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^*•7' I -. 48. Zahrgang. w*-'. mi, Gegen die Farbigen om# Rhein. Berlin, 19. Juni. Die Anwesen heit boit Truppen, die auf einer «nie drigett Stufe der Zivilisation" stehen, ist als militärische Besatzung nicht wünschenswert, weder im Rheinland, noch irgend sonstwo das ist die An ficht Generalmajor H. T. Allens, des Kommandeurs der Besatzungs-Trup Pen der Ver. Staaten am Rhein, wie der General sie in einer Besprechung mit Vertretern der amerikanischen Presse am Freitag im Gebäude der amerikanischen Botschaft in Berlin äu ßerte, als er über die farbigen afrika nischen Truppen der Franzosen am Rhein befragt wurde. Genemi Allen erwähnte, er habe eine Reihe von Be sprechungen über diesen Gegenstand mit Deutschen gehabt erst mit Geistlichen, dann mit Universitäts Professoren ,und dann noch mit Zei tungsleuten und in allen diesen Besprechungen sei mit Nachdruck be tont worden, daß es besser wäre, wenn jene farbigen Truppen durch Weiße abgelöst würden. Nach General Allens Angabe sind die meisten wirklich „schwarzen" fran zöfischen Truppenteile aus dem Be satzuugsgebiet entfernt alle Senegal Neger sind zurückgezogen worden: da gegen ist ein Teil der Madagassen noch da, und im Ganzen stehen noch unge fähr 15,000 Mann Farbige am Rhein. Keine dieser Truppenteile un Verstehen General Allen, der das Kom mando auch über die französischen Truppenteile im amerikanischen Ab schnitt erhalten hat, und er glaubt auch nicht, Äaß ihm je farbige Franzo sen unterstellt würden. Der General sprach wer nung aus,""daß in absHbarer überhaupt keine Besatzungs-Truppen am Rhein mehr nötig sein würden. Von einer etwaigen Besetzung des Ruhrgebiets sagte er, ein solcher Schritt wäre zu schrecklich, als daß man daran denken möchte, und tat sächlich wolle auch niemand dieselbe, selbst die Franzosen nur im alleräu ßersten Notfalle. Betreffs der Heimkehr der ameri tonischen Rheintruppen erklärte Ge neral Allen, er habe keine Ahnung, wie lange die Truppenteile, die zu nächst noch blieben, dagelassen werden sollten. Ten amerikanischen Soldaten gefalle es so gut am Rhein, daß es ei ner Strafandrohung gleichkomme, wenn man einem Soldaten sage, er werde mit dem nächsten Schiff heimge schickt. Er fügte hinzu, wenn auch französische Truppen in den bisheri gen amerikanischen Abschnitt, der sei nem Kommando unterstehe, kämen, würde der Abschnitt doch durchaus amerikanisch bleiben, würde keinerlei Aenderung in dem Verhalten beji Deutschen gegenüber eintreten, und die amerikanische Militärpolizei wür de bestehen bleiben. Auslieferungs Verhör. Bismark, N. D., 21. Juni. —Gou verneur R. A. Nestos ersuchte am Samstag von Bismark, N. D., aus auf brieflichem Wege die Staatsbe Hörde von Indiana um ein am 6. Juli oder später abzuhaltendes Ver hör über die Frage der Auslieferung des Bankiers Jourgon Olson von Minot, der in Indiana unter Ankla ge angeblich betrügerischer Banktrans aktionen in Hast genommen wurde. Vor dem 6. Juli kann Gouv. Nestos Ott keinem Verhör teilnehmen, da er erst am Abend des 5. Juli von seiner Redetour nach Bismark zurückkehren wird. Hohenzollern wandern ans. Berlin, 17. Juni. In Berlin verlautet, Prinz Sigismund von Preußen, der zweite Sohn Prinz Heinrichs, des Bruders des chemali gen Deutschen Kaifers, beabsichtige, demnächst nach Guatemala auszuwan -dem, um sichert der Viehzucht oder dem Kafeebau zu widmen seine Ge mahlin, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Altenburg, und die einjährige Tochter sollen ihn begleitsnDer Prinz der im 26. Lebensjahr steht, wird, wie es heißt, unter dem Namen Sigis, mund Hohenzollern reisen. Sie betonen, daß die Proteste gegen das Prhibitionsgesetz im Vergleich zu dem Verlangen nach seiner Beibchal tung so schwach seien, daß sie -kaum hörbar würden. Sie sind der Ansicht, daß das Murren des Volkes längst zum Gehäul geworden wäre, wenn die Opposition gegen die „Trockenheit" wirklich so groß wäre, wie die Freun de eines guten Tropfens sich darstellen Auch glauben sie, daß Opposition auf Seiten der Soldaten, die zurzeit der ProhibMonsabstimmung .nichts im Lande waren und infolgedessen in die ser wichtigen Frage ihre Stimme nicht abgeben konnten, keine ernstliche sei, denn sonst hätten auch sie an Ort und Stelle in Washington gemeldet und verlangt, daß ihnen die Ausübung ihres Wahlrechtes ermöglicht würde, was sie aber nicht getan hätten. Entente verlangt mehr Kohle. Berlin, 21. Juni. Die Entschädi gungs Kommission der Entente hat die deutsche Reichsregierung darauf aufmerksam gemacht, daß sie mit den die SoH-I"usbMmgenen Kohlen Lieferungen lich für Juni. Die Reichsregierung wird die Angelegenheit mit der Kon trolle Kommission besprechen, diö dieser Tage in Berlin erwartet wird. Es heißt, sie werde dieser vorhalten, daß' die Kohlenförderung bedeutend gesteigert sei, jedoch nicht für den ei gelten Verbrauch reiche, daß die Valu ta Verhältnisse Einfuhr von Kohle unmöglich machten, daß aber die Re gierung mit den Verbänden der Berg leute über die Einführung von Ueber -zeit Arbeit unterhandle. Prohibition «och fest im Sattel: Washington D. C., 19. Juni. Wie die Verhältnisse im Kongreß bahner Lohnbehörde hat Freitag zurzeit stehen, sind die Aussichten auf/ nachmittag wieder einmal ein anschnli eine Aenderung des Prohibitionsge setzet eine sehr trübe. 'Es sind tat sächlich überhaupt feme vorhanden. Eine Nachfrage bei den meisten Sena, toren und Kongreßleuten ergab, daß sie schon möchten, aber nW können. Sehr wenige dieser Volksvertreter sind aus innerer Ueberzeugung Prohibi tionisten, aber fast alle stellen sich auf den Standpunkt, daß das amerikani sche Volk Prohibition haben woell. Italienisch Anleihe für Oesterreich. Rom 21. Jnui. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten des italienischen Abgeordnetenhauses hat eine Anleihe von 70 Millionen Lire )normal $ 14,000,000 (für die Re buplik Oesterreich gutgcheifen. Neutralists Verletzung. Trenton, N. I. 19. Juni. Col. Marcellus H. Thompson, ein Schwie gersohn des amerikanischen Botschaf ters in London Col.George Harvey, Präfident und Betriebsleiter der Tuto Ordnance Co.von New Aork, ist von den Bundesgroßgeschworenen der Ver schwörung zur Verschiffung von Waf fen nach Irland und damit der lieber» tretung der Neutralists Gesetze an geklagt worden, wie Hilfsbundesdis triktsanwalt Thomas V. Arrowsmith am Montag in New Jork ankündigte. Ferner wurden Anklagen erhoben, ge, die Auto-Ordnance Co. und sie ben andere Einzelpersonen. Die An klage itt das Ergebnis der im Juni! letzten Jahres erfolgten Beschlagnah nte von 459 Maschinengewehren, wel che in den Kehlenbunkern desFracht dampfers Gastside von der Cosmopi litan ^Linie versteckt gefunden wurden. Die Maschinengewehre sollen angeb lich zur Verwendung der Sinn Fei ner in Irland bestimmt gewesen sein. Nene Verzögerung in Oberschlesien. Breslau, 17. Juni. —Meiere Ver zögerung in dem endgiltigen Aus tausch von oberfchlesischen Gebietstei len ist notwendig gewopden, da He Verhandlungen in^HMM mm Schwierigkeiten erpfife |äfen, dtees.. erforderlich macht^,Saß iomtywt polnischen wie diefbeMchen ÄevM mächtigen weitere ApkßmgM SUxW nett Regierungen MholjM Die Uebergabe derMfenbahn fWie der Post und Polizei sollte W.Mser Woche durchgeführt werden Ein neuer Schnitt in den Löhnen Chicago, 22. Juni. Die Eisen- ches Stück $ 26,500,00 vom Jahresverdienst von Eisenbahnange stellten —$820,000—abgeschnitten. Gleichzeitig kann berichtet werden, doß cm Abend der Präsiden! der größten der Gewerkschaften, deren Mitglieder der Leidtragenden sind sich gegen einen allgemeinen Streik aus diesem Grunde aussprach. Die Mehrheit der Behörde, welche die Entscheidung gegen den Protest der Minderheit, der Vertreter der Arbei terschaft in ihr, abgab, veröffentlichte Samstag eine Antwort auf den Be richk, mit welchem die Minderheit die Entscheidung begleitet hatte. „Aufreizende Argumente in der Absicht, die Angestellten zum Streik zu entflammen" wird die Kritik ge nannt, und der Minderheit wird vor geworfen, daß sie von dem Samen säe, der ttt Rußland als industrielle Anarchie aufgegangen sei. Dem Min derheitsbericht wird vorgeworfen, daß er die Anschauungen der Mehrheit verdreht und ihr Bemühen, gerecht zu sein, in falschem Lichte hinstellt. Me Lohnherabsetzungen, die 2 bis zu 6. Cents vorn Stundenlohn be tragen,, verteilen sich wie folgt: Drei Cents werden 285,000 Schreibern und Bahnhofsangestellten ,also zwei Dritteln aller Betroffenen, entzogen vier Cents 76,000 anderen 5 Cents 10,000 Signalwärten, 2 Cents 9500 Heizern Maschinisten und Helfern, und 6 Cents 2000 Helfern im Sig naldepartment. Steigerung des Rassenhasses. Berlin, 20. Juni. Die Fortdau er kr Anwesenheit farbiger Truppen im Besatzungsgebiet der Entente am Rhein züchtet in Deutschland einen immer mehr wachsenden Rassenhaß Berichte aus den verschiedenen Teilen des Reiches lassen erkennen, daß nicht nur der Neger immer mehr verhaßt wird, sondern die feindliche Gesinn ung sich auch auf die Japaner aus dehnt. In Berlin wurdekürzlich aus einem eleganten Hotel des Wes tens ein Japaner ausgewiesen, der in Begleitung eines weißen Mädchens erschien, dasselbe geschah einem Ne ger, der mit einer Weißen in das Lo kal kam. Zwei Frauen verbrannt. Minneapolis, 20. Juni. Beim Brand des Klubhauses des LaFayette Golfklubs nahe Minneapolis, am Minnetonka-See, sind Sonntagfrüh zwei Frauen zu Tode verbrannt. Et wa hundert Gäste und Angestellte schliefen zur Zeit des Feuers und et wa 12 wurden verletzt. Der Sach* schaden wird auf $250,000 geschätzt. Die Toten sind Frau Martin B. Koon, "Witwe Richter Koons und Frl. Lucy Gilbert, ihre Gesellschaftsdame. Aas Feuer war vermutlich durch einen brennenden Zigarettenstummel ent standen. Da das ganze Gebäude aus Holz bestand, stand es binnen wenigen Minuten in Flammen. Ftattfradj lenkt ein. Pairs, 20. Junif— Das Auswär tige Amt in Paris gab am Montag die amtliche Ankündigung aus, Frank reich sei damit einverstanden, in der Konferenz Im Haag an gemeinschaft lichen Beratungen mit den Vertretern Rußlands teilzunehmen, doch würden sich seine Vertreter unbedingt zurück ziehen, fowie in den Beratungen poli tische Fragen angeschnitten werden sollten. Nützlicher Fund. Cheyenne, Wyo., 19. Juni. —In sechs Counties von Wyoming finden UMHKeütende Lager von Bentonit, ei« ner toyartigen vulkanischer Asche, die 'noch Weitester Entdeckung dazu ver irden jfamt, bedrucktes Po tz-durch Entfernung der Drucker »ätzeMochmals gebrauchsfähig zp nrachemM geringeren Mengen soll Mese^MAW auch in anderen Teiles vyrkommem,^ St. Cloud, Minnesota, Donnerstag, den 22. luni 1922 Hetzreden verurteilt. Ann Arbor,' Mich., 20. Juni. jAnTäßlich des Semesterschlusses in der Staatsuniversität Michigans in Ann Arbor, hielt Stacüssekretär Hughes am Montag eine Rede über das Thema „Beobachtungen übex ditz Führung unserer mtstaärtigen B^ie hungen," worin er eine „iteiks Auffas sung von der Verantwortlichkeit der Bürgerschaft in internationalen An gelegenheiten" dringend empfahl. Ei ne „gesunde öffentliche Meinung," so sagte er, sei zur Erreichung der fried lichen Ziele der Diplomatie des Lan des. Die öffentliche Meinung müsse die unablässigen Versuche, Verdacht, Mißtrauen und Haß zu säen, unter drücken, denn „in einer Welt des Has ses kann kein Friede sicher sein." Die größten Feinde des Friedens, so sagte der Staatssekretär weiter, sind diejenigen, welche es nicht lassen können, fremde Völker und deren Re gierungen zu beleidigen^ ihnen falsche Motive unterschieben und sie'lächerlich machen und beleidigen. Man dürfe hierbei nicht vergessen, daß Aeußer ungen, die im Lande über ausländi sche Fingen fallen, sich nicht auf die Dreimeilengrenze beschränken, son dern sofort in alle Welt geschickt und dort nicht als Äußerungen von Ein zelpersonen ,sondern als die Stim tnung des amerikanischen Volks auf gefaßt werden. Nene Quoten fuzr Einwanderung. Washington, 17. Juttt-- Im näch sten Rechnungsjahre, das am 1. Juli beginnt, dürfen unter den Einwande rungsgesetz 357,903 Einwanderer in Hen Äereinigten St^p.i^d.en. Die se Ziffer wurde heuST vom Arbeits departement angesetzt. Itt diesem Jah re war die Ziffer 355,825. Die Ver mehrung für das nächste Jahr ist da rauf zurückzuführen, daß man bei der Berechnung die fremdgeborene Bevöl kerung von Alaska, Hawaii und Por iorico hinzugezählt hat. Bekanntlich dürfen unter dem Gesetz, das auf zwei weitere Jahre verlängert wurde, von jedem Volksstamm drei Prozent der hier ansässigen Volksgenossen, wie un ter dem Zensus von 1910 festgestellt war, landen. Deutschlands Quote, die für das laufende Jahr 68,093 betrug, wurde auf 67,607 reduziert. Es.dürfen also 432 Deutsche weniger landen. Die Reduktion wurde, jroie Einwander ungskommissär Husband erklärte, we gen der Abtrennung- Oberschlesiens vorgenommen. Soll befolgt werden. Washington, 20. Juni. Bei ei ner Konferenz, die Samstag im Wei ßen Hause zwischen Präsident Hard? ing, Staatssekretär Hughes, Thomas W. Milker, dem Verwalter des feint) lichen Eigentums, und Generalanwalt Dougherty abgehalten wurde, wurde die Politik det Administration festge legt, welche hinsichtlich der Rückgabe des während des Krieges beschlag nahmten deutschen Eigentums an seine Besitzer befolgt werden soll. Wie ver lautet, drehte sich die Unterhandlung hauptsächlich darum, wie das inFra ige stehende Eigentum am besten zu rückzugeben sei, wobei besonders der Schutz der ärmeren Klassen in Deutsch land in's Auge gefaßt wurde, deren Eigentum während des Krieges be schlagnahmt worden ist, ebenso um die Festlegung des Wertes derartigen Ei gentums unter Bezugnahme auf seine sofortige Rückgabe. Brandkatastrophe 20,000 obdachlos. New Jork, 17, Juni. Die Feuer wehr besprengte noch immer die rau chenden Trümmernmssen in Arverne, Long Island, wo Donnerstage über 400 Sommerwohnungen durch eine Feuersbrunst eingeäschert wurden. Es handelte sich hierbei um bescheidene Sommerhäuschen und' vornehmen Vil len die einen Wert von $25,000 reprä sentieren, und auch um eine Anzahl Hotels. Der Gesammtschaden dürfte sich auf über $2,000,000 belaufen. Dausende der Bewohner der niederge brannten Häuser mußten die Nacht am Strande unter freiemMmmel zubpn gen.. Frankreich in der Konferenz isoliert. Im Haag, 19. Juni. In der am Donnerstag Im Haag eröffneten neu en Rußland-Konferenz .haben jetzt ziemlich'alle 29 Nationen, die außer Rußland in ihr vertreten sind, d. h. Mitglieder der sog. 1. Kommission, sich bereit erklärt,.wenn die Arbeiten weit genug gediehen sind, mit der sog. 2. Kommission, den Vertretern Rußlands, in gemeinsamer Sitzung zusmnmenzukommen. Frankreich hat sich in diesem Punkt seine Entscheid ung noch vorbehalten bis nach der Be sprechung mit Lloyd George, zu der Ministerpräsident Poincare am Sam stag nach London gereift ist. Belgiens Vertreter kündigte am Freitag an, Belgiens Vertreter 'seien zu gemeinschaftlicher Beratung "mit den Russen bereit Belgien war es in Genua gewesen, das den Widerspruch gegen Beratung mit Sowjet- Vertre tern begonnen und dann Frankreichs Beistand gefunden hatte. Im Zusammenhang damit wird jetzt darauf hingewiesen,daß auchRuß lands Vertreter in der jetzigen Konfe renz, wie die der übrigen Mächte, nur saHierständige, in keiner Weise be vollmächtigt sind, irgend welche Ver pflichtungen oder Abmachungen einzu- Bet der Schaffung von drei Un ter-Ausschüssen für die Bearbeitung der einzelnen Teilfragen— Rußlands Staatsschulden, Privateigentum und Kredite für Rußland setzten die Vertreter der kleineren Mächte am Freitag durch, daß jeder dieser Unter Ausschüsse nicht elf, sondern 13 Mit glieder haben solle. Der niederländi sche Minister des Aeußern von Karrte Beeke unterhandelt mit den Vertretern der kleinen Mächte, um ihre Ansprü che Betreffs Teilnahme an allen Bear tungen möglichst zu befriedigen. Irische Verfassung veröffentlicht. London, 16. Juni. Der Entwurf der neuen irischen Verfassung wurde am Donnerstag, am Vorabend der Wahlen in Irland, in London veröf fentlicht. Durch die Verfassung wird, wie in dem Dokument ausdrücklich be tont wird,. der anglo-irische Vertrag zum Gesetz erhoben' irgendwelche Be ftimmungen der Verfassung oder ir gendwelche Zusätze oder Gesetze, wel che unier der Verfassung angenommen werden sollten, werden für null und nichtig erklärt, falls sie irgendwie in Widerspruch mit dem Vertrag stehen sollten. Die Verfassung bestätigt den im Vertrag niedergelegten Zusammen hang mit der britischen Krone. und setzt im allgemeinen die Beziehungen zwischen Irland und dem Reich fettem so fest wie Kanadas und der übrigen Dominien. Das Dokument bestimmt, daß je des Mitglied des Freistaat-Parla ments der Verfassung und dem König kraft der gemeinschaftlichen Bürger schaft Irlands und Großbritanniens und der Zugehörigkeit Irlands zur britischen Nationen Gemeinschaft den Areueid leisten muß. Stuttneswüten im Staat WiHeönsin. Glenwood City, Wis., 20. Juni.— Gelegentlich eines furchtbaren, von Sturmwind, Regen und Hagelschlag begleiteten Unwetters,dets in derNacht von Donnerstag auf Freitag über St. Croix County behiufegte, sind, soweit bis jetzt bekannt/ sechs Personen um's Leben gekommen, während ein gewal tiger Sachschaden angerichtet^ wurde. In der Gegend von Forest Town ship wurden, wie es heißt, 20 Perso nen verletzt. AbrüstnngS Vorschlag Rußlands ge meldet London, 18. Juni. Eine Zeit ungsdepesche meldet über Kopenhagen nach London, Maxim Litwinow, der Chef des diplomatischen Dienstes der russischen Sotvjet-Regierung, habe an die Auswärtigen .Aemter Finnlands, Estlands und Polens gleichlautende Noten gesandt, in denen & die betref. senden Regierungen ersucht, bevoll mächtigte Vertreter zu jetner Besprech. ung dör Abrüswngs-Frage naH Mos. kau.zuwenden. Ix Für trockene Dampfschiffe. Washington, 17 .Juni. Allem Anschein nach wird die Schiffssubsi dienvorlage der Regierung nur dann im Repräsentantenhause zur Annah me gelangen, wenn sie eine Bestim mung enthalt, wonach der Verkauf geistiger Getränke auf allen Schiffen, die von der Bundesschifffahrtsbehör de betrieben werden, verboten ist. Die republikanischen Führer sind bereit, den entschiedenen Prohibitionisten die se Konzession zu machen, da die Vor läge sonst keine Aussicht auf Annahme hat. Präsident Harding besteht darauf, daß die Vorlage sofort angenommen wird, und die Vorstellungen republika nischer Führer, daß es besser sei, die Erledigung der Vorlage aus den Win ter zu verschieben, haben durchaus kei nett Beifall Bei ihm gesunden. Spre cher Gillett und Parteiführer Mon dell hatten dem Präsidenten vorge stellt, daß es besser sei, mit der Erle digung der Vorlage zu warten, bis sich -der Sturm, der sich über den Ver kauf von geistigen Getränken an Bord der Schiffe erhoben hat, gelegt habe. Als der Präsident jedoch nichts da. von hören wollte, kamen die beiden zu der Ueberzeugung, daß sie ein Pro hibitionsamendement in den Kauf nehmen müssen, wenn sie die Vorlage zur Annahme bringen wollen. Abrüstnngsbestrebnngeu der Ratio nenliga. Genf, 17. Juni. Beim Sekreta riat der Nationenliga in Genf sind bis jetzt von zehn Mächten Antworten eingelaufen auf das Ersuchen der Li ga, ittt .Tteuett Staatshaushalt dieA uf gaben für kriegerische Rüstungen ein zuschränken. Diese Antworten sind durchschnittlich etwas bestimmter und mehr entgegenkommend gehalten, als die, die voriges Jahr auf ein ähnli ches Ersuchen einliefen. Die Regie rungey, die geantwortet haben, sind die Großbritanniens, Frankreichs,Bel giens, Dänemarks, der iüdafrikani scheu Union, Griechenlands, Lettlands der Niederlande, Perus und Schwe dens. Der Generalsekretär der Lig'a, Sir Eric Drummond, hat die übrigen Regierungen von neuem ersucht, sich mit ihren Antworten"zu Beeilen ange sichts der kurzen Zeit,- die nur noch bleibe bis zum Zusammentritt der dies jährigen Generalversammlung der Li- Hochwasser in Texas. San Antonio, Tex., 19. Juni. Die Brücke der Southern Pacisicbahn und die internationale Brücke, welche bei Eagle $oß über den Rio Grande führt, sind Sonntagabend vom Hoch Wasser zerstört worden, wie der Zei tung Expreß in San Antonio telepho nisch gemeldet wurde. Der Fluß hatte eitte Höhe von 52 Fuß erreicht und stieg noch weiter. Man ist in Sorge um das Schicksal der Einwohner der Stadt Piedras Negras auf dem mexi kanischen Ufer, die überschwemmt zu in scheint. Durch Hochwasser des Rio Grande vom Sonntagabend find im Hildaglo. CountY in Texas 21,000 Acker Land mit Ernten mWerte von $2,500,000 überschwemmt worden. 4 Was die Welt will. Washington, 17. Juni. Wie das Handelsdepartmenk meldet, suchen Oe sterreich, Japan, Mexicound Italien amerikanische Schuhe zu kaufen. Ära bien mochte Petoleumöfen, de Azoren Pfluge, Bulgarien Schneiderartikel, Irland Wasserrohre, Italien Heckuh ren und Tennis-—und Fußballschuhe. Australien will künstliche Blumen und Damenstrümpfe, Belgien Maisproduk. te, Südaftike Stiefel und Wasserpum pen und Kuba getrocknete Fische und kondensierte Milch. Die Welt will viel haben, schade, daß sie so wenig zahlen kann. Taft nach Montreal, Que., 19. Juni. —Chef, richtet W H. Taft vom Bundesober gericht der Ver. Staaten traf auf der Reise nach England, wo er sich sechs Wochen aufhalten will, am Freitagab end in.Montreal ein. WM r'zv,.-w-' Nummer 33 Teutschlands Wirtschaftskrise. Berlin, 21. Jutti- Deutschland steht der bedenklichsten wirtschaftlich sten Krisis gegenüber, die je Sagdve sen ist, wenn es sich anschickt die Kriegs entschädigung gewissenhaft zu zahlen.** Es ist das die Ansicht in den höheren Beamtenkreisen. Obwohl die Anlei he mcht verwirklicht worden ist, und deshalb auch das Uebereinkommen^ hinsichtlich der Kriegsentschädigung nicht bindend" sein kann, wird doch Deutschland seinem Versprechen gemäß versuchen, das Budget zu revidieren und mit der Verminderung des Pa piergeldes anfangen. Wie jetzt beabsichtigt ist, soll der An fang mit einer Erhöhung der Steu ern und dem Einstellen der Papier geldausgabe gemacht werden. Da-" durch aber, wird der Opposition eine schwere Waffe in die Hand geliefert. Die Anhänger dieser Maßnahmen' stützen sich auf gesunde Geschäftsgrund sätze und betonen, daß nur eine lang, triftige Anleihe zum Ziele führen kon ne. Sicher ist, daß eine wellweite fi nanzielle Lähmung nicht auf eilten Schlag zu bessern -ist, und daß nicht' eher eine Besserung zu erwarten ist, bis beide Seiten, Gläubiger und Schuldner, in der Sache sich versteht* digen. Nahrnngs Sorgen. Berlin, 21. Juni. Im Kampfe um die Versorgung Deutschlands mit Weizen drohen die Sozialdemokraten jetzt, aus dem Kabinett auszutreten/ oder die Auflösung des Reichstages! zu erzwingen. Am Montag begann im Reichstag die erste Lesung der LVeizenvorlage, die WeWaffung von- -V 2% Millionen Tonnen Weizen zu.^ drei vierteln des Weltpreises vorsieht/ um billigeres Brot zu ermöglichen augenscheinlich kostet der Laib 30 Mark. Die Landwirtschaft ist gegen die Zwangsbeschaffung, und verlangt Freiheit, den Preis zu machen. Dies birgt die Gefahr des Gewinnwuchers in sich, der die Regierung vorzubeu gen bemüht ist. Den Zuschuß, den die Regierung früher gab, um den Brotpreis niedriger xu halten, hat die Entente aus finanziellen Rücksichten verboten. Der Kampf um diese Vorlage Hab eine Spaltung in den Regierungs Block gebracht ^da das Zentrum sich zum größten Teil aus landwirtschaft lichen Bezirken rekrutiert, namentlich in Bayern, außerdem auch die bayeri» schen Demokraten, (bayrische Volks partei) gegen Zwangsbeschaffung sind. Die Parteiführer sind eifrig bemüht, den Block zusammen zu hatten, toeiV. sie im anderen Falle eine Krisis mt-j vermeidlich ansehen. J*- Die Entwertung der deutschen Reichs. Mmck. Berlin, 20. Juni.—Der neue Rück. gang des Mark-Kurses wird in Ft* nanzkreisen, wie in Berlin berichtet wird, augenblicklich darauf zurückge» führt, daß die führenden Industrie» und Jmportkreife fremdes Geld auf kaufen, womit sie gewartet hatten, bis die Beratungen der internationalen Bankiers Konferenz in Paris über eine Anleihe an Deutschland abge schlagen waren. NT George Bernhard, der Finanz Sachverständige der Vissoschen Zei tung, bezeichnet die Zehntausendmark^ Note, die jcht ausgegeben worden ist,^ AÄP als „Anfang vom Ende" für die deut» schen Finanzen. Er erinnert daran, daß in Oesterreich der Krach mit der' Ausgabe der Zehntausendkronen. Scheine eingesetzt habe, und daß jetzt "Wi in DeuMland die psychologische Whv kung eine ähnliche sei. Die neue „Ue^ bentote," sagt er, trage das stillschwei. zende Eingeständnis in sich, daß sie ei/ genllich nichts wert'sei. Ne MipinoS Bei Präfident HmdmgM Washington, D. C. 20 Inn.. Präsident Harding lauschte SamH stag dem Ansuchen der Vertreter teSr Parlaments der Philippinen und bet|S sprach und versprach eine Antwort mt kommenden Donnerstag, in welcher die^ Stellungsnahme der Eexkutide nieder: gelegt werden wird. 'mm 1,-A .. j.