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Auf dem Dom-Krahnen Eine Erzählung aus dem Köln des Smgen' Jahrhunderts von Ernst Pasque. (Fortsetzung.) Am Morgen sahen Mutter und Sohn sich noch einmal recht nach Herzenslust in der schönen Gegend um, aßen mit bestem Appetit zu Mittag und bestiegen dann die Birutsche des Herrn Doctor Gruben, um nach Köln zurückzukehren. So schön es auch in der Bönnschen Gegend war, Frau HilgeiS trat die Heimfahrt fröhlich an. erstens, weil ihr schließlich als echter Kölnerin ihre liebe Vaterstadt doch noch viel schöner dünkte, und dann, weil sie ihren Heinrich wieder so kräftig, gesund und blühend fand, wie kaum je vor dem entsetzlichen, nun glücklich überwundenen Unfall.— In dem Jansenschen Hause auf dem Filzengraben herrschte nach dem früher erzählten heftigen Sturme eine drückende Schwüle, die selbst die Gesellen empfan den, denn noch nie war es in der Werk statt und auf dem Zimmerplatze so ruhig und still hergegangen. Auch dem Vetter Anton mußte das Haus nicht mehr geheuer scheinen, denn er ließ sich mehrere Tage gar nichk se hen, und wogte er sich doch herbei, so beachteten ihn weder Meister Jansen noch desien Tochter, und der Elegant vom Domhof mußte sich nach etwelchem schmachtenden Augenverdrehen und Seufzen und einigen ohne Erwiderung gebliebenen Redensarten wieder entfer nen. Hierzu trat bei Meister Jansen noch ein geschäftlicher Aerger, mehr als ge nug, um seine Laune vollends zu ver- derben. Er hatte einen ziemlich großen Bau in Aussicht und es fehlte an dem richtigen Holzmaterial dazu. Die Bord und Balkenhändler hatten keinen Vor rath und auf dem Rheine wollte sich kein Flößer zeigen. Das war eine Gelegenheit für den Dores, sich wieder recht in die Gunst deS Meisters einzuschmeicheln, und jeden Abend, nachdem die Wertstatt geschlos sen worden, und jeden frühen Morgen lief er nach dem Bayenthurm, um nach einem Flößer auszuspähen. Da brachte er eines Morgens mit grinsender Freundlichkeit dem Meister die Nachricht, daß ein Floß angefahren sei und auf dem Holzplatz hinter den Todten Juden die schönsten Stämme festgeankert wür° den. Ob sie noch zu haben oder schon vergeben seien, das habe er nicht erfah ren können, denn der Floß- und Holz Herr sei just in-der Stadt gewesen. Da hellten sich die unwirschen Mienen des Meisters auf und er beorderte den Alt gesellen Pitter, sogleich nach dem Bayen hinauszugehen und wenn nur irgend möglich ein Geschäft abzuschließen. Der Pitter zog sich an und ging, und der Dores, welcher fest gehofft hatte, mit diesem Auftrag beehrt zu werden, trat grimmig zu seinem Werkplatz, an dem Holz des Meisters seinen Zorn und Aer ger auszulassen. Zehn Uhr mochte es sein, da trat das alte Bärbelchen in einer sichtlichen Auf regung in die Werkstatt, wo sich Jan st« mit seinen vier Gesellen befand, und meldete, daß jemand in der Stube sei, der de« Meister zu sprechen verlange. Dieser, durch das ausfallende Geba ren der Alten stvtzig geworden, schaute sie ein« Weile durchdringend an, dann fragte er barsch: Wer ist's und was will der „jemand" von mir? Letzteres weiß ich nicht, entgegnete Bärbelchen recht conragirt, das mußt ihr ihn selber frage«, oder es euch von ihm sagen lassen. Es ist aber kein anderer als u*Jer Geselle, der Hil gers. Oho, der Hilgers? fuhr Jansen auf, um nach einer Pause ruhiger hin zuzusetzen Wenn der sich noch immer als mein Geselle betrachtet und «ir et was zu sagen hat, so mag er in die Werkstatt und zu mir kommen. Wüßte nicht, daß ich ihm mit Gunst Red und Antwort in des Meisters Stube zu ge ben hätte. Will's ihm hinterbringen, es ist viel licht besser so, sagte das Bätbelcken nachdenklich, kehrte sich um und qing in das Haus zurück.. Wenige Augenblicke später trat Hein rich in seinen Sonntagskleidern au? der Hosthür und näherte sich, den Kops hoch erhoben, der Werkstatt. Gebt Acht, flüsterte Dores mit einem heimtückischen Grinsen den andern Ge sellen zu, jetzt wird's nett! Und will es nicht recht zum Losplatzen kommen, dann wird der Dores schon nachzuhelfen wis sen. Heute soll es dem srechen Gesellen ernstlich an Hals und Kragen gehen, sein Schädel kann sich auf einen andern Fall als von dem Sacramentshäuschen freuen. Um nicht an dem offenen Hofthor vorüber zu müssen und nicht früher als nöthig gesehen werden, hatte Hilgers von der Seite des Thurnmarkts sich zur verabredeten Zeit dem Jansenschen Hause genähert un) war keck in die wohlbekannte Stube eingetreten. Hier saß Finthen muthig seiner harrend, doch Meister Jansen war nidjt da. Mit einem leisen Freudenruf war das Mädchen dem Heimgekehrten, der nun in voller Jugend kraft und Frische vor ihr stand, um den HalS gefallen und nach einem innigen Kuß, einigen fluch« tig getocchfeUenWorten wurde das Bär belchen zu dem Meister in die Werkstatt geschickt. Das Herz klopfte den Liebesleutchen während dieser Zeit gar gewaltig, doch es mußte überwunden werden, denn zu rück konnten sie nun nicht mehr. Da brachte die Alte deS Meisters Antwort, und mit einem kräftigen Hän dedruck, einem ermuthigenden Blick nahm Heinrich Abschied von seinem Mädchen, dann trat et den schweren Gang nach der Werkstatt an. Vor dem Meister blieb er hochaufge richtet stehen, dessen ernsten, finster« Blick ruhig aushallend. Den Dreispitz halte er abgenommen, und während alle Arbeit ruhte, die Gesellen gespannt auf ihji schauten und horchten, in der Werk^ statt eine lautlose Stille herrschte, sprach Hilgers langsam und bescheiden, doch mit fester Stimme, den Blick nicht von Jansen abwendend Meister, ich komme heute nicht, um noch langer Krankheit mich wieder zur Arbeit zu melden be vor dies geschehen kann, habe ich Ern stes und Wichtiges mit euch zu reden und frage euch geziemend dazu um die Erlaubnis*. Obgleich ich nicht daran denken mag waS mein Geselle mir so Ernstes und Wichtiges zu sagen haben kann entgeg nete Meister Jansen mit tiefem Unwil len, so antworte ich Ihm doch sprich Ich danke dem Meister, fuhr Hilgers in früherer Weife fort, und habe mich vorerst leichtfertiger Rede schulviü j» bekennen, als ich in eilet Haus eintrat und die Schönheit, all die vortrefflichen Eigenschaften eurer Jungfer Tochter gering achten wollte. Doch ebenso offen erkläre ich, daß ich mich so lange als möglich gegen deren Einfluß aus mein Herz wehrte, doch—es war vergebens! Und nun, da es geschehen, da ich weiß, daß euer Finchen mir ebenso zugethan ist, als ich'ihr, so trete ich. als ehrlicher Mann vor euch hin, als Weib und Hausfrau um sie zu werden. Ich liebe euer Kind mehr als mein Leben, gelobe es glücklich zu machen und zu lieben und euch als Vater zu ehren mein Le ben lang. Meister will ich werden, weiß, kann und habe, was ich dazu wissen, können und haben muß, mir die Werkstatt und den Hausstand zu grün den. Nun sagt, ob ihr damit, mit mei item Gelöbnis, guten Willen und Vor* haben vorliebnehmen wollt, oder ob ihr sonst noch ein Begehren habt? Da leuchtete es unheimlich in den Augen des Meisters auf. Anstatt mit polternder, rauher Stimme den Freier zornig abzuweisen, sprach er mit auf fallender Ruhe: Mein Geselle muj$ wissen, daß ich die Hand meines Fin chens dem Herrn Vetter Pitthahn vom Domhof zugesprochen habe daß Ei dennoch heimlich um das Mädchen g« freit, mag Er vor feinem ehrlichen Ge wissen, mit dem Er recht z« rühmen weiß, abmachen. Trotzdem Hab« ich zu einer Berheirathung des Mädchens mit ihm meinen Consens gegeben, wenn Er bereit ist, die daran geknüpfte Bedin gung zu erfüllen. O, nennt sie mir, Meister! rief Hil gers, der eine ganz andere Antwort er wartet hatte, in Heller Freude. Doch der Meister zuckte gleichgültig die Achseln. Laß Er sie sich von dem Finchen sagen, brummte er mit abge kehrten Gesicht vor sich hin, die kennt meine Bedingung recht gut und schon lange, und ich kann kaum glauben, daß das Mädchen Ihm noch Oerrathen nichts mich in Ruh, habe zu davon N haben soll. Und nun laß Er arbeiten Finchen kennt sie—und schon lange? rief Heinrich ordentlich verblüfft, denn die Reden, welche er hatte müssen, kamen ihm rätselhaft, unverständlich vor Kein Wort hat sie mir bis jetzt davon gesagt. Doch das ist ja ohne alle Be deutung, redet selber, Meister, und nach euren Worten werde ich thun—wenn es in meiner Kraft liegt und keine Un moglichkeit ist. Redet, ich bitte euch Doch der Meister schwieg und wandte sich jetzt wirklich seiner Arbeit zu. Da hielt sich der Dores nicht länger. Schon eine ganze Weile hatte er, am ganzen Leibe zappelnd, dagestanden, nun platzie er los Noch höher sollst du klettern als auf das Sacramentshäuschen im Dom, sagte et mit höhnender Freude, auf den Dom-Krahnen Und gelangst du auf die Spitze des Schnabels, ohne vorher den HalS zu brechen, dann— Ein wüthender Blick Jansens ließ den frechen, bösen Buben verstummen und eine Todesstille entstand nun in der Werkstatt. Heinrich war zurückgefah ren. für einen Augenblick erbleichend, und mit starren Mienen schaute er auf den Meister, der den Kopf nicht zu he ben wagte. Dach bald kam Leben in deS Gesellen Gestalt. Der Ausdruck seines Antlitzes wurde ein schmerzlicher, und mit einem leisen Vorwurf sagte er endlich zu Jansen Das habt ihr wirk lich gesagt, verlangt—von einem Men schen, gleichviel von mir oder einem an dern verlangen können? Ich kann efi kaum glauben. Zum Teufel, ja,ichhab's gesagt und bleibe dabei! brummte Jansen mit wil dem Ungestüm auf, wohl um sich selbst zu betäuben. Doch ermuthige ich euch nicht dazu. Thut nach meinem Willen, oder laßt eS bleiben, mir ist's gleich. Wieder entstand eine schwüle Pause, während der Hilgers kein Auge von dem emsig hantirenden Meister abwandte. Eine Umwandlung schien nach und nach in ihm vorzugehen, denn die srische Rothe kehrte seinen Wangen zurück und in seinen Mienen, seinem Blick tauchte es wie ein überlegenes Lächeln auf. Er mußte sich bereits sagen, daß er sich stark und.gewandt genug suhle, auch dieses so gefährliche, ja, unmöglich scheinende Wagnis glücklich zu bestehen. Doch der tiefe Ernst des Augenblicks be hielt die Oberhand und zwang ihn zu neuer Ueberlegung. Die Folgen eines MißlingenS traten lebendig vor feine Seele sein armes Mütterchen, Finchen sah er vor seiner zerschmettert auf den Gteinen des Hodens liegenden Leiche, jammernd und verzweifelnd, und schauderte. Nur von solchen et Bildern beherrscht, wandle er sich noch einmal bittend an Jansen und sagte zögernd: Bedenkt, meine alte Mutter eure Tochter—wenn es mißlingen sollte?! Hab' es dich geheißen fuhr Jansen rasch und rauh auf. Du willst nun einmal deinen Willen haben, und ich denke, ein gleiches darf ich doch erst recht verlangen. Gut denn rief Hilgers plötzlich mit andern Ton, sich kraftvoll emporrich t'end. Ihr sollt euren Willen haben— ich wag's Nur ein Ruf größten Staunens ging durch die Werkstatt. Meister und Ge sellen hatten ihn zu gleicher Zeit auSge stoßen und blickten mm starr auf den Burschen, der zu reden fortfuhr: Ich wag's, wiederholte er noch einmal ge lassener, und spreche euch sogar hier vor Zeugen von allen Folgen frei, im Falle mir—ein Unglück zustoßen sollte. habe euch gesagt, daß ich Finchen mehr als mein Leben liebe, und da ist es denn nicht mehr als recht, daß ich, um sie zu gewinnen, auch mein Leben dransetze. So schlimm wird es indessen nicht kom men. Mit Gottes Hülfe und etwas Gewandtheit und Vorsicht hoffe ich mein Vorhaben ungefährdet zu Ende zu führen. Doch nehme ich dafür auch meine Mitgesellen zu Zeugen unserer Vereinbarung. Gelingt's, so ist der Preis unwiderruflich mein! Brauchst an meinem Wort nicht zu deuteln, brummte Meister Jansen vor sich hin. So laßt uns die nölhige Verabredung treffen, sagte Hilgers jetzt mit einet so festen Stimme und einer Ruhe, als ob er ein gewöhnliches Balkengerüst aufzu schlagen gehabt hätte, zugleich unter die Hofthür der Werkstatt tretend. Er schaute nach de« Himmel, der bewölkt, die Sonv nicht zum Vorschein kommen ließ. Dann juhr er zu dem Meister gewandt^ort: Wenn eS nun einmal. geschehen soll, so ist es besser, es geschieht sogleich, alS später. Die Sonne wird mich nicht blenden, und die Lust ist ruhig, in einer Stunde kann eS anders sein, deshalb kommt! Von hier aus gehe ich zum Dom-Krahnen und ersteige den Thurm ohne Aufenthalt. Wollt ihr Zeuge sein, daß und wie ich es voll bringe, so müßt ihr schon die Arbeit dran geben und mir folgen. Nur um eines bitte ich, sagte er jetzt mit weicherer Stimme. Sorgt dafür, dqß Finchen nicht eher etwas davon erfahrt, bis—es vorübet ist. Und nun, Meister, reicht mir trotz altem die Hand zum Abschied —es ist für alle Fälle! Er hatte die Hand Jansens ergriffen, die dieser ihm ließ, ohne den Muth zu haben, sie zurückzuziehen, doch auch ohne eine Wort auf den Abschied zu erwidern, der doch im Grunde ein solcher »uf Leben und Tod war. Noch nickte Heinrich steundlich den Gesellen zu, die mit Theilnahme, doch auch mit Bewunderung auf ihn schauten der DoreS war nicht zu sehen, er mußte sich verkrochen haben—, dann verließ et die Werkstatt und über den Hos das HauS. Einen Blick auf das Fenster zu werfen, hinter dessen Gardinen er das ängstlich harrende Mädchen wußte, vermochte er nicht. Hierzu fühlte er sich nicht stark genug, denn in diesem Augenblick wollte ihm das, waS er zu thun im Begriff stand, wie eine große Sünde, wie ein Verbre (hen vorkommen, an denen begangen, die ihn so über alles liebten und die wieder zu lieben und glücklich zu machen er gelobt. Noch konnte Hilgers kaum den nahen Malzbüchel überschritten haben, da warf Meister Jansen, der mit einer wahren Wuth die Axt zu handhaben begonnen, diese hin und sagte zu den Gesellen Kommt, eures Amtes zu walten! Ihr müßt dabei sein, um für ihn, doch nö thigenfalls auch gegen ihn und für mich zu zeugen, wie der Teufelskerl es gewollt hat. Damit verließ auch Jansen im Ar beitscamisol und Lederschurz die Werk« tatt, um nach dem Domkloster zu gehen, dort, von der Schenke des Vetters Pitt hahn aus, die kühne That des Gesellen mit anzusehen. Doch nur die drei Gs ellen folgten ihm, der vierte, DoreS, war noch immer nicht zu Vorschein kommen. Siebentes Kapitel. Ein „Alaaf Köln" zwischen Himmel und Erde. Je mehr Hilgers sich dem Dom nä herte, je mehr wuchsen ihm Muth und Zuversicht. Bah, sagte er sich endlich mein Vorhaben ist lange nicht so gc fährlich, als es aussieht! Der Schnabel des Krahns wird etwa fünfzig Fuß weit in die Luft hinausragen, stände er aus festem Boden, so würde jeder Lehrjunge mit Leichtigkeit bis auf die Spitze klet lern. Die einzige Gefahr ist also nur eine eingebildete, und so lange ich nicht schwindlig werde, brauche ich sie nicht zu fürchten. Und mit dem Schwindel Hat'S gute Wege, wir beide kennen uns nicht und werden uns auch ganz be stimmt heute nicht kennen lernen. Habe ich doch die Schnecken des Straßburger Münsterthurms erstiegen, bin dann noch in die Laterne bis hinauf unter die Krone geklettert, und dies mehr als ein mal, ohne nichts anderes dabei zu spü ren als ein ungeheures Vergnügen, so hoch oben in der Luft, gleichsam zwi schen Himmel und Erde zu schweben und weit—weit in der Runde auf das schöne Land unter mir schauen zu können. Und solche Freude wartet meiner hier erst recht, denn eS ist ja meine liebe Vaterstadt, meine schöne rheinische Hei math, auf die ich hinabschauen werde. Dazu mißt der Straßburger Münster seine vierhundert Fuß und unser Dom Krahnen soll deren nur etwa zweihun dert und fünfzig haben—immerhin eine recht nette Höhe! Doch dafür ragt der alte Hebebaum frei in die Luft, sogar übet daS Mauerwerk des Thurmes hin auS, und daS ist denn doch etwas ganz anderes, als innerhalb des luftigen Ei sengesügeS de» Münsters hinaufzuklet tern. ES wird schon gehen, ich freue mich jetzt ordentlich darauf—will sogar auf der Spitze dtS Schnabels ein Glas aus das Wohl der altehrwürdigen, hei-. ligen Stadt Köln trinken und dann den sehen, der es mir nachmachen kann ll tlic&er ffto tiI Und erst die Freude, wenn es gelungen ist, mein Mütterchen—Finchen—und die ganze Sadt, die es erfahren wird! Ich werde gleich die Verlobung feiern tön nen, die Festtagskleidet dazu trage ich ja schon auf dem Leibe! Ich darf gar nicht an solche Freude denken, sie würde mich verwirren, und das darf nicht sein Ruhig muß ich bleiben, ernst zu Werfe gehen, soll mein heiliger Schutzpatron mir auf dem gefährlichen Wege beistehen Voran! Mit solchen Gedanken war er unbe wüßt am Ziele seines Ganges angekom men er sah sich plötzlich auf dem Dom kloster und vor ihm erhob sich die riesige verwitterte Thurmruine, eine gewaltige Steinmasse, im Munde des Volkes der „Dom-Krahnen" geheißen. Weit ragte der hölzerne Schnabel des Kcahns nach Abend in die Lust hinein, und einige Augenblicke mustete Heinrich mit festen Blicken, die Füße auf den Boden ge stemmt, Thurm und Krahn, wie einen Gegner, mit dem er einen ernsten Kampf zu beginnen gedenke—einen Kampf auf Leben und Tod. Der Steinriese flöß te dem kühnen Burschen keine Furcht ein, Heinrich grüßte ihn so gar lächelnd, indem et leicht den Drei spitz vor ihm lüftete, dann trat er auf die Schenke Pitthahns in der alten Prvbstei zu. Herr Anton, in seinem seidenen Röck lein, empfing den ungewöhnlichen Gast mit einem neugierigen Gaffen, doch Heinrich rief ihm befehlend zu, einen Brabantet auf den Tisch werfend Eine Flafche vom Allerbesten, denn eS gilt einen hohen Trinkspruch! Und flink, KAetburfche» wenn ich dir nicht Beine machen soll! Nut schrittweise, Heinrich immerfort anstarrend, bewegte Anton sich in das Hans zurück, in dem er unter einem neuen gebietenden Blick seines Gastes verschwand. Der Hilgers mußte dem Stutzer ganz gewaltig imponirt haben, denn trotz Puderperrücke, seidenen Strümpfen und Hosen war er in den Keller hinabgestiegen, eine Flasche Bacharach« Feuerwein von Anno 1760 der für den besten Jahrgang des Jahr hunderts galt, zu holen. Noch immer unter dem Banne des gehaßten und gesürchteten Gesellen ent korkte Anton die Flasche und wollte dem andern sogar daS Glas füllen, doch Heinrich entriß ihm beides. Die Flasche stopfte er wieder handlich zn und schob sie in eine Tasche seines Habits, und in die andere, zum größten Staunen An tons, das hohle Kelchglas. Dann drehte er dem Verblüfften den Rücken und schritt, ohne ein Wort zu sagen, dem nahen Dome zu. An dem Nordthurm, von dem nur die Sohle und der siebenundzwanzig Fuß hohe Untersatz der Pfeiler aus dem Bo den hervorragte, fand sich damals, zur Seite des Hauptportals, ein kleines Häuschen, wider und zwischen die ge wältigen Steinmassen geklebt, in dem der Sacristan, oder wie die Kölner sag ten, der „Offermann", des Doms wohn te. Dort klopfte Heinrich an und ließ sich den südlichen Thurm, in dem die Glocken hingen und auf dem der Krahn sich befand, aufschließen. Da man den Zimmergesellen kannte, so stieß sein Verlangen auf kein Hinderniß, und bald begann Heinrich langsam die stei nernen Stufen der Wendeltreppe, de ren Pforte auf dem Domklostet sich öffnete, zu ersteigen. Aus dem Platze vor der alten Prob stei war es mittlerweile auch lebendig geworden. (Fortsetzung folgt.) Mütter aufgepaßt! Eine Unze Borsicht ist besser als ein Pfund Kur. Wenn Ihr bcnmlt wie Eure Kinder dahin welken durch diese grauenhafte Ämber Sommerkrankheit, fanget nicht an zn quack falbern, bedenkt, daß die meisten Kinder durch unnahrhafte und vergiftete Nahrungsmittel geopfert werden. Säugeammen sind leicht sinnig und oft ungesund, die Mischungen für Kinder-Nahrung gewöhnlich ungleicher Art und gefährlich. Sie werden uns dankbar sein für unsere Mittheilung, daß es den deut fdxn Themikern gelungen ist, ein vollkomme nes Ersatzmittel für Muttermilch herzustellen ES liefert alle die Elemente der Muttermilch und entwickelt eine» gesunden und kräftigen Körper de» Kindes. Es ist wohlschmeckend nahrhaft und leicht verdaulich. Es heißt Neustädter's „Deutsches Kinbernichl" (Ger man Infant meal). 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