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12 Ketten 48. Zahrgang. Rußland wird Anleihe versprochen. Genua, 9. Mai. Minister Tschit. sckerin hat, wie am Montag in Genua verlautete, von Lenin Weisung erhal ten, in der Denkschirst der Mächte die Bedingungen "nicht- anzunehmen, die Rußland verbieten, im Ausland po litische Propaganda zu treiben, es ver pflichten, seine gegenwärtigen Gren zen als endgültig anzuerkennen und in Kleinasien neutral zu bleiben. Die russische Abordnung hat eine Erklärung ausgegeben, in der sie sagt, Frankreich und Belgien versuchten über der russischen Frage die Konfer enz zu sprengen. Genua, 9..Man Ministerpräsi dent Lloyd George und der italieni sche Minister des Aeutzern Schanzer haben an die russischen Vertreter der Konferenz in Genua am Montag die dringende Aufforderung gerichtet, die Denkschrift der Mächte anzunehmen, und ihnen dafür eine internationale Anleihe für Rußland zur Förderung feines wirtschaftlichen Wiederaufbaus versprochen. Tie Mächte behalten sich aber bei einer solchen Anleihe vor, zu kontrollieren, ob das Geld apch wirk lich für Wiederaufbau-Zwecke ver wendet wird. Die mutmaßliche Höhe der Anleihe wird auf $300,000,000 Frank Gold angegeben. Die Russen hatten allerdings drei Milliarden Ru bel Gold, ungefähr das Fünfundzwan zigfache der Summe, die die Mächte geben wollen, verlangt. Man glaubt in Konferenzkreisen jetzt bestimmt, daß die Konferenz, die vor vier Wochen begonnen^hat, in die ser Woche zum Abschluß kommen wer de. Angesichts der anscheinend nicht zu überbrückenden Meinungsverschieden Heiten zwischen Großbritannien auf der einen, Frankreich und Belgien auf der anderen Seite, in der russischen Frage ist man jetzt sehr pessimistisch, wenn auch vereinzelte Anhänger Lloyd Georges glauben, dieser habe noch ei ne besondere Trumpfkarte in der Hand Von anderer Seite verlautet, Lloyd George selbst gebe die Konferenz ver leren und glaube nicht, daß ihre Hauptziele erreicht würden, ein Ab kommen ganz Europas mit Rußland, tne Wiederaufnahme Deutschlands in die „gute" Gesellschaft der Nationen und der Friedenspakt. Wurden nicht empfange«. Washington, 6.Mai. Unter der Führung von-Kate Richards O'Hare begab sich am Freitagnachmittach der „Kinderkreuzzeug" zum Weißen Haus in Washingtons Die Abordnung wur de von Sekretär Christian empfan gen der ein Gesuch um eine Audienz bei Präsident Harding entgegennahm. Sekr. Christian erklärte daß das Ju? stizdepartement versprochen habe, die Begnadigungsfälle „Politischer 23er-, brecher" zu beschleunigen, und daß der Präsident bereit sei, vorzugehen, sobald ihm die einschlägigen Empfeh lungen vom Generalanwalt Dough erty zugegangen seien. Ter Kreuzzug vtrließ das Weiße Haus, ohne Präsident Harding ge sprachen zu haben, und Frau O'Hare kündigte an, daß diese „friedlichen Pe titionen an den Präsidenten" täglich fortgesetzt werden sollen. Sultan antwortet answeichend. Koüstantinopel 6. Mai. Die Antwort der Hohen Pforte auf die Note der Entente, die bedingungslose Annahme der Vorschläge für einen Waffensüllstand zwischen Tütken und -Griechen verlangt, nimmt diese Vor schläge ,wie iwKoüstantinoPel bekannt gegeben wirds an, behält sich aber das Recht vor, über Einzelheiten iwch wei. ier zu unterhandeln, und weigert sich entschieden, den Griechen für die Räu mung Smyrnas Entschädigung zü zahlen. Sie protestiert ferner gegen den Plan der Lostrennung Thrakiens vom türkischen Reich sie erklärt sich mit der freien Dardanellen-Durchfahrt einverstanden, vermißt aber Maßte aeln zur Sicherung Konstantinopels. 'Kä, "uAfS"/ to/xi ?,esota Neber anderthalb Mil liarden gespart. Washington, 8. Mai. Präsident Harding übersandte am Montag dem Kongreß den Bericht Budget-Director Dawes' über Ersparnisse in der Re gierungsverwalwng. Danach werden die Regierungsausgaben im Jahre 1922 hinter dem Voranschlag für das Vorjahr um nahezu $$1,600,000,00() zurückbleiben. Der Bericht General Dawes', welcher am Sonntagabend im Weißen Haus veröffentlicht wurde, ist für den Bewilligungs-Ausschuß des Repräsentantenhauses bestimmt,wo ei ne vom Abgeordneten Byrnes (Dem), von Tennessee eingereichte Resolution schwebt, in welcher der Präsident um Mitteilung ersucht wird, in. welche Weise vom Budgetbureau in den er sten sechs Monaten seines Bestehens unmittelbar $32,Q00,000 und mittel bar $104,000,000 erspart wurden, -wie der Präsident vor kurzem mitge teilt hatte. Präs. Harding teilt in seinem Be gleitschreiben an Vorsitzer Madden mit, daß die tatsächlichen Kosten der Routine Regierungsgeschäfte um $907,000,000 herabgesetzt worden sei en, wovon $250,000,000 auf größere tungsfähigkeit und Sparsamkeit zurückzuführen fei. Direktor Dawes gibt in feinem Bericht an daß die Re gierungsausgaben im laufenden Rech nungsjahr welche im Dezember auf $3,067,922,366 veranschlagt wurden, um mindestens $45,550,336 gerin ger sein werden. Amerika klopft bei Frankreich an. Paris, 4. Mai. Die amerikani sche Kommission fütf die Fundierung der Kriegsschulden hat der franZösi scheu Regierung die Mitteilung zuge hen lassen, daß sie bereit ist, Mittei lungen der französischen Regierung darüber entgegenzunehmen, was Frankreich bezüglich der Zinszahlun gen auf seine Schulden bei den Ver. Staaten sowie bezüglich der Tilgung der Schuld zu tun gedenkt. Die Angelegenheit wird dem Fi nanzminister überwiesen werden und man erwartet, daß er eine Antwort ausarbeiten und dem Kabinett zur Gutheißung unterbreiten wird. Die Frage einer Anleihe für Deutsch land. New York, 9. Mai. I. P. Mm. gan, der die Einlgdung der Entschä digungs Kommission der Entente zu einer internationalen Konferenz über die Frage einer größeren Anleihe für Teutschland angenommen hat, beab sichtigt, am 13. Mai von New York nach Europa abzureisen. Mit ihm geht Whitney, ein Mit-Teilhaber der Morganschen Firma, ein.Sachverstän diger für Wertpapiere, bezw. die Ab satzmöglichkeiten solcher in der Ver. Staaten. Morgan lehnt es bis jetzt ab, sich über die Angelegenheit weiter zu äu ßern, als daß er glaube, eine Anlei he für Deutschland könnte bei ange messener Sicherheit Wohl in den Ver. Maaten untergebracht werden. Ein Mitglied einer anderen größeren in ternationalen Bank glaubt, daß Deutschland für die allernächsten Be dürfnisse eine Milliarde, um es in des wirtschaftlich wieder ganz auf die Beine zu bringen, zwei Milliarden Dollars brauchen würde. Dieser Fi nanzman glaubt, daß davon unge fähr eine halbe Milliarde in den Ver. Staaten angebracht werden könnte. Einladung an Canada. Washington, 6. Mai. In Wash ington, verlautet, zu der 5. pan-ame. rikanischen Konferenz, die im März nächsten Jahres in Santiago, Chile, abgehalten wird, solle Canada einge laden werden. Es soll zwischen den einundzwanzig Mächten, die zu der panamerikanischen Union gehören, ei. ne timfrage im Gange sein, ob hie kanadische und die britische Regierung sondiert werden sollten, wie sie sich zur Teilnahme Cauadas an der Kon ferenz und etwaigem späteren Beitritt zur Union stellen würde#/' "'VvC (Nu. ^^a^^Wsj.4* •Oep'j, Kohnkonferenz vor Eisenbahnbehörde. In der vor kurzem zum Abschluß gebrachten Verhören ging die Forde rung der 204 Bahngesellschaften da hin, die Zulage vom Jaftre 1926, Widerruf des Restes der 20prozenti gen Lohnerhöhung abzuschaffen und die im Mai 1920 bestehenden Löhne wieder einzuführen. In großen gan zen würden die Bahnen mit einer sol chen Entscheidung zufrieden sein, wenn auch etliche Bahnen noch weiter gehen möchten. Die Behörde wird voraussichtlich mehrere Wochen brauchen, um zu ei ner Entscheidung zu gelangen irgend eine Lohnerhöhung oder -Reduktion, die bewilligt werden sollte, wird wahr scheinlich nicht vor dem 1. Juli in Kraft treten. Polenkolonie in Kanada? Saskatoon, Sask., 6. Mai. In Saskatoon verlautet, die 5000 Acker Land im Westen der kanadischen Pro vinz Saskatchewan, die von jenen Mennoniten aufgegeben worden sind, die nach Mexiko auswanderten, seien von einem Syndikat angekauft wor den, das dort eine polnische Kolonie anlegen wolle. Die neuen Kolonisten sollen angeblich schon in nächster Zeit aus Chicago eintreffen. Haltung der Regierung im Kohlestreik getadelte Washington, 6. Mai. Anläßlich einer Debatte über die Kohlestreikla ge erklärte am Freitag Rüpr. Hud dleston (Dem.) von Alabama im Re präsentantenhaus, daß die Admimstra tion sich trotz gegenteiliger Beteuer ungen anscheinend um den Streik nifljt kümmern werde,' so lange die Grubenbesitzer im Vorteil zu sein scheinen. Sobald aber der Punkt kom men mag, wo die Kohlengräber die Oberhand haben, werde die Admini stration sofort eingreifen, damit ja nicht ihre Freunde, die Grubenbesitzer, den Kampf verlieren. Philippinen-Vorlage. Washington, 6. Mai. Eine Vor lage, welche die Regierung der Phi lippinen ermächtigen würde,, ihre Bondsschuld auf 10 Prozent oder von $30,000,000 auf $75,000,000 zu er höhen, wurde am Freitag vom Reprä sentantenhaus angenommen und dem Senat zugeschickt. Die Legislatur der Philippinen hat die nötigen Ge setze zur Erholung der Staatsschuld bereits früher angenommen, doch ist die Genehmigung des amerikanischen Kongresses notwendig, bevor die Matz nähme durchgeführt werden kann. Ge. neralgouverneur Wood, das Insular Bureau und Sekretär Weeks hatten die Vorlage zur Annahme empfoh len. öDie deutschen Patente. Washington, 8. Mai. Staats sekretär Hughes hat Botschafter Houchhton^ in Berlin beauftragt, die deutsche Reichsregierung davon in Verlauf der Konferenz Kenntnis zu setzen, daß der Patent Vertrag der Ber. Staaten "mit dem deutschen Reiche, der im Jahre 1909 au i2* i- "f 6,1917, St. (Lloud, Minnesota, Donnerstag, den 11. Mai, 1922 Chicago, III., 8. Mai.— Am Mon tag begann in Chicago vor der Eisen- liner Tag aus Frankfurt gemeldet wird, haben die Vorbereitungen der bahn Arbeitsbehörde ein neues Ver hör über eine Lohnregulierung, wel che die Eisenbahnangestellten im gan- gebietes bereits begonnen und werden zen Lande angeht. Es handelt sich um im denkbar größten Maßstabe durchge die Forderung der Bahnen um eine führt allgemeine lOprozentige Lohnherab setzung. Die beiden letzten Lohnent- lenz, Engers und Neuwied eingetrof fcheidungen der Behörde, die vom Iah re 1920, welche den Eisenbahnern ei nen Lohnzuschuß von insgesammt $600,000,000, und die vom Jahre 1921, welche eine Zulage von 12%% gewährte, stützten sich eingestandener maßen auf 'Kriegs- und Nachkriegs Verhältnisse. Cinsall der Franzosen in deutsches Gebiet. Außer dem Abtransport dieser bei den Divisionen hat in der letzten Zeit noch eine erhebliche Verstärkung der im besetzten Gebiete besindlichen fran zösischen Fliegerkräfte stattgefunden. Die fämmtlichen in der französischen Besatzungzone befindlichen Flugplä tze find stark belegt. Ihr Zusammen wirken -mit den Fliehkräften aus StraWurg und Nancy wurde kürz lich bei einer von dem Generalinspek teur des französischen Fliegerwesens Marschall Foyolle bei Metz, abgehalte nen Besichtigung geübt. Es sind Born ben- und Jagdregimenter vorhanden, die zusammen eine Luftdivifion linier der Führung eines französischen Ge nerals bilden. Sie ist so untergebracht daß sie sowohl im Vorgebiet der Rhein armee, wie auch gegen das Ruhrgebiet aufklären und wirken kann. Eine Ver legung von Abteilungen in das engere Aufmarschgebiet der Ruhr-Armeeab teilung soll erst stattfinden, wenn es wirklich zum Einmarsch kommt. Um die bei Koblenz, Neuwied und Engers in Versammlung befindliche französische dreizehnte Division even tuell beschleunigt in den Raum Duis burg-Ruhrort befördern zu können, hat die französische Rheinflotte Be fehl erhalten, sich bei Koblenz und Mainz zu versammeln. Mit ihr sol len vor allen Dingen auch, falls nö tig, Verstärkungstruppen aus dem Gebiet der Rheinarmee der Ruhrar mee zugeführt werden. Erdrutsch zerstört italienische Stadt. Rom, 6. Mai. Die Stadt Cdra to in der Provinz Bari in Unteritalien wurde am Freitag von einem Erdbe ben heimgesucht, das bedeutende Erd rutsche mit sich brachte. Zahlreiche Ge bäude, darunter das Rathaus und zwei Kirchen, sind eingestürzt meh rere tausend Personen obdachlos ge worden, und man befürchtet, daß wei teetz Einbrüche des Untergrunds fol gen würden. Die Regierung hat Mi litär zur Hilfeleistung abgesandt.- Papst will Gebete anordnen. Rom, 7 .Mai. Das Blatt Gior nale d'Jtalia in Rom teilt mit, Papst Pins beabsichtige für die katholische Kirche besondere Gottesdienste und Gebete pm erfolgreichen Ausgang der Konferenz in Genua anzuordnen. Es wird berichtet, der Papst habe zwei mal täglich Besprechungen mit Staats sekretär Kardinal Gas^arri über den abgeschlossen war und durch den Krieg Konvent der Brotherhood os «Railway abgebrochen wurde, wieder in Kraft & Steamship Clerks, Ftzeighthänd gjefefct worden ist. Kriegssekretär lers & Expreß & Station Employes in Dallas, Tex., wurde am Montag- Weeks hatte letzte Woche gegen die Erneuerung des Vertrags Einspruch abend eine Resolutton-angenommen, erhoben, weil er in ihm eine Schädi- welche Senator Robert M. LaFollette \gung der amerikanischen Industrie von Wisconsin für-toe Wiederwahl befürchtet., indossiert. LaFollette indoissert. on file at the Postoffice of St. Cloud, Minn. Berlin, 9 .Mai. Wie dem Ber- Franzosen für die Besetzung des Ruhr- Die in den letzten Tagen bei Kob- fenen Bataillone Alpenjäger, die an geblich zur Ablösung der Amerikaner und Besetzung des Brückenkopfes Kob lenz bestimmt find, sind in Wirklich feit bereits Teile der für das Rührge biet bestimmten dreizehnten Division aus Nancy, deren Qüartiermacher sich bereits seit einigen Tagen im Mosel teil befanden. Frankreich schiebt damit seinen Aufmarsch gegen das Ruhrge biet, der ursprünglich für die Gegend Trier-Ehrang-CochenHvorgesehen war, bis an den.Rhein vär. Da auch auf der Eifelbahn Trier-Höln starker Ver kehr gemeldet wird, so ist damit zu rechnen daß die zweite Division der neuen -französischen Ärmeeabteilung, als deren Kommandeur der General Vidolon erneut bestätigt wird, im Räume Köln-Gerolstein aufmarschirt. Dallas,, Tex., 9. Mai. Auf dem 1 By Hilsswerk sür Deutsch land. Chicago, III., 8. Mai. Ein tteji es, schönes Liebeswerk für die darben den Kinder in Deutschland und Oester reich ist im Entstehen begriffen. Jr einer Versammlung der Vertreter de, verschiedenen Zweigverbände des Na tionalen Hilfsausschusses, der im At lantie Hotel zu Chicago stattfand wurde beschlossen, eine Mitglieder Werbekampagne im ganzen Lande zu veranstalten, durch die ein Hilfsfonds von mindestens drei Millionen Dol lar für die nächsten drei Jahre aufge bracht werden soll. Die Werbekom pagne soll im Herbst stattfinden. Zu gleicher Zeit wurde bekannt gegeben, daß die drei Millionen Dollar Samm lnngs-KamPagne am 31. Juli einge hen werde, und sich dann alle Agen turen des großen Hilfssystems zu et ner mächtigen Organisation zusam menschließen werden zu einer Orga nisation, die alle Klassen und Stände, alle Konfessionen "und Professionen, alle Verbände und Orden der Bür ger deutschen Stammes umfassen soll. Es wurde festgestellt, daß das Hilfs werk mindestens noch drei Jahre fort gefetzt werden muß, wenn die schreck lichen Wunden, die der Krieg geschla gen, auch nur einigermaßen geheilt werden sollen. Um dies zu ermögli chen, will man versuchen, 200,000 bis 300,000 Personen zu finden, die jähr liche Beiträge garantieren, und es sollen von einem Dollar bis zu den-. höchsten Summen entgegengenommen werden. Dem-Evekutivausschüß wurde es überlassen, die Einzelheiten dieser Kampagne auszuarbeiten. Dieselbe wird auf keinen Fall vor Herbst be ginnen, damit den verschiedenen Lo kalausschüssen eine Gelegenheit gege ben werde, erst ihre drei Millionen Dollar Sammlung zum Abschluß zu bringen. Danach wird der Exekutiv ausschuß den Lokalverbändett den' Plan nochmals in allen Einzelheiten unterbreiten, und erst dann wird er einförmig und systematisch im ganzen Lande in Szene gesetzt werden. Von dem Ergebnis dieses neuen Liebeswerkes sollen sechzig Prozent nach Deutschland geschickt werden, 20 Prozent nach Oesterreich, und die übri gen 20 Prozent werden für besondere Unglücksfälle in Händen des New N orker Exekutivausschusses bleiben. Dies war die Hauptfrage, die dem Konvent zur Besprechung vorlag, und mit ihrer Erledigung ist der Fortbe stand des großen deuMösterreichischen Liebeswerkes gesichert. Amerika soll helfe«. Moskau, 7. Mai. Das Kommu nistenblatt Jswestia in Moskau schreibt, wenn die Konferenz in Ge nua keine Lösung der russischen Fra. ge bringe, werde die Sowjet-Regier ung sich nach den Ber. Staaten um ei ne größere Anleihe wenden, für die es Eisenbahn Konzessionen als Si cherheit stellen würde. Kriegsminister Trotzkh erklärte in Moskau am Donnerstag, er glaube nicht, daß ein Fehlschlagen der Kon ferenz in Genua den Beginn militari scher Operationen gegen Rußland be deuten würde wohl aber, sagte er, würde die Folge seiy, daß Rußlands wirtschaftliche Arbeit langsamer vön statten ginge, als wünschenswert und möglich gewesen wäre. Reorganisierung von Bundes-Aem tern. Washington, 6. Mai. Ein Plan für Verschmelzung einer Reihe von Bundes-Aemtern und die Neugrup pierung von.anderen ist nach einer Konferenz im Weißen Hause jetzt fer tiggestellt. Es verlautet, daß durch die Reorganisierung $300,000,000 im Jahre gespart werden könnten. Die Durchführung des Planes macht Aenderun^en im Kabinett notwendig. Es ist dem'Präsidenten gelungen die Einwände verschiedener Kabinettsmit glieder zu beseitigen und der Plan soll nunmehr dem Kongreß vorgelegt werden. the preside*, a. orui »i 1 bubfjssoii, s. Begeisterte Protest -Ber sammlnng. A— New Aork, 8. Mai. Der Madi son Square Garden war bis auf den letzten Platz von Freunden der per sönlichen Freiheit und Gegnern der Prohibitionsgesetze besetzt, die sich auf Einladung des New Iorker Zwei ges des Verbands gegen die Prohibi tion eingefunden hatten und den An griffen der Redner auf das Prohibi tionsgesetz mit Spannung lauschten und diese Ausführungen mit Beifall begrüßten. Der Hauptredner des Abends war Samuel GorttPers, der Präsident der American Federation of Labor, der unter stürmischem Jubel erklärte, die Arbeiterschaft müsse jetzt den Kampf aufnehmen uttd. dürfte nicht nachlas sen, bis das Volk seine Rechte zurück erlangt habe. „Ich und die von mir vertretene Vereinigung,"- sagte Gompers, „sind zu Gunsten von Bier und leichten Weinen,und gegen jedweden Versuch, der auf die Durchführung vonZwangs gesetzen abzielt, die gegen die persön liche Freiheit gerichtet sind. Die über wältigende. Mehrzahl der Arbeiter schaft hat sich stets der Mäßigung be fleißigt aber seitens der Prohibitio nisten und der Anhänger der sogenan ten Anti-Saloon Liga ist mehr zur Untergrabung der Moral und Mäßig feit getan worden, als von irgend ei ner anderen Körperschaft, die mir be 4mmt ist. Haynes amtsmüde. Washington, 8. Mai. Prohibi tions Kommissär Major Roy Haynes wird demnächst sein Amt niederlegen, wie am Sonntag von einem Gewährs mann der Administration in Washing ton mitgeteilt wurde. Haynes soll zu der Einsicht gekommen sein, daß es zu schwer, ja unmöglich sei, die Prohibi tion mit den beschränkten Mitteln und den verhältnismäßig wenigen Beam ten, die ihm zur Verfügung stehen, streng durchzuführen. Der „gleichgül tige Bürger" und der „schlafende öf fentliche Beamte," so sagte Haynes in einem Interview, seien zwei Fcckto reit, die einer strengen Durchführung im Wege stehen. Strohhüte ans Deutschland. New Aork, 5. Mai. Gute Kunde kommt aus New 9) ort Die Strohhü te werden dieses Jahr billiger werden. Der Dampfer Panhandle State ist mit einer Ladung von 50,ÖQ£) Stroh, hüten aus Deutschland eingetroffen. Die Strohhüte können in Deutschland billiger hergestellt werden als hier, und da weitere große Sendungen zu erwarten sind, so ist mit einiger Wahr scheinlichkeit darauf zu rechnen, daß die Preise der Strohhüte fallen wer den. Neues Hochwasser. Houston, Texas, 6. Mai. Tau sende Acker Land und viele Ortschaf ten im Süden und Südwesten von Texas sind durch die ununterbrochenen Regengüsse, welche die Flüsse und Bä che aus den Usern treten ließen, über schwemmt. Brücken sortgerissen, der Bahnverkehr gelähmt und Sachscha den in Höhe von vielen Millionen Dollars angerichtet worden, wie Frei tagabend nach Houston, Texas, ge meldet wurde. Beveridge erhielt über 20,000 Stimmenmehrheit. Indianapolis, Ind., 8. Mai.— Exsenator Albert I. Beveridge hat in der am Dienstag in Indiana abge haltenen Vorwahl Senator Harry S. New mit einer Mehrheit von 20,427 Stimmen für die republikanische Buy. dessenats-Nockination geschlagen, wie eine vollständige, inoffizielle Nachzäh. lung der in allen 92 Counties abge gebenen Stimmen ergibt die Zählung wurde von der Associated Preß in In. dianapolis, Ind., vorgenommen. Be veridge erhielt 200,410 und New 184,938 Stimmen, was eine repub likanische Gesammt Stimmabgabe von 390,348 ergibt. s/-.r rest»**« eebemi 12 Mth Si»iu»i' AlVf- Nummer 27 Heimkehr der Amerika ner vom Rhein. Koblenz 6. Mai. Im Haupt, quartier der amerikanischen Besatz ungstruppen am Rhein in Koblenz wurde bekannt gegeben daß das 2. Bataillon des 8. Infanterie Regi ments bis 18. Juni hier bleibt. Das Bataillon hätte am 23. Mai nach der Heimat abgehen sollen doch teilte der Stabschef mit es sei für dasselbe zur zeit in den Ver. Staaten kein Stand ort zur Verfügung. Er betont jedoch, alle amerikanischen Besatzungstrup Pen würden, soweit sie noch nicht zu rückgezogen sind, vor 1. Juli auf der Heimreise sein. Der amerikanische Sergeant Kap lan, der verletzt wurde, als gelegent lich einer Maifeier in Mainz letzten Montag sein Automobil versehentlich in einen Arbeiter-Umzug hineinfuhr, erholt sich wieder. Die französischen und deutschen Polizeibehörden in Mainz habn im Zufammenhang mit dem Vorfall, der in Militärkreisen be deutendes Aufsehen erregt hat, etli che fünfzig Vrhaftungen vorgenom men. Mexiko wäre einverstanden. Mexiko, 9. Mai. Der Vorschlag zur Einsetzung einer internationalen Kommission, deren Aufgabe es sein würde, die Frage der Anerkennung Mexikos durch die Ver. Staaten zu klären, war in amtlichen Kreisen der Hauptstadt Mexico bereits vor meh reren Monaten gemacht worden. Per sonen, die Präsident Obregon nahe stehen, versicherten am Montag, daß dieser keine Einwände gegen eine söl che Kommission erheben würden, wenn, Unterhandlungen in diesem Sinne eingeleitet werden sollten. Andererseits erklären Männer, die die Lage genau kennen, daß die Lln erkennungs Frage jetzt mehr auf dem toten Geleise sei als jemals zu vor während des letzten Jahres und daß weder Präsident Obregon noch das amerikanische Staatsdepartement irgendwelche Andeutungen eines Ein lenkens gemacht habe. Der Pessimismus wächst in Genua. Genua, 9. Mai. Britische und italienische Vertreter in der Konferenz traten in Genua am Dienstagvormit tag mit Mitgliedern der russischen Ab Ordnung zusammen, um zu versuchen, dem Abschnitt über Ausländer-Eigen tum in der Denkschrift der Mächte eine neue Form zu geben, wie von französischer Seite mitgeteilt wur de. Man knüpfte daran die Hoff nung, daß eine Fassung gefunden wer den könnte, die auch Belgien und mit ihm Frankreich zufriedenstellen'würde. Genua, 10. Mai. Trotzdem Mi nisterpräsident Lloyd Geqrge immer noch hofft daß die Konferenz in Ge nua gerettet werden könne herrschte am Dienstag in Genua fast durchweg eine pessimistische Stimmung. Bel giens Haltung im Punkte des' aus ländischen Privatbesitzes in Rußland ist immer noch der Angelpunkt in der russischen Frage, und hinter seinem Widerspruch gegen den betreffenden Abschnitt der Denkschrift der Mächte wird es von Frankreich unterstützt. Minister, des Aeußeren Jasper, der Vorsitzer der belgischen Abordnung, erklärt, die Frage habe für Belgien zwei Seiten, die grundsätzliche, der Anerkennung des Anspruches von Ausländer? Eigentum auf Schutz, so wie die wirtschaftliche, Rußlands Wie deraufbau durch Wiederbelebung sei ner Industrie. Kirche freigegeben. Warschau, 8. Mai. Die Regier ung der Republik Polen hat einen wei teren Schritt auf dem Weg der Durch führung der Religionsfreiheit getan, indem sie in einem Erlaß, der am Montag in Warfchau ausgegeben wjurde, die Beschränkungen aufhebt, die in Polen aus der russischen Zeit für die römisch-katholische Kirche be standen. Vor einiger Zeit schon wur. den die Beschränkungen, für Juden mfsmayt SO $% }0 \n\n Published and distributed under permit bv the Act of Oct