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J?* TV 1/ S W Streiker Müssen ben erste» Schritt font Chicago, 8. Juli. Die Eisen? bahn-Werkstättenarbeiter traten am Samstag in die zweite Woche ihres Kmdweiten Streiks ein, ohne daß sie irgendeine Neigung an den Tag leg "ten, den einzigen Weg zum Frieden zu beschreiten, der ihnen von der Ei senbahn Arbeitsbehörde offen ge lassen wurde. Vorsitzer Ben. W. Hoo per und die ührigen Mitglieder em schieden am FretteW daß nur dann Vermittlungsversuche angestellt wer den könnten, wenn Me Streiker zu nächst an die Arbeit zurückkehren. B. M. Jewell, Präsident der An ion der WerffMtenarbeiter, welcher vor mehreren Tagen erklärt hatte, daß er geneigt sei, „Vermittlungsvorschlä ge von irgendeiner verantwortlichen Person entgegen zu nehmen und zu prüfen," leh-njte es ab, den ersten Schritt zu tun und schob die Schuld an der Fortsetzung des Streiks der Be Horde und den Eisenbahnen zu. Der Oelzweig, so sagte er. Müsse den strei kenden Werkstättenarbeitern gereicht werden, nicht umgekehrt. Die Bahnen ihrerseits vertreten den Standpunkt, daß der Streik nicht gegen sie, son dent gegen die Regierung gerichtet sei. Die Lage ist jetzt die, daß alle drei Parteien in versöhnlicher Stellung, jedoch fest entschlossen sind,, ihre Stel lung nicht dadurch zu schwächen, daß sie den ersten Schritt unternehmen. Auf Antrag E. F. Grables, ^Prä sident der Union der Streckenarbei ter, gab die Eisenbahn Arbeitsbehör de am Freitag die Entscheidung ab, daß Angestellte einer Eisenbcchn nicht gezwungen werden können, die Ar Beit streikender Angestellten zu ver richten. Präsident ©table ersuchte um eine EnHcheiMrng hierüber, da dies eine der Bedingungen war, lmtar de nen der Streik der Streckenarbeiter ausgeschoben wurde. 7 SuhffHrntfyff überhand. Chicago, III., 11. Juli. Zunah me von Ruhestörungen, bezw. GSval tigkeiten, Einschränkung des Bahrwer kehrs, sowie Entsendung von Militär noch verschiedenen Orten, in denen, die Zkche bedeMich gefährdet schien, kenn zeichneten Me Entwicklung des Bahn streiks am Montag. Militär bewachte das Eigentum der Minen in Bloo mington und Tlinton in Illinois, Parsckns, Kansas, und New FraMin, Mo. Im Mittekvesten sind teilweise außerordentliche Bundesmarschälle er nmmt worden, die für die Sicherheit des Pof&erkehrs Sorge zu tragen ha. Bai. An vielen Orten haben die Bahn gesellschasten Mnhaltsbefehle durchge fetzt, Me den Streikern verbieten, die Arbeit in Bahmverkstattsn oder den Bahnverkehr zu stören. Bahnhofs Angestellte und Fracht personal der Norfolk & Western Bahn haben von ihrem Union Präsidenten Erlaubnis erhalten, am Dienstag die ArBeit niederzulegen^ StreSführer ixt Often erklärten, ihre Leute scien uner schüttert und wurden sich auch durch die Drohung mit dem Berfast von Dieikstaltersrechten und Pensions An sprüchen nicht einschüchtern lassen. Verschiedene BahngesMschaften er klären, genügend Reserve LokomotU ven und Bahnwagen, sowie genügend Mechaniker zu haben, um den Betrieb in seinem jetzigen Umfange auf unbe stimmte Zeit hinaus aufrecht zu «hat tat R»ffifcher Krrchenfärft zant Tode der «rtM. 9. Juli. 2fuf die An klage hin, sich dem Erlaß betreffs Einziehung Her Kostbarkeiten der -Kirchen zum Besten der Notleidenden "widersetzt zu haben, hat das Revn 'lutumsgericht in Petersburg elf Per sotten, darunter Metropolit Benjamin von Petersburg, zum Tode verurteilt. 52. andere Angeklagte wurden zu Freiheitsstrafen von verschiedener Dauer verurteilt, 22 freigesprochen. Unte? den zum Tode Verurteilten sind noch ein Bischof Benedikt, .ErzBischof Sergius, sowie die Haupigeistlichen der Isaak-, der Troitzki- und der Da sanschen Kathedrale, Her größten Kir chen Petersburgs^. Kritisches Stadimn im Eisenbahn streS. Chicago, 11. Juli. Der Bahn streik ist am MontSg in ein neues kri tifches Stadium eingetreten. Trup pen taten Dienst in Illinois und stan den in fünf anderen 'Staaten unter Waffen, bereit, jeden Augenblick ein zugreifen. An verschiedenen Punkten haben Bundesmarschälle die Kontrolle in die Hände genommen und wieder um an anderen Punkten verließen die Bahnen sich auf Einhaltsbefehle der Bundesgerichte und auf die Ortsbe Hörden um Schutz ,merai der Betrieb in den Werkstätten wieder aufgenom men werden wird. Die Dampfpfeifen der Werkstätten und Lokomotivschup pen gaben am Montagmo^en das letz te Signal, dgß die Bahnen alle Se nioritäts« utfd Pensionsrechte solcher StreLker aufheben werden, die nicht so fort an die Arbeit zurückkehren. Bedackliche Anzeichen einet bevor stehenden Krisis waren allenthalben vorhmchen und die Unrast unter den Streikern wächst immer mehr. An verschiedenen Punkten ist es zu neuen Unruhen gekommen und an anderen Punkten werden Krawalle befürchtet. Auch am zehnten Tag des Streik schienen beide Parteien, entschlossen zu sein, catch nicht einen Zoll breit von ihrer Stellung abzuweichen. Die Bahnen sind «allgemein vorbereitet, den Betrieb in ihren Werkstätten mit irgendwelchen Leuten wieder aufzu nehmen,zurückkehrenden Streikern so wohl als auch importierten Streikbre chern. Wunsch irach Frieden erkemckar. Chicago, 12. Juli. oKnferenzen iaffai. erkennen, daßein baldiges ite» beremkommen den Streik der Eisen bahnwerkstätten Arbeiter in Ausficht gestellt ist. Ben. Hoover, Vorsitzer der Vereinigten Staaten Eisenbahnarbei ter-Behörde, war während letzterNacht mit Eisenbahn Exekutiven in Bera tung, um gegenseitige Km^effionen zu erlangen. Harding verlangt Harmonie. ColumÄls, O., 9. Juli. Anläß lich seines Besuches in Columbus, hiÄt Präsident Harding bei einem im Freien abgehaltenen Bankett zu Eh reit des 30jährigen Bestehens des Co lumbus Republican Gle Club, zu des sen Wtglied auf Lebenszeit er gemacht wurde, eine Ansprache, worin er Har monie und Einigkeit innerhalb der re publikanischen Partei das Wort redete und erklärte, daß^zu vielen Personen, die sich als Republikaner Bekennen, „versuchen, die Aufmerksamkeit auf ftch selbst zu lenken, anstatt im Inte resse Hrer Partei und des Landes tä tig zu sein." Ebenso wie em Gesang verein, so sägte er, nichts leisten kön ne, wenn die einzelnen tSinnnen dem Dirigenten nicht gehorchen, könne auch eine politische Partei nicht erfolg reich sein, wenn sich nicht alle Fccktio nen der Parteileitung unterordnen. Schweiz. SäMerftst ein dsller Erfolg. Pierson, N, I., 12. Juli. Die schweizer Gesangvereine des Ostens hatten sich vor einigen Tagen alle ein gefunden, um den 10. Schweizer Sängertag des Schweizer- Arnerikani schen Sängerbundes zu feiern und dem „Gründli Männerchor" zu. seinem goldenem Jubelfeste ihre Mückwün sche zu überbringen. Wohl über tau sent lFsstgäste hatten sich auf dem Festplatze Bant- Lincoln Halle und Park eingefunden. Äratoall im Shaagoge. Minneapolis, 10. Juli. Sam, stag-abend mußte in Minneapolis iris Polizei herbeigerufen werden, um ei nen Kra^M in Keneseth-Synagoge zu|ßu uiuerftichen unterdrücken, wo sich 2200 Deposito ren der Bank versammM hatten, um Me Finanzschwierigkeiten der Bank zu Besprechen. Präsident N. N. Cohen und andere Beamte der Bank mußten von der Polizei' aus den Händen des Pöbels befreit und nach. Haufe gelei tet werden Me Polizei hatte große Mühe, die Menge auseinander zu werden vom. Countyanwalt .fucht. BInc Skh-Gefetz null und nichtig. St. Paul, 7. Juli. Minnesotas „Blue Sky" Gesetz ist duxch eine am Freitag vom Staatsobergericht in St. Paul abgegebene Entscheidung so gut wie null und nichtig gemacht worden. Die Entscheidung geht dahin, daß das Gesetz nicht verbiete, dwaß eine Per son, lie der absolute Eigentümer von Aktien einer' Gesellschaft ist, die in Minnesota ihre. Aktien und Qbliga tionen nicht verkaust, solche Wertpa piere im Stat verkauft. /. "Durch die Entscheidung des Ober gerichts wird nach Anficht von An walten der staatlichen Kommission für Aktien und Bonds jede Jurisdiktion über Aktien, Bonds oderWsonstige Wertpapiere von Korporationen au ßerhalb Minnesotas, die sich nicht be mitlitt haben, ihre Aktien in diesem Staat zu verkaufen, genommen. Die Entscheidung nimmt ferner ir gend eine Person, die solche Aktien verkauft, aus der Klasse der „Hand •ler" heraus, so daß die betreffenden Aktien ohne Einmischung seitens der Kommission verkauft werden können:' Die Anwälte erklären, daß, da dies der eigentliche Zweck des Gesetzes sei, dieses tatsächlich aufgehoben fei und daß nur die Legislatur den Kapitals anlegern Minnesotas den.vom „Blue Sky"-Gesetz beabsichtigten Schutz ge ben könne. Die Entscheiwmg wurde im Fall von EZtoard I. Gutter von New Aork gegen Mitglieder der Staatskommission abgegeben, welche ihn daran zu hindern suchte 30*000 Aktien der New.England Cereal Co. in Minensota zu verkaufen, .bevor die Kommission eine Untersuchung ange be. Der FtBzng der Griechen. 1 London, 11. Juli. Der Londo ner Davly Mail meldet ihr Vertreter in Athen ,es sei vor einiger Zeit be schlössen worden, daß die griechischen Truppen Konstcmtinöpel .angreifen sollen. Außerdem soll in allernächster Zeit Griechenland selbst Kriegszu stand erklärt werden alle tauglichen Männer im dienstpflichtigen Alter, die auf die eine oder andere Weise bis jtzt Vom Dienst frei waren, sollen zum Heer eingezogen werden, das man auf diese Weise um 100,000 Mann zu ver- Ortschast von Wubelst»r» vemwstet. Sioux City, Ja., 10. Juli, Eine Depesche aus Gregory, S. D., meldete Montc^?ormittag nach Sioux City: St. Charles ist nahezu ganz weg gefegt worden durch einen Wirbel stürm, der Samstagnacht über die südliche Halste von Gregory County hinzog. Ein Mann ist ums Leben ge kommen, mehrere Personen find ver letzt. In St. Carles allein wird der Schaden auf rund $75,000 einge schätzt. Im Ganzen mag er sich auf etwa -eine halbe Million Dollars be laufen. KW? 'MV ilL' c. Chicago, 10. Juli. Dreizehntau send Angestellte der Straßenbahnli nien in Cihcago, begannm am Sonn tag mit einer Streikabstimmung, nach dem sie die von der Gesellschaft vorge schlagene LohnherAbsetzung von 25 Prozent verworfen hatten die Bahn hatte den Vorfchbas gemacht, nachdem das Bundesgericht den Fahrpreis von acht auf 7 Cents herabgesetzt hatten. Das Ergebnis der Abstimmung wird in ewigen Tagen hekannt gegeben. Es heißt, daß Me Angestellten der Hochbahnlinien versprochen haben,die Straßenbahner im Falle ewes Strebs KoUefSrdenmg Beginnt |f Pittsburg, Pa., Il. ^uli. Die Pittsburgh Coal Producers Associa 'tum begann am Samstag mit der Mohleforderunig ms unter- xm zwei wichtigen Gruben im Weichkohlegebiet von Pittsburg, wo seit 14 Wochen der Be trieb in den Union-Gruben vollstän dig ruhte. Äheriffsbeamte mit Revol vern halten Wacht, um Ausschreitun '.gen leiten^ „der Streif er. verhüten. Verkngca Destcmichö. Paris, 10. Juli. Die österrei chische Regierung hat eine Note an die tet, in der um sofortige Freigabe der Steuerquellen des Landes ersucht wird, der Zölle, Statsmonopole, Berg werke, Waldungen und dergleichen. Wie erklärt wird, 'beabsichtigt die Re gierung, diese Sfeuerquetten als Si cherheit für die auswärtige Anleihe zu verwenden.. Die Note bemerkt weiter, daß die Einkünfte in erster Linie für die ge plante Notenbank verwendet werden sollen sowie zur Festigung der Valu ta und'zur Ausführung anderer not Mndiger Maßnahmen „in der Hoff nung, dadurch eine Finanzkatastrophe abzuwenden, die vor einigen Tagen über Oesterreich hereinzubrechen In zweiter Äme sollten die Ein fitirfte verwendet werden, um als Si cherheit für möglicherweise sofort! ge fremde ÄnleWn zu dienen, da,, die Pläne der EutÄte betreffs einer solchn Hilfe enMs verzögert.worden sind und immer nach Polen, Rumäni en und Jugoslawien sich weigern ,zeit weilig aus die Entschädigungs-Iah lungen zu verzichten^ WM $100,000,000^ für Landstra tzeuba». -Im. neuen Rechnungsjahr, das run ersten Juli begonnen hat, wird man in den Vereinigtes 7 Stqgten rund 100,000,000, für den BauMter Land straßen ausüben. Der Kongrch hat für-dieses Icchr rund $56000,000 bewilligt es Kchhuß-, .bon dem jeder den er Fürs näWe und übeniAM Jahc stehen von' der Bundesregierung zusammen $140,000,000, zur Verfügung. Wenn die einzelnen Staaten das Programm einhalten und entsprechende Summen aufbringen waren insgesamt in den drei Jähren $380000,000, für Landstraßenbaü. verfügbar damit ließen sich ungefär 25,000 Weilen Kunststraßen bauen. Me zu 46,000 Meilen kämen. Me bereits in. früheren Jahren fertig gefüllt oder der Vollen dung nahe sind. Diese 71,000 Mei len zusammen wären ekva 40 Pro zent des LaMtraßenbauProgramms, das die Bundesregierung bis jetzt ausgelegt hat. Ufpft seise Äitcha^chelt*. Lansing, Mich. 9. Juli. Drei ge plante Amendements zur StaaM?er fassüng von Michigan wurden Don nerstcH nmhmittag automatisch un gültig gemacht, da die Verfasser der selben nicht im stände waren, PÄi tionen mit 105,000 Unterschriften in Lansing, Mich., einzureichen, welche notig gÄvesen wären, um Me Amende ments den Wählern in der Bevorste henden Staatswahl zu? Wstinunung zu unterbreitend Da| eine Amendement hätte be stimmt, daß alle Bürger im schulpslich tigen Aller die öffentlichen Schufen besuchen müssen^ hätte mit anderen Worten alle Kirchen- und Prwatschu len abgeschafft. Das zweite Amende ment war dazu bestimmt. Me Ver tretung in der Staatslegislatur strikt nach der Bevölkerungsbasis einzurich ten. Das dritte schließlich bestimmte, daß das Amt des Superintendenten für öffentlichen Unterricht durch Er nennung anstatt durch Wahl besetzt werden soWe. Dentschlandrrise der Plattdeutschen. Berlin, 9. Juli. Die Reiseg«. sellschaft des New Iorker Plattdeut schen Volksfest Vereins, Me gegen wärtig in Deutschland zu Besuche weilt, wird sich demnächst auflösen, um den einzelnen Mitgliedern Gele genheit zu geben, ihre engeren Ver .wandten und Bekannten aufzusuchen. Am Donnerstag abend gab Me Rei segesellschaft zu Ehren der Veranstal ter des Hamburger Empfangs im Hotel Traube in Hamburg ein Essen, das sehr begeistert verlies. Die Mit glider Dickman, Frank und Cordts hielten Ansprachen, aus die der Schrift steller Otto Ernst, Kapitän Graf Luk. kener und andere emittiertem mmm Aufschub der Bar-Entschädigung ge [V. wünscht. r» h-Berlin, 10. Juli. Im Anschluß an die Entsendung Dr.. Fischers von der Kriegsschulden Kommission und Unterstaatssekretär Schröders, vom Reichs Finanzministerium- nach Pa ris wird in Berlin mitgeteilt, ihruAf trag sei, mit der EntschäMgungskom mission der Entente Wer eine Stun dung der Zahlungen Deutschlands zu unterhandeln, bezw. darüber, daß die Zcchlungen, Me nach den jetzt gelten den Abmachungen dieses Jahr noch zu leisten wären, über einen länge ren Zeitraum verteilt würden, um Deutschland zunächst die Möglichkeit zu geBen, zu Atem zu kommen und sich einigermaßen zu erHolm. In amtlichen, wie in Finanzwesen Ber lins hält man den jetzigen Zeitpunkt für günstig für ein solches Ersuchen, da auch Fvmkreüh alles Interesse da ran hat, daß für die Reichsmark, wie auch für dem. .-französischen Frank ein stetiger Kurs geschaffen würde. Im Zusammenhang mit den Un terhandlungen über ^.Deutschlands Kohle Lieferungen an die Entente, zu denen Dr. K. Bergmann im Auf trag der Reichsregierung nach Paris gereist ist, wird darauf hingewiesen, daß mit Oberschlefien Deutschland 20 Prozent seiner gesammten Kohle-Pro duktion und 77 Prozent derjenigen Oberschlesiens eingebüßt habe, was wohl zu berücksichtigen sei zur Beur teilung der nicht zu bestreitenden Tat sache, daß Deutschland mit den Liefe ruWen im Ruckstand U. -2 Gründe grge» SaWmg. Berlin, 10. Juli.. In amtlichen daß es der Deutschen Reichs- Bank allerdings, wie sie am Samstag Bekannt gegeben hat, gelungen sei. Me 50 Millionen MarkMüd sür die En tente, die am 15. Juli fällig sind zu sammenMbringen. Dangen würde es die geschäftliche Stellung der Reichs Bank nicht unwesentlich verschlechtern, wenn sie jene Summe wirklich auszah len müßte. Man hält es vielmehr In amtlichen Kreisen für wichtiger daß die 50 Millionen zur Festigung des Mark-Kurses verwendet werden soll Deutschlands Vorschlags Paris, 10, Juli. Nach nichtantt lichen Mitteilungen, Me der Entfchä digungs Kommission in Paris1 mit geteilt, die Vertreter des Deutschen Reiches, die zu besonderen Unterhand lungen Paris eingetroffen find, würden den Vorschlag machen. Deutsch land wölk fich verpflichten, alle im laufenden Jahr noch fälligen Teilzah fangen zu leisten, wenn es dann da für eine Pause von mindestens zwei Jahren erhalten würde, innerhalb de ren es nichts zit BezWlen hätte. Am Sonntagnachmittag verlautete in amtlichen Kreisen, wahrscheinlich würde angesichts des ErsuchensDeutsch lands um-eme Stundung seiner Zah. fangen eine Besondere Zusammen kunft führender Vertreter der Regie rungen der wichtigsten EutentÄän der notwendig fem einstweilen findet ein lebhafter Meinungsaustausch zwi schen den verschiedenen Kabinetten statt. Es Mrd hinzugefügt, FrcnMeich werde sich in keiner Weise in die Un terhandlungen der ^Entschadigungs Kommisfion mit der deutschen Regie rung einmischen, sondern ruhig, ab warten, bis die Kommission die An gelegenheit. formell an die einzelnen Regierungen vierweise. Eine Beschwerde Mexicos. -'.Washington, 10. Juli. Beamte der mexikanischen Botschaft in Wash ington erhoben am Samstag.UeBeim Staatsdepartement Beschwerde gegen die angebliche Einziehung der mexika nischen Fahne auf dem mexikanischen KoNsulatsgebäuöe in Cleveland, Ohio, gm 4. Juli. Wie es der Beschwer de heißt, wehte M6 Fahne bis 2 Uhr nachmittag über dem Konsulat dann erschien der Polizeichef und verlangte die Einziehung Her Fahne, was auch unter Protest geschah. Das Staatsde packement hat noch nicht angedeutet, was es in der Angelegenheit zu tun gedenke. Im Nordwesten droht Kshlenmangel. Dufath, Minn., 11. Juli. Der auf Veranlassung Jttlius H. Barnes, Präsident der Handelskammer der Ver. Staaten ,in DMuth, ernannte Kohle-Ausschuß sandte am Samstag nach einer Konferenz, mit den Direkto ren der Handelskammer von Dufath sm Telegramm an Präsident Harding worm dieser nÄhdrückluh daraus hin gewiesen wird, daß der Mreik rasch be endet werden müsse, sails nicht in die sem Herbst und Winter ein ernster Kohlenmangel im Nordwesten eintre ten solle. St. Paul. I. A. O. Preus lei tete am Samstag eine Kampagne ein zur Versorgung Minnesotas und des Nordwestens mit genügend Kohle, um einen ernsten Mangel abzuhelfen, der im Nordwesten einzutreten droht. Die Chefs der verschiedenen Staats De partements hielten am Samstag mit dem Gouverneur eine Konferenz ab, in welcher Betont wurde, daß die Koh lelage in Dufath und Superior kriti scher sei als je. ,r' Gouverneur Preus ordnete an, daß' sofort die Waldbestände des Staates festgestellt werde, besonders die Men ge Holz, welche gefällt und rechtzeitig für den Winter verschickt,' werden kann. Der Gouverneur hat Me Absicht Tausende Cords Holz schneiden und nach Punkten verschicken zu lassen, wo die Kohlenvorräte allem Anschein nach bei einem strengen Winter nicht ausreichen werden. t- Neuer Z«sammessts^ mit de» Frau s/4 Berlin, 10. Juli. In einem Kamp TC ziMWen ir^WWM^^rappe» uns Zivilisten in Geisertscham bei ^»pckr in Obersch lefien wurden am letzten Montag sechs Personen getötet. Die Franzosen waren im Marsch durch die Ortschaft begriffen, als plötzlich ein Schuß in ihre Reihe abgefeuert wurde Sofort mvdbejm Marschkolonne an- gehalten, und nunmehr von französi scher Seite das Feue^ erofnet. Für drei volle Stunden dauerte der Ku gelregen an, im Verlauf dessen das Haus ewes FaibrWantenvollständig zusammengeschossen wurde. in Polen. Warschau, 10. Juli. Präsident Pilsudski hat das Kabinett des Mi nffterprasidenten Arthur Sliwinski, das zurückrat, nachdem es ein Miß trauens Votum im Parlament er halten hatte, ersucht, vorläufig weiter im Amte zu Neiben, bis ein neues Ministerium gegründet werden kann. Das «dem Kabinett in der Kammer ausgestellte Mißtrauens Votum wird in parlamentarischen Kreisen als direkter Angriff auf Präsident Pil sudski angesehen. Das Abstimmungs° Verhältnis war 201 zu 195. Botschafter Dr. New Dork 9. ^lli. Der Wa shingtoner deutsche Botschafter Dr. O. L. Wiedfeldt, der nächsten Dienstag nach Deutschtand abzureisen gedenkt, weilte am Donnerstag vorhergehend in New Aork. Er lehnte es ab, sich über das Zeitungsgeröcht zu äußern, daß er zum Nachfolger es ermorde ten Dr. W. Rathenau als Reichsmi nister des Auswärtigen ausersehen sei. Einem Bekannten gegenuBer soll Dr. Wiedfeldt die Befürchtung ausge sprochen haBen, daß es ihm als Mi nister ebenso gehen könnte, wie Raths trau. Zu der Auffassung, daß bei Ra thenaus' Ermordung antisemitische Gesichtspmckte mit eine Rolle gespidt hätten, erklärte der Botschafter^, er glaube das nicht 1—1 Papiere der japanische» Botschaft ge stöhle». IxWoshmgton, 10. ^tE ier Pri vatsekretär des Militär-Attache der japanischen Botschaft in Washington hat bei der Polizei^ angemeldet, d-.ch ihm aus feiner Wohnung wertvolle diplomatische Papiere, Korrespcmden. zen der Botschaft von 20 Jahren, ge stohlen worden find, die er kürzlich nach Hause genommen hatte, um Tie zu ordnen. fö Unterhandlung mit Amerika. London, 10. Juli. Von Beam^jH "ten der amerikanischen Botschaft in London erfuhr man. Me britische Re* 1 gierung habe sich zwar noch rächt for» mell cm die Vereinigten Staaten ge wandt, um diese zux Beteiligung an 7^ Bemühungen zu bestimmen, Deutsch land wirtschlMich wieder auf die Bei ne zu bringen, doch werde dieser Ge genstand seit längerer Zeit in diplo matischen nnd anderen Kreisen eror tet und man hege in diesen Kreisen die Hofnung, daß die Vereinigten Staa ten sich gewinnen ließen, jene Bemü hungen tatkräftig zu unterstützen. In englischen und anderen europäi schen Finanzkreism wird darauf hin gewiesen, daß bei der gegenwärtigen finanziellen Erschöpfung Europas die Ententelander ohne Hilfe der Verei nigten Staaten tatsächlich wenig tun könnten zum Wiederaufbau des er schütterten wirtschaftlichen Aufbaues Teutschlands. Botschafter Harvay hat die Finanznot Deutschlands und auch Oesterreichs wiederholt mtt Mi nisterpräsident Lloyd George und an deren höheren Beamten besprochen, und man ift überzeugt, daß er die Re gierung in Washington von Großbri tcmiens Auffassung in Kenntnis ge setzt hat. Geruchte ans Deutschömb. Im Zusammenhang mit dsn neu» en bedeutenden Sturz des Marfkur» ses kommen cms Deutschland Geruch te, daß es der Reichsregierung viel leicht nicht mehr möglich sein würde, den in acht Tagen fälligen Entschä digungs-Posten von 5A Millionen Mark Gold für Juli zu bezahle». An .Börsen der eurspaißhok HlWpt statte herrM durchweg eine trübe ^1, Lob der battsche» %nau Chicago. III., 9. Juli. Der ehe- fi malige deutsche Reichskanzler Dr. G. Michaelis erklärte am Donnerstag in Chicago in einer Versammlung von Geschäftsleuten die deutsche Frau der 4 Gegenwart für ein Hauptbolbverk gegen Bolschewitikum. Er fügte hin zu er fei früher überzeugter Gegner 3? des Frauenstimmrechtes gewesen, ha- i. Be aber auf bie angeführte Erkennt nis hin seine Anficht in diesem Punkte geändert. Der Redner fügte Hinz«, 'solange p, das deutsche Volk Arbeit hat, sei über- -jj Haupt keine. Gefahr, daß es dem Bol schewikitum verfalle. Im übrigen, erklärte er, sei keine Aussicht auf Wirt schaftliche Gesundung Deutschlands) $$ solange nicht gewisse Bestimmungen des Versailer Vertrags geändert töür. ji- A«erLk«ttfche Paßbehörde Paris. Washington, 9. Juli. General postmeifter Work schickt Postmeister W. A. Lienyon von New Aork nach Paris, Um dort eine amerikanisch*. Postbe hörde einzurichten, die zusammen mit der französischen Post Einzelheiten der Beförderung amerikanischer PoS in Frankreich ausarbeiten soll. Bis her hat eine solche Dienststelle in Pa ris nickt I?€tlCTdeiT. r* I- 4 "'«A A 1 Ministerpräsident Lloyds George sollen äußerst geheime Berichte zuge gangen fem, nach denen Deutschland am Rande seiner Finanziellen Kata strophe stehen sollte, die viellei^ die repuplikanische Regierung stürzen, und den Kampf tun Me Regierung zwie scheu den Monarchisten der äußersten 1 Rechten und den Komunksten herauf Beschworen würde. Der Mrnisterprä» ^r, stdent soll mtt dem italienischen Mi* trister des Aeußern Schanzer, der ge genwartig in London.weM, Schritte:^ erWagen, die die Entente gegebene^ falls tun müßten, cmße^an soll \r sah üBer dieselbe Frage mit Paris in Verbindung gesetzt haben. Möglicher weise soll Me Besprechung mit Poin care. Me für Ende des- Monats- in Aussicht genommen war, sofort statt finden. Es heißt ferner, das plötzlir^ fieberische Interesse der britischen Re gierung cm der Reorganisation bezw. Verstärkung des Ffagwejms mit der in Teutschland aiWblich drs henden Geßahr zusammen. 1 \n\n DEFECTIVE PAGE