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.1 rf .'' 3 y- *-$ .*' V* ,« if» ""J ~-im 1 y'" "X 1 S t«•'•# 'ijrrTfi-i r.fi»Tg-m Z«it« Aichr««s. Der Nordstern Herausgegeben»»« Meyer u. Brick, ft St. W»akr Mi««.» cifdkinl jede» Donnerstag, enb kostet tShrlich in »«.»»bezahl«., f? W. Für wenig« 6 Slraatc Wirb tciu Atone» meet angenommen. Von *bonu:nten, bit bit 3dtung nicht ans btädlidj abbestellen, toitb angenommen, daß fv bee itbeunement fortzusetze» wünschen. DU VcrabsSnmnng, ober Vetweigerneg bet Abholung der 3eitnng v»n be* Postamt», wohin dieselbe beordert mroen iß, sowie bi« Uvter» lessnng bet Anzeige an bie »traslgtbet bra bet etwa ftattfiudeuden Crtlberanbervng, eeb bet Inaabo be# neuen Wohnort» entbiebet nicht tzerOezahinng be« bollen SbeauemeuMtctrafl«- welche ohne «merfing z»r Sufeelwe «dmehe», »erben so lange eingerückt enb berechnet, bU fie ebbestellt werben. i« werben p» ben geto!*r!.Aett Preisen eingerückt, nämlich 10 Gent per Brevier» Seile, fir bie Sinti (fang enb Ceet# fit {«nbt.bleiben,erste ebe fotgenbe. Kiir Anzeigen, bie längere Zeit tehen wirb eie baiceUebet Nbzeg er Die Hernnßgeber sieb im Vesitz einer bell, finbigee Auswohl Heuet nn ßesch««tk»»Ker Retter«, enb baher finb sie im 6tenbe, 2° Drs«cht» «8er Wit in dewtscher »«d e««lischer Spreche euf'« Sch-ellfi«, Schönste und Billigste zu liefern Mb empfehle« sich geneigten Aufträgen. Äebrnckt »ubca: Metzer & »ri», D. §. mf i- T. A. a A TmvßehU sich btm Publikum im Rn. und Srti«*fii6*«ntwbtijirnT^nmr' Ct. Clonb, Vtinn. Weter Brik, SiechtSAnwalt. a-a *jr ete25^6' i.m n.s. iv. ans kürzeste sioti». EefteOiingen nnb @vl?v ntrefpre mn: t- a Va»?- 3B ?b feh05efcb#ft von Thos. C. Mc'Chire, H»Mer in Land- «arrent« nnb «anb. Scrip, «sllecti-nen etler Art werden prompt besorgt. St. Tloud, Min». 1— I. W. Metzroth, fjlewbattt lailer, Händler in Hüten, Kappeu und fertig ge machten Kleidern. Aetzroi'.'» Block, St. Cloud, Wtnn. €& bezahlt sich mich zu b.s'.ichcu. J. E Campbell, M. D. Eklektischer Arzt imb Wu«drzt, h«Ut chronische nnd akute Krankheiten. Melrose. :r.n. 14 Dr. C. S. Weber. Humoöpathischer Arzt. H««söpattzische vicher —nnb— In Großer An«wnhl stet» vorräthig. 6t. flonb Wee. C. H. Kauffmam« empfiehlt seinen eleganten Caloon nebst BillardHalle dem geehrten Publikum. Teste flebiennng wirb lUflcfidKil. Wer sich gemuthlich nnter. halten will, spreche vor nud überzeuge sich. 10-bb 9Ri**tfbte S B. OverbeF 1 Block v?« bet Post Office, St. Cloub ®inn. iy Diese» $otcl ist tm» SUcji: in _3i. Elonb, nnb kann in Betreff guttt deutscher flucht, üfinKchftit nnb Betten nicht fibtrtiefftn werben •nk Stallungen beim Hotel. Gt. Paul Haus! Kort Sttafre, r.ifitn bet 3., i, Chas. Kaber, Eigenthümer,' S t. mi I, ii i« a a, 6ofrl ist auf'« Beste eingerichtet nnb bietet Raum für 80 Personen. Kiit gute Spei sen nnd freGnbliche Bedienung ist Sorge getra gen. Da» hefte Diet «nfr ^iquiuw, sowie A»e sc'msten Eignere« ftr15 an Haüb. Wete SKiIungen beim Hans». 3^4#, Cktoiwig nud SkkMe. Historisch? Ct|ihUnfl an« bem üahchenvert. ES tfjnt mir leid, Herr Remigiu«, ant «ortete der Herzog, daß ich Euch dieseir Äewei« nicht geben kann. Bin ich auch Herr, daß ich thun kann, leaf ich will, den Gallier». Segeuübct, j» is^ doch noch nicht so weit mit meinen tppfern Gefährten, den Franken. Ihr müßt nicht so hnstig sein, Remigius tuer reife Früchte mit.ten will, muß den Baum l»S zun» Herbst in Ruhe lassen. Versteht Ahr mich? Ich versteh Euch lehr wshl, Herr Her» zog. Nnb Weisheit ist es. idüS JUjr sagt, »ersetzte der Bischof ist also keine tzoss^sng, da« Gefäß zurück zu de» kommen? Noch eine einzige. Folget mir aus den Markt, wo die Beute auf den Mittag ötitfociM werben soll wosern daS Loo« mir das Gesäß zuweist, totrhr ich es Euch geben. Do? ist nur eine schwache Hoffnung, bemerkte bei ÄijchSf, aber kann e? nicht anders sein, so muß ich mich der Noth romtiiflfeit geduldig unterwerfen, wie tief auch meine Betrübniß ist. Der Herzog schlug viii Blick zur Erbe und blieb eint Weile im Nachdenken ver sunken, bann richtete er bos Haupt to it* ber auf, ergnjs bic Hand des Bischofs und sprach mit Nachdruck Remigius, Ihr jÜ mit 'öc^ü,s»ich ge wesen in meiner Unternehmung, ich will Euch zeigen, daß ich die erwiesenen Dienste zu würbigen lutisi. Das Gesäß soll heut? M!tag in Jhrcm Hause sein. WaS ich dazu thun muß, ist meinerseits eine Ans opfenin^. deren Ansbehnung Ihr nicht I ermessen könnt. Iiy werbe meine Mehr um« nen bitten, daß ste mir daS (Sejuji zum ©cich nfe geben sie werden es mir wahrlich nicht lue igt ui... Aber t« kostet wich viel, eS erniedrigt mich in ir-inem Gemüth. clwiS von meinen Gefährten bitten zu müssen, wa« Einige vielleicht unrcv'.i iivr znyestehcn würden. Ist es so unangenehm für Euch, Herr herzog, so steht davon ab. Ich werde versuchen, ob ich nicht Geld genug sam meln Luin, um da« Stück gegen gemünz tcS Gold dem abzukaufen, der es bekam» meu haben wird. Rein, von mir soll! Ihr da? Gesäß heute noch erhallen, antwortete Chlod» wig. Ich Hab' e« gesagt wa« mein Mund spricht, führt mein Wille unfehl bar au« also kein Wort mehr darü ber. Der Herzog stand auf, trat weiter in den Saal hinein und sagte: R.'inigius, ich will im Vertrauen zu Euch sprechen. Kommt, laßt un« an jenem Tisch unter dem Fenster uns nie dtrsetzen. Als Beide ferne vom Eingang sich nie dergesetzt hatten, sprach Chlodwig: Herr Remigius, man rühmt Eure Weisheit sehr hoch, und unbeschränkt ist Euer Einfluß aus Lie llische Bevölke rung Pevor ich mit meinen Wchnnan nen diese Stadt verlasse, um die Römer au« den ülniic:i Theilen Galliens zu versagen, möchte ich tvühl Euren Rath hören, über dasjeuige, wa§ mir zur zweck mäßigen Einrichtung meiner neuen Er* obcrnngen zn thim obliegt. Ihr kennet meine Entwürfe fcitrch meinen Fremid Änrelienu«. i^. E« frceit »ich, Herzog, äitiivovtck der .UFAFCM». *KS fci«ri*7«ki«ifr 3?1 S' (Fortsetzung) Der Frankenbund hat Gesetze. Herr Remigiu« der Oberberzog fo gut wie der geringste Wehrmann ist denselben unterworfen. Und unter allen Bestim mungen dieser Gesetze ist kitte so gehei ligt und streng als die, »eiche die gesetz liche Vertheilung der Beute »erbürgt. Versteht wohl, Herr Remigius, jeder Wehrmann ist verpsticktet, da« getoon* nene Gut abzuliefern »er nnr eine ein zige Münze oder einen andern unbedeu tenden Gegenstand davon behielte, würde durch seine (Befählen al« Dieb getödlet oder »um Wenigsten mit ewiger Schande au« dem Frantenbund gestoßen. Der Wehrmann, der da« kostbar« @tfä| an« Eurer Kirche nahm, wird vielleicht sehen, daß da« Loo« ihm ein werthlose« Stück Tuch zuerkennt, während ein anderer, doch glücklicherer Gefährte da« goldene Gefäß bekommen wird. Die volle liebet» ugung. daß ein Jeder gleich ist vor dem echt, kann allein die allgemeine Treue stchern und wollte ich diese Gleichheit zu Eurem Bortheil brechen. Ihr wurdet sehen, daß die Edelleute und Wehrman nen sich gegen mich erhöben. 6« ist sehr betrübend für mich, da« Gefäß in den Händen der llnchristen las sen zu muffen, sagte der Bischof mit Wehmuth. Ich war jedoch zu Euch ge kommen. Herr Herzog, nicht mit der Hoffnung, sondern mit der Gewißheit, daß Ilir'cs mir würdet zurückstellen las» sen. Ohne Zweifel ist der Gegenstand kostbar aber sein (Äeldwcrth ist der Out üb meiner Bemühungen nicht. Da« Gefäß ist dem Gott der Christen geweiht e? hat auf seinem Altur, aus seinem Wc'chtisch zum heiligsten Opfer ge dient. Ihr habt mir durch flttrrlianu« versprochen, daß Ihr. obschon Diener Wodan'«, die Christen ungehindert in ihrem Gottesdienst lassen und ihren Glau ben ehren würdet. ?!un wohl, Herr Her zog, ich tout nie, um von Euch einen Be weis zu erbitten, daß Ihr die« Berspre chen erfüllen wollet und könnet. Bischof, daß Ihr übet einen fo wichtigen Gegenstand mit wir ze berathfchlagen geruhet ich beabsichtigte selbst zn Euch davon zn reden, bevor ich von hier ab reise. Erlaubt «fer einige Fragen a» Euch zu richten .... Die Franken find gewohnt, aus Raub »„«zugehen und mit Beute belade» nach ihren Gaue« zurück zukehren. 3# Eurem Kopse liegt ein größerer Plan Ihr wollt in dem erober ten Gallien ein feste« Reich gründen, bat nicht allein auf der Franken ObMacht, sondern auf der Gallier Zufriedenheit getaut ist? 09 ist Ct! Obwohl selbst Diener der nordischen Götter, stimmt Ihr zn, die Christen in Ruhe zu lasse» nnd ste in de» Dienste ihre« Gottes nicht zu hindern? Volle Freiheit werde ich ihqen lassen jeder ehre feine Götter nach Gefallen. Ahr werdet ste schütze« gegen die Ver folgung nnd List der Rrianer nnd He Allem gegen die Bergender? Ich werde ste schützen gegen die ver« folgung nnd List der Rnaner nnd vor Allem gegen die Bnrgnnfcer. Ich werde ste beschützen benn al« ihr Oberherr bin ich ihr natürlicher Schutz« Herr so will e« selbst der Franken Ge setz. Atde ihnen angethane Unbild werbe ich rächen. Ahr wollt keine gewaltsamen Mittel anwenden, um die Christen zum Dienste Eurer Götter zu vermögen? Da« ist Unmöglich antwortete^Chlvd wig lachend. Unsere Asen wollen nur von Germanen verehrt sein ste sind die Götter'unsere« Geschlecht«, nicht de« schwarzhaarigen Bolke«. Die« Alle« wußte ich bereit« durch Aurelianus. sagte der Bischof. Aber ich wünschte e« auch au« Eurem Munde zn hören, Herr Herzog. Bon Eurem guten Willen nnb von Euren rechtschaffenen Absichten überzeugt, kann ich nur für meinen Gott »nd für meine Landsltute, in voller §mheit in Eurem Dienste thä tig sein, wa« mir seit langer Zeit im herzen liegt. Ich werde dadurch zu Eurer Erhebung und ebenso zur Wohl' fahrt de« so sehr geprüften Gallien« wirksam sein können. Sehl hier. weinen Rath, Herr Herzog. Die große Frage, die sich hier erhebt, ist die fried liche Bermengnng oder zum Wenigsten die engste Verbindung zweier Völker, so ganz verschieden an Gottesdienst, an »ptuche, an Gesetzen, an Sitten und Reibst Mt Gewohnheiten. Die Dauer haftigkeit de» Reiche«, das Ihr gründen wollt, hängt ab von den mehr oder min der zweckmäßigen Bestimmungen, unter weiche Ihr diese beiden Stämme Eure« Volke« stellen wollt. Ich weiß, daß die Franken aiS Eroberer einen guten Theil deS GrundsügenHlun? in G.'.llicn erlan gen Ii erbe ES gibt iiberft'i'nze Mit tel, um sie zu befriedigen. Di« Römer hobui uii)u nnginttlichcs Baterland so sehr ausgesogen, daß die schönsten Land guter in die Hände der Znü^rr^wer geraihen sind. Alle diese Grundstücke, Villa«, Wälder und Höfe sind nun ohne EigentMmtr. Sendet Boten ans und gebraucht dazu Leute von Suesfionnm. die der lateinischen Sprache mächtig sind, mn diese Güter aufzuschreiben uiib in Eurem Namen in Besitz zu nehmen. Vertheilt sie unter Eure Edelleute und Wehrmannen sie werden Ursache haben, sich hinreichend l-clohnt zu achten. Und sollten diese Reichsgnter in den bereit« eroberten Gebieten lüV zureichend sein, Ihr werdet unendlich mehr finden, je nachdem Ihr Eure Eroberungen weiter nach Süden ausdehnen werdet. Der Rath ist gut und beweist mit. bau Ii)i' UCLCLH und verständig in Eurem Nrtheile seid, Herr Remigius, bemerkte Chlodwig. 9Micr, wenn ich alle Reichs guter wegschenke, »o soll ich benn selbst bie Mittet siuden, um so viele Kriegs leute zu unterhalten, al« zur Vcrtfwhi' gung eines so n«? 3 cd ""»»ten Reiche« nöthig sind, ja selbst um meine Odrnacht n?thiienfall« durch die Gallier respektiren zu lassen DaS ist nicht schwer. Bon den Ein richtungen der Römer müßt Ihr da« Beste nehmen und bestehen lassen, und betrüge ste nnr den vierten Theil von dem, wa« die Römer eintrieben, ste »fit» den Euch jährlich so viel Geld einbrin gen, daß Ihr darin Mittel genug finden würdet, um neben der Unterhaltung einer königlichen Krieg«macht. auch «och die Pracht und die großmüthige Freigebig keit eines Fürsten zu bestreiten. Um Eure Einkünfte regelmäßig, in Euren Schatz fließen zu sehn, müßt Ihr wieder Gallier gebrauchen Eure Wehrmauuen sind heldtnmüthige KriogSleitte, und wo es jbie Kraft de« Schwerte« und des Ar me« gilt, da sind ste da« erste Bolk der Erde. Jedoch zum Verwalten und Ord nen von solchen Dingen, wie da« Ein sammeln von Steuern ist, sind sie völlig ungeeignet. Wie würden sie die ver wickelten Rechnungen fuhren lind abhal ten können, da sie nicht einmal lesen und schreiben können? 6« ist. wahr, wa« Ihr sagt, Herr Re migiu« die Ausführung Eures Raths jedoch, wie wünfchenswerth auch, wird mühevoll sein, wo nicht unmöglich. Meine Wehrmannen werden nicht dulden, daß die Obrigkeit in die hä :br ron Gal liern fftn :. Nun wohl, gebt Euren Edelleuten und Mannen die obrigkeitlichen Rechte laßt sie gebieten laßt ste. zum Schein ober mit der That, die Aussicht haben über Dörfer und Htädte» aber Me Ausfüh -.. "1p r. .. ,_J .*• ,tf ./ ^-cr AS 1 'i 1^" St. Cwitz, Mi«»., D««rß«z, dew 13. Anli 1876. Vy rung fei Galliern anvertraut. 5* geht nicht ander« nnd e« gibt Euch zur selben Zeit ei« Mittel a« die Hand, den Ein wohnern dieser Lande den drückenden Gedenk«» zu benehmen, daß ste ihre Sklaverei nur verändert haben. 3tjr kennt die Franken nicht, sprach Chl«wig das Haupt schüttelnd. Bei der geringsten vermuthung, daß ich ihnen etwa« von den Rechte« der Eroberung «e|«K« wollte, würde« ste sich gegen mich ««fwerfen, oder mich verlasse«, um nach Belgien zurück zu kehren. Ich kenne die Franke« wohl, entwer tete-der Bischof. Seit vielen Jahren lebte In mit die Ueberzengung, daß ste oder die Burgunder einmal diese Gebiete erobern würde« ich hebe keine Bemü» 6««|ee gespart, um beide BSIker gründ lich e»«e« zu lerne«. Je. et ist fo weit gegangen, daß Ich Eure deutsche Sprache mir eigen gemacht habe «nd mit •am Leute« ohne Mühe sprechen ken«. An« dieser Kenntniß ist meine Bor liebe fkt de« Fränkischen Heldenstamm entsteaben. Wen« et wahr ist, Herr Remigiu«, daß 91» mit der Art meiner Gefährten bekau« seid, da«« solltet-Zhr ebenso al« ich ebwehen, daß die Befolgung Eure« Rathct große Schwierigkeiten darbietet. Rei«, mit Geduld vollführt man Alle« die Zeit macht glatt und eben, wa« rauh und ««eben ist. Zuerst müßt Ihr mit besonderer Sorgsalt vermeiden, wa« da« Gemiich Eurer Wehrmannen verwunden könnte Ihr müßt Euch selbst Still schweigen und Nachgiebigkeit auflegen, wo Euer männlicher Stolz sich empört gegen die Geduld, die das Tragen einer Krone Euch auflegt. Ihr lajjt den Fran ken ihre Gesetze und ehret sie. al« Franke, selbstlaßt den Galliern ihre Stadtge» setze «nd al» Oberhaupt Gallien» ehret selbige gleichfalls. Und, wofern die Au«» fiihrung eines solchen Plan« »irklich mühevoll für Euch ist, gehl lüü^iatu.iehi langsam zu Werke aber mit festem Wil len und unbeugsamer Geduld. Wir Christen, wir Gallier werde» un« zuerst einige Gewalt und einige« Unrecht ge fallen lasten, in der Gewißheit, daß der Herzog dir Franke» es gut mit uns meint. Für im« wird es eine Wohlthat sein, daß mit der Zeit da« germanische Blut mit dem gallischen sich vermenge, und so in unsere Nation der Starkmnth und die srische Naturkraft überströme, die bat Boibild de« verdorbenen Roms nnt-gAtiubi hct. Der Herzog lauschte mit gespannter Ausmerksamkeit den W?: !en de» Bischofs, dessen ernste und abgemestene. ober ein dringliche Rede ihm sehr behagte. Er ergriff nun seine Hand, und sie freundlich drückend sagte er: Remigius, Ihr juo nicht mir ein wei» ser, sondern auch ein rechtschaffener und gutherziger Mann. Ich traue Euch, das Ihr mir bchülflich sein werbet in Jbtx Ausführung dessen, wa« Ihr wir an tat het. rc» nff? Bischöfe Galliens Euch helfen. Herr Herzog, war die Antwort. 9»et der Auflösung bei CVrigfeil, die während der letzten Jahre erfolgte, ist beinahe überall da« Regiment auf die Bischöfe Übergegangen. Leu christ lichen Gottesdienst und Ihr macht Euch alle Bischöfe zu Freunden und mit ihnen daS gaazc Gallische Bolk ... Run in Bezug auf das Letzte noch einige Worte. Ihr könnt nicht gleich wieder aus Sues sionum i« den Krieg ziehen, hm fvr* ig. hier mußt Ihr zum Wenigsten einige Wochen verweilen, um durch den Beginn einiget zweckmäßiget Einrichtun gen den erste» Grundstein zu Eurem Reiche ja legen int ffiter Eigrnthums rech! gegen alle Bestreitung sicher zn stel len. Laßt die Obrigkeiten der Städte NordgallienS durch Boten zu Euch uach Suessionum entbieten und bestätigt sie in ihren Aemtern. damit ste wissen und erkennen, daß ihre Macht von Euch aus geht. Inzwischen werden, wie mir be ist, auch Mx-sandte von anderen Städten kommen, um sich Euch zu unter werfen und mit Freuden Euch die Steu ern bringen, die sie den Römern zu be zahlen hatten. Kaum war Euer Sieg 2t?r die Römer in der Stadt Bellova» tum bekannt geworden, so ist da« Volk zur Kirche gelaufen, um Lobgesänge zu Gott etnporzusenden, und danach hat e«. mit Freuden auf den Markt strömend, die Luft »iederhallen lassen von bem be geisterten Rufe: .Heil, Heil dem König von Gallien!" König von Gallien, murmelte Chlod wig in tiefem Rachdenken. Wenn ich mich König von Gallien nennte, würde ich kein Herzog der Franken mehr sein! O, der Name würde meine Wehtmannen, wie ein blutiger Hohn, in Wuth setzen. Ich sollte also mein Geschlecht ausgeben, um mich da« Oberhaupt der Gallier zu nennen? Wir kennen hier keinen Herzog es ist eine Eurer deutschen Sprache eigene B« nennnna. Ich weiß wohl, daß der Kö nigstilel Euren Wehrmunncn nicht Hägen wird, aber Ihr braucht ihn auch nicht vor ihnen anzunehmen. Wir Gal liet wollen einen Fürsten, einen König haben, damit der Thron uns eine Bürg sibaft ber Wufje und Festigkeit sei. Wir werben eine Gelegenheit suchen, um ^itch feierlich zum König auszurufen wollen die Fronken Euch Herzog sott nennen, e« steht ihnen frei mit der Zeil jedoch wer den ye da« iltiorl vergessen. Da« iff« nicht, was mich hindert. A»ch ich will unfc werde König sein,— so e«l wie der Burgunder Fürst, aber König der Franke« muß man mich nen nen. Diet wäre sehr unzweckmäßig. Herr Herzog, und gewiß, e« würde die Ein wohner Gallien« mit Recht betrüben. Ein König der Franken kann forlgehn und unserLand verlaffen, wen« sein Boll es beschließt. E« ist wahr sagte Chlodwig, aber wie denn mich nennen? Der Same würde geknüpft sein' müssen nicht a« ei« Bolk, sondern an den Grund «nb Beben, ber ba« Reich ausmacht, und bessenungeachtet begreis' ich wohl, baß man ba« Verlangen ber Franken ehren muß... Nachdem ber Bischof eine Weile, den Kopf tu bie Hand gestutzt, nachgedacht hatte, sagte er: Mir fällt etwa« eilt, da« allen Erfor dernissen genüge« kann. Rennt Euch felbst König von Frankreich. In biesem Wort ist ber Rame Eure« Geschlecht« enthalte«, unb der Gedanke an den Gtnnb unb vobe« ist ebenfall« darin be griffe« de«« ba kein anbete« Land den Rame« Frankreich trägt, fo kann die« Reich nirgend« gesucht werden als in biesem Theile Gallien«, besten Besitz Ihr bem Heldenmulhe Eurer Mannen und der Macht Eure« eigenen Schwerte« ver beule« werdet. Klüglich gedacht, rief freudig Chlod wig. König von Frankreich, fo soll es sein In diesem Augenblick trat Aurelianus in den Saal und meldete dem Herzog, daß Ramold, der Ober-Blntiuanu. ihn ersuchen ließe, auf den Markt zu kom men, weil die Stnnbe der Berloosung gekommen wäre. Geht mit mit, Herr Remigius, sprach Chlodwig zu dem Bischos, ich werde Euch daS Gesäß einhändigen. *, Unterwegs sagte ber Bischof: Herr Herzog, sollte es Euch für jetzt noch rtwof an gemünztem Gelbe fur Eure Pläne schien, iiuiu aiiuci Prüder PrinzipiuS ist Büchof von Suesjionum. Ich habe ihn bereits gesprochen, be merkte Chlodwig, er ist ein stiller und liebenswürdiger Greis. Durch mich laiii a (?uch sagen, daß ei bereit ist, in Eure Hände den Betrag der diesjährigen Steuern zu überliefern. Ich rehme Euer Anerbieten gern an er wende sich an Aurelianus und gebe ihm daS Geld. Rüd triHfsk auf Vm Platz vor dem Palast und gingen zwischen der Menge durch bis zu den Blntmännern und Teal den, wo Ragauher und viele Edelleute sich befanden, «ebst einem Wehrmann aus jedem Gau, um a!» Richter der Ber loosung beijuiuuhiu'N. Es standen da auch *«ei Posaunenbläser. In großer Ausdehnung lagen die Beuiehanfeu geordnet auf jedem steckte ein Spieß, in dessen hölzernen Schaft eine Jiune oder «ordischcs Schriftlichen eingegraben war. Auf ber Erde, zu des BlulmannS Fü tvn, l.igcn eben so fiele kleine Stückchen ,vii)h, woraus dieselben Namen wieder holt war:n. DaS kostbare Gefäß, das man au« der Kirche zn Durocort weggenommen hatte, staub «eben einiget andern getingern Gegenständen und machte den mittelsten Hausen aus. Ein Sealdenkind ward getnfen. Man brachte eS zu dem ChrrMutmann, der ihm ein Tuch um bie Augen bnnb. Un* terbesten ivenbete sich Chlobwig zum Bi schos von Durocort unb sagte ihm: Das erste Loos, daS gezogen wird, ist für de» Ollerherzog fällt da« Gefäß mir zu» dann brauch' ich nicht darum zu bitten. Der Oberblutmann that alle Runen stäbchen ein Gewand nnd schüttelte sie sehr lange unter und durch einander. Dann gab erben Posauuenbläsern ein Zeichen, die einige lange Töne übet den Platz ertönen ließen, um den Beginn der Berloosung anzukündigen. Da» Sealdenkind mit dem Tuche vor den Augen steckte die Hand in das Ge wand 11 nd holte eine Rune heraus. An jeden Wehrinann, der als Richter da stand, zeigte der Oberblutmann die ge zogen« Rune, und aus seinen Befehl ließ einer der Posaunenbläser sieben kurze Töne hören. Bier von den Leuten des Oberherzogs traten hervor und nahmen Besitz von bem ihrem Herzog zugewiesenen Hausen c« war da« L00« nicht, wovon da« kost bare Gesäß einen Theil ausmachte. Der Oberblutmann befahl dem Seal denkind, feine Hand zum zweiten Male in'« Gewand zu stecken doch Chlodwig hielt e« zurück und indem er sich vor wärl« begab, um von den Edelleute» und von vielen Wehrmannen gehört 311 werden, gab er ein Zeichen, daß er spre chen wollte. Er wies mit der Hand nach dem gol denen Gesäß und sagte mit erhobener Stimme: Muthige Gesellen, ich komme, um an Euch eine Bitte zu richten schenkt mir die« Gesäß zu der Beute, die mir durch's Loos angewiesen ist. Die Meisten derjenigen, welche diese Worte verstanden hatten, schlugen zum Zeichen der Zustimmung mit dem Spieß an ihre Schilde und machten ein großes Geräusch. Gleicht?»h? tonnte man auch einiges abweisendes Gemurmel uuler scheiden. Die Edelleute, die nahe bei dem Her zog standen, sagten ihm, d,ftß et Herr M»«IBPP -VWMWR: WMPMIHUM "W- .. tm ,A ft^V* *i 1 Si •7 ., C.-glp**.:. ». .-»«• JT- ', ,• rjigxi aJklm^K .'.»'«»''•»sr. S'" vc *'m: m1: JÄ ^.' #.„ •si? -»'rjE, .'.' .J, ri' h*- No. 30. .RL'-NI-' von Allem wäre und nehmen möchte, waS ihm beliebte. Chlodwig hatte daL Auge anf die Reihen der Wehrmannen gehalten, um die fortlaufende Bewegung zu beobach ten, welche seine Frage unter den Leuten der verschiedenen Ganen erweckte. Er achtete sich der Zustimmnng der größten Mehrheit versichert, und wollte sich eben nach btm Gefäße bücken, um cS aufzu heben nnd dem Bischof einzuhändigen aber plötzlich sprang aus den Richtern ein Wehttnann hervor und rief mit un gemeiner Keckheit dem Herzog zu: Herr, so wahr als Wodan aus seinem heimsala daS Unrecht sieht, daS Ihr üben wollt, Ihr sollt hier nichts haben, als waS daS L00S Euch gegeben hat. Chlodwig schaute wie betroffen, aber mit durchbohrendem Blick den vermesse nen Wehrmann an, der ihn mitten unter den Edelleuten so unehrerbietig anzu reden wagte. Mnne Gefühlten mögen ihren Thcil an dem Gesäße abtreten, rief der Wehr man«. ich verweigere eS, und das ist g» nug. 9 or ber Beute finb wir Alle gleich ... Ihr sollt ba« Gefäß nicht ha ben. Mit biefen Worten hob er fein Beil in bie Höhe und schlug aus da» streitige Gesäß. Em dumpfer Schrei entfuhr Chlod wig'» Brust. Sterben soll die Zunge, die mich zn höhnen wagt, rief er, sein Beil vom Gür tel nehmend und über sein Haupt schwin gend, indem er anf den Wehrmann zn springen wollte aber sich iijüi entgegen Naganher warf lind umschloß ihn mit ben Armen andere Edelleute suchten seinen aufgehobenen Arm niederzuhal ten alle flehten und baten den Ober« Herzog, er mochte de» Wchrmanu nicht erichlugcu. ES hätte sicherlich dem kecken Franken das Leben gekostet, hätte nicht der Bischof Remigius dem Oderherzog Warte iu'S Ohr geflüstert, die ihn einen Augenblick iu seiner Rachsucht wankend mochten. pnterdessen halten die Edelleute den Wehrmann zwischen den Reihen seiner Gefährten verschwinden lassen. Chlodwig stand noch immer, das Beil krampfhaft in der Faust drehend, vor Wtitl) und Raserei zitternd ein düsteres Feuer glühte in seinen Augen, seine saline waren mit Geiotill auf einander geschlossen, die Adern seiner Stirn wareü unheilvoll angeschwollen, nnd um feiiren. Mund spielte ein so bitteres, rachsüchti» ges Grins«:, daß das Anseh« allein schon Todesangst einflößen konnte. Ach, rief er endlich mit gepreßter Ltii.uu., ich Hab' e« gesagt: ste soll ster ben die Zunzc, die mich gehöhnt hat. 9?tvjn:ihcr trat vor den Herzog unb sagte mit Bitterkeit: Ter Wehrmann ist ein freier Frankes und ta Du ihm ungerecht zu Leibe willst» so werde ich ihn gegen Dich beschützen. Ungerecht! polterte Chlodwig. Wa« rasest Du Ich bin Oberherzog Nie niand hast Du gegen nich zn beschützen Einige Edelleute legten dem Naganher die Hand aus den Mund nnd wollten ihn von da wegziehen, wahrend andere nebst bem Bischof von Durocort Chlodwig zu rnckziih'illr» suchten. Der Wehrmann war in seinem Rech!! rief Naganher mit schallender Stimme. Wenn Du, Chlodwig. Dich über vie Geseke des FranleubnndcS erhoben wäh nest, 'in mir werden sie einen Verteidi ger finden! Dich auch wird meine Roche treffen, antwortete Chlodwig mit düsterem Ton und durchbohrendem Blick, doch ohne einige Bewegung des Körpers. Dein Betragen verwundert mich »ich! der Neid verzehrt Dich ober sei bei sichert, ich werde Dich und Deinen Neid zer schmettern. In diesem AugcrtV.tf kavt Lntgardis, die etwas entfernter mit ihren Jung frauen gestanden hatte, auf den Lärm herbeigelaufen. Sie flog ihrem Binder uiu den Hais, bat unb flehte mit Thrä nen, daß er sich doch besänftigen sollte tnutn wieder lief sie zu dem Oberherzog und wiederholte ihre Bitten, Alles in's Werk setzend, was ihre bedrohte Liebe ihr eingab, um das unbeugsame Gemüth der beiden Herzöge zu beruhigen. Chlodwig war der Erste, der ruhig zu werde:: schien es schwebte ein spöltischer Zug um seine Lippen, als er zu L»tg«u bis sagte: Nun wohl, kein Wort mehr über den Vorfall wir werben später bmiibcr cm» scheiden Er nahm das Gefäß von der Erde aus, überreichte es dem Bischof lind sagte mit scheinbarer Kälte: ES ist ein wenig beschädigt, Herr R migins, laßt es auf meine Kosten herstel len. Ach, ich bedanre meine Bitte, Herr Herzog, flüsterte der Bischof. Angebt mir doch den Verdruß, den ich Euch ohne meine Schuld verursacht habe. Laßt es herstellen, ich will es! rief der Herzog mit aufbrnusendem Grimm, den er vergebens zu bezwingen suchte. Sich jedoch wieder mit Gewalt zusam mennehmend, sagte er zu einigen seiner Leute: iw Geht, begleitet diesen Mann unb sorgt dafür, daß ihm kein Leib geschehe Ihr steht mir mit Einem Leben bafi'ir, daß iljm fem hear auf seinem Haupt a age rührt werde! -i tär.lfcfrting folgt)_ *»,- \n\n '•t St. Cloud, Minn.