, den Stadtrath von
Richmond City zu befähigen, das Reid
Gedächtniß Hospital zu unterstützen.
Im Unterhause wurde da? Gesetz für
Enthornung deS Rindviehs angenom
men, dagegen die Vorlage das Amt
eines NaturgaS-JnspectorS aufzuheben
und die Erlaullniß zu ertheilen im eige
nen Couniy ohne LizenS jagen" zu
dürfen, verworfen.
Der Polizei wurde Meldung
gemacht, daß eine Anzahl RowdleS an
der Prospekt nahe Eaft Straße vor
einigen Nächten eine Menge Zäune
ruinirten, indem fie die Staketten los
rissen und auf die Strafe warfen, oder
dieselben aus dem Straßenpftafter zer
schlugen. Hoffentlich gelingt'S, dieses
Gefindel, welches schon verschiedentlich
durch seine nächtlichen Äröhlerelen und
durch sein unordentliches Wesen Anstoß
erregte, festzunehmen und vor den
Polizeirtchln zu ctttr. . c .,
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Zur Unterstützung der Noth-leidenden.
Legislatur ergreift die Initiative.
Der Senat beschloß einstimmig, dem
Gouverneur den für Nothfälle reser
virten Fund zur Unterstützung der
durch die Fluihen bedrängten Leiden
den zur Verfügung zu stellen. Senator
Goodwkn brachte die gemeinschaftliche
Resolution zur Verlesung, und unter
Suspendirung der Regeln wurde die,
selbe angenommen und dem unteren
Hause zur Passtrung überwiesen. Der
Gouverneur wird keine Zeit verlieren,
die ihm durch die Legislatur ver
liehene Gewalt auszuüben und die
Heim und Obdachlosen werden unver
züglich unterstützt, sobald die nöthigen
Maßregeln eingeleitet find.
Inzwischen ist zwar der hohe Stand
der Gewässer etwa? zurückgegangen,
doch ist der bereits angerichtete Sach
schaden ein enormer.
Der im Sommer so prächtige und
vielbewunderte Ohio ist zu einem unbe
quemen Nachbar geworden, doch hat
die Gefahr anscheinend ihren Höhe
Punkt erreicht. ES find in den Ufer
städten viele Tausende obdachlos und
Hunderttausende ohne Beschäftigung.
Die am Fluß liegenden industriellen
und gewerblichen Anlagen haben ge
schlössen werden müssen und wenn das
Hochwasser lange anhalten sollte, wür
den manche Familien in eine verzwei
felte Lage kommen. Der oft bethätigte
Opferftnn der Bewohner deS Ohio
Thales und der Mitbürger wird aber
auch in diesem Falle nicht versagen und
mit der gestern vom Senate gemachten
Bewilligung zusammen, wird sich
manche Thräne trocknen lassen.
Frühere Fluthen.
Die erste Hochfluth im Ohio.Thal,
von der wir Kunde erhalten haben, ist
die vom Jahre 1773. ES muß schlimm
gewesen sein, denn Reisende auS der
damaligen Zeit berichten, die Jluth
habe sich von einer Hügelreihe zur an
deren erstreckt und in den Traditionen
der im Ohio.Thal umherschwärmenden
Jndlanerftämme befand sich keine Er
innerung an eine ähnliche Ueber
schwemmung. Man nimmt an, daß
der Wasserstsnd stellenweise damals
eine Höhe von über fünfzig Fuß er
reicht hat. '. Die nächsten großen Flu
then kamen in den Jahren 1832 und
1847 vor. Allein in beidenJahren blieb
der höchste Wasserftand hinter jenem
deS JahreS 1773 bedeutend zurück.
Am nächsten kommt jener gewaltigen
Ueberschwemmung die Fluth vom Fe
bruar 1834, als da? Wasser einen
höchsten Stand von 46.6 Fuß erreichte.
So schlimm ist'S diesmal nicht gewor
den, aber der Wasserftand von 1832
und 1847 wurde nahezu erreicht. Die
Jluth vom 14. Februar 1834 wurde
deshalb so furchtbar, weil sie plötzlich
eintrat. Im Quellgediet deS Ohio
waren im Laufe des Winters unge
heure Massen Schnee gefallen, der in
der ersten Hülste deö Februar unter
starkem Regenfall plötzlich zu schmelzen
begann. Die frei gewordenen Wasser
massen brausten mit vernichtender Ge
walt das Thal hinab, und die über
rafchten Uferbewohner waren nicht im
Stande, ihre Habe rechtzeitig in Sicher
heit zu bringen. Auf Uederfchwem
mungen, die durch anhaltenden Regen
fall verursacht werden, können die
Thalbewohner sich wenigsten einiger
maßen einrichten. Freilich kann auch
dann die Situation noch kritisch genug
werden, eben erlebten wirö ja. Böse
Tage find für die fleißigen Bewohner
deS OhioThaleS hereingebrochen, und
lange wird'S dauern, ehe alle sich von
dem harten Schlage des JahreS 1907
erholt haben.
Neue Inkorporationen.
Goshen Plumbing & Heating Co.,
Capital S10.000; Dtrectoren: Charles
E. Kutz. Jofle M. Kutz und Daniel
Riggle. . . .
I. Auguftine Smith, Secretär der
Ideal Concrete Co. von South Bend,
macht bekannt, daß dieselbe ihr Capl
tal von $100,000 auf 1200,000 et
Hat. . 1 ' i ' i ...
Leichter Erverd.
Neger in einer Bank verhaftet.
Eine Seltenheit, ein erfolgreicher
NegerCheckfälscher wurde gestern von
Capt. Qulgley und Radlerpolizlft
Schlangen dingfest gemacht.
Percy JoneS aus Denver, Col., so
heißt der Neger, ist beschuldig in der
Capitol National Bank mehrere ge
fälschte Checks angelegt zU haben, und
als er gestern wiederkehrte, um noch
einmal einen solchen loS zu werden,
wurde er verhastet.
Die beiden erfolgreich präsentirten
Checks brachten ihm $165 ein, und der
gestern zur , Zahlung unterbreitete
Check lautete auf nicht weniger wie
$220. Alle Checks waren C. I. iillerdt,
Manager' der National Amüsement
Co., im Occidental Hotelbegebäude,
unterzeichnet. Seitdem man die bei
den Checks am 16. Januar ausbezahlt
und dann Nachricht erhalten, daß die
selben gefälscht seien, hat man auf den
Neger gewartet. Er hatte sich einen
Gummistempel machen lassen, mit wel
chem er die Checks abstempelte. JoneS
stand ehemals in Diensten der Amüse
ment Co.
Die Interstate Shirt und Ccllar Co.
reichte eine Rechnungsklage für $352.10
gegen die Walker Hat Company und
Frank H. Holmes ein, indem sie an
giebt, daß die Walker Hat Co. dem
Mitangeklagten Frank H. Holmes ihr
persönliches und Grundeigenthum am
oder vor dem 11. Januar 1907 ver
kauften oder übertrugen, nur in der
Absicht, die Kläger um das ihnen zu
kommende Guthaben zu betrügen.
Kämpft für den Tod.
Aerzte behalten die Oberhand.
Einen Kampf mit ihrem Patienten,
dem sie das Leben retten wollten, hat
ten gestern die DispensariumSärzte Mc
Elroy und Warren zu bestehen, doch
gelang eS den Aerzten, dem Manne die
Gegenmittel beizubringen, und den
selben am Leben zu erhalten.
Der Selbftmordkandidat war Cd.
Helm aus Fortville, Ind., der eine
Quantität Rattengift beim Frühstücke
zu sich nahm und der sich dann in der
Barbierftube an der 19. und Hovey
Straße ein kofigeS Plätzchen beim Ofen
ausgesucht hatte, wo er den Rest seines
Lebens zu verbringen gedachte.
Die anwesenden Haarschmuckkünftler
bemerkten, daß etwas nicht in Ordnung
i und öelm's so sicherer Plan wurde
durch Dazwischentreten der zur Stelle
gerufenen Aerzte vereüelt. AIS Motid
zur That giebt er an, daß ohne seine
Frau das Leben für ihn keinen Werth
mehr habe. Beide Ehegatten sollen
sich kürzlich getrennt heben.
Gottlieb Leukhardt,
Die gemüthliche Scke,
Scke Noble und Market Ctr.
Für billigeres GaS.
Die Behörde der Direktoren deS
Comme'rclal Club scheinen sich jetzt
ernstlich darum zu bemühen, daß die
Stadt und ihre Bürger billigeres GaS
geliefert bekommen, indem eine Reso
lution angenommen wurde, daß der
Club mit den Repräsentanten, welche
eine billigere GaSrate erstrebt, sympa
tlfirt, und daß ein Comite ernannt
werden soll um eine passende Erklärung
für den Club abzugeben.
Zu gleicher Zeit hörte man ldle AuS
einandersetzungen von Herrn Tetu, dem
Geschäftsleiter der Indianapolis Tele
phone Company an, welcher mithellte,
daß man große Schwierigkeiten in
Folge der Untergrundlegung der
Drähte und der Löthung derselben ge
habt habe, daß er aber sicher sei, diese
Calamität werde in Kurzem aushören.
Bauerlaubnißscheine.
F. L. Sullivan, Haus, Central Ave.,
zwischen 22. und 23. Str.. $3000.
Mart Marien.' Wohnhaus, Orford
Str., $1250. Peter Echeib, Wohn
hau, LdsmS Str., $1900. -

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