OCR Interpretation


Tägliches Cincinnatier volksblatt. [volume] (Cincinnati [Ohio]) 1885-1919, June 06, 1910, Image 1

Image and text provided by Ohio History Connection, Columbus, OH

Persistent link: https://chroniclingamerica.loc.gov/lccn/sn83045474/1910-06-06/ed-1/seq-1/

What is OCR?


Thumbnail for

Die muesten Nachrichten
rf
74. ?al,rgang.
Wetterbericht.
Ohio: Bewölkter Himmel und
tr'drmfr am Montag schönes Wetter
Am Xitnftaq, milber Westwind.
Ausland Telegraph
Mieder wohlauf.
Ka5 (Geschwür and erHand
des deutschen Kaisers
völlig verheilt.
Bei den Wahlen in Ungarn soll die
Regierung durch ®eroaltmefr$s*
geln gesiegt haben.
Hravirendes Beweismaterial gegen die
.Schwester" Candida beigebracht.
Yin Btonfrfl im Wahlmodui in Frank
reich angestrebt.
Die in Belgien übliche „proportionelle
Vertretung" wird gewünscht.
vom
Kriegs­
schauplatz in Nicaragte»
A u s e e u s e n e i
e i n 5 Juni. Allgemeine
Freude hat die offizielle Meldung er
regt, daß der Kaiser wieder völlig
wohlauf und das Geschwür an seinem
Handgelenk, das ihn während der leh
ten Woche am Schreiben oerbinderte,
peheilt ist. Durch allerlei Alarmmel
düngen war nämlich beträchtliche $e
sorgniß über den Zustand des Monar
eben erweckt worden. Ein Blatt wollte
I erfahren haben, daß das Geschwür
ein Symptom eines schweren imierli
I eben Leidens, wahrscheinlich der
i Bright'schen Nierenkrankheit. sei. In
den diplomatischen Kreisen in Wien
war allen Ernstes behauptet worden,
der Herrscher sei mit Knocken-Tuber
kulose bebaftet und diese möge die Am
putation seiner rechten Hand notwen
dig machen und ihn zur Niederlegung
der Regierung zwingen. Diese Ge
rückte fanden vielfach Glauben und
das aanze Reich athmet erleichtert aus
darüber, daß sie sich, wie alle früheren
ähnlichen Meldungen, wieder als aus
der Luft gegriffen erwiesen haben.
S ö v e e k o z e e
a i n n
Mit beträchtlicher Spannung siebt
man dem am Mittwoch vor dem
Schwurgericht in Allenstein in Ost
preußen beginnenden Prozeß der Frau
v. Schönebeck-Weber entgegen, die be
kanntlich angeklagt ist. die am 16. De
zember 1907 erfolgte Ermordung ihres
ersten Gatten, des Majors v. Schöne
deck, angestiftet zu haben. Tie Ange
klaate ist heute im Automobil noch Al
lenstein abgereist.
Unter den von der VertheibiglN'g
geladenen Zeugen befinden sich de? frü
here Kriegsminister (Wen. von Einem
und der ehemalige hiesige Kriminal
kommissar Wanowski. Dem Letzteren
legte seiner Zeit Hauptmann v. Gäben,
der Geliebte der Frau unv Mörder des
Majors, sein Gektändniß ab, ehe er
im Untersuchungsgefänaniß Selbst
mord beaing. %tx Amtsrichter Stahn1
von Allenstein. der die Boruntersu
chuna führte und die Haftentlassung
der Angeklagten oerfügen wollte, soll
darüber vernommen werden, wie er
seiner Auffassung des Falles kam.
Nonneberg wiederholt die
s.erte, es könne wegen Beweismangels
keine Anklage gegen Frau v. Schönebeck
erhoben werden.
E e o a n e s n e u e n a t
e n e a u
Durch die Prozessirung der Frau v.
Schönebeck ist auch die Erinnerung an
die stürmische eheliche Lausbahn ihres
e z i e n a e n e s S a i y i k e s O o
Weber, wieder wachgerufen worden.
Ter vielgelesene Schriftsteller war in
erster Ehe mit Frl. Jllington, einer
amerikanischen Schönheit, verheirathet.
ließ sich aber von derselbe, scheiden,
um sich nachher wieder in sie zu ver
lieben und mit ihr zu leben. Es folgte
schließlich eine neue Trauung der Bei
v
,4,
:i 3:cunrief r.D
erreichte ihr merkwürdiger Roman sein
Ende. Vor einigen Monaten ver
mahlte sich Weber in London mit der
kurz zuvor aus dem Jrrenhause ent
lafienen Frau v. Schönebeck.
e a u a n e n e S y a o e
v o e i
In der. nächsten Ingen werden die
Riefenunterschlagungen bei der Berli
ncr Stadtsynode das Schwurgericht
des hiesigen Landgerichts 1 beschästi
gen. Tie Angeklagten in dem sensa
tionellen Falle sind der Oberassistent
Johannes Grunnack. die Assistenten
BernhardVolt und Willi Schmidt unv
der Hilfsarbeiter Albert Bannicke.Jhre
Unterschleife, die sich auf über eine
Viertelmillion Mark belaufen, verüb
ten die Defraudation dadurch, daß sie
in den Kirchensteuer-Listen hinter den
Namen reicher Personen das Wort
..mosaisch" einfügten. Da die Jsrae
liten von ihrer eigenen Gemeinde be
steuert werden, fordert die Stadtsyno
de von den betr. Persönlichkeiten keine
Steuer ein, aber die Angeklagten be
sorgten das selbst, indem sie dabei den
Namen des Generalf uperindenten Dr.
fcabtr fälschten. Auf diese Weise er»
angten fte in den Jahren 1902 bis
1908 von demKommerzienrath Lands
berg 14.000 Mark, von dem Geh.Kom
merzienrath Ernst 15,CK)U Mar! und
von vielen anderen Personen Beträge.
die ftch zwischen luOO und 12,000 Mt.
bewegen. Mit den erschwindelten Rie
sensummen führten sie einen sehr au»- Hauptfrage
schweifenden Lebenswandel.
A e i k a n i s e A a n a
K i e
Kn 4*r Kieler Regatta, die in der
letzten Woche dieses Monats stattfin
det, wird sich als einziges amerikani
sches Boot A. Smitb Cochrane's neue
Schooner Vlacht ..Westward" bethei
ligen. Der Besitzer des Fahrzeuges
kündigt an. daß er dasselbe eigens
über's Meer gebracht habe, um eS ge
gen des Kaisers „Meteor" laufen zu
lassen und diesen zu schlagen.
a i s e ö e o
u s s e n^.
Wie jetzt erst bekannt wird, äußerte
sich der Kaiser bei seinem letzten Be
such auf der HohenkönigSburg im Un
terelfaß in schärfster Weise über die i
schweren Ausschreitungen der Bonner:
..Borussen". denen er selbst als
Herr" angehört. Der Monarch
empört über die Strafthaten der Mit
glieder des feudalen Corps, besonders
aber über die Mißhandlung des ein
jährig freiwilligen Unteroffiziers
Veitb durch zwei zu je 14 Tagen Ge
fänaniß verurth«ilte aristokratische
Studenten.
E a u a n n e s i e
alter
Z w e i
Eine blutige Tragödie hat sich in
Hamm in Westphalen abgespielt. Aus
äermgfiigigem Anlaß geritth dort der
frühere Hauptmann Moellenhoff mit
dem Wächter Jüraing in einen Wort
wectn'el. In wahnsinniger Wuth riß
Er Offizier schließlich 'einen
Revolver aus der Tasche und schoß zu
ern den Wächter und dann dessen her
beigeeilten Bruder nieder. Die beiden
Männer waren sofort tobt. Der im
Jähzorn zum Doppelmörder gewor.
hene einstige Hauptmann wurde ver
haftet und in'S UntersuchungSgefäng
niß abgeführt.
U z e n n e n v e u
n z e n
Da? Prinz Heinrick
rennen nimmt einen glänzenden Ber
lauf. Auf der bis jetzt zurückgelegten
Strecke von hier nach Kassel ist noch
kein einziges der Automobile auSge*
schaltet worden, die sich beteiligen,
und es hat ssch soweit auch nicht ber
geringste Unfall ereignet.
i e E ö u n e i U
i s e e s K ö n i S v o n
e u e n
Die Vorlage zur Erhöhung der
uftizrath Grodowski Allenstein wird! villiste des Kaisers als Konig von
bestätigen, daß der Staatsanwalt i Preußen ist dem preußischen Abgeord
ie Ansicht äu- nnenhause zugegangen. Sie steigert
die Krondotation um jährlich zwri
Millionen Mark. In einem Nach
tragsetat werden anderthalb Millionen
Mark Zuschuß verlangt für die Er
Haltung der Hof:heater.
den. aber sobalb sie wieder aneinander! M^itung mit den Führern der ver
sckiedenen bürgetlicfcm ^r^ktignen be
reits verständigt Hat.
gekettet waren, zankten sie sich und gin
gen auseinander. Einige Monate
später zum zweiten Mal geschieden,
nahmen fe ihrLiebesverhältniß wieder
auf undAllet ging gut. btl sie sich zum
dritten Male trauen liehen. Schon
Si$ lutzit gilt »eschtifttjM fa Brttnuwg Üetfttl wohM
1
V
Die Blatter bekunden über den letz
teren Posten eine unbehagliche Stim
mung. Sie heben hetoor, daß Die
Leistungen der nicht fubventionirten
Theater besser seien als diejenigen der
königlichen Bühnen, deren tünftleri
sches Niveau niedrig und rückständig
fei. Außerdem feien sowohl die fi
nanzielle Lage des preußischen Staats,
sowie die politische Situation nicht
sonderlich geeignet, betartige Vorlagen
einzubringen. Trotzdem ist die An
nahme im Plenum gewiß, da sich die
e
Verbrüde rung elf |SS
Schlachtfeld von Hohe»
i e e g.
V,
A
kr 1
tMMüüMMi
•I f*
Llv :, /"»i" fe:
Enthüllung des Krieger Denkmals
auf dem Schlachtfelde von Hohenfried
berg im Kreise Bolkenhain des preu
ßischen Regierungsbezirks Liegnitz Sei.
Ten König von Sachsen repräftntirte
dessen Bruder. Prinz Johann Georg,
und den Kaiser Franz Joseph dessen
Großneffe. Erzherzog Karl Franz
Joseph, der Thronerbe nach dem Erz
Herzog Franz Ferdinand. Mit den
fürstlichen Persönlichkeiten waren zahl
reich? preußncke, sächsische und öster
reichische Offiziere zur Stelle. Abord
nungen von Regimentern, die einst an
dem blutigen Ringen gegen einander
teilgenommen, während am Jahres
tage der Schlacht, die am 4. Juni
1745 stattfand, enge Bundesgenossen
schaft all? verbindet. In den Festre
den. welche die (Zeremonie, die überaus
eindrucksvoll verlief, begleiteten, wurde
gerade diese Thatsache besonders be
tont.
E o v o n V o e n u e
u e n u A e i k a s
Mit ungemeinem Interesse sind hier
die Vorträge des Dr. Emil Hirsch über
das Judenthum Amerikas aufgettom-
mfn
langten sie in den Jahren 19«2 bis c,* ,in,n ttr*
worden. Ter gesammte Enklus
hat einen ganz außerordentlichen Er
folg erzielt.
i e W a e o i n a n k
e i
a §, F. Jnni. In Frankreich.
wo die Wahlreform gegenwärtig die
bildet, wurden die
Itchen Wahlen
in
ritätrn dadurch veranlaßt werden, daß
xoaz lokale Interessen die nationalen In-
1
{treten überwiegen und weil auch die
Minorität, die vielfach nur um einGe
rinaeS weniger Stimmen als die Ma
jorüät aufzuweisen hat, absolut keine
Vertretung erhalt und ihre Ansichten
im nationalen Abgeordnetenhause gar
nicht zur Geltung bringen kann.
Um hierin einen Wandel zu schas
sen, ist in Vorschlag gebracht worden.
daß in größeren Distrü^n acht bis 151 Auflösung jeden Augerblick zu erwar
Delegaten auf einem allgemeinen ten.
timmzettel erwählt werden sollen,
wobei denMinoritätsparteien. wenn sie
eine stattliche Stimmenzahl auszuwei
sen h.'.s^n. eine proportionelle Vertre
tung genchert wird.
Die Wahlerperten. die zum Stu
dium des belgischen Systems nachBel
gien gesandt worden waren, sprechen
sich in anerkennenswerther Weise über
das dortige System aus, verdammen
jedoch iiiif das Entschiedenste den Ge
brauch. daß Leute, die hohe Steuern
zahlen oder eine bessere Erziehung ge
Nossen
haben, das Recht haben,
als eine Stimme abzugeben.
hielten.
e w a u n e a e i e n
u n a i s e n W a e n
Wien. 5. Juni. Die nun abge
schlossenen ungarischen Parlaments
wahlen haben, wie bereits qemeldet, ei
nen glänzenden Tieg der Regierung
gebracht. Diese besitzt eine iiderwälti
gende Majorität, aber erreich: wurde
das nur durch skandalöse Einschüch
terung der Wähler, Drohungen
und!j
Massenbetrug. Viele ber Oppositions^
Kanbidaten traten im letzten Augen
blick zurück, weil sie des Lebens nicht
I sicher waten. Immerhin aber ermög
licht der Sieg den Arbeits Parteien die
I endliche Erledigung wichtiger Fragen,
besonders der Ausgestaltung der Ar
met unb Marine.
e s i e i O s e e
s
stems der proportionellen Vertretung mittagszug führte die dästc, die hier
die Katholiken sieben, die Liberalen soaar zu Gastgebern geworden waren,
fünf und die Sozialisten einen Sitz er- davon.
Herausgegeben von dec Cincinnati Volksblatt Compagnie, 0:57 Vine Straße, zwischen 6. und 7. Straße, neben der öffentl. Bibliothek.
Preis 2 Cents. No. 134.
Cincinnati, Montag, den 6* Zun» 191(1.
Bosnien und in der. y ?r:?£o.r na
überall grüßte, wo er j&fljft machte, hat
dies bewiesen.
Set Kreise Kaijet wohl
a u
Heber das Befinden des greisen
Monarchen waren seit seiner Abreise
beunruhigende Gerüchte hierher ge
drungen, aber dieselben haben sich als
grundlos erwiesen. Er erneut sich ei
ner so guten Gesundheit,als bei seinem
hoben Alter erwartet werben kann, und
wird am nächsten Freitag ten Grafen
Zeppelin bei dessen Antun s. biet per
sönlich auf der ©immranger Heide be
grüßen.
A u e u n e Z e e
i n e s u
Dem Kommen ZeppeKn's mit sei
nem Lufttreuzer sieht ganz Wien mit
ungeheurer Spannung entgegen.
Schon am Dienstag wird die Stadt zu
seinen Ehren Flaggen schmuck anlegen
und es dürfte den Eisenbabr.en schwer
fallen, die Tausende von fremden zu
befördern, die herbeiströmen werden,
um Zeugen seines Fluges über die
Kaiserstabt zu sein.
O e e u n a n o s i e
w i e n s i a
Oberleutnant Hofrichter, der zum
Tode durch den Strang txrurfhtiltt
Versender der Cyankali»Briese. wird
voraussichtlich vom Kaiser zu zwanzig
Jahren Kerker begnadig: werden.
kü-^i Die Begnadigung soll ibm zuaenchert
vi» -L uL worden sein, als er sein ibettänimiß
mit qanj bc= ableate. Seine Gattin hat bereits!
sonverem Interesse verfolgt, weil dort...
hi, frtn.riiinnl. „ra„»rtina,n, JUrt«. UÜ3
die sogenannte „vrovortioneUc Vertre
lung" im vollsten Umfange besteht, i
Diese „Proportionelle Vertretung" ist
ein sehr sorgfältig ausgearbeitetes Sy-!
stem, welches allen politischen Partei-1
en eine Repräsentation im Verhältnis'
zu den von den Mitgliedern ubgegebe-l
nen Stimmen gewährleistet. Durch i
dieses System wird in anderen Wot*
ten die in Frankreich und den meistens
europäischen Staaten herrschende Re.-^
gel. daß dte Majorität dominirt, ab
peschafft. In Frankreich namentlich
wird das gegenwärtige System derEr
wäblung der Mitglieder der Deputir-!
tenkammer. in deren Händen die poll-1
tische Gewalt und Macht tonzentrit
sind, sehr scharf kritiftrt, weil in klei
nen Distrikten sehr vielfach die Majo
änderung eingeleitet.
N a a e i fii Frauen
v e o e n
DaS Abgeordnetenhaus des Reichs
rathd hat sich mit allem Ernst der Er
lediaung sozialpolitischer Aufgaben
gewidmet. Es ift «in« entschieden grö
ßere Arbeitslust vorhanden. Das Ge
fühl der Verantwortung vertieft sich,
sodaß auf eine schnellere Erledigung
der aufgehäuften Arbeit ,-u hoffen ist.
In der letzten Sitzunp nahm da5
Abgeordnetenhaus fast einstimmig eine
Gese^vorlage an, welche die Nachtar
beit für Frauen in indu''ri«llen Un-.
ternehmungen verbietet.
i W i w e e i i e
18b.-{ geworbenen großen Dicyte.-,
Sterben,
ertrankt
Friedrich Hebbel, liegt im
Seit Monaten ist sie schwer
an's Bett gefesselt. Die sie behandeln
den Aerzte sind voll Bewunderung Zxt
der 93 Jahre alten Greisin innewoh-1
nenden Lebenskraft. Nun aber ist die!
V e e i n e
o a. 5. Juni. Noch einigen
biet verlebten schönen und inhaltsrei
mehr! ch^n Tagen haben die Mitglieder der
deutsch ameritanischen Kriegervereine
Welche Resultate mit dem belgischen sich heute von Roßla verafrfchirbe: und
System erzielt werden, erhellt so
rechts
durch basWablergebniß in Antwerpen,' nach Hagen Westfalen fortgesetzt.
roo dreizehn Deputirte zu erwählen Der Aufenthalt in Roßla war ein so
I waren. Die Katholiken gaben dort, genußreicher und überstieg die nach
82.875 Stimmen ab, die Liberalen tern Reiseprogramm Mean geknüpften
j^jo.541 und die Sozialisten 16.722. Erwartungen so bedu:end, daß die
I Unter den Bestimmungen ber Majori-! Krieger bündler einen bilden Tag über!
tätsreqei würden die Katholiken die! die festgesetzte Zeit zuaegeben haben.'
sämmtlichen Sitze erobert haben, wäh- Die Abfahrt war auf 7 Uhr 34 Mi nu
tend laut den Bestimmungen des Sy-
Vi ::t :er emiteti ,jeier vu? ve.:
Kyffhäuser harrte der Krieger eine
wieihe freildigerUeberraschungen. Fürst
Jost Christian zu Stolbera-Roßla, re
gierender Gras zu Stollberg, über
eichte ihnen ein prächtig gesticktes Fah
nenband und außerdem dedizirte ihnen
der Sächsische Militär Vereins-Ver
band eine Banner Schleife und einen
Fahnen Nagel.
Am Abend des ersten Tages fand ein
Kommers statt, welchem auch Fürst
Stollberg beiwohnte. Der 23 Jahre
alte Fürst, welcher Leutnant im preu
ßischen Regiment Gardes du Corps
ist, begrüßte die Kameraden aus Ame
rifa noch einmal mit herzlichen War
ten.
In Roßla hatten die Amerikaner
zum Dank für die gastliche Aufnahme
eine Ueberraschung für die Stadt vor
bereitet. Sie hatten im Kyffhäuser
Hotel einen glänzenden Ball arrangirt.
bei dem sie die Rolle der Gaste mit
der der Gastgeber vertauschten. Die
Honoratioren der Stadt und die Ka
mera^en aus der Umgegend waren die
Gäste. Bii patriotischen Reden, wür
zigem Trunk und fröhlichem Tanz
blieb Alles bis lange nach Mitternacht
beieinander.
i e U n e s u u n e e n
S w e s e a n i a
a i *, 5. Juni. Die Untersu
chung gegen die wegen zahlreicher
Schwindeleien verhaftete Wohlthäterin
und Spekulantin Schwester Candida
ha: bereite schwer belastendes Beweis
material ergeben, aber die fromme Da
me sieht ihrem Prozeß mit großer Ge
mütsruhe entgegen. An Freunden,
die warm für sie eintreten, fehlt es ihr
Nickt.
jfr
Frau Hebbel, eine geborene Eng
Haus aus Braunschweig, war fte auf welchem Wege weiß man
sptelenn. als Ne in der zweiten Halft«:
der vierziger^Jahre dem echopjec oer Aristokratie zu sehen und von da an
Judith", „Marta Magdalena
un^!
Maria Magdalena" und
der „Nibelungen" & Hand zum Le
bensbunde reichte.
i e e u s a n e i s e e
e u s A K i e e
ihre Deutschlandreue über Schwerte
Der Empfang in i'to^la war ein
großartiger. Dal Harzstädtchen Hatte
Festschmuck angelegt, ur.b mit fliegen^
den Fahnen und klingendem Spiel
wurden die Amerikaner vom Bahnhof
abgeholt.
Die Fahrt nach dem Kyffhäuser
Begleitung ber Mngli?der der lokalen
Kriegercerein« war prachtig. Sie galt
vor allem dem Besuch er sagenumwo
benen Burg Kyffhau'k i mit dem Mo
numental Denkmal Kaiser Slilnelnis
!., in dessen Rundboa?n Nische sich
z die von Geiger aus 2:etn gemeißelte
I
Figur Kaiser Barbai 'ssas befindet,
lias von den deutschen Kriegerverei
nen errichtete, von Bnü'.o Schmitz :nt-
i
wotfene Denkmal bat
Durch die nun glücklich beendigte
Bosnien-Reife des Kaiser sFranz Jo-! Denkmals ist.
fef ist das Prestige Oesterreichs im In weihevoller Stimmung betraten
Lsten gewaltig erhöht worden. Selbst die 5trieger die Staue. Unter ein
englische Zeitungen geben zu. daß die! druck?rollen Ansprachen wurden vor
österreichische Stellung auf dem Bai-, dem Tentmal rie Fahnen gesenkt und
tan nun für Jahrzehnte unerschütter« an dem Standbild des zroyen Kaisers
lich ist. ftti Zubel, der 6m Hiftsch«! [ii» Ibtutz niedergelegt.
v':-
für
insofern eine erhöhte Bedeutung als
die Hauptaufgabe hes Knffbaufer
Bundes der deutsch:". Kriegetvereine
die Verwaltung lind Pflege dieses
m. 0.V
Ein reicher Mann hat ihr -j'X),-
theilt und ihr aufrichtige Sympathie
ten büran
in der nur Dirnen und ihre Zuhälter
An, Dienstag
Wird das neue Bundes-Appel
lationsgcricht in Zvllsragcn
seine Thätigkeit be
ginnen.
Pröli'hent (Inff i(t am Sonnfat] Jtöcnb
mteöer in Uiaf(jinn(on eintjclrofTni.
H. M. Hanna schenkt der Westen»
Reserve Universität in Ohio
Ein japanischer Prinz wird während
der Woche in der Bundeshaupt
stadt weilen.
Was Kanzler Day von der Syracuse
Universität über das Automobil
denkt.
Bei einem Eisenbahnunsall in Ala
bama werden 36 Personen
verletzt.
Mayor Seidel von Milwaukee ein Be
fürworter des Monopols.
a n e u e u n e s Z o l
A e a i o n s e i
W a s i n o n 5 u n i
Am Dienstag wird das neue Bundes
Apellllations Gericht in Zollsragen
in Thätigkeit treten und soweit stehen
dieses Ge-
auf dem Gericktskalender
üm
(»00 Francs angeboten, eine Näherin Verhandlung bereit sind. Die Ridi
sandte als Scherflein ihre Ersparnisse! welche diesen Gerichtshof bilden,
*n
von 50 Francs. i sind Vorsitzender Richter Robert M.
"freute sich mcht nur M^tgomery von Michigan. W. H.
de- Wohlwollens des früheren Prass- £,unf
Kreu der Ehrenlegion verlieh, sie ver- Vermont und Marion D-e Vries von
kehrte auch schon zur Zeit Felix FaureS California. Die Gerichtssitzungen
ini Elriee und wurde von der Gattin in einem Officeaedäude abge
dts Präsidenten angelegentlich empfoh- [ten werden, wo für dasGericht drei
len. ^ogar TÜaldeck Rousseau soll i (jtotfwerke gemietbet worden sind. Die
ber intelligenten Frau lernen Rath cv ^äae
fest, daß nt das Opfer ihres
fanatischen ffiobltbatigkcitstriebes ge- überwiesen worden. Meist handelt es
worden ist. Sie ist 61 Jahre alt und
reit kam sie arm und eristenzlos mit
vier Genossinnen nach Paris. Hier
stieg sie in einer kleinen Herberge ab,
JnfauÖ Cetcflrapfj
o n S e k e a i n e
s u s e n i
o a n O e o n 5 u n i
Während seine Resignation alsSpezial
agent des Generai Landamts nach
Washington unterwegs war, wurde
Horace T. Jones auf Befehl des Sekre
tärs Ballmger auf unbestimmte Zeit
vom Dienste suspendirt.
Jone» war ein Zeuge gegen Ballin
ger und für Louis R. Gavis in der
Pinchot Ballinger Untersuchung.
e k a n n e S i s e e
u n K o o n i s
ge st o e n.
N e w N o k 5 u n i S e a n
Ban Renßaler Ford, ein namhafter
Schriftsteller, Redakteur, Komponist
nndrtttfer. deiSvroß einer a
Kreits 225 Fälle, von denen 108
6on
ßon
fltf) um
beißt mit ihrem bürgerlichen Namen ^arih, aber in einigen Fällen wird
Jeanne Faultier. Vor mnfzehnJah-,
QU
aU @aft in btn 3aIong 6cr
erlangte sie, von den radikalen Politi
kern geschätzt und empfohlen, ohne
Iren
Fa­
milien im Staate, ist am Sonntag im
Alter von 74 Jahren hier gestorben.
Ford stand lange Jahre in Diensten
des Methodist Book Concern und war
Hilfs-Rtdakteur der „Methodist Re
view". Er war der Komponist ver
schiedener Lieber, die während des
Bürgerkrieges von den Soldaten der
llnionsarmee gelungen würben. An
näheren Angehörigen hinterläßt er die
Wittwe, zwei Töchter und einen
Sohü.
roelcbt 3UT
breitet
entgegengebracht baten. len des Landes. Es sind Prozesse, die
Ueber die Persönlichteil der Schwe- ptt Bundesregierung oder vonJm
ner Candida gehen-noch immer bieAn- anhängig gemacht worben
ftchten auseinander. Die Einen nen- roaten
Bestimmungen des Dinglev-
Weiteres Millionen für ihre Stiftun- daß es mehr und mehr fraglich wird.
gCn_ ob da- Automobil ein Fluch oder Se
er Klerus will von der Gestürzten
nichts wissen. Die Zeitung .La Croir"
sagt, an Schwester Candida sei nur
das Gewand religiös gewesen. Sie
habe keinem Orden angehört. Tat
sache ist jedoch, daß sie, ehe sie ihren ei
genen «von der Kirche übrigens nicht
anerkannten) Orden der Schwestern! Handwerter. Clerks und Geschäfts
von CrmeWon gründete, dem Orden der leute", sagte er, „welche ihr Kapital
heiligen Anna von Feugerolles ange- dringend benöthigen, nehmen zu Tau
hörte, in dem sie es schon zum Range! senden eine Hypothek aus ihr Haus
einer Oberin des 5ospizes von Valence i auf und verlieren sehr häufig ihre
d'Agen gebracht hatte.
WWWWWPWWWMWffffWWWWWMW»M»WM^WWMWWWMWW«WM^«WM7MWM-MWH
Entscheidung unter-
^„den, stammen aus allenThei-
roenn jjc
nen He eine verschlagene Intrigantin. of General Appraisers unbefrie
die sogar zu drohen wußte, wenn sie Qtgen^ erschien. Aus den betreffenden
ihre Zwecke nicht erreichte, Andere Hal-
licf)fn
Abschätzung des
P^zesse dem neuen Gerichtshöfe
Gesetzes verlangt. Der Gerichtshof iDieJonesDryGoodsCo.
wird aller Wahrscheinlichkeit nach bis
Ende Juni in Sitzung sein und sich
bann
verkehrten. Einige Monate später war tageri
^s September oder Oktober ver
-s e o n
5. Juni.
James R. Tay, Kanzler der Univr
sität von Syracuse, ist der Ansicht.
gen für das Land ist. Der Herr
Kanzler sprach am Sonntag zu ber
Graduanden Klasse der Universität
über Aufopferung und Entsagung und
wählte das Automobil als Illustra
tion eines Luxusartikels, dessen man
leider nur zu oft nicht entsagt. „Junge
Der Fehler, sich nichts versagen zu
können, trägt nach Kanzler Dan daran
bie Schuld, baß die Zahl ber Htira
then mehr und mehr abnimmt.
y o Ve .1,.
W a s i n o n 5 Juni.
Einen gesellschaftlichen sowie politi
schen Charakter wird der in dieserWo
che hier bevorstehende Besuch des Prin
zeit Fufhimt No Miya. des Vetters» des
Kaisers von Japan nebst &aU
tin und zahlreichem Gefolge. Die
Herrschaften befinden sich auf einer
Reise um die Welt. Prinz Fushimi ist
einer der höchsten Offiziere in der ja
panischen Marine und hat sich im ruf
sisch-japanischen Kriege sehr ausge
zeichnet. Während feines hiesigen Auf
enthalts wird er die Marine-Geschütz
fcibrik besichtigen. Zu Ehren der ho
hen Gäste finden eine ganze Reihe ge
sellschaftlicher Veranstaltungen statt.
Der Prinz wird der Gast des Präsi
denten bei einem Diner fein und Se
kretär Knox wird ihm zu Ehren einen
Empfang veranstalten, während
gelegentlich eines Diners beim ja
panischen Botschafter der Prinz Gele
genheit erhalten wird, die Mitglieder
des diplomatischen Korps kennen zu
fernen. Außerdem wird der Prinz
auch nach Mt. Vernon reisen und das
Grab Washington's in Augenschein
zu nehmen.
o e z i a e $
e v e a n 5
si dent Thwing von der
fers* Universität, wird
bekannt geben, daß die Universität eine
Schenkung im Betrage von $250,000
von H. M. Hanna angenommen hat
und daß diese Summe für das medizi
nische Departement verwendet
werden wird. Diese Schen
kung wird einen 2
heil des
neuen Erhaltunassonvs bilden, für
den msgesammt $1,000,000 aufge
bracht werden sollen. Herr Hanna hat
bereits bei früheren Gelegenheiten der
Stellungen, um diesem Vergnügen
fröhnen zu können."
„Es heißt, daß 500 Millionen Dol
lars im Automobilgeschäft angelegt
find und dieses enorme Kapital ist
nicht produktiv. Es bedeutet 90 Pro- ändern, Zahlungsurtheile zu erlangen
fortgeworfenen Geldes und fort- ,,„s ^'nt*rM"i»n *rr nnhtrtn
zent ...
geworfener Zeit. Ich weiß, daß meine
Behauptung scharf tritnirt werden
wird als ein Angriff auf eine groß*
Industrie, aber ich spreche jiur von
dem Mißbrauch einer guten Sacke."
I s o n o o e
i a o I I I 5 u n E i
Sei
bei. ber sozialistische Mayor von
Milwaukee, erklärte am Sonntag, als
er hier als Gast der Vereinigung der
hiesigen Dänen bei einer Gedenkfeier
weilte, daß Monopole Arbeitersparnisse
bewirkten und daher absolut notwen
dig seien. Er fügte jedoch hinzu, daß
alle Monopole auf das Strikteste gere»
gelt sein sollten.
o e n s w e e E n i e i
s u n
i i n a A a 5 u n i
Ter Southwestern Limited des Frisco
Systems entgleiste Sonntag Nachmit
tag in Walker County, etwa 60 Meilen
von hier und bei dem Unfall wurden
e s e n
Juni. Prä
Western Re
am Montag
Universität namhafte Zusendungen ge
macht. Er bestritt die Kosten für die
Errichtung der Lehrstühle für Anato
mie und Mikroskopie und hat außer
dem mit Col. Oliver Payne zusam
men ein Laboratorium für experimen
telle Medizin erbaut und ausgestattet.
Außerdem stiftete er auch noch ein GR»
pendium.
s i e n a w i e e a
I e i
W a s i n o n 5 u n i
Präsident Taft traf am Sonntag
Abend kurz vor neun Uhr wieder in
Washington ein und fuhr vom Bahn
bof direkt nach dem üöeitien Hause. Er
erklärte, daß er am Sonntag Abend
für Niemand zu sprechen sein würde.
Den Präsidenten begleiteten Senator
Burrows, Hilfs Schatzamtssekretär
Hilles und Charles D. Norton, der
am Montag sein Amt als Sekretär bei
Präsidenten antritt.
i n
1
K a n a s i y o 5 u n i
Für die Jones Dry Goods Company,
eins der größten Departementsge
I fchäfte in diesem Theil des Westens,
sind vom Bundesgericht Masseverwal
ter ernannt worden.
Die Parnven der Firma werben auf
i $1,600,000 angegeben und die Aktiven
aus mehr a 1- $2,WO,000. Henry L.
Root und Charles Campbell, von hier.
I die vom Richter Philips im Der. St.
Distriktgericht zu Masseverwaltern er
nannt wurden, stellten $400.000
I Bürgschaft. Sie erklärten am Abend,
daß'die Firma solvent fei und das
I Geschäft ohne Unterbrechung weiterge
führt werden würde.
Der Schritt wurde aus Deranlas
I sung von Hollingshead and Campbell,
Noten Makler in New Dort, gethan,
die zwei Noten der Firma im Betrage
von j? $5000 im Besitz haben. In ihrer
Petition gaben sie an. daß die Ernen
nung von Masseverwaltern wünschens
Werth sei. um tleine Gläubiger zu ver-
und damit bie Interessen der anderen
Gläubiger zu gefährden.
Die Kompagnie soll große Summen
für Grundeigentum und andere
Zwecke ausgegeben Haben. Summen bie
von Rechtswegen in ba» Geschäft Hät
ten gesteckt werden sollen. Als unmit
telbare Ursache für bie Ernennung bes
Masseverwalters wirb das ungünstige
Frühjahrswetter atrgeae-ben, das
schlechte Geschäfte zur ^yolge hatte und
es unmöglich machte, die fällig werden
den Noten aufzunehmen, wofür unge
fähr $75,100 wöchentlich nöthig waren.
Die hauptsächlichsten Gläubiger be
finden sich in St. Louis, Chicago,
Philadelphia und New Uork.
K e i n e e i U n u e n
N a n k i n i n a 5
Troydem bor kurzem Drohungen
laut wurden, daß am Sonntag, dem
Tage, an welchem die Ausstellung er
öffnet würde, ein Aufstand in Szene
gesetzt werden sollte, wurde cmiSortn
tag das Festprogramm ohne iede
Störung durchgeführt. (ibtneufche
i Shuirleute, die vor einigen Tagen aus
Furcht vor etwaigen Unruhen die
I etabt verließen, kehren nnc&er zu-
36 Personen mehr oder minder schwer i rück. Man hält fcts Lage nicht fue
^dadvlllich.
4k

AlTrrfei beanrnlitflrnhc ^rüchl? über
die Xraa&ljeil ties Kaisers habea
stch afs anbegrütibet ccBiffeR.
Großer Defrandationsprozetz be»
It»«t i« de« nächste» Xe§e*
in Berlin.
Hebbel liegt im Svter
e n
Frau CffrMm Hebbel, die Wr an
sässige Wittwe des am 13. December
ten früh festgelegt, doc erst der Nach-
die Krieger
denten Emile Loubet. ber ihr das:
Montana. James F. Smith
(jaItfornia, Orion M. Barber von
Auslegung des Payne Aldrich
K a n z e 3 a n 5
Syracuse, N. A.,
K a n a s i y i n i n a
z i e 1 e n S w i e i
e i e n

xml | txt