Newspaper Page Text
ls~*. f-, Zweiter Shell. Was ist's, das selbst den kleinsten Weiler Für dich zum Paradiese macht, Schon in der Wiege frühen Tagen Ein gutes MaK von Glück gebracht? Nicht wahr, du 'Deutest heimathswärts Und nennst das theure ,.Mutterherz." Was war's, was in derKrankheit Stunden In banger Sorge 11m dich schlug, Dem bösen Fieber ängstlich wehrte Und wache Nächte klaglos trug? Du schauest dankbar heimathiuärts Dort schlug das treue „Mutterherz." Wem hast du deine stillen Freuden, Dein wünschen. Hofsen anvertraut? Ans wessen Ratl' deinen Zweifeln. Auf messen Hilf in Noth gebaut? Tag an. war es nicht allerwärts Das liebe, treue „Muttecherz" Als du der Fremde Brot gegessen. Und welscher Laut an's Vl)U erklang. Wohin hat sich dein Sinn gerichtet In rückhaltlosem Liebesdrang? Zog's dich nicht mächtig heimathwart^ Au"'§ liebe, theure „Mlitterherz? Ward dir ein Unrecht zugefüget Traf dich des üblen Leumunds Schwert. Wohin hast du da fliehen mögen? Zu wem hat siäi dein Blick gekehrt? Wo sonst hin. tuetm nicht heimwärts. An's liebe treue „Mutterherz!" Wenn du den Segen all erwägest. Den deine Mutter dir erwies, Gilt's kleinste Flecrchen He,math-Erde Dir als ein Stück vom Paradies. *3 Sonnenschein bringt allerwärts Ein liebes, theures „Mutterhetzt Notwendigkeit der Jugenderziehung. Es beginnt zu dämmern. Auch in unserem Bundes-Departement für Unterricht und Erziehung beginnt man einzusehen, daß es ohne eine ge diegene Jugend Erziehung nicht geht, daß eine einseitige Verstandes bildung bei weitem nicht ausreicht, um brauchbare Mitglieder der mensch lichen Gesellschaft, gefügige und gute Glieder des öffentlichen Gemeinwe sens zu erhalten. Dr. Maximilian P. Großmann vom Bundes-Büro für Erziehung erklärt nämlich in einem Bericht, daß Kinder von außerge wohnlichen Geistesgaben eine größere Gefahr für die Menschheit seien, als solche, die geistig minderwerthig sind. Es wäre nun selbstverständlich ebenso wie verderblich, wollte man daraufhin eine geringere Verstandesbildung der Jugend befürworten. Tie heutige Zeit mit ihren' schwierigen Ersorder Men verlangt denkende Männer mid Frauen. Doch führt uns diese Erklä rung des Bundes-Beamten klipp und klar vor Augen, daß mit der Verstan desbildung die Bildung des Herzens und Gemüthes nicht gleichen Schritt gehalten hat. Jeder denkende, verurtheilsfreie Beobachter hat das zwar schon längst eingesehen. Allein an hoher Stelle kommt die Erkenntniß erst dann, wenn der Beweis statistisch, zahlen mäßig erbracht wird. Großmann gründet seine Behauptung auf um fassendes Studium in den Schulen der Vereinigten Staaten. Er em pfiehlt zur Abhilfe und Vorbeugung ein gemeinsames Vorgehen der Lehr fräste, Mediziner, Wohlthätigkeits Gesellschaften, Wohlfahrtseinrichtun gen, Kindergerichte, kurz eine Kon zentrierung aller Faktoren, die auf dem Gebiete sozialer Fürsorge thätig sind. Als besonders nothwendig er scheint ihm die Annahme von Gesetzen, welche jedem Gemeinwesen das Recht geben, die Art der Erziehung jedes ihm ungehörigen Kindes zu bestim men. Wir meinen, daß die letztere Forderung doch wohl zu scharf ist denn zu allererst haben die Eltern ein Wort bei der Erziehung ihrer Kinder mit zu reden. Wie gewöhnlich, geht man durch diese Forderung wieder einmal ins Extreme und würde ohne weiteres dem sozialistischen Staats Wesen zusteuern, in dem ja auch die Kinder dem Staate gehören- sollen. Was uns noch besonders auffällig er scheint und auf einen großen Defekt in dem Besserungs-Vorschlage des Herrn Großmann hindeutet, ist der Umstand, daß von Religion dabei fei ne Rede ist. Sollte der Herr wirklich nicht wissen, daß gerade die Religion, wenn von Erziehung die Rede ist, ote Hauptstelle einnehmen muß! Sollte ihm unbekannt sein, daß die religiose Erziehung, Belehrung und Gewöh nung zum Guten den besten Damm gegen die Sünde bildet! Wo keine Religion, da auch keine wahre Respek timing der Autorität und wo diese fehlt, ist Gesetzlosigkeit an der Tages ordnung. Warum nennt darum Herr Großmann unter den von ihm aufge zählten Erziehungsfaktoren nicht die Kirche? Nur wenn Familie, Schule, Gemeinde, Kirche und Staat gemein sam an dem Erziehungsproblem, in Eintracht, arbeiten, lassen sich gute, Resultate erzielen. Befindet man sich leider noch irn- V4T'-•' mer aus Abwegen über die Art und Weise einer gediegenen Jugenderzie Illing, so ist doch immerhin anzuer kennen, daß man endlich an hoher Stelle deren Notwendigkeit einzuse hen beginnt. Wird» es etwas nutzen? Wiederholt ist der Vereinfachung der Lehrpläne für Primarschulen das Wort geredet worden. Es freut nus, mittheilen zu können, daß anläßlich der in New Orleans abgehaltenen „National Educational Convention" dasselbe Thema zur Sprache kam. Referent war der hochw. Herr Fran zis W. Howard, Sekretär der Asso ciation. Er sagte unter anderm: „Tie Elementarschule ist ein System für sich selbst und sollte eingerichtet werden nach ihren eigenen Bedürfnis sen und sollte nicht beherrscht und di rigiert werden nach den Normen, die für höhere Institutionen berechnet sind. Die Elementarschule arbeitet in der wichtigsten Periode der Erzie hung denn dies ist die Zeit, wo die menschlichen Prinzipien gelernt wer den und für die große Mehrheit der Kinder ist dies die einzige Schulbil dung, die sie erhalten. Die Schwie rigkeiten spätererErziehung sind meist der mangelhaften Erziehung im Hau se und in der Elementarschule zuzu schreiben und unsere besten Anstren gungen sollten darauf gerichtet sein, die Erziehung in der Familie zu heben und den Lehrplan der Ele mentarschule umzuarbeiten und zu vereinfachen. ..Hier, in der Primarschule muß die Vereinfachung des Lehrplanes be ginnen und nach meiner Ansicht ist es eines der nützlichsten Themata, mit denen sich unsere Association beschäftigen kann. Ich kann mich hier nicht ausführlich genug über den Gegenstand verbreiten aber ich wünsche anzudeuten, daß wir bei der Untersuchung dieses Problems ben Stufengang unseres Systems studie ren und ein vernünftiges System der Klassifikation und Beförderugn der Kinder in Übereinstimmung mit dem von ihnen erreichten Grad der Schulung einführen müssen, müssen die Starrheit unseres Sy stems vermindern und mehr die Ordnung und den Geist der Familie als denjenigen der Fabrik einfüh ren. Wir müssen die nöthige Auf merkamkeit auf die Disziplin wen den in intellektueller sowohl als in moralischer Beziehung. Lehret wem ge Tinge aber lehret dieselben gut. Die Arbeit sollte mehr und mehr un ter die Direktion eines Geistes ge bracht werden und in erster Linie die Ermuthigung des Lehrers bezwecken. Durch die Discussion mag es sich her ausstellen, daß große Verbesserungen erzielt werden können durch die Ein führung einfacherer Lehrmethoden und in Behandlung verschiedener Fä cher in blos formeller Weise ." Hoffnungsvoll. Unter dem wohlklingenden Namen „Verwaltungs- und Versöhnungs Kommission ist die auf Grund der vor kurzem angenommenen Clayton-New lands-Vorlage geschaffene neue Be Hörde ins Leben getreten. So wie der Name schön ist, so werden die be sten Hoffnungen an denselben ge knüpft, vor allem diejenige, daß die Commission of Mediation und Conci lation ihrem Namen Ehre mache. Ih re drei Mitglieder, wie sie vom Prä sidenten ernannt worden sind, geben Zu den besten Hoffnungen Anlaß. An der Bestätigung der Ernennungen, durch den Senat.ist nicht zu zweifeln. Es sind drei wohlbekannte Herren, deren Befähigung für ihre neue Stel lungen und bisherige Thätigkeit un beanstandet ist. Zum'Kommissär oder Vorsitzer der Kommission ist Richter William L. Chambers vom Distrikt Columbia ernannt worden, der sich in verschiedenen richterlichen Stellun gen, als Mitglied internationaler •~h-- -t^- '. .i-sfc. fir5 ?4 --v*- 1 39. Jahrgang. St. (Floiib, Minnesota, Donnerstag, den 24. Juli, 1913. Nummer 36 Kommissionen und als Schiedsrichter zwischen Arbeitern und Arbeitgebern bereits bewährt hat. Die beiden anderen Mitglieder der Kommission sind Martin A. Knapp, Vorsitzer des Handelsgerichts, der als solcher gleichfalls schon mit Arbeiter wirren zu thun gehabt hat, und Louis F. Post, Hilfs Arbeitssekretär, der auf Grund seiner Beziehung zu Ar beiterorganisationen, die ihn wieder holt als Kandidaten aufgestellt haben, gleichsam als Vertreter der Arbeiter in der Kommission gelten kann.'Diese neue Kommission verdankt ihre Exi stenz dem neulich drohenden Ausstand der Kondukteure und Zugbediensteten der östlichen Bahnen, oder vielmehr dem Bestreben, die Gefahr eines sol chett Streiks, der für das ganze Land von den nachtheiligsten Folgen gewe sen sein würde, abzuwenden. Voll ständig beseitigt ist das drohende Un heil freilich immer noch nicht infolge der Haltung, welche Arbeiter und Ar beitgeber neuerdings gegeneinader angenommen haben. Aber, wie schon gesagt, hoffen wir, daß die Vermitt lungs- und Versöhnungs-Kommission ihrem schönen Namen Ehre mache und es ihr gelingen möge, die Kon traverse, die zu ihrer Schaffung An laß gegeben, in allgemein befriedi gender Weise beizulegen, so ungünstig die Aussichten auch augenblicklich sind. Sollte Berücksichtigung finden. Man ist sich im allgemeinen längst einig darüber, daß keine Reform un seres Bank- und Kreditwesens ihrem Zwecke auch nur annähernd entspre chen würde ohne Berücksichtigung dec Interessen der Farmer. Denn diese, deren Vermögensbestände oder Aktiva in ihren Ländereien, in ihren Ernte entgegenreifenden Saaten, ih ren Ackerbaumaschinen, ihrem "Vieh stand und ihrer ganzen Betriebsein richtung bestehen, bedürfen eines wohlgeordneten Kreditwesens vor al len übrigen Bevölkerungselementen. Die landwirtschaftliche Studienkom mission, welche sich vor einigen Mona ten nach Europa begeben hat, um sich mit den dortigen Ackerbauverhält nissen, der Lage der ländlichen Be völkerung und der in ihrem Interesse getroffenen Einrichtungen bekannt zu machen, hat sich vor allem auch mit den landwirtschaftlichen Kreditan stalten in Teutschland und anderen Ländern beschäftigt. Auch den land wirtschaftlichen Kooperativ Gesell- schaften, denen viele ländliche Gemein- Wesen ihren neuerlichen wunderbaren Aufschwung verdanken, haben sie ihre Interesse zugewandt. Diese Vereinigungen und Kredit anstalten, welche den Landwirthen Vorschüsse gewähren zu Verhältnis?» mäßig niedrigen Raten für 3 bis 5 Prozent finden sich in allen eu ropäischen Ländern. Sie stehen in gewissem Maße unter der Kontrolle des Staates und können in gewissen Fällen auf dessen Unterstützung rech nen. Diese ist im allgemeinen jedoch nicht von wesentlichem Belang. Auf Gegenseitigkeit beruhende Organisa tionen unter geeigneter sachverständi ger Leitung allein sind ausreichend, den Landwirthen stets den wün schenswerthen Kredit zu sichern. Schon unter Präsident Tafts Administra tion wurde die Gründung landwirt schaftlicher Kreditanstalten in Anre gung gebracht. Und der Zweck, der nun auf der Rückkehr Begriffenen landwirthschaftlichen Studienkommis sion nach Europa bestand, wie schon gesagt, vor allem darin, sich mit die sen Einrichtungen eingehend bekannt zu machen. Ihre Einführung in die fem Lande würde unseren Farmern aus den oben angegebenen Gründen und auch geschäftlichen und industriel len Interessen des Landes sehr för derlich sein. Es ist daher zu erwar ten, daß sie bei der bevorstehenden Finanzreform- Gesetzgebung eine ih rer Bedeutung entsprechende Berück sichtigung finden werde. MV' .- •"*b -i- 1* 4 ff a "V 'fy," v-- ~v ... *'-r ,£ *5* ••x- -,--•w -r---V* A 1 ^ci Ein freudiges Ereiguitz. Pas Ergebniß der letzte Woche im Wüißen Hause abgehaltenen Konfe renz ist nicht nur eine beiderseitige Befriedigung der hadernden Brüder, deij Mitglieder der Eisenbahngesell schyften und ihrer Angestellten, son deM auch eine Beruhigung und Zu fri|dettsteUung der dritten Partei, des PHlikums, das, wäre man in dem Hader zur That übergegangen, in sehr empfindlicher Weise in Mitleiden schäft gezogen sein würde. Aber auch der Präsident muß sich mitfammt sei nen Ratgebern und den ihn in seinen echt landesväterlichen Bestrebungen mit anerkennenswertem Eifer und wirklich wohltuendem, ausnahms weifent Interesse für das Gemein wohl ohne Unterschied der Partei un terstützenden parlamentarischen Füh rern sich aufs innigste befriedigt siih len von dem Resultat der Beratung. Man sollte meinen, daß dieses und die Art und Wise, wie es vor allem durch das Zuthun Präsident Wilsons erzielt wurde, das Volk von neuem überzeugen müßte nicht nur von sei ner aufrichtigen Gesinnung, seinen ehrlichen Absichten oder seinem guten Willen, sondern auch von seinem in Wirklichkeit erstaunlichen Geschick, wo mit der ehemalige Professor auf dem rauhen, unsicheren Gebiete des öffent lichen Lebens seinen guten Willen durchzusetzen weiß. Das ganze Land stimmt ob des gelungenen großen Wunsches des Präsidenten mit ein in das Loblied auf ihn mit um so größerer Genugtuung und Begeiste rung, als er bis jetzt alle bei der Wohl' in ihn gesetzte Hoffnungen verwirklicht hat. Der zunächst in allen politischen Kreisen der Bundeshauptstadt durch das Ergebniß der Konferenz hervor gerufene Jubel dehnt sich nun über das ganze Land aus. Moit darf wohl annehmen, daß er nicht ohne Wirkung auf die weitere erfolgreiche Durch führung des Programms der Wil fon'fchen Administration bleiben wird. Das Ergebniß der Konferenz besteht, abgesehen von den für die Zukunft getroffenen gesetzgeberischen Maßnah men, der Schaffung einer permanen ten Schiedsgerichtskommission, in der Beseitigung unmittelbar drohender großer Gefahr, unser wirtschaftliches Leben schwer bedrohenden Unheils, in der Abwendung eines von nahezu hunderttausend Eisenbahn Ange stellten bereits beschlossenen Ausstan des. Dieser Streik würde sich auf alle Bahnen östlich von Mississippi und nördlich von Ohio, also über ein gewaltiges Industrie- und Ackerbau gebiet, allsgedehnt, sich allen Interes sen überaus fühlbar gemacht haben und ein schwerer Schlag für das wirtschaftliche Leben des ganzen Landes gewesen sein, wie es der gro ße Eisenbahnstreik des Jahres 1894 war. Mit der Abwendung dieser Ge fahr handelt es sich in der That wie der einmal um ein freudiges Ereig nis in unserem öffentlichen Leben, in dem es in den letzten Jahren ja auch traurig genug zugegangen ist. Wohl gar eine Feuer probe? Bezüglich der mexikanischen Frage will Präsident Wilson seine An- und Absichten immer noch nicht so recht zu erkennen geben. Sein Schweigen darf aber nicht Befremden, denn er wird seine Entschlüsse nicht fassen und kundgeben, ehe er die Lage der Dinge mit dem zur Berichterstattung heim berufene Botschafter Wilson einge hend erörtert hat. Wenig Aussichten auf Anerkennung seitens der Wash Htgtoner Regierung scheint Huerta zu haben, denn unter seiner Präsident schast haben sich in Mexiko die Wir ren immer schlimmer gestaltet. Tat sächlich führt Huerta nur in zwei Provinzen und einigen Städten das Regiment, daher sein Anspruch auf Anerkennung nicht gerechter als der seiner Gegner ist. Wohl hat Groß "S 8 t'r WWW britannien Huerta anerkannt und ihm eine Anleihe in London gegönnt, jetzt ist es aber auch England, das am lautesten den Schutz der fremden In teressen in Mexiko verlangt. Nun hat unsere Regierung keine Verpflichtung Leute und dazu noch Ausländer gegen Spekulationsgelüste zu schützen. Anders aber liegt die Sache der Gläubiger der mexikanischenEisen bahnen. Die mexikanische Regierung hat die Eisenbahnschuld und ihre Ver zinsung garantiert. Hier ist es keine Spekulation sondern ein reinliches Geschäft, zu dessen ehrlicher Abwicke lung die Regierung verpflichtet ist, gleichviel wer an ihrer Spitze steht. Zur Ersatzleistung ist die mexikanische Regierung auch in allen Fällen ver pflichtet, in denen Ausländer, die in Uebereinstimmung mit den bestehen beit Staatsverträgen das Gastrecht des Landes genießen. Bei den Wirren mangels gehordlichen Schutzes und ohne eigenes Verschulden Schaden ait Leben und Egenthum leiden. Und gerade in diesen Fällen liegt auch die Gefahr, daß europäische Mächte sich auf eigene Faust Recht zu erschaffen suchen werden, wenn die mexikanische Regierung sich außer stande erklärt, die gebührende Ge nngthuung zu leisten, und unsere Re gierung es ablehnen sollte, in Ueber einstimmung mit der neueren Ausle gung der Monroe Doktrin das Ge richtsvollzieheramt zu übernehmen. Bis jetzt hat Präsident Wilson seine Auffassung der Monroe Doktrin noch nicht klar und rückhaltlos dargelegt. Ursprünglich untersagte sie es den nichtamerikanischen. Nationen nur, Gebiet der Schwester republiken in der Absicht zu besetzen, sich dort dauernd niederzulassen und womöglich gar die Regierungsform zu ändern. Später wurde man in Washington viel em pfindlicher, und fast jede Administra tion hatte ihre eigenen Ansichten über dfß Umfang und die Anwendbarkeit der Monroedoktrin. Nach :rsr*r neuerem Dafürhalten gälte wohl schon ein be waffneter Angriff auf eine Schwester republik ohne das Einverständnis? Uncle Sams als Verletzung der Dok trin. Vielleicht daß die Monroedok trin jetzt wohl gar ihre Feuerprobe zu bestehen haben wird. Es wäre selbstverständlich gar sehr erwünscht, wenn wir ihr ohne Waffengewalt Gel tung verschaffen könnten, was vor aussichtlich auch möglich sein wird. Gefaßt müssen wir aber auf alles sein. Vielleicht vermag uns unser nunmehr nach Washington berufener Vertreter tu Mexiko, Wilson, durch guten Rath aus der Patsche zu helfen. Leider soll er der beste Bruder auch nicht sein. Auf diesen Wilson dürfen wir kaum unsere Hoffnung setzen. Aber vielleicht mit um so mehr Zuversicht auf Woodrow Wilson, unseren Herrn Präsidenten. Er hat uns schon man che Ueberraschung Bereitet. Hoffen wir also auf eine neue von ihm, auf eine überraschende geschickte Losung des mexikanischen Knotens ohne An Wendung des letzten Mittels des chwertes. Katholieismuswehr ge gen Soeialismuslehre. Die Lehre von der Kirche. 8. Nach katholischer Lehre ist Gott, wie der Erschaffer und der Erlöser, auch der Vollender der Creatur. Zu Seiner Ehre und unserer Glückselig keit hat Er uns erschaffen, zu Seiner Ehre und unserer Glückseligkeit uns erlöset und geheiligt, und so wird Er auch zu Seiner Ehre und unserer Glückseligkeit (wofern wir uns ihrer nur würdig machen) uns vollenden. Wie einfach und faßlich ist nicht in unserem Büchlein, dem Katechismus, die Lehre von den letzten Dingen des Menschen „dargestellt! Wahrhaftig, wer sich diese Lehre tief einprägt und sie ernst erwägt, der wird sicher eine glückselige Vollendung zu erlangen suchen. Recht sagt die hl. Schrift: .STORtVi '-~l S „Gedenke der letzten Dinge und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen." Es ist wahrhaft eine apostolische That, wenn nach Maßgabe der Verhältnisse der einzelne Mann in seiner Familie die Kinder am Sonntag im Katechis mus unterrichtet und ihnen in allem Ernste die Lehre von den letzten Din gen erklärt. Würde das jeder Fa milienvater thun, bald wären die ka tholischen Pfarreien Mustergemein den. Heider aber ist die religiöse Gleichgültigkeit so groß und die Ver gnügungssucht so stark, daß man sel ten an solch einen Unterricht denkt. Wie traurig aber ist es erst, wenn ein Vater sogar über das Katechis muslernen leichtfertig witzelt und spöttelt! Tos that der Vater des Priestermörders NoBeling. Er selbst, der Mörder, sagte zu den Geschwore nen: „Warum verurteilt Ihr mich? Mein Vater ist es, der immer in mei ner Gegenwart sich über den Katechis mus lustig machte, und die unflätig sten Witze über Religion und Kirche riß und mir den Haß gegen die Prie ster einflößte. Wenn mein Vater jetzt da wäre, so würde er der Zweite sein, den ich erstechen würde!" Entsetz liche Worte aus dem Munde eines Sohnes! Aber so weit können Kin der kommen, wenn der Vater durch Wort und Beispiel zu Hause nieder reißt, was der Katechismus-Unter richt in der Schule aufbaut. Wenn gar so ein Vater noch „Socialist" ist, so werden die Folgen für die Kinder nicht ausbleiben. Der Katechismus erinnert den Menschen im 11. und 12. Glaubens artikel an die Ewigkeit, die Pollen-, dung des Menschen, die entweder eine glückselige oder unglückselige fem wird und gerade diese Lehre, ernst erwogen, ist für jeden Gläubigen ein Ansporn, den Weg der Gebote Gottes zu wandeln. Wie nun der Sozialis mus aber das Dasein Gottes, die Er losung und Heiligung des Menschen durch Gott leugnet und die Kirche Gottes verwirft, so glaubt er auch nicht an eine Existenz im Jenseits. Ungescheut verkündet er diese Lehre in Wort und Schrift und ergießt sei nen Spott über die, welche an diese Wahrheit glauben. Da thut der ka tholische Mann und Jüngling schon gut, wenn er fest an der Katechismus« lehre über das Ende des Menschen fest hält. Hören wir einmal, was der Sozia» Iismus über das Ende des Menschen und das Jenseits sagt. Nur Eines leugnet ei? irct? alt feiner „Wissen schaft" nicht ab und das ist das Sterben, den Tod des Menschen. Alles Andere aber findet sich nicht in seinem Katechismus. Malon, ein Hauptführer der französischen Sozia listen, sagte auf dem Sterbebette: „Ich sterbe in meinem pantheistischen, evolutionistischen, sozialistischen Glau ben." Einer der treuesten Freunde von Marx und Engel war der Sozia list Leo Frankel. An seinem Grabe las man fein Testament vor, das also Beginnt: „So wie ich als Freidenker geleBt, so will ich auch sterBen. Kein Priester soll meiner SterBestunde und meinem LeichenBegängniß beiwohnen, in der Absicht, meine Seele zu retten. Ich glaube weder an einen Himmel noch an eine Hölle, weder an Beloh nung noch an Qual in einer anderen Welt. Himmel und Höffe, Züchtigun gen und Belohnungen leben im Be wußtsein eines jeden Einzelnen.... Ich sterbe ohne Furcht." Der englische Sozialist Belfort Box schreibt: „Es wird jetzt klar fem, in welchem Sinn der Sozialismus nicht religiös ist. Er verachtet gänzlich die „andere" Welt mit all ihren Theater-Requisi ten, d. h. das, worauf gegenwärtig die Religion hinaus will." Hoch poetisch ruft der sozialistische Dichter Levy den Jenseitsgläubigen höhnend zu: „Hei, wir spotten eurer Tugend! Harrt ihr auf der Jenseits Wonne, Laßt uns unsere gold'ne Jugend, Unsre Liebe, unsre Sonne." Die Gründe, aus welchen es gegen wärtig sehr schwer hält, die für un sere Armee und Flotte notwendigen Rekruten zu erlangen, sind im allge meinen erfreulicher Art. Sie Beste hen in der gegenwärtig im ganzen Lande herrschenden geschäftlichen Prosperität, wie der Vorsteher des Rekrutierungsdienstes Major Richard C. Croxton sagt, dessen Bureau sich in New Jork Befindet. Man hatte die Unlust der jungen Leute, sich für die Armee anwerben zu lassen, dem Um stände zugeschrieben, daß die Dienst zeit in unserer Armee neuerdings auf sieben Jahre, vier bei der Fahne und drei in der Reserve, verlängert wor den ist. \n\n Das utter verz.