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Weyer u. Brick, I St. Elo»d, tRinn., «»scheint ifbfit Donnerstag, und kostet jährlich in Vorausbezahlung: $2.00. Fiir weniger alt 6 Monate wird fei» Abone went angenomme». Bon Abonnenten, bit bit Zeitung nicht aus drücklich abbestellen, wird angenominen, baß sie da« Abonnement fortzusetzen wünschen. Die Berabsäumung, ober Verweigerung der Abholung ber Zeitung ttou bem Postamt«, wohin dieselbe beordert worden ist, sowie die Ititivr Uffung der Anzeige an die Herausgeber von der «ttoa stattfindende» Ortsveränderung, und der Rugab» de» neuen Wohnort« entbindet nicht von der Bezahlung de« vollen Abonneinentsbetrages. *"7 Anzeigen, welche ohne Bemerkung zur Aufnahme eingehen, werbe» s, lange eingerückt und berechnet, bi« sie «bbcstellt werden. A werden zu den gewöhnlichen Preisen eingerückt, nämlich 10 (Sent per Brevicr Zeile, für bit erste Einrücknng und 6 Cents für lebe folgende. Kür Anzeigen, die längere Zeit Rehen bleib»», wird ein bedeutender Abzug er laubt. Die Herausgeber sind im Besitz einer voll, ständige» Auswahl Äeuer uufc geschmackvoller Letter», Mb daher sind sie int Stande, Drucksachen aller Art t« deutscher und englischer Sprache •uf'l Schnellste, Schönste und Billigste 8« liefern Mb kutpfehlen sich zu geneigten Aufträgen. Gedruckt werden: Letterheads, Billhead», Geschäftskarte«, cu Vtftklluugeu und Gelder adressire man: & D. 402, E. A. Oilman, 6 6 ZiSSk Empfiehlt sich dem Publikum im An. und Verkauf b#n Grundeigenthum. Et. Lloub, Minn. tretet .V:v: Rechts-Anwalt. .. Office Im Court-Ha us, 'f A Händler in Land- Marren!« nud !?and -Scrip. fioUecfiinen aller Art werden prompt besorgt. St. Cloud, Min». l— J.E Campbell, M. D. Eklektischer Arzt und Wundarzt, heilt chronische und akute Krankheiten. Melrose, Minn. 14- Dr. C. S. Weber. Homoöpathischer Ar t. tz«N0öMthische Bücher —itnb— 9?orbfterit I «»i sMetiwe. HiAorislh: ttrAtibluna aus bciu 6. SafirhunsrH. Herautgegeben ben Äf«. 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Nikolaus König, Eigenthümer. (*in an «gezeichneter Tisch und gute Bet teu. Geräumige Stallnug. ?itte, mein eomfortabel eingerichtetes Hotel, üildarf, güugst zu berücksichtigen. Historisch: Erzählung aus dem 6. Jahrhundert. -*jg Bon Heinrich Conscience. (Fortsetzung.) Wohlan, sagte er, mit Muth und (But schiedenheit das Schicksal angenommen! Aurelian»?, ich will, daß Du meiner Braut ein Geschenk machest, damit sie Dir nicht ««geneigt sei. Neben meiner Schlafstätte in einem Kästchen wirst Du zwischen andern Gegenständen ein golde nes Armband mit blauen Steinen finden. Gib es Lutgardis in Deinem kernten bei unserer Zusammenkunft, und sei ge= gen sie freundlich und anhänglich, wie gegen mich selbst. Deine verträgliche Güte wird ihre Gunst gewinnen. Sollte ihr strenges Auftreten £ich einmal be trüben oder beschimpfen, so klag' es mir in Ruhe ich werde Dich beschirmen. Lutgardis ist eingenommen gegen die Christen, ermieberte Aurclitimts. Doch ist zu hoffen, sowie Ihr sagt, Herr Her zog, daß ich mit Vertragsamkeit und gn tem Willen ihr Vorurtheil werde über winden können Aberhorch! Was ist das für ein Geräusch von trabenden Rossen auf dem Vorhof? Gewiß eine eilige Botschaft. Der Herzog wandte sich um und ge dachte sich der Thüre zu nähern, aber jetzt überraschte ihn eine unerwartete Er scheinung. Eine ganz in Schwarz gekleidete Frau trat i» den Saal, sah mit scheuen Blicken auf die zwei Personen, die sie darin be merkte, und sang dann mit einem Angst schrei zu Chlodwig's Füßen in die Kuiee. Sie hob die Hände bittend zu ihm auf und rief in lateinischer Sprache: Gott Dank, daß ich Euch sehe, Chlod wig^ möchtiger Herzog der Franken, Hülfe, Hülfe für Unglückliche! Erbar mung! Erbarmung! Chlodwig sah sie mit staunenden Bli tfe» an und war so bewegt, daß er sie ohne Antwort knien lieft. C, erbarmt Euch unser! rief sie noch mals, indem eine Thränensliilh ihr ntiS der ohu- den Augen stürzte und sie unter Wucht ihrer Empfindungen schier mächtig wurde. Zuerst hatten die Gesichtszüge dieser Unbekannten den Herzog tief ergriffen, so daß er selbst vor Anfügung zitterte er glaubte Chkotilden's Stimme zu hören und ihr Gesicht zu sehen doch bald gab er diese Vermuthung auf, denn die knie ende Frau war nicht schön, obwohl eine entfernte Aehnlichkeit mit Chlotilde auf ihrem Gesichte zu erkennen war. Chlodwig hob sie mit der Hand vom Boden anf, führte sie zu einem Stuhl und sagte mit innigem Mitleid: Stillt, setzt Euch nieder, Frau. Mäßigt Eure Trauer. Was auch die Ursache Eurer Leiden sei, nicht vergebens sollt Ihr mich um Schuh gebeten haben. Stillet Eure Thränen, sagt mir, wer Ihr seid. Die Fran strengte sich an zu antwor ten doch vor Schluchzen versagte ihr die Stimme. Endlich sagte sie: O Chlodwig, Euer ruhmreicher Name ist mir bekannt: ich bin Chrono, Hilpe rich'S Tochter, Chlvtilden'S ältere Schive ster ... Chlotilden's Schwester! riefen der Herzog und Aurelianus zu gleicher Zeit jKit Ueberraschung auS. Ach, verwundert Euch über meine Thränen nicht, klagte Chrona, der Kö nig, mein Vater, ist tobt, mein« Mutier ist tobt, meine zwei Brüder sind tobt, meine. Schweigt, schweigt, rief Chlodwig zit ternd aus. Euer Mund ist voller Unheil! Herr, was Ihr fürchtet, ist nicht ge schehen, sagte Chrono. Ach! rief Chlodwig mit einem tiefen Seufzer, als siele ein schwerer Stein ihm vom Herzen. Chlotildis? Sie lebt, nicht wahr, sie lebt? Vielleicht! sagte die Jungfrau unter netteit Thränenströmen. Wie, vielleicht'? Was wollt Ihr sa gen? Sie lebt, wenn anders der Mürber nicht bereits ihr Haupt vom Block hat rollen lassen Das Beil liegt bereit. O, was für schreckliche Nachricht bringt Euer Wort! rief der Herzog mit erhöbe ncn Armen. Chlotilde, ein Beil, ein Block, ein Mörder! Und Aurelianns bei der Hand fassend, sagte er in aller Eile: Geh, gib Befehl, daß Niemand sich unierstehe, in diesen Saal zn treten. Sag'Siegebald, daß man noch einige Augenblicke warte Dn, kehr' zurück, spute Dich! Wartet, Frau, erholet Euch, schöpft Athem, damit Ihr deutlich mir erzählen könnt, was ich ganz wissen will. Mit diesen Worten riß er das Beil von seinem Gürtel und es drohend mit der Faust schwingend, zürnte er: Bei Thor's Hammer! Wenn ihr Hanpt vom Block gefallen wäre, ich würde auch eins abschlagen für jedes Haar, bas iii ihre fchwarzcn Locken geflochten war. Das Land, wo sie ermordet worden, würde ich mit Feuer und Schwert durch ziehen, ihren Namen stundenweit auf ber Erde mit Strömen Bluts schreiben! Aureliauus kehrte zurück! der Her zog nahm einen Stuhl, setzte sich vor Chrona hin und sagte: Nim, Fran, sprecht, was ist geschehe» Ach. es ist so unsäglich grausam ,i„b ch Herzlich, daß mein Mund sich sträubt. Ich war in Ohnmacht gefallen bei meines Baters blutigem Leichnam, als plötzlich die -stimme meiner Mutter den Palast mit kläglichem Hnlsegegeschrei er füllte und mich aus meiner Bewußtlosig keit weckte.. Ich flog »ach oben bis auf die Guilerie des Thunnes, bessen Fuß a Glitt! warum hast Tu mir meine Aiigcit nicht erblinden lassen! Warum nahmst Du mir nicht das unselige Le ben .. Meine Mutter! ach cs erstarrt mir das Blut in den Adern, meine Mutter! Man band ihr einen großen Stein nm den Hals und stürzte sie so lebend und um Hülfe rufend in den Ab grund Die Sprache erstickte in Chrona's Brust. Chlodwig saß mit bem Beil auf dem Schooße und drehte diese Waffe kranipf Haft iii der Hand. Er schaute stumm das weinende Mädchen an, während seine Brust, schnell Athem holend, auf und nieder ging, und ein dumpfer Laut, gleich dem verhaltenen Gebrüll eines Löwen, seiner Kehle entfuhr. Aurclianus hielt die Hand vor die Augen, um Thränen des Mitgefühls zn verbergen. Nach einem Augenblick Ruhe fuhr Chrona fort: Ich halte zwei Brüder sie waren aus einen Thurm geflüchtet und hatten sich versteckt. ES ward dem wilden Eroberer verrathen er ließ den Thurm bis zu einer bedeutenden Höhe mit Holz umle gen und verbrannte lebendig meine un glücklichen Brüder .... Mir ließ er daS Haar absehneiden nnd bannte mich in ein Kloster. Die Schönheit meiner Schwe ster Chlotilde flößte ihm Schreck ein er fürchtete, daß sie ein Fürst zur Ehe for dem, und sie so einen Rächer des Mords ihrer Eltern finden möchte Todt oder lebendig, sie hat ihn gefun den rief Chlodwig aus. Aber, sagt, wo ist Chlotilde jetzt Sie sitzt gefangen auf einem festen Schloß im Gebirge, wahrscheinlich in der Nähe von Divio. Eine .zahlreiche Wache hütet sie. Schon mehr als ein«' mal hat ber gransame König, ihr Oheim. Befehl geben wollen, sie zu tobten doch seine Hofleute, von dem Unglück und der Schönheit meiner Schwester gerührt, haben es vermocht, daß bis jetzt dieses llrtheil noch nicht vollzogen ist. Sie ist in einer gesährüchen Lage, jeder Taa kann ihr IetzUr sein. Auf Euch a St. Cloud, Minn.. Donnerstag, den 27. Juli 1876. es zn erzählen. Ihr auch, Herr, obschon uttserm Geschlechtc nicht verwanbt, wer» det zittern und erschrecken an dem, was Ihr vernehmen sollt. Der König, mein seliger Bater, hat Euch gesagt, daß er mit Gondebald, seinem habsüchtigen Bruder, einen Waffenstillstand von sechs Monaten geschlossen hatte. Voll Ver trauen auf den beiderseitig geschlossenen Vertrag ist mein Vater zu Euch gekom men, indem tr die Sorge für sein Reich seinem andern Bruder Godcmar über ließ. Während seiner Abwesenheit hat der meineidige Gondebald den Waffen stillstand gebrochen, ein mäckMeS Heer in's Feld rücken lassen und die Schaaren geschlagen, die wir in aller Eile ausge schickt hatten. Als mein Vater mit mei ner Schwester Chlotilde aus Belgien zu rückkehrte, hatte Gondebald bereits den größten Theil seines Reiches eingenom men. Unsere Hanptstadt Vienna mit ihren Umgebungen war das Letzte, das noch nicht durch unsere Feinde überwäl tigt war. Mein Bater beeilte sich bei seiner Rückkehr, Mittel zu unserer hoff uungslosen Verteidigung zu finden er suchte die Leute vom platten Lande un ter seine Fahnen zu locken, und meinte, dadurch noch Kriegsmacht genug zusam menzurassen, um in Vienna aus Eure Ankunft zu warten. Kaum vier Tage nach ihrer Rückkehr erschien ein furcht bares Heer auf den Feldern rund um seine Hauptstadt. Es war der wilde Gondebald, der da kam, um Vienna zli belagern. Alsbald ward die Stadt zur Uebeigabe aufgefordert aber mein Va tcr schlug die Aufforderung unerschrocken ab. Des andern TagS ward die Stadt so gew.allig bestürmt, daß der Feind an mehr als einer Stelle die Mauern erstieg doch überall ward er mit großem Verlust zurückgeschlagen. Dies unser Glück er l'iticrie Gondebald sehr noch zwei schreck liche Stürme wurden abgewehrt aber ach! den vierten Tag wurden die Kriegs lenle meines Vaters überrumpelt, auf den Mauer» und Festungswerken nieder geschmettert und in ganzen Haufen er» schlagen. Der Feind erbrach die There, und das ganze Heer strömte in die Siadt, mit Feuer und Schwert Alles Vernich tend. Alles tödlend .... Die Straßen waren bedeckt mit Leichen der wehrlosen Bürger, Frauen und Kinder. Weiter, weiter! ri^f Chlodwig gebie tend aus und mit verhaltener Wuth in der Stimme. Fahrt fort, sag' ich euch. Ach, laßt mjch Athem holen, schluchzte Chrona. Was ich Euch sagen innß, ist so unmenschlich, ist so eine schnöde Mord that, daß Ihr es nicht glauben werdet. Es durchschauert mir den Busen ich bebe, indem mein Mund es Euch erzählt. Mein armer, mein unglücklicher Vater, unter meinen Augen spaltete Godebald mit eigener Hand ihm den Kopf so that er auch mit meines Äalers Bruder .... nnd die beiden Leichen durchbohrte er wohl zwanzig Mal mit seinem Degen ... «sie schwieg eine Weile um ihre Thrä nen abzutrocknen, und fuhr dann schluch» zeud fort: Chlodwig, hofft sie Euer Name allein war der Nothschrei, der ihrer Brust bei der Ermordung ihres Vaters entfuhr Euch allein ruft sie in das schreckliche Ge» fängniß... Sie soll nicht lange gefangen bleiben! rief Chlodwig, und sollt' ich das Schloß bis auf den legten Stein vernichten, sie soll heraus, so wahr ich lebe! Herr! bat Chrona! laßt iHc Gc» batiken an Gewalt, aI8 schädlich fahren. Die Männer, die meine Schwester be wachen, haben einen strengen Befehl, sie zu tobten bei dem geringsten Versuch, sie zu erlösen. Eine Gesandtschaft müßt ihr an Gondebald richten, und mit Ver sprechungen »der Drohungen Chlotilde auS seinen Händen zu erhalten suchen. Euer Name ist weit genug berühmt, da mit Eine Bitp Eindruck auf Gondebald mache Euer Sieg über die Römer wird a Die Schritte eines trabenden Nosseü wiederhallten klirrend auf Mit Vorhof ein Edelmann kam sehr aufgeregt in den Saal gedrungen, wo er, schier außer Athem, zu Chlodwig sagte: Herr, bcr herzog von Kameryk hat vergeben? auf Euch gewartet auf dem Mahlberg er ist von äußerster Wuth entbrannt und kommt in vollem Laus mit seinen Edellcuten hierher geritten. Nehmt Euer Leben in Acht er hat geschworen, seinen Zorn in Eurem Blute zu kühlen. Und wirklich hörte man schon aus der Ferne daS dumpfe Getöse von tierworre* nein Pferdcgetrappel. Geh auf den Hinterhof, sagte Aitie lianns erschreckt zum Boten, laß des Herrn Leute schnell herein kommen. Aber bevor dieser Befehl ausgeführt werden tonnte, hielt R'aganher's Zug schon ans dem Platze, und seine Leute kamen zugleich mit Chlodwig's Leuten den Saal hineingeströmt. Chlodwig war, ohne zu erschrecken,'in den Hintergrund des Saals gegangen. wo ein Tritt von Hotz sich über den Bo de» erhob. Auf dieser kleinen Erhöhung, die zum Sejscl für den Borsihcudeii de Römischen Raths gedient hatte, stand Chlodwig, das Veil in der niederrängen« den Hand.. Sein bloßes Schwert stellte er neben die Wand an seine Seite, um es ergreifen zu können, wofern sein Veit brechen obit' fehlschlagen sollte. solcher Stellung, mit einem stillen Zuge ociH&e'rnchtitng um den Mund, erwartete er den, der ihm an's Leben wollte. AurelianuS und Chrona hatten sich, zitternd vor Angst, in eine Fensternische neben den Herzog gestellt. Die erschro ckene Jungfrau hatte ihren Kopsschleier niedergezogen und ihr Gesicht verhüllt. lun' O, die Schwarzhaarige! rief sie. Mein Traum! Chlotilbe! Die Verfüh rerin sie ist an Allem Schuld! Und bevor sie Jemanb zurückhalten konnte, sprang sie mit einem Rncheschrei 'in den Hintergrund des SaalS, faßte Chrona's Schleier und riß ihn mit Ge walt von ihrem Gesichte weg. Ein Schrei peinlicher Ueberraschung entfuhr ihr, als sie bemerkte, daß sie sich geirrt hatte gleichwohl regte die Aehn lichkeit dieses Frauenzimmers mit Chlo tilde sie so tief auf, daß sie dieselbe eine Weile mit von Haß und Zorn glühen den Augen ansah. Sie kehrte sichtbar zitternd zu ihrem Bruder zurück. Dieser Borfall hatte Aller Aufmerk samfeit auf bas unbekannte Frauenzim mer gerichtet, das Lutgardis' Ausruf als die Tochter Hitperich's angezeigt hatte Naganher selbst hatte einen Augenblick seinen Feind vergessen, um auf du Auf klärung dieses unerwarteten Rälhsels zu warten. Was Chlodwig betrifft, so stand er noch immer in bcrfelben Hallung, den Blick bewegungslos auf Raganher heftend. Letzterer wandle sich auf's Neue zum Ober herzog und rief drohend Du antwortest nicht Was wir furch, teten, ist also wahr? Deine Frechheit hat lein Ziel? In Deinem Blut Ä""Ll!lr!^..tol^rm$nA1.3:iu Dm', den er fassen sollte, rief sie mit einer unbegreifliches Betragen erklären rechtfertigen ooei uf einmal flammten Lutgardis Augen von düsierin Feuer sie hatte das fremde Weib bemerkt nnd einen Thcil ihres Ge sichtes gesehen. a Raganher hatte sich wehrend dieser Worte bem Oberherzog noch mehr ge nähert und schien ihm mit feinem Schwert zu drohe». Zurück, bei Deinem Lebe»! schrie Chlobn-ig mit blitzendem Feuer in den Augen. Noch einen Schritt, und Dein Haupt rollt vor meinen Fußen! .... schweig, ich werde Dir antworten. Nachher kannst Du den Tod suchen, wo-1 I r,i Tu sterben willst. I Die Edellente drangen in Naganher, um ihn zu einiger Geduld zu vermögen und den Oberherzog sprechen zu lasten. Chlodwig sprach mit imponirender Külte: Ich habe mir zum Besten deS Franken biindcS ein schmerzliches Opfer aufgelegt und mich dem Zwang unterworfen, den Du auf mir lasten ließest. Die süße Freia hatte Deine Schwester mir nicht beschieden, und doch wollte ich ihre Hand annehmen heute standen meine Pferde schon anf dem Hinterhof bereit, um mich Zum Mahlberg zu führen, als ein uner warteter Zufall mich zurückhielt. Ich hätte Lutgardis zur Frau genommen, es war mein fester Entschluß, obschon Dein übermütiges Betragen, Raganher, mich bereits tief verwundet und die Bande der Freundschaft zwischen uni für imitier a Mein Betragen? fuhr der Herzog von Kameryk heraus. O, Du bist vermessen und unverschämt, Du, der Du so blutig mich beschimpft hast! Ich halte es unter meiner Würde, loci* ter ein Wort an Dich zu richten, sagte Chlodwig mit dem Ausdruck der Verach tung. Ich habe Euch blutig beschimpft, st'gt Ihr? Wohlan, das Gesetz gibt Euch das Mittel, Euch zu räche», Raganher, Herzog von Kameryk, ich berufe Euch iii die Kampfschianken, um unser» Zwist in Blut zu schlichten. Kehrt zurück nach dem Mahlberg ich folge Euch gleich nach binnen einer Stunde sott Auge sichls der Wehrmanucii aller Gauen der Äsen Urlheil über nnS entscheiden! Raganher wollte noch gegen Chlod wig in Bedrohungen ausfallen, doch seine Edelleute erinnerten ihn, daß vollkom mener Friede und völlige Sühne statt finden müsse, sobald der Zweikampf an geboten wäre. Bis fetzt Ortitc Lutgardis, das Haupt auf bic Schüller geneigt, neben ihrem Binder gestanden. Noch einige tioss minfl auf Vollziehung ihrer Ehe" mit Chlodwig hatte sie behalten, da aus seinen Worten hervorzugehen schien, daß etwas Unerwartetes ihn zum Mahlberg zu gehe» Raglsiiher den Saal verlassen: doch sagte steheud zu ihm O Bruder! man entscheide auch über mein Loos, daß ich wisse, ob ich wu I a a Siiignnhcr lehne jich noch einmal zu Chlodwig und sagte: Also sogleich Friede sei zwischen uns und unsern Leuten, bis daß unsere Schwerter gegen einander funkeln. Was beschließest Du in Bezug ans meine Schwester? ?c.l r30lJ Raganher, mit aufgehobenem Schwert? und schien,' mit dem Blick u.r und seine Schwester an der Hand süh-. sich zu besinnen Alle sahen rend, kam .n den Saal hine.ngesturm!. ^sp^nnter Neugier und Aufregung an. die Erhöhung, worauf Chlodwig. Aurelinnns erbleichte und Ufe sieh iianb._ i-ie trotzige Yaitnng und die! bar bei ber Erwartung ber feierlichen forgoje jJiiciic de-3 ^berljcrjcijS mußten Annr-oii, bic über daS LooS des Chri ihn machen 1 antwortete nicht sogleich Eide, slenihums entscheiden sollte. einen tiefen Eindruck auf stehen. Ucu die Spitze sei-- L^ardii? hielt die Hände bittend nach nes Schwertes zur Erde gehen und fragte: bem Oberherzog ausgesiieckt und weil zitternd vor Zoni: se ihn im Zweifel sah über den Beschluß. limine, bic von Thränen erstickt schien Chlodwig, Chlodwig, erbarme Dich meiner Liebe Gnade, Gnade für die, welche unaussprechlich Dich liebt, o, um Wodan's willen gib mir nicht den Todesstoß! Auf einmal hob Chlodwig da3 Hanpl empor und sprach: Ich breche mein Gelöbnis Raganher, Deine Schwester kann mein Weib nicht werden! (£in kläglicher Angstschrei entfuhr Lut gardis' Brust sie raufte sich die Haare aus und zerkratzte ihre Brust blutig vor Raserei und Scham doch das Gewicht ihrer Verzweiflung überwältiglc sie. Sie siel bewußtlos in die Arme ihres Brn hers, der unter rachsüchtigen Ausrufen, und von feinen Edellenteii begleitet, sie zum Saale heraustrug. Chlodwig schritt, immer sein Beil in der Hand hallend, von dem Tritt herab nnd gebot seinen Leuten, ihm auf den Hinterhof zu folgen. Aureliauus blieb einen Augenblick ver stummt stehen Chrona fragte ihn noch bebend Ach. ich verging fast vor Schreck waS wollte doch das unsinnige Weib von mir? Diese Frage hörte Aureliauus wahr scheinlich nicht denn er antwortete be geistert Fürstin. laß uns beten Der Augen blick ist feierlich vielleicht wird Gott noch heute etwas Großes geschehen lassen. Meineidiger, kann meine Rachsucht Be- Allem, was hier vorgeht. Mir bebt das Herz vor Scheit und (Hjrfincht. Der Wille bec Herrn wird sich kundihun. 'L" (i'hronci schaute ihn betroffen an. wäh rend er, mit glänzenden Augen nnd vor c» friedigung finden! Wie? Tu gibst einen Merovinger, einen Herzog und feine Schwester dem Spott von Wehnn.innen und Knechten preis und Du meinst, ich soll das verwinden? Kein Friede sei mehr zwischen uns. Es ist kein Plan mehr für uns Beide auf der Welt: einer von uns muß weg von der Erde! !^)e seinen allmächtigen Finger ui Aufregung fast außer sich, 'diese Worte wie eine Weissagung ausrief. Sic ge dachte wahrscheinlich, ihn um die Ausle gung derselben zu fragen doch jetzt trat! der Herzog in de» Saal und sagte mit hastigem Ton zu Aurclianus Das Schicksal kau» mir ungünstig sein der mtithigstc Held kann' unter einem einzigen unvorhergesehenen Schlag fallen. Fahre ich heute noch zu Wodan, so ist meine Laufbahn auf Erden been biflt und Alles ist entschieden. Kehre ich. jedoch siezreich vom Mahlberg zurück, dann mußt Du sogleich abreisen, Aure lu'.nus. 'juni ftouip Gondebald sollst .. Nun wohl, thut nach Belieben: ich gihuibut htilte, !os)c zwanzig Irene Leute hier zu Eurem l'iiiii wollte Schuh sie ihn mit No. 32. D» gehen und ihm sagen, daß Chlotilde meine Frau werden muß Chlotilde soll Chlodwig's Ehegenoffii, fein! rief Aureliauus mit Entzücken ans. während er unwillkürlich niederkniete und die Hände in die Höhe hob O Gott, allmächtiger Lenker der Schicksale, wer kann deinem heiligen Willen widerste hen Gepriesen sollst du fein in deinem unerforfchlichen Nathschlnß. O Dank. Dank, das du meinem Herrn Chlodwig dieses erhabene LooS vorbehalten hast! Steh auf! gebot der Oberherzog mit Ungeduld. Danke Deinen Göttern in meiner Abwesenheit. Ich gehe zum Mahlberge, überlege mit Chrona, was zu thiin ist, damit Dil mit Sicherheit daS Ziel Deiner Sendung erreichen mögest, Aurelian»?, Du bist Christ wie Chlo tilde Dn bist begabt mit Vernunft und Scharfsinn zeige mir jetzt, daß ich nicht mit Unrecht auf dich träne Sammele viel Gold, reiche Geschenke, Briese, Alles was Du für zweckmäßig erachtest. No thiqenfalls sollst du Gondebald erklären, daß. weil» ein Tropfen Bluts von Chlo tüde stießt, ich fein Land vernichtend durchziehen werde Du sollst ihm sagen, daß. wenn Chlotilde mir nicht zur Fruit gegeben wird, ich die blutigste Rache zum einzigen Ziele meines Leben? erwählen und mein Schwert erst ans Gondebald'S Leiche aus der Hand legen werde Sende eilig einen Voten zn Remigius, dem Bischof von Durocort: er solle mor «eil Vormittags hier sein, ich will ihiif sprechen Die vier Burgunder, die iiiit der Innafrau gekommen sind, habe ich in das Simmer jj(,fr diesen Saal, aehen lassen gib Befehl zn ihrer guten VoPflegling. Laß im Palast Helbergs bereiten für Chrona. Äch bin geistliche Jungfrau nnd darf hier nicht übernachten, antwortete das Mädchen. Heute noch werde ich mit meinen Begleitern diese Stadt verlassen und abreisen. Die Abtei von St. Mar tin zu Turoiiiint ist mir durch meine Obern zn Wohnung angewiesen. Haflia schritt er zum Saal hinaus und begab sich zu seinen Ebcllciilcn auf den Hinterhof. 'VII f. ^Raganher halte seine ohnmächtige Schwester unter den Säulengang «it dem großen Thor des Palastes getra gen, um ihr einige Hülse zu leisten aber kaum Halle er sie aus eine steinerne Bank niedergelegt, alL sie die Augen öffnete und wie liiiniuthig bit (ibclleule ansah, bic sie umringten. Die mitleidigen Blicke, die man auf sie richtete, schienen sie zn beschämen denn sie schlug die losgerissenen Haare in den Nacken zurück und sprang stolz aus, indem sie mit Heise»m Ton zu ihrem Bruder sagte: Mitleiden mit mir! Komm, sie sollen erfahren, was ein beschimpftes Weib ver» mag. Mi'in Haß wird schärfer schnei den, als Euer Schwert. Ach, rö mit est Du in mein Herz scheu! Du würdest •ijirücffchrcckcn und beben alles Gefühl ist verschwunden, und doch ist es voll voll Gift und Rachedurst Als sie mm ihren Bruder bei der Hand fortzog nach den Pferden hin, die auf der Mitte des Platzes von einigen Leuten auf-und ab geführt wurden, bemerkt« sie, daß Siegebald ihr folge» wollte sie Hinte ihn sich i» bittern Vorwürfen ge« gen Chlodwig ergehen und entnahm ans seinen Worten, daß er den Dienst de«? OberhcrzogS verlassen wollte. Cin Heller Schimmer funkelte in ihren Augen sie winkte den Hausgriif feit wärts bis zu einer bestimmte» Entfer nung. Dort begann sie mit geheimiiiß vollen Gebehrden ihm Dinge zu sagen, welche ihn zuerst sehr verwunderten, doch endlich seine volle Zustimmung zu erhal len schienen. Raganher und seine Gefährten waren zu Pferde gestiegen auch der Zelter ir Lnlgardis stand bereit. Ihr Binder rief mit Ungeduld nach ihr. Ein sonderbarer Zug von boshafte»» Lächeln erhellte Siegcbald's Gesicht, während er seiner Nichte die Hand bnirfif und zum Palast bc§ Obcrherzoas zurück kehrte. Lutgardis stieg zu Pferde. Der ,'}ng gallopirlc über bell Platz und in-richinani) mit Winbcsjchncile iii Den ersten haßen der Stadt „... Eine Zeitlang schien Lulgaidis von, Wuth entflammt und nut .Wuft beseelt j" sie trieb ihr Pferd iniT Hefligen Schlü gen vorwärts und quälte daS Thier, als wollte sie an demselben ihre Rache begin nen unverständliche, aber düstere Worte" stiegen aus ihrem Muube nub wenn ihr Geist Chlolildcn's feindseliges Bild ihr vor die Augen zauberte, verzogen sich ih'.e. Lippen krampfhaft zu einem bittern Grin* se», und ihr Blick funkelte von wilder Gluti)., :«i_ Gortsejiniig folgt./ W „Peter, warum bischt denn so still?" „Weil net gnu a gesse Han." „I um iii, du hättest doch gutta geffa „Nor, '. n:: no net P.-.:i wel," 1 Großer Gott! rief Aurelian»?, indem S er di( entwirft,^e.u Himmel erhob, WT,| fr Gull, du hast bich ntifcr erbarmt. Dein Name fei gibcnedi.it!... i». Hr \n\n St. Cloud, Minn. St. Cloud, Minn.