Newspaper Page Text
V? ?ir~ MDW K-- s4 12 Seiten 48. Zahrgang. Entscheidung «che im streik. Wie ein Vertreter der Union sagte, sind die Vorschläge Präsident Har dings folgende: 1. Die Angestellte werden sich in Zukunft den Entscheidungen der Eisen bahnbehörde fügen. 2. Betreffs des Dienstaltersrechts stehen die Löute, welche während des Streiks an'der Arbeit geblieben sind an der Spitze an zweiter Stelle kom men die Streike? und an letzter Stelle die neuangestellten Leute. Die Dienst altersjahre rechnen vom Tage ihrer Anstellung- an.' 3. Die Leute nehmen die jüngste, von der Eisenbahnverfügte Lohme duktion m, doch sollen neue Verhöre angesetzt werden. 4. Kontraktliche Vergebung von Werkstättenarbeiten seitens der Bah nen an andere Firmen hört auf. 5. Die Frage der Einsetzung von Schiedsgerichtsbehörden soll erwogen werden. Für die Wahrung deutscher Rechte. Washington, 1. Aug. Staatsse kretär Hughes hat dem ^ustiz-^epar Mutz des »Senats eine Zuschrift zuge hen lassen, in der er sich gegen die Underwood'sche Vorlage ausspricht, nach der eine ausschließlich amerika nische Kommission geschaffen werden sollte, um über Kriegsforderungen amerikanischer Privatpersonen an das Deutsche Reich und Oestereich zu ent scheiden, die aus beschlagnahmtem Ausländer- Eigentum befriedigt wer den sollten. Senatoren, die über die Ansichten wollen, teilen mit, derselbe halte da für, daß bei der Regelung solcher Ansprüche an's Deutsche Reich die deutsche Regierung mindestens An spruch auf Vertretung in der betref fenden Kommission hätte. Der Sekre tär soll deshalb für eine gemischte Kommission sein, für die ein besonde res Abkommen mit dem Deutschen Reiche geschlossen werden soll dies bezügliche Underwood vorgeschlagene rein amerikanische Kommission wür de Kommission würde diesem Abkom me nunmittelbar widersprechen mit dem sich die deutsche Regierung unter der Hand Bereits einverstanden er klärt hat. ÄKS i: Eisedblchw Chicago, III., 1. August. Der weitere Sturz des Kurses der Reichs Eisenbahnstreik trat am Dienstag in mark, die am Samstag bis zu 600 auf den zweiten Monat ein mit Konfe renzw in Chicago und New Aort welche der allgemeinen Erwartung des Interesses, überschattet selbst den nach seine sosortige Beendigung zur Konflikt mit Bayern, dessen gütliche Folge haben wird. Die Beamten der -Lösung jetzt in die Wege geleitet Union der Werkstättenarbeiter traten scheint. Man sagt sich, daß eine Kata in Chicago III., und die Eisenbahn Vollzugsbeamteu in New Jork zu sainmen, um Präsident Hardings Frie getroffen werden. Dabei wird Moni, densvorschlag in Erwägung zu zie hen" In Chicago versammelten sich Deutschland durchaus schuldlos, die die meisten der neunzig General Vorsitzer der Werkstättenarbeiter und politische Vorgänge, sondern durch das mehrere andere Führer, darunter M. Jewell, Präsident der Eisenbah ner Abteilung'der American Fede ration of Sabot und Timothy Health, Vorsitzender B. Hooper von der EI senbahn Arbeitsbehörde war eben falls zur Hand, und es heißt, daß er ermächtigt sei,' im Namen Präsident Hardings zu sprechen, falls dies nö tig werden sollte. An der Sitzung in New York nehmen die Vollzngsbeam ten von 148 Bahnen teil. des Staatssekretär unterrichtet sein Need von den „Nassen" unterstützt, und außerdem haben für ihn Frau Champ Clark, Witwe des früheren Sprechers des Haufes, und Fräulein Mabel Sto ne, eifrig Propaganda gemacht, Frau en bewerben sich zum ersten,male um Geringe Zuwanderung. Washington, SI. Juli. Nach ei item am Sonntag in Washington- tier öffentlichten vorläufigen Bericht wur den in dem mit dem 31. Juni, enden den Rechnungsjahr ungefähr 310,000 uch Ausländer zugelassen, fast 45,000 weniger, als unter dem Quoten -Ge setz zulässig gewesen wären. Jahre 1921 wurden 978,163 Aus länder zugelassen. Im Jahre 1920 stellte sich die Ein Wanderung auf 621,676 und'im.Jah iroiwwHH York und mehr als 50 Prozent beab- Äberst^g die. der Manners Deutschland lehnt Schuld ab. Berlin, 30. Juli.—Der neuerliche den Dollar kam, steht augenblicklich in ^Deutschland weit im Vordergrund strophe unvermeidlich ist, wenn nicht sofort entschlossene Gegenmatzregeln daß an der gegenwärtigen Krise selbe nicht durch irgendwelche inner- Verhalten der Entente, die weitere Verzögerung der Entscheidung über die Stundungs-Frage heraufbeschwo ren sei. Wie am Sonntag in Berlin ver lautete, beabsichtigte der Reichs Fi nanzminister unter anderem ein Ver bot gegen Valuta-Spekulation, mit dem aber das Hebel durchaus nicht an der Wurzel getroffen wird. Es wird von sachverständiger Seite mit Nachdruck betont, viel notwendiger, als alle derartigen Mittelchen wäre, daß die Reichsregierung der.Entente klar und deutlich zu verstehen gäbe, mit Frankreichs gegenwärtiger Ent schädigungs -Politik gehe es nicht weiter, denn die Erfüllung müsse un ter den jetzigen Bedingungen zur Ka tastrophe werden. Selbst Germania, das Blatt des Zentrums, der Partei des „Reichskanzlers der Erfullungs Politik," schreibt, man sei an der Grenze des Möglichen angelangt, wenn die Bevölkerung nicht durch Hunger zum Wahnsinn gstrieben werden solle, niemeand könne vom deutschen Volke Selbstmord verlangen Die Lage, sagt das genannte Blatt, sei jetzt auf dem Punkte angekommen, wo die Regierung mit Bestimmtheit erklären sollte, trotz aller Bemühun gen sei es ihr schlechterdings unmög lich, die jetzigen Entschädigungsbe dingunen zu erfüllen. Vorwahl in Missouri. St. Luis, Mo., 30. Juli.— Noch nie wurde einer Vohrwahl in Misso uri mit solcher Spannung entgegen gesehen wie der am Dienstag, in wel cher Kandidaten für den Kongreß und für den Sitz James A. Reed (Dem im Bundesfenat gewählt werden. Das Hauptinteresse dreht sich um die Se natswahl. Senator Reeds Haupt Planke ist Kampf gegen die Ratio nalliga und die Politik Woodrow Wilson, während sein demokratischer Gegner Breckenridge Long die Liga und die ganze Politik Wilsons indos fieri Long wird von den Trockenen, Sitze im Kongreß. Senat erwägt Biersteuer für Bonus. Washington,.D. C., 1. Aug. Im Laufe des Montag wurde in Washing ton bekannt, daß der Bundessenat ernstlich ein Amendement zur Vorlage in Erwägung hat, das die Herstellung von Bier gestattet und von diesem ei ne Steuer erheben würde, die hinrei chend sein müßte, die Kosten des Sol datenbonus zu beten. Senator Cal der(Rep.) von New Dorf teilt mit, er habe die Frage studiert und werde vielleicht einen solchen Antrag, stellen. Er denkt an dreiprozentiges Bier und rechnet auf eine Steuereinnahme von mindestens $500,000,000 jähr» Entscheidung am Freitag. Int Chicago, III., 1. Äug. Die Kohle grubenbesitzer von Illinois werden auf die Einladung John L. Lewis' zu einer gemeinschaftlichen Konferenz für t71919 tof 327^021. Die Mehrzahl antworten, wenn stfe eine Sitzung in der Einwanderer landeten in New Chicago, III., abhalten, wie Dr. F. C. Hannold, Sekretär des Verbands, am fichtigten sich im Staate New York Dienstag ankündigte. Wr deutete an, niederzulassen. Me Zahl der Frauen daß seiner Ansicht nach'die Einladung abgelehnt werden würde. K-V,,»™ ,,, ww^ '-^ia#v Deutschland Finanzlage. Berlin, 28. Juli. Deutschlands Finanzlage ist nach Frank A. Van derliPsAnsicht vollkommen hoffnungs los. Der Friede von Versailles ist die Grundursache für Eurapos Zu sammenbruch. Herr Vander'lip sagt: „Ich habe vergeblich nach hoff nungsvollen Elementen in der Fi nanzalge Deutschlands gesucht. IDte finanzielle Auslösung, die hier statt findet, ist unglücklicherweise flicht aus Teutschland beschränkt. Sie ist in Oe sterreich noch weiter vorgeschritten, und ihr Fortschritt in Ungarn ist un vermeidlich. Bulgarien ist von ihr be fallen, und trotz heroischer" und wohl angewandter Bemühungen sieht sich Italien einer äußerst ernsten Lage gegenüber. Die Tatsache, die mit zunehmender Deutlichkeit hervorsticht, ist die, daß die wahre Ursache der Schwierigkeit nicht in den Kriegsverlusten liegt, son dern in der Art des Friedens. Die in Paris gemachten Fehler erweisen sich für die Besiegten fast ebenso ver hängnisvoll wie für die Sieger. Der wirkliche Wiederaufbau wird nicht eh er beginnen, als bis ernsthafte Versu che gemacht worden sind, diese Feh ler zu berichtigen. Bis jetzt ist noch kein Fortschritt im Wiederaufbau gemacht worden, vielmehr ist ein deutlicher Rückschritt zu bemerken. Seit Abschluß des Waf fenstillstandes ist die Lage Europas niemals so ernst gewesen, wie gerade jetzt. Es ist jetzt jedem offenbar, daß Deutschlands finanzieller Zusammen Bruch unvermeidlich ist, falls nicht ra dikale Aenderuttgen in den Kriegsent schadigungsforderungen gemacht wer den. Di« unlösbare Schwierigkeit liegt offenbar darin, daß Frankreich nicht imstande ist, die Festsetzung der Ent schädigung in vernünftiger Weise zu diskutieren. Frankreich ist nicht nur ein Opfer des Krieges, es ist auch ein Opfer der Einbildung. Es wird be hauptet, daß Frankreich in Bezug auf die Kriegsentschädigung in einem Traum befangen ijst. Es ist kein Traum, sondern eine Illusion. Zwi schen den beiden besteht, ein deutlich wahrnehmbarer Unterschied. Man er wacht von einem Traum und erkennt die Dinge, wie sie in Wirklichkeit find. Wenn man aber von einer Jl Iusion Befallen ist, so begeht man Handlungen, die später nicht wieder ungeschehen gemocht werden können. Während Frankreich von der Jllu- sion befallen war, daß es ungeheure Entschädigungssummen erhalten kön ne, hat es nahezu neunzig Milliar den für Rekonstruktion ausgegeben. Es hat kurzfristige Schatzamtsnoten in- dieser Höhe ausgegeben, um das Geld aufzubringen. Dadurch, daß es die Illusion abschüttelt, werden die Noten nicht bezahlt. Daher findet Frankreich es unmög lich, sich mit einer vernünftigen Lö sung der Entschädigungsfrage einver standen zu erklären, und nur eine sol che kann Deutschland vor dem unver- leidlichen Zusammenbruch retten ... Schwere Sturmschäden. Superior, Wis., 1. Aug. Ein Sturm von unerhörter Wildheit durchtobte am Sonntag nachmittag die Umgebung von Douglas Couny in einem Umkreis von etwa einer Mei le. Der dabei angerichtete Schaden beläuft sich nach flüchtigen Schätzun gen auf $100,000. Der Sturm war von einem Hagelwetter begleitet, das auf den Stand der Ernte in den be troffenen Gebieten von äußerst schäd licher Wirkung war. Der Mais na mentlich wurde schwer in Mitleiden schaft gezogen, hingegen dürfte sich der Weizen im- günstigen Falle wie der reholen. Audienz beim Papste. Rom, 31. Juli. Papst Pius hat Henry Mergenthau, den früheren am erikanischen Botschafter in der Tür kei, in Privataudienz empfangen. Er hatte mit ihm eine lange» Unterre dung über die Erfahrungen des letz teren in Konstantinopel während des Anfangs des Weltkrieges. ägitiö PublÄeiMdteSfflm«!« e&t (No??83hauthorized liy the^'of_ «x St. Cloud, Minnesota, Donnerstag, den 3. August, 1922 Beschwerden der Amerikaner. Berlin, 30. Juli. —Amerikaner scheinen sich darüber zu beschwerden, daß ihnen die deutschen Behörden so wohl wie auch deutsche Geschäftsleute die Geschäftsmöglichkeiten unterbin den oder wenigstens erschweren. Man verweigere ihnen Einfuhrerlaubnis, wende die Einfuhrerlaubnis -. Ein schränkungen Willkürlich an und jetzt begännen sogar die* deutschen Han delskammern, das Gewohnheitsrecht anzufechten, wonach alteingeführte ausländische Firmen ihre eigenen Leu te in Deutschland, .beschäftigen durf ten. Mr Es heißt da weiter, daß zum Bei spiel die Berliner Handelskammer sich geweigert habe, die nötige Beglaubi gung auszustellen, damit die amerika nischen Verwaltungsräte und das am erikanische /Kontorpersonal der Ame rican Radiator Company, welche seit vielen Jahren zwei Fabriken in Deutschland unterhält ihre Pässe für dauernden -Aufenthalt abgestempelt erhalten könnten. Beamte der Han delskammer sagten angeblich ganz of fen, sie könnten nicht einsehen, wes halb einer amerikanischen Firma die Möglichkeit gegeben werden sollte, hier mit deutschen Firmen in Wettbe werb zu treten. Man erwartet aber noch größere Schwierigkeiten für die amerikani schen Firmen aus der kommenden Ge setzgebung gegen öie Kapitalflucht, eine oVrlage, welche unter einer Ver einbarung zwischen dem Gewähraus schuß der Gutmachungskommission und der Regierung eingereicht werden wird. Wenn die^^ndKkamrnern liier denselben KMÄ verfolgen wie bei den Pässen, so werden'amerikanische Industrieanlagen über Nacht aus dem Geschäft getrieben werden, denn es wird ihnen unter der langsam ar beitenden Amtstätigkeit schwer sein, die nötige persönliche Erlaubnis zu erlangen. Me Schwierigkeit, welche in Deutsch land arbeitende amerikanische Firmen haben, um eine Einführerlaubnis zu erlangen, zeige sich bei der Interna tional Harvester Corporation. Sie er suchte kürzlich um die Erlaubnis, die nötigen Maschinen zur Einfuhr für* zwei Fabriken in Deutschland zu er langen. Sie wurde ihr verweigert und die Firma mußte 51,000 Mark Kosten für die nötige Untersuchung, welche zu der Abwersung führten, zahlen. Lloyd George gibt nach. London. 1. Aug. Am Montag wurde in London bekannt, daß Minis terpräsident Lloyd George, der bisher die geplante Minister Konferenz ü tier die Entschädigung# Frage auf etwas später verschoben wünschte, sich nun entschlossen habe, Frankreichs Drängen auf frühere Abhaltung nach zugeben. Er hat Ministerpräsident Poincare auf kommenden Montag, 7. August nach London eingeladen au ßerdem sollen die Regierungen Bel giens und Italien aufgefordert wer den, Vertreter zu dieser Besprechung zu senden. Die' Vereinigten Staaten sollen nicht unmittelbar zur Teilnah me aufgefordert werden, doch heißt es, ihr Londoner Botschafter Harvey würde als ^„nichtamtlicher Beobach ter", wie bei früheren ähnlichen Ver anlassungen, willkommen sein. An der Londoner Börse sank die deutsche Reichsmark am Montag zu 3,200 aus das Pfund Sterling (normaler frü 'herer Kurs etwa 20,40 Mark. Mexikanischer Boykott. Mexiko, 289. Juli. Sämmtliche Gruppen der organisierten Arbeiter schaft Mexikos sollen dahin übereinge kommen sein, vom 1. August ab alle Waren aus den Ver. Staaten zu boy kottieren. Es soll dies ein Protest da gegen fein, daß ein Ricardo Flores Magon, eitti früherer mexikanischer Arbeiterführer angeblich unrechtmä ßig eine Zuchthausstrafe in Leaven worth, Kansas., zu verbüßen hat. Ma gon wurde in Los Angeles^ Cal. im Jahre 1917 auf die Anklage hin, an einem Kommunisten Komplott betei ligt zu sein, zu zwanzig Jahren Zucht haus verurteilt,^ Ruhe herrscht wieder im Reich: München, 29. Juli. Das Mi nisterium des Premiers Grafen Ler chenfeld hat nach einer Debatte über die Ausführung des Reichsgesetzs zum Schutz der Republik ein Vertrauens votum erhalten. Für die Regierung stimmten die bayrische Volkspartei, der bayrische Bauernbund und die bayrische Mittelpartei. Premier Lerchenfeld erklärte, die bayrische Regierung sei bereit, alles zu bewilligen, was zur Aufrechthal tung der gegenwärtigen deutschen Verfassung notwendig sei. Das kön ne aber nicht durch bloße Unterdrü ckungsmaßregeln erreicht werden, son dern erfordere eine gemäßigte Poli tik der Versöhnung und Abstellung wirtschaftlicher Schäden. Die ausgedehnte Unruhe in Bay ern, sagte er, sei durch die Furcht ver anlaßt, daß Me Selbstständigkeit allmählich verloren gehe und daß Bay ern zu einer Provinz herabsinke. Bay ern wolle die Reichsverfassung loyal und energisch verteidigen, werde aber seine richterliche Selbstständigkeit nicht antasten lassen. Im ganzen scheint man hier die Angelegenheit weniger tragisch zu nehmen als in Berlin. Berlin, 30. Juli. Es ist vor allem dem geschickten und rechtzeitigen Eingreifen des Reichspräsidenten Ebert zu verdanken, daß der bayrische Zwischenfall ohne 'ernste Folgen ab gelaufen ist. Nachdem das Kabinett zwei Sitzungen abschalten hatte, die beide resultatlos verliefen^ berief Prä sident Ebert eine dritte Kabinettssitz ung ein.'Es gelang ihm in dieser den Eifer des Reichskachlers' zu dampfen und ihn für eine versöhnliche Politik zu gewinnen. Ebert betonte, daß die Regierung Wichtigeres zu tun habe, als sich in innerpolitifchen Streitfragen zu er schöpfen, und er könnte das Kabinett schließlich für seine Auffassung ge winnen. Wahrscheinlich wird der Reichskanzler den ganzen Streitfall dem Reichsgericht unterbreiten. Beschlagnahmte Schnappsschisse. New Dort 29. Juli. Im Laufe der Nacht sind drei Fahrzeuge, die seit längerer Zeit auf eine Gelegen heit warteten, ihre SchnaPPsladnn gen in den Binnenhafen einschmug geln zu können, von Prohibitionsbe amten bestiegen und beschlagnahmt worden. Wie es heißt, ist unter ihnen auch der britische Schoner Marion Mosch er, der hervorragend tätig gewesen sein soll, geistige Flüssigkeiten über die verbotene Zone herein zu bringen und auf kleinere Fahrzeuge zu ver laden. An Bord des früheren Submari nejägers Hanson hatten sich die Prohi bitionsbeamten dem Schiffe genähert. Sie überrumpelten/ die Wache auf Deck und machten die schlafende Mannschaft dingfest. Es wurden 2500 Kisten und zwan zig Fässer alkoholischer Getränke an Bord gefunden, die größte Menge seit der Schnappsflotte nachgestellt wird. Die anderen beiden Fahrzeuge wa ren die Schaluppe I. H. B. mit einer Ladung von SchndPPs, die auf 100, 000. Dollar veranschlagt wird und das Motorbot K. 10706, das fünfzig Kis ten und zwei Säcke voller Flaschen mitführte. Im Ganzen wurde eine Beute ge macht, die sich auf $400,000 beziffert. Keine Ermäßigung. Paris, 31*' Juli. Die Entente hat dem Deutschen Reiche zehn Tage Frist gestellt, sich der Entscheidung ih res Clearing-Bureaus zu fügen, das sich weigert, die monatlichen Zahlun gen auf Privatfchulöen deutscher Staatsangehöriger an Angehörige der Entente aus der Zeit vor dem Kriege herzusetzen. Die Reichsre gierung hatte im Versailler Vertrag es übernommen, tür diese Schulden aufzukommen, und seither monatlich zwei Millionen Pfund Sterling (etwa $8,800,000) daran abbezahlt, jetzt aber um Herabsetzung der monatlichen Rate auf 500,000 Pfund (etwa $2,» 200,000) ersucht. -.r^Stiiii ^^SK..-.-"^ aMasMäKä^^^HBMH!^^ Mg •. ,, Koh/enveyoaltnng im Betrieb. Washington, D. C., 1. August. Der von der Regierung Angesetzte Zentralausschuß für Kohlenvertrieb begann am Montag unter der Leitung Henry B. Spencers als Vollzugsbe amter, offiziell seine Tätigkeit, um dafür zu sorgen, daß die Bahnen, und sonstige öffentliche Betriebe, Städ te und wichtige Industrien mit Koh len versorgt und Preistreiberei ver Hiebert werden. Die Bundes Amts stelle selbst wird lediglich darnach trachten, Eisenbahnen und wichtigen staatlichen öffentlichen! Betrieben Kohlen zu verschaffen, und einen zweckmäßigen Betrieb zwischen den einzelnen Staaten zu sichern und fer ner Preiswucher an den Gruben zu verhüten, während die einzelnen Staaten dieses innerhalb ihrer resp. Grenzen erreichen müssen. In vielen Staaten sind die hierzu nötigen Ver waltungsstellen bereits eingerichtet worden. Me Produktion von Weichkohle erreichte in der^letzten Woche 3,900, 000 Tonnen gegenüber 3,700,000 in der Vorwoche, während die Hart kohlenproduktion nach wie vor gleich Null ist. Der größte Teil der Weich kohlen kommt aus den Nichtunion Feldern Pennsywanias während die Förderung in den Uniongruben trotz des Aufrufs des Präjdenten in keinem nennenswertem Maße gestiegen ist. In Regierungskreisen erwartet man zuversichtlich, daß sich im Lause der Woche herausstellen wird, ob Gru benbesitzer oder Bergleute zu Unter handlungen.zwecks Beendigung des Streiks bereit sind. Man glaubt, daß eine etwaige Beilegung des Bahn streiks ivel dazu beitragen wird, die beiden ^Parteien im Kohlenstreik ge fügiger zumachen. Getreibe-Gradierungsgesetz. Fargo, N. D., 1. August Im tioti've Petitionen für eine Vorlage zu einem neuen Getreide Gradie rungsgefetz werden gegenwärtig un ter den Wählern von North Dakota verteilt, wie das Hauptquartier der Nonpartisan League in Fargo, N. D. am Samstag bekannt gab über die Vorlage wird in der Novemberwahl abgestimmt werden. Die Vorlage ist dazu bestimmt, an Stelle des von der Legislatur im Jahre 1919 angenom menen, vom Bundesobergericht jedoch im letzten April für verfassungswid rigen Gesetzes zu vertreten. Die neue Vorlage sieht die Ernenn ung eines Supervisors für Gradier ung, Gewichte und Maße vor, welcher das Gesetz durchzuführen haben wür de^ er soll von der staatlichen Lager haus und Eisenbahn Kommission auf vier Jahre ernannt werde und ei nen Jahresgehalt von $3,600 bezie hen. Dieser Beamte würde befugt sein, den Höchstbetrag festzusetzen, welchen Getreidespeicher berechnen dürfen. Die United States Grain Grades Standorts durchzuführen und dafür zu sorgen, daß genaue Ge wichte, Maße und Grade,, benutzt werden. ©emit diese Angelegenheit auf den Stimmzettel kommt, müssen 100,000 Unterschriften für 'die Petition ge sammelt werden und die Petition muß bis zum 5. August im Bureau des Staatssekretärs eingereicht werden. Lloyd George wartn vor neuer Kriegs gefahr. London, 31. Juli. Ministerprä sident Lloyd George erklärte am Freitag in London in einer freikirch lichen Versammlung, die Erde sei immer noch dicht besät mit Kriegsge fahr und immer mehr gewinne der Glaube Boden, daß neue Konflikte kommen würden. Deshalb führte er aus, es fei Plicht der Kirche in Ameri ka und in Europa, gemeinsam gegen Krieg zu wirken. Der Ministerprä sident erhob ferner gegen Nationen die früher unterdrückt gewesen, jetzt befreit worden seien den Vorwurf! daß sie Kriegsrüstzeuge aufbauten. Schrecklichere Waffen, als man sie im vorigen Krieg benützte, fuhr der Minister fort, würden jetzt herge stellt,, und wenn die Kirche difes zulas se, dann schlösse sie besser ihre Tore. kv-,^3- v' 1-6 Washington, 31. Juli. Die Re gierung hat die Republiken Esthfaud, Lettland, Litauen und Albanien an erkannt. Die drei ersteren sind un-, abhängige Republiken, die sich nach, dem Zusanuyenbruch der russischem Regierung ton Rußland losrissen.Sie sind längst von den meisten Groß mächten Europas anerkannt worden. Das. Staatsdepartement betont, daß die Anerkennung dieser drei Re publiken nicht etwa mit einer Billi gung der Verletzung der berechtigten territorialen Ansprüche Rußlands gleichbedeutend sei. Indessen hätten die Republiken in den drei Jahren seit ihrer Lostrennung vom russischen Reiche bewiesen, daß sie imstande sei en, eine stabile Regierung zu errich ten. Auch bilde ihre Bevölkerung eine eigene Rasse, was ihnen das Recht aus nationale Unabhängigkeit gebe. Wilsons Regierung hatte den Re publiken die Anerkennung verweigert, weil sie dadurch indirekt die territo riale Integrität Rußlands verletzen würde. Im Staatsdepartement wurde jedoch betont, daß die bloße Existenz dieser Republiken einen Faktor bilde, der bei einer eventuellen Reorganisa tion Rußlands nicht außer Acht ge-, lassen werden könne. Polen und Finn-'" land waren schon früher von der Wa shingtoner Regierung anerkannt toor' den. Albanien ist ein Kind der Balkan kriege, ein Schmerzenskind. Das Land hat allerdings noch keine stabile Regierung, und die Führer des Vol kes halten eifrig, aber vergebens Um schau nach einem passenden König. Aber das Staatsdepartement hat AI« banien trotzdem würdig befunden, in die Balkanfamilie aufgenommen zu werden. Papst Pius, Kenner der Deutsche». Berlin. 2. August. Die interes sante Mitteilung, daß der gegenmär tige Papst Pius XI. deutsch spricht und Deutschland besucht hat, machte anläßlich eines katholischen Festes in Mergentheim der Rottenburger würtembergische Bischof Dr. von Keppler vor einer gewaltigen Menge von Zuhörern im Kurgarten. Der Bischof hatte vor einiger Zeit als Vertreter feiner Diözese eine Au dienz beim Papst. Dieser empfing ihn in deutscher Sprache: er spricht. überhaupt sehr gut und deutlich deutsch" Sein Wesen zeigt eine tooltuende Ru he und Besonnenheit, die ihn keinen Augenblick verläßt. Der Bischof be richtete dem Papste, daß er ihm ei lten PeierSPfenttig von 100,000 Mk. zwar wegen der Valuta nicht mitge bracht habe, aber dem Nuntius in München zu überreichen bereit sei. Der Papst entgegnete: diese Gabe sei ihm ganz besonders wert, weil sie nicht von den Reichen, sondern von jetten gespendet sei, die selbst in Not und Armut lebten er nehme sie an, gebe sie aber gleich wider zurück zur Verwendung der Diözese Rottenburg selbst. Auf die Frage des Bischofs, ob er Würtemberg noch nie gesehen habe, antwortete er lachend, daß er einmal zwei Tage in Stuttgart geweilt ha be, und dort von einem General her um gefahren worden sei, z. B. am Kanonweg auch habe er dort in der St. Eberhardskirche eine Messe zele briert. Zoologischer Garten nach dem Muster ,. Stellingens. Chicago, III., 31. Juli. Die von dem deutschen Tierzüchter Eduard V: Hagenbeck, Sohn des berühmten Karl Hagenbeck, entworfenen Pläne frn* ei- m&m Hummer 39 Republiken anerkannt. .- 2 rf WM 1 nen neuen Zoologischen Garten tit der Forstreserve bei Chicago wedren^V. 4 von der Chicagoer Zoologischen Ge-' sellschast angenommen werden, wieju angekündigt wurde. Ein Ausschuß^ der Chicagoer Forstreserve- Kommis sion, welcher sich studienhalber itti Deutschland aufhält, hatte letzthin von' Mündjen aus. Hagenbecks Pläne her übergekabelt, und diese wurden fetzt durchgesehen und genchnugt. Die Plä» ne sind analog denen des berühmten' Zoologischen Gartens in Stellingen bei Hamburg, welcher vom altm Ha» genbeck gebaut wudrtzi \n\n Minnesota Historical Society Newspaper Dep't das Central Competitive am Freitag