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E 3 2 4 —— Erster Theil. —— Die Prohibitionsbewegung als Ge ; meinschaden. ; Die New Yorker ;Mercantile and Financial Times,“ ein dem Finanz-. Versicherungs- und Handelswesen ge widmetes Blatt, veröffentlicht einen jehr beachtenswerthen Aufsatz, der mit den Worten beginnt: „Mehr und mehr trachten die Prohibitionsführer danach, ihre Ansichten dem Lande auf zuzwingen. . . . Wir können uns kein größeres Unglück für das Geschäftsle ben der Nation denken, als den Erfolg ihres (der Prohibitionisten) Trei— bens.“ Das Blatt weist dann auf die allgemein bekannte Thatsache hin, daß die Bundesregierung, wie manche Staaten und die meisten Städte ei nen sehr großen Theil ihrer Verwal—- tungskosten aus den Getränkesteuern ziehen, und daß wenn diese Quelle ge waltsam trocken gelegt wird, anderen Geschäftszweigen Abgaben aufgebür det werden müssen, die sie nicht zu tra gen gewohnt sind. Diesen Mißstand bringt das Blatt indeßß nur gering dem allgemeinen finanziellen Verlust gegenüber in Anschlag, den das ame-- rikanische Volk durch die Vernichtung einer großen und blühenden Industrie erleiden müßte. Und überdies weist es darauf hin, daß die Prohibition nirgends prohibirt, daß ihvem Siege aber-überall eine Lockerung der Sitten und eine Zunahme der Verbrechen folgt. ; Das ist richtig und leicht erklärlich. Getrunken yird auch in den Prohibi— tionsstaaten. Nur treten an die Stel— le der offenen anständigen Wirthswaf— ten heimliche Winkelkneipen. Der ru— rige, behagliche Genuß macht dem stillen Suff Platz;. Der Verbrach der gesunden und bekömmlichen leich teren Getränke sinkt, und der der jchweren, schnell berauschenden steigt. So fördert die Prohibition dieTrunk jucht mit allen üblen Folgen. Dafür liefert auch die Statistik unwiderlegli che Beweise. Die „Mercantile and Financial Times“ legt jedoch begreif licher Weise das Hauptgewicht nicht auf die sittliche, sondern auf die finan zielle Seite der Frage. Sie weist da— rauf hin,. daß in Brauereien und Brennereien des Landes die Riesen jsumme von $612,571558 angelegt im verflossenen Jahre an Regierungs steuern und städtischen Abgaben 267, 999,564 entrichteten. „Darf,“ fragt das Blatt,“ die Na— tion das opfern um der Schrullen ei— ner fanatischen Sippe willen?“ Im verflossenen Jahre wurden im Bun— desgebiete 54,651,687 Barrels Bier gebraut. In den zehn Staaten, wel— che bei der Getränkeherstellung in er ster Reihe in Betracht kommen, hat ten die Erzeugnisse der Brauereien und Brennereien folgenden Werth: New York, $122,099,441; Pennsyl— vanien, 879,953,276; Wisconsin, 866 267,276; Illinois, $55,984,- 469; Missouri, $44,269,886; Ohio, 341,180,527; Kentucky, $34,674, 886; New Jersey, $30,525, 727 ;Mas sachusetts, $23,894,040; Minnesota, $14,862,000. „Soll,“ fragt dann das Blatt;, „dieses riesige Kapital und alles, was von ihm abhängt, einschließ lich der Arbeiter, in's Blaue hinein geopfert werden, um dafür die Uebel zu ertaufen, welche die Prohibition im Gefolge führt?“ : ; Zum Schlusse weist die „Merean tile and Financial News“ auch auf die Abgaben hin, welche der Regie rung, Staaten, Counties und Städten noch mittelbar, wie beispielsweise durch Grundsteuern, zufließzen und sagt dann: “Die Schäden der Unmäßig keit, wie sie von den Verkündern der Prohibitionslehre geschildert werden, fallen fedgrleicht in's Gewicht gegen die Uebel, welche unabänderlich dem gesetzlichen Prohibitionszwange fol— gen.“ Diese Worte von so berufener Seite werden hoffentlich ihre Wirkung auf jene Kapitalistenkreise nicht ver-- fehlen, die heute noch der Prohibi tionsbewegüng gleichgültig gegenü berstehen oder gar des „guten Tones halber“ mit ihr liebäugeln. —7 Die Zahl der Wirthschaften, die unter dem Dow - Gesetze im Staate Ohio in Betrieb waren, sind einer genauen Zusammenstellung des Staats Auditors nach, auf 9512 eingetragen worden. Von diesen haben 462 den Betrieb eingestellt, so daß gegenwaãr tig nach 9050 Wirthschaften die Steu— er von je SI,OOO bezahlen. Der Sheriff von Laporte County; in Hillsdale, Mich, die Massen morderin Frau Belle Gunneß verhaf begaben sich sofort dahin und konsta- 1 2 2 7 oe —A— —2 71107 01 1 ; 4 33. Jah tirden, daß es nicht Frau Gunneß sei, die verhaftet wurde, und immer mehr gewinnt die Ueberzeugung Raum, daß die Mörderin wirklich unter den Trü— mmern ihres Hauses um's Leben ge— kommen ist. Oberst W. S. Shuhler, der in For—- ta Huchuca, im südlichen Arizona, den Oberbefehl über die dort garniso nirenden Bundestruppen führt, hat vom Kriegsdepartement den Besehl erhalten, mit seinen Soldaten bei Be— kämpfung der Waldbrände auf den Huchuca Bergen in dem Garces Na— tional Forst Beistand zu leisten. Alle Versuche das Feuer, welches bereits einen riesigen Schaden angerichtet hat, zu löschen oder auch nur auf sei— nen urfprünglichen Herd zu beschrän ten, sind bis jetzt vergeblich geblieben. Einer angeblich ziemlich genauen Statistik nach hat die diesjährige Feier des glorreichen Vierten in den verschiedenen Städten des Landes 72 Opfer an Todten und 2736 an Ver— wundeten gefordert, wodurch alle bis— herigen Records weit üdbertroffen sind. Daß diese Liste aber schon voll ständig ist, kann nicht behauptet wer— den. Auf dem Lande selbst wird wohl auch eine Anzahl von Menschen ver— unglückt sein. Die Großhändler in Feuer— werkskörpern des ganzen Lan— des haben insgesammt für wenigstens $30,000,000 ihrer Waare verkauft. sodaß anzunehmen ist, daß im Klein handel etwa SSO, 000,000 für Vierte Juli Feuerwerkskörper verausgabt wurden. Verpulvert wurde unbedingt der ganze versügbare Vorrath, und di Verluste an Menschenleben sowie die Vecletungen stehen in angemefsenem Verdaltniß dazu. John D. Rockefeller hat in letzter Woche in seinem fürstlichen Heim in Forest Hill, einer Vorstadt Cle veland's, seinen 69. Geburtstag gefei ert. Er feierte den Tag in geräuschlo— jsester Weise, spielte mit einigen Freun den Golf und erklärte den zahlreichen Gratulanten daß er sich außerordent-- lich wohl befinde. Man hatte erwar tet, daß er zur Feier des Tages eine kleine Steigerung der Kohlenölpreise anordnen werde, doch John D. that dies nicht. Er erwartet dafür allge— mein gelobt zu werden. Die Großgeschworenen von Kings County, New York, haben Ankla—- gen wegen Uebertretung des kürzlich passirten Gesetzes, welches das Wetten auf Pferderennen verbietet, gegen 22 Männer erhoben, und wenn dieselben schuldig befunden ·werden, können sie bis zu einem Jahr Gefängnißhaft er halten. Jedenfalls wird der eine oder der andere Fall vor das Obergericht gebracht werden, um wenn möglich nachzuweisen, daß das besagte Gesetz gegen die Verfassung verstößt. Daniel F. Keller, früherer Kapi tän in der Bundesarmee, ist von Bun desrichter Lan dis zu zweijähriger Haft im Militärgefängniß zu Fort Leavenworth verurtheilt worden. Kel- ler war schuldig befunden worden, die Bundesregierung vermittels gestohle ner Quartiermeister - Checks um d7,— 000 betrogen zu haben. Die Hafenfront zu East Boston, Mass., ist durch eine Feuersbrunst auf eine Strecke von nahezu einer Vier tel Meile zerstört worden. Der an-- gerichtete Schaden beträgt etwa dl— und trifft hauptsächlich die Boston and Albany Bahn. Zwei Per—- sonen sind bei dem Brande um's Leben gekommen. Das amerikanische Schlacht schiffgeschwader trat am Mittwoch un- ter dem Befehle des Kontreadmirals Sperry seine Rückreise nach der atlan tischen Küste, d. h. die Reise um die Welt, an. Die Pittsburg - Buffalo Coal Co. wird in Mariana, Washington County, Pa., eine neue Bergwerkstadt mit 15,000 Einwohnern errichten. Die für die Riesenanlagen benoöthigten Maschinerien, die etwa $3, 000, 000 ko sten sollen, muß die Westinghouse Electrie Manufacturing Co. bis zum 1 August liefern. 1 Räuber drangen in das Geschäfts lotal der Diamond Point Co. in Ne w St. Cloud, Minnesota, Donn York ein, sprengtben die Geldschrän ke mittels Dynamits entnahmen den— selben Diamanten im Werthe von 825,000 u. entkamen unbehelligt mit Etwa 10 Meilen von Los Ange le s, Cal., stieß eine „Elektrische“ der Santa-Anna-Linie mit einem Wagen zusammen, in welchem 8 Kinder, zwei Männer und eine Frau saßen. Von diesen 11 Personen wurden 6 getöd tet und die anderen schwer verletzt. Fünf Mitglieder der Familie des John Doyle, der nahe Unabella, Neb., in der Niederung des infolge eines Wolkenbruches ausgetretenen Nehema - Flusses wohnte, kamen in den Fluthen um. In New Yor k starben am Mitt woch 23 Personen an den Folgen der schrecklichen Hitze,, in Philadelphia 12 und in Boston 10. Die sozialistische Arbeiderpartei no minirte in ihrer in New Yor k ab gehaltenen National - Convention Martin B. Preston, welcher im Zucht hause von Carson City, Nev., einen 26 jährigen Straftermin wegen Mordes verbüßt, zum Präsidentschafts- Can didaten. Auf Anrathen seines Rechts beistandes lehnte Preston die Nomina tion aber ab. In College Point, L.I— richtete ein Feuer einen Schaden von $200,000 an. brach an der Hafenfront ein Feuer aus, das innerhalb einer Stunde vier Werften, drei Lagerhäuser, einen Ge— treidespeicher und zahlreiche Bahnwa— gen zerstörte. Der Gesammtschaden wird auf $1,500,000 geschätzt. —ln Coney Island, N. . gerieth das Nachbarhäuser in Brand und wurde ein Schaden von S2OO, 000 verursacht. Der Unterausschuß des republi— kanischen Nationalkomites er— nannte nach einer Konserenz mit dem republikanischen Präsidentschaftskan didaten Taft in Hot Springs, Va., Frank H. Hitchcock zum Vorsitzenden des Nationalausschlusses und George R. Sheldon von New York zum Schatzmeister. Sieben Männer wurden getödtet und vier schwerverletzt bei einer Kolli sion einer Lokomotive mit einem Pas- sagierzuge der Canadian Pacific-Bahn die fich in der Nähe von Medicine Hat, Alberta, ereignete. Die Na— men der Todten sind: Robert Twohey, Lokomotivführer; Philipp Millett; Condukteur; W. I. Archambault, Ba gagemeister; Howard Gray, Heizer; Jas. Gray und Duncan MeEachern. Mit 21 gegen 7 Stimmen nahm der Stadtrath von Cleveland, O. am Montag Abend eine Ordinanz an, wonach in ikunft „keine Privatfeier des vierten Juli mittels Feuerwerk oder Feuerwaffen stattfinden soll.“ Der Stadtrath behält sich jedoch das Recht vor, der Stadt die Erlaubniß zu geben, „eine offizielle Feier in den öf fentlichen Parks zu veranstalten, wenn sie dies wünscht.“ Ausland. Der Freiherr Speck von Sternburg, der deutsche Botschofter in Washing ton und seine Gemahlin sind von B a den -Baden zum Kuraufenthalt in Hamburg eingetroffen. Sie geden ken, bis Ende des Monats Juli dort zu bleiben. Im August wird sich der Botschafter in amtlichen Geschäften nach Berlin begeben. Vor der Rück kehr nach den Vereinigben Staaten werden Freiherr von Sternburg und Gemahlin anfangs September An drew Carnegie auf Skibo Castle in Schottland besuchen. Der Großadmiral von Köster hat das Präsidium des Deutschen Flottenvereins definitiv angenommen. Seine Wahl war bereits von der Dan ziger Hauptversammlung in Aussicht genommen für den Fall, daß der Fürst Otto zu Salm-Horstmar, welcher ein stimmig zum Vorsitzenden er e wählt worden war, die nochmalige Ue bernahme der Würde ablehnen sollte. war seiner Zeit· mit einer sehr schwa-- chen Mehrheit, mit 98 gegen Stimmen, genehmigt worden. Wäh-- rend das Prãsidium nun einen Aufruf DEFECTIVE PAGE ag, den 16. Juli, 1908. erlassen hat, in welchem es zur Einig keit mahnt, geht die Massenflucht wei— ter. Es sind bisher nicht weniger als 140900 Mitglieder aus dem Flot tenverein ausgetreten. Auf Schloß Willigrad in Me d benburg ist die Gemahlin des Her— zogs Johann Albrecht zu Mecklen burg - Schwerin, Regenten vonßraun schwelg, Herzogin Elisabeth, im fünf— undflnfzigsten Lebensjahre dahinge schieden. Sie war eine geborene Prin— ʒessin von Sachsen-Weimar und hatte sich am 6. November 1886 mit dem Herzog Johann Albrecht vermählt. Die Ehe war kinderlos geblieben. Die Siemens - Schuckert - Werke in Berlin sind mit dem Bau eines neuen lenkbaren Luftballons beschäf tigt. Das Fahrzeug ist beinahe schon vollendet und die Probefahrten werden deshalb in absehbaver Zeit vor sich ge hen können. Ueber die Eigenschaften des neuen Ballons verlautet vorder—- hand nichts Näheres. Alle Vorbereitungen für den Be—- ginn der Olympischen Spiele in Lon— don sind nun getroffen. Am ersten Tage wird außer den Eroffnungsfei erlichteiten die einen Umzug der Ath— leten einschließzen, ein 1500 Meter- Wettlaufen stattfinden. Der Brand im Naphtha - Gebiet bei Lemberg Galizien, ist erneut ausgebrochen und tobt so heftig wie je zuvor. Alle Versuche, die Flammen zu löschen, haben sich soweit als wir— kungslos erwiesen, trotzdem das Aeu— ßerste aufgeboten wird. um der Feu— ersbtünst Herr zu werden. Die zu— ständigen Behörden sind zugleich auf das eifrigste damit beschftigt, zu er Vie Katastrophe auf Brandstiftung gurückzuführen ist. Vielfach wird noch immer angenommen, daß durch die Vernichtung der Vorräthe eine Ueber produktion von Rohoöl verhindert den sollte. In Köln a. R. wurden durch den Zusammenbruch eines schweren Dampfkrahns, welcher beim Bau einer Brücke über den Rhein verwendet wur de 14 Arbeiter getödtet und 10 schwer verletzt. Das Dach eines großen Gebäudes, das in der Nähe des Taurischen Pa— lastes in St. Peters bur g errich tet wurde, stürzte zusammen und wur— den hierbei 10 Personen getödtet und 40 verletzt. Durch schlagende Wet—- ter wurden in den Retowskyschen Koh lbengruben in Husawo, Rußland, 390 Arbeiter getödtet. Bei einer Volksabstimmung in der Schweiz sprachen sich die Bürger mit einer Mehrheit von 80, 000 Stim— men für das Verbot der Fabrikation von Absinth aus. Bei der Automobilwettfahrt um den „Grand Prix von 1908“ in Dieppe, Frankreich, siegte zum großen Aerger der hunderttausende von Fra— nzosen der Deutsche Lautenschläger. In Bamberg, Bayern, richtete ein in der Weber'schen Fabrik von Theervrodukten ausgebrochenes Feuer, dessen Bekämpfung einen ganzen Tag in Anspruch nahm, großen materiel len Schaden an; dem Feuer fielen mehvere Menschenleben zum Opfer. Nach dem dieser Tage veröffentlich ten Briefwechsel zwischen dem ameri kanischen Geschäftsträger in Vene— zuela, Sleeper, und dem Minister des Auswärtigen des genannten Lan des, hat Ersterer den diplomatischen Verkehr mit Venezuela vollständig abgebrochen und ist daraufhin sofort abgereist. Der venezolanische Gesand te in Washington hat die Bundes hauptstadt ebenfalls verlassen. Nach einem zwei Tage währenden Kampfe, in welchem 200 Personen ge-- tödtet und 350 verwundet worden waren, wurde von Revolutionären die Regierung derßepublik Paraguay gestürzt, der Präsident General Fer reira abgesetzt und der bisherige Vice- Präsident, Dr. Emiliano Gonzales Naveiro zu seinem Nachfolger ernannt. In der Hauptstadt Asuncion wie im Dln Port·au-Prinee, Ha yt i, wü— tel der Stadt nahezu 600 Häuser, da- 28 Nummer 34. runter viele Regierungsgebäude, das Arsenal, und mehrere Werften zerstört wurden. Der materielle Schaden wird auf über $2,000,000 geschätzt. Die Nathan Straus - Ausstellung des Milch - Pasteurisirungs - Verfah—- bdens im Wien er Hotel Bristol er weist sich als ein außerordentlicher E rfolg. Die Zahl der Besucher wächst mit jedem Tage, und die einzelnen Ap parate, so namentlich diejenigen zwecks Pasteurisirung im Hause, erwecken das lebhasteste Interesse. Auch von Sei ten der Regierung wird dem Unterneh men die größte Aufmerksamkeit ge schenkt. Der Minister des Innern Dr. Freiherr von Bienerth, welcher in Be gleitung anderer hoher Beamter die Ausstellung eingehend besichtigte, sprach sich höchst anerbennend über das Geschaute aus und ließ sich die Zusam— mensetzung der einzelnen sinnreichen Aharate des Näãheren erklären. Tau sende thun das Gleiche und verfolgen mit größtem Interesse die Vorführung des Betriebs. Freiherr v. Bienerth hat in Aussicht gestellt „daß das Straus'sche Milch - Pasteurisirungs— Verfahren in Oesterreich cingeführt wird. Die Regierung hat sich von der Vorzüglichkeit des Systerns hinreichend überzeugt und es wird noch dess-a praktischer Einführung eine erheblich- Abnahme der Säuglings - Sterblich— keit zuversichtlich erhofft. Das Observatorium in -Stutt— gart berichtete ein starkes Erdbeben in einer Entfernung von dort von etwa 370 Meilen. Der Bürgermeister von Frank— furt am Main benachrichtigte am Freitag Abend den Stadtrath, daß sich gegenwärtig einëttiengesellschaft bil det zu dem Zwecke, im Taunusgebir-- ge eine Rennbahn für Automobile zu bauen. Es ist der Vorschlag gemacht worden, die Stadt Frankfurt solle Ak tien im Werthe von $187,500 über nehmen und die Zinsen auf eine An leihe von $437,500 garantieren, vor ausgesetzt, daß Wiesbaden und ande re in der Nähe der projektirten Renn bahn liegende Städte Aktien der Ge sellschaft übernehmen. Die kanadische Regierung hat Schritte gethan, um ein viel strenge res System der Inspektion von Ein— wanderern die aus den Vereinigten Staaten kommen, einzuführen. Sie hat in den längs der Grenze gelegenen Einfuhrhäfen Agenten angestellt, wel-- che die Befugniß haben, nicht wün— schenswerthe Einwanderer aus den Vereinigten Staaten zu deportieren. Gegen zweihundert Mitglieder des Gesangvereins Arion von Brooklyn wurden am Freitag im neuen Palais zu Potsdam vom Kronprinzen und der Kronprinzessin im Namen des Kaisers empfangen. Die amerikani schen Sänger sowohl wie die Mitglie der der sie begleitenden Berliner Ge— sangvereine kamen am Freitagvormit tag mittels Spezialzug von Berlin nach Potsdam. Am Bohnhof wurden sie von dem Ceremonienmeister sowie Mitgliedern des Potsdamer Gesangver eins empfangen, und die letzteven brachten den Gästen ein Ständchen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin erwarteten die amerikanischen Sänger im großen Empfangssaale des Pala— stes. Der Kronprinz ersuchte ihm die Herren Henry Führer, Arthur Clas-- sen, Günther und Thomas von der New Yorker Staatszeitung vorzustel len. Dann trugen die Sänger ver— schiedene amerikanische aund deutsche Lieder vor. Der Kronprinz sprach den Sängern das Bedauern des Kaisers aus, daß er sie nicht persönlich em pfangen könne, und drückte zugleich die Hoffnung aus, sie würden das gu te Werk, die Beziehungen zwischen Deutschland und den Ver. Staaten zu fördern, fortsetzen. Nach dem Em— pfange wurde den Besuchern Frühstück serviert, und dann wurden sie im Pa lais umhergeführt. Der Potsdamer Gesangverein gab ihnen ein Luncheon, Amerikaner am Ufer der Seen in der Nãhe von Potsdam. 7 vil Surely Stop Ihat Cough. N et 422 27 46 ——— —— k Seite 1 bis 8 Pipestone. Während eines schweren Gewitters, welches amSonn tag Morgen über diese Gegend zog, wurden sechs Pferde in einem Stalle südlich von hier vom Blitz erschlagen. Delavan. Der Cargill Ele vator hierselbst wurde sammt 5000 Buschel Weizen ein Raub der Flam— men. Der Verlust beträgt etwa 10,— 000. Fergus Falls. William sMaxwell wurde am Sonntag Abend an Mainstraße von dem Neger Edward sAnderson durch mehrere Schüsse schwer sverwundet. Maxwell und zwei Kame— raden hatten mit Anderson einen Streit begonnen und sich sehr belei digender Ausdrücke bedient. Der Farbige verschaffte sich einen Revol ver, kehrte zurück, und forderte Marx well auf, zu widerrufen, was er ge sagt. Da dies nicht geschah, feuerte Anderson drei Schüsse auf denselben ab, während eine Kugel in die Kaze drang. Der Farbige stellte sich frei willig der Behörde und befindet sich einstweilen im Gefängniß. Crookston. —Dieser Tage wur— de einer der größten Landverkäufe in diesem Jahre hierselbst abgeschlossen, indem die ganze Sektion 19, in Town Hammond in diesem County an Char les H. Ford von Howard County, In diana, für $20,000 oder $32 per Acker, verkauft wurde. Wadena. (Correspondenz) ——- Der hiesige St. Anna Gemeinde-Kirch hof wird einer entsprechenden Ver— schönerung unterzogen werden, und zu diesem Behuf ist ein aus Bürgermei ster Heinrich Ebner, D. J. I. MeKin—- non und Herrn M. Arbes bestehendes Komite ernannt worden, auf welche Herren man sich in einer vom hochw. Pfarrer Wernich zusammen berufenen Gemeindeversammlung einigte. —Die jährliche Schulversammlung wird hier nächsten Samstag gehalten, und bei dieser Gelegenheit wird die Hochschul— frage zur Erörterung gelangen und zugleich bestimmt werden, eine wiẽ hohe Summe festgesetzt werden soll für Bonds, die für den geplanten Ne— ubau angewandt werden. Das in dem benachbarten Bertha gehaltene, drei Tage andauernde Creamery Pic vollster Bedeutung. Bei dieser Ge-- legenheit hielt Congreßmann Lind— bergh eine Ansprache, die mit großem Beifall aufgenommen wurde. Nach acht Tage langem Besuch in Brainerd ist Martin Arbes wieder zu seinen Angehörigen zurückgekehrt. Das einzige beklagenswerthe Unglück, wei ches sich bei der 4. Julifeier in dieser Gegend ereignete ist dasjenige, welches den 16 Jahre alten Sohn der Familie W. Wood traf, der beim Explodiren eines großen Feuer-Crackers ein Au ge einbüßte. H. Long Prairie (Correspon— denz) Schankwirth Otto Götzel wurde als Uebertreter des Sonntags gesetzes vor die Schranken des Gerich— tes zitirt, und nebst einem Rüffel er hielt er eine Strafsumme zudiktirt, die er berappte. Die vom strammen Stadtrath ihm gewordene stramme Warnung wird der arme Sünder wohl kaum mehr außer Acht lassen. Bei ihm hieß es: Und willst du nicht wil lig, brauchen wir Gewalt. Frl. Emma, älteste Tochter der in Swan—- ville wohnenden Familie Fred. Muske hat am Montag vergangener Woche nach drei Wochen langem Leiden das Zeitliche gesegnet. Das Mädchen war in einer Putzwaarenhandlung in Minneapolis beschäftigt. wo sie er— krankte und ihre Stelle niederlegte. Am Tage nach der Ankunft im elter-- lichen Hause wurde sie theilweise pa ralysirt und die beste ärztliche Hülfe wurde vergeblich bei ihr angewandt. Mit einem Male erlöste der Tod sie von ihrem Leiden. Joseph Neubau er von Hopkins wird hier im H. C. Andre's Gebäude ein neues Metzger geschäft eröffnen; es geht dem neuen Ankömmling ein vortheilhafter Ruf hierhin voran. H. I. Meyer von hier wird in den ersten Tagen zur Her stellung seiner angegriffenen Gesund heit eine Reise nach Californien ma cen, wo er eire Zeitlang zu verbleiben gedenkt, falls der Witterungswechsel günstig auf ihn einwirkt. se ihrer Kinder, sonstiger Verwandten und Bekannten feierten Herr und Frau Christian Ernst das Fest der Golde nen Hochzeit, das mit einer schönen kirchlichen Feier eingeleitet wurde. welcher dann die weltliche Feier im kosen Heim der Jubilanten solgte. trübten Eheglücs das dFest der Dia— mantenen Hochzeit begehen zu kön- SOC 2 -