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(j" 'Ni lir •i r" y)fr tisslr/ IK-**' T-fFf*V **»5*.«'-.,#^ »t* 1 |MUlf(lrtn k« «. Sckftr» GMK'ÄÄS ptojw*l#t a» «6iwie *tib 6to We* MM*«ngewmmefc VM S&ouuwtw, bieVU IO»ch «Mlllch abbeßell«, Wieb angtneiwrn, d«ch fir Mwnncmtut fortzusch» »üntch«. Sit Vertbsäumunz. cb« *ttwri*eeung der Mibtn so ta»e «inzerückt und derechuct, t« sic strebte ihm «bwstellt «erden 1 «tu werde« zu den gewöhnlichen niftn eingerückt, nämlich 10 F"U,%' Tent per Weter BriS, Siech ts-Auwglt (S t-Ha .7 tint Eichicht« an« dem Leben .. »irschfelh. n-\%\f (BW) «Wlnng her Seitun« von dem Postamt«, wohin .. . the beordert worden ist» fewit du Unter». W*# nt? geft!)tlt, Wttch lnffk««fcr »azeige an bit Herausgeber von der *M stattfindenden Orttvttänderung, und der VM*b* neuen Wohnort» entbindet nicht von tz«B«zahlnns de« vollen IlbonuemcntSbetrages. tl W$f if|( nnzit-::»ü mIch» ohne «emerkun« ,ur «ufuahme eingehen, Brevier. |«tie, für die erste «inrüiung und 5 6cnM fur |«N folgende, jir Anzeigen, die längere Zeit 'l'i Götzen.bleiben, wird ein bedeutender llbzug cr (MU. pie Herausgeber find im Pesitz einer "be*, ständigen «u«»ahl *e«#t und geschmackvoller Lettern, »tz daher find fie in: Ltande, 'J.-V Drucksachru all er Alt te' dentf*er und englischer Sprache «f« Schnellste, Schönste und Bittigste zu liefern Mt »«pfehlen sich ju geneigte: thiftrhgr». «ela-uit werdi»: ?i S»tter*e«M, «i«heab«, Geschäftskarten, S»rciliare, •. 1 'Plakate Mtfüll«« und «flktr «brtffiri «rr Bri & «aiier, x. §r 40 C. A'. N Sin*#.'HR fich dm V«5!i?P«"!»u «»d Seekinf u«n Oni idnz.'u.h»»'. -v •t. stUufc. SXiHa. uS, £t. Eloud. Minn. um) Wechsel-Geschäft VC 11 Tkos. C. McClufe, Händler tu tand«2B.tvrtnt# uub Laud 3mp. Gsllectiinen a! El. Cl»ud, Min». I. W. Metzroth» Händler in Hilten, Kappen und fertig machten Kleidern. ge «etzroth *fef, ti. Cloud, Minn. bezahlt fich mich zu Itfuchtn. Dr. Wm. Procseh, .. Dentfcher Arzt? f/tf* Office: 3 Thüren unterhalb McElure'S Bank, St. Cloud, Minn. J. E Campbell, M. D. Mkttischrr Atzt uul Wundarzt, heilt ch»«»schie «nd akute Krankheite«. -Melrose. Minn. 14- Dr. L. S. Mw. tu 3!?. -m Homvöpathischer Arzt. yWWBpiiyfy VMpf1 S .„ —und— .. $ttcictt,7. UU Nutwahl stet» dorriithig. 6 t. Slotrt) Minn. Dr. Schumann. Dctscher Arzt, Wundarzt" und GehurtShelfer, i«t«t:ffiue Dienste in diesen Sigenschafteu der •JeiittrUna ben St. Joseph und Umgegend 1 1 Sthmefite Haus! -r. Von B. Overbed 1 IM mi^c «o|l vffi«, 6t. Sfoub ISinn. Ä* Wiefel Hotel ist da« älteste in S». €üe», unb fonn in betreff flutet deutscher Knil«, fMiduySnfiliib XltjUii nicht ibttterfrs wnl^n f«n« 3T ,t?td ÄM t' Sei«« Gewohnheit entgegen ward fein büftewi Antlitz freundlich nnb mild, «td»ßO liebevoll sagte et: «Ich muß Dir wohl den Gefallen thun. •Ii«** n*r weiß, in welcher Angelegen» h«it dir tturnt Vfcmn zn mir kommt und ob nicht noch UM» b«M» endet, als Du »hoM führ' ihn mir, mein iNnd!" Im Auge des jungen Mädchen« schwamm eine Thräne so hatte sie hatte «te seine Stimme geklungen. Sie beugte sich auf seine Hand nieder, einen Kuß darauf zu drücken, aber mit einer hastigen Bewegung zog Franz Wenzel bieftibe zurück. So verhärtet bis bahin seine Seele immer gewesen war, es wider bid), Verzeihen eie mir," ia.y.e :r, ..mich überfällt einer j?irr Tch'.vinde!a»sa!le. die mich öfters Kit einiger Zeit heiin iuchen. fv hat ireiler I'ich-z zu sagen und wird bald V' iibvrivlien. nur wenige Minilt des Alleinseins, meine Tochter kann Ihnen wohl Gesellschaft leisten Schweigend verbeugte sich der junge Mann nnd zog sich *nviirf hinter ihm verschloß der Lindenbauer die Thür, Dann stürzte er an den Tisch, ans dem fca,.1« «...i«. pt»,»p. M»* -I flogen ihm entgegen er kannte diese Papiere nur zu wohl. sie an.! fc,l"c I daß die reinen Lippen der Jungfrau die Finger berühren sollten, au benen Blut haftete. Wenige Augenblicke später erschien Georg Halden im Zimmer deS Linden bauer. Sein Blick begegnete dem Blick Mariens, als diese sich zurückzog, ihn mit I ihrem Bater allein zu lassen es war ein Blick der innigsten Zuneigung, und -er sagte ihr mehr, als lang? Erklärungen vermocht hätten. „Ich komme, Herr Wenzel," nahm Georg das Wort, ..im Auftrage meines CompiignonS. Jakob Weithai. des Chess l}er Finna Molton u. Comp., der bald i« Ihrer Wohnung eintreffe!? wird. Mein Name ist G.'org Halden. Ich bin dereinst meinem Freunde nach Amerika gefolgt und durch seine Hilfe lelch gewor den und geachtet." Wie Fieberschauer überrieselte e? den Hofbesitzer er hatte die Worte Halben'# nur undeutlich, wie im Traume, jjernum» tS, ,j men und nichts war haften geblieben, als der Name Jakob Weithal. ?r nahm ieine g'tnje Kraft zus.in'ni'n, als er emittierte: „Herrn Weithal hier zu begrüßen, hatte ich bis jetzt nicht die Ehre, obwohl er mich uns sei» Eintreten tunbcrcilet. Indessen seien Tie mir willkommen und nehmen 'i vorlieb mit dein" «Es ist doch seltsam, bafc Jalob noch nicht hier ist," unterbrach ihn der Fremde. .To werde ich ihn erwarten, wenn Sie es erlauben, und übergebe Jtzuen mittler weile bu'fe 58otichrtft." Er 5pg ein kleines, mehrfach gesiegeltes Pac^urt aus seinem Porttfeiiillr und ii&iTgpb es Wenzel. Der Herr de« Hau te« öffnete f», aber er warb blaß wie eine Leiche, da fein itl aus den Inhalt siel. z» tvoht, sie waren es, um dtrentniiüen er einen unnützen Mord vollbracht hatte. Ein Brief lag dabei: die Buchstaben tanzten vor seinen Augen einen Reigen, als er zu lesen ver suchte, und dennoch mußte es sein, er wollte klarsehen denn feine Sinne droh ten sich zu verwirren. „Franz Wenzel." so las er,'„mein ist „ist die Rache, spricht der Herr am Grabe »meiner Mutter, wo ich Entscheidung für „den Zwiespalt suchte, der mein Inneres „durchtobte, sand ich die göttliche Wahr „()cit. Bis zur Hefe solltet Ihr den Kelch „des Leidens trinken, Ihr solltet fühlen, „wie dem Geschöpf zu Muthe ist. da? von „Mächtigem mißhandelt wird. Ich gebe „Euch nun Eure Schuld zurück dagegen „beanspruche ich die versprochene Sühne, „die Hand Eurer Tochter aber nicht „mein Better, nicht ein Zigeunersproß soll ..Euer Schwicgersol», heißen für mei „neu theuren Freund Georg Halden, den ..Sohn des ehemaligen KrngwirtHs, er „bitte0ich Eine Einwilligung. Er ist reich ..— mein Kompagnon und einst der Erbe „meines Vermögens denn ich besitze fei Jakob Weithat." Mit einem dumpfen Schrei sank der Lindenbauer zu Boden, das war zn viel, aus Bosheit hatte er sich gefaßt gemacht, für so viel Menschlichkeit ^kele Office u»d Wshnung in St. Joseph,! Marie und Georg hatten den Fall ver •lentn» •»., Stinu. 12—sm« nommen lind waren, von einigen Dienst- 1 "M" nicht Raum. boten gefolgt, herbeigeeilt sie erbrachen bit Tbiire und trugen den befiiutuiigs» losen Herrn des Hauses auf fein Lager. Wilde Fieberphantasien bemächtigten sich seiner Seele. Etwa zwei Stunden spä ter erschien der Knabe, der im WaldhäuS chen dem ehemaligen Krugwirth Halden hilfreiche Hand leistete er begehrte ben aus btr Stadt gekommenen Herrn iu w% vj ?V \v .tjirf/: 8a* Hermann St. (sleet, Mm«., Donnrrstag, ton 4. Mai. in bit Wohnung von Kranz Wenzel's ehemaligen Genossen: ein paar Worte reichten hin, Georg zu veranlassen, daß er augenblicklich dem Berlqngen Folge leistete. Acht Tage waren verstrichen, «16 der Lindentauer an einem sonnigen Morgen au! stärkende« Schlummer erwacht» et blickte um sich, als fei ein schwerer Traum von seiner Week genommen der milde Strahl spielte auf feiner Lecke nnd huschte wie «eckend über (tili Gesicht, gleichsam um alle Furche« glätten, die dort eingegraben waren durch die halb geöffneten Fenster drang das Ge zwitscher der Vögel und wohlriechender Blumendust iii das Krankenzimmer. Au Häuptru de« Bettes saß Marie Wenzel, des Lindenbauern holde Tochter die sonst bleichen Wangen waren rosig angehaucht: mit heiterem Vertrauen schie nen die oft umflorten Augen de» jungen Mädchens in'S Leben zu blicken, unb nur von Zeit zu Zeit fahen sie auf die zarten Finger nieder, die mit einer Stickerei be* schäftigt waren. So still nnb friedlich war das Bild, das sich Franz Wenzel baibot, so wonnig überkam es ihn, baß er nicht wagte, ben Augenblick zu stören. Er schloß von neuem bit Augen, sroh, baß Marie sein Erwachen nicht bemerkt hatte, ober nur zu bald allein mit seinen Gedanken, stiegen die schwarzen Schatten der Erin nerung empor, und ein jeder hielt vor feiner Seele einen Spiegel schaudernd wandte er sich ab von einem zum an dem, bis zum letzten, und darin schim inerte es roth wie Blut. Er wußte jetzt genau die Ereignisse, die seiner Krankheit vorhergegangen waren mir war ihm nicht erinnerlich, wie lange er besinnungslos gelegen hatte. Waren Tage, waren Monde verstrichen-, und was geschah mit ihm, wenn feine Genesung bekannt ward Lauerteil schon die Arme des Gerichts aus ihn, hob sich schon deS Henkers Beil drohend über seinem Haupte? Leise öffnete sich bit Thür« des Neben zimmers, und Georg Halden's Antli^ schaute herein. Marie wiulle ihm, näher zu kommen. „Er muß bald erwachen!" sagte sie flüsternd, „der Arzt meint, der Schlum-, mer s.i stärkender als Medizin, die Georg warf einen finsteren Blick auf hagere Antlitz deS Mannes, der in einen den regungslos ^ieg i.den. der eben nicht langen, weiten Rock gehüllt, mit fchlep auf die Vesiätigliug der Worte des jun» spenden Schritten sein Gehöft durch die gen Mädchens schließen ließ. Dann aber Hinterthür verließ und wie ein Schatten sagte er herzlich: „Du bist eine gute, lie-1 aus unwegsamen Pfaden dem W.übe zu» benbc Tochter, Marie' behalte Deinen! eilte? Glanben, es ist der V^tcr. den man Ein blitzender Gegenstand sah 'Unter auch im Bösewicht ehren soll. Und dem Rock hervor, es war eine Schaufel— außerdem°hast Du Recht, er ist äußerlich ein Grab zu graben, war sie bestimmt tin aiiderer geworden: möchte er auch und Franz Wenzel war der Todtengrä Frieden finden in feinem Herzen." der. ..Und wir, Georg, wir wollen dazu! Die Mattigkeit der kaum überstände beitragen, nicht wahr," fragte das junge! nen Krankheit lähmte feine Schritte, die Mädchen herzlich, „ihn dem Gute» zu er- Angst trieb ihn vorwärts. er mußte halten? er wird das friedliche Glück Ruhe Jjaben. So lauge Jakob S Leiche des Hauses, das er nimmer kannte, bei iinS finben denn gewiß, er wird seine Einwilligung zu unserer Verbindung nicht versagen das wird er nicht!" DeS Kranken Augen öffneten sich, sie blickten niilbe auf das junge Paar an feinem Bette. „O mein Bater!" rief Marie freudig. „Gott sei Dank! nun ist alle Gefahr vorüber." Zum ersten Mal streichelte des Linden baucrn Hand das Haupt seiner Tochter. „Ich war wohl recht krank, mein Kind," sagte er, „was mag sich Alles inzwischen ereignet haben, während ich bewußtlos darnieder lag? wie lange ist es doch her? die Zeit ist •meinen) Gedjjchtiiiß entschwunden." „Acht Tage, lieber Vater, aber es ist nichts von Wichtigkeit geschehen. Hans und Hof sind versorgt, der Batet dcs Herrn Halden, unser früherer Krugwirth, war so gütig, nach dem Rechten zu sehen, und Georg hals ihm, so oft er anwesend war." Wenzel atfjmetc erleichtert auf: seine That war u«entdeckt Geblieben, WeiHal's »nen aus der Welt, als ihn, de? mir nahe^ Leiche mußte noch im Gebüsch verbargen I a I in ich finden, von dort laßt mich holen, „sobald diese Zeilen in Eure Hand ge langt sind. Nicht mehr der gefürchtet? .Gläubiger, sondern der Mensch, der „seine Leidenschaften bekämpfte, der „Mensch, Franz Wenzel, den Ihr auch „ehren sollt im Annen, im Verstoßenen, sein, wohie er sie geschieh hatte. Um aber allen Verbmht beseitigen, matte sie entfernt uitfc »erspart« teerte», u«t dazu mußte er völtig gtfeufcee, eiib leib, ehe eS zu spät war. Jetzt näherte sich auch Georg. Der junge Mann bot ihm nicht bie Hand, und mit dem Ausdrucke schlecht überwun dener Abneigung ruhte sein Blick auf dem Kranken dennoch widersprachen feine Worte den Mienen. „Ich freue mich Ihrer Genesung» Herr Wenzel um so mehr, da Sie Ihr nun geschenktes Dasein mit einer Handlung einweihen, die das Glück meines Quirins begründet, mit Ihrer Einwitligniig zur Vermählung Ihrer Tochrer." „Kann ich anders?" fragte ber Linden hofbesitzer. „Kann ich daS Glück meines Kindts so außer Augen fetzen, ihr ben Mann zu versagen, den sie liebt, und der ihr ein glückliches Loos zu bieten vermag? Unb au Berbern erfülle ich mit dieser Ein willigung einen Wunsch be« guten Herrn Weithal, Ihre? FreunbtS. Ich habe viel jziu'iHwninii y»1*» yM*»« vivi 4 sprechen und beschieb ihn ohne Sgumnifej gut zu machen an diesem gtKrn VUäot, unablässig mahnt mich eine innere Stirn« me—Wipp ich ihn nur einmal an mei nem LagG begrüßen dürfte Cr waDe nicht, dem jungen Manne in'S Auge zu sehen denn er suhlte, wie Georg Blicke auf ihm ruhten, und fürchtete, sich zu verrathen. .Ihr habt dem Zigeunerknaben Jakob Weithal einst Böse« gelben," erwiederte Georg «der Mann trügt Euch nicht nach, er brachte feinen Haß unb feine Rache der Freundschaft zum Opfer. Ihn z» sehen, dürft Ihr wähl, wenigstens für die erste Zeit, vergeblich hoffen, denn feit jenem Abend, da mein Kompagnon die Stadt verließ, um Euch und meinen Bater in Kollendorf aufzusuchen ist er spurlM verschwunden." Fra«ßs Wenzel zitterte sein bleiches Antlitz Nahm eine wächserne Farbe an. »Berich»undtn wiederholte er, „ich will voch nicht glauben, daß tin Un glück" »Ihr 4«ent vielleicht, daß ein fei ger Mörder, der Gold oder Papiere in feinem Besitz vermuthete, ihm aufgelau ert, da« wolle Gott nicht, und in diesem Falle wäre auch gewiß schon die That entdeckt aber wir sind Jakob's öf im Abwesenheit gewohnt, er behnt sie ohne weisere Mittheilung oft bis zu vier zehn Tagen aus bald sind es Geschäfte, bald Privatinteressen, die ihn zu Aus stügen veranlassen. Indessen linn ich mich dWsmal einer gewissen bangen Ahnung Mcht erwehren, schon zweimal erschien mir seine Gestalt im Traum, blutcnti, anstellt, am Herzen eine tiefe Wunde, nnd seine Lippen murmelte» einen Namen „Georg, halt ein mein Bater wird ohnmächtig?" schrie Marie aus—der Lin denbauer lehnte sich in sein Kissen zürück, kalter Schweiß stand ihm auf btr Stirn«. „Ich hielt des Linder.dauern Nerven für stärker," sagte er, „als daß ein bloßes Bild ihn fo zu erschrecken vermöchte. Verzeihe mir, Marie ich lasse Dich mit Deinem Bater allein, die Pflicht ruft mich zur Stadt. Morgen tomme ich wieber, um ihn gestärkter zu finden al« heute. 4 trautheit sei dann gebrochen. fychf«z-..Ws.4l4 .%*«*•« Georg gewiß, auch im Innern wird Wolkenfchltiern er genesen fein, sieh nur, wie friedlich feine Züge geworden sind gvroib, mein armer Vater kann leidenschaftlich gewesen sein, roh vielleicht, übermüthig, abef gewiß nicht böse!" v'- Stille unb Frieden lagerte über Stadt und Land: am Himmel waren die Sterne aufgezogen und glitzerten und funkelten-, wie um die Abwesenheit des Monds'Ver versteckt hielt, als wolle er der Welt sein Hngesicht nicht gönnen. Oder wollte er nicht schauen, was da un ten verging in dein stillen Erdenwinkel, den -den die Menschen Nollendorf hießen? Die Erinnerung lieh mir Kraft, ich er I Wollte er nicht fchanen in das blasse, reichte die Stelle, ich begann zn graben—" „Und Ihr fandet"—unttrbrad) ihn der nicht unter btr Erde lag, fand er sie nicht wenn das Werk gethan, wenn er unbe merkt wieder fein Zimmer gewonnen, das während der Rächt zu hircbit er streng untersagt hatte,— dann mochte der Kör per abermals zusammenbrechen. Wer ben Lindenbauer früher gesehen, würde ihn jetzt kaum wieder erkannt ha ben das rothe Antlitz war bleich, hager unb faltig geworden, des Gewissens grol leude Sprache lag aus den Zügen au« geprägt, jedem scharfen Blick verständlich: das Haar war vollkommen ergraut. Nicht die Krankheit allein war es gewesen, die diese Veränderung im physischen Wesen des sonst so trotzigen Mannes be wirkt halle. Nun war er am Ziel: d"ort hatte -er Jakob aufgelauert, wie das Raubthier seiner Beute, er tastete sich mehr vor» 1 wärt*, als er ging denn es war stockfin ster und das matte Licht der Stern« ver mochte nicht durch das Gestränch unb b«s Laub der Bäume zu dringen. Gr zün dete eint Blendlaterne an, die er au# Bor st cht mitgenommen hatte geisterhaft huschte der Strahl Ober den Weg hier war's, hier feit bie er Mc Angel in des Fcittbee Brnst itt jenes Gebüsch hatte et de» Körper geschleppt. Seine Hand sträubte sich, die Zweige zu theilen, un willkürlich traten ihm die geöffneten Au gen Jakob Weithal'S vor die Seele und stierten ihn an. „Weg mit der kindischen Furcht! Mst Du noch der alte Weitzel murmelte er vor sich hin „unb doch, —®mcin Leben gab' ich darum, war's ungeschehen." Abgewandten Blicks bog er die Zwtige auseinander, dann wandte er langsam das Haupt unb richtete feine Laterne auf den Fleck, wo btr'entseelte Körper seines Opfers liegen mußte. Die Stelle war leer.: Sein Haar sträubte sich. baS Blut ge rann in seinen Adern. Was war au« Jakob Weithal geworden? Er suchte und suchte wieder, umsonst, nichts blieb ihm übrig, als heimzukehren, unverrich teter Sache heimzukehren GewissenS ruhe im Gesichte, im Herzen bie Hölle. Vorwärts schleppte er sich vorwärts burch be« Walde« Stege bem Lindetthofe f», ttfkr die fa«p Weder mbertmn 5'-r fit i* Kräfte versagten ben Dienst, schwerer und schleppender ward sein Gang, bis zum Umsinken fühlte er sich ermattet. Da schimmerte ihm ein Lichtpunkt ent gegen. es war baS Waldhäuschen, da« der alte Krugwirth Halden zu seiner Ein siedelei erkoren. Ihm erschien der schlechte Raum wie ein rettendes Asyl, wollte er ruhen, dort sich erholen, biS er heim lehren könne zum Linbenhof. Er schlich dem HauSchtn zn unb pochte an ben ge schlossenen Laden. «Wer klopft?' tönte von innen die Stimme deS ehemaligen Wirthes, und der Hund, fein treuer Gefährte, schlug an. „Ich bin es, Franz Wenzel, öffnet, ich fühlt mich zum Tode erschöpft." „Franz Wenzel, der Lindenhofbauer, der kaum vom Tode Erstandene Ein Flüstern tönte an deS draußen Scheu blickte Mariens Vater sich um „Mir war's, als hörte ich rebeii," sagte er leise hobt Ihr Besuch hier i" ..Wer sollte mich anfsncheii außer mei nem guten Georg, der feurige Kohlen auf feines BaterS Haupt sammelt?" antwor tete er. „Ihr aber, Linde'ib,mer, steht mli Rede, was treibt Ench in dunkler Rächt aus Eurem Krankenzimme,, was wollt Ihr mit der Schaufel im Walde?" Der Gefragte wich dem forschenden Blicke aus, er lachte gezwungen. „Berrathct mich nicht, Halben, ich habe mich weggeschlichen, ohne daß Jemand ejnc Ahnung von meinem Borhaben hat. Seht, mir träumte in der vergangenen Rächt, im Walde, wo die drei Buchen stehen, da läge unter der mittelsten der selben ein Schatz vergraben, ein Tops voll funkelnder Dukaten. Der Traum wollte mir nicht aus bem Sinn uub ließ •ÄS* unV afi ben war, stah^ich mich aus meinem'Zim mer und schlich bem Walbe zn, um mich zu überzeugen, ob ich im Schlaf geäfft, oder ob mir ein Wink ertheiu worden fei. Krugwirth, der anscheinend effrig zu hörte „Natürlich keine Spur de? Erhoffte», vtlldn mir zu bald merkte ich, daß ich Der alte Halden schenkte zwei Gläser voll unb reichte tin es davon dem Gtnt stnen, der es mit zitternder Hand ergriff und an seine Lippen führte. „Noch ein Weilchen," sagte Halden „zu einem guten Trunk gehört ein guter Spruch: ein Wohl wollen wir ausbrin gen, Wenzel, woraus Ihr einstimmen werdet ans ganzem Herzen ein Wohl demjenigen, ait dem Ihr Euch einst ver sündigt habt in frevlem Uebermnth wir wollen anstoßen auf das Wohl dessen, durch den mein Georg zum reichen, achteten Manne ward, auf das Wohl des Zigeunersohnes Jakob Weithal. Stimmt ein, mit mir, Franz Wenzel, hat Er's doch auch um Euch verdient: auf das Wohl Jakob Weithal'«!" Heftig schwankte das Glas in des Lin denbanern Hand. „Auf das Wohl—" ein Schauer durch bebte feine Gestalt. aber es mußte sei», wollte er keinem Verdacht Raum geben auf das Wohl Jakob Weithal'S „Ich danke Dir, Kranz Wenzel." Es war eine schwache Stimme, die hinter dem Lindenbauer ertönte aber sie dünkte diesem wie ein Ruf aus dem Jen feits, ber verdammend für Zeit unb Ewig keit an fein Ohr schlug. Lcich nb^.ß wendete er sich um. „Beruhige Dich, Franz Wenzel," er« wiederte der ehemalige Zigennerjnnge ich lebe, unb um Deiner ahnungslosen Tochter, um des Freundes willen, der seinem Namen leinen Namen zugesellen soll, ben ein offenkundiges Verbrechen nrtthrte, p»rzeiht ich Die. sriMitr» *n rtn Vk. «ber noch immer lauschte Weitzel auf fei Stehende» Ohr, augenfcheinlich war der I nen Knieen den Lauten, al« vernehme et Krugwirth nicht allein. Aber r« mußte himmlische Musik. doch wohl eine Täuschung geweieu fein denn im nächsten Augenblick öffnete der alte Halden die Thür«. Die einst so rüstige Gestalt des ehemaligen Krug' wirths war gebrechlich und hinfällig ge worben, dafür hatten aber die flüher so rohen und harten Züge des Mannes den Ausdruck der Milde und Weichheit ange nominell: er war ein anderer geworden, körperlich wie geistig. Er half dem Lin denhofbesitzer die Schwelle des Hanfes überschreiten seine Hand leitete den Gast zu dem alten wurmstichigen Sessel an der Wand, in welchen Franz Wenzel nieber sank. 1 «Ich bin ketit Mörder?" stammelte er, „ich bin kein Mörder?" „Danke es bttn Allgütigen. ber Dir ben Weg zur Buße offen läßt," fiel btr Krugwirth ernst ein. „Als ich Herrn Weithal besinnungslos, blutend im Dickjcht fand, als* ich ihn hierher trug und auf mein Lager bettete, ba hielt ich ihn für eine Leiche. Wehe Dir, Wenzel, wehe Dir, wenn ber verhängnißvolle Schuß fein Ziel erreichte: auch meine* Sohnes Glück hätte er vernichtet, fein Hcrz wäre verblutet aber nie hätte Georg Halden am Altare jener die Hanb gereicht, deren Vater ihm den Frcunb er« schlagen." r*:r Laut ächzte Franz Wenzel anf.'^iiS"1* „Schont feiner," bat Jakob Weithal sanft: „ich bin selbst nicht frei von aller Schuld. Das Leiden milbert ben Sinn mir scheint es. zu hart war bie Prü fung. die ich ihm auferlegte. Steh' auf, Fwnz Wenzel/ fuhr er sort, «ich sehe Deine Thronen rinnen sie sollen mir die Bürgen Deiner Reue fein. Behersche Dich Deiner Tochter halben nie foll sie erfahren, was im Dickicht be« Walbe« geschehen, verborgen vom Schleier ber Nacht. Laß sie glauben, einen Schatz z« stichelt, seiest Du ausgezogen, unb einen Schatz mögest Du gefunden haben in bie ser ernsten heiligen Stunbt: ein ntne« Dasein, geweiht bem Guten, unb einst ein sanftes Ende im Bewußtsein, nach bester Kraft gesühnt zu haben, was Du gethan. verblendet von llenschenfttlhum und Lata-•' dftnitinft. und ltLfor her Jldemia« mx vergeben, wir ich Mr. vergebe, an dem D» die schwerste Gchnlb nerfibt Jakob Weithal, ber Cohn ber Zigeune« Sein Wunsch ^ard erfüllt noch fünf Jahre waren dein Liitdeuhofbauer Franz Wenzel vergönnt: er nutzte würbig je den der Tage, die ihr Schooß barg. Ber schwuttden waren feine böse Neigungen und Leidenschaften, die lang verscherzte metner geschwächten Kraft zuviel uer= jAchitiiig k:!nle langsam wieder, unb 8te-: traut: toie eine Ohnmacht fühlte ich butieni folgle ihm an das Sterbebett, in den Gliedern, die Fuße versagten den I a" Dienst, nnd kaum schleppte ich mich bis druckte, und blondlockige Enkel für hierher. Gönnt mir ein Vicitelftiiiidchcii ^n Großvater beteten Eiheliing, und ich versuche, unbemerkt wieder zum Lindenhof zn gelangen." „Ruht Euch aus, Wenzel, lind stärkt Euch durch einen Trunk Weines seht. hier habe ich noch eilte Flasche Alten, es ist ein Geschenk meines Georg die wol len wir leeren, Lindeubaner, schaut doch, wie das leuchtet: roth wie Blut!" „Ja roth wie Blut!" flüsterte ber Vater Marieiis kaum hörbar. Da stand Jakob Weithal, der Gemor dete, blaß uiii) abgezehrt, die Brust mit einer breiten Binde umwunden, aber eiu Lächeln der Milde, der Vergebung auf den bleichen Lippe»? Hu seinM^i.'^en ßeSt Mitrailleufenkugeln noch ^zöllige^' sank der Verbrecher. Panzerplatten durch. Die im Gebrauches „Gnade!" stammelte er, „Gnade! Bist stehende Dampfmaschine hatte 10 Pferde-p Du ein Geist, so hole mich nicht zum kraft. DaS Dampfgeschütz ist natürlich# Gericht Gottes, bist Du lebend, so nur im FestungZlriegt verwendbar und liefert mich nicht auf's Schasfot!" stöhnte soll zunächst in einzelnen Exemplaren fnr er. die Verteidigung von Pari« beschafft^ werden. t. dem ihm Georg Halben versöhnt bie Nun sind ste alle hinüber: an ber Seite Georg's und feiner Gattin ruht Jakob Weithal, treu im Tode, wie im Leben aber noch blüht das Handel«» haus Molton u. Comp., bekannt burch feilten Reichthum wie durch feine Recht lichkeit, und die Enkel des Paare«, ba« einst Jakob Weithal vereinte, stehen an seiner Spitze. Aber noch lebt unter, ihnen sein Andenken, und von Kind zum Enkel wirb sie weiter erben, die Kunde von Jakob Weithal bem Zigeuner» lind! Ein Dampfgeschütz ist von// einem Herrn Perkins nnd dem französi-^ icheii Artillerie-General Girard gemein schaftlich erfunden worden, und Habens damit vor Kurzem auf bem Fort Mont Valerien unb auf dem Schießplätze zu^t Saihoday bei Paris Verfnche statlge--^ fluiden. Französische Mtlitdrjournale^f berichien darüber Folgendes: Das Rohr? des Geschützes besteht wie bei der Mi triiiücufe ans einer ^Anzahl paralleler Läuse, auf dem eigentlichen Schußrohr^r befindet sich jedoch senkrecht noch einI zweites, das Kugelrohr, welches mit de»V zum Verschießen bestimmten Kugeln füllt ist. Dir letzlere» treten nach Ceff»^ innig einer Klappe einzeln in das Schuß-^ rohr, wo die Danipfkraft auf sie tuirkt,«y das sie ihrem Ziele zutreibt. Die Schnei I ig feit dieser Aktion ist so groß, daß bin -7. neu 1 Sekunden 70, binnen einer Mi nute 420 Kugeln fortgeschleudert wurden. Das Mariminn der Leistungsfähigkeit ist dabei jedoch noch nicht erreicht es follZ! sich die Zahl der Schüsse bis auf 100U?ä itt einer Minute steigern lassen. Die-H Gewalt der Schüsse ist sehr bedeutend,ki jedenfalls bedeutender als bei der Benix! tznng von Pnlverladnitgen in einer Ent-^ fernung von 1 f)00 Metern schlugen grb-fe „Sieh mal her, liebes Mädchen! ffliel. steht mir der neue Strohhut, ben ich mir eben gekauft habe?" fe: „Prächtig, Wilhelm. Dir tele ettl den» RtS'ftchd»»kA'A!»pf zewachte,,!^ ,« -i- —i' J.U 20. dit Kunst des Arzte», welchen ich inige« heim ans der nächsten Stadt kommen ließ, mein Auge auf Nene dem Dasein erschloß, da habe ich'» meinem greu«tze gelobt und ich will,« Halle». Nicht reis bist Dn zum Mörder. Franz Wen« zel denn Deme Hand zitterte, al« Du nachdem Herzen zieltest, auf dem Du dasjenige geborgen wähntest, wonach Du lüstern warst: nur seitwärts trafst Du, und Dein Opfer durste, obwohl schwer verletzt, auferstehen. Dichau verklagen nicht bei der weltlichen Gerechtigkeit bei Deinem eigenen Gewissen, Fran» Wenzel, bis Du Dein bisherige« Leben gesühnt hast, unb Diin Gewissen Dir zu ruft: Sei getrost. Dir ist vergeben ein anderer bist Du geworden!" sichtlich hatte ihn die Rede erschöpft il '4 -iii O .. „t i, Vr v4 1 yK'"' \n\n *4. St. Etoud, Minn. Merchant Tailor,