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Zweiter Tkeil. Ave Maienkönigin/ iungfrau, Mutter, laß dich frühen -i |tt dem lieben, schönen Mml JHc8 grünet, alles blühet. -MFj Alles zubelt froh und frei. Böalein schwingt ^ch iiv die Lüfte W Bliunlein lacht auf Feld und Flur, W Bienlein summt und sammelt Höing. Festlich pranget die Nawr. Mes ruft und jauchzt und singet: Lob der SJfarienfimigtm! Nimm, geweihte Himmelsblume,.. Huldvoll unsere Heyen hm. Laß. in deinem Kelch geborgen, Sie von Sünde, Lust und Schmerz, Mill genesen schließ sie alle Mn dein treues Mutterherz. Bis das Leid des Thränenthales Einst entfloh'n und ausgeklagt. Bis nach langem Erdenwinter *, Ew'ger Frühling ihnen tagt! Himmelsartstag. 7 Die Wochen zwischen Ostern und Himmelfahrt sind köstliche, wunder Zeiten. Wie waren die Tage so friedsam, so traut, so heimselig, da der Auferstandene wieder unter den Seinen wandelte, da Er bei ihnen einkehrte mit seinem linden Segen, als der Tag sich neigte, da Er mitten unter sie trat mit dem herzgewinnen den Gruße des Friedens, da die Hand des Zweiflers sich in Seine Nägel male legen durfte, da Er am Seege stade die Jünger begnadigte und die Wogen meisterte, da Er an den, der Seiner Apostel erster werden sollte, dreimal die Frage richtete, die immer und immer wieder auch an unsere Herzen klingt: „Liebst Du mich?",Es liegt ein eigener, sinniger Zauber über dieser Zeit des Bangens und Fragens, des Zweifels und der Heils sicheren Seligkeit, des Suchens und des jubelnden Findens. Und diese Zeit erreicht ihren Höhe Punkt in dem Siegestage, da Er, der "nnst am Kreuze Sein königliches Haupt neigte, triumphirend, lichtum woben, in strahlendem Siegerkleide sich über die Erde himmelwärts erhob zu den Höhen, von denen dereinst Sein Kommen durch Engelgesang und Sternenglanz den Hirten und den im Dunkel irrenden Völkern ge kündet ward. Vom Himmel her zum Himmel heim! Das ist der Gang des Hei limdslÄens. Gewiß, die Himmel fahrt war ein Wunder, unfaßbar den Jüngern, Me es schauen dursten, un begreiflich den Völkern, deren Augen gehalten waren, unerklärbar dem nur mit den Augen •':i I des Verstandes schau- enden Menschen aber der Glaube dringt auch in dieses Geheimnitz: vor dem scharfen Glaubensauge schwin -.den die Nebel alle es sieht die lichte, güldene Himmelsbahn und die Huld gestalt Dessen, der sie ging. Alles ist Wunder im Leben des •4 Gottessohnes, auch Seine Himmel fahrt. Wer eines dieser Wunder I streicht oder leugnet, der wandelt die blühende Heilsgeschichte in trostlose Oede oder dumpfen Trug. Alles! 1 Vom Tage von Bethlehem an bis zur Himmelfahrt! Alles war verkündet 5 worden von vorausschauenden, gott begnadeten Propheten und Sehern: die Geburt im Stalle der Niedrigkeit, der Wandel im schlichten Kleide des Menschenthums, die dunkle Stunde am Kreuz, die kurze Rast im Grabes dunkel, der Öfterstes, die güldene Heimfahrt! Me Geschichte des Heils und des Heilbringers ist eine Kette von Gliedern, deren keines entfernt werden kann. Alles greift ineinan der. Der die Welt erlosen sollte und wollte vom Banne und Fluche der Sünde, mutzte des Kreuzes Last und jie Schmerzen der Dornenkrone tra gen: sonst wäre Sein wunderbares, großes Werk nicht vollbracht worden. A Der Gekreuzigte aber mutzte auferste N hen sonst war und blieb Sein Tod W eine Schmach und keine Siegesthat, sonst war Er nur ein Mensch und nicht der Sohn Gottes. Und der Auf- erstandene mutzt« gen Himmel fah ren, dahin woher Er gekommen war. Seinem Bater, zu Seiner Hei math. Sein Erdenwallen durste nicht itt irdischer Niedrigkeit enden sonst bliÄ dem Zweifel Thür und Thor geöffnet. Die Himmelfahrt hat das Sonnensiegel auf die Urkunde des HeilS gedrückt. Die Himmelfahrt nmtzte die Vollendung sein. Wer an sie nicht glaubt, für den ist der Oster g.y sieg nicht Wahrheit, für den ist (M gatha die Schadelstätte und nicht die 1 heilige Stätte der Erlösung. Wer aber den gen Himmel Gefah retten trat den Augen des Glaubens schaut, wer den großen, goldenen Tag 1 des letzten Sieges miterlebt, Her folgt dem Mahnworte des scheidenden Heil bringers: „Trachtet nach dem, was Soften ifH* Die Seelen 5er BSNer '^7- 1 &•* "-7 Jr%, «.„t 40« J«brga«S ,ÄS45S:- haben immer das Gute, das Edle dro ben gesucht. Der blaue, lichte Him mel mit seiner segneden Sonne, mit seinen befruchtenden Wolken war ih nen die Verkörperung, die Heimstatt des Vollkommenen, der göttlichen Huld. Wenn ein Leid das Herz drück te, wenn ein Sehnen es übermannte, dann richteten sich die Augen der See le suchend himmelwärts. Wie sinnig ist der Glaube, der die Heimgegan genen oben in den. lichten Gefilden über und hinter dem blauen Firma ment sucht!'Unseres Herzens,und Le bens Pol ist mach oben gerichtet. Dro ben ist unseres Erdenheimwehs Ziel. Unten herrscht Dunkel und Verwe sung, droben ewiges Licht und Leben. Die irdische Schwere zieht uns immer tiefer hinab wer nach dem trachtet, was droben ist, der wird immer freier vom Erdenstaube. Excelsior! Höher hinauf Das ist das Leitwort des ge läuterten Menschenthums. Das Men schenantlitz ist nach oben gerichtet. Das unterscheidet uns vom Thier, das erdgebunden den Boden sucht. Wer sich auf den Schwingen des Höherseh ttetts, des Gottsuchens über den Dunst des Lrdischen hebt, der findet bei ernstlichem Suchen sein Ziel, seinen Heimweg. Wohl wandeln wir noch in den Schatten des Erdenthales wohl schauen wir, scheinbar verlassen, am Tage der Himmelfahrt dem Borauf gegangenen sehnsuchtig nach. Aber aus seinem Heilsmunde klingen die iroftooffett Worte auch zu uns: „Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende." Wie oft liegt unser Be ben nächtigem Dunkel Aber wir wissen: Er ist Bei uttih- oB trWö ttitd schwer die Wolken hangen, ob die Ne bel des Bebens unS umwallen, ob die Nächte des Leids uns lmtdimMn, @r bringt Licht, himmlisches Licht die Häuser und Herzen. Mr sind nicht Verlasien, wenn alles auf Erden uns verläßt und meidet. Er ist bei uns. Er bleibt bei uns immerdar, bis in die letzten bangen Stunden hinein. Wie auch die Welt sich wandeln mag, wie sich die Völker entwickeln mögen, ob sie in irrem Wahne sich von ihm wenden wollen, ob sie glauben. Sei ner Gegenwart entrathen zu können: Er bleibt, die Jahrhunderte, die Jahrtausende hindurch, bis an der Welt Ende. Die Thoren mögen spot ten, die Narren möge» zweifeln: ihr Spott reicht nicht an Ihn heran, ihr Zweifel mag Seine Lichtgestalt nicht zu verdunkeln. Und wenn der Welt Ende gekommen ist, auch dann weicht Er nicht, dann richtet Er sein Reich auf, wie Er es verheißen hat am letz ten Tage seines Erdenwallens. Dann sind und bleiben wir bei ihm. Dann sind Himmel und Erde eins, dann sind alle Völker und Geschleckter heimgekommen^ dann feiert, die Menschheit ihre Himmelfahrt. A Neues Dekret. Die Auswanderung von Priestern nach den Ver. Staaten und den Phi lippinen wird durch ein kurzlich vom Hl. Stuhl erlassenes Decret neu ge regelt. Danach muß in Zukunft ein auswandernder Priester im Stande sein, von fernem bisherigen Ordina riat eine bestimmte Änstellungs-Ga rantie vorzeigen zu können. Sein Bischof muß, ehe er ihm den Aus tritt aus der Mözese erlaubt, vorerst mit dem Bischof der überseeischen Diözese, in welche der Auswandernde einzutreten gedenkt, eine schriftliche Aussprache über die Jtentität des Auswanderers geführt haben. Diese Vorsichtsmaßregeln sinZMgetroffen worden, um die Praxis solcher Prie ster zu beendigen, die nach der neuen Welt persönlicher Vortheile wegen auswandern. Die amerikanischen Bi schofe haben den Auftrag erhallen, in ihrer Diözese keinen Priester aufzu nehmen, der sich nicht in durchaus be friedigender Weise ausweisen kann. Mese Maßve^n sind in entsprechet», der Form auch auf Priester anwend bar, die besuchshfllber nach Amerika kommen. %Sir |pt In Zusammenhang mit dieesr Re gelung mag auch die bereits gemelde te Gründung eines Collegs zur Her anbildung italienischer Auswanderer Seelsorger gebracht werden. Mit dem Zweck dieser Gründung befaßt sich ein „Motu Proprio," das der „Osserva torrne Romano" am 21. April zum Abdruck brachte. Der Segen die. ses neuen Instituts dürfte den italienischen Gemeinden und da mit dem gesammten Glaubensle ben in den Vereinigten Staaten in besonderer Weise zugute kommen. Es wird dadurch ein längst fühlbarer Mangel behoben werden, der mit Recht als eine der bedeutendsten Ur sachen für den Verlust katholischer Einwanderer angesehen wird. Der ständigen Proselytemnacherei von fet ten gewisser Secten dürfte dadurch ein starkes Gegengewicht geschaffen und zu einem großen Theile der Er folg von vornherein genommen wer den. Zu den bevorstehenden Wahlen. Meinungsäußerungen des Vorstan des des Minnesotaer Staatsverbandes des Deutschamerikanischen National Sundes. 1 Wiederum steht eine Staatswahl kampagne vor der Thür. Der torn mende Herbst verspricht ein reges Po litisches Leben. Für Männer mit wei tem Blick und scharfem Verstand zeigt sich aber auch eine Gefahr von weit größerer Bedeutung als die noch im mer die Gemüther beschäftigende Steuerfrage. Es ist dies die graduel le Einschränkung und Verkürzung konstitutioneller Rechte und das Ver schachern persönlicher Freiheiten, wie es während der letzten Jahre im Staate mehr und mehr um sich griff und womit man auch gegenwärtig das Volk mit tyrannischer Faust um klammert hält. Es gießt kaum ein Gebiet der Gesetzgebung, daß nicht dazu herangezogen wurde, die Rechte des Bürgers zu schmälern und ihn Schritt für Schritt zurückzudrängen, bis es schließlich zur Thatsache gewor den ist, daß er sich vieler seiner na türlichen und unveräußerlichen Rechte beraubt sieht. Allerdings ist die Schuld an diesen Zuständen dem einzelnen Bürger selbst zuzuschreiben: Er sollte sich die Männer gründlich ansehen, welche er mittels seiner Wahlstimme nach St. Paul sendet, entweder als Staats Beamte oder als Gesetzgeber in das Repräsentantenhaus und den Senat. Er sollte sich vergewissern, daß' diese Männer auch thatsächlich seine Mei nung vertreten bezüglich der Regie rung durch das Volk und für das Volk. Es ist fürwahr die höchste Zeit, daß die Bürger, welche ihre persön lichen Rechte und ihre verfassungs mäßige Freiheit des Handelns zu schätzen wissen, sich des Ernstes der Situation bewußt werden. Me per sönlichen Rechte sind die ersten und wichtigsten in unserem Regierungs system, wie dieses von seinen Grün dern verständen und formuliert wor den ist. Und die gegenwärtig van uns erwählte und geschaffene Regie rungsmaschinerie wird von uns un terhalten zu dem ausgesprochenen Zweck, diese Rechte zu wahren, nicht aber sie zu verkurzen oder gar zu vernichten. Jene Politiker wurden es niemals wagen, uns offen und direkt dieser Rechte zu berauben, und das Voik sollte es sich nicht gefallen las sen, daß dies durch Gaukelei und Be trug geschehe oder doch versucht werde. yft": George Williams Curtis, einer der größten politischen Autoritäten in Amerika sagt: „Der Zweck menschli cher Regierung ist die Freiheit des Menschen. Und zwar deswegen, weil der Endzweck der menschlichen Gesell» fchaft Mp Vervollkommnung deS In dividuums und die Entwicklung der Rasse ist. Freiheit ist daher die Vor bedingung ÄleS menschlichen Fort schritte» und infolgedessen ist diefem- et. SI»«*, btn 21. Mai. 1»14. 27 ge Regierung die beste, welche dem Menschen die größtmöglichste Freiheit gewährt und die sich beständig mo difiziert im Interesse der Freiheit." Deutsche Rheinmündnng. Langsam scheint der Plan, dem Rhein eine deutsche Mündung zu ge ben, seiner Verwirklichung näher zu kommen. Vor einiger Zeit forderte die* preußische Regierung die Ober Präsidenten der an der Ausführung des Projektes zunächst interessirten Provinzen zur Berichterstattung über die Angelegenheit auf, und die Be richte sind jetzt fämmtlich eingegan gen. Äuf Grund dieser Berichte wird nunmehr eine genaue Prüfung des Planes durch die zuständigen Regie rungsorgane erfolgen. Hierbei foll sowohl die technische, als auch die ver kehtspölitische Bedeutung der Angele genheit untersucht werden. Ebenso soll der Plan in Bezug auf die Be deutung für die Landeskultur einge hend studirt werden. Die Absicht ist, den Rhein durch eine künstliche Was serstraße, welche von Wesel ausgehen soll, auf möglichst kurzem Wege mit der Nordsee zu verbinden. Zwei Plä ne sind für diesen Zweck ausgearbei tet worden, der eine von dem Inge nieur Rosemeyer, der andree von den beiden Ingenieuren Herzberg und Tack. Gegen den Rosemeyer'schen Entwurf erheben sich insofern Beden ken, ats der in Ausficht genommene Kanal eine Tiefe erhalten soll, die auch für Seeschiffe von den größten Dimensionen berechnet ist. Die Durch Mhrt^E.Meker Plätte wurde außer ordenMch hohe Kosten lind glÄch zeitig außergewöhnliche technische Schwierigkeiten verursachen, welche einer Finanzirung erheblich im Wege stehen würden. 1 Der Herzberg Tack'sche Entwurf dagegen ficht nur eine Wassertiefe von 14 Fuß vor und beschränkt sich auf einen Binnenschifffahrtskanal, den auch die Rheindampfer benutzen kön nen, welche von Köln nach Rotterdam fahren. Die Durchführung dieses Planes würde auch eine Vertiefung des Rheins von Köln bis Wesel not wendig machen. Man kann anneh men, daß eine Verwirklichugn des ge stimmten Planes nicht unter 500 Millionen Mark Kosten verursachen Wird. In internationaler Hinsicht stehen dem Plane keine Bedenken ent gegen. Der Rhein ist bei Wesel was serreich genug, um eine kräftige An zapfung ohne Schädigung der hollän dischen Schifffahrtsinteressen zu er möglichen. Freilich würde Holland den größten Theil des blühenden Rheinhandels verlieren, aber da die ser Handel bis zur holländischen Grenze ausschließlich deutschen Ur sprungs ist, kann schwerlich etwas da gegen eingewendet werden, wenn Deutschland ihn aus einer Wasserstra ße, deren Mündung auf deutschem Gebiet liegt, dem Meere zuführt. Beitritt erlaubt. Ein« wichtige Entscheidung würde auf der im vergangenen Monat in Washington.abgehaltenen Conferenz der Erzbischöfe des Landes gefällt. Sie betrifft die Erlaubtheit des Bei tritts katholischer Farmer zu den be stehenden nationalen Farmerverbän den. Schon lange bestand hier und da in den Reihen der katholischen Farmer eine begreifliche Unklarheit mit Bezug aus die Stellung der kirch lichen Vorgesetzten diesen Organisa tionen gegenüber, die sie naturge mäß zaghast und zurückhaltend wach te, sich denselben anzuschließen. Die Nachtheile dieses Zustandes, sowohl für den katholischen Farmer an sich, wie auch für den ganzen Stand, dem er angchört, liegen auf der Hand, da es sich auch für den Landwirth im mer deutlicher als eine Nothwendig keit erweist, in kraftvollem und Ie bensfvischsn Zusammenschluß seine Interessen zu schützen und zu fördern. Diese unsichere Lage ^-auf der einen Seite der- Wunsch nach geschlossener Selbsthilfe und auf der anderen die bange Ungewißheit über die Haltung der kirchlichen Behörden gab vie len Farmern Veranlassung, sich an den Redakteur des Organs, das ihre Interessen seit seinem Bestehen im mer so tapfer verfocht, des in Mil waukee erscheinenden „Landmann," um Aufschluß zu wenden. Dieser griff die Frage auf und brachte sie durch Vermittlung des Apostolischen Dele gaten, Mfgr. John Bonzano, vor die eingangs erwähnte Bifchofsoonferenz. Die Entscheidung derselben ging nun dieser Tage der Redaction des „Land mann" in einem Briefe des apostoli schen Delegaten zu. Sie ist in kurzen Worten gehalten und besagt, daß die Farmers' Cooperative and Educatio nal Union, deren Ritual in den Num mern Januar, Februar und März des Eentralvereinsorgans von fähi ger Hand einer kritischen Beleuchtung unterzogen wurde und das auch der Erzbischofsconfevenz vorgelegen hat, nicht zu de« von der Kirche verbo tenen Gesellschaften zu rechnen sei. Der darauf bezugliche Satz in dem Briefe des Erzbifchofs Bonzano lau tet: „Die F. C. & E. U. fällt, soweit die Bischöfe sie zu beurtheilen ver mögen, nicht unter die Gesellschaften, Me von der Kirche verboten sind." Des weiteren heißt es in dem Schrei ben, daß über die National Grange of Husbandry keine Entscheidung hätte gefällt werden können, da das Ritual für die höheren Grade die ses Verbandes nicht vorgelegen habe. Und von der American Society of Equity sei zu sagen, daß sie nicht als geheime GeseWast iti-SeteäSht Jtom me. Damit ist vorderhand im Princip wenigstens Klarheit geschaffen. Trotz dem bleibt natürlich für den katholi schen Farmer die Pflicht bestehen, als Mitglied eins nichtcoyfessionellen Verbandes, dem sich anzuschließen er aus wirtschaftlichen Gründen für nothwendig oder rathsam erachtete, immer und überall auf die Wahrung der Interessen seiner hl. Religion be dacht zu sein. ProhibittonslÄgen. Der Abgeordnete Hobson hat kürz lich die wahnwitzige Behauptung auf gestellt, in den Ver. Staaten würden jährlich 2,300,000 Menschen durch Alkohol getödtet. So viel Menschen sterben in einem Jahre in unserem Lande Überhaupt nicht. Vielleicht noch nicht einmal die Hälfte. Aus den amtlichen Sterberegistern ergiebt sich, daß im Jahre 1912 in jenen Staa ten, in welchen diese Register geführt werden, insgesaMmt 833,215 Perso nen starben. Diese Staaten umfas sen reichlich zwei Drittel der Bevöl kerung im ganzen werden also in dem Jahre etwa 1,200,000 Todes fälle zu verzeichnen gewesen sein. A Bon den im RegistrierungsgÄiet Gestorbenen waren 204,688 Kinder im Alter von weniger als fünf Jah ren, der Rest vertheilt sich auf die verschiedensten Altersstufen. Auch die Todesursachen sind sehr verschieden. Nach den Ermittelungen des Zensus bureaus sterben in unserem Lande immer noch die meisten «lvachsenen Menschen an der Schwindsucht. An zweiter Stelle stehen die Herzleiden, an dritter Lungenentzündung, an vierter die Unfälle, an fünfter Krebs, und ganz am Ende der Liste stehen die Todesfälle infolge übermäßigen Trinkens. Unter rund 400,000 vom Zensusbureau untersuchten Todes fällen waren nur 3,183 eine.Folge übermäßigen. Trinkens, also noch nicht der hundertste Theil. Hobson behauptet auch, alljährlich brächten dreitausend amerikanische Männer in der Trunkenheit ihre Frauen und zweitÄnhMausend ihre Kinder um. Auch das ist blanke Er findung, und Hobson weiß, daß er lügt, wenn er sein Publikum mit der gleichen Unwahrheiten unterhalt. Die einschlagigen Statistiken find ihm wie jedermann zugangRch, und sie enthal ten nichts, was her Hobson'schen Be- Seite 9 bis 15. hauptung auch nur einen Schein vonA Wahrheit geben könnte. Aber so v«Ia ergeben sie mit Bestimmtheit, daß inif Berhältniß zur Bevölkerung in den'f Prohibitionsstaaten viel mehr Morde begangen werden als in den dichtbe siedelten nassen Industriestaaten desr-r", Ostens und des mittleren Westens. Ebenso verhält es sich mit der Hob son'schen Beweisführung bezüglich der Lebensdauer bei Trinkern und Nichttrinkern. Der Abgeordnete aus Alabama behauptet, Leute, die gei stige Getränke grundsätzlich mieden, würden durchschnittlich fünfundsechzig Jahre alt, mäßige Trinker eiNund fünfzig, starke Trinker höchstens sechsunddreißig Jahre. Wahr ist daran nur, daß übermäßiges Trinken im allgemeinen nicht zur Verlänge rung des Lebens beiträgt, aber zu der Behauptung, daß Abstinenzler durch weg vierzehn Jahre länger lebten als mäßige Trinker, kann sich nur so ein verrückter Hering wie der Herr.Hob son aus Alabama versteigen. Man hat noch nicht gehört, daß die durch schnittliche Lebensdauer bei den ab stinenten Türken länger ist als bei den Deutschen, Franzosen und Eng ländern, die alhusammen dem Ge nusse geistiger Getränke huldigen, ihm gelegentlich sogar etwas stark huldigen. Es gießt sogar starke Trin ker, die sehr alt werden, und es gießt Wasserfanatiker, die fehr jung ster ben. Der mäßige Genuß geistiger Ge tränke trägt jedenfalls zur Erheite rung des Lebens bei und wirkt des halb fehr häufig verlängernd auf das Leben. Das ist wenigstens die An sicht der unbefangenen ärztlichen Wis senschaft. Das schließt natürlich nicht aus, daß jemand auch ohne geistige Getränke sehr alt werden kann. Am besten richtet jeder sich das ein, wie es seinen Gewohnheiten, seinem Be dürfttiß und seiner körperlichen Kon stitution entspricht. Wer glaubt, ein Alter bei Wasser und Brot erreichen zu können, den soll man ruhig ge währen lassen wer aber von der le benverlängernden Kraft des Bieres und des Weines überzeugt ist, dem soll man die Möglichkeit, sein Trink bedurfniß zu befriedigen, nicht ver kümmern. Was dem einen r«ht ist, muß dem andern billig sein. Mit so wahiuoitzigen. Behauptungen, wre| Herr Richmond P. Hobson sie zu jet ner Beweisführung benutzt, beweisen die Prohibitiomsten weiter nichts, als daß sie um stichhaltige Gründe sehr verlegen sein müssen. Mit Lügen aber hat man auf die Dauer ein Volk noch niemals überzeugt die haben von jeher kurze Beine gehabt. Canada hat bessere Gesetze, wie die Ver. Staaten. Nicht nur hat Ca nadas Generalpostmeister den Ver sandt des in Aurora, Mo., herausge gebenen Schandwisches „Menace" durch die Post im Gebiete der Domi nion untersagt, sondern gleichzeitig wurde auch seitens der Zollbehörden die Einführung dieses Schandblattes verboten. Als einige Heißsporne, die sich gerne an dieser Giftpflanze von einem Zeitungsprodukt labten, den Generalpoftmeister um den Grund des Verbotes befragten, gab der De puty Generalpostmeister folgende treffliche Antwort: Zeitungen mögen protestantisch oder katholisch sein und noch so extreme Ansichten äußern wie sie wollen, das Postdepartement wür de sich nicht emmifchett. Aber wenn gewöhnliche Schimpfereien, welche die Ehre und Keuschheit der Frauen ei ner Religionsgesellschaft in ihrer Be stimmtheit angreifen, in einem Blatte gedruckt werden, oder die Frauen ei ner bestimmten Konfession herabge setzt werden, wie es in der „Menace" geschieht, dann hält es das Departe ment für seine Pflicht, solchem Blatte das Privileg des Postversandtes zu entziehen. Dies ist das Gesetz, dem die Post in früherer Zeit folgte und ferner folgen wird." In den Ver. Staaten jedoch muß sich das Volk durch schlechte Preßerzeugnisse geistig vergiften lassen, weil sie kein Gesetz haben, um ein so erbärmliches Reptil wie die „Menace" auS der Welt zu schaffen. Fühle» Sie matt »ad trage? Mache« Sie Ihre Leber arbeite«. Es ist merlwürdig, wie rasch Fo ley cathantische Tablette Ihre Leber beleben. Hartleibigkeit vertreiben —i Sie wieder lebendig und chatig füh len macht. I. L. MKnight, Ft. Worth, DegaS, sagt: Meine unange nehmen Gefühle wurden vollständig beseitigt durch das durchgängige AuS-? putzen, was Foley cathortische Tablet, te bei mir besorgten." Sie sind ein^.^ Wunder. Zu kaufen bei allen Hand lern in St. Cloud. Anzeige. -i ?f Pk i&rjZf -vi