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18 Der Wauâerer. Verantwortlicher Redacteur: E u e n E a Katholischer Kirchen-Kalender. SoilUtag. D,z. «legius. Bischof. Montag 2. i, Vibiant. Zgft. lieitfteg, Aranz fater. Mittwoch, 4. ,, Barbara. Donnerstag. 5, PetruS (ibriifot. Âriitag, 6.^*_\ Sit!eIaiie, Bischof. Samstag, 7.A ^Nmbrofiu», Erzb. Die kâtholifcheKirche und deren Oberhaupt Pius IX. (Fortsetzung.) Nach jenem helleuchtende« Gestirne (Napoleon l.J dem wir ein Verweilen seiner Größe entsprechend gewidmet ha bnt citiren wir nun noch einige Stem schnuppen der neueren Zeit, die eben so schnell und spurlos verschwinden, wie sie ex abrupto geräuschvoll aus dem Nichts hervorzutreten pflegen. Sie erregen blos in den Kreisrn der Anti-Kirchlichen eine momentane Sensation, die durch diese möglichst gehoben wird. Denn diese ergreisen begierig jede Gelegenheit, begrüßen alle diese Irrlichter mit hölli scher Freude, um durch sie, der ihnen verhaßten Kirche den Todesstoß zu ver setzen. Diese erheben dann in ihrer Aufregung, noch mehr erregt durch die Einflüsterungen und gestachelt durch die Ermuthigungen ihrer vermeintlichen Freunde und Anhänger, ihr unverän derliches Geschrei: „Rom muß fallen," "I Loma o a Morte," „Tod, dem Papste, Tod der Kirche!"—Wenn sie sich dann zum allgemeinen Gaudiuni des Publi 'fmus ausgetobt und heiser geschrien ha ben, dann verschwinden sie wie der Ba jgzzo von der Bühne, und man lacht Wer ihre Dummheiten. Das ist stets der Ausgang mit diesen Volksbeglückern inspirirt durch Mephisto, und man sollte ihnen fast dankbar sein, für die ergötzli chen Intermezzo's, die die Größe der Kirche nur noch«nehr datthun, und mehr und mehr Beweise für die Unantastbar keit der allein seeligmachenden Kirche liefern. So wollen wir blos noch jene lächer lichen Anstrengungen berühren, mit wel chen einige Thoren unserer Tage gegen den Felsen Petri zu stürmen vorgaben, aber säum den Fuß dieses Felsens (be rührend jämmerlich die Flucht ergriffen und zum allgemeinen Gespötte wurden. „Rom wird und muß fallen"—rief zwei Jahrzehnte zurück ein geist- und sitten loser Religionslehrer zu Laurahütte in Schlesien wer aber heute gefallen ist— wer beute selbst im Munde ftiner Freun de nur mit einem Spitznamen varadirt, (in Schwaben wurden die faulen Kar wffeln mit dem Namen Ronger bezeich net und schlechter Kartoffelbranntwein verewigt wahrscheinlich den Namen) das ist der Reformator des neunzehnten Jahrhunderts, der armselige Ronge. Der Genuese Mazzini hatte zu ver fchtedenen Malen, Rom in der wüthend sten Weise, aber stets erfolglos be kämmpst. Am 16. November 1848 kam es durch die Aufwühlereien Mazzinis und dessen Partei zum Aufstand in Rom. Der heilige Vater war genöthigt in der Nacht vom 24. auf den 25. November nach Gaeta zu fliehen. Mazzinis Par tei triumphirte in Rom, am 11. De em ber ward eine provisorische Reâung gegründet und die römischen K^Bern aufgelöst. Am 5. April eine französische Erpedition MMdas diktatorische Triumvirat der römischen Republik (Mazzini, Safl), Armellini) mußte sich schleunigst auf die Socken machen und Fersengeld geben. Der Generalissimus Stadtkomman dant Garibaldi machte Hintendran. Die Donquirotiaden dieses närrischem Abenteurers füllen ja noch immer die Spalten der Zeitungen, es wäre deßhalb Raum und Zeitverschwendung wenn wir alle seine Heldenthaten hier anführen wollten. Blos berühren wir den Punkt, daß die Gefahr für die Kir che durchaus nicht von der Seite des Long Isländer Seifensieders drohte, obgleich viele Blätter (das belletristische Journal N. I. obenan,) außerordent lich bemüht sind, aus diesem Popauz ei nen wirklichen Helden zu machen. Wo rin eigentlich die großen Heldenthaten des Donquirote von Nizza bestehen, möchten wir eigmtlich wissen? Viel leicht in seinem Guerillakrieg, den er während des Waffenstillstandes zwischen den Piemontesen nnd Oesterreichern (9. August 1847) im Gebirge zwischen Langen und Komosee auf eigene Faust führte, bis Radetzky es gefiel, ihm bei Varefe das Sitzleder zu bearbeiten. Später tauchte er, als in ganz Italien die Revolutionen (1849) ausbrachen, in Rom auf. Rom war der Sammel platz der verwegensten Revolutionäre Geworden, auch Garila d! hatte sich ein gefunden und wurde zum Oberkomman danten erwählt er befehligte die Be satzung Roms bis er mit letzterer Reiß- aus nehmen mußte. Als der Krieg zwischen Oesterreich und Italien 1858 zum Ausbruch kam, spielte Garibaldi wieder seine Rolle als Guerillaführer auf Art und Weise un serer hiesigen Gnerrillaführer For rest. Wheeler, Forgueson ?c., im letzten Kriege und mag er um den größten Verdienst mit diesen rivalisiren. Als vor 2 Jahren Oesterreich mit Italien und Preußen Krieg führte konnte der ruhmreiche Garibaldi nicht umhin, der "(jioviiie Italia" seinen Kopf und Degen zur Befreiung Venedigsan zubieten, was mit außerordentlichem Ju bel von feiten del Italiener begrüßt wurde. Diese waren wie die große Menge noch immer vom Wahne befan gen, daß es ihm an ersterem (Kopf) nicht fehle, und der letztere (Degen) wirklich von Werth sei. Natürlich litt diese Meinung in dem letzten Garibaldisch kölnischen Feldzug einen empfindlichen Umschwung für den Haudegen Giuseppe. Wie er vor wenigen Wochen "Roma o la Morte!" brüllte, schrie er 1849 und zehn Jahre später im Chorus mit seiner Bande "Morte ai Tedeschi!"—Denn Tod, führt dieser großmäulige "Libera tor" stets auf seinem Banner und im Munde. Die Oesterreicher würden den Italienern empfindlich mitgespielt haben, wenn dieses nicht stets einen mächtigen Verbündeten zur Seite gehabt hätte, wie Frankreich (1850) und Preußen im vo rigen Jahre. Aber dieses ist es nicht worum eö sich hier handelt, sondern kommen wir auf den eigentlichen Helden zurück. Ga ribaldi trieb sich (1866) mit seiner Bande auf den Flanken der öjterreichi fchen Armee herum, ganz "a la gueril la" scharmützelte hier und scharrnützelte dort, mit vereinzelten Posten denen er an Stärke weit überlegen war. Vergebens erwartete man einen großen Schlag von seiner Seite, aber er ließ auf sich warten, denn „todjchießen ist lebensgefährlich," sagt Garibaldi. Da er stets auf irgend eine Art den Enthusiasmus der Italiener rege zu Hai ten wußte, kam ihm sein erfindungsrei cheö Genie auch damals zu Hülfe, er heckte einen Plan aus der "tout a fait Garibaldi" war, nämlich: Während dem Kriege zwischen Oesterreich und Preußen, werden sich unsere Leser viel leicht erinnern, gelesen zu haben, daß Garibaldi mit 20,000 Mann „Volon tairs" durch Tirol marschieren wollte und in Baiern einzudringen beabsich tigte. Er wollte München mit Sturm nehmen, vielleicht war es ihm Haupt sächlich um das Hofbräuhaus zu thun, es war ein großes Gerede und Gefchrieb über dieses waghalsige Untersehmen und mancher biedere Münchner mag Angesichts der drohenden Gefahr und in bangem Vorgefühl der gefährlichen Ein quartierung, ein „Maß'rl" Hofgebräu tiler's Maaß vertilgt haben und sich so einen kleinen Sturm aus Rechnung des sen der erst kommen sollte, acqnirirt ha ben. Aber die braven Münchner soll ten mit dem bloßen Schreck und ihrem „eigen,s ang'schasste" Sturm durchwit schen, es war auch gut für Garibaldi unv dessen Bande, daß sie nicht kämmen, die Münchner hätten ihnen gewieß ein Bad verschaft, in dem sie mehr Jsaar Wasser verschluckt hätten, wie „Hofbräu." Garibaldi's Plan wäre sicher gelungen, wenn er nicht auf einmal fataler weise auf feindliche Truppen gestoßen wäre, da rauf hatte er natürlich nicht gerechnet, wer wird den aber auch überall Solda ten vermuthen, am "ponte Diavolo" wurde er mit Blutigem „Kope" zu einer retrogaden Bewegung gezwungen und die versteht er aus dem „FF". Das war alles in seinem vorjährigen Feldzuge, und er zog schmollend über seinen Schirmherrn "diavolo" (der in ihm e W a n e e vielleicht selbst schon den Stümper er kannte) nach seiner Ziegeninsel, bis er vor Kurzem seine Erscheinung wieder machte um dem Congreß zu Genf eine Rede zu Brüllen und dann in Sturm auf Rom losraste, wo er wieder Solda ten fand, und was für welche, „Zoua ven" die wie wir in einer andern Spalte, nicht mit sich spaßen lassen. "Monte Rontondo" von wo aus er seine bekannte prahlerische Proklamation erließ, wurde sein Grab, es wird ihm nun gehen, wie vielen mtfcern seiner Vorgänger, noch bei Lebzeiten das ver gnügen zu haben, sich moralisch sterben zu sehen. Hier lassen wir ihm Beileids thränen fallen und "meo voto" be kömmt er eine seidene Schnur zum An denken. (Schluß folgt.) E u o i s e s —Die letzte vom Pariser Cabinet an die europäischen Mächte gerichtete Note bringt einfach eine europäische General Conferenz, zur Erledigung der römischen Frage, in Vorschlag: giebt jedoch keinen bestimmten Plan als Basis der Ver Handlungen an. In der letzten Note des französischen Cabinets an die europäischen Mächte ist kein bestimmter Tag für den Beginn der proponirten General-Conferenz angege ben. Die France vom 4. Nov. theilt mit, daß am Tage zuvor in Folge der Schlie ßung einiger Fabriken Zufammenrottun gen im Quartier St. Martin stattgefun den hätten. Die Menge habe sich aller dings gleich auf die erste Forderung der Behörden zerstreut, gleichwohl seien et nige Verhaftungen vorgenommen wor den. Die Rüstungen in Frankreich nehmen im größten Maßstab ihren Fortgang. Es waren am 4. November wieder sechs Kriegsschiffe mit Truppen von Toulon nach Civita Becchia abgegangen. Die „Presse" erklärt, daß Frankreich eine gemeinsame Occupation des Kir chènstaates durch französische und italic nische Truppen nicht dulden werde: die Italiener würden aufgefordert werden, das päpstliche Gebiet wieder zu räumen, und der Protest Frankreichs gegen ihre Anwesenheit würde, falls nothwendig, durch Waffen unterstützt werden. Es dürfe niemals gesagt werden, daß Frank reich in seiner tiefsten Tiefe erregt wor den, daß das katholische Europa seine Blicke auf es gerichtee habe und daß 20,000 französische Soldaten mit der Zustimmung des Landes nach Rom ge sandt worden seien, blos um ein morali sches Castesidardo zu schauen, worin das Recht, der geschworene Eid, das Wort des Kaisers und die Ehre Frankreichs italienischer Gier geopfert würden. Der französifcheMoniteur vom6. Nov. theilt mit, daß Garibaldi am Abend des 4. Nov. bei Triglina von den italieni fchen Behörden verhaftet und am näch sten Morgen nebst feinen zwei Söhnen nach dem Fort Varignano gebracht wor den sei. Der Kirchenstaat sei jetzt voll kommen frei von den Jnvasionsfchaaren. Privat-Nachrichten von Paris zufolge, haben dort in letzterer Zeit, seitens der Polizei, zahlreiche Verhaftungen aus politischen Gründen statgefunden. Es ging das Gerücht, die Regierung habe Kenntniß von der Eristenz einer gehei men politischen Gesellschaft erhalten, und habe in Folge dessen jene Verhaf tungen vorgenommen. England. Manchester, 16. November.—Man glaubt, daß die mei sten Ferner, die von einer Special-Eom mission hier vor Kurzem zum Tod ver urtheilt wurden, zur mehrjährigen harten Arbeit oder Verbannung begnadigt wur deu. Allen jedoch, dessen Verbrechen das größte war, und den geringsten An theil auf Gnade Hat, wird wahrscheinlich um des Beispiels willen an dem vom Gerichte festgesetzten Tage die Todes strafe erleidgen. u i n, 16. November, Abends.— Bei der heutigen Eröffnung desGerichts wurden Warren und Halpin zu fünf zehnjähriger Kerkerhaft verurtbeilt. Co stello erhielt zwölf Jahre. Norddeutsch! an er n, 15. Nov.—Die Kammern wurden heute Morgen vom König von Preußen in Person eröffnet. Derselbe sprach in der Thronrede, nach der üblichen Begrüßung mit welcher er sich besonders an die De- putirten der zum ersten Mal in den preußischen Kammern repräsentirten, Städte wandte, zunächst über die Gesetze und sonstigen Vorlagen, die den Mit gliedern zur Berathung vorgelegt werden würven, und ging darauf auf die aus wärtigm Angelegenheiten und politischen Beziehungen der norddeutschen Confede ration zu den andern Nationen Europas über nnd erklärte dieselben für befriedi gend. Die auswärtigen Staaten, sagte er, würdigten und respektirten sämmtlich die friedlichen Intentionen Preußens. In Bezug auf den Fortschritt deutscher Einheit versicherte er, daß die beiden Hauptstaaten Süddeutschlands jetzt dauernd mit Preußen verbunden wären und ein Conflikt mit denselben ferner nicht zu bemerken sei: die preußische Re gierung werde es sich auch angelegen sein lassen, indem sie die künftigen Be Ziehungen der süddeutschen Staateu zu der der Norddeutschen Confederation regte, die Ansichten der katholischen Be völkerung derselben mit den inneren so wohl, als den internationalen Interessen des gesammten Vaterlandes in Einklang zu bringen. Der König schloß seine Rede mit der Bemerkung, daß der Friede nun sicher sei. Die Fürsten-Conferenz zur Erledigung der römischen Frage, welche der Kaiser Napoleon vorgeschlagen hat, stößt auf Schwierigkeiten Papst Pius ix., erklärt, daß er gar keine „römische Frage" gibt und daß er gar nicht auf Unterhandlungen irgend welcher Art sich einlassen kann. Papst Pius hat wiederholt erklärt und Kaiser Napoleon, Mazzini,'Garibaldi, Victor Emanuel, ,.Hohn Bull" und alle gekrönte und ungekrönte Revolutionäre wissen so gut als Pills ix. selbst, daß kein Papst seine Rechte auf das söge nannte Patrimonium Petri den Kirchen staat oder Rom und die dazu gehörigen Provinzen, aufgeben kann. Der Pabst weiß wohl die Gewalt die ein Haus vater, der um sein Leben zu retten und wenn ihm die Mittel fehlen, den Ein dringling zu vertreiben, den eingedrun genen Räuber gewähren lassen muß, da mit aber ist das Besitz-und Eigenthums Recht nicht aufzugeben. Dieß ist mehr als tausend und mit unumstößlichen Gründen erhärtet, allein die geschwore nen Feinde der Kirche, vom „Vater der Lüge und der Sündf getrieben, erneu ern immer wieder ihre feindlichen Ma növer. Dießmal werden sie wahrschein lich über die erwartete Beute sich einan der in die Haare gerathen und der eine oder andere der Streitenden wird am Ende anstatt etwas zu erobern noch ver lieren was er hat. Dieses Schicksal droht vor allem dem Victor Emanuel. An ihm wird höchst wahrscheinlich sich dasSprichwort bewähren: „Unrecht Gut gedeiht nicht J"— Man sagt, Spanien sei die einzige Nation welche entschlossen sei, den Papst in Vertheidigung seiner Rechte beizu stehen. Süddeutschlaud—Der Bud getausschluß der badischen Abgeordneten kammer hat vorgeschlagen, daß wegen des gewünschten Eintritts Badens in den norddeutschen Bund das Budget um den Betrag der Kosten für die Gesandt schaften in Wien, Florenz und Berlin erleichtert werde. Die erste würtembergifche Kammer hat am 4. November den Zollvereinsver trag einstimmig und den Allianzvertrag mit 21 gegen 6 Stimmen angenommen. Der Staâtsschatzminister, Herr von Lin den, hielt eine Rede, worin er die Noth ^endigkeit des Trutzbündnisses nachwies. Der frühere Staatsminister, Herr von Neurath, stimmte mit der Minderheit. Es heißt, daß die preußische Regie rung das Anerbieten Bavens, in den Norddeutschen Bund einzutreten, nicht zurückgewiesen, aber den Eintritt des südlichen und Rheinhessens als Vorbe dingung gestellt habe. Der Kaiser von Oesterreich war am 5. November auf der Rückkehr von Pa ris mit seinen Brüdern, dem Grafen Andrassy und einem zahlreicheu Gefolge in Stuttgart eingetroffen und mit gro ßem Gepräge empfangen worden. Der König von Würtemberg trug die Uni form eines Husarengenerals. Die ganze Garnison war unter Waffen. Der Köuig von Baiern hatte den Kaiser von Oesterreich zu einem Hofdie ner und zu einer Galavorstellung in der Oper eingeladen. Der Kaiser hatte je doch die Einladung telegraphisch abge lehnt er wolle—so hatte das Tele gramm gelautet—dem König nur einen einfachen Besuch abstatten und gleich am i Abend Weiterreisen. Die Kälte, die seit einiger Zeit zwischen dem Münchener und dem Wiener Hof bestanden hat, dauert fort. Wie es heißt, hat sich der Kaiser Franz Joseph bemüht, das frühe re Verhältniß zwischen dem König von Baiern und seiner Cousine, der Herzogin Sophie zu Baiern, wiederherzustellen, ist jedoch nicht erfolgreich darin gewesen. Bekanntlich ist die Herzogin Sophie von Baiem, die Schwester dèr KaiserA von Oesterreich. (Amnerk. d. W.) Die Schlacht von Monte Libretti. Monte Libretti im Kircheilstatt ist ein alter befestigter, mit Thoren versehener Ort, aus einer Anhöhe gelegen. Auf 200 Meter von dent Thore, nach wel chern die Zouaven 80 Mann stark unter dem Commando von Guilcumi und De Guelen marschirten, läuft ein weiter, tiefer Graben, worüber eine steinerne Brücke führt. Die Brücke erreichend wurde dasDetachement durch eineSalve i Musketenfeuers empfangen. Ein Po sten Garibaldianer demaSkirte sich und versperrte den Weg. Den Posten zu nehmen war das Werk eines Augen Micks die Garibaldianer ergriffen so fort die Flucht, zehn Gefangene zurück lassend. Das Detachement avancirte bis zum Abhang, 200 Meter vom Tho re hier empfieng die Zouaven ein scharfes Kleingewehrfeuer. Dreihun dert Garibaldianer besetzten die Straße, geschützt durch die Reben rechts und 41 links. Schnell wie der Blitz warfen I sich die Zouaven in die Winzer, griffen mit dem kalten Stahl an und folgtest "pele-mele" hinter den fliehenden Ga ribaldianer» her, in dm Ort. Dort gestaltete sich die Sache emsthafter ein starkes Musketenfeuer wurde ihnen aus den Fenstern und Verstecken der Häuser entgegengesandt, und die Zouaven wa ren genöthigt sich zurückzuziehen, käm pfend mit den Garibaldianern, die sie so scharf verfolgt hatten. In diesem Au genblicke kam Major Fasan mit seinem Adjutant herangeritten, die Rothhemden anfeuernd und dem Feuer der Zouaven Trotz bietend. Da war nun eine Handvoll christli cher Helden, im Handgemenge mit 1200 Mann, Beweise von Tapferkeit und Aufopferung gebend, die vermache wür dig war. Der tapfere und betrauerte Guillemie siel einer der Ersten am Thore von Monte Libretti. Da stürzte das Pferd des Garibaldianermajors, sich mit letzterem auf dem Pflaster rollend Ser geant de la Bogassiere setzte ihm den Gewehrlauf ans Ohr und erschoß ihn. De la Begassiere empfieng eine Kugel in den Arm und als ein anderer Schuß ihm sein Kapi wegriß, setzte er sofort die rothe und grüne Mütze des Majors auf. Des Adjutanten Pferd wurde ebenfalls niedergeschossen und der Adju tont durch den belgischen Corvoral De lalande verwundet- Nouges rief be ständig Hurrah mit voller Kraft und zählte diejenigen die er tödtete, er em pfing eine Wunde am Kopf, eine Kugel in jeden Arm, und als eine andere ihm zwei Finger der rechten Hand wegriß, dachte er, nun sei es Zeit aufzugeben. „Ich kann diese Garibaldianer nicht verstehen," sagte er am nächsten Tage im Spital, mit seinem Provencalendialekt, „Bei der ersten Kugel fallen sie. Ich habe vier bekommen, und hier bin ich noch." Das Benehmen des belgischen Cor porals Mercier war Über alles Lob er haben. Er ist verwundet. Ein römi scher Trompeter, unter seinenKameraden "Mimi" genannt, nahm, da ihm die rechte Hand durch eine Kugel zerschmet tert wurde, die Trompete in die linke Hand und fuhr ruhig fort, zum Angriff zu blasen. Sergeant Major Banch,ein deutscher Schweizer, schien im Blut ein getaucht zu sein. Es war Feindes Blut, er hatte keinen Ritz empfangen. Der Holländer De Jouche, ein riesiger Herkules, war der Schrecken der Gart Haitianer. Barhäuptig, jetne Uniform in Fetzen, befaßte sich nicht damit zu feuern, sondern benutzte sein Gewehr als Keule. Zuletzt ermattet sank er auf die Knie und wurre vollständig durchlöchert durch die Bayonete und Dolche der Ga ribaldianer. Aber es lagen vierzehn Getödtete um ihn herum. Zwei andere holländische Zouaven (Brüder), wurden 1 \n\n St. Paul, Minnesota den 30. November, 1867. Esang. Enc. 21. Sen dem Zeichen de»Gericht». a n k e i ch.—P ari s, 13. Nov.