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Erster Theil. Rußland, Frankreich und Deutsch land. Aufruhr in der Natur, Aufruhr in Rußland wir hatten wahrlich genug davon in der verflossenen Wo—- che. Hui, wie das um die Ohren blies; ein richtiger Amerikanischer Blizzard, der Handel und Wandel lahm gelegt und den Aufenthalt im Freien so un— bequem als möglich macht. Volle 24 Stunden tobte es im Osten, u. hoh. Schneewehen legten den Verkehr in Banden; aber wie immer, wenn die Natur etwas peccieret hat, zeigte sie sich uns am nächsten Tag von der schönsten Seite; heiter lachte die Win tersonne hernieder auf das weiße Leintuch, das über die Erde ausge— breitet, unter welchem es aber bald geheimnißvoll und welches in nicht zu ferner Zeit dem frischen Grün der auferstehenden Natur weichen wird uns immer wieder gemahnend, daß auch dem Menschengeschlechte die erwärmende Sonne der Freiheit strahlen wird, mögen auch böse Kräf— te sie niederhalten und in Banden halten. Und so wird auch dem russischen »Volke die Stunde größerer Freiheit, eines menschenwürdigen Daseins schlagen. Die ersten Stürme haben in letzter Woche durch dieses so lange in politischer Knechtschaft gehaltene, von einer korrupten Beamtenschaft ausgesogene Land mit elementarer Macht gefegt, haben das herrschende Regime tief erschüttert, und wenn es auch, wie es den Anschein hat, den Gewalthabern noch einmal gelingen jollte, die Revolte durch die Waffen —iederzuschlagen „einst wird kom— &en der Tag, da die Autokratie hin— —inkt.“ Die letztere hat sich nur be— “ hauptet, weil es keine Volkserhebung im eigentlichen Sinne war, weil es sich nur um eine Kraftprobe der or— ganisirten Arbeiter zur Besserung ih— rer materiellen Verhältnisse handelte, und die politische Freiheitsfrage nur ein Beiläufer, in der letzten Stunde mit den Forderungen der Arbeiter verquickt worden war. Mit der bluti— gen Unterdrückung der Arbeiterde— monstrationen in St. Petersburg, „Moskau und anderen Städten hat die russische Regierung selbst die von ihr verbreitete Legende von der Fürsorge des Zaren für sein gläubiges Volk zerstört und die Zuneigung zu dem Väterchen in den erzwungenen Ge- Fortan ist der Zar nur noch der Machthaber, der sich auf seine Bajo—- nette stützt und als Despot gebietet. Daß die „Revolte“ in St. Petersburg vollständig unterdrücktt worden ist, läßt sich kaum bezweifeln. Die Fun— „ken, die etwa noch unter der Asche glimmen, werden erbarmungslos ausgetreten werden. Es ist sogar mnöglich, daß Kaiser Nikolaus jetzt j neine Versprechungen wieder zurück— Gieht und seine Räthe beauftragt, das hnen kürzlich aufgetragene Reform werk einzustellen. Auch die gebildeten und besitzenden Stände, welche die - Semstwo-Bewegung einleiteten und förderten, mögen durch die „Revolte“ in St. Petersburg und ihre grausame Niederzwingung zeitweilig so einge— schüchtert sein, daß sie sich wieder der Reaktion in die Arme werfen. Aber die öffentlichen Zustände Rußlands sind thatsächlich unhaltbar geworden, und da die Auflehnung gegen den 24 Absolutismus sich jetzt auch unter dem Ungebildeten und besitzlosen Volke immer weiter verbreiten wird, so wird Mdie Regierung am Ende doch „frei— willige“ Zugeständnisse machen. Wäre sie entschlossen, unter keinen Umstän— den nachzugeben, so müßte sie vor al— len Dingen Frieden mit Japan schlie hen. Sie kann nicht den Krieg wei— terführen und mit der Einberufung der Reserven fortfahren, während sie einen Feind im Innern zu bekämpfen hat. Will sie sich nicht schimpflich aus der Mandschurei zurückziehen, so wird ie noch sehr große Opfer von dem russischen Volke verlangen müssen, and selbst ihre Macht ist nicht ausrei— Achend, um diese Opfer in jedem Falle zu erzwingen. Der Absolutismus wird Selbstmord begehen, wenn er unter den obwaltenden Verhältnissen seinen Sieg über die Arbeiter auszu— nützen versucht, falls ihm nicht zuvor einige Bomben den Garaus machen. Denn das steht fest, dem Schrecken von oben wird zunächst der „Schre— -7 en von unten“ folgen; der Weizen Ider Terroristen blüht, und sie werden vom Volke nicht mehr, wie bisher, zu— rückgestoßen werden, sondern als Bundesgenossen im Freiheitskampfe rearint werden. 7 * * * Und daran werden auch alle Er— Mn auf dem Kriegsschauplatz nichts undern mit denen man so gern die Aufmertksamkeit des Volkes von den Minneren Zuständen ablenken möchte. ese plötzliche Offensive Kuropat —tir ; sieht übrigens ganz wie bestellte Arbeit aus. So wie er. auf Befehl von —S Petersburg aus im Oktober nach Siden aufgebrochen war, um schließ ch von den Japanern mit riesigen ð 11 1 411 2 2 A— -11 1 D Historieal Socioty 31. Jahrgang— St. Cloud, Minnesota, Donnersan. den 2. Februar, 1905. Nummer 10. grünen Tisch, wenn nicht vom Zaren selbst, zu einem verzweifelten Vorstoß gedrängt worden zu sein, der aber den Mißtzerfolg in sich trägt. Es ist nicht daran zu denken, daß der russische Ge neralissimus stark genug ist, um die Japaner aus ihren starken Feldver— schanzungen nach Süden zu drängen. Wird aber Kuropatkin abermals ge— schlagen, so wäre damit die Lage in der-Mandschurei zur jetzigen Jahres zeit eine verzweifelte geworden. Nirgends haben die inneren Wir— ren in Rußland einen deprimirende ren Eindruck gemacht, als bei den Franzosen, und das ist ja auch ganz selbstverständlich. Den Erben der gro— ßen Revolution, wie die französischen Republikaner sich auch jetzt noch manchmal nennen, wird von dem Bundesgenossen nachgerade gar zu viel zugemuthet. Sie haben sich mit den schnappsduftenden russischen Sol— daten wiederholt verbrüdert, haben den brutalen russischen Despotismus mehr als einmal in seiner Politik der Raubgier und des Wortbruchs un— terstützt, haben ihm ohne jegliche Ge— genleistung eine Anleihe nach der an— deren abgenommen und neuerdings einige Krokodilsthränen über das russische „Unglück“ in Ostasien ver— gossen. Daß sie nun aber gar noch der russischen Bureaukratie zujubeln sol— len, die das Gerechtigkeit heischende Voltk von Kosaken niederreiten und durch Gewehrsalven zu Boden strecken läßt, das geht denn doch über ihre Leistungsfähigkeit im Heucheln oder im Selbstbetruge hinaus. Besonders nen ihren Haß gegen die Unterdrücker und ihre Freude über die ersten An— zeichen der herannahenden Revolutrion nicht mehr verbergen. Einige Parise: Zeitungen fordern schon rund heraus die Aufhebung des Bündnisses. wel— ches das nach seiner eigenen Ansicht forgeschrittenste Land Europas an ei— nen asiiatischen Despoten kettet. Der russische Kaiser wird als entarteter Schwächling und erbärmlicher Feig— ling gebrandmarkt, der aus blasser Furcht auf wehrlose Männer, Freuen und Kinder habe feuern lassen. Selbst die Nationalisten schließen sich dem Verdammungsurtheile an, und die unvermeidlichen Studenten vollends hatten schon eine öffentliche Kundge— bung gegen das Zarenthum vorßhrei— tet die allerdings von der Polizei vereitelt wurde. Zum Glück wird das „europäische Gleichgewicht“ auch durch die gänz— liche Auflösung des russsch-französi schen Bundes nicht gestört werden, weil es von keiner Seite her bedroht ist. Deutschland, gegen das sich das Bündniß richten sollte, wird weder Frankreich angreifen, noch über Ruß— land herfallen. Es hat sich seit 1871 immer nur um die Aufrechterhaltung des europäischen Friedens bemüht und ist dabei so gut gefahren, daß es nicht die geringste Veranlassung hat, eine andere Bahn einzuschlagen. Also können die Erben der großen Revo— lution den Zaren wüthend „anspu— cken,“ und dieser mag ihnen von Wei—- tem höhnisch seine Knute zeigen. An— einandergerathen können sie doch nicht. St. Paul. tion der Befürworter guter Landstra ßen wurde am Dienstag beschlossen, ein Comite von fünf Mitgliedern zu ernennen, das die drei jetzt vor der Legislatur befindlichen Landstraßen— Vorlagen prüfen und die von dem Verband befürworteten Punkte der drei Vorlagen in einer neuen verei nigen soll. Das Comite besteht aus George W. Cooley, J. E. Eliwell, G. A. Will, E. W. Randall und G. W. Taylor. Die neuen Beamten, die ge— wählt wurden, sind wie folgt: Präsi dent, Geo. W. Cooley; Vizepräsident, Ole Peterson, Nicollet County; Se— kretär, B. F. Shaver von Minneapo-- lis; Schatzmeister, Robert Seng von St. Paul. Bei der monatlichen Zu— sammenkunft des gemeinschaftlichen Komites der Commercial Clubs der beiden Städte Dienstag Abend wurde beschlossen, die Legislatur um die Be willigung von $200,000 für den Bau ʒ ; rn en e Fairplatze an Stelle des jetzigen unzu Minnesota. 7 reichenden Zeltes zu ersuchen. Der Pavbillon soll groß genug werden, um sowohl dem Vieh als auch den Zu— schauern Schutz zu gewähren, und soll gegen 20,000 Personen fassen kön— nen. In diesem Gebäude könnten dann auch große Nationalkonventio nen abgehalten werden. Bannon's großer Departement Store an Min nesota-Straße, zwischen 6ter und Tter Straße, wurde Freitag Morgen durch Feuer zerstört und mehrere andere Geschäftshäuser beschädigt. Der Ge—- sammtverlust wird auf $225,000 ver— anschlagt. Die jährliche Sitzung der Minnesota'er Großloge des Or— dens der Hermannssöhne wurde am Mittwoch in der Mozart-Halle von dem Großpräsidenten Carl Harpke eröffnet, und es waren sämmtliche Logen des Staates durch Delegaten vertreten. Laut Bericht des Groß— sekretärs beträgt die Mitgliederzahl 3187, eine Zunahme von 36 gegen— über dem Vorjahre. Das Vermögen der Logen beläuft sich auf zusammen 844,293.25. Die Sterbekasse hatte im vergangenen Jahre eine Einnah— me von 52, 9083.10, wovon $36,000 für 36 Todesfälle ausbezahlt und $12,000 dem Groß-Verwaltungsrath übergeben wurden, so daß noch ein Kassenbestand von $4,903.10 vorhan den ist. Die $12,000 gehen in den Reservefonds. Der Großsekretär weist darauf hin, daß die Verwal— tungskosten des Ordens nur 2 Pro— zent der Gesammteinnahmen betra— gen, während Versicherungsgesellschaf ten etc. gewöhnlich 10 Prozent für Verwaltung ausgeben. An Kranken— an 269 Mitglieder $6,993.85 ausbe—- zahlt. Die nächste Sitzung der Staats großloge findet am 4. Dienstag im Januar 1906 in Minneapolis statt. Die Wahl der Beamten hatte folgen des Resultat: Ex-Großpräsident Franz Nöthen, Minneapolis; Groß—- präsident Carl Harpke, St. Paul; Groß-Vizepräsident Herm. Lüb— mann, Stillwater; Großsekretär: Her— mann Cirkler, Minneapolis; Groß— schatzmeister Ernst F. Lemke, St. Paul; Groß-Verwaltungsrath —Chr. Figge, St. Paul; Ernst Frey, St. Paul; Hermann Vogt, Minneapolis; Mitglieder des Dierktoriums —John Kunz, St. Paul; Arnold Nillius, Minneapolis; Math. Lellmonn, Min— eabolie; Otto P. Anacker, St. Paul. Zu Repräsentanten der Staats-Groß loge bei der Sitzung der National— Großloge, die in diesem Jahre in Seattle, Wash., stattfindet, wurden erwählt: John Kunz und Carl Harp— ke von St. Paul, F. Nöthen von Minneapolis, Paul Häsicke von St. Peter und als deren Stellvertreter Carl Herrmann von Minneapolis und E. F. Lemke von St. Paul. Dem Großpräsidenten Carl Harpke wurde in Anerkennung seiner Verdienste ein Geschenk von SIOO überreicht. Zum Schluß der Sitzung hielt Herr Hans E. Grunow, Konsul des deutschen Reiches auf eine Einladung hin eine herrliche Ansprache. New Ulm. Der junge Zahn— arzt Dr. G. R. Koch, in dessen Prozeß wegen angeblicher Ermordung von Dr. L. A. Gebhardt die Geschworenen sich nicht zu einigen vermochten, wur— de gegen eine Bürgschaft von F2o, 900 entlassen. Er befand sich seit dem 9. Dezember in Haft. Richter Webber verlegte den zweiten Prozeß nach der Stadt Mankato, wo derselbe am 7. Februar beginnen wird. Die Anklage spricht davon, den Zeitungs— mann Brooks wegen seiner Zeugen— abgabe in ernste Verlegenheit zu brin— gen; man will wissen, daß Brooks an— deren Leuten gegenüber Angaben ge—- macht haben soll, welche mit seinen Aussagen vor Gericht nicht überein— stimmen. Moorhead. Diese Stadt steht als leuchtendes Beispiel im Ab— tragen von Schulden da. Am 1. Ja— nuar 1904 waren 875,000 Bond—- u. $20,184 andere Schulden vorhanden, welche bis zum 1. Januar 1905 auf $60,000 reduziert worden . Es sind jett noch 21,462 in der Kasse, und damit bleiben die Schulden nur. et— was über 837,000. Willmar. Die Grandjury hat zwei Anklagen gegen Harold Swenson erhoben, einen angesehenen DEFECTIVE PAGE Meilen hon hier gelegenen New Lon— don. Es ist dieses ein Temperenznest erster Güte, und die Anklagen lauten auf heimtlichen Schnappsverkauf. Das Vorgehen der Grandjury erregt gro— ßes Aufsehen, da Herr Swenson eine anständige Apotheke hält, die doch nicht zuden „Blinden Schweinchen“ gezählt werden kann. Die New Lon— doner sur aber so fanatisch, daß sie nicht einmal Spiritus als Medizin dulden wollen. Du lüt h. Die bekannte Kon— traktorenfirma Porter Brothers mach ten das erfolgreiche Angebot, von der Oberfläche der Burt Eisenmine den Grund zu entfernen (stripping,) wel— ches etwa eine Million Kubikyards Erde besrägt; eingeschlossen sind in den Kontrakt die Zugänge (approa— ches) an das Eigenthum der Duluth, Mesaba & Northern Eisenbahn. Der Kostenaufwand für diese Riesenarbeit wird 8300,000 übersteigen und meh—- rere Zate in Anspruch nehmen. Bem“dji. Eine Anzahl An— siedler insßeltrami und angrenzenden Counties stehen in Gefahr, ihr Land zu verliexen. welches sie schon vor zwei Jahken in der Caß Lake Land— office eintragen ließzen und baar be— zahlten. Sie wurden von dem Gene— ral-Landsint in Washington benach— richtigt, daß die „Claims“ in un— rechtmäßiger Weise eingetragen sind und zu gleicher Zeit aufgefordert, in nerhalb - Tagen die Rechtmäßigkeit ihrer Ansprüche an dieselben nachzu— weisen. Eveleth. Nachdem das Vil— lage MeßKinley erst am letzten 31 shamgendn wurde, sind in der Mon— tag Nacht das Hotel und der Stall ldes Herrn I. R. Ford, das Wohn— haus des Herrn Peter Holland und ein anderes Gebäude bis auf den Grund niedergebrannt, so daß jetzt seine Hälfte der Ortschaft zerstört ist. Herr Ford ist diesmal,„ der größte Verlusttragende. Er schätzt seinen Ver—- lust auf S3OOO. White Earth. Vereinigte Staaten Indianer-Agent Simon Mi— schelet hat Arrangements getroffen für der Jahresgelder an die Mille Laes Indianer in Lawrence, Minn., am 7. Februar. Thiefßiver Falls Der im Town Roxbury wohnende Farmer X. P. Freeman, welcher sich auf dem Vege von seinem Heim nach der Woh— nung eines Nachbars befand, um ärztliche Hilfe herbeirufen zu lassen, litt derart durch die Kälte, daß er nach dem hiesigen Hospital gebracht wer— den mußte, wo er jedoch bald darauf seinen Geist aufgab. Crookston. Herr Alexander Thompson von hier ist von Gouver neur Johnson zum General-Holzver— messer für den Crookston Distrikt er— nannt worden. Red Lake Falls. Der gro— ße Eisenbahn-Durchstich, welcher die Northern Pacific und die Great Nor— thern Bahnen hier verbindet, ist fer— tiggestellt. Two Harbors. Der in der Zenith - Mine nahe Ely angestellte Schreiner Ole Melund stürzte einen tausend Fuß tiefen Schacht hinab und wurde dessen Körper vollständig zerschmettert. Der Verunglückte war 25 Jahre alt; dessen Eltern und son— stige Verwandten wohnen noch in Norwegen. Lyle. Als sich der hiesige Streckenvormann der Illinois Cen— tral-Eisenbahn auf einem „Tricyele“ auf der Heimfahrt befand, wurde er anderthalb Meilen von hier von dem regelmäßigen Abend - Passagierzug getroffen und derart verletzt, daß er bald darauf seinen Geist aufgab. Dickinson. Hier müssen sich auf höchst obrigkeitlichen Befehl die Angestellten und Zugleute der Eisen— bahnen impfen lassen. Sherwood. gend wurde ein großer Berglöwe ge—- sehen, der die Leute in gewaltigen Schrecken versetzte. Famestown. Hier wird ei— ne Hochschule mit einem Kostenauf—- wand von 825,000 gebaut werden. Bismarck. Eine der wichtig— sten im Hause der Legislatur einge— reichten Vorlagen ist diejenige von Repräsentant Stevens von Burleigh. 2 Nord-Dakota. „reine Nahrungsmittel“ vor, beste hend aus dem Ackerbau-Commissär, dem General-Anwalt und einem an— dern, vom Gouverneur zu ernennen— den Commissär, welcher das Amt so lange inne behalten soll, wie es dem Gouverneur beliebt, und dessen Sa—- lair von der Commission festgesetzt werden soll. Alle Proben von Nah— rungsmitteln, Droguen, Zuckerwaa ren, u. s. w., welche man zum Ver— kauf offerirt, sollen auf ihre Aechtheit untersucht und der Verkauf erst dann erlaubt werden, wenn der Besitzer durch ein Certifikat seitens der Com mision dazu berechtigt wird. Fargo. John Rooney, welcher hier in 1903 wegen Ermordung von Harold Sweet von White Earth, Minn., zum Hängen verurtheilt wur—- de, dessen Anwälte jedoch, da die Le— gislatur in der Zeit zwischen dessen Verurtheilung und Ausführung des Urtheils einen Akt passirte, welcher bestimmte, daß alle Hinrichtungen im Staats - Zuchthause anstatt in dem Gefängniß des County, in welchem das Verbrechen begangen, ausgeführt werden sollen, und ebenfalls die Län— ge der Zeit zwischen der Verurthei—- lung und Ausführung des Urtheils von drei auf sechs Monate veränderte, an das Staats-Obergericht und spä— ter an das Bundes-Obergericht appel— lirten, muß seine That nun doch bü— ßen, da auch das letztgenannte Gericht das Urtheil des Distriktsgerichts auf recht erhalten hat. Abermals sind hier falsche 810-Srcheine der Bruns—- wick Bank von New Jersey im Um— all ar Mandan. N. Asher, ein rus— sischer Jude, welcher seine Frau er— mordet und sich des Todtschlags schul— dig bekannte, wurde von Richter Win— chester zu 5 Jahren und 3 Monaten Zuchthaus verurtheilt. Die Bür— ger dieser Stadt hielten eine Massen versammlung ab, in welcher ein Co— mite ernannt wurde, um sich nach Bis— marck zu begeben und die Legislatur zu veranlassen, die Staats-Ausstellun— gen wie bisher in Mandan beizube— halten, und die Bewilligung von 31200 per Jahr auf SIO,OOO zu er— höhen. gelegenen Village Hebron macht dem Schulsuperintendenten und County— anwalt die Frage viel Kopfzerbrechen, ob sie es auch gesetzlich erlauben dür— fen, daß im Winter im öffentlichen Schulgebäude eine deutsche Schule ge— halten werden kann. Die Sache mag noch vor Gericht kommen. Grand Forks. Die hiesigen Postbeamten verhafteten Zachar Me— rager, den Sohn eines nahebei wohn— haften Farmers, welcher das Kunst stück fertig brachte, eine Postanwei— sung von 33 Cents auf 885.33 zu er— höhen. ValleyCito. An dem „Ir rigation Congreß,“ welcher in Bis— marck stattfand, betheiligten sich volle 500 Personen. Eine Anzahl die Be—- wässerungs-Angelegenheit, u. s. w., betreffende Vorträge wurden von ver—- schiedenen sachverständigen Personen gehalten. Beschlüsse wurden gefaßt, den Kongreß ersuchend, eine Staats- Ingenieurs-Office zu schaffen, um die Leitung der Untersuchung für Be— wässerungs- und Drainirungs-Anla— gen zu übernehmen; und ebenfalls ein Gesetz zum Schutze der Kohlenlände—- reien zu passiren, u. s. w. Süd-Dakota. Pierre. in seiner Sitzung am Montag, welche übrigens nur eine sehr kurze war, die Cooper - Gesetzvorlage, welche vom Temperenz-Comite des Senats gün— stig einberichtet wurde, und durch wel— che die von Städten und Towns, in denen bei der letzten Wahl keine Ab— stimmung über die Verausgabung von Schanklizensen stattfand, veraus gabten diesbezüglichen Lizensen für gesetzmäßig erklärt werden. Das Haus passirte die Senats-Vorlage, welche sur die Aufnahme eines Census und Sammlung von Statistiken über Ge— burten, Todesfälle, u. s. w., Vorkeh— rungen trifft, und ebensalls die Haus— bill, durch welche den Counties er— laubt wird, für die Einfangung von Pferdedieben Belohnungen zu offe— riren. Madison. Während die sie ben Meilen nordwestlich von hier MNNESo HISTOR MAL SOCIE/ Seite I—B. wenige Minuten ihre zwei kleinen Kinder im Hause allein gelassen hatte, zog ihr 4 Jahres altes Kind die bren nende Lampe vom Tisch und im Nu standen dessen Kleider in Flammen. Frau Williams eilte herbei, doch ehe sie dieselbe löschen konnte, hatte das Kind schlimme Brandwunden im Ge— sicht, an den Armen und Körper da— vongetragen und ist das Aufkommen desselben zweifelhaft. Huron. Herr W. H. Smith von hier, reisender Auditor für die Van Dusen Elevator Company, und welcher eine Tour mit dem „Samen— Weizen“ -Spezialzug der Chicago & Northwestern Eisenbahn machte, be richtet, daß sich in jeder Station, wo der Zug anhielt, eine große Anzahl Farmer eingefunden und das für die ses Unternehmen gezeigte Interesse alle Erwartungen übertroffen hätte. Canton. mung mit einem von der letzten Le— gislatur passirten Gesetze hat Coun— ty-Auditor Kundert alle Eigenthümer von Schafen in Lincoln County zu einer am 6. Februar stattfindenden Versammlung zusammenberufen, um einen Candidaten für County Schaf— Inspektor zu nominiren. Der Nomi— nirte wird dann von den County— Commissären ernannt. Sioux Falls. Nachdem erst vor wenigen Wochen ein von der Er—- sten National-Bank von Madison an die Ramona Staats-Bank in Ramona gesandter registrirter und SIOOO ent haltender Brief aus einem Postsack gestohlen worden war, sind jetzt aus einem zweiten von der ersterwähnten an die letztgenannte Bank gesandten Briefe, der ebenfalls SIOOO enthielt, SIOO gestohlen worden. Die Entde— ckung wurde gemacht, als der betref fende Brief in der Ramona Staats— Bank eintraf und geöffnet wurde. Ei— ne Untersuchung ergab, daß der Brief schon vorher geöffnet und dann wieder sorgfältig zugeklebt worden war. Der Dieb ist bis jetzt noch unbe—- kannt. Auf der Ponce-Agentur drangen eine Anzahl betrunkener In dianer während des Gottesdienstes in die Kirche, trieben die entsetzten An—- dächtigen aus derselben hinaus und begannen die Kirchenstühle und Fen— ster zu zerstören. Einige beherzte Männer konnten den wilden Roth—- ren Einhalt gebieten. Man wird den und zur gerechten Strafe zu zie hen. Lead. Ein Condukteur der Burlington Trolley - Linie entdeckte auf seiner Fahrt zwischen Deadwood und hier einen unter einer Brücke lie genden kleinen Knaben. Er brachte seine Car zum Stillstand und nahm sich des Kindes, welches schon eine zeitlang dort gelegen, da es beim Herabfallen von der Brücke ein Bein gebrochen hatte, an. Der Knabe wurde in's hiesige Hospital geschafft, doch weiß man nicht, wo seine Eltern sind, da er nicht englisch sprechen kann. Michigan. Monroe. Auf der Rückfahrt von den Eisrennen auf dem Raisin fluß brach ein Schlitten mit 35 Män— nern durch das Eis an einer Stelle, wo das Wasser 15 Fuß tief ist. Alle hätten ein nasses Grab gefunden, wenn es ihnen nicht gelungen wäre, sich an schwimmenden Eisstücken fest— zuhalten. Passanten zogen einen nach dein andern von ihnen heraus und selbst die Pferde wurden gerettet. Un— ter den Verunglückten war ungefähr ein Dutzend Toledoer. Neganee. Ebenso wie in den Menominee-Gruben hunderte von Ar— beitern angestellt werden, werden auch in den Isheming und Negauner Di— strikten Anstalten getroffen für einen flotten Betrieb. Man erwartet, daß im Isheming-Distrikt allein vor Be— ginn der Schifffahrt über 1000 mehr Leute aubeiten werden, wie bisher. Detroit. mit Backpulver, welches in dem Cafe der „Alhambra“ für die Gäste be— nutzt wurde, fand man eine Quanti—- tät Arsenik, welche hinreichend gewe sen wäre, 100 Menschen zu tödten. Mehrere Gäste erkrankten, genasen aber wieder infolge sofortiger ärztli cher Hülfe. Die Polizei bemüht sich jetzt, für das geplante Verbrechen ein Motiv zu finden. Saginaw. Der Jahresbe—- richt des Salzinspektors Porter zeigt, daß Wahne und St. Clair Counties von der Mehrproduktion von Salz mehr als 80 Prozent erzeugt haben. Die Zunahme war 1,002,330 Fässer. wovon auf Wayne 472,580 und auf St. Clair 393,810 kommen. Der Koh— lenpreis und sonstige Verhältnisse sind die Ursachen dieser Zunahme. Im Ganzen wurden im Staat während des Jahres 1904 5,390,812 Fässer Salz produziert. Von den acht Salz— distrikten wurden nur 6 betrieben und die Kapazität sämmtlicher Salzfabri ten ist doppelt so groß wie die leht— jährige Produktion. Foley's „Honey and Tar“ heilt Husten, der von einem Grippenanfall herbeigeführt wurde; derselbe heilt ue Zu eg bei Martin Molitor St Cloud, Minn