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.^. 7 1.f* il/ f- jL ff} 0S-- Ul."-- ruuuausu auw •r- 12 Seiten 48. Jahrgang. Entsetzliche Katstrophe. Das Geschoß, von dem man an nahm, daß es keinen Sprengstoff ent halte, war das Eigentum Workmanns der es als Andenken aufbewahrte. Es diente als Mittel, die Haustüre am Zuschlagen zu hindern. Ob die Son nenglut die Explosion verursacht hat oder ob das Geschoß von einem der Kinder, die im Garten Krocket spiel ten, zufälligerweise getroffen wurde, vermag nicht festgestellt zu werden. Durch die Gewalt der Explosion wur den im Umkreis von zwei Häuser vierten die Fensterscheiben zerbrochen. Die Toten waren alle schrecklich zu gerichtet. Fetzen ihrer Bekleidung haf teteu an Bäumen und Dächern der Nachbarschaft. Tie ganze Hintere Mauer des Hauses war zu Pulver ge rieben. Gleich nach dem Unfall traf Dr. F. W. Jones ein. Zu seinem Schrecken fand er feine eigene zwölfjährige Toch ter unter den Toten. Das Geschoß soll von den votjähri gen Manövern des 104. Feldartille riekorps bei Pine Plains herrühren. Die Polizei fand gestern abend noch sechs ebensolche Sprenggeschosse, die wie das explodierte^als Kuriositäten aufgesammelt und nach Hause ge nommen waren. Alle wurden auf Anordnung der Polizei ins Wasser ge worfen. Riesige. Aepfel- uud Kartoffelernte erwartet.. Chicago, III., 17. Juli. Wie das Bundesbureau für Landwirt schaft in Chicago JH., ankündigte, mird in diesem Jähre in den Verei nigten Staaten eine ungeheure Kar toffel- und Aepfelernte erwartet. Die Die Aepfelernte wird die vorigjähri ge wahrscheinlich um 10,000,000 Faß übertreffen und die Kartoffelern te verspricht die größte seit dem Re lordjdhre 1917 zu werden. Der Voranschlag für die Aepfelern te ist in den wichtigsten Staaten fol gender: Washington, 7,470,000 Faß New Jork, 5,551,000 California, 1, 62,3000 Michigan, 1,542,000 Vir ginia, 1,522,000 Oregon, 1,451,000 Der Gefemtertrag wird auf 31,413, 000 Faß geschätzt, gegenüber 21,204 000 Faß im Jahre 1921. Der Voranschlag für die Kartoffel ernte ist 428,607,000 Bushels im Ver gleich mit 346,823,000 Bushels im Vorjahre. Der Ertrag der fünf wich tigsten Staaten ist schätzungsweise: Minnesota, 42,905,000 Bushels Mi chigan, 35,515,000 New Jork, 34, 712,000 Wiskonsin, 34,538,000 Maine, 25,575,000 Bushels. Watertown. N. I., 17. Juli. Auf der Hinteren Veranda eines Hauses an der Dommick Straße, das zug der Missourie Pacificbahn, wel von Edwart G. Workmann und E. cher hon hier nach Pueblo, Col., be William Salisbury bewohnt wurde, stimmt war, bei Swope Park in ei explodierte gestern ein-großes Spreng geschoß, wodurch 8 Kinder von 8 bis Lomotive'beider Züge waren zertrüm 16 Jahren augenblicklich getötet tour den. Es waren dies Morris Salis bury, Frances Wiley, Vivian Jones. Olive Brown, Antna und Edna Work mann, Sarah Barden, sowie em Besu cher aus Pulaski, N. §).., Donald Hor ton. Abnahme der Reiselust. Washington, 18. Juli. Wie die den Eisenbahnen vorliegenden Berich te erkennen lassen, macht sich infolge der Streiks eine starke Abnahme der Reiselust bemerkbar. Eine Zeit lang war der Touristenverkehr äußerst leb Haffe Wie es scheint, haben sich Tau sende entschlossen, ihre Ferien zu ver schieben, da sie augenscheinlich be fürchten, daß das Reisen infolge des Streiks unsicher und unbequem ist. Noch gerettet? Im Haag, 18. Juli.— Der Leitung der Konferenz Im Haag ist am Mon tag von, der russischen Abordnung ei ne Mitteilung zugegangen, die eine Aussicht enthält, daß die gegenwärti ge Konferenz über Rußlands Wirt schaftlichen Wiederaufbau, die in den letzten Tagen dem erfolglosen Abbruch nahe schien, vielleicht doch, nochmals aufgenommen werden. T«vf Zusammenstoß von zwei Zügen. Kansas Sity, Mo., 14. Juli. Gestern Abend rannte ein Passagier nen lokalen Frachtzug hinein. Die mert und der stählerne Gepäckwagen sowie der Raucherwagen deS Passa gierzuges wurden kleingeschlagen. Der Lokomotivführer des Fracht znges, W. A, Reder, aus Indepen dence, Mo., und vier Neger verloren das Leben., während dreißig andere Personen-Verletzungen davontrugen und vielleicht noch andere Tote unter den Trümmern liegen. Der Zusammenstoß soll eine Folge mißverstandener Befehle seitens der Mannschaft des Passagierzuges sein. Der Führer des Passagierzuges, I. G. Moses, welcher im Hospital dem Tode nahe ist, glaubt, daß der Fracht zug auf falschem Geleise gewesen ist. Der ärmste ist schwer verbrüht und hat verschiedene Knochenbrüche erlit ten. Leute der Nationalgarde und Bun desmarschälle, die anläßlich des Ei senbahnstreiks zur Stelle waren, be eilten sich Hilfe zu leisten, und blieben die Nacht hindurch auf Wachfc Nach den Angaben der Postbeamten sollen sich bedeutende Geldsendungen auf dem verunglückten Zuge befunden haben. Beratungen ohne Russen fortgesetzt. Im Haag, 16. Juli. Am Frei tag nachmittag wurde im Haag be schlössen, daß zunächst keine gemeinr= schaftliche Sitzung mit Rußlandsve tretung abgehalten werde, es sei detm, daß diese den Wunsch äußerten, neue Vorschlage zu machen dagegen werden die nicht russischen Miegliedet der Kon ferenz noch Iteisammen bleiben. Wahr scheinlich ist für kommenden Mitt woch wenn nicht bis dahin eine Aen derung eintritt, eine Plenarsitzung in Aussicht genommen, mit der die Kon ferenz zum Abschluß kommen würde. Im gemeinschaftlichen Unter- Aus schuß für Kredite war am Vormittag ein letzter Versuch gemacht worden» über den toten Punkt in den Unter handlungen hinwegzukommen nach drei Stunden wurde dieser Versuch als augenscheinlich fruchtlos aufgege ben, und Vertreter 1b eider Seiten wa ren darüber einig, daß eine weitere Fortsetzung der Konferenz anscheinend zwecklos sei. Von privater Seite war am Morgen noch ein Vermittlungs versuch gemacht worden, indem die Russen nahegelegt wurden, ihr Vor sitzer Litwinow solle in der gemein schaftlichen Sitzung des Kreditaus schusses neue Vorschläge in Sachen des Privatbesitzes in Aussicht stellen die Sitzung verlief aber fruchtlos. Die russischen Vertreter hatten schon um Mitternacht die Erklärung abge geben, für sie sei die Konferenz vorü ber, und Litminow, ihr Vorsitzer, hatte angekündigt, er würde wahrscheinlich am Montag n^HMoskau reisen. Landhäuser verbrannt. Holland, Mich., 18. Juli. In Macatcüva Park, Mich., wurden am Sonntagfrüh dreißig jLandh'äuser durch Feuer zerstört der Schaden wird auf $200,000 geschätzt. Obgleich alle Häuser bewohnt waren, wurde doch niemand verletzt, dagegen konnte von dem Hausgerät nur wenig geret tet werden. Das Feuer entstand durch Umkippen eines Oelofens im Land haus von Frau A. E. Weston und Grand Rapids. Waldfeuer Bekämpfung. Great Falls, Moni, 15. Juli. Alle verfügbaren Soldaten der Camp Lewis -Reservation wurden am Freitag zur Bekämpfung der Wald feuer herangezogen, welche die Re servation bedrohen. Das Feuer, des sen Zentrum sich zwei Meilen süd lich vom Lager befand, wurde Don nerftag abend unter Kontrolle gebracht brach aber Freitag mittag von neuem aus und spottete aller Löscharbeit en. Da die Stallungen bedroht waren, wurdßn die Pferde in Sicherheit ge bracht. tftJr*-' Neuer verzweifelter Schritt Deutsch lands. Paris, 17. Juli. Die Entschä digungskommission der Entente wur de am Montag amtlich davon in Kenntnis gesetzt, daß die 32,000,000 Mark Gold deutsche Ent'chädigung, die am 15. Juli fällig waren, voll bei den 'hinzu bestimmten Banken hinter legt seien. Paris, 17. Juli. Dr. W. May er, der Botschafter des deutschen Rei ches in Paris, hat der französischen Re-. gierung die Mitteilung gemacht, die deutsche Reichsbank denke daran, die diesjährigen Zahlungen auf ihre Staatsschulden aus der Zeit vor dem Kriege zeitweilig aufzuschieben es handelt sich um einen Betvag von rund 600 Millionen Mark in Gold, die im Laufe des Jahres fällig wür den. Dieser Betrag steht in kei nerlei Zusammenhang mit den Fi nanzmaßregeln des Reiches zur Be füllung ihrer Entschädigungs Ver pflichtungen. Es verlautet in Paris, die fran zösische Regierung sei entschlossen, auf keine Stundung deutscher Zahlungen eizugehen, ehe die Entschädigungs Kontifsion alle Mittel erschöpft hätte, die der Versailler Vertrag ihr zur Erzwingung von Zahlungen seitens Deutschlands in die Hand gegeben hat. Frankreichs Vertreter in der Kommis sion sind, wie es heißt, von Poinca re angetchssen, darauf zu bringet, daß die deutsche Reichsregierung kei ne Zinsen auf innere Anleihen zah len dürfe, ehe den Entschädigungs verpflichtungen genügt fei. Diesen Punkt wünscht Poincare klargestellt, ehe weitere Maßregeln für den Fall erortet: würden daß Deutschland fäl lige ZcHtungen soLte die Kömmisswtt zunächst den Entente Regierungen melden, ehe über eine etwaige Stun dung beraten würde. Lloyd Georges Plan. London, 17. Juli. Nachdem Deutschland jetzt die Juli-Rate seiner Entschädigung in Gold geleistet hat, wird bekannt, daß Ministerpräsident Lloyd George mit dem französischen Premier Poincare diplomatische Un terhandlungen angeknüpft hat, die darauf abzielen, Frankreich zu bewe gen, in der Entschädigungsfrage Zu geständnisse zu machen, für die es von Seiten Großbritanniens im Na hen Osten entschädigt werden sollte. Abreise des Botschafters. New Jork, 15. Juli. Dr Otto Wiedfeldt, der deutsche Botschafter in Washington, ist gestern auf dem Dampfer Reliance von den United American Lines nach Hamburg abge fahren, um sich in amtlichen Geschäf ten nach Berlin zu begeben und seine Familie herüber zu holen. Er wird am 1. September zurückkehren. Be fragt, ob er möglicherweise doch Nachfolger, des ermordeten deutschen Äuslandsminister Rathenau werden würde, erklärte er nochmals auf das Bestimmteste, daß das nicht der Fall sei und daß er aueiesfn Wn fei und daß er wieder auf feinen Wa shingtoner Posten zurückkehren wür de. '''.y.A" Im übrigen weigert sich der St. Cloud, Minnesota, Donnerstag, den 20. Zuli, 1922 Die Kohleustreiklage. Washington, 18. Juli. kohle Grubenbesitzer, tvÄche VeMn» de aus allen wichtigen Produktions Zentren im Lande [vertreten, traten am Montag in Washington zu einer endgültigen Sitzung zusammen, um ihre Antwort auf PHsident Hardings Schiedsgerichts Vorschlag zur Bei legung deP Streiks auszuarbeiten. Unter deal Grubenbesitzern herrschen Meinungsverschiedenheiten. Eine ein flüßreiche Gruppe befürwortete vor Beginn der Konferenz bedingungslose Annahme des Vorschlags, da dies den Grubenbesitzern Sympathien einbrin gen würde, obgleich-sie sich vielleicht dadurch die Hände linden würden. Die Grubenbesitzern äus dem Distrikt Pittsburgh erklärten' Annahme eines für das ganze Hand geltenden Schiedsgericht für Unmöglich, waren jedoch mit Schiedsgerichten nach Di strikten einverstanden/ Eine dritte Gruppe vertritt den Standpunkt, daß eine formelle Ant wort überhaupt nicht nötig sei ange sichts der Tatsache, daß die Bergleute ihrerseits den Vorschlag Präsident Hardings bereits verworfen bexi beujjfi sche Diplomat, die Verhältnisse in Deutschland zu besprechen, ebenso wie Dr. Wilhelm Soilf, deutscher Boß schafter in Japan, der gleichfalls auf der Riliance nach Deutschland abfuhr. Dr. Solf erklärte, die gegenwärtigen Verhältnisse in Deutschland seien zu kritisch, (tun für düe Öffentlichkeit diskutiert werden zu können und die Gerüchte darüber wären, jetzt schon zu zahlreich. Konsul Dr. Erich Kras. ke von New Jork begleitete die bei den deutschen Botschafter an Bord. Wühlt Tod durch erschießen. Salt Lake Sity, Utha, 16. Juli. Nach einem hier herrschenden Gesetze hat ein zum Tode verurteilter die Wahl, ob er gehängt oder erschossen werden soll. Omer R. Woods, ein Nachlaßrichter aus Idaho, welcher der Ermordung seiner Gattin 'beschuldigt worden ist, hat sich für die letztere Art $ £5n»t=F bracht' 4 «rt ber Hinrichwng -ntschi°d°n. „\, cnffnmm mit $2000. .^.4 1 aufgenommen weroenwrmi^ :t {'t: ft hoben. Inzwischen scheint der Generalaus schuß der United Mine Workers of America, für den i»me Sitzung auf Montag angesetzt ist, im nationalen Hauptquartier der Union in Bereit schaft zu sein, ufn irgendwelche wei teren Vorschlägt dtzs Präsidenten in Erwägung zu nehmen. Vertrauen auf Deutschland. Chicago, 18. Juli. In der Ue bevzeugung, daß das deutsche Volk die gegenwärtige Fmanzkrise üb^vin- wird, hat EdwMdoMÄiM der Mäsident' KHM Morris & Company, settle Genehmi gung zu einer Sendung von mehr als 10,000,000 Pfund Lebensmittel nach Deutschland erteilt. Der nötige Raum auf den Dam pfern ist bereits belegt, und die Sen dungen dürftet! in ihrer Mehrzahl bereits vor dem 12. August in deut? scheu Händen sein. Der Gesamrntwert der Sendungen wird auf 1,750,000 Dollars angegeben. „Deutschland braucht Nahrungs mittel, 'Besonders Fleisch, äußerst not wendig," sagte Herr Morris, der Prä sident der Firma, „und die Regier ung wie die Führer der Industrie wissen nur zu wohl, daß der Gesund heitszustand der ganzen Nation und deren Fähigkeit, den alten Platz wie der zu erlangen, zum großen Teil da von abhängen, ob man dem Volke ausreichende Nahrung sichern kann. „Deutschland erwartet daher unge heure Quantitäten von Fleisch aus Amerika, und Morris & Company haben stetig daran gearbeitet, ihr al tes Geschäft mit/jenem Lande zurück zuerobern. Unsere Vertreter drüben halten uns telegraphisch über die dor tigen Verhältniess auf des Laufen den, und die Sendungen von Waren haben ihren regelmäßigen Fortgang genommen. Trotzt offen der Regierung. New Jork, 18. Juli. Die Fir ma Chemical- Foundation, Inc., hat es abgelehnt, der Aufforderung Tho mas W. Millers, des Kustos für Aus länder Eigentum, Folge zu leisten, daß sie der Regierung die' Patente, Handelsmarken und Urheberrechte zu rückgebe, die der Foundation von der früheren Verwaltung überlassen wor den sind. Diese Weigerung ist in ei nem Schreiben F. P. Garvans, des Präsidenten der Chemical Foundation und seinerzeit unter Wilson Kustos des Feindes Eigentums, enthalten, das«am Sonntag in New Jork veröf fentlicht wurde. Standard Oil Co. beraubt. Minneapolis, Minn., 17. Juli. Drei Banditen, die mit abgesägten Schrotflinten bewaffnet waren, dran gen am Sonntag in das Hauptbureau der Standard Oil Company in Min neapolis ein, hielten den Geschäfts führer, dessen dreizehnjährige Tochter und die Kollektoren in Schach und ^.Sf f-*'" n-Wrü MM^U Äö .^rK^'% MM DebS ruft zum Kampf auf. Chicago, III., 17. Juli. Eugen V. Debs, Führer des großen amerika nischen Eisenbahnstreiks vom Jahre 1894 erließ am Montag in Chicago einen Aufruf an die streikenden Eisen bahner und andere Unionen, daß die Zeit gekommen sei für die große Mas se der Arbeiter, zusammen zu halten ynd „gemeinschaftlich zu streiken, ge meinschaftlich zu stimmen und gemein schaftlich zu kämpfen." Chicago, 17. Juli. yngefähr 25,000 Streckenarbeiter sind rhne Er laubnis Präsident E. C. Grahles von der Brüderschaft an den ge gangen, wie Vi-cepräfident I. C. Smock am Montag schätzte. Er fügte hinzu, daß die Streiker von den na tionalen Beamten wahrscheinlich sus pendiert werden wurden. Präs. Gra ble, der am Samstag mit Präsident Harding in Washington eine Konfer enz hatte, traf am Montag in Chica go ein. In den Friedensunterhand lung en zwischen den Eisenbahnen und ihren streikenden WetBstätteaorbeitern ist ein völliger Stillskvch.: eingetreten. Die Hoffnung auf eine baldige Beile gung stützt sich hauptsächlich auf die Haltung Präsident GraökeK, der so fort nach seiner Ankunft anMndigte. daß er mit Mitgliedern der Eisenbahn Arbeitsbehörde konferieren werde, um deren moralische Beihilfe zu erlangen, damit die Bahnen davon ablassen, Streckenarbeiter zu zwingen, Streik avbeit zu tun. Er sagte ferner, daß er eine Versammlung der Vertreter der Brüderschaft auf Donnerstag nach Detroit einberufen habe. R. A Henning, General- Vorsitzer der Federated Shop Crafts des Nord 'weftms, erkläre/ daß MziK und al lein die ablehnende Haltung der öst lichek Bahnen der Wiederherstellung der Senioritätsrechte der Streiker ge genüber eine Beilegung des StreW im Nordwesten verhindert habe. E. H. Fitzgerald, Präsident der Un ion der Clerks, Frachtverlader, Ex preß- und Stationsagenten, erhielt die Nachricht, daß eine Streikabstimmuyg von 8000 Clerks der Northwestern Bahn ergeben 'habe, daß 93 Prozent der Leute für Streik sind und um Er laubM zum Streiken ersuchen. Eine Abstimmung unter den Clerks der Eastern Illinois Bahn hat ergeben, daß 98 Prozent für Streik sind.Stim zettel werden auch unter den Mitglie dern dieses Verbands bei der Sou thern Bahn in Umlauf gesetzt die An gestellten behaupten, die Bahngesell schaft habe die Löhne im Gegensatz zur Entscheidung der Eisenbahn- Arbeits behörde herabgesetzt. Mißglücktes Attentat auf Präs Milleraud. Paris, 14. Juli. Nach der großen Parade, die zur Feier des Bastile Tages am Freitag in Longchamp bei Paris stattfand, feuerte ein, der Poli zei wohlbekannter Anarchist namens Gustave Bauvet drei Revolverschüsse nach dem Polizeipräfekten Naudin, der im Wagen vor Präsident Mille rand fuhr keiner der Schüsse traf. Der Attentäter gab nach feiner Ver haftung an, er sei in der Meinung gewesen, er hätte auf den Wagen des Präsidenten gefeuert. Er fügte hin zu, er hätte nicht die Abficht gehabt je mand zu töten. Vielmehr nur durch eine Kundgebung die Aufmerksamkeit auf die Lage des Proletariats zu len ken. Flug »ach Brasilien. New Jork, 17. Juli. Die Ver. Staaten werden zur Zweihundertjahr frier der Unabhängigkeit Brasiliens ein Flugzeug nach dort schicken. In der ersten Woche des August wird Walter Hinton, einer der Piloten des NC-4 des ersten Flugzeugs, welches den Atlantischen Ozean kreuzte, in Be gleitung von Dr. Euehydes Pinto Martens von Brasilien, einem Ge schichtsschreiber, der die Fahrt beschrei ben soll, einem Filmphotographm und zwei Mechanikern die 8365-lange Rei se, welche über Britisch-Westmdien geht, antreten, wie am Sonntag in New.Jork bekannt gegeben wurde. Friedens Konferenz. Dublin, 18. Juli. Angesichts der ernsten Krisis für die allgemeine Wirtschaftslage in Irland, herborge» rufen durch die Kämpfe zwischen den Freistaat- und den republikanischen Truppen, haben die irische Arbeiter partei und der Gewerkschafts Kon greß sich über Sonntag bemüht, Frieden durch Unterhandlungen her beizuführen. Zwischen den Vollzugs beamten dieser beiden Körperschaften und den Arbeiter »Mitgliedern des neuen Parlaments hat eine Konferenz stattgefunden und es sind Einladun gen abgeschickt worden zu einer Kon ferenz im Mansion House in Dublin am kommenden Donnerstag, in wel cher alle Möglichkeiten eines Friedens schluffes zwischen den beiden feindli chen Faktionen besprochen werden sol len. Das Große Hauptquartier der Freistaatz-Armee Bestätigt die Ein nahme von Dundalk mitsammt 300 Insurgenten und einer Menge Waf fen und Munition. Die Insurgenten sollen im Hafen von Cork mehrere Schiffe beschlagnahmt und bedeutende Mengen Fracht an Land gebracht ha ben. In Limerick sind durch die Tä tigkeit der Insurgenten viele Geschäfts firmen beschlagnahmt oder geplündert worden, darunter Mahlmühlen und Speck-Räucheranstalten: viele Arbei ter sind dadurch beschäftigungsols ge worden. Ferner wurde bekannt gegeben, daß Eamonn de Valera, „Präsident der Republik Irland," sich im Feldhau^'t quartier der Insurgenten-Armee auf halte, und. zwar als Mitglied des Op erations Stabes. Das Hauptquar tier soll von Mallow nach Limerick verlegt worden, sein. Die provisorische Regierung hat einen Aufruf erfassen, worin sie von neuem ihren festen Ent schloß bekannt gibt, die Erhebung der Republikaner zu unterdrücken. Berlins Kabinette- Frage noch offen. Berlin, 19, Juli. Reichskanzler Dr. Wtrih hatte am Freitag in Ber tin eine längere Besprechung mit den führenden Unabhängigen Sozialdemo kraten Breitscheid und Hilferding, ü ber die Frage, ob vielleicht ihre Partei doch noch in den Regierungsblock ein treten könne. ^Ferner verlautet jetzt, der Kanzler habe die Absicht, als Nachfolger Rathe naus einen Vertreter der Deutschen Volkspartei zum Minister des AiO wärtigen zu ernennen. Dr. Wied feldt, der Washingtoner Botschafter, der jetzt auf der Heimreise ist, wird in dieser Verbindung vielfach genannt von amtlicher Sette aus wird indes versichert, der Botschafter komme nur in Privatangelegenheiten heim, um ferne Familie nach -den Ver. Staaten abzuholen. Als ein Kandidat für das Auswärtige Amt, der mehr Wahr scheinlichkeit für sich haben soll, wird der frühere Minister des Schatzamtes von' Raumer genannt. Hilferding (Unabh. Soz.) wird teilweise als mut maßlicher Wiederaufbau Minister genannt. Eine Entscheidung über diese Ka binettsfragen wird nach der Rückkehr Präsident Eberts erwartet, der vom Reichskanzler ersucht worden ist, sei nen Erholungsaufenthalt im Schwar wald zu unterbrechen. Das Oberhaupt des Freistaates Danzig, Präsident Sahm, hat bei der deutsche^ Reichsregierung Einsprache gegen eine Abmachung zwischen Frank reich und Polen erhoben, nach der Danzig zum Stützpunkt der polnischen Kriegsflotte gemacht werden sollte. f" 't Cfyi-x'C^ ^Oli :e 3 Wünsche« Bier und Wmi. Newburgh, N. I. 16. Juli. Die Konvention der Veteranen aus dem spanisch amerikanischen Kriege hat einen Beschluß zu Gunsten der Her stellung und des Verkaufs alkoholi scher Getränke gefaßt. Es wird in dMr Beschluß darauf hingewiesen, daß reiche Leute keine Schwierigkeiten fän den, Trinkbares zu erlangen, dessen die Unbemittelten verlustig gingen und daß Stiefelschäftler Riesensum men einheimsten, die der Regierung zu Gute, kommen könnten. se»ten Nummer 37 Gigantischer Gruftflaudal. Chicago, 17. Juli. Ein Whisky ring, dessen Geschäfte in die Millio nen gingen, ist hier entdeckt worden. Bundessteuerbeamte haben die Erhe bung von Anklagen gegen über fünf zig Personen beantragt darunter sind mehrere Millionäre, ein Mitglied des Kongresses und frühere Bundes bannte. Die Behörden haben die Ver Haftung von Benjamin M. Mitthell, einem bekannten Politiker und Harry Mager, dem «früheren Binensteuer ennehmer ,verursacht und den Groß geschworenen ihr Belastungsmaterial unterbreitet. Sie erklären, daß sie einer unge heuren Korruption seitens der Prohi bationsbeamten auf die Spur gekom men seien. Unter anderem haben sie entdeckt, daß zwei Prohibitionsbeam ten auf der Lohnliste gewisser Brau ereien gestanden haben, und dabei Ge hälter von nahezu 100,000 Dollar pro Jahr bezogen. Einer der Bundesagenten erklärte, daß Leute in allen Bureaus im Bun desgebäude in den Skandal verwickelt seien. Die meisten von ihnen haben ihre Aemter vor einigen Monaten, als ihnen der Boden zu heiß wurde, niedergelegt. Unter den Verdäch tigen ist ein Kongreßmann von Illi nois, ein Baukontraktor, der mehr facher Millionär ist, ein früherer ho her Steuerbeamte, zwei Prohibitions Direktoren, ein Walzwerkbesitzer und mehrere untergeordnete Polizeibeam te. Amerikanische Arbeiterpartei. New Dort, 17. Juli. Auf dem Fusions- Konvent, welcher am Sonn tag in. New Jork zum AbschM kam, wurde beschlossen, eine neue Partei mit dem Namen^American Party" zu gründen der Konvent war von 236 Delegaten besucht. Die Partei besteht, auK Sozialisten, Farmarbeitern und organisierten Arbeitern und ist die erste Partei, welche, wie die Grün der liehmipien, jemals Arbeiterunio nen veranlaßt hat, sich als Partei Po litisch zu betätigen. Es wurden vollständige Tickets für die Kongreß-, Assembly-, Staatsse nats-, richterliche und Stadt Konte ste aufgestellt. Da die-neue Partei ge setzlich noch nicht anerkannt ist, müssen die Kandidaten auf dem Sozialisten und dem Farmer-Arbeiter-Ticket er scheinen. Stimmung ist pessimistisch. Washington, 18. Juli. Seit Jahren ist die wirtschaftliche Lage des Landes nicht so von Schwierigkeiten bedroht gewesen, als geradejetzt. In Washington bemüht sich Präsident Harding Mittel und Wege zu finden, um das Publikum gebührend. zu schützen,' ohne gleichzeitig nach ande- __ rer Richtung Oel ins Feuer zu gie ßen. Die heutige Kabmettssitzung im Weißen Haus stand unter dem Drucke der Enttäuschung und Mißstimmung. Aus einer geringfügigen Meinungs verschiedenheit ist der Streik der Ei senbahner und Kohlenbergleute zu ei ner landesweiten Krise herangelau fen. Nicht nur in Texas sondern auch in anderen Plätzen sind Bundestrup pen mobil gemacht worden. Als Er wiederung darauf kommt heute ein Befehl an Heizer und Oeler, die ^r beit niederzulegen. Aber auch im gesetzgebenden Teil der Regierung zeigt sich nicht min der Besorgnis. Wie einer der Se natoren sich ausdrückte, sei die gan ze Geschichte eine verzweifelt gefähr liehe. Es sehe aus, als wenn die gyn. ze Nation auf einem Pulverfasse sitze und zu irgend einer Zeit in Funken fallen kann. Der Präsident hat sich noch nicht mit der gestrigen Depesche der ver einten Werkstättenarbeiterführer be faßt, die alle Schuld am Streik dew Bahnen bemißt, die Bundesbehörde für Eisenbahner der Parteilichkeit an klagt und eine Fortdauer der Unru hen in Aussicht stellt, bis Gerechtigkeit geübt werde. sÄ "rö| .-5 A 5. ^V{ [fli \n\n Minnesota Historical Society, Newspaper Dep't PobBshed and (fistriboted andet permit (tio. 783), MtliÖriied by ItXti of Oct 6, l917,mffleattheP^offl»rfStCtoffll,MimL :. *. «S-BSU