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fi: ,| !U s, ysy' *$h Xl* hi Der Nordstern, Herausgegeben So» Mezer & ßviek '»1- in 1 Taint eioub, Minnesota, «Yfäptut jeden Donnerstag und kostet jährlich Borau«bezahlung: *2.00. .Für weniger al« Monate wird fctu Ibon «««ent angtnommen. Bon Abonnenten, die die Zeitung nicht ausdrücklich abbestellt», wird angenommen, daß sie da« Abonnement fortzusetzen witschen. Di» Perabsäummig, oder Verweigerung ?tzer Abholung der Leitung von dem P-stamte, wohin dieselbe kwlbett »erden ist, sowie die UiterUffung der Anzeige an die Herkutgeber bott der etwa stattfindenden Crtitieronderuitg »ad der «»gab» de« neuen Wohnort« entbin det nicht von der Bezahlung de« volle« Avon» nementfbettegei. '/i N«zeige«, »elch« «hne «anerkung ,ur «ufrahme ein geh«, »etbt* f» lange eingerückt und bete*, net, bU fi« sbhiuat werden. I «reisen »iugeMckt, nämlich tv Cent« per »»vier »«!«, fur bit teste «immckung, und 6 6tntii für jede folgende. Mr «nötigen, bit längere Jtil stehen bleiben, Wird tin be. deultndrt Abzug erlaubt. Du Heran«geber find im Besitz tintt voll. stSndigtn AMwahl Neuer und Geschmack»oUrr Settern, nnd find daher im Stande, D«cksache» aller Art t» deutscher und englischer Sprache auf'l Sch»ellste, Schönste and Billigste zu liefern. nnd empfthßen fich »u geneigten Auftrügen. Lettertzaad», «i«»ead», «eschäftSkart—, Eire«lare, Blanks, Vhtfate«. s'-». f« auf kürzeste N«tiz. Vestellnngen und Selder adresfire man: Metzer & Brick. Letter Box -107, Cloud, Min«. Gt. Dr. James 6. DmKle» St. Cloud, Mm«. O -ct P-st-Offict. J. E. Campbell, M. D. Eklektischer Arzt itifc Wundarz^ teiit chroaische und akute Krankheiten. Melrose Minn. Ml S. A. SU«»«. r^deißett»«s'Age»t! Empfiehlt fich dem Publikum im An. verlauf vsa Erundeigeuchu«. 6t. Cloud, Minn. V"?° *», -t V^ -. jw^.i €'?r vL** nn*' D. D. Ie»rle. ATTORNE AT LAW. »l. «tinnlfotl. Cffirr »der @bdlrel'6 Eton. Bank- u. Wechsel-Geschäft von Thes. C. 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Thors mach Durorzrt hielt bes Herzog« Wagen die Wehrmannen v,«rdm von beiden ®tv ten d« Straße in «ne Dopyelveche ge ordnet und die Bürger ou6 de« vbge trennten Raum gewiesen. THet Ut Bi chöfe und Blutmiwner, die Znngfrvuen und Edelleute dursten auf de« Wege stehen bleiben. Äiele Reiter ritten hin und Her und brachten endlich dem Herz vO tieWot Schaft von der Aakunft sein er Braut. Chlodwig sprang im 9 Sagen in die HShe und sah bebend von »SrtS atf die Straße, wo Chtetilde vor feinst Augen evscheinen sollte. Alle Herzen klqpften, a He Gmiüther waren aufgeregt, vor A lee herrschte unter den Christen in lese« Augen blick eine so gespannte A efmarl-famtcit daß kein einziges Wort ui iter tytteit ge wechselt wurde. Bald sah iron in de Ferne eine Schaar Reiter in fremder Kleidung und mit glänzender Waffenri Zstung -rrschei ncn. Es waren die Burgundischen Edelleute, welchen König ©onbebtifb den Auftrag ertheilt hatte, se ine Nichte zum Herzog der Franken zu zeleiten. Sie saß in der Mitte von vier Bur gundischen Edelftauen eine« offenen Wagen.—Der ÄuSdruc ihrer engrlfchö nen Gesichtszüge war vnauHpiechllch Das Gefühl des Glück« I, 'das ihr Herz überströmte, hatte ihre: Wangen höher gefärbt und ihre schwar zen Angin mit einem sanften Heuer entzündet daS Lächeln, das mr. ihre Lippen ielte, war ein Zug himmlische Seligkeit ihr ganzes Weseir Prahlte on Seelenfreude und Liebe. Wäre es jedoch möglich gewesen, in nigere Freude, heißere 5 bantbarteit ge gen Gott zu enchsinden, der gwteKure lianus, der neben dem S Lagen ritt, hätte die Fürstin noch an Stiirke des Gefühls übertroffen.—.Cr ritt «zebengtenHaup tes und hatte die Hand auf die Mrust gelegt, wie nm den heftigen Schlyx sei nes Herzens zu bezwingen eine Thräne perlte in jedem Muge and iot sehr ergriff ihn die Feierlichkeit dieses S^t en» blicks, daß die.Bsrgundischen €bitieute meinten, es wäre Schmerz oder Jnrcht, die ihm das Haupt niederbeugte«. Was hier geschehen sollte, war. ein unberechendarevTrinmph für daMri stenthum. vielleicht bedeutete es -seme spätere Herrschaft über die Welt und er, AureÄanns, er, der treue, kitbe volle Diener ChcPi, er hatte «ihße wirkt zu dichem.?erhabenen Zieles. er Hatte dafür gelitten ainb gestritten. Auf einen Scfehl ihres Oberste» «d neten sich die Burundischen Reiter beiden Seite« der Straße und Iiepen'so cn Wagen sehen, «vorauf die jung? Dürstm faß. ftt f' A,t 4«, i- A,, t»-,'HK^- Ein Jauchzen, svlpark, daß von dem] aller Gewaltthaten zu Tugenden. ^J t^li' ft ,*4,1 U/ .. ., Si 1 1 v'^-:-r tfuh .•%- -3" 4-- i* *v j't ', 4* ii^ $M«6wig und fifctotiMi. Historische Erzählung au«bem.'6. Jahrhundert. Heiirich Co«^Be»ce. k--.:. (Fortsetzn «x.) 1 S 1 1 1 1 O, sie sind selig, dir Thränen.Qie ich vergieße, sagte die Fürstin, ich 'erliege vor Freude, da Gott mir die Hend des Mannes gegönnt H4), den meine Seele jo liebt. Der Herzog wechselte noch eirige leise Ertliche Wort« mit seiner Braut und führte sie zu» Staatswage«, 5en man bereits zuröckgdwkndet hatte. Er nahm Platz nntevism Thron una setzte Chlotilde «n ffeint rechte Seite, vor Jedermann« Augen ihre Hand in der seinen haltend-und sie oft Ätbreich dru ckend. Schon feegnta die Spitze des ZugS sich zu bewegen, um nach dtr Stadt zu reiten, d« bvmorkte Chlndkig plötzlich seinen F«nnd.^AurelianasMer abgestie gen war nnd Kms der Kerne ihn mit entzückte« BÜJ anschaute. Der Herzag sagte elwcs zu seiner Braut, ffsoot vom Wogen und lief zu dem 91*»«. Ihn in tot Arme schlie ßend spinach r: AureÄannK, Du bistfnth, nicht wahr? Das einzige Ttreben D«i er Seele geht nach «einem Glück. Ach danke den Asen, iutß sie 'Dich mir zum Freund ge geben haben. Mögen, fik mir auch die Mache vergönnen, für -B-ine Anhäng ZichkeSt erkenntlich zu fei»! Komm, gu ter Binder,«steig Wiederau Pferd, und bleib dicht brim Wagen: Dein Anblick erfrort intnh.. .. Da Herzog stieg mis den Wagen fetzte ßch «wieder neben Heine Braut und gab da« Hrichen zum1 Einzug in die Stadt. Nnn strömten die Gallischen Bürger ohne Fnocht zwischen»Wehrmannen hinein sie hatten eine Königin ihres Glande«S^?ein überwundenes Volk soll ten sie fortwn nicht mehr fein, weil auf dem Thron Jemand'.aus ihrem schlecht M&tn dem Obechanpt der Fran ken sitzen füllte. Und auch die Wehr* mannen maßten wohl diese Verände rung in ihdztm Betragen gegen die Gal lier fühlte^ denn sie ivaren nicht mehr so streng wnd gewaltsam in ihrer Auf ficht und ließen ohne^Widerrede Vieles geschehe«^ »vas sie vor einer Stunde mit Gewalt gehändert haben-würden. Man bemerkte hie undnda einen Fran ken, der durch freundliche Gebehrden mit den Bürgern zu sprechen suchte. In den Straßen der Stadt war solch ein Gewinunel und Gedränge von Men schen, die Oswalt anwendeten, um die junge Fürstin zu sehen, daß Viele Ge fahr liefen, erdrückt oder zertreten zu werden. Auf die Lente. löctchennit ernsterer Auf merkfamkeitals das,gemeine Volk diesen feierlichen Einzug anschauten, machte der Anblick deZ Herrenwagens einen tie fen Eindruck. War er nicht wirklich das wahre Sinnbild von de« Zustand, in welchen ©allien sich »»wandelte? War er nicht das Worbild der Vereinigung beider Völker? Versprach er nicht, daß einst das Fränkische Heldengcschlecht sich auf dieselbe Weise mit dem gebilde ten Stamm der Gallier verbrüdern nnd vermengen würde? Der Fränkische Gottesdienst war die Vergtttenmg der männlichen Kraft die Erhebung des Zorns, der Rache und Wiederhat! die LuftM erzittern schieMiser Glaube war hier sichtbar dargestellt Pieg auf aus dem'Haufen der harren* jintrch den 9Snnr, in welchem die volle :n Christen. |Seibe§ftärfe hert-orftrahlte, in welchem Da sah Ehlotildc iihren Bräutigam die Leidenschaften zu ihrer Befriedigung »sn Ferne in feinem Wagen aufrecht stehen und ihr entgegen lächeln. Sie gleichfalls von einem-unwiderstehlichen Gefühl getrieben, richtete sich auf und streckte bewußtlos ihre ,-Hände nach dem Herzog aus... Chlodwig stieg von seinem Wagen und kam mit schnellen Schritten seiner Braut entgegen doch,sobald sie seine Absicht bemerkte, gebot fte -den Fuhrleu tenPill zu halten, spranggur Erde und lief jauchzend voraus, Hisis«, halbohn mächtig vor Freude, in «Chlodwig's Arme And an feine Brust sank. Kavm waren die heibeffütigen Be willkoounnungsarnße gewechselt, als Beide begeistert die Augen gen Himmel erhoben und einen AuSrvf gl« ein Ge bet empor sandten. Woda« sei Dank! tief Chlodwig. Christus i'ft aebenedeiet! rief Chlotilde. Und ihot Blicke noch einmal a«f die Augen ihres Bräutiga»« .ridiend, sank die erschütterte Jungfrau mit Wem Haupt an die Brust de« Herzog«z eine ThrämMuth jlrömie üba j$re Wange«, -T^-V *tT N *^8s tif 1 ff V, 1 Vt^ ,4*#- U, :v Zweit»Jahrgang. "V St. Clontz, M»«^ Doaaerstag, de« 7. September 1876. Sei Wohlgemuth, Liebe, Thenre, sfagte Chlodwig mit innigem, seelenvvl» km Ton, diese Thränen^nd die lchten, die deinem Auge ent«p»illen können. Meine Liebe und mein 'Schwert 'sollen Dich gegen bcnqmngftm Schmerz ver theidigen.. Die- einen Ann und ein Schwert fanden, das jsähig war, Alles zu zerschmettern. Der christliche Glaube im Gegentheil ist die Heiligung *urch die Liebe, durch du Barmherzigkeit, durch die Geduld ier ist die Erlösung der Frauen, der Ar mee und der Leidenden, weil er durch Bruderliebe zu dem Nebenmenschen alles Schwache und Gebrechliche erhebt und gegen die Mächtigen beschirmt. Dieser friedliche und Iicbreiche(3luu6e, wie konnte er hier bHer verkörpert fein, als durch eine entzückend schönt Jung« fro«, mis deren Blick eine Bitte um Liebe, ein Flehen um Geneigtheit strahlte deren süßes bezauberndes Lächeln selbst die Franken überraschte und in Erstaun«» sehte, da es ihnen schien, als hätte die christliche Fürstin mit ihrem Blick at*d6annte Gefühle von Freund schaft und Bruderliebe in ihr Herz aus gegossen .. Der Zug war langsamen SchrMs bis in eine beeile Straße gelangt. «0 viel Volk« »ob beiden Seiten an beni Häusern sich zusammengedrängt hatte. Noch immer b«?t der Herzog di/ Hand *•1, v'* seiner Braut «ad sprach liebevolle Worte zu ihr, die sie davon überzeugen sollten, daß er nicht« versäumen würhe, ihr da« Leben süß nnd «ngenehm zu machen. Aas einmalisah er, wie ihr Gesicht ganz bleich werde und ihr ganzes An sehen von «inem plötzlichen, tiefen Schreck zeuffc. Sic bebte so sehr, daß er ihre Hand in der seinen zittern fühlte. O wch! WaS geschieht Dir? frug Chlodwig beklommen. Aber Ehkotilde hielt den Blick starr nach de« gegenüberliegenden Theil der Straße gerichtet und schien von der Zaubermacht einer furchtbaren Erschei nung »ie -versteinert. Der Herzog sah vergebens nach der Richtung. er bemerkte nichts Außerge mögliches. Sprich, sprich, Liebe, bat er, wa« ent setzt Dich! so tödtlich? Chletilde streckte den zitternden Fin get an« und wies auf eine dichte Schaar Bürger sie stammelte beinahe unhöckar: Sich!? Ein Weib, ein Gespenst, das mich etfißlich angrinst und mich be droht! W»? Ich seh' sie nicht sie soll stet» ben «heute noch, diesen Augenblick? fuhr dm Herzog mit düstetm Ton anf. Er ßelbst jedoch wechselte plötzlich die Farbe»und rief mit entbranntem Zorn: LuHgardiS! Sie bedroht Dich! C, die Ketmesjene. Sieh, jetzt entflieht sie dnrch die enge Straße aber ihr Blutzoll doch stießen! Er «wollte einige Edelleute rufen, um Befehl zu LutgardiS Gefangennehmung zu Geben doch Chlotilde legte ihren Ar« auf feine Schulter, und ihn fo $0 rückhaltend, sagte sie: Chlodwig, mein vielgeliebter Bräuti gam, barf ich Dich um eine erste Gunst anstehen Du wirst sie mir zugestehen, nichtavahr? Laß LutgardiS frei vergib ihr den Verdruß, den sie leiden muß vergib ihr den Haß, den sie gegen mich hegt^ Nein, nein, antwortete der Herzog, sie hat Dich bedroht, Dich erschreckt! C, sie muß wohl unglücklich sein, seufzte die Jungfrau mitleidig, ihre Wangen sind eingefallen, ihre Augen eingesunken ihre gespensterhafte Magerkeit hat mich so sehr erschreckt. Sie auch, Chlodwig, liebt Dich .... Wie amglücklich muß sie sein! £aä ist gleich wer Dich höhnt oder betrübt, muß meine Rache fühlen! Verweigerst Du mit meine erste Bitte, Chlodwig? fragte Chlotilde, ihm trau rig und flehentlich in die Augen sehend. Nach bebend vor Grimm antwortete ihr der Herzog nach einer Pause: Liebe Chlotilde, Du verlangst viel von mir aber es soll nach Deinem Wil len geschehen. Möge nur das süße Lächeln auf Deinem Gesicht wieder er scheinen ich werde zu vergessen suchen, was geschehen ist. O, Hab' Dank! flüsterte die Fürstin, indem sie Chlodwigs Hand feurig drückte. Nachdem sie noch eine Straße durch zogen hatten, gelangte der Zug zam großen Forum. Vor dem Altar standen die christlichen Bischöfe^ beim Weihtifch hielten sich die Bwtmänner und die Sealden. Der Herzog verließ mit seiner Braut den Wagen und Beide stiegen zum Weihtisch hinaus. Eine tiefe Stille herrschte unter der Menschenmasse, die den Platz bedeckte alle hielten ihre Augen nach dem Orte gerichtet, wo die christliche Jungfrau mit dem heidnischen Helden durch das feier liche Ehebl'indniß vereinigt werden sollte. Vor dem Weihtische wurden Chlod wig und Chlotilde nur verlobt, und man fragte ihnen das Gelöbniß ab, daß sie noch denselben Tag in Wodan's Weihhof in den Ehestand treten wür den. Die Blutmänner hatten gewollt, daß es fo und nicht anders geschehen sollte. Auch war hier die Feierlichkeit in einigen Augenblicken zu Ende. Dann stieg der Herzog mit seiner Braut herab vom Gerüst und geleitete sie vor den Altar, wo die Bischöfe Beide erwarteten. Nun wurde die Stille unter dem Volke noch größer denn für die Gal lier war der feierliche Augenblick erschie nen. wo der Segen des Herrn durch den Mund der Bischöfe die christliche Jung frau unzertrennlich an den Herzog fes selnsollte. Die tausend und aber tausend Zu schauer erhoben sich auf den Spitzen ihrer Füße and richteten mit klopfendem Busen und zurückgehaltenem Athen» ihre Augen anf den Ort, wo das große Ereigniß vor sich ging. Sie sahen endlich, wie Chlodwig den x- 1 rVl 4x ™k I«b-kri?ti-«-»»«ir: $2.na An Jakr. *-1 Finger der bebenden Chlotilde steckte, wie PtineipiuS, der alte Bischof von Suessionum seine Hand übet die fürst lichen Ehegenossen ausbreitete, und der weise Bischof Remigius der Braut einen Doppelktanz von Sinngtün und wei ßen Rosen auf den Kopf fetzte. Dreißig Posaunen und Hörner schall ten durch die Luft Wolken Weihrauchs stiegen in die Höhe und verbreiteten ihre duftenden Wolken Übet den Platz und während das Händeklatschen und die mächtigen Ruse der Gallier sich mit dem donnernden Getöse der Schilde zu einem entsetzlichen Jubellärm vermisch ten, sah man unter der frohen Menge viele Männer mit thronenden Augen einander umarmen, Mütter ihre Kinder in Entzücken an die Brust drücken, ganze Haufen die Arme gen Himmel ausstre cken, am Gott dort obea zu danken für die unendliche Wohlthat. Inzwischen waren die Eheleute zur Seite getreten auf den bretternen Boden zwischen dem Altar und dem Weihtisch aa der Seite der Braut standen die Bi schöfe an der Seite de« Bräutigam« die Blutmänner und Scalden. Prin eipiv« and Rainold hielten jeder eine fchimeernde König«krone in der Hand Der Obetblutmann setzte die Krone aus Chlodwig's Haupt der Bischof von Sueffionum nahm den Brautkranz von Chlotilden« Kopf und zierte sie gleich falls mit der fürstlichen Krone. Dann legten der Blutmann und der Bischof jeder eine Hand aus Chlodwig's Schulter Ram old rief zum Heer: Seht hier den großen König von dem neuen Frankreich! PrincipiuS wiederholte den Ausruf in italienischer Sprache. Während die jauchzenden Zurufe gen Himmel stiegen, kamen zwanzig Edelleute mit einem großen Schild herzugelaufen sie hoben mit unwiderstehlicher Macht den Herzog vom Boden auf. setzten ihn auf den Schild und, diesen auf ihre Schultern hebend« trugen sie Chlodwig eine Strecke weit ourchs Volk. Auf diese Weise waren die Franken gewohnt, Jemand zur fürstlichen Würde zu erheben. Jetzt erst ließen auch die Wehrmannen ihr Jubelgeschtei und das dauernde Schlagen der Schilde in fei net vollsten Macht erschallen. Das ganze Forum wiederhallte von dem Ge schrei „Heil, heil dem großen König von Frankreich! Heil, Heil unserer christlichen Königin! Die Königin saß bereits in dem Wa» gen, als man ihren Bräutigam auf dem Schilde zum Weihtisch zurückbrachte. Chlodwig drückte dem Oberblutmann die Hand und fragte ihn Ramold, seid Ihr zufrieden? Ja, Herr König, antwortete dieser, ich wünsche, daß unsere mächtigen Asen im Weihhof Eure Ehe mit Glück segnen. Dann wendete Chlodwig sich zum Bischof Remigius und fragte, ihm gleich falls die Hand drückend: Und Ihr, Freund Remigius, seid Ihr auch befriedigt v- tiic Thräne entfiel dem Auge des Bischofs, als er mit Entzücken sagte: Wenn der Himmel das demiithige Gebet der Christen erhört, werdet Ihr der ruhmreichste, mächtigste, glücklichste König der Erde sein! Chlodwig stieg auf den zur Abfahrt bereitstehenden Wagen er setzte sich ne ben seine Braut und rief zu den Edel leuten, die um seine Befehle zu fragen schienen: Vorwärts, nach der Asen Weihhof! Die Stiere, getrieben durch den Sta chel der Fuhrleute, zogen über das Fo rum, die Edelleute und Wehrmannen setzten ebenfalls ihre Schaaren in Be wegung, und von der Menge beglei tet, verschwand der Zug in die Straße, die ihn nach dem heiligen Wald der nordischen Götter führen sollte.... XII. Mehrere Monate waren vergangen, seit dem feierlichen Tage von Chlodwig's Trauung mit Chlotilde. Während dieser Zeit hatte er mit sei nen Wehrmannen viele Kriegszüge durch Gallien unternommen, um seine Herr schaft den wenigen großen Städten fühlbar zu machen, die sich geweigert hatten, fich freiwillig ihm zu unterwer fen. Endlich erstreckte sich da« neue Frankreich bis zu dem Strom Lige ris (Loire), wo c« bis an die Besitzun gen der Westgothen grenzte und bis zu dem Fuß der Gebirge bei der Stadt LinaoneS (LangreS), wo seine Grenzen an Burgund stießen. König Chlod wig herrschte folglich über da« schönste und mächtigste Land des Occidents. Ring des ewigen EhebündniffeS an den jungen Reichs hatten die christlichen Zu dieser schnellen Ausbreitung deS CT X. J. 1 *st.% ty -4 ?,.. «iv« s3t *r\ fit' 5 No. 37. Bischöfe fleißig mitgewirkt. Da sie fast überall ben vorzüglichsten Einfluß auS übten, war S ihnen nicht schwer gewe sen, den Gemeinden begreiflich zu ma chen, daß eine schnelle Unterwerfung ganz in ihrem Interesse wäre, weil sie, dadurch den Gewaltthätigkeiten der Wehrmannen und einer Plünderung entgehen könnten. Jetzt, da des Königs Oberhaupt gern von den Galliern anerkannt und geehrt wurde, erwiesen die Bischöfe ihm noch größere Dienste, indem sie für die pünkt liche Aufbringung der Zölle und Pachte sorgten und über die treue Entrichtung der StaatSgelder in den verschiedenen, abgelegenen Ortschaften und Städten wachten. Da die Franken weder lesen noch schreiben konnten, waren sie unfähig zu irgend einem Amt, wobei diese Kennt nisse erforderlich waren folglich war der König gezwungen gewesen, alle der artige Arbeit den Galliern anzuver trauen und sie so mit einem ansehn lichen Theil der wirklichen Obrigkeit zu bekleiden. Noch andere Umstände trugen dez* bei, drr Gallischen Bevölkerung wide. Willen b?r Wehrmannen wichtige Vor theile Zuzuwenden. Aurelianus, der die Oberleitung au'T Staütsangelegea heilen in Händen hatte, Mi .yLr' eineigroße Anzahl Gallischer ten und Amtleute umringt«! '(wt /Ukf*1 lich, um seine Befehle zu empfaNH«ip«M vor ttrn Rechenschaft über ihrt 'A«tS Verrichtungen abzulegen. Keine einzige der Staatsdamen Und Gesellschafterinnen der Königin, noch ihrer Diener und Dienerinnen gehörte dem Fränkischen Geschlechte an. Der König hatte die Gallischen Städte im Besitz ihrer allen Commu nalgesetze gelassen in Bezug auf die Verwaltung ihrer eigenen Angelegen-, heilen waren daher die Bürger unab hängig von den Edelleulen oder Wehr mannen. Die Vorrechte, welche diese* Sachlage der christlichen Bevölkerung sicher stellte, hatten unter einem Theile der Franken bereits eine große Erbitterung erweckt, und der König hatte sich genöthigl ge sehen, auch seine Wasfengefährlen ir gendwie zu befriedigen. Er hatte einen Edelmann mit dem Grafentitel nach jeder Stadl oder Ge meinde gesandt, am dort als Landvogt im Namen des Königs die oberste Ge richtsbarkeit auszuüben und über die Handlungen der Steuer-Einnehmer zn wachen. Die meisten Staatsgüter dec Römer hatte er unter seine Edelleute und Wehrmannen auSgetheilt und da diese Güter ungemein zahlreich und ausge dehnt waren, war es ihm möglich gewe sen, jedem Einzelnen nach seinem Rang und Verdienst eine ansehnliche Beloh nung zu schenken Die alten Gesetze der Salischen Fran ken waren von »hm für das ganze Reich für gültig erklärt, und er hatte Bestim mungen hinzugefügt, wodurch die Fran ken in Vergleich mit den Galliern für ein edlefl und erhabene« Gefchlccht er klärt und ihnen viel höhere Rechte alfr den Eingeborenen zuerkannt wurden. Es war allen Galliern oder Christen verboten, Waffen zu fuhren oder einen Theil des Heeres auszumachen. Dies.'! Verordnung allein wäre hinreichend ge4 roefen, um die Oberhoheit der Franker sicher zu stellen. Ungeachtet dieser Bemühungen de? Königs, beide Theile seines Volkes it Gleichgewicht zu bringen und in Frie den neben einande* leben zu lassen, meinten gleichwohl die Franken, die mil ihm zuerst aus Belgien gekommen wa-: ren, viele Gründe zur Unzufriedenheit^ zu haben. Was sie jedoch am meisten erbitterte, war, zu sehen, wie der Einfluß der Schwarzhaarigen und Unfreien wie: sie die Christen nannten täglich zu nahm. Diese Unzufriedenheit wurde vorzüg lich angefacht und unterhalten durch die Blutmänner und Scalden, die unauf hörlich klagten über das freie Gehen und Kommen der Bischöfe in des Königs Palast und über die Bemühungen, welche angesponnen wurden, um freie Franken mit gallischen Töchtern zu verheirathen, und so den Weg zu einer Vermischung der beiden Völker zu bahnen. Unter der Ausstachelung der Diener von Wodan's Weihtafel hätte die Er bitterang der Wehrmannen vielleich Aufstand und Aufruhr im Heere erweckt, aber alle Kriegsleute hatten nicht die selbe Ansicht über den Stand der Dingl (Fortsetzung folgt.) $ l"" i-. 3.