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4' •4 v&T1 .*** .. Vl.ii O ,* -4efii r»|J *"'•.. .e»r ,. 4 .fj* -v -i/p« r,* •74.* »8 #3i*äl fW**» ,-Ä.r •%.- %1 rj 1 t£ .v Ves ,3 ,. ^.. j^. -, Swcitcr Iahrqang. Der Nordstern HerauSgegcl't» von 3 Meyer u. Brich St. Cloud, Minn., ««schtmi jeden Donnerstag, und fojtcl jährlich in LsrquSbezahlnng $2.00. Kür wtZliger als Monatk wird kein Alwne mriit aiiflfiiommcn. "'n Bon Abonnenten, die die Zkiinnq nicht aus driicklich abbestellen, wird aiigen»»»ur», daß sie e- das Abonnement fortzusetzen wnns^n. Die Pcr.'bsäumn»fl, oder Berwriqerunji der Abholung er Zeitung tioti de», Postäiule, wohin dieselbe beordert worden ist, sowie die Unter» lassung der Anzeige an die Herausgeber A Gedruckt werde«: Letterhead«, w" villheadS. SefchästStarte«, ... Eirculare, 3 Blank«. *1 $. jv »-PÄ36- i: «y -9™, *}&* 'T4K"'i k*»- vlafett «. f. w. auf kürzeste Rotiz. ...... v-^ *fca I ... jj Veßell««geu und Gelder adreffire man: :t Meyer & Brick. Irr ?4?^^ ?j Von der etwa stattfindenden Ortsveriinderung, uui der Angab» de« neuen Wohnorts entbindet nicht van der Bezahlung des vollen Abonneinentsbetrages welche ohne Bemerkung zur Aufnahme eingehe«, werde« so lange eingerückt und berechnet, bis sie abbestellt werden. A zu den gewöhnlichen "i Preisen eingerückt, nämlich lu Cent per Brevier "l Seilt, für die erste Ginrücknng und 5 Lents für Jtehen ede folgende. Kür Anzeigen, die längere Zeit bleib»», wird ein bedeutender Abzug er laubt. Die Herausgeber stub im Besitz einer voll. Räudigen Auswahl Reit« und geschmackvoller Lettern, «ab beher sind sie im Stande, L\41 Drcksachcu aller Ürt te deutscher und englifchrr Sprache auf's Schnellste, Schönste und Billigste zu liefern -'j m»d tinpfehlen sich geneigten Ansträgcu. tW D. H. *07, Dr. H»mes ®. Kmklr, St. Cloud, Miun. icc über der ost-5"ssice.! Di'. Win Proesch, Deutscher Arzt. I??" Wohnung: :t Meilen dicsseit Aair Ha» de», nahe Vclden's Fan». e. %. GNm»». 1 S A Ympfiehlt fch dein Pnl'likum im Kn- mib Verlaus vvu Nrundeigenlhnm. 6t. (iioub, ytiiin. .!• Geter Brick, iiH Nechts-Auwalt. ,-e O a 'N Et. Cloud, Minn. Bank- und VKcchscl-0)cschäft von Thos. C. McChwe, Händler in Viinb »^.vvvcuUs mib Vanb Tcnp, 5 GoKi'ctioiicn nltvv Art lucvbcn prompt bvfovi)!. St. Cloud, Ä!i»x. 1 ~j71i Campbell, M. D. Eklcliischcc Arzt mib $!5iiiib«i' t, ljciU ichronische unb akute Krankheiten. Melrose, Minn, Dr. C. S. 1 ®uk ©telhiiHien bmi Hotel. 14- ft "I Homöopathischer Arzt. H»mo«pathische Bücher —und— 5,", Arzneien,^ I« großer Auswahl stets vorrathig. Mitmesata Haus! von B. Overbeck gl vlock too* der Post Lsfire, 2t. Cloud Ainu. t$r Tiefet (*fltel ist da« älteste in St. 6l»«h, und tun« in betreff lauter deutscher Köche, Meinlichkeit nnd Betten nicht nbertroffen werden St. Paul Haüsi U! Fort Straße, nrlwn der 3., üjt Uhas. Faber, Eigentümer,!«! i)i t xtiill St. Paul, Min nesota. •I Diese» Hotel ist auf's Beste eingerichtet nnd Mietet Raum für 80 Personen, ftür qute Spei den und freundliche Bedienung ist Sarqe qetra. -Neu. Da» beste Bier nud gnte Viqutiire, foiuic jfcir feinsten feiger«» stets an Gut« Stallungen bei»» Hause. ', KnUronit Danzse, Nikolaus König. Eigenthümer. IH?" (tin auilssezrtchneter Tisch nnd gute Bet veräuiniftt TlaUung. KUttc, mein coinfortabet eingerichtetes Hotel, (ölcbarf, gütigst zu kriitTfichliffen. .H rA r,4^ W Ein bitterer Zug schwebte um Lutgar» bis' Lippen, während sie antwortete Ach. Du glaubst, daß eine Liebe wie die meiuige, durch einen Schimpf, wie blutig er auch sein mag, aus dem Herzen zn reißen sei? Bruder, mein Zustand ist eine unsägliche Qual. Ich habe Dich lieb. Du weißt es nicht allein, weil die Bande des BluteS uns vereinigen, son dern auch lveil Du mein einziger Be schützer bist weil Du von Kindheit an für mich gesorgt hast und mir immer mit Güte und Freundschaft begegnet bist. Deinen Feind liebe ich mehr als ich Dir sagen kann unwiderstehlich ist das Ge fühl, da« mich zu ihm hintreibt und sollte ihm etwas Böses widerfahren, ich wurde trauern über ihn, dcr mir eine iolche tiefe Wunde tiVs Herz geschlagen 4»t r. .• «tut» X&ucr J)nn euch Beiden fallen wie sich das Schiclial auch wende, ich werde Thräncn vergießen über eine Leiche .... Und was bedeuten denn die Worte der Rache, die da eben erst so drohend und so glühend über deine Lippen strömten, fragte Raganher mit Bitterkeit. Sie bedeuten, daß mein Haß zwei Menschen verschlingen wird die schwarz. hciuiije Tochter Hilperich's, die meinen Platz ait (ihlodwig's Seite einnehmen soll, und den feigen Schmeichler Aurc linmiv. der dieser in „:, ,7: -., '•«1- .„fr V': 1 .1. im ,i. 11 •*. ir^'f :•*•,' t' '. y.V !p.S^ch. ,V ,4V V,|M,. •.»'... ..* fjfj n'i.VH: ',,I'v-?viri V*'* 5' 'fc. ,-• isjt.. .', ',' j4. a-vt 1 f' ä&v-SJvi$ und EWtillle. ^itloiifch: Erzählung anö dein S if'l*« 8»,-y jf Jahrhundert. *. f'ri n£ (Fortsetzung.) Raganher mäßigte seilten Er nahete seiner Schwester und fragte mit tröstender Stimme Liebe Lutgardis, trauere nicht so um den Schimpf, der. uns angethau ist. Hab' gute Hoffnung die Ajen werden mir günstig sein ich werde den Mein eidigeu überwältigen und ihn lödten. Du wirst ihn lödUit seufzte Lutgar dis. So also suchst Du mich zu trösten Wie? rief Raganher betroffen aus. Wünschest Dn denn, daß er mich auf dem Kampfplatz fälle und mir daS Haupt spalte? Ich trauere darum, daß Einer von euch Beiden sterben muß, antwortete Lut gardiS. Du liebst ihn also noch, den trotzigen Buben, der dich vor dem ganze» Bund mit Schande überhäuft? einen Platz verkauft hat. vni, sie sollen mir nicht entschlüp fen ich brauche ktin Schwert. Und doch, was ist ein Schwert? Ich sehe die zwei mächtigsten Schwerter des Fran fenlumbe# gegen einander sich erbeben nnd ein? von beiden muß zerschmettert werden tBclacheui-iucrti) ist solche Rache, die Eurem Feind das Littel gibt, durch Euren Tod sein Unrecht zn Irenen. Rein, nein, ich werde Waffen gebrau chen, die nicht brechen und langsam, aber seit au unfehlbar ihr Ziel treffen ... lind müßte ich Jahre lang mich verkriechen, mich verbergen wie eine Schlange, ein« mal soll das tiifl meines Hasses sie töd* Also ?n meinst noch, daß die Tochler Hilperich's Schuld hat an Deinem Un glück? Ich bin überzeugt davon. Was die geheime Stimme in meinem Heizen mir sagte, war Wahrheit die Frau, welche chwester sein. Die schmerzen Geister führten sie nach Snessionum gerade zeitig geling, um Chlodwig zu verhindern, nach Das Blut des Meineidigen wird die Schmach abwaschen, die uns so schändlich angekhan ward, sagte Raganher er grimmt. Und magst Du ihn betrauern oder nicht binnen einer halben Stunde wird seine Leiche zu meinen Füßen liegen. Möge Glanzheim dich beschirme»,! erhob sich trotzig, Bruder, sagte Lutgardis, sonst werden die rade in die Höhe Walkitren heute noch mit Dir auffahren gen Walhalla. Sein Urtheil ist gefällt, sag' ich Dir alle Ascn werden mein Schwert stählen gegen den übermüthigen Tyrannen. Er ist so gewandt, so furchtbar mächtig im Streit, klagte LutgardiS. sein Blick schon flößt Zittern und Entsetzen ein Lächerlich. Schwester! Zwei Schwer ter, die sich gegen einander erheben, sind nackt sie haben keine Furcht vor Mau nesschönheit sie treffen den trotzigen so gut, wie den Dcmiithigcu Herr Herzog, rief dort hinter uns fliegt einer der Edelleute, Straßenstaub in die Höhe ich höre Pfcrdegrtrnppel es ist Khivdwig's Zug. Vorwärts denn, antwortete Raganher, daß er uns nicht einhole! Wie auch RngnnherS Leute ihre Pfcrde anspornten und wie die muthigen 2liiert auf der Straf,e dahin flogen, der Ober Herzog uberwand doch sichtbar die Ent von seinem Als der Zug etwa eine halbe Stunde Weges außerhalb zurückgelegt hatte, ver miiibertc sich allmählich in Lutgardis der trohige Grimm, der ihr bis dahin eine ifmiutifl, welche ihn erst wunderbare Bltivfc licrliehcit hatte ihr! Feinde geschieden hatte. Gesicht schien mehr und mehr von seiner! Als Raganher die in den heiligen hohen Rothe zu verlieren, und, alsbald! Buscl, gehauene Straße durcheilt hatte in Gedanken vertieft, lieh sie das Haupt' auf die Schulter sinken. Lauf iiiib gab den Edelleuten ein Zeichen, daß sir ihre Pferde eine Weile sollten in Schritt gehen lassen. Die Wehrinannen waren noch immer int Weihhof geblieben, in dcr (Erwar tung, daß die Ehe vollzogen und daS Festmahl aufgetragen werde. Allerdings wunderte sich Jeder über die ungemein lange Verzögerung doch daß die Heirath ausgcseht oder gänzlich rückgängig ge macht werden könne, daS mochte Keiner von ihnen glauben. 9«utt sahen sie plötzlich auS der Ferne die beiden Herzöge mit LutgardiS in den Weihhof treten. Alle ordneten sich in zwei lange Reihen nnd erfüllten die Luft mit wiederhallen dem Freudengcschrci, während sie mit den Spießen anhaltend zum Zeichen der Freude auf die Schilde schlugen. Der Oberherzog ging zum Blutmann und sprach eine Weile in der Settle mit ihm. Was er ihm sagte, schien den Opserer zu erschrecken denn cr erbleichte nnd sah Chlodwig verdutzt an, als hätte er seine Befehle nicht verstanden. Unterdessen hatten die Leute der beiden Herzöge Freunden und Gefährten, die sie im Weihhos sahen, den Vorfall erzählt und ihnen zu erkennen gegeben, daß nicht eine Trauung, sondern ein Zweikampf zwischen Chlodwig und Raganher hier stattfinden würde. Kaum war diese Nachricht einigen Wehrinannen bekannt, so lief sie durch die Reihen aller Aittvesenden hindurch. Güti ge ?iilgenblicke glich der Weihhof einem schwärmenden Bienenkorb! von allen Seilen drängten sich die Wehrmänner zusammen, um die?kachrieht zu verneh men. Mau sprach, man klagte, man zaukte —, man schrie die überraschende Kunde einander zn —, doch jetzt erschall ten an der Weihtafel einige bekannte Po faunenklänge. Tie Ebelleute aller Gauen! riefen viele Stimmen, um das Zeichen zu wie* derholen. -&|t Augenblicklich eilten von allen Seiten die gerufenen Cdellente herbei. VU» sie in großer Anzahl in dcr Nahe der Weih tafel versammelt waren, sprach der Blut mann einige Zeit zu ihnen mit trübem Gesicht verbreiteten sie sich schnell nach allen Dichtungen hin, um die empfange neu Befehle an die Leute ihrer Gauen miijiitheikn. Eine mehr geregelte Bewegung geschah Hilter der Spenge die Wehrmannen lie verschiedenen Plätzen zusammen und kamen alsbald in die Mitte des WeihhofS, Ivo sie sich in ein längliches Pier eck ordneten nnd so -inen abgeschlos leiten Kampfplatz bildeten, an dessen nördlichem Ende sich ein Hügel befand. Vor jedem Gott standen zwei Edel» lenk mit dem bloßen Schwert in der Hand, um alles Gk'dräitqc zn verhindern und die Ztichi zu handhaben. Einige Augenblicke darnach öffnetc^eine der Schaaken ihre Glieder, um die Her um- bei dem Oberherzog sahen, muß ihre zöge in die Schranlen zu lassen. Voran gingen die Männer und Sealden nach ihnen kamen die beiden Herzoge, jeder mit einem ihrer Edellenle, der als Zeuge ^ucifA' nicht ihnen zur Seile stehen sollte dann folg aller Gauen, durch zwei dem Mahlberg zu kommen. daran, sie ist es, die mein AerdannnunaZ-1 ten die „Gäste" ode" Richter ui'lheil mitbrachte. O, sie sollen mir Tcr Zng ward geschlossen bezahlen, hundertfältig bezahlen die Mar» kr, die ich leide. Ich sollte Oberhcrzo gin, was sage ich Königin sollte ich werden eilte Krone tragen von einem Thron auf zwei Völker schaue» die Ö5r» fährt in und Genossiii werben des schön* Fur. de« Hügels blieben die Herzöge und Stirn und die glühendste Rachsucht im sten unb herrlichsten Mannes der Erde ihre Zeugen stehen. I Herzen, gegen einander mit beschleunig beneidet sollt' ich werden von allen Lntgardis mit zehn der vornehmsten kn Schlägen. Hansbedienten, die jeder ein mächtiges Pferd am Zaume führten. Tie Blutmänner und die „Gäste" er stiegen den Hügel und ordneten sich in einen Halbkreis zu "oeidett Seiten am Frauen als die glücklichste. Und nun,' Obersten hielt sich gleichfalls neben dem was bin ich ich Ein verstoßenes Mäd- Hügel in der Rahe ihres Bruders. Aller Augen waren aus sie gerichtet sie sah chcit, gedemiithigt, mit Schmach beladen und zu ewiger Einsamkeit verurtheilt. die Taufende von Wehrmauneu den Blick bewegungslos auf sich gerichtet, um gleichsam in der Tiefe ihres Busens den Grimm zu messen, der sie erfüllte. Un ter diesen Späherblicken beugte sie sich eine Weike aber die demülhigende Hal tung dauerte nicht lauge bei ihr. Sie richtete den Kopf ge und ließ ihren kecken Blick längs den Reihen dcr Wehrmaunen hin nnd hergehen. Ter Blutmann erhob die Stimme und sprach mit einem von Aufregung und Betrübnis zeugenden Ton: Freie Wehrmaunen aller Gauen, die Ihr hier zum Mahlberge versammelt seid! Wisset, daß Chlodwig, Herzog von Doornikergau, und Raganher, Herzog von K^merykergau, das Urtheil der "Ifen ausgerufen haben zur Schlichtung eine» Zwistes, der unglücklicherweise zwischen ihnen entstanden ist. Wie s,ros auch die Betrübnis sei, die bei solcher Kunde den Frankenbuud ergreifen muß,, bus Gesetz •,% J$v=Ä*", '4$_ 7 W «ftf »»'fit 7 ""f™ St. Clond, Min«., Donnerstag, den August 1876. ""*$ gebietet, b$f} dem Vollzüge des Ehren sireites fei» fnuderniß in den Weg gelegt werde. Ihr sollt also mit Scheu vor der ?lsen Entscheidung ruhig abwarten, das ihr Wille sich erklate, und Euch demscl ben uilierwcrseit, um größere? Unheil zu vermeiden. Habt Vertranen auf die Ge rechligkeit dcr Diener von Wodan'S Weihtafel und der Abgeordneten Enrcr Gaue: sie werden wachen, daß Alles ehr lich geschehe. Dcr Kampf ist ein Ge fecht auf Leben und »nd absteigen wollte, erreichte Chlodwig Streiter tints in den Schranken sein Lc gleichfalls den Eingang des Weihho'fs. beu lassen es ist ihr Wille ehret ihn! Und sich zu den beiden Kämpfern wen- Lutgardis richtete noch ihren Blick mit stiller Trauer auf den Oberhcrzog doch er wendete wie gleichgültig das Gesicht von ihr ab. So benahmen sich auch die beiden Herzäge und ihre Mannen, als ob sie einander fremd wären, ohne drohende Llüke oder Aeußerungen von Feindschaft. Das gebot das Gesetz der Ehre, welches den feierlichsten Frieden zwischen den Kämpfern und ihren Genossen vorschrieb. ..... Tod einer der dend, fragte cr feierlich: „Herzog von Dooriiikergan, Herzog von Kameryker gatt, nehmet Ihr die ?lfen zn Zeugen, dast Eure Waffen keine andere Kraft ha ben, als die Kraft des Siahls, Eurer Gewandtheit und Eures Muths? Das, keine Alraune sie angerührt hat? Daß Ihr keine Kräuter oder Zeichen bei Euch führt, die Euch aus unrechte Weise schii- hen könnt»? %'l/ Chlodwig und Raganher saszen zu Roß an den änhersten Enden der Schrank», das Schwert in der Faust und bereit, aus daS geringst? Zeichen, die Zäume ihrer Pferde schießen zn lassen und ans eittait der loSzufahrctt. Ihre Augen glühten, ihre Zählte waren zusammengepreßt, um ihre Lippen grinste die heißeste Rachsucht. Plötzlich scholl ein einziger scharfer Ton aus der Posaune über den Platz. Auf dieses Zeichen spornten die Strei kr ihrc-Pferde vorwärts und stürzten auf einander los. Der erste Schlag ward durch Ragait' her gegeben fein Schwert siel mit voller Kruft auf die Waffe feines Feindes es klirrte schrecklich auf dem getroffenen Stahl doch es ward abgewehrt nnd durch einen noch mächtigern Schlag be antwortet Beide Herzöge gaben wunderbare Ve weise von Gewandtheit und von unge wöhnlicher Kraft. Je mehr sich das Ge fecht in die Länge zog, ohne das es Einem von ihnen glückte, seinen Feind zu tref fen, desto liestiger entbrannte ihre Nach sucht uiii) Wuth ihre Belegungen win de» ungestümer, ihre Angrisse solglen schnell auf einander. Alsbald wurde ihre Wuil) so heilig, daß sie ihre Pferde in allerlei Wendungen herumtrieben, um ihren Feind von der Seite zu überra scheu doch jeder von ihnen hielt die 'Augen mit verschlingender 'Aufmerksam keit auf den andern gerichtet und wo ein Schwer! in die Höhe fuhr, tun verwun dend niederzufallen, da erschien auch das andere Schwert, tun den Schlag aufzu fangen und wieder drohend sich zu erhe Nach einigen Augenblicken glühten die Angesichler der Herzöge von dem Feuer der Leidenschaft nnd Anstrengniig der Schweis lief ihnen von der Stirn und ihre Athemziige wurden hörbar. Auch die zwei mächtigen Hengste, auf welchen die Herzöge saßen, schienen die Wtilh ihrer Gebieter zu thrilen der Alfient schoß in Wolken ans ihren erwei terten Rüstern, sie wühlten unter den Schwenkungen beit Boden mit den Hu sen auf, wieherten cnlfeMich und bissen einander, als ob sie gleichfalls nach Rache und Blut dursteten. Unterdessen sah man noch immer die Schwerter auf- und niedergehen und durch die Luft blitzen noch immer klirrte Stahl auf Stahl, nnd die Kämpfer fach !cn, de» dampfenden Schweiß auf der Alle umstehenden Edellente und Wehr-' mannen schauten den heißen Streit mit Aufregung und Scheu an viele sahen bleich aus, andern flammte das Feuer der thcilnehinenden Rachsucht ans dem Ge sicht. Mau sah unter ihnen mehrere Arme sich bewegen, Fäuste sich frampf Haft ballen. Zähne zusammenbeißen, als ob sie gleichfalls aus Sympathie jich zum Streit mit einem mächtige» Feind ge wandt hätten. Lutgardis hielt die Augen fest auf die Kämpfer geheftet und, obschon sie sich unendliche Gewalt mithat, um ihre IBM» lichc Aufregung vor den Umstehenden zu verbergen, so war es sichtbar genug an ihren entfärbten Wangen, an ihrem glä» fernen Blick und an dem Beben ihres Körpers, daß eine unsägliche ilngst ihr de» Busen fast znm Ersticken beengte. Je länger der Kampf datierte, desto mehr Hoffnung auf Erhaltung ihres Bruders war ihr im Herzen erwacht dies Gefühl milderte jedoch ihre Beklommen heit nicht. Wer von Briden auch siel. oj mußte ihr auch ein gräßlicher, ein nn heilbarer Schlag sein. f. My -M, «,.•*„ "s *rv rf-Ä Wir nchiucn bit Ascn zu Zeiigen. ant warteten Chlobwig unb Raganher. Die Posaune würbe crhobcn und drei lange Töne über den Platz entsendet, während die zwei Zeugen mit aufgeho benem Schwert in die Mitte dcr Schratt feti von teibcn Seiten sich ausstellten. Die beiden Streiter stiegen zu Pferde Chlodwig blieb beim Hügel stehen Ra ganher begab sich mV8 andere Ende der Streitbahn. Vis jetzt hatte ein gewisses verhaltenes Gemurmel von Stimmen über de« Schaarett geschwebt aber nun der frier liche Augenblick genahet war, herrschte auf einmal die tiefste Stille. Es war auf dem Gesichte aller Wehrmannen zu lese«, daß ihr Herz von Bekommcnheit erfüllt war und das sie zum Voraus vor der Asen Urtheil erschraken. *vr* t- Als sie ttutt mit pochendem Herzen die itntuer steigende Hitze des Gefechts ansah, erblickte sie, wie bei einem Angrist Ra ganher's Pferd das andere Pferd in di Lippen biß. und wie durch bie baranS entstandene Vewegung Chlodwig dem Raganher die Seite ohne Gegenwehr bot. Sie fah auch, wie das Schwert ihres Bruders in die Höhe blitzte und auf Chlodwig's Haupt niederfiel .... Ein Angstschrei entfuhr ihrer Brust Dcr Schlag war gegeben, und Blut strömte in die Kampsschranke»: Raganher's Schwert, halb durch eine wunderschnelle Bewegung feines Feinds abgewendet, war auf Chlodwig's Pferd gefallen utib hatte dem Thier einen Thcil des Kopfes abgeschlagen. Augenblicklich streckte» bie Zeugen ihre Schwerter zwischen die Streitenden, in dem sie zusammen mit starker Stimme da? Wort „Rtthc" ausliefen. Von dcr einen Seite ber Schranken stieg eilt jauchzenbes Getöse in die Höhe, es waren die Leute Na ganher's, die mit ihren Speeren auf die Schilde schlugen und so ihre Freude über den scheinbaren Vortheil ihres Gebieters bezeugten aber tin viel furchtbareres Murmeln und Heu len der Mißbilligung erhob sich ans den übrigen Gauen und bedeckte nnd erstickte das Jubeln der Leute vom Kameryker gau. Einige starke Posauuenklänge drangen gebietend durch das gegeneinander sich erhebende Getöse und stellten die Stille in einem Augenblick wieder her. Chlod wig's Pferd war sterbend zu Boden ge stürzt. Bevor daS Thier in seinem Fall die Erde erreichte, war dcr Oberherzog herabgesprungen und hatte sich neben seinen Zeugen begeben. Raganher war gleichfalls abgestiegen und zu seinem Zeugen gegangen. So standen die beiden Herzöge, ken chend und tief aufgeregt von dem schwe ren Streit kein Wort entfuhr ihren Lippen. Zwei Knechte nahten, jeder mit enem Becher Wassers, nnd boten den Käm pfern den Trank. Unterdessen sprachen die Zeugen nit einander. Bald daraus gaben sie den Posannenbläsern ein Zeichen, die wieder einige bekannte Töne anhoben. Wir bieten Ench de» Kampf an zu Fuß und mit dem'Beil! fpiach Chlod Wt^fllljC. *~4öttf«4ichmen alle Waffen an, antwor tete der andere. Jedem Kämpfer ward ein Schild ge bracht und an den linken Arm befestigt es ward ihnen auch das Beil in bie Hand gegeben. Nehmt Platz, riefen beide Zeugen.^ Bis zu einem Abstand von zehn Schrit ten entfernten die Herzöge sich von ein ander. Die Zeugen hatten ihre Schwer ler mit der Spitze zur Erbe gekehrt durch ti-.s Aufheben derselben gaben sie min dl'.s Zeichen zur Erneuerung des Streits. Mil vorsichtigem Schritt imheten bie Kämpfer einander, in den Augen ihres Feindes feine Absicht erspähend, um zu anv.hcii, mich welcher Seite cr sich seines Schildes entblößen würde. Die ersten Schläge waren nur Proben, um den Gegner ine zu führen und eine Gelegen heit zu finden, ihn sicher zu treffen aber allmählich entbrannte auf's Neue die Lei denschaft der Streiter, und mau hörte die Beile iii kürzeren Zwischenpausen aus die hohlklingenden Schilde niederfallen. Durch ihre beiberseitige Gewandtheit angespornt und erbittert über die lange Dauer des Gefechts, Schienen die Streiter entschlossen, dem Kampfe ein Ende zu machen. In wilden Schwenkungen lie fen sie um einander herum, wehrten das feindliche Beil ab, kehrten zurück und strengten sich ans allen Kräften an, ihren Feind doch endlich einmal cuifchcibcitb zu treffen. Plötzlich erhob sich ein entsetzliches Gc= jauchz' über de» Platz, die Schilde er klangen wie ein anhaltender Donner unter den Schlägen der Spieße .... ßhf'.idmig's Beil hatte Raganher eine tiefe Wunde auf Schulter und Brust ge schlagen. Der unglückliche Herzog von Käme rl)f war auf den Rücken gefallen und lag zuckend in feinem Blut, das in Strahle» ans feiner offenen Brust sprang. Die Zeugen blieben diesmal Tuwe gungslos nub schweigend denn nnd)' Gesetz und Sitte mußte Chlodwig seinen Sieg vollenden unb seinem Überwunde nen Feind mit einem letzten Schlag den Kopf spalten. Bon der anderen Seite des Kampf Platzes kam unerwartet ein Weib heulend und jammernd und mit bittend erhobe nen Händen herbeigelaufen. Sie siel vor Chlodwig auf ihre Knie nieder, um schlang seine Fuße mit ihren Armen und rief unter Thräncnströmen: Chlodwig, entreiß mir meinen Vru ber nicht! Schenke mir fein Leb?» als den Preis meiner unglücklichen Liebe Ach, habe Mitleiden mit der, bie Dn ver stoßen hast. Der Oberherzog, noch ganz erhitzt von dem heftigen Kampf, stand, das flam »tenbe Auge auf den Feind gerichtet, und bebte sichtbar vor Racheltist. Kein Mensch hätte dem leibenden Raganher nahen dürfen, um ihn aufzuheben ober fein Blut zu stille» denn nun gehörte er ganz unb gar seinem triumphirenbe« Feiud. Da Lutgardis keine Antwort bekam und in den Auge» Chlobwig's die »tn günstigste Stimmung las, jammerte sie auf's Reue. fi-.... «V* "V" i, ,.JJi y. u- Ar4Wr***#W6j^t^ »|. .f| "55* "*T L4«H '. ,v^V,f %K^'' S ^s -',,-f. :4 4L* .r. 3r- ViSfS* *jrn.-p%« bf: I 1 4 A •-5 ". .' a a? 4 :1. f^.. .. •*-'yw •"-».A* 3 •V "•-. SL Or. rit. I No. 33. Furchtbarer Herr! thnt es nicht! Laßt das hungrige Beil Eurer Hand ent sinken Seht, ich, die Eure Frau wer den sollte, krieche vor Euch im Staube ich benetze Eure Füße mit Thräncn .... Erbarmen! Erbarmen! Chlodwig warf auf einmal das Beil ans feiner Hand und sprach in strengem Ton zu Lutgardis: Weib, Dein Bruder, sofern er das Le ben behält, wird mein Feind bleibe». Geh, ich willige ein in Deine Bitte es ist ein Schlachtopser, das spater von selbst unter mein Beil zurückkehren wird. Lutgardis eilte zu ihrem Bruder, nahm feinen blutigen Körper in die Arme unb begann mil herztirrcheubem Jammer sein unglückliches Loos zu beklagen. Unterdessen sagte Chlodwig etwas zu 1 den Zeugen sie gaben den'Posaunen bläfern ein Zeichen, und dies? kündigten sogleich daS Ende des Kampfe? an. Als dieser seinen Wunsch erfüllt fah streckte er die Hand Otts und sprach laut: Genosse« des Salischen Frankenbuu- des, nach beut Kampf, den die Asen zu meinem Vortheil entschieden haben, wer ben die Leute vom Kamerykergau nicht ,v länger unsere Waffenbrüder bleiben. Vielleicht werden noch andere Gauen bei dieser Gelegenheit nach Belgien zurück kehren. Ich erinnere Euch, daß Ihr Alle frei feib, mich zu verlasse» vober mir zn folge»', -daß kein Gesetz, seine üBerpfürl -*'-=3*ee Hing Euch an mein Schicksal fesselt. Wenn ich Euch dies sage, so geschieht es, weil ich bemerkt habe, daß einige von Euch sich unterstehen, über mein Belra gen zu urthcilen und meinen Entschei diingcii zu widerspreche». Das will ich nicht! Ihr habt mich zum Oberherzog ernannt, damit ich Euch befehlen, nicht Euch gehorchen soll. Ich versichere Euch darin», daß ich verstehe, wirklich Euer Oberhaupt zu fein und daß mein Beil unfehlbar den Vermcffeiicit treffen wird, der sich noch unterstehen follte, mit bösem Willen das zu mißbilligen, was ich für gut finde. In dem schönen Laude, wovon wir bis jetzt erst den zehnte» Theil durch unsere gemeinschaftliche Tapferkeit gewillten haben, und das uns oder fo Ihr mir Eure Hülfe verweigert mir allein alsbald zugehören wird, will ich für unser Geschlecht ein neues Vaterland gründen, das mächtig, groß und als dci neue Grund und Boden der Fränkischen Helden berühmt sei. In diesen weiten Eroberungen werde ich Euch Allen, die Ihr mir treu bleibt, ausgedehnte Güter und Höfe zuerlheUeit, Euch erheben, Euch Schätze geben, Euch mit so viel Beute beladen, daß Ihr das Gold geringer als das Eisen achten sollet. *t Aber um dem, was ich einmal weide gestiftet haben, den Bestand zu sichern, achte ich es für uöthig, die Einwohner dieser eroberten Länder mit einiger Schonung zu behandeln, ihren Gottes dienst nicht zu stören und ihnen gewisse I geringere Rechte zuzusichern. Wer da ?•. unter Euch ist, der diese meine Gedanken Chlodioig stieg vom Hügel seine ,* Worte wurden durch eilt langdanerndes \J und furchtbares Getöse der Waffen und Schilde begrüßt, worunter das Murmeln derjenige», die abgehe» sollten, ganz er stickt wurde. Aus ein Zeichen Chlodwig'« riefen die "V Posaiinen alle Wehrmanne» zu den Ti schen ei» Freudeugeschrei erhob sich aus dem Schooß der auseinander eilenden 'chaareu. (Forts, folgt.) r-*, "i r" Run erst liefen viele Edelleute zu Ra ganher und hoben ihn theiluehmend vom Boden auf bie Vliitmänncr kamen gleichfalls mit Schüsseln, Wasser und Tüchern herzugelansen, tun die Wittiben des Herzogs zu waschen und zu verbin den. I» kurzer Zeit war diese erste Pfleg? ihm angcthan man hob ihn vom Boden aus und trug ihn hinter die Weihtafel zwischen die Bäume des heiligen Busches. Lntgarbis folgte dem traurigen Zuge, die Hände vor den Angen nnd fchlitch* Zcnd. 's Sobald sei» verwundeter Feind weg gebracht war, stieg Chlodwig auf den Hügel und befahl, mit einem Zeichen, daS er mit der Hanb gab, daß die Schaaken sich ihm mehr nähern sollten. Alle 1 Wchrmanncn, mit Ausnahmt ber Leute vom Kamerykergan drängten sich um den Hügel zusammen und horchten still und neugierig aus bos, was ber Oberherzog ihnen sagen wollte. s-, ''4 l! 1 mißbilligt, der verlasse das Heer und führe seine Waffen anderswohin. Wer fürchten möchte, daß mir später zur giö ßeru Erhebung des neuen Frankenb'.tildes Handlungen obgeuöthigt werde» könn ten, welche mit nn Torn alten Gesetzen n:tfc Gebräuchen zu streiten scheinen, der kehre f nach Hanse zurück denn, seid versichert, solche Tinge werden geschehen. I!, die Ihr mir folgen wollt, ich kündige, Euch an, daß wir binnen wenigen Tagen in den Krieg ziehen. Unser erster Zug ift gegen die große Stadt am Seqnana-' Fluß, die noch unter der Henichaf der Römer geblieben ist. Sie enthält Reich thinner genug, um den ganzen Mn:'! von Snessionum damit zu bedecken. Roch hundert Städte haben wir zu gewinnen Heldenarbeit genug für zwei volle Jahre! Run wohl, Ihr kennt meine Beding»» ge», entscheidet über das, was Ihr tlmu wollt. Hängt Euch n» tttei» Schicksal, unterwerft Euch meinen Befehle» und theilt mit mir die Gefahr und die Früchte T. des Heldenmuths —, vder geht fort von mir und sucht Euer Glück unter einem andern Oberhaupt!" I, \n\n St. Cloud, Minn. St. Clonti Minn. Melrose, Stearns County, Minn.