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"... a.*-1 Rechts'MPMM t. IpM tollet jährlich in GM^isbe ahl««g: 92.09. Hjk mrsigtr «M Rouate wirb (ein Ibane «Uil^iBeeaammc«. S* aS»»nnnltn, bit die 3eitii*fl «ichl au». MMNUb abbestelle«, »itb aaflemmmtn, b«V st» IM abawi«*eiil fori,«setze« wünsch». :,x Dr»««chG 0g* «rt «ufl Schßrllst«. Schönste und B^lligst I# liefern ««I ewWfhlt« sick zu geneigten tluftrege«. «edmckt werbt«: *rtm, tccm»re, «.f.». Roliz. #B#e««ge« «eb WOer adrefsire mar t- a S in St. Cloud, Minn. «ab «-chf-l.Gesbaft VCtt Tkos. C. MrCltire, GSudler iw Land- IBarrcntS uub l'atib Scrip. 6«3etiewta aller Act werden prouipt brsorzt. St. Cloud, Min«. I. W. M-tzrotb, Mereksnt Äallar, Händler in •u: -Hütt«, Kappen und fertig machten Kleidern. w, Metzroth'I 9\oi, ft. Cloud, Minn .. tl bezahlt sich nü« z« besuchen. ge- -t Dr. \YrnT Proesch, J.'' Deutscher Arzt 5 Office: 3 Thüren unterhalb SRcttture'S Bank, St. Cl««d, Minn. mtJ.E Campbell, M. D. Elektischer Arzt ao6 Wundarzt, chronische und ak»te Krankheiten. ..Melrofe. Minn. 14- Dr. C. S. Weber. HomoSpathischer Arzt. H«»»Sp«thische Bacher •'is gntzer Autwahl stet« boträthig. *$ St. Sloud Mmn. -5*rRl Dr. Schn»«»«, MvMchtt ttlji, W««wrzl M»Wen Onkel, auch D» thlilft nfti GebottSheljer, bietet seine Hieaftc i« diesen Eigenschaften der VevLltenmg von St. Joseph nnd Nnigegend an. VST Osfice und Wohnung in St. Joseph, Stearn« Co.. Minn. l2-»m» M««es»ta Haus!" von ^Verhesk fW «wi »et «ofl Offire, St. Cloud Man Dies»« Holet ist be# -»•TT »UM Votfl ist da« älteste in St. ««b i* Betirffg»ter dentscherÄiche, idj g.schrltbe hide! Aber ^V' 1,*iL (Fortsetzung) Ja. ja. der Apfel fällt nicht weit vom Stamm?» setzt« der ÖuiSfctrr seiner Rede noch hinzu. Ich hob'« nicht glaubet' wollen, nie an seiner Mntter Xnbttn Inger der Rufseher Böhm dir Hotf« sprach. ES empöru sich mein filttichs? Gefühl dagrqen und ich nahm den ftna ben in mein tz,"us. Ich hätte tt Nein, Victor, nein. Du lädt Dich in Deinem Urlbtil über den Menschen durch Pen Gedanken beeinfinssen, daß er cf war. welcher Dich a«S einer Lebensge fahr rettet«! Du schwärmst für die iühue, verwegene Tb-t^daS lst aÜ«S.. Viktor schüttet»» sehr energisch den (topf und wollte etwas entgegnen, bä wurde der Wittftöerr, in Folge ver Krank heit seine» Tochter vielfach in Anspruch zenommen. auS dttn Z«,nmer abgeru fen. Wally und der Onkel blieben allein zurück, und der Letztere wendete sich, so halb hinter seinem Bruder die Thür in'S •54 vfc fiel, an seine Nichte. 6r wieder ibre zarten Hände zwischen seinc hageren Finger, sah fie lange liebevoll und ernst flu und jagte ArmeS, orm:S Mnd! 'Wie herzlich leid tbut S mir um Dick »nb um den jimijÄ Mann! tiber iuijc mil »uii, do wir allein sind, nur baS Eine: glaubü Du an Ludwig Steinbach'S schuld, was jienen Banknotendiebstahl anbelangt? Nein. Oniel. bei Gott, nein Ich ka .» nicht und Wirde nie daran glauben Ich kenne sein edleS, reines Her}, ich femu' seine Seele, möchte ich sagen, wie Nie maud mehr, und wenn Ludwig gemeinen Diebstahls fähig ware o—o! ich inüftit nicht, welcher Scheußlichkeiten alle and« rvn Menschen auf bem Erdenrund sä».,!g -ein müßten? ES ist unmöglich, sonn möglich wie eS ist. daß der Dorfb-.,ä» sei«. Wasser zu Verge schickte, anstatt zu T'.?al. Und wenn er vor das ©nicht aesch «vp» und rechJSlräftig verurtdeilt würde, da alle Anzeichen so sehr gegen ihn sprechen in der Tiefe jRcmtS Herzens roürbi eine Stimme rifeti: er ist unschuldig, 'inschul^.ig! Und mich, mich zwingt mat* dazu, ihm einen feiten, herzlosen Vries »u schreiben, der ihm sagt, daß ich nichts mehr wiss-n will von ihm! Zch hade •. geschnebtn, ja, ich wai zn schwach vielleicht nur kölperlich dem '^lndrin zen zu widerstehen aber diese Lüge wird mir ewig brennend auf dem Herzen lie fltiv DeS Onkels Miene war vielleicht nicht minder traurig und belütiimm/ ai« die jenige Wally s. Er sah noch» inuncr in beS Mädchens thränenfeuchtj, schimaiern be Augen und sagte, da sie vor Erschöp sunq schwieg: Dein Uethei! ist auch wenn auch nicht mit derselben Leidenschaftlichkeit daS meinigt, tkinb. Eß tviderstred» Air, diesen junge» Mann für einen Dieb zn halten, und ich glaube, ei wäre alles anders gekommen, hätte Bruder «Erich nicht in ihm den Sohn eines Mörders sehen müssen. Aber was ließe sich da thun ES wird mir so schwer, mit sel ber ts zu gestehen, daß ich rathloS bin. Onkel! rief Wally auffahrend mit einer Kraft, deren sie bisher zu trimm ncn Glauben an seme Unschuld voll und panz? O Onkel, nun habe ich doch eine Seele wenigstens, die mich und «um Fühlen verstehen wird und auch Men Verbündeten habe ich an Dir ge wonnen. Sage nichG daß Du ratfolu# seiest! Du hast ja den Willen, zu helfen so findet sich auch schon die Möglich tMdazu. Siehst Du, nun werde ich an« wieder hoffen, nicht war? Ehe Du kamst, da hatte ich die Hoffnung ausge geben nnd do nein, spr- chen nicht dav. n. Der böse, böse Brief, den tzt hoff ich ytche» »itb«, Cnkel, und werde sund Ter Onkel war aufgestanden «nd ging J\a"T S 2 $ i'rd ^Toi/a' Vi f£*/, *Vt. •. 7 7- Die -Tochter des Millionärs: nicht tbun sollen! Ä.'S der Pater Wally tl? Worte von dem Apfel sprach, der nicht weil vom Ztamme fällt, bu zuckte c« durch Victor, als müsse er haftig etwa» entgegnen. Aber er sag^e doch nichts, sondern fctugtr sich nieder z« feiner armen Nichte und iprach ihr mild und lieb Trost zu. ja er siuflerte ihr heimilch in'8 Ohr von Hoff iinitg. 59vi'1d blickte ihn durch ihre Tbräne« hitiKboi un und Ariitfte ihm die Hand. Nun und jagst Du mir gar nicht, tot!« cheS Dein Uttbtil über mei»eHaad:u» weise ist fragte Erich ötrii Btudcr. Bittor schaute von Wally weg um auf zu dem fragenden. Bruder, sagte er fest und ernst ich 3iudt, ich würde nicht so schroff aufge treten sein, wie Tu e». waS mit innig leid t!)«t#1nun doch gethan hast. W«e' auch Du nicht mit eiuverstanden? Uber irarum denn? Soll ich mein Kind einem Diede geben, wenn wir schon da von absehen wollen, daß sein Pater ein Mörder war? Ist ihth denn nicht de» Diebstahl nachgewiejen? Da? scheint allerdings so und ich will auch gestehen, dop mir der Mauden da ran schwer wird. Du habest Dich ir gend einer Weise täuschen lassen. Aber immerhin, so »ie dieser junge Mann aussah, so sieht kein Spitzbube aus. ob derselbe nun rofftnirt wäre over erst ein Neuling in'frturtn unsaubern Handweif. *i£ Warum sagst Du denn nichts Onkel 9 Zst meine Hoffnung unbegründet und kannst Du bteftibt nicht »heilen I Bitte, sprich Dich lieber offen aus. anstatt so zurückhaltend zu sein. Liebe Wally, der Fall ist tin itngt« heuer schwieriger, und so leicht dürfte die Lösung dafür nicht zu finden sein. Aber beunruhigt Dich darum nicht auf jeden F.'.ll '»ast Du in mir einen treuen Ver bündeten Deiner Liebt, der sich die Auf' klärung der Sache als feintr eigenen wird angelegen sein lasten. Zndess.'n wird t# stch empfehlen, mit den geeignet x^ichetnenden Schritten ohne Zögern vorzugehen, und darum mußt Du mir vftauen, Dtch allein zu lassen.^ ^ch werde Dir tine Ditnerin schicken. tdutti Onkel! flüsterte das Mädchen und behielt seine Hanl», die er ihr zum -lbschitüt gereicht hatte. W,e lieb Du bist! Dein Kommen und Dein trostrei ches Eintreten für den atmen Ludwig tliitt mir wohler, all d«S ArzteS beste °?ked»in. Wie gut Du bist! V.cior Werdend rg wendete daS Ange ficht in tiefer Bewegung ab. Sage daß nicht, erwiderte er leise sage das nicht, Wally. Du kannst nicht wissen, ob nicht mein Interesse aufs Leb hafteste mit in Frage kommt. (Fr machte bit Hand von der ihrigen tos und ging rasch hinaus.. jÄK Ohne Zögern riß Ludwig da? Convert :io» dem Briefe herunter. WaS & »', St. Clc«tz, Mi«»., D««erß«ß, tztti lkZ. Mtrz Z87K. lange Zeit, ohne tin Wort zu sagen, nachdenklich im Zi«mtr hin end her. Da wurde Wally »Der Ängstlich und fragte: WSfS'l XXVI. Als Ludwig nach jener Scene auf der Landstraße, wo er denjenigen gerettet hatte, den er gerade jetzt am meisten haßte, nach dem Nordheim'schen Oute kam und sein Zimmer betrat, fand er zwei für ihn bestimmte. Schreiben vor In der Huf ithrift de? einen erkannte er, wenn auch zitternd und unklar, Wally'S Hand und im Augenblicke schien es, alS solle sich der Aufruhr in seinem Anne»« leget?. a!8 solle das «ute. welches-den «eundzug^ines Wesens bildete, dennoch die Oberhand gewinnen über die seinem Herzen sonst so fremden Regungen des Hasses und der Äachzier. Ein Brief von ihr! So hatte seiner doch nicht vergessen, und Iva# Ludwig'«^ Dämon, der wlle Heinz, von ihr prophezeit*—daß auch fit fei neu Glau ben betrügen werde daS sollte nun doch nicht eintreffen. rt Later W illy's früher in Betreff seiner Korrespondenz mit Wally versprochen. daS haue nach der eben erst in Brendiin nahm gfn erlebte» Sc ne jede Berechtigung verloren. Ludwig fühlte sich moralisch •licht mehr dunden durch sein damals gegebenes Wort, keinen Brief der Gelieb ten mehr in Empfang nehitvit zu woHen. vatie sich doch der junge Mann verge jcits nach einer vernünftigen Erklärung »es ilnn im Brendlingtr Herrendause zu gefügten Schimpfes' suchen». Werden serg's BetZlSgen znlctzt lünstlich dahin gedeutet: derV.tc Herr babe sich zu jenen dem Horten hiiircißen lassen, um bei dem be vorstehenden Besuche seines Bruder«, dem vr seine Tochter also doch nicht mich Eng» a lib senden konnte, die drohende Mög 'ichteit eines nochmaligen brieflichen Ver .rhrs ber beiden jungen Leute vorweg zu hintertreibcu. M-t diesen Gedanken. Schlüss'N und itqibkii griff Ludwig nach Wally'S Ab sagebrief. weichen sie aus de» Vaters hart' und entschieden gegebenen Befehl noch im Seit hatte schreiben müssen. Dir Wirkungen dieses Schreibens, welches veii Erwartungen des V^r outers schnür strack« entgegenlief, war eine betäubende. Der lollc Heinz behielt mit seinen V^r auSsagunzrn dennoch Recht! Nun war saS letzte Bund der Rückstchlnadme »nd jeglicher milderen Gesinnung zerschnitten, und ob auch Ludwig höhnisch, sich se.ber zum Trost, einen Moment zu überreden versuchte Wally sei e« nicht werth sich um sie zu grämen, und die ganze Wer deuderg'sche Aamilie sei es nicht Werth and er. Ludwig würde pm Leben über all und dtfler wie in der Heimath findtti zuletzt drang doch das unendlich bit lere Gefühl, in seinen heiligsten Regun gen betrogen zu Mn, durch und be herrschte ihn ganz. ES ist der Gelvsack, der alle« macht, sagte er mit eisiger Stühe es ist der Geldsack, nichts Andere« der tolle Heinz hat Recht. Gut, demüthigen wir den Geldsack, da wir eS können, und fltl ieti wir das Andenken eines unschuldig Gemordeten wieder her. Ist daS gesche hen, dann fort in die weite Welt. Er ging an den Schreibtisch, um so» fort eine schriftliche Anzeige an die Be hörde zu verfassen da fiel ihm jetzt der zweite Brief in die Hand, welchen er über dem ersten ganz vergessen hatte. Er öss nett das etwas umfangreichere Schrei ben, ij^d einigt Banknoten sielen heraus, iow» ein kurzer Brief: ..Andem ich Ahnen Ahr Gehalt für „das nächst Quartal überreiche, for „dm ich Sit auf, nach Empfang die „seS Schreibens mein Gut augenblick „lich zu verlassen. Mar Nordheim." Abgekartet Spitl! Murmelte Ludwig mit einem fast gerinzschätzigtn Lächeln und legte dtn Brief bei Seite. Da» konnten die H-rrschaft sich spann und wärt« frflita zum ele gekommen. Mir kann t« nur lieb fem, wenn ich (läng!'* freie Hand bekomme. Indessen will ich ihre« zukünftigen Gatten H«iS «tt »einer (Meiire.irt auch wirklich kei nen Augenblick länger als eS nSthig ver unziete«. Er ging «ach dem Hofe und besttLtt eine« Bit***, der ihn und seine Effekten nach her Residenz bringen sollte. Er stlbtr pqcktt in Eilt ftint Sachen zusam men und war nach Verlauf titter hatten Sknnde, seit tr Aordheim'« Brief gelesen hatte, |itr Abreist völlig gerüstet. Für daß Btnithalten eines WaaenS mußte wohl auch der Herr dtS Gute« selber schon UM jungen an feint Leute gegeben haben, denn auch ditstr stand, noch the Ludwig f» weit war, angespannt da. Aetzk wollte ich. der tc«f Heinz kämt mir wieder in dtn Weg. um ihn gleich miUunehMe». dachte Ludwig. Jetzt würde «mit mir rnohUufTieden sein. Er setztt sich in dt« Wagen. In einem Winket W GutshofeC stand tin Rudel Arbeiter bei einander und sah seinem Abzug« erstaunt zu und lauscht den Wor ten des Aufseher» Böhm, welcher da» wunderbare Ereigniß zu trklärtn schien. Abte waS kümmerte da» olle« den Scheidenden^ Er sagte nicht einmal irgend Jtmandtm Lebewohl. Er war nur mit seinen Plänen zum Verderbe» seines Woblthäteis beschäftigt, und diefe Gedanken erfüllten ihn nut einer Aus schießlichkeit. daß er zu anderer Zeit vor sich selber erschrecken wurde. Er wollte die kurze Zeit der Fahrt nach der Resi denz möglichst ausnützen, um in seinen Entschließungen sich völlig klar zu wer den unß dann bei der Ankunft in der Stadt ohnt Säumen an'S Werk zu ge hen. Mit fa'.ttr, ja eisiger Ruht über legte er den zuerst nöthigen, dann die nachfolgenden Schritte, er theiUe sich Stande um Stunde seine Zeit ein. und „im Ganzen ergab sich, daß er für die nächsten Tagt einer athrmiosen Tbätig keit entgegensah, in welcher er, wie er sich trotzig selber sagte, die vollkommenste in ntrt Ruht finden würde. Der Abschied, den tr von Nordhtim bekommen, beschäf tigte sttntn (fttist dabei gar nicht. ES erschizn iNn nicht einen Augenblick aufr fällig, daß er unter Auszahlung »es für die nicht innegehaltene Kündigungsfrist ihm zustehenden ÄehaltS urplötzlich ent lassen würden war, weil nur das Schrei ben Rvrdbeim zu gleicher Zeit mit dem jenigen Wally in bit Hände kam. Er iah darin nichts, a» tin gemeinsame» Borgthen der Reichtn gegen ihn, den Armen, nach vorher besprochenem Plane. Man tttrfoängtt ihn. man machte ihn unmöglich, um durch seine fatale Persön lichkeit nicht mehr gebindert zu sein. Nicht im Entferntesten kam es dem Ber tnebenen in den Sinn, eine andere Teu tnng-der plötzlichen Dienstentlassung zu versuchen. »Pald war die -Stadl und da» Hotel, in welchem er nach seinen»,Weggangk von Brendlingen schon Wohnung gen tun men hatte, erreicht. Ludwig richtete sich in dem Zimmcr. das ihm angewiesen wurde, tusch notdürftig ein und war damit eben zn Ende gekommen und im Bt. r:sf. sich nach der Wohnung desjenigen Be amten zu begeben, bei welchem er persön lich seinen Antrag aus Revision des Hro zessiS gegen seinen Vater anbringen wollte, als der Zimmerkellner bei ihm eintrat und ihm mittheüte, daß ein alter Herr die Erluuduiß erbitte, ihn auf sei nem Zimmer besuchen zu dürfen. Ein alter Herr? fragte Ludwig voller Staunen. Ein ilter Herr Solltf das doch «ein. den Herrn Herdenberg von Brendlingen kennen Sie ja persönlich. Gewiß kennt ich Herrn Werdenberg aber der ist e» nicht. So ersuchen Sie den Herrn, bald zu kommen. Der Kellner entfernte sich wieder, einige Mittuten später wurde an Ludwig SiM merthür gepocht und der junge Mann rief sein H.eei«! Die Ti-iir öffnete sich und vor Ludwig stand -r- jener gebeugte, alte Herr mii dem schneeweiße» Hiinr und Bart und den mtidtn, verfallenen Zügen, welchen Ludwig vor so kurzer Zeit erst au« der augenscheinlichsten Gefahr gerettet hatte und den tr doch zu verderben trachtete der ihm unbekannte Victor Werdenderg. Um Vergebung, mein Herr, sagte er eintirtfkid ich erfuhr Ihren Namen, nnd da ich an Ihnen das lebhafteste In teresse nehmen muß, so suchte ich Sie auf, und zwar, wie ich gleich bemerken will, in Ihrer eigenen Angelegenheit. Ludwig, welcher allerdings über diesen Besuch tltoa# erstaunt war und bei den letzten Worten desselben besonders^auf merksam wurde, lud höflich zum Sitzen ein, welcher Einladung der alte Herr gern Folge leistete. Zunächst gestatten Sie, hob Victor Werdenberg an, nachdem er sich gesetzt hatte daß ich meinerse tS auS gewissen Gründen mich Ihnen noch nicht vorstelle. Lassen Tie mir mein Anco^nito dasselbe wird im rechten Augenblicke schon fortge^ nommen werden. Ich hoffe, daß Si: mir diese kleine Bitte, odschon sie etwas sonderbar sein mag. nicht zu «füllen ver sagen. Ludwig, tvefflftm sein Gast immer tu teressanter wurde, nickte demselben in er wartungsvollem Schweigen seine B? jahung tu. Gut, fuhr Wally'« O&tim fort Sit tbun mir bitsrn Gefallen, wie ich es er wartet.hatte. Nun «ber zu Weiterem. Ach sprach davon, daß ich in Ihren eige nen Angelegenheiten mich hitr befände. Sie mögen da« («nderbelr finden, da wir «in» h»«t vohl zum erste» Vial jähen '4ft# WWSS und da Kie annthmen durften, daß ich jetzt O»n Ihnen kaum mehr wissen könnt, a!« den Namen. Zn dtr letzteren Annahmt ti«schtn Sie sich ich weiß «ihr von Zhntn, ich ktnnc Ihre Ber haltniste, Ihre momentane Lage, «nd IM« Sit mit dort auf der Landstraße durch««« nicht «tittheilen mochten der K«««er. MM Michem Sie niederaedrückt tmften tjt «|ir.frin Gtheinmiß mehr. Um Vergebung, «ei« Htrr, lasten Sie mich ruhig zum End» kommen! Vielleicht defürchten sie. ich sei hier trschitnen, um mtintm Daukgesübl durch da» Angebot einer Summe Geldes Ausdruck zu ver leihen. Sit würdtn dergleichen zurück weisen und daß, wa» Sit drückt, kann ja doch nicht durch Ge'd get oben werden. Meine Pflicht ist eS. in wirksamerer Weise zu helfen und beabsichtigte ich aller' d-nqS. Abs» mein Herr, warf nun Ludwig doch tin verzeihen Sie, daß ich trotz Zhrer Bitte unterbreche, da es mir wirklich nicht möglich ist, zu glauben, daß Tie mein -»iaentlicheS Unglück ken nen. Was Sie dafür wahrscheinlich Hal ten. die Entlassung «M meiner Stellung bei Herrn Northeim,- davon wurde ich. um ihnen die Berechtigung meiner Watt zu beweisen, tast in Kenntüiß gesetzt, nachdem ich auf dir Landstraße Ahnen zulämmengetroffen war. Ich a»' erkenne Ihren guten WWen. indessen .,. Er zuckte dedauernd die Schultern und vollendete den Satz nicht. Mit dem lebhaftesten Interesse hatte inzwischen Victor Werdenderg des jungen Mannes ganze Erscheinung gemustert »nd sagte nur mit leisem Kopffchiitteln Die Jugend ist gar rasch in ihrem llrtheil. Beantworten Sie mir zunächst offen die eine Frage: Kennen Sie den Grund Ihrer plötzlichen Entlastung? Betroffen blickte Ludwig auf und dim alten Herrn tu die Augen voll peinlichster Spannung, bann fugte er mit düsterer Stimme: Wie kommen Sie zu dieser eigen» thSmlichen Frage? JKP a Keine Gereiztheit, um Gottes willen keine Gereiztheit! Diese Fragt wird mir diftirt durch das lebhafteste, innigste Antereste für Sie und Ahr Glück. Habe ich denn fein Anrecht darauf, Ihnen dankbar sein zu dürfen? Ach habe es doch, ich habe e» im allerhöchsten Grade, und nochmals alsd: Keunen Si? den Grund Ihrer plötzlichen Entlassung? Ach will Ihnen, da Sie es augen s(heinlich gut meinen, versetzte nun Lud wig nicht wehe thun, durch ein fort' ges«tztes Sträuben, und Ihnen also eine Antwort geben, von welcher Sie hoff nt lich befriedigt fein werden. Daß ich die Veranlassung meiner Dienstentlassung, die mir übrigens nichts weniger als un angenehm ist. kennt, daS läßt sich nich! iagen aber ich ahne sie, ich sütile sie, ich weiß sie sozusagen iitstivcüo. Worin sit besteht, das Jhneli mitziithtilen wird wohi nicht nethig sein, sondern es dürste ge nügen zu erfahren, daß diese Veranlas jung in mir, in meinem Thun und Be tragen nicht liegt, sondern daß sie anß rbalb meiner Perjon zu suchen ist. liie iminer heftig gewordene Span nung und Aufregung itt Werdcnbcrg's Antlitz, weiche den ^'.ltrn Mann znlep! abwechselnd blaß und rvlh werden ließ, mochte einer plötzlichen Freude Platz. Also doch! tief er j.ibelnd also doch unschuldig! Ich wußte es ja! Und er trat au Ludvig heran, ersaßtc dessen Hände nnd sah ihm mit dem Aus drucke innigster Liebe und Theiinahme in Angesicht. Verwuidert schauie Ludwig drein, als mäff: er in die ZurechnungS sadigteil des cigenthüiiilichcn Graukvpfe» einigt Zweifel setzen. Armer, armer junger Mann! nahm V.ctor Werdenberg ii^essen wieder pol ler Rührung daS Wort durch die Fahrlässigkeit und den dösen Willen An derer so tief in Unglück gestürzt! Ihre MutHmaßung in Betreff Ihrer Ent-as sung ist salsch, falsch! W'fsen Sie. wel' chen Grund Herr Nordheim dafür an gibt Ei sagt, Sic hätten den bekann ten Einbruchdiebsiahi verübt! Was schrie Ludwig, starr twr Entsetzen tibtr diese Bthaupiung. Ja wohl, bestätigte Victor Werden derg— er behAiiptet es und erwürbe auch in der Lage sei», einen Beweis dafür führen zu können Von seiner Seite ist eS ein böser Wille. Absicht und wenn er Ihr Ansehen an einer dritten Stelle dadurch zu untergraben trachtete, so ist ihm daS ja, wie Sie wissen, gelungen. Ich meinerseits glaubt an Jhrt Unschuld, zweifelte von Anfang an an Jh:er schuld, obschon dies den Beweisen ge genüber, die Nordheim in's Feld führte, vielleicht schwer fein konnte. Andere glaubten ihm und daher Ahr vollstän diges Unglück. Sehen Sie nun ein, daß ich Sie verstehe? *1 rJf *&Ä Mein Herr, ich möchte Sie nun doch durfte, daß Ludwig hier auf dem fiorri um Ihren Namen bitten. bor, wo fortwährend Menschen hin und Nicht doch, nicht doch, mein Name ist I gleichgiltig, wehrte Victor Wtrbenberg bringen würde, zu sagen, wer tr fei. ab. Später will ich mich entdecken, jetzt Das trtann!« dtr alte Herr unschwer, nicht. Vertrauen Sie mir nur und fuß die Nennung seines Namen« auf glauben Si» mir, daß ich t« nur gut stintn Schützling wider Willen unfehlbar meine —und vereinigen Tie sich mit mir, um diejenigen Mittel ausfindig zu ma cht«, welche geeignet sind, den stattgefun* dcntii Betrug ai« solchen aufzudecken. Dazu ist in erster Linie nöthiq, sagte nun Ludwig, der wirklich zu btm alten Schluß entgegen, jedoch ist bereit« fiT Herr« Vertraut« faßte, daß ich er- ne ucht intenfsante neue EyShlu-g fahre, in «etcher Veife Nordhtipjtzorge getraMe» »o-dea» 5 & uj Xi .! sr e*.iv-• S3idW#rr'•?* ":. a^l.t-,* .5 "... «s. 14. möglich machte, dritten Person«« gi«n« tibtr gcradt herausgesagt: gegenübt? dem Herrn Erich Werdenderg auf Brtrtb«* linqtiP und gegenüber besten Tochltf Wally— mit fti«tt schändlichen Btr» Itumbutifl Glaube« zu finden. Ich will Ab nett erzählen, wie her junge' Nordheirn dem Herrn Werdtnbtrg auf Brtndltng.n dit Sache vorgeführt hat. WaS W geben werde, wird nicht« fein, als ein einfacher Bericht de« !halfiichli cht« Hergänge« dubti. Und nun tizähttt Victor gtkrtnlich, wie Nordheini nach Brendlingen gel#«' men. mit tr den Sattlermeifter mitge bracht und seinen Ptwet« für tzudzvig'« Ehrlosigkeit «ngttrtR« «nd hjerauf ballt Herrenhaus verlaflcn hatte. Roch tear Victor's Btricht nicht am (iitbt. als drau ßen auf degt Corridor tin dumpfe« Ge wirr leiser, unterdrückter Stimpitn unb:, tin schmerzhaftes, näher und naher fpme mfiidtS. Stöhnen vernehmbar tourdt. Anfangs achteten weder Ludwig noch Piftor darauf aber plötzlich wurden sie Beide aitfinctfsam, und Victor unter brach seine Erzählung, um zu lauschen, denn Beide hatten gehört, wie der 9{amt ,Nordheim' war ausgesprochen worden. Hat er nicht heute ein Duell gehabt fragte Victor zuerst und leise. Ja wohl, versetzte Ludwig. Wtnti tr verwundet oder tobt wäre? Tobt nicht wenn tr bat war, dann ist er nur verwundet, denn tr stöhnte ganz vernehmlich. Ah, man bringt ihn' in daS Zimmer nebenan Herr Stein» dach wir rotsten nicht, ob dieser Mensch schwer oder leicht verwundet ist. Gestat--Z ten Sit. daß ich gehe und Erkundigun gen einziehe. Ich gehe mit Ihnen, mein Herr, ich gehe mit! Ich sage es ihm in'S Gesicht, daß er daß er der schandlichste Schurke ist, den ich nur kenne! Nicht doch, nicht doch mit biebr Hit« richten Sie nichts aus. Er hat Me Beweise gegen Sie in der Hand, seien Sie alio besonnen und versuchen Sie e« in anbrtfr Weift, Wollen Sie da« handeln «ir überlaf» sen? DaS Stöhnen und Aechzen im Neben» zimmer nahii^ in erschreckend heftiger Weise zu, wahrscheinlich weil der gtibMtbt iu tin Bttt gebracht wurde. 5 E« ist NordHtirn, sagte Lnbmg stimmt ich erkenne seine Stimme. Nun denn, so beherrschen Sie sich urtb^ !ommen Sic mit mir an sein Bett. Unwillkürlich leistete Ludwig der fr.tb.uuiig Folge, ohne ein Verfvrecheu zur Selbstbeherrschung gegeben zu haben. Er nickte nur mit dem Kopfe, und da des alte Herr die Thür öffne»? so schritt tr hinterdrein. Auf dem Korridor standen Kellner und Stubenmädchen, War das nicht Herr Gutsbesitzer 9lorb« tfim sragtt Aicior Werdcnberg. Ja wohl, mein Herr Kugel in den Unterleib. Ist die Wunde gefährlich? 7 Der Arzt machte ein gar bedenkliche« Gesicht. *Jch glaube, es steht schlimm. Ludw'g „nd Victor suchten Eintritt zu .•rlangtn und wurden zurückgewiesen, da der Arzt gerade mit da Untersuchung der Wunde beschäftigt fei. Bald indessen kam ein junger Assistenzarzt für turz«i Zeit heran«. Verzeihen Sie, redete ihn Victor Wer veuberg an —dieser junge Mann hier :ft der GutSverwultcr deS Verwundeten,.^ und ts ist dringendst iiötliig. daß tine, schleunige Unterredung mit £«:rn Nord» heim stattfindet. Sie kommen leider zn spät, meine Her ren oder zu früh, entgegnete der jungt Meviciner. Sceüen wurde die Kugel entfernt, und bei dem jetzt folgenden An legen b.s Verbandes, während dcstcn ich Sie nicht dors eintreten Jessen, wird der Verwundete in Folge des «orange gangene» starken Blutverlustes entschie 0.11 ohnmächtig werden. Indessen, wenn sie eilte kurze Weilt sich gedulden wol !en, so will ich Sie hier abholen, sobald. es nur möglich ist, Jemand dem Leiden-' den sich nähern zu lassen. Noch Eins, Herr Doctor, drängte nun 2 Ludwig. Hatten Sie die Wunde für. gefährlich oder ist da« Leben Nord» beim'« außer Frage Der Assistenzarzt zuckte in vieldeutiger Weise mit den Schultern. Wer will darüber «in sichere« Urlheil fällen fagit er. Die Wunde ist schwer, und leider sind edlere Theile nicht gänz lich unverletzt geblieben. Mit diesen Worten wtndtte tr stch ab. und Victor blieben auf dein Corridor an der Thür zurück. Ludwig war so voller 5 Spannung, daß er an die Mö ^iichkeit, in srinern Zimmer den Ruf de« Assistenz« arzte« zu erwarten, gar nicht dachte und Victor Wtrbenberg. welcher sehr, wo^l baran dachte, hütete sich, diesen,• Vorschlag zu machen, wtil er annthmen hergingen, doch nicht auf's Neu« tn ihn mißtrauenerweckend wirken miistt ob schon tr, Victor Wcrdenbcrg, nicht wußte, daß tr dem armen Ludwig verhaßt sei. (3*tfetzent folgt.) (Hnmerk. Die Gesch chte geht ihre» ^T ml**: I ^4-ft,'' ,'H If j§ At V? r^-is-'"': ^9, v-.,,r \1 JS Ii -f s" 3 •$ 1 .A 4 }X. un: vi1 & :^La