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Kaict«'* nctbfs. 1« brtt flttoBJelichtn Vrrtfmtiurnit, kSmlid) 10 Cent *t »rfb.rr fit«*»rt(U»inn,««»,swb5 €«w fur tbrfel|d*t. Ht •»4P ,fiV «nseifl«, bw U*«crt 3«t IrNrlhiNi,«**«» btbtulenbtr lb|*g *r («Ebt. H» sind im ®*f| tvxtt b*B- IT*itt Kf4K«4Hl(t «ettere, b*|«r Ä*b.(it Im Stonbt, ttfUMoL t&n *rt hi InrtttR Nt —«lißcher Sfr«*e «*fi Gchntllfi«. Hchöyst« und BiWsk titftrtt sich teefwiete* «*flrig»e. -r S«bt«A »«tbte: ^:=. r* SS1H8*, s*. Si T*Skl**rimrtfe, «TircuUrc. ».t».eefflkiüc -r. Jg' ttr e»b Velber ebttfärt m»r.: »sifet, e. $f. *81. ^ioub, SÄUie H. Silwan, G. -Z^-M re rfct *eel. D»pfi-^N It* bm «K&lifitr. Ik .Si •mnb ig«n:^n. #t. Steub,H:mi. .. .' ul8 vcn r/io». C. McClure, ^Äeblir in 2a«b. ö^rreut« uub Land. Kcrip. Aattlione* «Orr Rtt ietrbih prompt brsorgt. Gl»ad, Rin«. 1— 3.* Dr. E. S. w.u.-. 5 **$ 4)& läh« »«. Hänbler in Klappen und fertig machten Kleidern. «ttzrolh »lock. tt. Cloub, M«.' bezahlt sich mich zu besuchen. T.J 'SPHfjBlJ ge ri —61- •if?' «j'jsjSrfT j:.. .l fw-Dr. \Vm. Proesch, tx.n»« «r,«i SW*- Office: 3 Thören unterhalb ^5 J- & Campbell, M. D. Ellektischa Arzt Kch Wmldarzt, chronische und akute Krankheiten. .af&fiife. Melrose, Minn. :.Vl' K^ann Homodpachischer Arzt. Hs«otpathische «Scher .»e»t 14- -ttnb-7 r- «rzueie», t»W»ch»wB»atzlße^tzlbnithig. •fct Utf .. 6t. Clenb Äi*a '. ,K i-t 5 M^A'Dre Schn««,«. D»tsch« tijt, nk ftfc »?d 3h wldWiu SitiifU in birfen Eigenschaften ber vcn St. Joseph u«6öetgtgenb an. CflUt tinb Wohnung in St •tfanil (i„ »inn. fff -'. I* l2 "Vk V. Die "Tochter des Jv Wohl eine Stunde Mar seit dem Ber» spreche« des Assistenzärzte« vergangen, als der jung« .Herr endlich wieder auf dem Corridor erfchien. Bitte, meine Herren, sagte er mit ge dämpfter Stimme. Ich werde Sie ein trete» lassen Herr Nordheim dürfte vorau«fichtlich bald aut seiner Bewußt» lvfigkeit «machen, und wenn er dann nicht vomWundfieber in Anspruch ge» nometen wird, ist e« vielleicht mSglich, daß Sie mt$ ihät über Ihre geschHlichM Gegenstände sich, wenn auch nicht ein» gehend, unterhalten können. Aber ver» meiden Si« n»r sorgfältig jede» stärkere Geräusch. Auf Itijcn Sohlen traten Ludwig Steinbach und Victor Werdenberg in da« Gemach und grüßten mit wortlosem Kopfnicken den alten Medicinalrat^ der von Seiten 6H Offiziercorp« veranlaßt worden war, sich de« Verwundeten an» zunehmen. Derselbe nitfte ebenfall» sei nen Gruß und zeigte mit der haud ein ladend auf zwei in der Mhe de« Bette« befindliche leere Stühle. Aber weder Wctor noch Ludwig wa ren im* Stande, sich jetzt hinzusetzen. Sie traten Beide zu Hciupten de« mit geschlossenen Augen und schmerzhaft ver» zsgenen, fast verzerrten Zügen daliegen dcn Verwundeten, von dessen Lippen von «Deit z« Zeit »in bewußtlose«, fchmerzhaf tt« Wimmern erklang. Der Medicinal rath jaß dabei, die Linke am NuISdtß Ohnmächtigen, in der Rechten birflfr haltend, und die Bewegung de« Bhitcl iii dem leidenden ttärper aufmerksam verfolgend. L!ch glaube nicht, daß Sie zu Ihrem SitU kommen, flüsterte er leise nach eini flu Zeit., Ist denn Ihre Angelegenheit 'fr «iber««» bringend Ober läßt sie sich ahnt'ßttthun-'invirtt« Pä«Mten gar nicht trUbigeit Sein Zustand ist leider ein s.olchr, daß Sie es-getrost wagen dürfen, niit mehr S«lbststunbigkeit ol« sonst viel leicht Ahre DdlieAknheitcn zu erfüllen. Lubwig zuckte mit den Schultern und sagte, finster z» Boben blickend: Ich würde lief unglücklich. Wenn ich meine Rbncht nicht erreichte und auf jeden Fall will unfe muß ich den Versuch wenigsten« wagen. In diefem Augenblick« schlug Nord heim zum ersten Maie die Au-zen auf. Wasser! flüsterten leise," ganz leise und matt seine bleichen Lippen. 6« wurde ihm Ei«wasser gereicht, und begierig schlürfte er den kalten Trank, dann gingen seine Augen mit unklarem, traumhaften Ausdrucke in dem Gemache umher, und es war erfichtiich, daß der Leidende noch nicht zum twrtn, völligen Bewußtsein seiner selbst gekommen sei. Sie kommen nicht zum Ziele, sagte bedauernd der Medicinalrath. Und nicht einmal ein Versuch darf ge macht werden? fragte Victor. Wann Sie ihn wagen wollen, dann thun Sie ti Sette Z-seph. 12-Sm# mu JRtiieefsts H»»s! H»t»l «. "on ... B. ftiKttaf et- «-nb Ni.». in et. •er, in» rann tn-Mceff«Mtt binlfilii ja bald, denn da« im An» zuge begriffene Fieber wird bald genug den Schimmer von geistiger Klarheit vertrieben haben, weicher augenblicklich noch vorhanden ist. Victor Werdenberg legte® rasch® den Arm auf Ludwig'« Schulter, da dieser sich über den Verwundeten beugen u§b mit ihm anfangen ivollte zu reden. Lassen Sie mich, Herr Steinbach, sagte er Sie find zu aufgeregt. Beinahe mit Gewalt zog er Ludwig zurück und beugte nun selber sein greise« Haupt über dasjenige ?iordheim'S, sah ihm fest in seine.verschwömmentn Augey und sagte leise, dbet mit bestimmter, zu» vetfichtlicher.Betonung: Herr N^rj^heim, der Diebstahl in ihrer Wohnung ist eine Erfindung! Man hat Kenntnis» von der Sache erhalten durch einen Berrath und Nordheim schloß die Augen, tveitdete den Kops zur S«te und li«pelle: Mir gleDb, Böhm ist ein Schwätzer, aber Steinbach ist au« dem Sattel gehoben. Unmittelbar an diese Worte schlössen sich die Fieberphantafien dei Verwunde ten an, und es war nicht möglich, ihn noch einmal zum Sprechen zu dringen. Ludwt^batte von den Worten de« Sran ken trotz seine« Lauschen« nicht« verstan den, euch ber Arzt nicht nur Victor Werdendera, Kr sein Ohr säst dicht am Munde Rordheim'« gehabt, erhob den Kopf, blickte auf zu feinem Schützlinge ch sagte, indem er einen Schritt vom zurücktrat: Kommen Sie, Herr Steinbach wa« ich gehört habe, wird gerade genügen. Mir unfern Zweck? aber e« können nur wenig Worte gewesen sein. Wenige, g.wiß, dafür aber um so in haltreichere. Ein längere« Verweilen würde ja doch ohne Nutzen sein, wie die Herren Aerzte gewiß gern bestätige». Ludwig Steinbach und Victor Wer Otzberg verließe» da« Zimmer de« ver »nsVtöi, »rifr. Bieter N S *»-6 tMt Til tilt "ttÄV «StMJ fi fl ZS* '-h' Wvrtsetzunß.).' Ü9ietetvf«wn und gingin, BeAnlinb Instrumente, Medicamente, verband» mittel und Ei» wurden gebrächt, und auch Offiziere in Civilkleidnng 'stellten sich ein— oder OffizierSburfchen bit sich nach Rordheim Befinden erkundig te«. Und langsam, langsam schlich für Ludwig»« Erwartung die Zeit dahin. v~ •gt. th*, M«,, »MMchMZOZ». M«y ICTt. de« Gemache« nebenan und sagt« zu sei nem Begleiter: JEcetat Sie hier ein »och wenige Worte der gegenseitigen Verständigung, dann find wir im Stande, handelnd und entscheidend vorzugehe«. LudÜNg folgte der Einladung und fragte hierauf voller Spannung: stnd nun, mein Herr, ioeUbe« find die vo« Ihnen erlauschte« Wortes Victor gab dieselben getreulich wieder. Und ein Blitz der .Freud«'durchleuchtete Ludwig'« bi«her fo starre«, eherne« An. geßcht. Jetzt hatte et Klarheit gewon nen. Wjjsen Sie wer unter dem Ramen BHhm verstanden iß I fragte der alte fretr Oh ich e« weiß! Der Schurke ist kaW warm geworden auf dem Gute aber wahrhaftig, eine geeignetere Person konnte Rotdheim schwerlich für seinen Bubenstreich finden. Doch, wa« wollen Sie, mein Herr? Wir Beide haben die moralische lleberzeugung davon, daß mit Plan und Ueberlegung da« Schändliche durch Böhm und Norheim verübt wor den ist, und dennoch, wie wollen Sie därauS einen Nutzen ziehen? Habe« Sie da« direkte Geständniß Eine« der Schul digen? Was Nord heim Ihnen gesagt hat, wird er nach seiner Etwaigen Gene sung nicht bestätigen, sondern abstreiten und einem etwaiKGEide JhrerM« sich durch Vorschützen seiner Fieberphantasien decken. Böhm wird eben auch leugnen. Und wollten Sie so weit gehen, fich von hier nach BrendlingM zu begeben und dort für meinen unbescholtenen Ruf in die Schranken zu treten, fo würden Sie, dessen bin ich so gewiß wie meine« Le ben«, einfach keinen Glauben finde« und sich, salls Sie nicht zufällig sehr reich sind, noch obenein der Gefähr einer über müthiaen Behandlung eu«fetzen. Ich kenne da«, ich habe e3 erprobt. Setzen wir aber selbst den günstigsten Fall, daß der Herr Werdenberg sich durch Sie von meiner Eigenschaft als ehrlicher Mann überzeugen ließe, so wäre damit ehe« nur da« Ein? erreicht, d«P ich nicht gerade als Spitzbube gälte im Uebrigen bliebe die Sachlage unverändert dieselbe. Nein, ich erhitze mich nicht mehr dafür, meinen Xus in den Augen dieser Menschen her gestellt zu sehen. E« war eine Ttz?rheit. daß ich e« einen Augenblick lang that. Ach danke 3$e«rfär Jhvw SHet -^las sen Sie mich den Weg gehen, den ich mir vor Ahrer Ankunft vorgezeichnet hatte, und welcher wenigstens den Vortheil ge wahrt, diese reichen Protzen empfindlich für ihren Hochmuth zu züchtigen. Ludwig hatte all diese Worte rasch, hastig hinter einander gesprochen, und je länger je mehr lag in seinen Mienen wieder dc^ganze Groll und Haß, ja die Rachgier, welche seit kurzer Zeit so mäch tig über ihn geworden waren. Erstaunt, erschrocken fast hörte Victor diesen Inssührungen, diesen düsteren, drohenden Andeutungen zu. Sollte der junge Mani? von der Unschuld seines Bater« an dem ihm schuldgegebenenen Morde^ine Ahnung, wohl gar ein Wis sen haben? Unmöglich, unmöglich! Wie war das denkbar? Kein Zeuge war bei jener gräßlichen That zugegen gewesen, Schweigen und Einsamkeit ringsum. Gewaltsam fast mußte Victor Werden berg diesen Strom seiner Gedanken hemmen, um nur darüber nicht da? Nächste ans den Augen zu verlieren. Sie widersetzen sich einer weiteren Verfolgung deS Gcgensta«OO gerade in dem Augenblicke, sagte er wo eben daS Dunkel sich in glückv»HMMder Weise aufzuhellen beginnt. Milchten Sie doch nur einigen wenigen Glauben noch be wahrt haben, Glauben zum Mindesten an denjenigen, welchen Sie noch keiner Treulosigkeit gegen Zhre Person zu zei hen vermögen, nämlich gegen mich. Sic wollen der Erfüllung Ihrer besten Hoff nungen entsagen." Gut, die -Entsagung kann eine hohe Tugend sein aber nur dann, wenn alle anderen Tugenden er schöpft sind, nickt eher! Hch weiß nicht. wfMjerAit der Heg sein mag, den zm «stube Anwesenden drehten sich nach der ,ti heri Sie vox meiner Ankunft entfchlos sen gewesen sind. Gebe« Sie diesen Entschluß nicht auf, da« verlange ich nichL sonderg vertagen Sie nur feine Ausführung. Vertagen? fragte Ludwig bitter. Je nun, mögen Sie immerhin einen Auf schub von wenigen Stunden aus Ihre Rechnungen setzen, da e« für heute doch zu spät geworden sein dürste, die einlei tenden Schritte zu thun. 9 Er warf sich mißmuthig auf einen Sessel, und es war beinahe Rücksicht« lofigkeit zu nennen, wie er nun den ihm so freundlich und opferwillig entgegen gekommene» alten Herrn stehen ließ. Um des Letzteren Mundwinkel zuckte es wohl ein wenig, aber mehr herb al« zor nig. und dann sagte er: Auch dieser Aufschub von nur einer Nacht ist mir hochwillkommen, mfln Herr, und ich hoffe denselben trotz Ihres Widerspruchs, so viel e» geht, in Ihrem Jnt«refi auszunützen. Sie haben mich nicht zum. letzten Male bei sich gesehen. Ich kehre, zurück,, tr«^ Ahnen auf's Neue gegenüber aber nur. wen« die düste ren Schatten de« Unglück« von Ihrer Stirn verfcheucht fei« werden, will ich Ihnen meinen-Namen nennen. Leben Sie also wohl, Weir trmc| Freund Ludwig sprang auf. De« Alten Stimme hatte im' XBehmuth und tiefin- «erster Theiltiahme gezittert. Der junge Akann, tw vorder «Sch "r4-"'' v- abweisend, reichte ihm doch die Haud. Herr.'lagte er Sie wisse» ja doch kaum die Hälfte von dm, wo« ich weiß und wvg «ich empört. Glaube« Si«. daßMftu« Handlungsweise berechtigt ist. Di« Schürfern d« Menschen, der hier nebenan an feinen Wunden darnieder liegt, istjuu eine erbärmliche Stümperei i« vergleich zu -de« Uebrigen. Doch— ich kann Ihne« da» jetzt nicht enthüllen, sondern durch andere Mittel soll da« ganz« schändliche Gewebe aufgedeckt »er« de« und wen« Sie Ihrerseits denn durchau« «och ein Uebrige« bazn *|mi und auch zukünftige« Gatten Wally Werdfndeffg'» äl« denjenigen entlarven wolle*, der et ist, immerhin thun Sie e« ich will Jhuen dabei nicht hindernd in den Weg treten, ja, ich will Ihnen so gar danken, wenn da« Gelingen mit Jh nen und Ihren Bemühungen ist. Sie scheinen mit ein Ehrenmann, und somit leven Sie wohl ti« auf Weitere«' XXVII. 3« Gesindestube de« Nordheim schrnH^tShose« saßen und standen die vom Fifa hereingekommenen Arbeiter in der Etwartung de« Abendessens und be sprachen da« große Ereigniß de« Tage«, die platzliche Entlastung de« Verwalter«. Der Wortführer war Martin Böhm, und dä« schwer bewegliche Volk der Knechte ließ ihn reden. Mancher dachte fein Theil, Wenige ließen sich offen au». Und ich sage Euch, rief Böhm ich tage wich, wenn ich reden könnte, hahaha, schöne Geschichten würden zu Tage kom men. Äa» wird wohl auch nicht wegen der Lixvfchast mit der Millionärstochter allein gewesen sein, daß er so Knall und Fall dnibe« in Brendlingen seinen Ab schied gekriegt hat! So etwa» giebt dann eine« ganz hübschen Borwand ab, wenn die Herrschaften ohne Lärm und Aufsehen und ohne das Gericht ein Ende mache« wolle« und hier bei unserem Herrn ging der Krug eben auch so lange zum Wasser, bi« er brach und da war keine Tochter, in die er fich verliebt haben konnte.- Hattet Ihr Euch etwa auch fo in da» gnädige Fräulein von Brendlingen ver liebti, daß Ihr fo plötzlich fortgemußt von da? fragteein jüngerer Knecht, und da« Gelächter, der Uebrigen antwortete der spitze« Aaze. Böhm »urde purpurrote vor Zorn. j. Eigentlich sollte ich auf die Reden eine« Naseweis und Guckindiewelt gar nicht antworten, schrie er überlaut in seinem Aerger —r aber ich möcht'S doch einem Jeden gesagt haben, wenn'« ihn auch nicht« angeht, daß ich selber und freiwil lig von Brendlingen fortgegangen bin und daß mich Niemand fortgejagt hat! Bon dem Verwalter Steinbach geht auch die Rede, daß er von selber gegan gen sei und ohne von dem BrenÄinger Herrn gejagt zu sein. ES hat auch kein Menjch die Beide» hinter einander her rennen gesehen. Neue« Gelächter der Knechte und auch der Mägde, welchen de»» der lauten Art derk«Lnterya!tung kein Wort derselben verloren gehen konnte, und der tückische Gesell Böhm, welcher hier augenscheinlich nach seinem Werthe geschätzt wurde, wußte sich vor Grimm und Bosheit nicht zu lassen. Er machte mehrere Male den Versuch zu sprechen aber der Zorn machte, daß er vor lauter Erregung erst gar nicht sprechen konnte, waS die Hei terkeit seiner Zuhörer natürlich nur noch Vermehrte. Endlich kreischte er Ihr seid Dummköpfe, Dummköpfe, denn freiwillig ist der Steinbach hier nicht weggegangen, hier nicht, sondern gezwungen, und- elend und erbärmlich fortgejagt als.Spitzbube und gemeiner Dieb. Er hat die Kasse vom gnädigen Herrn erbrochen und die Banknoten ge stöhlen, und da? ist herausgekommen und darum also... GutM Abend! ertönte es plötzlich, und mitten#«U5afee brach Böhm verdutzt ab, und er uNV alle übrigen in der Gesinde- Thüte zu, in deren Nähe ein alter, grau köpfiger Herr nebst ein# hjtytrai Poli- zei-Beamlen aus der Residenz stand. Der Letztere war in Uniform kenntlich und der Erstere war den Knechten und Mägden vollkommen fremd. Der Erste, der sich von dem Alle er fassenden Staunen erholte, war trotz sei ner fo hohen Aufregung in persönlicher Angelegenheit der Aufseher Martin Böhm und zwar deswegen, weil er in der Gesindestube die erste Persönlichkeit vorstellte. Traten Fremde herein, so fühlte er in erster Linie den Beruf in sich, dieselben zu empfangen, zumal wenn we der Herr noch Verwalter aus dem Guts Hofe anwesend waren, Womit kann den Herrschaften gedient werden? fragte er. Ich irre mich wohl nicht, wenn ich an nehme, daß Sie der Aufseher Martin Böhm find, sagte der alte, grauköpfige Herr. Zu dienen, versetzte Böhm, aeschmei chelt darüber, daß ein fremder Herr so fort in ihm denjenigen errieth, welcher er war, und ein triumphirender Blick aus seinem Auge flog über die Gesichter der Knechte und Mägde. ,w 1 Gut, fuhr der Graukopf fort und blickte dabei den Aufseher forschend an— Sie mußten es auch sein, denn Nnr S it kannte« hier auf dem Gute den u« teraeschebenen Grund berEnt-1 Ws« find da« übrigen« für Gründe, die lifffmef H#rrn S^^ib?ch.'da»Dv ht f»'» Fett» S" 'v. 5 1 Sie «ach beg auf de« Tod verwundet niederliegenden GutAestter« Nordheim Aussage an der betrügerischen Handlung betheiligt ware«» »deiche auf Herr« Stein bach den verdacht ««««Diebstahl« lenkte. Diese Angelegenheit ist e« auch, welche mich und mein«« Begleiter hierherführt. und der Letztere wird fich. i« die Roth wendigkeit versetzt sehe«, sich Ahrer Per son zu bemächtige«, wenn Sie nicht auf Stele fv»müthig bekenne«. Der eben noch Iriumphirend« Aufseher war käsebleich geworden und starrt« mit entsetzten Aügen bald de« Sprecher, bald besten Begleiter an. .Km Gott« willen, stotterte er -gnä diger Herr Rlchtv^.sch sollte aber neitv ich chat ja nur, Wag mir befohlen wurd: ich bi« ohne Schuld, Herr Richter.. Still! Unterbrach ihn ernst und ge messe« der alte Herr. Keine Unschuld« betheuerungea, sondern statt aller Aus flüchte eine einfache, wahrheitsgetreue Erzählung, wie e« bei dem betrügerischen Unternehme« bergegangen ist! Böhm, von Tode«angst erfaßt, erzählte nun wirtlich da« ganze Ereigniß jene« Tage«, wo er nach Nordheim'« Gut ge kommen war, um hier eine neue Anstel lung zu suchen und wo er von dem Gut« Herrn dazu veranlaßt worden war, jenen Banknotenau«tausch auf dtS Verwalters Zimmer vorzunehmen. $c« alten, grauköpfigen Herrn Blicke leuchteten je langer je mehr von einer hohen Befriedigung, da er die Bo«heit fich also enthüllen sah. Der Polizeibe amte verfaßte ein Protokoll, welche« der im Uebrigen auf freiem Fuß verbleibende Böhm mit zitternder Hand unterschreiben mußte, und die beiden fremden Herren verließen hierauf die Gesindestube ifnd begaben sich an den vor dem Herrenhause ihrer wartenden Wagen zurück, stiegen ein und fuhren davon. Der Wagen war ein Brendlinger Wa gen, und der alte grauköpfige Herr Nie mand ander« o!8 Victor Werdenberg. Triumphirtnd trat er, da« von Böhm unterzeichnete Protokoll in der Hand, bei seinem Bruder Erich ein. wo er auf dem Sopha sitzend auch seine ziemlich schnell sick erholende, nur auffallend bleiche Nichte Wally antraf. Du bist lange weggeblieben, Bruder, sagte nach vorangegangener Begrüßung des zu»rst eingetretenen Polizeibeamten der ÄttudlingeT GuUlhur^ Wo warst Du' Ach bin den Spuren einer schändlichen Anstiftunz nachgegangen, durch welche einem braven jungen Manne da« letzte geraubt werden sollte, waS er besaß, seine persönliche Ehre. Bitte, lies hier diese« Justizmorde sind Schriftstück, welche« dieser Herr hier aus mein Gesuch so freundlich war, mir für itc kurze Zeit zu überlasten. Er überreichte das Protokoll seinem Bruder und näherte sich seiner Nichte, welche aufmerksam zuhörend, jedes feiner Worte begierig aufgefangen hatte und nun sich nicht mehr enthalten konnte, auszurufen: Citfel Tu sprichst von Ludwig und er ist erwiesener Maßen unschuldig So ist es, mein Kind, versetzte der On fei mit freundlichem Lächeln. Sei guten MuthcS so Gott will, wird sich noch Alles glücklich lösen. Verlaß Dich ge traft auf mich die Erledigung der Frage, ob Ludwig schuldig oder nicht schuldig zu sprechen sei, war für mich der schwie rigste Theil meiner Aufgabe, da« Ucbrige wird sich ungleich leichter thun lasten. Erich Werdenberg, welcher indessen das Protokoll aufmerksam durchgelesen hatte, gab dasselbe an- den Polizeibeämttn zu rück, welcher sich hieraus verabschiedete. Nun, was meinst Du zu diesen Emit telungen? fragte Victor hierauf den Bruder. Ich bin überrascht ioN diesem Resul tat, gewiß ich hätte einem Nordheim tine derartige Schlechtigkeit niemals zu getraut. Und ein solcher Mensch wagt es, al« Ritter für die Ehre meiner Toch tcr aufzutreten? Schändlich, schändlich! Dies«r aus nicht« Anderes als mein Geld spckulir^nde B^be verdient die Kugel, welche ihn ftps Und ist das der einzige.Schluß, fragte Victor nicht ohne Vorwurf, welchen Du bedenke, wie schnöde Ludwig von Dir und Deinem Befehle zufolge auch von mir noch obenein behandelt worden ist! Jt Ja, Erich, fügte Victor hinzu be denke auch ferner, daß der arme Junge, der ohne dieses verworfenen Nordheiuu'S Dazwischentreten sicherlich längst eine vortrefflich^ Stellung anderwärts gefun-?^ den hätte, Nunmehr wieder brodlos ist.! sein, sondern wenn ich WaS ersetzt ihm dcn so vielseitigen Ber- stehe, so ist rS bei Dir lust, welchen er einzig und allein in Folge seiner Neigung zu Deiner Tochter zu er« tragen hat, zu Deiner Tochter, welcher er sich nimmermehr zugeneigt haben würde, hättest Du selber ihn nicht in S -«MUM—III.» mf *v ^Ä.seiiÄ. ,^| -j| -4 Dein Hans ausgenommen und zu Wally's seinem Sessol in gewaltiger Aufregung Genossen gemacht. DaS ist ja eben das Unglück gewesen, versetzte Wally's Bater ärgerlich daß ich den Jungen damals gerade in mein HanS aufnehmen mußte, anstatt ihn i« und bündig mit Ja oder Nein bcantwor- irgend elite Pension zu bringen und dort anständig erziehen zu lassen. Dann wäre er heut seinem Wohlthäter dankbar, und zwischen un« Beiden herrschte, indem et sich irgend ein braves Mädche» zur Frau auSersähe, da« beste Einvernehmen „füeftT iSktor Weil if- l.ij '.• :fc MM etrfe'.4' tte'.T' ?«#,?• *3 .M' E V. Uv'flti 4v.\1, 'ii SÄ y*»»!»*» %-»j ft Ab 1 Av.tiiii-tiax LSa'i0 cir'-w -u *i. 15. er in Folge der Schlechtigkeit eine« ferit« ten vo« mir schnöde behandelt wurde, »o« Wally den von mir für fehr »et* «ünftifl gehaltenen Absagebrief bekam und feine Stellung verlor. deSweam foB ich, ich, ber ich an alledem persönlich ganz und gar ««schuldig hin, nun vielleicht gar all meine« Widerwille« üderwälti ge« «.Id ihm nun doch noch die Hand 't meine« Kinde« gebe«? Unsinnk Unstn«! I: Und wen« D« wir tausend Beweise da« für (ringst, daß erdet edelste, fcortfeff« lichste Mensch auf Gatte« Erdboden fei» so wird a« meinem uranfängliche« E»t fthlusfc dadurch auch nicht da« Geringste geändert denn Du önscheu/damit vie Thatsache nicht an«, daß sein^Vater al« ein Mörder sein Haupt hat au] ben Block lege« müssen. Diese Thatsache allerding« nicht, Erich» sagte Victor Werdenderg mit einem un terdrückien Seufzer diese leider nicht! Aber nur eine Frage: welche Stellung würdest Du einnehmen, wenn e« mir ge länge. zu beweise«, daß des jungen Man» ne« Bater an dem ihm schuldgegtbr«t« Morde eben so wenig' schuldig war, wie e« sein beduucrnlmather Sohn an dem ihm schuldgegebenen Diebstahle ist Wie bann Höre, Victor, ertoiederte der Brendlin ger Herr mit verwundertem Kopffchüttel« ich weiß gar nicht, wa« ich von Dei« nem zähen Bestreben denken soll, «ich meinem Borsatze untreu zu machen. Laß doch dergleichen Thorheiten, die z« Dei nem Alter wahrlich nicht mehr recht pas sen wollen, bei Seite! Willst Du bene einen Mohren weißwaschen? Hirnlose« Unternehmen! Der Mohr bleibt Mohr, und wer unter solchen Judicien, wie Lud wig'« Bater, durch einstimmigen Richter» sprach de« Morde« für schuldig befunden worden ist, der.... Ist darum noch immer tei« Mörder 1 fiel victor rasch ein. E« gibt Justiz» morde, Morde, die unter den Auge« Aller verübt werden, in Folge eine« Jrrthum« deS über Tod und Leben eines unter der peinlichen Anklage stehenden Menschen de« Urtheil fällende» Richtenollegium«. Solche Morde sind noch durch keine Ge« setzgebung, die da» Tode«urcheil ange nommen, verhindert worden, könne« nie verhindert werden, einfach deswegen, weil de« Menschen Geist stets dem Irr thum unterworfen bleibt. Berühmte F48e dieser Art kennt «an a«« aßen Zeit«» und allen Ndttflnrit etat ich 6n ffTseiifest davon überzeugt, häß auch solche Justizmorde gibt, von welche» e8 nur eine kleine, beschränkte Anzahl, ost nur ein Einziger weiß, daß ste eben sind. Zu den letzteren Fäl len gehört derjenige de« unglücklichen Ulrich Steinbach. Er war nicht ber Mörder des Benno von Kottwib, er hat nur, getrieben von bitterster Roth, de« Leichnam desselben, welchen er im Wald« fand, beraubt. Der alte, heut schon so angestrengt thätig gewesene Herr schwieg»vor Er' schöpfung still, und Wally, von Mitleid und Theilnahme für ihn erfaßt, der sich ihrer Liebe mit solch heiligem Eiser an nahm, rückte dem noch immer Stehenden einen weichen Sessel zu recht, drückte ihn in denselben nieder und strich ihm lieb koscnG die Silberlocken zurück, die ihm in der Erregung über die Stirn herunter-' gefallen waren. Du mußt Dich nicht so ereifern, guter Onkel, flüsterte sie Dn schadest Dir. Wally's Vater aber blickte starr unfrv* betroffen den Bruder an und schien eini» ger Zeit zur richtigen Erfassung und Würdigung de« Gehörten zu bedürfen, und war hiermit noch nicht ganz am Ende. als Victor die Frage an ihn richtete: Nun, Bruder, wie steht es jc.tz um Deine Einwilligung zur Verbindung der bciden jungen Leute? Ist es noch immer durchaus nöthig, auch vor der Welt Ul rich Steint)ad» anerkannt, zn sehen, al« Knen, der nicht gemordet hat?" Bruder, sagte Erich Werdenberg ich weiß gar nicht, was ich von Dir und dem Gehörten, denken, was ich dazu sagen soll. Der alte Steinbach unschuldig air-btm Morde, um dessen willen er hat sterben müssen Ich gesteh^'daß ich zunächst noch bflirgar nicht zu saven vermag. nicht bloß glaubst dann hast Du nach meinem Gefühl von dem Augen blicke an, wo Kiese« Wissen vorhanden War, auch die Pflicht gehabt, für den ja Unrecht Hingerichteten in die Schranken zu treten, ihm und seinem Sohne wenig sien« diesen schrecklichen Makel fortzu nehmen. Aber so mag eS wohl nicht sich wieder erhebend. Meine Handlung« weise wird sich. nach der Beantwortung zweier Fragen richten, welche ich Dir vorzulegch- Hfibe und welche Du mir kurz ten magst. Sei überzeugt, daß.Du mit mir zufrieden fein sollst. Zunächst also: wenn für Dich überzeugend der Bewei« dafür geführt wird, daß Ulrich Steinbach nicht ein Mörder war/ würdest Du dann von Deiner Weigerung, dem Sohn« it de« Hingerichteten Derne Töchter.zu 8* il.sfiff, znryckpe^m? fSchkaß'foVt VT! •llV* •m »j. -5^ .»• *6" V. 5- 1 .s "v«S- '74 »"Ahl •5' Dich recht uev innere,1 sittliche Ueberzeugung von der Unschuld deS alten Steinbach wofür Du allerdings auch Gründe haben mußt, die wenigstens Dir selber alS hinreichend erscheinen. Halt, Bruder, halt, rief Victor, von 's?" •rS* A \n\n •f jyf^JDffrce Co« t-H aus, -p ^'r-W. *1 6t. Cloud. Minn U? McClure'« Bank, St. Cloud, Minn.