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W |*S vfi ".A til* "V 1 4 .N -.. a"' il iX& Er 3T^ tt 1 "*'•*5 ... t.'y^ äSÄi-'/r» If Z«ei»er IchWstß. Meyer D. Brick," s'-s Gt. EttM Mm., «fdithrt jede» ®wi ®ire«bf|i^!ti*fl: "j get »«ig« *U 6 mtnt angenommen. Angab» bei neue« AshnortS entbindet nicht von let Bezahlung bei vollen Absn»cucnt»bktrageS- A ^welche ohne Bemerkung \uc Änfnahme eingehe», werden so lange eingerückt nnd berechnet, bi# fit «»bestellt werden. A Preisen eingenickt, wärnlidi 10 Cent per Brevier, Zeile, für die «rite ttintnckuiig und 5 Cents für jede folgende. Kür Anzeigen, die längere Zeit it eben bleiben, wird «in bedeutender Abzug er laufet. Die Herausgeber sind im Besitz einer voll. ständigen Auswahl Itcucr und nef*mif»ettec Settern, Mttb daher sind fit im Stande, Drucksachen aller Art s™ -et. ei»#», Min«. .*• *t' (B. A. (Bihuiut, di,acnttinptj?» 1 %,J in de»ts«her unl englischer Sprache flnf'5 Schnellste, Schönste und Billigste zu liefern »«d ciupsehleu sich zu geneigte'.» Austragen. 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Jahrhundert. S u? W Heinrich Mb tostet jährlich in H|* «w «tow. Bon Abonnenten, dMie Zeiiung nicht an«, triitlich abbestellen, tofrb angenommen, daß sie Ha« Abonnement sorlWse?en wönschin. .'', Die *et*Miemmi&. ober Bertveigerung der Abholung der jcituua don dem Poftaiute, wohin dieselbe beordert »orleii ist, sowie die Niiltr« (aifmtQ der Anzeige an die Herausgeber von der etwa stattfindenden LrtOveriindernng, und der C»nscie»ce. th v* (iovtubing.) Dann wandt« rr sich zu tan Blut mann und gebot: Fahre fort mit der Vcrloosuna und spute Dich! Das Scaldcnkind streckte wieder die hand in das Gewand und zog eine Xnne, die allen Richtern gezeigt wurde. Die Posaune erschallte fünfmal. Von der anderen Seile des Marktes erhob sich ein Freudengefchrei und vier Wehrmannen tarnen herzugelaufen, hin im Namen ihre« Gnnes Besitz zu lieh« ineu von dem Hansen, den das Loos ihnen zngewiefcn hatte. So ging die Berloofnng vorwärts. Itntcrdcffcn waren Lutgardis nnd die Edelleute noch immer damit beschäftigt, Chlodwig und Raganher anszusöhnen. Ihre Bitten mußten die beiden Herzöge allmählich besänftigt haben denn, zum Schein wenigstens, war ihr Grimm groß tenthcils abgekühlt, und nicht mehr so hart waren die Worte, die sie einander zuriefen. Sichtbar genug blieb es je doch, das es nur eines Funkens bedurfte, um das glimmende Fcuer in ihrem Bu sen auf« Neue und vielleicht heftiger j:: entzünden. AlS endlich die Berloosung ganz been digt war, verließen die Wehnnannen das Forum, um die Beute jebcS einzelnen Gau's insbesondere zu verllieilen. Tie Herzöge und ihre Edelleute schie den gleichfalls von einander, scheinbar versöhnt. Lutgardis allein bebte noch vor Angst und Beklemmung denn in Chlodwig's ?lngen hatte sie etwas gelesen, dnS ihr das Herz mit Sorge nfiiilte. 5 -.7 Etsua eine Stunde nordöstlich von der -2tnit, aus den yiigeln, die den Flus fii'V.na in seinem sich schlängelnden Laufe begleiten, lag ein gvriter nnb dichter Wald, dessen Bäume seit Jahrhunderten vom Beile verschont gebiieben waren, iveil er als «iaatc^nt den Zcömischen Statthaltern zum ^agdvorgnügen ge dient hatte. Bevor man in seinem düstern Schooße einen Weihtisch zur Ehre der Wien errich tete, hatte man die Baume in cinn go it.il'sen ?lnsdehnnng niedergehauen und weggeseliafft bann hatten .die Blutmän nev in föegemrari der Gäste oder Richter uila Gauen Fenerbrände um den 2heil des WaldeS geivagen, don mnn beilißcn wollte, und man halte auf die ä»ßers:.,l Grenzbäume einige bekannte Ruuen ge schnitten. Bon diesem Augenblick an durste Tcin Bau in in dem Bezirk des ge weihten Bodens mit einem schneidenden Werkzeug berührt werden. ^er vierzigste Tag nach der Verlo bung des Oberherzogs mit Raganher» Schwester war erschienen noch einige Stunden, und Chlodwig sollte vor Wo dan's Weihtase! den Trauring -in Lut gardis' Finger stecken und sie feierlich zur rechtmäßigen (fliegenossin annehmen. An jenem Morgen sah man innerhalb des Weihhofs eine große Menge geschäf tiger Qpscrcr, Edelleute, Wchrmänner und Knechte. Man hatte olle Hände voll zu thun mit dem Ueverdachen im Laubhütten vor iluiu arbeiteten viele Wehrmannen an der Verzierung des Hcrreuti}cht'5, woran Chlodwig und seine Braut bei dem allgemeinen Festmahl lijjcit sollten. Die Blntmänner waren beschäftigt mit beut Schfitchten von Pferden und andern Thieren und warfen das Fleisch davon in große Kessel mit siedendem Wasser. Nur zwei Pferde, vier Widder, ein Eber und ein Stier standen bei der WeiDtaW an Bäume gebunden und wurden anfbe wahrt, um bei der S..erel,elichung des Herzogs zur Ehre Woda:?'s, Jlior'l, Freia's und aller Äsen und Asinnen als Opfer geschlachtet zu werden. Je höher die Sonne über de» Horizont ficf) erhob, desto größer wurde die Anzahl der Edelleute und Wehrmannen in 6cm heiligen Walde. Endlich, als die festgestellte Stunde nicht mjhr fern war, strömte die Menge wie eint schwellende Fiuth in den Weih ()of. Der Platz wimmelte von Menschen, die fröhlich bin- und wiedergingen und einander Glückwünsche zuriefen zu der Verbindung, die jetzt zwischen den zwei mächtigsten Gauen des Frankenbuüdos geschlossen werden sollte. Seit einiger Zeit sahen die Meisten nach dem Eingang des Weihhofs hin. in der Erwartung, daß die Braut oder der Bräutigam, die jeder befoitdetS mit ihrem +et* -3L ff* •V. L-. .Tu. Das Eiste, wofür die Blntiuänner ge sorgt hatten, 0I8 ihnen mitgetheilt wor den war, daß das Frantenheer einige Seit 6 ues sum um verweilen werde, mar das Auswählen eines alten und dii° ftjMii Waldes gewesen, in welchem sie ihre gottesd'.enstlichen Handluli^pn^ege hen konnten. Sic halten siäilnii Sft Entscheidung ü'jcv diese wichtige Wahl «in so nit'ir UcciU'N miiüen, da die bevor stehende Heiralh des Ueriienoi}* mil Lulgard'is ohne Zweifel zu en vision um sollte gefticti tvc uat und »tan sehr viele firtiibliiitten, Tascln und Banfe für das ^".stM'.ihl ^ii zimmern Hatto. 38EJ "T rJ:': -Ja« St. Cloud, Minn., Donnerstag, bee 20. Juli 1876. Gefolge kommen mußten, sich bald zeigen würden. Nachdem sie eine Weile in ihrer unge duldigen Erwartung sich getäuscht sahen, erschollen plWich Posaunenklänge in der Ferne hinter dem Gehölz. Da entstand eine große Bewegung unter den Massen, die mehr nach dem Eingang drängen wollten doch nach Zuweisung der Ebelleute ordneten Alle sich in zwei Reihen, um den Ankommen den einen freien Durchgang bis zur Weihtasel zu lassen. An der Spitze des Zugs, der nun sicht bar wurde, ritten Raganher und seine Schwester. Sobald sie innerhalb des WeihhofS waren, stiegen sie von ihre« Pferden und übergaben die Thiere der Obhut einiger Knechte. Lutgardis Kleidung war prächtiger als gewöhnlich eine schwere goldene Kette hing von ihrem Hals herab über ihrem schneeweißen Kleide Bänder mit funkelnden Edelsteinen schmückten ihre Atme auf dem Haupte prangte die Brantkrone von Sinngrii tt. Bei ihrem Durchzug erklangen alle Schilde unter dem jauchzenden Schlage der Speere jeder begrüßte die hohe Braut mit Ehrerbietung, jeder lächelte ihr glückwüiischend zu. Lutgardis schien gleichwohl für alle diese Beweise von Theilnahme unem pfänglich ja, es war, als ob dies Ge räusch schmerzlich auf ihre Nerven wirkte. Anstatt ihres gewöhnlichen Hochmnths oder der Freude, welche dieser, langerwar tote Tag ihr einflößen mußte, zeigte sie Betrübniß, Angst vielleicht denn ihr Blick war unsicher und ihre Wangen wa ren bleich. Vor der Weihtafel kam der Blulmann ihr entgegen, um sie zu bewillkommnen. Raganher sprach mit dem Offerer, aber Lutgardis schenkte ihm nicht die geringste Aufmerksamkeit. Sie ließ ihre Blicke eine Weile, beklom inen und forschend, nach allen Seiten hin durch die Menge schweifen und richtete sie sodann bewegungslos nach dem Eingang des Weihhofs. Sobald der Blntmann wieder zu sei nein. Geschäft zurückgekehrt war, sagte Lutgardis seufzend zu ihrem Bruder: Ach, er ist noch nicht hier! 3D II bist unverständig. Lutgardis, mit io ortete Slogan her, c» ist ja noch nicht Zeit. Ach. wenn er nun gar nicht käme! sagte Lutgardis wieder. f. Was sagst Du? Und mich hier zum offenbaren Hohn stehen ließe als eine Verstoßene. Ilm Wodan's willen, Schwester, sprach Raganher, erhihe mir nicht umsonst da? Blut. Es ist zu verwundern, wie Dein Geist sich über ein unmögliches Hebel be kümmert. Siehst D» nicht, das AileS hier in Bereitschaft steht? Stehen da nicht die vom Odcrhnzog selbst geschenk ten Lpserthiere? Kocht das Fleisch zn dein Festmahl nicht in den kesseln? äl'ie jollies'. Tu venuutticu können, daß Chlodwig seinen Spott treiben würbe mit den Blutinänncrn, mit den (gdclleu* teti, mit uns und mit den Mannen aller ©aueii, die hierher eingeladen sind? WaS Du sagst, ist wahr, antwortete LutgarbiS, und doch bebt mir das Herz von geheimer Beklemmung. Meinst Du vielleicht, Schwester, daß unser Zwist bei der Beiiteverloosung ihm einen Bonvand bieten könnte, sein Ge I?tins: zu brechen?- Jener Zwist ist, wie Du weißt, in Liebe beigelegt. Chlodwig wird ihn aber nicht verges sen Ich gleichfalls nicht aber doch wird Eure Heinuh datiuu) nicht verhindert werden. Eine merkliche Bewegung am Ein gänge des Weihhofs brachte Lutgardis auf dpi Gelaufen, daß man dort viel leicht de» Oberheizog aiu" der Ferne kommen sähe. Sie reckte das h^iupt empor und stellte sich auf die Zcl,cn, während ein Freuden ruf ihrer beflemm ten Brust entfuhr. Als sie jedoch be merkte, daß es nur ein Zug Edelleiue ivar, der in der. Weihhof trat, ließ sie das Haupt auf die Brust sinken und blieb stumm. Schwester, sagte Raganher, Deine Angst ist mir unbegreiflich. Der Cber herzog empfängt alle Stunden Gesandt schaften von Städten, die da kommen, sich dem Tvianfcnbund zu u,^werfen er bot viele Geschäfte. Was Wunder, wenn er einige?lngenblicke nach der feftacsetUeii Stunde hier nicht erschiene? Komm, sei ruhig, Deine Furcht ist sicher nngegrün det. Ungegrundel! möcht' es wahr sein! murmelte Lutgardis. Hast Dil denn einen Grund zur Furcht, der" mir unbekannt ist. Lutgardis Hat vielleicht der Oberherzog v!wn? gesagt oder gethan, das Dir solche kummervolle Gedanken einflößt Lutgardis legte ihr Haupt an das ihres Binders und sagte mit ver zraeiflungöüC'lkm To« Die schwarzhaarige Christin ist diese Rächt zwei Mal vor meinen Augen er schienen. Sie trug eine Brautkrone und lachte tnumplürend ... Im Traum fragte Raganher ungläu big. Die Beklommenheit hat Dir ihr Bild vor die Augen gegaukelt. Daran ist gleichwohl jetzt am allerwenigsten z» denken: Hilperichs Tochter ist hundert Meilen von hier entfernt Chlodwig selbst hat sie auf eine sehr rücksichtslose Weife abreisen hissen. Wie soll sie ctitmö verhindern können, das diesen Morgen noch vollzogen werden muß? In diesem Augenblick kam der Blut mann zu Raganher und sagte ihm mit Bekümntkrniß: Herr, die Stunde ist abgelaufen es ist sonderbar, daß der Oberherzog noch nicht hier ist kennet Ihr die Ursache dieses Aufschubs? Gewiß ein unaufschiebbares Geschäft, antwortet« Raganher mit verstellter Ruhe. Der To«, in des BlutmannS Stimme hatte ih« gleichfalls Unruhe eingeflößt. Ihr seid sehr aufgeregt, Fürstin, sagte der Opferer zu Lutgardis, Eure Wan gen sino bleich.—Ihr fürchtet doch nicht, daß der^vberherzog heute hier abwesend bleibe? O, ich fürchte, ich zittere für meine Schande! rief Lutgardis au«, indem sie sich beide Hände vor'« Angesicht legte, um einig» Thränen zu verbergen, die ihren Augen entquollen. Um seilte Schwester zu trösten, that Raganher sich selbst Gewalt an er er griff ihre Hand und sagte: Komm, Lutgardis, überwinde Deine nngegriindetc Angst es ist erst eine Vier telstmtde nach der festgesetzten Zeit ber gan gen. Bezwinge doch Dein: Betrüb niß und sei Deiner Würde eingedenk, Schwester. Sieh, die Wehrmannen schauen Dick verwundert an und errathen die Ursache Deines Schmerzes. Mache Dich nicht zum öffentlichen Schauspiel im Weihhof! Diese letzte Aenßerung schien Lutgar dis zu treffen es zuckte ihr durch die Glieder sie hob den Kopf empor und sah den betroffenen Wehrmaunen trotzig in die Augen, als hätte sie sich rächen wol len für ihre kecke Neugier. Gleichwohl ließen ihre feuchten Augen, das Scheue ihre Blicke und das krampfhafte Zittern ihrer Wangen jeweden hinlänglich wahr nehmen, wie unendlich tief die Angst war, die ihren Busen erfüllte. Die Wehrmannen begannen nun sich zu unterreden über das lange Ausbleiben des Herzogs und über die sichtbare Auf regung seiner Braut. Sie mühten sich, zn errathen. welches Gcheimniß darunter verborgen sein möchte, und ob etwa der Zwist der Herzöge ein Hinderniß für die Heiyith geworden wäre. Viele Edelleute kanten eilig mit vieler Unruhe, um Ra ganher um Erklärungen zu fragen, welche er ihnen nicht geben konnte. Nagasshers Zustand ward unerträg lich. als er sich selbst und seine Schwester als Gegenstand d.r schimpflichen For schlingen der Wehrmaunen wahrnahm, und zu bemerken glaubte, daß Einige sich über feine Verlegenheit einander zulächel» ten. Allmählich stieg ihm daS Blut zu zu ftopje eine Weile noch bezwang er sich mit Gewalt, doch ballte er im Stil len die Faust, stampfte auf den Boden, uiuitrstänbüdic Worte murmelnd. Eine haibe Stunde ist bereits vorbei! bemerkte der Oberblut mann. Zn Pferd', tini.ic Mannen, rief JRagojt bev aus, indem er sich an einige Edelleute wandte. Der Schimpf, der uns ange- than wird, soll heute noch gerochen wer den Ich nehme Euch Alle zu Zeugen, bvi ich feine Ursache gab zu dein Unheil, das entstehen wird. Fließt das Blut der Merowinger in den Straßen von Sues« rinunm, so messet die 'Schuld dem Mein eidigen bei, der Euren Herzog be schimpft nnd Euch Alle mit Schande be ladet. Beeilt Euch in vollem Lauf nach Suessionum! Lutgardis schlang beide Arme den ioal'° ihres Bruders und, um seinen Zorn zu besänftigen, wiederholte sie nun alle die Gründe, die er selbst geltend ge macht hatte, »i ihr Hoffnung einzuspre chen. Sic legte ihm vor Augen, daß vielleicht einige eiii.y Geschäfte oder eine Abhaltung durch Gesandte die Ankunft des Oberherzogs fo unerwartet könnte verzögert Huben daß selbst ein Unfall mit seinem Pferde oder irnend welche andere unvorhergesehene Gründe zurei chend sein könnten, Verzögerung '.tt ver ursachen. Sic bat ihn, doch nicht durch Uebcrcilung Unheil herbeizuführen, und suchte durch Thränen seine losgebrochene Wnlh zu überwältigen. Wicht minder bemühten fi.h die Man nen anhaltend, ihren Herzog zurückzuhal ten und baten ihn, znm wenigstens noch eine Viertelstunde zu warten. Die Knechte hatten die Pferde bereits au5 dem Weihbnsch geholt die unruhi gen Thiere standen in der Nähe der Wcihtafcl. Sie wühlten den Boden mit ihren Füßen auf und warfen den Schaum in großen Flocken auf die umstehenden Aehrmannen. Endlich ließ sich Raganher, nachdem er feinem tinunu durch eine Flnlh zorniger Reden Luft gemacht hatte, durch seine Schwester und durch die Edelleute erbit ten. Er stimmte zu, noch eine Viertel stünde zu warten doch sobald die Zui abgelaufen sein würde, sollte auch der Zug zu Pferde, und in blitzess.tniellem Laut nach Snessioninn r"tn, um v:v dem Oberherzog Rechenschaft über, fein um Rach^ schreiende* Betragen zn for dern. Denselben Morgtit stand Chlodwig einige Zeit vor der nt feiner Verheira tung festgesetzten Stunde im großen Saal des Grafenthurms zu Suessionum. Sein Hausgraf Siegebald brachte ihm seinen fchönsten Mantel und feine präch tigsten Waffen, damit er sich bereit mache nach dem Mahlberg ^n gehen, Anrelianiis saß in der Tiefe des Saals vor einem Tische, da« Haupt in der Hand und scheinbar einige Briefe überblickend, gleichwohl in Wahrheit ganz versunken in fern ablenkende Gedanken^ die gewiß nicht erfreulich waren, denn fein Gesicht war aufgeregt und zeugte von tiefer, aber stiller Trauer. Noch ein« Stunde, Herr Herzog, und Ihr werdet getraut fein sagte Siegebald, Eure Verbindung mit meiner Nichte ist ein Segen der Asen ein unzerreißbare« Band zwischen den zwei vornehmsten Gauen. Die Wehrmaunen freuen sich dessen mich macht da« ruhmvolle Eretg niß glücklich, weil ich die ungemeine Ehre genießen werde, mit Euch, meinem Herrn, durch Bande des Blute« verwandt zu werden. Der Oberherzog antwortete nicht? auf die Bemerkung«» Siegebald'« dieser fuhr fort: Herr, Ihr werdet gewiß großmüthig genug sein, um zu vergessen, was am T.ige der Beuteverloosung zwischen Euch und Herzog Raganher geschehen ist, nicht wahr? Die Heirnth mit seiner Schwe stcr ist eine Versöhnung, die Alles au« gleicht und ebnet Mit einem strengen Blick antwortete Chlodwig: Ich danke Dir, Siegebald, für Deinen Gltickwüusch. Möchte es Wahrheit fein, daß meine Heirath mit Lutgardis ein Se gen der Asen ist. Ich wünsch' c8 Laß aber Deinen Rath und Deine Be merkungen in diesem Augenblicke brauch' ich sie nicht! Ein Ausdruck von Merger lief über Siegebald's Antlitz, während er einen neidischen Blick in die Tiefe des Saales warf. Mein Rath wird mit Schmach ver worfen, dachte er bei sich selbst, der chrift» liche Schmeichler da hinten hat allein Recht, zu sprechen und zu rathen. Aber heute wird es mein Amt. Nun geh, und laß die Pferde bereit machen, befahl Chlodwig. Mau stelle gleichfalls in Bereitschaft den goldenen Kopfschmuck, den ich Lutgardis zum Brautschatz aeben will matt lege ihn in das schöne Kästchen, das mir bei der Ver loosung zufiel. Ich werde Dich rufen, wenn ich Deine Hülfe nöthig haben werde. Mit unzufriedenem Murmeln verließ Siegebald den Saal. Der Obcrhcrzog blieb in Gedanken stehen. Dann ging tr rtnige Schritte weiter in den Saal hinein, kehrte zurück, nahte einem Fenster, sah zerstreut aus den Platz in unbestimmte Gedanken ver loren, bis er endlich das Fenster verließ und sich aus einen Stuhl am Tische vor Aurelinnu«' niedersetzte. Nachdem er eine Weile seinen Vertrau l.n angesehen hatte, sagte er wie zer streut: Aurelian»?. Du hast zn mir seit dem Tage der Schlacht nicht von Chlotilde gesprochen? Der Römer sah Chlodwig ganz ver wundert an nnd antwortete: Ich habe es mir verboten, Herr Herzog. I lv.ihrlich und ich bewundere Deine rechtschaffene Anhänglichkeit. Aurelianiis den» es ist mir nicht entgangen, daß mein Verfahren gegen König Hilperich Dich betrübte. Lieber hättest Du gesehen, daß ich mit Lutgardis gebrochen hätte, nicht wahr? Aber Dn hast Deine Wünsche meiner Wohlfahrt unterworfen, fleht einzig Wort gegen meine Heirat!) ist seit jener Zeit Deinem Mnnde enthalten. Hab' Dank für Deine gute Frenndfch.ift, Herr, Eure Heirath mit LntgaidiS ist und bleibt eine Rotbwendigkeit, der ich mich unterwerfe, obschon sie mich tief be trübt, und ich würde niemals die hand dazu geliehen haben, wofern nur ein ein ziger Strahl die Möglichkeit einer ande reu Hoffnung gezeigt hätte. Du ii st geträumt von einer Heiiaih zwischen mir und Hilperich'« Tochter? Geträumt, ja, Herr Herzog! geiiüuint wie von etwi'?, da? ruhmreich und heil voll gewesen wäre Schi Ihr, Herr, mit einem Sproß aus königlichem Geblüt getraut, nähmet Il,i zugleich Platz unter den Fürsten des Occidents in tiurtv Person wurden die nordischen Völler mit de» südlichen Nationen verbunden in dem Ihr eine Christin neben Euch auf den neuen Thron stelltet, würde ganz Gallien und selbst ein Tbeil der Völ ler von Bnigund Eurer Erhebung zu jauchzen, als einer unermeßlichen, von der Gottheit der Menschheit erwiesene» Wohlthat. Und welcher Fürst wäre Euch an Ruhm gleich gewesen,• wen» Euer Thron nicht allein auf der überwäl tigenden Mo cht Eurer Waffen, sondern dazu noch auf der Liebe des Bolls ge ruht hätte ... Aber wozu Mi mit soIrfVn schönen Aussichten beschäftigen? Es ist ein Traum. Ehe es Mittag wird, wird er für immer in Nichts nerfnnken sein Chlodwig schüttelte den Kops noch einem Augenblick Ucbcrlcgiiiig sagte er I wie gleichgültig: Wie mag es je'^t der schonen Königs tochter wohl gehen, Aurelinnus Sie muß bereits lange in Burgund sein. Ohne Zweifel. Sie wird luohl auch längst den Ober Herzog der Franken vergeiien haben? Sie Euch vergessen? rief der Römer mit unwillkürlicher Begeisterung cnis. Sie Euch vergessen? Und erreichte sie ein Alter von hundert Jahren, sie würde sich Eurer erinnern. Die arme Fürstin, sie meinte, daß Gott -sie selbst vorherbc stimmt Hatto, Ente Braut zu werden. »ft*. luSsixLj—M1.3& A-- e,r J/ W S* *. "V, i"* ...tz^-M .-- 4 4-' ß* ,t.-M •*....^A, .y .,L- j-::: 4"'*• S-.^a 6e No. 31. Glaubst Du denn wirklich, AnreÜai ns. daß sie mehr oli freundschaftliche nungen für mich hegte? Ihre bitteren Thränen beim Abschied sagten sie nicht« fü* Euch Verständliches, Chlodwig? Und weckten sie nicht wenig sten« tin (Befühl von Mitleiden in Euch'( Der Oberherzog ergriff die Hand dc5 Römers mit Gewalt und rief wie erbit tert aus: Wenigsten« Mitleiden? Ach wüßtest Dn, wie brennend ihre Thränen, Trov fen fur Tropfen, mir auf Herz gefallen sind! Betroffen sprang der Römer von sei nem Sessel ans und sprach bittend: Chlodwig, was hat Euch denn in met« nen Worten so erbittert? Plötzlich ruhiger werdend, antwortete der Herzog mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen: Ich schäme mich über meine Schwach heil. In meinem Hochmuth wähnte ich meinen Willen mächtig genug, um Alles zu überwinden, und er beugt sich mit ein Grashalm unter dem Druck einer Er innerung WaS würden doch bit Wehrmannen von Chlodwig denke», wenn sie einen einzigen Blick in seinen Busen werfen könnten? Soll ich eS Dir bekennen, AnreliannS? Mein Herz ist aufgeregt! aber eS ist weder Streitlust, noch Rachedurst, noch Ruhmgier, die e« erfüllen. Ach, es demüthigt mich: ich habe Verdruß! Verdruß? wiederholte der Römer mit Verwunderung, doch in teilnehmendem Ton. Der Herzog wie? mit der Hand gebie tend auf einen Stuhl und sprach mit Entschiedenheit: Setze Dich nieder! Alsbald wird Lut gardis mein Weib geworden sein. Jetzt, wo diese Heirath eine ewige Kluft zwi schen mir und Chlotildis zu graben im Begriff ist. jetzt will ich Dir fügen, wie e« da drinnen in meinem Busen aussieht. Es sei da? letzte Mal, daß der unheilvolle Name fiber meine Lippen geht. Hure lianus, Du weißt eS, wie muthig, wie verjweiflungSvoll ich gegen ihr Bild ge stritten habe. Ich Hab' eS nicht über» winden können und waS ich auch ver» suchte, um ihr Gedächtnis! aus meinem Geiste zu bannen, sie blieb und siegte über AfleS. Mitten in der Schlacht gegen die Römer stand sie vor meinen Augen, und ich dachte^ daß meine Tapferkeit mir Ruhm bei ihr einbringen könnte auf dem Mahlberg, vor der Asen Weihtasel, in diesem RathSsacil mitten unter Edflleutcn nnd Abgeordneten, in Gegen wart von Gesandten, überall schwebt etwas vor meinen Blicken, worin meine Seele ihr bezauberndes Antlitz zn ent decken weis Des Nachts fahr' ich anS dem Schlafe auf, eis ob jemand mir in'« Ohr gesprochen hätte c5 ist ihre Stim me, die mich weckt und bei meinem Na men ruft. C? ist etwas UebernatinlichcS in meinem Gemütszustände, etwas Ge heimnißvollcs, da? mich betroffen macht und mir manchmal ten Gedanken nahe lent, daß nicht allein der Gott der Chri sten Neigung für mich in Chlotilden Buien gesenkt hat, sondern daß mich die mächtige» Ase» in Glanzheim mich un widerstehlich zu ihr treiben. Hätte meine Verlobung mit Lutgardis mich nicht be reits durch ein feierliches Gelobniß au ein anderes Weib gebunden, sei versichert. Aurelinnu«, ich hätte die Bande der Ebc gescheut, mich hingegeben an die geheime Macht, die mich beherrscht, und gewartet, bis daß das NalHsel des Willens der Aien sich aufgelöst hätte. Denn könnte Chlotilde meine Lebensgefährtin werden, ich entsagte Allein, sosern es erfordert würde: Ruhm, Macht, Reicht um, Herrschaft, Alles gäbe ich hin für ihre Hand, wenn nur mein Schwert und Wodan's Gunst mir übrig blieben. Meine Liebe zu ihr würde mir Mut nn» Glück genug schenken, um einen neue« Thron für sie zu gewinnen, und stände er am äußersten Ende der Welt. Der Ottinur horchte fetmffen o'!r Chlodwia's Worte. Er konnte die ft ill t: Gelassenheit des Oberherzogs nicht be greifen es war etwas so Schmerzliches, etwas so tief Duldendes i:t dein Tone seiner Stimme, daß Aurelianus von in nigem Mitleid bewegt wurde. Laßt das Gaukelspiel Eures Geistes fahren, Herr Herzog, sagte er. Wie cS auch wäre, es bliebe doch immer ein un iibmuiiibliches Hindernis* bestehen, wi-il Ihr Euch mit keiner Christin verbinden wollet, und Ihr unmöglich hoffen tonnet, d.iß Hilperich's Tochter jemals E.ut Ascit verehren würde. Wieder saß der Herzog da mit nieder geschlagenen Auge» ans den Tisch blieliiO und sprachlos i» Gedanken verweilend. Aurelian:!« sah ih» eine Weile in der Stille an und sagte dann, indem er von seinem Sessel aufstand: Chlodwig, da bringt man bereits die Pferde: die Stunde naht. Die Stunde naht! wiederholte bet Herzog zerstreut. Noch einige Augen blicke, und Alles wird vollbracht sein! Er erhob sich gleichfalls und trat in die Mitte des Saals. (Fortsetzung folgt.) 1 -ü A -"1 "x. vN 1 b\S st ch g. Mutter: „Du solltest doch mehr O»l gebrauchen Dein Haar wird sonst ztt spröde." Tochter: „C nein, Mama, die Herren lieben es nicht, denn es vcrditU ihnen ja die weißen Westen. Mn JS& \n\n Meli ose, Minn. 14-