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Ketten
Stach einer Woche von trübem, reg
nerdischem Wetter dämmerte der
Sonntag, und, dem hohen Festtage
treu, brachte er die Sonne und einen
lieblichen Tag. Und der Tag brachte
allenthalben Freude, an erster Stelle
dem, welchem der Ehrentag gewid
met, dann dessen Eltern und seinen
Verwandten wie auch der- ganzen Ge
meiitde Pearl Lake und nicht weniger
allen, die herbeigeeilt waren, zur Teil
nahme der erhabenen Festlichkeit, wel
che am hochhl. Dreifaltigkeitssonntag
durch die Primiz des hochw. Neuprie
iters Paul Kunkel, Sohn der zur
Pearl Lake Gemeinde gehörigen Fa
Milte Joseph Kunkel, veranlaßt wur
de. Vom schön schmückten Pfarrhau
se aus bewegte stch ein Viertel vor 10
Uhr durch das von den Männern der
Gemeinde bis zur im gleich herrlichen
Schmuck jungenden Kirche gebildete
Spalier ßmter festlichem Glockengeläu
te die Prozession, in der der hochw.
Primiziant zu den Stufen des Altares
geleitet wurde, nachdem Isabella Me
yer von Dyersville, Iowa, der Caro
lina und Louise^Kunkel, drei Cousin
cheit des Primizianten als Blumen
mädchen zur Seite waren, denselben
mit einem schönen Sprpnch am Ein
gang der Kirche begrüßt hatte. Das
Gotteshaus war zum Erdrücken voll
von FestteilneHmern, als der hochw.
Neupriester die Altarstufen betrat, um
Gott dem Herrn sein Erstlingsopfer
darzubringen, w,obei der hochw. Orts
-Pfarrer Mich. Scherer als ErzPriester,
hochw. Herr John Meyer von Gil
bertville, Iowa, ein Vetter des Primi
zianten, als Diakon, hochw. Herr
Heinrick Steichen, ein Kind der Fest
gemeinde, als Subdiakon und hochw.
Herr John- Gans von West Union
als Zeremoniar assistierten und ^vier
Seminaristen von der St. Johns Un
iversität die Meßdienerstellen versahen.
Hochw. Herr Heinrich Leuthner von
Buckman, welcher die.Gemeinde Pearl
Lake elf Jahre pastorierte, hielt die
Festpredigt, zu der er den Vorspruch
Wir sind zum Schauspiel geworden
der Welt, den Engeln und den Men
schen, nahm.
Nach der Einleitung der Pre
digt erteilte der hochw. Neupriester
seinen Eltern und Geschwistern, denen
er beim Frühgottesdienste die hl.
Kommunion-gereicht hatte, an denStu
feit des Altares den Primizsegen und
sprach dann über die Volksmenge sei
iten ersten Segen aus. Nachdem der
Festprediger die Feier des Tages als
eine Ehre für die Eltern undVerwand
ten des Primizianten und als eine sol
che für die Gemeinde ,in der sich die
se Primizfeier als die erste ereignete,
besprochen, schilderte er in der ihm ei
genen hinreißenden Weise das Leben
des Priesters am Altare und in der
Geelsorge, entbot dem Primizianten
seine Glückwünsche, bat um das Ge
bet des Neupriesters in der hl. Messe
für alle und empfahl den Primiziaw«
ten dem Gebet der Gläubigen, damit
Hirt und Herde sich wiederfinde an
dem Orte unsterblicher Glückseligkeit.
Das feierliche Amt kam mit dem Ab
fingen des Lobgesanges „Großer
Gott" zum Abschluß. Nachmittags 3
Uhr hielt der hochw. Primiziant unter
gleicher Assistens wie am Vormittag
feierliche Vesper und teilte zum
Schluß den sakramentalischen Segen.
Außer den erwähnten hochw. Her
ren nahmen an der Primizfeier teil
die hochw. Herren ©meter von Stacy
ville, Iowa, Bart. Karels von Waco
ttiü, Mimt., Herbert Hoffmann von
La Trosse, Wis., Peter Lauer von
Eden Valley, Minn., Herb. Torbet von
Monticello, Minn., Adam Schenk von
Superior, Wis., H. Gundermann von
Clear Lake, E. Scheuer von St. Ni
cholas, I. B. Brender von Luxem
bürg, die hochw. Benediktiner Seve
rin und Basilius von der St.' Johns
Abtei, die hochw. Herren Joseph Chs
lowski, Roman Dworshak und Hugo
Kopf, Subdiakone, und die Herren
Leo Dworshak, Arnold Beding, Victor
Placity, Joseph Geffney, Joseph Mar
ley, Hy. Frank, Mich. Kremer und
'-t V^S '1.' 'f s1"1
®o*
Weizenernte auf 854 Millionen Bu
schel geschätzt.
Washington, 12. Juni. In dem
Donnerstag vom Ackerbauamt verös
fenilichen monatlichen Bericht über
den Stand der Saaten wird für die
ses Jahr eine Gesammtweizenernte
von 854,000,000 Büschel in Aussicht
gestellt, und gleichzeitig wird das Ge
sammternteergebnis an Weizen, Ha
fer, Roggen und Gerste auf 2,431,
000,000 Büschels geschätzt. Der Be
richt ist insofern bemerkenswert, als
er mit den letzte Woche bekannt gege
benen, privaten Quellen entstammen,
den Angaben übereinstimmt und eine
Zunahme des Winterweizenergebnis
ses um 22,000,000 Büschel aufweist,
verglichen mit den Schätzungen im
voraufgegangenen Monat, während
die Wachstumsbedingungen sich um
1.6 Punkte ungünstiger gestalteten
und mit 81.9 angegeben wurden. Die
ser Ausfall wird mehr als ausgegli
chen durch eine mutmaßliche Ertrags
steigerung von einem Büschel den
Acker.
Trockenheit an der pazifischen KiU
ite und ungünstige WitterungWerhält
nifse in Oklahoma-und Nebrama wa
ren die Ursache für die weniger gün
stige Einschätzung der ErnteauWch
ten. Die drei Staaten Kansas, Okla
hont et und Nebraska sind mit 204,
000,000 Büschel berzeiMet, vergli
chen mit 233,000,000 im Vorjahre.
Die Sommerweizenaussichten sind
'ehr günstig. Es ist eine Fläche von
18,639,000 Acker damit bestellt, und
die Erntebedingungen werden mit
90.7 Punkten angegeben. Der Ge
lammtertrag an Sommerweizen wird
auf 247,000,000 Büschel geschätzt,
verglichen mit 251,000,000 im Juni
des letzten Jahre. Montana "dürfte
mit rund 2,000,000 Büschel vertreten
seilt, Minnesota und die beiden Dako
tas mit 251,000,000.
Hafer verspricht gleichfalls ein au
ßergewöhnlich großes Ergebnis, etwa
1,305,000,000 Büschel oder 244,000,
000 über ,dem letztjährigen Ergebnis.
Die mit Gerste bestellte Fläche ist
um 310,000 Acker vergrößert worden,
und das Ergebnis wird das letztjähri
ge weit übertreffen.
Ringt angeblich mit btrn Tode.
Moskau, 13. Juni. Aus Quel
len, die für absolut sicher gelten, wird
in Erfahrung gebracht, daß noch vor
wenigen Tagen der Gesundheitszu
stand des Premiers Lenin in Mos
kau für absolut kritisch, wenn nicht di
rekt hoffnungslos erachtet wurde. Was
die dazwischenliegenden Tage gebracht
haben, darüber liegen absolut keine
Nachrichten vor.
Wie verlautet, wurde Premier Le
ttin von einem Gehirnschlag befallen.
Er verlor am 1. Juni das Sprachver
mögen vollständig und sein Hinschei
den wurde täglich erwartet. In seiner
nächsten Umgebung wird allgemein
angenommen, daß der Tod nur die
Frage einiger Wochen sein kann.
Peter Gruenes, Seminaristen von der
St. Johns Universität.
Das Festessen wurde zu Mittag
und Abend in der Gemeindehalle ser
viert, und während der Nachmittags
stunden gab es im Park neben dem
Pfarrhause Erfrischungen aller Art.
Abends, fand in der Gemeindehalle ei
ne schöne Unterhaltung statt, wobei
zum förderen Wohlergehen dem hoch
würdigen Primizianten in seinem er
hobenen Berufe die herzlichsten Wün
sche entboten wurden, für die der so
geehrte hochw. Herr in schlichten Wor
ten seinen tiefempfundenen Dank aus
sprach. So endete ein denkwürdiger
Tag für den hochw. Primizianten
Paul Kunkel, für dessen Eltern und
Verwandte, für die Gemeinde Pearl
Sfcke, und für alle, die von nah und
fern gekommen waren (eine Liste der
von weit Hergekommenen unter der
Überschrift Pearl Lake an anderer
Stelle) um an dem Ehren- und Freu
denfeste des hochw. Herrn Kunkel in
nigen Anteil zu nehmen. Daß dem
hochw. Primizianten itt seinem prie
fterlichen Berufe ein taten- und se
gensreiches Wirken auf viele Jahre
zuteil werde, ist der aufrichtige
Wunsch des „Nordstern."
48. Jahrgang. £?t CIouö, Minnesota, Donnerstag, den 15. Zuni 1922
!K
Ansprache des Papstes.
Rock, 8. Juni. Papst Pius er«
schien am Donnerstag im St. Damaso
Hof des Vatiakns in einer Bersamm
lung von ungefähr zweitausend Per
sonen, darunter^ sämmtliche Studen
ten des Propaganda-Kollegiums, so
wie zahlreichen Missionaren die zur
Dreijahrhundertfeier der Gründung
der Kongregation für Propaganda
eingetroffen waren.
Der Papst, der über zwei Stunden,
lang Reden in siebenundzwanzig der
schiedenen Sprachen anhörte, "schien
sich bester Gesundheit zu erfreuen.
Immer näher rückt die Austeilung.
Paris, 12. Juni, Der Botschaf
terrat hat endgültige Vorbereitungen
für die Aufteilung Oberschlesiens un
ter Deutschland und Polen getroffen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird am
11. Juni die Ankündigung erfolgen,
daß binnen Monatsfrist jedwede
Machtvollkommenheit der interalliier
ten Kommission in Oberschlesien auf
hört. Mit der Räumung, seitens der
Truppen der Alliierten wird infolge
dessen aller Wahrscheinlichkeit nach
am 11. Juni begonnen werden.
Breslau, 12. Juni. Nachdem
während der Pfingstfeiertage ziemli
che Ruhe geherrscht hatte, setzten am
Mittwoch die gewaltsamen Entfern
ungen deutscher Arbeiter und Beam
ten aus Wohnhäusern und Industrien
seitens der Polen wieder, ein.Laut hier
eingetroffenen Nachrichten treibt der
polnische Terrorismus wieder die
grausigen Blüten.
Bünnes warnt vor weiterer Bela
stung.
Men, Deutschland. Hugo.Stin-
nes, der Großindustrielle und Reeder,
erklärte gelegcndlich einer Rede, die er
hier vor einer Versammlung der In
dustriellen des nordwestlichen Deutsch
lands hielt, Deutschland müsse seine
Produktionsfähigkeit um weitere
2,000,000,000 Mark erhöhen, um auf
diese Weise der Jnfluation der Währ
ung Einhalt, zu gebieten und auch Vor
kehrungen" für die Bezahlung der
Kriegsentschädigung und der Zinsen
auf dieLandesschulden zu treffen.
Er versicherte, daß das geplante gro
ße Darlehen „zum Luftschöpfen",der
Jnfluation keinen Enthalt gebieten
würde.
Eine tatsächliche Produktivität kön
ne in Deutschland, bemerkte Stinnes,
erst erzielt werden, wenn dem deut
schen Volk die Lasten abgenommen sei
en, welche durch die Okupationstrup
pen verursacht würden.
Letzte Lohnentscheidung für Eisenbah
ner verzögert.
Chicago, 13. Juni. Die letzte
Löhnentscheidung, welche von der Ei
isienbahn-Arbeitsbehörde noch zu er
warten ist, wird um einige Tage ver
zögert werden, wie am Dienstag in
Chicago mitgeteilt wurde, und zwar
aus dem Grunde, weil die Minder
heil ihren Bericht noch nicht fertig
hat der Mehrheitsbericht wurde am
Montag fertig gestellt. Wie itt den
beiden vorangegangenen Entscheidun
gen, durch welche die Löhne der Stre
cken- und Werkstättenarbeiter.um ins
gesammt $110,000,000 im Jahr her
abgesetzt wurden, so wird auch in der
nächsten Entscheidung, welche alle üb.
rig bleibenden Klassen von Bahnar
beiiertt mit Ausnahme der Tölegra
phisten betrifft, die Minderheit, d. h.
die Vertreter der Arbeiterschaft in der
Behörde, jenen getrennten Bericht ver
löffentlichen, welcher did Lohnhrab
setzung für ungerechtfertigt erklärt.
Für die Telegraphisten wird die Lohn
entscheidung erst nach längerer Zeit
abgegeben werden über die Löhne des
Zugpersonals wurde bereits vor ei
nem Jahr eine Entscheidung abgege
ben.
Riesige Geldsendung.
Hoboken, N. I., 13. Juni. Die
größte Sendung Goldbarren, welche
jemals nach denVer. Staaten gebracht
wurde, traf am Montag mit dem Dam
pfer Frederick 8. von Kopenhagen in
New Dorf ein. Die Sendung hatte ei
nen Wert von $35,000,000 bis $37,=
000,000. r#'
17,
Deutsche und französische Friedens
freunde.
Berlin, 12. Juni. Im Sitzungs
saal des deutschen Reichstags fand in
Berlin am Sonntag mit der Losung
„Krieg dem Kriege!" eine Sitzung von
deutschen und französischen Friedens
Freunden statt.
Zu der französischen Abordnung
gehörten unter Anderes der ehemoli
ge Unterrichtsminister Puisson, Pro
fessor Bäsch und Professdr Bougle von
der Pariser Sorbonne, sowie der De
putierte Renaudel. Dich französischen
Redner versicherten ihren deutschen
Zuhörern, sie verträten nie Massen des
französischen Volkes, die. von der glü
henden Ueberzeugung bejeelt seien,daß
die Kluft zwischen den beiden Ratio
tien überbrückt werden wüßte, wenn
die europäische Zivilisation gerettet
werden sollte. Die Grundlage des
Friedens, führten sie rnti, müßten ein
allgemeiner Völkerbunds endgültige
Regelung und Abänderung der Ent
schädigungs-Frage, sowie _Abrüstung
fein.
Professor Dr. A. Einstein, der be
kannte deutsche Schöpfer der neuenRe
lativitäts-Lehre, trat für engeres Zu
sammengehen französischer 'und 'deut
scher Gelehrter ein. Andere deutsche
Redner versicherten, den französischen
Gästen, das deutsche Volk habe den
ehrlichen Wunsch, den Entschädigungs
Forderungen zu entsprechen.
Berlin hofft immer noch.
Berlin, 14. Juni. Die Frage der
deutschen Entschädigung ist, nachdem
der' internationale Bankiersausschuß
eine größere Anleihe ans- deutsche
Reich „vorläufig" abgelehnt hat wie-
ten, und die Reichsregierung steht vor
äußerst ernsten Entschließungen, nach
dem Kanzler Dr. Werth und Minister
des Auswärtigen Dr. Rathenau nach
Berlin zurückgekehrt sind. Man er
wartet zunächst einen Bericht des frü
Heren Unterstaatssekretärs Bergmann
über die Unterhandlungen ,die Finanz
minister Dr. Herrmes und er in Pa
ris mit der Entschädigungskommis
siott der Entente geführt haben. Die
wesentliche Frage ist augenscheinlich
die, wie weit die Zusage der Reichsre
girung, in der sie die Forderungen
jener Kommission „unter Vorausset
zung einer beträchtlichen auswärtigen
Anleihe in absehbarer Zeit," ange
nommen hat, jetzt bindend sein soll
nachdem die Anleihe zu Wasser gewor.
den ist.
A. F. L. Konvent ist eröffnet
Cincinnati, O., 13. Juni. „Of
fene Werkstatt," Arbeitslosigkeit,Lohn
reduktionen, Anerkennung Sowjet
Rußlands, Einheit-Union,Gerichtsent?
fcheidungen und -Einhaltsbefehle, wel
che die Arbeiterschaft betreffen, und
andere Fragen bilden die Hauptpunk
te des Programms für den zweiwöch
entlichen Konvent der American Fede
ration of Labor, welcher am Montag,
in Cincinnati, Ohio, eröffnet wurde.
Der Berichts
es Vollzugsausschusses
der Föderation, welcher über viele der
genannten Fragen handelt, wurde ver
lesen. Wegen der vielen Routinege
schäste, die vorerst zu erledigen sind,
und der Resolutionen/ welche einge
reicht werden, steht für den ersten Tag
feine Debatte auf dem Programm.
Die Delegaten, welche der ersten Sitz
ung beiwohnten, zählen etwa 500
Mann und bilden, wie Präsident Sa
muel Gompers erklärte, das „Paria
ment der Arbeiter."
710,893 Mitglieder verloren.
Aus einem Bericht des Vollzugsaus
schusses, welcher am Montag verlesen
wurde, ist zu entnehmen, daß^die Ge
samt Mitgliederzahl» der Föderation
3,195,635 beträgt, ein Verlust von
710,893 gegenüber dem letzten Jahr,
jedoch eine Zunahme von 1,100,000
gegenüber 1916.
Vertreter nach London.
Präsident Samuel Gompers sag*
ie voraus, das die Bewegung zur
Wahl Benjamin Schlesingers von
New Norf, Präsident der Jnternatio
nal Ladies Garment Worfers, als ei,
nen der Vertreter der A. F. L. zum
britischen Arbeiterkongreß an Boden
flttomne.
w0immwBm
Auf einem Fluge über's ganze Land.
Detroit, Mich. Kapitän Edward
Rickenbacker, der erfolgreichste ameri
kanische Flieger während des Weltkrie
ges, ist hier Donnerstag angelangt und
hat soweit die erste Etappe auf dem
Fluge vötr Long Island bis San
Francisco, den er zur Besichtigung el
ler Flugfelder der Armee angetreten
hat, erreicht. Freitag früh traf er in
Chicago ein und flog eine Stunde spä
ter nach Omaha weiter.
Omaha, Nebr. Hauptmann Ed
die Rickenbacker hat aus seinem Ueber
landflug Freitag bei Dexter, 80 Mei
len östlich von hier, Maschinendefekts
wegen landen müssen. Rickenbacker
teilte thelephomsch mit, daß der Ma
schinindefekt dem Umstand zu zuschrei
Ben sei, daß sein Flugzeug Donnerstag
in der Nähe von Detroit vom Blitz ge
troffen wurde, und fügte hinzu, der
chaden könne am Freitag nicht mehr
behoben werden, weshalb er den Wei
terflug nach hier bis Samstag verschie
ben müsse.
Japan's Kabinett.
Tokio. Admiral Baron Kato
hat wie am Sonntag :in_ Tokio bekannt
gegeben wurde die Bildung eines neu
en japanischen Kabinets vollzogen, in
dem er selbst außer demVorsitz als
Ministerpräsident das Porteseulle der
Marine in Händen hat. Marquis
Uchida ist wider Minister des Auswär
tigen. Dieser, wie Kato und Eisen
bahnminister Oki gehörten schon dem
jetzt/ abgegangenen Kabinett TakaHa
an.
Das Kabinett ist „parteilos", und
seine ausgesprochene Politik die die
Abmachung der Washingtoner Kottfe
äiTfmtrWlWmv
gen durchzuführen. Admiral Koto,
der jener Konferenz eis Vorsitzender
der Abordnug Japans angewohnt hat
te, machte zur einzigen Bedingung
für die Uebernahme des Kabinetts
Bildung, daß die Heeresleitung sich
'verpflichtet, ihren Jahresetat um
$20,000,000 herabzusetzen und sich
durchweg einzuschränken. Der neue
Ministerpräsident wird die Unter
stützung der Sejnkai, der Mehrheits
Partei im Abgeordnetenhaus, und der
Kenkjukai, der stärksten Parteigruppe
des Oberhauses, haben.
In Washington gebilligt.
Washington, 12/ Juni. Im
Amtsantritt des neuen japanischen
Ministerpräsidenten Admiral Kato
sieht man in politischen Kreisen in
Washington nicht nur einen entschiede
nen' Trimuph für den Abrüstungsge
danken, sondern auch den Beginn ei
ner mehr entgegenkommenden-Politik
Japans überhaupt.
Hochzeitsglocken in Washington.
Washington, 12. Juni. Das
ganze offizielle Washington, Präsident
Harding, dessen. Gattin, die Kabinets
mitgileder und deren Gattinnen, das
diplomatische Cot$s und die Freunde
der Braut, Frl. Catherine Hughes,
Tochter des Staatssekretärs wohnten
Samstag der Trauung derselben mit
Herrn Chauncey Lockhart Waddell,
von New Aork, bei.Die Trauung fand
in der gothifchett Kapelle der episkopa
len Kathedrale statt.
Echt frauzosisch.
Paris, 2. Juni. Santos-Dumont
einer der Pioniere im Bau von Lenk
ballons ist itt Paris kühl aufgenom
men worden. Die Pariser sind wütend
auf ihn, weil er im Weltkriege nicht
auf französischer Seite gekämpft hat.
Santos-Dumont ist ein geborener
Brasilianer. Beim Ausbruch des
Krieges hielt er sich in Paris auf und'
kehrte nach Brasilien zurück, weil er
nicht gegen Deutschland kämpfen
wollte. Das ist nach Ansicht der Fran
zosen ein schweres Verbrechen.
Chinas Präsident.
Pefing, 13. Juni. Lijuanhung,
der vor fünf Iahten der chinesischen
Militärpartei weichen mußte, traf am
Sonntag in Peking ein und hat den
Posten des" Präsidenten der Zentral
Regierimg. Chinas, der ihm vom re
publikanischen Parlament 'angetragen
wurde, das inzwischen sich in Tientsin
wieder versammelt hatte, angetreten, werden könne
V&ws» «•&•-!
lieber 50 Sturmopfer.
New Dorf. —Ein heftiger Sturm,
während welchem der Wind zeitweilig
eine Geschwindigkeit von 88 Meilen
die Stunde erreichte, forderte mehr
als 50 Menschenleben, trug zur Ver
letzung von über hundert anderen Per
sonen bei und richtete im Stadthaupt
teil
4spä£
am Sonntag riesigen Sach
schaden an.
Vierzig Personen büßten wie ge
meldet wird ihr Leben ein, während
sie auf dem Long Island Sund spa
zieren fuhren, und viele andere wur
den durch faltende Bäume, Blitzschlag
und durch vom Sturm herbeigeführte
Unfälle getötet.
Zwölf Leichen von ertrunkenen
Personen sind geborgen worden und
die Gewässer der Nachbarschaft wer
den nach 30 weiteren Leichen durch
sucht.
In einem kleinen Erholungspark
in Clasons Point, The Bronx, traf der
Sturm das mit jungen Leuten besetz
te Ferrisrad, zerschmetterte dasselbe,
den augenblicklichen Tod von sechs und
und die Verletzungen von über vier
anderen Personen herbeiführend..
Auf drei Mottete hinausgeschoben.
Paris, 12. Juni. Die interna
tionalen Bankiers beschlossen in einer
wurde, sich auf drei Monate zu ver
tagen und dann die Erwägung der ge
planten Anleihe für Deutschland wie
der aufzunehmen.
Obwohl der Bankiers Ausschuß
amstag früh wieder zusammentrat,
um seine Antwort, an die Gutmach
ungs-Kommission fertig zu stellen, so
wurde doch die Entscheidung für eine
VextagunGsMsn -'FrMtaH--'absnd be
schlossen, nachdem die Mitglieder des
Ausschusses zu der übereinstimmenden
Ansicht gekommen waren, daß in ge
genwärtiger Zeit nichts geschehen kön
ne, unreine große Anleihe für Deutsch
land zustande zu bringen.
Baldige Erledigung in Ausficht.
Washington, 1. 3Juttt. Schnelle
Erledigung der Festsetzung und Aus
gleichung von Kriegsansprüchen mtte
rikanischer Bürger gegen Deutschland
wird von dem Staatsdepartement als
Folge des Entschlusses der deutschen
Regierung, den amerikanischen Vor
schlag inbezug auf Einsetzung einer ge
meinschaftlichen Kommission zur Ent
scheidmtg dieser Angelegenheiten an
zunehmen, erwartet. Botschafter
Houghton in Berlin hat das Staats
departement von der deutschen Ent
scheidung Donnerstag in Kenntnis ge
letzt. Deutschland macht sogar den au
ßergewöhnlichen Vorschlag, daß im
Falle einer Nichteinigung der beiden,
von America und Deutschland zu er
nennenden Kommissäre das dritte Mit
glied der Kommission ebenfalls ein
Amerikaner sein sollte.
Ueber den allgemeinen Modus des
Kommissionsvorgehens ist bereits Ei
nigung zwischen den beiden Regierun
gen erzielt. Jede Regierung wird ei
nen Vertreter ernennen, und es wird
'hier erwartet, daß die große Mehrheit
.der Ansprüche eine befriedigende Lo
sung finden wird, ohne daß es nötig
ist, einen dritten Kommissar zuzuzie
hen. In Übereinstimmung mit dem
deutschen Vorschlag wird der deutschen
Regierung der Name eines so hochste
henden Amerikaners unterbreitet wer
den, daß-die Unparteilichkeit nicht "in
Frage gestellt werden kann. Die end
gültige Auswahl eines Monties von
solchem Charakter ist freundschaftli
chen Besprechungen zwischen den Re
gierungen vorbehalten.
Einigung mit Irland.
London, 12. Juni. Die Artikel
der neuen irischen Verfassung find in
so zufriedenstellender Weise revidiert
worden, daß Arthur Griffith Montag
abend mit dem Dokument nach Dublin
zurückreisen wird, wie London Even
ing Star meldet. Das Blatt fügt hin
zu, daß Kolonialsekretär Churchill sei.
ne auf Montag angekündigte Erklär
ung im britischen Unterhalts bis am
Dienstag verschieben werden, damit
das Abkommen zu gleichet Zeit in
London und Dublin veröffentlicht
.... -t* -ViHtifv
is*
JV.v
12
Seiten
Nummer 32
Bevorstehender Fren
dentag. -t
Albertville, Minn. Fleißige
Hände refeett sich seit Wochen in dem
kleinen Dörfchen an der Great Nor
thern. Die Blechmusik schmettert je
den Abend ihre flotten Märsche in
die Abendlust, das Orchestra fidelt
und hämmert auf das Piano, die
Schulkinder wissen vom vielen „Prac
tisen" ihre Lektionen nicht mehr, der
dramatische Klub hält Uebungen in
der Schulhalle bis in die Geisterstun
de, die dAltschen Köchinnen zählen
Löffel und Gabel und ganze und zer
brochene Tassen und stellen Kochre
zepte auf. Alles lebt in der frohen Er
wartung des großen Tages, des 18.
Juni, an dem die erste Primiz in der
18 Jahre alten Pfarrei Albertville
gefeiert werden soll. Die Benedikti
ner von Collegeville liefern uns das
Glückskind, den hochw. P. Albert,
Sohn des guten Bayern Killian Heu
rung, der vier Meilen von hier auf
der Farm „Paradies" wohnt. Es sol
len so viele Verwandte aus den Zwil
lingsstädten und aus Gfencoe, aus Le
neuer und Stearns County einge
laden worden sein —und wir wissen,
sie alle kommen, daß die Frage auf
taugt, ob in der ganzen Pfarrei ge
nug „Spring Chickens" aus den Eiern
gekrochen sind zur Speisung dieser
Fünf Tausend Mann des Evangeli
ums. Doch keine Sorge, alles ist pa
rat.
Die kirchliche Feier beginnt um halb
elf. Die Altäre und Statuen prangert'
in neuer Dekoration. Die christlichen
Mütter stehen gut für die hohen Ko
stettXder Malerei. Die Jungfrauen
haben Wein- und Wasserkannen ge
kauft in Gold und geschliffenem Glas,
das beste was zu haben war. Der
deutsche Verein stiftete $30 stir Al
tarschmuck, die Familie des Primi
zianten liefert Kelch, Meßgewand und
Albe.
Des Nachmittags ist Kindertheater
und Verleihung der Diplomas an 12
Graduierte des achten Grades. Die
meisten haben das Staatsexamen mit
Glanz bestanden.
Abends singen die Chorknaben la
teinische Vesper und dann folgt in
der Schulhalle das herrliche Drama
von P. Spielmann, „Das Opfer des
Beichtgeheimnisses," aufgeführt von...
den jungen Leuten des Dorfes unter
Leitung des Pfarrers, P. Peter Bour,
O. M. I.
Albertville wird seinen ersten Pri
mizianten ehren und hofft neue Be
rufe für den Alter des Herrn zu we
cken. Unsere Glückwünsche dem Pri
mizianten und seiner Familie!
—P. Bour.
Jndiatter aufsässig.
Windsor, Ont., 14. Juni. Unge
für 50 Pottowattomie-Jndianer, die
Vorläufer einer größeren Schar, I
auf ungeför 300 Köpfe geschätzt wird,
trafen von ihrer Reservation Walpole
Island am Montag in dem Regie
rungsbezirk Point Pelee am Erie-see,
südöstlich von Winsor, Ont., ein. Sie
wollen Ansprüche auf das Parkland,
geltend machen, von dem sie behaup
ten, es sei ihren Vorfahren anfangs
des' 18. Jahrhunderts von der briti
schen Regierung zum Dank für Kriegs
öienste geschenkt worden. Der Füh
rer der Indianer küudigtd an, diese
würden im Park ihr Lager ausschla
gen. Dies wurde jedoch von der Be*
Hörde Ottowa verhindert, die eine Ab
tetlmtg der berühmten „königliche»..,
berittenen Polizei" den Indianer,»
entgegnschickte, um sie
machen.
Umkehren j.
Blutige Revolutionskämpfe in Pora^
guay. *4^
Buenos Aires, Arg., 10 JunC~:
Eine Zeitungs Depesche beriMetes.
am Freitag nach Buenos Aires,
Revolutionäre vier Angriffe aufAsun
ciott, die Hauptstadt der Republic Py.
raguay,. gemacht hätten, jedoch mih
schweren Verlusten abgeschlagen wor
den seien den Regieruttgs Struppen
sollen zweihundert Gefangene und'
zwei Maschinengewehre in die Hände'
gefallen sein.
't
Primizfeier in Pearl
Lake.
Published iHd distributed midci' permit (No. 783), Authorized by the Act of Oct. 6,1917# 00 file flt the Postofficc of St# Cloudy Mum. b? er*« «i the vresi4e*t a. g, bub?Ji son, ^Htautn 6eiieieiiti^«y^^^^