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Tägliches Cincinnatier volksblatt. [volume] (Cincinnati [Ohio]) 1885-1919, June 30, 1910, Image 1

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mit Ctmtagl»
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74. Fahrgang.
Wetterbericht.
Pennsylvanien: Schönes Wetter und
Migende Temperatur am Donnrtftag
UiVb
Freitag. Veränderliche Winde.
tu
Ausland-Telegraph
Ire Cnflfrfjiff „Drnlfrtjfitnfl"
da voWuiliges ffiiatt
SS kann
nicht
rekonftrvirt
werden.
Und nur das Material kau« wie
let »erwendet werde«.
Me fledjt „Ufrleer", dem Kaiser ge*
tlrig, in Xiel siegreich.
BNttgert d»rch ritte femfaHmeic
Tragödie in Aufregung versetzt.
Hr. Obrist, der berühmte 9R*fifbsref
tor,
Mich He H»s Cpemfäntim« Süma
Sutter zusammen erfchofltn
aufgefunden.
Ms handelt sich wahrscheinlich S» ei*
MB Mord nud 2eUftmofk
Eine ruffische Fürstin «ls Diebin
entlarvt.
,"29,54®
verurtheilt.
O s n a k 2 9 u n i a
lepptlin, enttäuscht, aber nickt entmu
tigt. tarn am Mittwoch hierher, um
die Rettung des im Teutoburger Wald
beschädigt liegenden Passagierdampfers
Leutschland" zu überwachen, das viel
-cht nicht verunglückt wäre, wenn seine
Mndigt Hand es selbst geführt hätte.
2tr Gras, de? am Freitag 72 Jahre
„flt wird, hat sich verpflichtet in der
Nächsten Zukunft einen Flug von Fried
richshasen nach Wien zu machen und
seine Erfindung dem Kaiser Franz Jo
seph zu zeigen, und er ist entschlossen
||in Versprechen zu halten.
Die Ausnckten auf eine baldige Wie
Herausnahme des Passagietdienstes sind
aber nick: die besten. Die Luftschiff
Kompagnie hat angekündigt, daß in
Folge des Unfalles die Passagier-Er
lnrsionen mehrere Monate lang einge
stellt werden müßten, daß der Passa
Aervetkehr aber sobald als möglich
wieder hergestellt werden würde.
Es hat sich am Mittwoch herausge
Gellt, daß das Luftschiff ganz aus
«nandergenommen werden muß und es
Wurde sofort damit begonnen. Man
hofft, daß die verschiedenen Theile schon
am Donnerstag Morgen nach Fried
Djchsbafen unterwegs sein werden.
Während der Wacht wurde das Luft
?iff von 200 Soldaten bewacht und
solcher Weise befestigt, daß es nicht
tzpm Sturm fortgerissen werden konn
te. Graf Zeppelin hat angekündigt,
daß er das Luftschiff, wenn es feine
ochste Fahrt macht, wieder selbst
werde.
Tie letzte Nachricht von dem Schau
Matz des Unglücksfalles lautet, daß das
Luftschiff ein vollständiges Wrack ist.
Es wird kein Versuch gemacht werden
tfc zu retonstruiren, aber alle unver
sthrten 2heilt werven bet de? Konstruk
tion eines neuen Luftschiffes verwen
Set werden. Tie Motoren wie auch oie
Vertikalen Steuerruder find nicht be-
!euern
e i s u i e e s
i e e e a n k
u e u e s e
r# die Grenze ge
e
Als Mitschuldiger des Friedbetger
Attentäters
imb Bankräubers Winges
Mt nunmehr ber zwanzig Jahre alte
Aachbecker Werner
ermittelt worden.
Dieser Hut sich jeboch vorläufig in Si
cherheit gebracht. Von ber Be hör be ist
festgestellt worden, baß sich Werner
fiber die Grenze geflüchtet hat. Es
Derben alle Hebel in Bewegung gesetzt,
tzm seinen gegenwärtigen Aufenthalts
Drt ausfindig zu machen.
i n e u s e z u O e r
i a z e i s e n A
e e e n a n n
$ Eine große Auszeichnung ist dem
General-Oberarzt Dr. VoUbrecht von
der 37. Division in Alienstein. Ost
ßreußen, zutheil geworden. Der
»amhafte Mediziner ist als Oberarzt
der türkischen Armee berufen worden
und wird den Posten in Wilde ante
fcfe
-if'
r'
i(. ||||i! lr
.||||jt
n^
Dr. Obrist und Anna Sut
e e s o s s e n a u e
a n e n
f1t 11 $ a r1, 20. Inn! One
Sensation ersten Ranges verursacht«
am Mittwoch Morgen die Nachricht,
daß Tr. Aloys Obrist, der berühmte
Musikdirektor, und die Hof-Opernfän
gerin Anna Sutter zusammen tobt
aufgefunden worden seien. Beide wa
ren erschossen und allem Anschein nach
hatte «ine der beiden Personen die an
dere getödtet und dann Selbstmord be
gangen.
Dr. Obrist tmitb im Jahre 1867
zu San Reno in Italien geboten. Seine
Mutter war eine Schottländerin und
er selbst stammte aus einer prominen
ten Schweizerfamilie, die seit 000 Jah
ren in der Nähe von Zürich ansässig ist.
Er war fett Dem Jahre 1.875 in Wei
mar ansässig, wo er feit vielen Jahren
die Villa Aliza bewohnte. Er war ein
Direktor des Liszt Museums und in
den Jahren 1907 und 1908 Leiter der
hiesigen Hofoper. Er hat mehrere mu
sikalische Werke geschrieben und er galt
als vorzügliche Autorität in der Mu
fik-Literatur,
Ein gewisses geheimnisvolles Dun
kel umgiebt Die Affäre, es scheint aber
kaum einem Zweifel zu unterliegen, daß
die beiden Leute von einer Hand ge
tobtet wurden. Ob Dr. Obrist aber
die 2hat verübt hat oder Frl. Sutter
konnte soweit noch nicht genau festge
stellt werden.
e z o o n A e n o n
London, 29. Juni. Prinz Fer
dinand von Frankreich. Herzog von
Aleneon, ein Enkel des verstorbenen
Königs Louis Philippe von Frankreich,
ist hier im Alter von GO Jahren gestor
ben. Er war mt der Herzogin Sophie
von Bayern vermählt, die bei dem
Bazar-Brand in Paris, 4 Mai
1897, ums Leben kam.
E i n e i e i s e s i n
St. Petersburg, 29. Juni.—
De? Rücktritt der Fürstin Lobunow
Rostowska vom Präsidium der Rothe
Kreuz-Gesellschaft erregt hier nachhal
tiges Aufsehen. Es heißt, daß bit
Fürstin, bit auf sehr großem Fuße
lebte, in geschicktester Weise die Öf
fentlichkeit für die Gesellschaft in An
irtnTzr
em Zehntel der einlaufenden Gelder
der Gesellschaft, den Rest ihrer eigenen
Kasse zuzuführen.
Die Fürstin ist nicht, wie eS zuerst
hieß, verwittwet. Ihr Gatte lebt noch,
ist aber ein hochgradig nervöser und
eraltirier Herr, der sich in den letzten
Jahren ganz aus der Öffentlichkeit
zurückgezogen hat. Das Verschulden
an den Unterschlagungen trifft also
jedenfalls nur seine Frau.
Die Fürstin war vor ihrer Verhei
rathung Chansonette in einem Buda
pester Variete, wo sie unter dem Na
men Colalti auftrat. Als de? Fürst
stowsky mar vom Haufe aus enorm
reich gewesen, hatte aber in einer seht
stürmischen Jugend sein ganzes Ver
mögen verpraßt. Als im Jahre 189G
sein Onkel, der ehemalige Minister des
zusuchen, die ihnen nicht verweigert
werden darf.
So hatte der Staatsrath, die oberste
Instanz für Verwaltungsmaßnahmen,
dem Pariser Polizeiprcifekten letzthin
einen ausdrücklichen Tadel ertheilt,
weil er zwei dieser Leute zurückgewie
sen hatte. Der eine war ein zu zwei
Monaten Gefängniß verurtheilter
Dieb, der andere ein Mann, der wegen
Gewaltthätigteit gegen Schutzleute zu
einem Jahre Gefängniß verurtheilt
worden war.
Die ehrlichen Pariser Schutzleute U
gen entschieden Verwahrung gegen das
Eindringen derartigerElemente in ihre
Mitte ein, und patriotische Blätter,
wie das „Echo de Paris", fragen, wo
hin es mit der Ehre der Polizei und
mit der Sicherheit der Pariser Bevöl
kerung kommen solle, wenn notorische
Apachen nach und nach mit der Über
wachung der Straßen betraut werden
sollten. Tie Zeitungen drücken auch
die Hoffnung aus, daß es dem Ge
meinberathe gelingen werde, diesem
Unwesen zu steuern und die Ausmerk
samkeit des Parlaments auf jenes un
heilvolle Gesetz zu lenken, das baldigst
beseitigt werden müsse.
i e u n a i s e o n e e
Commission bei Pariser Gemeinde- ron innerhalb von acht Tagen ber
raths. der die Bearbeitung des Polizei
budgets obliegt, hat ihren Berichtet
stattet beauftragt, eine Frage an den
Polizeiprcifekten Lettin? darüber zu
richten, ob es wahr fei, daß die Polizei
gezwungen fei, alljährlich notorische Kompagnie ben Antauf gewisser Kup
Apachen in ihre Reihen aufzunehmen,
Die Blätter haben 'Nachfrage ange
stellt, unb es hat sich die vollkommene
Richtigkeit dieser schweren Anklagt er
geben.
Das Gesetz vom Zah« 1901 be
stimmt nämlich, daß alle öffentlichen
Dienstzweige, also auch die Polizeibi
teffion, jährlich einen gewissen Pro
zentsatz zur Entlassung gelangtnber
ausgedienter llnteroffiziert anzustellen
haben. Da andererseits aber Apachen
Diebe und anbete» Gesindel feit einer
Reihe von Jahren nicht mehr den nach der Auflösung der Kompagnie sich
Strasabtheilungen Algeriens übetwie- Kapital in den Ver. Staaten verschafft
sen. sondern der regulären Armee zu- habe, mit dem die Minen in Betrieb er
qetheilt werben, so benutzen biefe Ele^j Halten würben under unter anderen
it ntente diesen Umstand, um zu tapituli» Robert E. Town- für die Minen in-
Iren und dann nach Beendigung ihrer! teressirt Habe. Herr Townt otgantsirit
»Dienstzeit eine Eiviloersorgung nach»|die Tezuitlan Copper Company, die
's
s ch a k ri i s i t.
u a e st. 29. Juni Die der
Regierung feindlichen Blätter üben an
der Thronrede, mit welcher König
Franz Joseph, wie gemeldet, den
Reichstag eröffnet hat, die denkbar
schärfste Kritik. Das von der Krone
verkündete Programm wird glatt ab
gelehnt. Die oppositionellen Zeitun
gen kündigen einen Kampf auf's Mes
set an, wenn die Heeres-Reform vor
der Wahl Reform durchgeführt wird,
wie es im Plan ber Regierung steht.
Somit bürsten im Parlament sofort
die heftigsten Debatten vor sich gehen.
Die Blätter spiegeln nur die Stim
mung wieber. welche namentlich in ben
Reihen ber Anhänger von Kossuth UND
Justh vorherrscht, Die voller Hoffnung
sind, daß sie in absehbarer Zeit wieber
ans Ruder gelangen. Auch auf Sei
ten der Regierung macht man sich auf
die stürmischsten Vorgänge im Abge
ordnetenhause gefaßt und richtet sich
darauf ein. Vielfach wird die Be
fürchtung ausgesprochen, daß sich die
«U»- I" WT .«.
ten Tagung bes Parlaments votka
men, in Bälde wiederholen werden.
V o n e K i e e e a a
K i e 2 8 u n i i e a e s
Kaisers Wilhelm, „Meteor" ging am
Mittwoch aus dem Handicap-Rennen
von Eckernförde bis Kiel, eine Strecke
von 45 Meilen, als Sieger hervor.
Tie „Germania". Eigenthum des
Herrn Krupp von Bohlen und Halbach
kam als zweite die „Hamburg" von de?
norddeutschen Regatta Verein kam als
dritte und die ameritan. Schonerjacht
.Westward", Eigenthum von Alexan-
fte ehelichte, zerfiel er vollständig mit' der S. Cochran von New Aork. als
feiner Familie. Fürst Lobanow-Ro- letzte am Ziel an.
V o i i s e n a k a e n
o n o n 2 9 u n i E i n e K o n
ferenz, die zwischen der Regierung und
der Opposition mit Bezug auf die
Vetogewalt des Oberhauses stattgefuw
Aeußern und langjährige Botschafter den. hat zu keinem Resultat geführt,
in Wien, als Junggeselle ohne Testa- ^1, erwartet, baß ber Premier As
ment auf der Fahrt von Wien nach
qujtf) am
Kiew starb, erbten Fürst unb Fürstin! kündigen wirb, daß es nicht möglich
Lobanow die Hälfte seines bescheidenen
Vermögens, das kaum eine Million
Kronen betrug.
Trotz ihrer etwas ominösen Bergan
genheit verstand es die Fürstin, die
noch immer eine exquisite Schönheit
sein soll, sich eine glänzende gesell
schaftliche Stellung zu erwerben und
Präsidentin der vornehmen Rothe
Kreuz-Gesellschaft zu werden. Diese
Stellung hat sie nun während vieler
Jahre benützt, um den Aufwand trei
ben zu können, den ihr die mißlichen
VermögenSverhLltnisse nicht gestatte
ten.
A a e n i a i s e o i
z e i ch t.
a i 2 9 u n i i e z w e i e
Donnerstag imllnierhaus an.
gewesen sei. in der Konferenz zu einer
Einigung zu kommen, unb es bähe?
nöthig sein werbe das Parlament zu
einer Herbst-Session einzuberufen, in
ber die Beziehungen zwischen den bei
den Hausern tqmitip geregelt werden
sollten.
E i n e i e s e n a u n e i u
N i e e a
e i k o 2 9 Juni. Das zweite
Eivilgericht in Meriko hat am Mitt
woch eine Entscheidung zu Gunsten der
Mexican Mine Development Company
gegen den Präsidenten George D.^öar
ron abgegeben, dem anbefohlen wird,
der Kompagnie $11,529,542 auszube
zahlen.
Unter der Entscheidung muß Bar-
Kompagnie $8,324,839 in Gold aus
bezahlen und die Zinsen für diese
Summe vom 2. Dezember 1903 an,
wie auch die Gerichtskosten.
Die Klageschrift gab an. daß die
ferminen in der Nähe von Tezuitlan
im Staate Puebla autorisirt hatte. Tic
Kläger erklären dann, baß Barron b'.e
Minen mit bem Gelb ber Kompagnie
gekauft, aber die Besitztitel auf feinen
Namen habe eintragen lassen. Bald
darauf habe er eine Versammlung ein
berufen, in welcher die Mining Deve
lopment Company of Mexiko in unge
seylicher Weise aufgelöst wurde. Die
Folge war, da*: die Minen im persön
lichen Besitz Barron's bleiben.
Es wird ferner erklärt, baß Barron
Herausgegeben von der Cmcinnati Aolksblatt Compagnie. 637 Vine Ttraße, zwischen 6. und 7. Straße, neben der öffentl. Bibliothek.
Preis 2 Feilt?. No. 15.1
Cincinnati, Donnerstag, den Ztt. Juni 1910.
angeblich Barton ausgetauft und seit
dem die Minen in Betrieb erhalten ha
ben soll.
AllemAnschein nach wird dieTowne
sche Gruppe von Minen besstzern jetzt
in langwierige Prozesse verwickelt wer
den.
Dem Anwalt des Klägers wurde
vom Gericht als Gebiib? eine Summe
von $2,305.000 zugesprochen. Es soll
dies die größte Advoka:?ngebühr sein,
die jemals in Mexiko bewilligt worden
ist.
Jnfanft£efcgrflj}fj
Dr. Hyde erhält keinen
n e u e n o z e
K a n s a s i y o 2 9 Juni.
Dem Dr. B. C. Hyde, der am 16.
Mai schuldig befunden wurde, den
Col. Thos. H. Swop? ermordet zu
haben,ist amMittwochvon demProzeß
richtet Ralph S. Letfharo vom hiesigen
Kriminalgericht ein «euer Prozeß ver
weigert worden.
Der Anwalt des Dr. Hyde stellt so
fort einen Antrag auf Sistirung des
Urtheils und der Richer erklärte, daß
er am nächsten Dienst :.c Argumente
für und gegen das besuch anhören
wolle. Wenn diese Anqelegenheit in
nächster Woche erledigt ist, wird das
Gesuch um Erlaubnis, an das Su
Premgericht appelliren zu dürfen und
die Frage, ob Dr. Hl)Nr gegen Bürg
schaft auf freien Fui gesetzt werben
darf, in Anregung gedacht werden.
Frau Hyde saß neben ihrem Mann«
als der Richtet seine Entscheidung ver
las, die auf keine der beiden Personen
einen sichtlichen Eindruck zu machen
fchitn.
e u e o i i i o n
W a s i n o n 2'.). Juni. Kom
missär Cabell vom Binnensteuer-Bu
reau sanbte neulich 8 Agenten nach
Oklahoma, Tennessee v N.Carolina,
um bei ber Durchführung ber Gesetze
gegen verbotene DiftiLinien zu helfen.
Aus eingelaufenen ©ei chten geht her
vor, baß infolge ber k!alcn P^ohidi
tionsgefetze in jenen S aaten sich die
geheimen SchnapSbr nnereien er
schrecklich vermehrt haben. Die
Steuerbeamten sind verstärkt worden
und häufig Razzias oir „Mondschein"
Disttüericn ab.iebaltt.1 werben. In
den letzten 60 5a^cn allein sind 5
Agenten ober Gehilfen von gesetzlosen
Schnapsbrennern erschossen worden
S e n a o a n i e a e a s
v o S a e e
-Keine IfiiiiQimfl Der 3nri)
Welcher der Bestechung bei der
Erwählung des Senators
Lorimer angeklagt war.
Ter Staatsanwalt drückt fich in
scharfer Weise über die Jury
aus.
Erhält keinen neuen Prozeß bewilligt.
Ei» Wolkenbruch im Quellgebiet des
Licking Flusses in ttentncktz
Richtet nngehenren Schaden an Le
ben and Eigenthum an.
Soweit sechs Leichen gefunden, es
tort**# aber ganze Familien
vermißt.
5« Folge der Prohibition floriren
die Bllschbrennereien im Süden.
Konnten ni«Lt einige«.
Die beschworenen im \!te C^ieiö
Browne-Fall entlassen.
1
Lynchburg, Va., befinde:, hat am
Mittwoch abermals einen Schla^an
fall erlitten und die Aerz:e erklären,
daß diesmal eine Wiedergenesung aus
geschlossen sei. Er ist 67 Jzhre alt.
Senator Daniel ist am Aberrb um
zur Besinnung gekommen zu fein. Tie
Beerdigung wird am Freitag in Lynch
burg. Va.. stattfinden.
John Warwick Daniel wurde am 5.
September 1842 in Lynchbura geboren.
Er trat im Mai 1861 als Un:er-Leut
nant in die Stonewall Brigade der
Konioderirten Armee ein UND wurde
I später Major und Stabschef des Gene-
I verwundet und
wurde. Er studirte dann Jurisprudenz
und praktizirte zusammen mit seinem
i Vater, bis dieser im Iahte 1873 starb.
Franks, die Schwester des Selbstmor
ders, gerichtet war. Er sagte darin,
daß er außer feiner Farm bei Fort
Wayne in bortigen Banken $4000
liegen habe und sie von dem Gelbe des
set Gebrauch machen könne oll er.
war verkündet worden, baß die Jury
in dem Falle des der Bestechung ange
klagten Lee O'Neill Browne sich nicht
habe einigen können, als auch schon
anwalt wie folgt aus: „Dies ist der
schamloseste Fall von Jurybearbeitung.
welcher mit je vorgekommen ist. Es
i
scheint fast, als ob biefe Gerichtszim
mer extra dazu gemacht sind. Die Ge
fchworenen zu bearbeiten. Die
war von Anfang an „gepackt"
halb acht Uhr gestorben, ob.ne wieder Geschworenen, daß 8 von ihnen für
rals Jubal A. Early. Er diente in die- überführen. Diejenigen Geschworenen.
fer Eigenschaft, bis et im Mai 1864 welche für Freisprechung waren, er
dauemd verkrüppelt
Er diente in der Vitginiet Legislatur
als Repräsentant und Senator, war
Delegat at large auf ben Demokrati
schen National-Konventionen von
1880, 1888.1892 und 1896. Im Iah
te 1884 wu?de er in das nationale
Repräsentantenhaus gewählt unb 1887
als Nachfolget des verstorbenen Sena
tors Mahone in den Bundessenat. Er
wurde 1891,1897 und 1903 einstim
mig wiedergewählt.
o u n S e s o
i a o I s 2 9 u n i E i n
Mann der sich als Frank Thompson
regiftrirt hatte, hat am Mittwoch in
einem hiesigen Logithaus eine Frau!
unbekannten Namens erschossen und
bann Selbstmord begangen. Der
Mann hinterließ ein Schreiben in bem
et nur erklärte baß es ihm gelungen
sei aus feiner Begleiterin ein gutes
Mäbchen zu machen.
a y i y i 2 9 u n i
Henry Busking, ein 30 Iahte aller
Mann von Fort Wanne, Jnv.. wurde
am Mittwoch in der Saginaw Bay.
nahe dt? Winona Bucht in ein?m auf
ben Wellen treibenden Ruderboot
tobt aufgefunden. Er hatte sich er
schossen. Er near ein Geschäftsreisen
der und hinterließ einen an Otto
Poung & Co. in Chicago gerichteten
Brief. In diesem Brtef war ein ande
rer eingelegt, der an Frau Louise
waren, davongingen
Trotz der Behauptung mehrerer
ler Geschwindigkeit unter eine Gruppe
von 11 Zimmerleuten, welche mit der
Reparatur einer Brücke ber B. und O.
nörblich von ber Station Mount
Royal beschäftigt waren. Fünf der
Leute wurden getödtet und drei andere
schwer verletzt.
E i n k n e k e n s i n
e r.
N e w A o k, 29. Juni. Otto Ep
pets, ein 17 Jahre alter verhältnißmä
ßig kleiner Bursche mit scharfen Ge
sichtszügen, sprang am Mittwoch Nach,
mittag von dem mittleren Bogen der
Brooklyner Brücke, aus einer Höhe von
1.35 Fuß in den East River hinab, um
sich damit $250 in Saar und zwei neue
Anzüge zu verdienen und sich außerdem
solche Ehren zu verschaffen, wie sie et
wa die Welt für einen erfolgreichen
Brückenspringer übrig haben mag.
Der verstorbene Steve Brodie er
langte als Brückenspringer eine gewisse
Berühmtheit und war auf Grund der
selben im Stande, Jahre lang in er
folgreicher Weise eine Wirtschaft am
Broadway zu betreiben. Viele Leute
behaupten aber, daß Brodie niemals
den Beweis dafür erbracht babe, daß et
den Sprung wirklich gemacht. Mehrere
Se!bstmotdkandi.daten sind lebend aus
dem Fluß herausgefischt worden, nach
dem sie hinabgesprungen, aber Otto
Eppers ist der Erste, der in Gegenwart
von Zeugen und nach einem bestimmten
Plan den Sprung gemacht hat.
der Staatsanwalt Wayman die schwe
re Beschuldigung erhob, daß die den EastRioer springen werde, $250
bestochen worden. Den
Berichterstat-
tern gegenüber drückte sich der Staats-
Die ersten Worte Eppers, die er aus
sprach, nachdem er von der Mannschaft
eines vorbeifahrenden Schleppdam
pfers aufgefischt wurde, waren: „(See",
ich bin aber hart aufgeschlagen." Dann
verlangte er nach einer Cigarette.
Eppers ist der Sohn eines Lithogra
phen. Er wiegt ungefähr 110 Pfund
und et war der unoffizielle Meister
fchaftsfchwimmer ber East River Levee,
feitoern er in die Klasse der „großen
Jungen" gerechnet wurde. Vor Kur
zem erfuhr er. daß ein Brookinner
Kaufmann angekündigt Hatte, daß er
aus feinem Annoncen- Fonds dem Er
sten, ber von irgenb einer der Brücken
bezahlen würde. Otto kam dies gele-
gen. Er war schon einmal aus einer
Höhe von 100 Fuß ins Wasser ge
sprungen und die paar Fuß mehr ver
utsachten ihm nicht das geringste Be
denken.
Der Geschworene Spare war allen s Thatfächüch sind bie fämmtlichen East
andern übet. Es ist seltsam, daß! River Brücken gleich hoch. Di- Polizei
Leute, welche Tag um Tag, ja fast jebe gab aber zu gut Acht. Er hotte auch
Minute sich im Gerichlsgebäude' her-1 die Absicht, feinen Rock und seine Hofen
umgetrieben haben, erst in Gebäuden' auszuziehen, die er übe? der Badehose
jenseits der Straße von dem Ge-!trug. er hatte aber keine Zeit bazu.
schworenenzimmer entbeckt werben! Auch wollte er seine Stiefel ausziehen,
mußten unb Arm in Arm mit ben Ge- dies besorgte aber der Fluß für ihn.
fchworenen, welche für Freisprechung: Er wollte einen langen weiten Kopf
sprung machen, er sagte aber nachher,
daß er gleich angefangen Hab: sich ?.u
drehen und bann nicht mehr einhalten
schuldig waren, erklärte Herr Way
man, daß nur einer für Freisprech
ung gewesen. Er behauptete ferner,
daß von einem Hotel gegenüber dem
Jutnzimmet aus Signale mit den Ge- i habe. Er schwamm halb betäubt auf
fchworenen gewechselt wurden. „Einer, dem Wasser, als er aufgefischt wurde.
ber Geschworenen", fuhr er fort, sagte
mir. daß genug Beweismittel unter
I breitet worden feien, um 50 Mann zu
klärten kaltblütig, daß White. Becke
meyer und Link Lügner seien und
Die Jury war 115 Stunden in Be
rathung gewesen, oder volle 41 Stun-
£ne.m ^e
u
?orler
Spur davon. Wir waren eine lustige
Gesellschaft unb amüsirten uns präch
tig. Wir blieben alle bei unseren An
sichten. Es wurde zuweilen zwar et
was lebhaft, aber man tefpektitte das
Recht seine eigene Ansicht zu hegen."
Richter McSurely sagte, daß et
Mittwoch in nächster Woche einen An
trag auf einen neuen Prozeß hören
werde.
Lee O'Neill Browne, der Führer der
demokratischen Minderheit in der
Staatslegislatur, war angeklagt wor
den, dem Repräsentanten Charles A.
White $1000 dafür gezahlt zu haben,
daß er feine Stimme für Wm. Lori
mer als Bundesfenators-Kandidat ab
gab. White war d?r Hauptzeuge für
den Staat. Die Repräsentanten H.
I. Beckemeyer und Michael S. Link
bezeugten gleichfalls, daß sie je $1000
für ihre Stimme erhalten hätten.
U e a e n
a i o e
u n e ö e
29. Juni. Ein
Ouo hatte die Absicht, von ber neuen
Jurh I Manhattan Brücke herabzufpringen,
weil er glaubte, daß sie höhe? sei.
konnte.
Passagiere auf dem Fäh?boot, die
ihn fp?ingen sahen, sagten, daß er sich
wie ein Feuertao in der Lu?t gedreht
Nachdem er tüchtig abgerieben wor
den war unb sich ein paar Stunden in
einem Hotel ausgeruht hatte, war Ep
pers im Stande, im Polizeiaericht zu
erscheinen, wo er sofort wieder entlas
sen wurde, da Niemand beweisen konn
te, daß er die Absicht hatte, Selbstmord
überhaupt keine Beweise vorgelegen! zu begehen.
hätten. Nachbem drei Mann bekannt Eppers hofft ein hellet Stern in ir
habett, Bestechungen erhalten zu haben,: genb einem Dirne Museum zu wer
traten 4 Mann an jener Jury für! den.
Freisprechung. Wahrlich eine nette| A u s N i a a u a
Geschichte'
W a s i n o n 2 9 u n i i
Beamten im Staats-Departement sind
,. ,. sich übet die wirkliche Lage in Nicata-
ben langer, als je in der Gejchichte i gUa -im Unklaren. Während der ame
CEHtcago s. Vierundzwanzig Jbltmt- titanische Konsul in Bluefields am
rnungen fanden statt, wöbet 8 ©e- Montag einen Sieg Estrada's berich
fchworene fur schuldig und 4 fur
«ichtschuldig waren.
Einer derGeschworenen, welcher von
^tUagt wurde, ob eine ^affat meldete, daß die Irisurgenten Cobb'sche Votlage, mit Ihren Ameit
Prügelei unter den Geschworenen
un^ct
stattge,unden habe, meinte. „Keine provisorischen Präsibenten Mabriz bei
Pearl Lagoon schlugen und 150 der-
Konsul T'üffat lerichtet 15, daß
die Kanonenboote „Venus" unb „San
Jacinta", welche der Madriz Partei
gehören, am 18. Juni die offene Stadt
Prinzapulca beschossen. Die Stadt
hat keine Besatzung unb fremblänbifche
Interessen überwiegen. Soweit hat
keine auswärtige Regierung dagegen
protestirt, was sicherlich geschehen wä
re. wenn das Bombardement Schaben
angerichtet hätte.
Konsul Olivarez meldet noch aus
Managua, daß Madriz eine Zwangs
anleihe von 2,000,f00 Pesos ben Be
wohnern bes wcstiichenNicaragua auf
erlegt habe imb daß die Presse, welche
unter Zensur steht, mit ihren Angrif
Passozitrzug fuhr Mittwoch mit toi« fro auf die Der« Staaten fortfahre
tete. melbete ber amerikanische Vertre
ter in Managua Berichte Übet Siege Ihren Repräsentanten unterrichtet
der Madtiz'schen Truppen. Konsul worden. Ich bin der Ansicht, daß die
©encral Duron die Truppen des
selben gefangen nahmen. Auf ber an
deren Seite meldet der amerikanisch:
Konsul Joir De Oliva tet aus Mana
gua, paß die Insurgenten bei Nu.
bain? V gen und ihr Genera'. Ta
lat-era getrtttt wurde.
lao
&»4i
It Sonntag#
blau
und offen die Ergreifung und Exek»
tirung aller Amerikaner btfüroorjk#
wenn die Ver. Staaten ihre TruppeU
macht nicht zurückziehen foil ten.
Auf pribatem Wege Hot man int
©taats-Departement in Erfahrung ge
bracht. daß der Er-Präsident Zataye
für die „Venus" bezahlte und aus sei
nem $9,000,OW betragenden Privat»
vermögen Madriz unterstützt. Da»
Departement weiß positiv, daß Zelaya
einen Agenten in Nero Kork hat, btt
Zwei amerikanische Blätter zu bestechen
sucht.
u a e U e e s w
mun e it i n K e n u k y
S a y e s v i e K y 2 9 u n i
Von den reißenden Gewässern des Lt-
cking Flusses überrascht, der in Folge
I der kürzlichen Regengüsse und eint»
früh am Morgen stattgefundenen Wol
kenbruchs hoch angeschwollen ist, sind,
soweit dies bis jetzt bekannt ist, sechs
I Personen um's Leben gekommen urfd
biele andere, darunter drei ganze F«*
i Milien, werden vermißt. Die TodtS«,
die soweit aufgefunden wurden, sind:
Rooch Gayhart, Dessen Frau und klei
I
nes Kind William Conley und zwei
Männer, die soweit noch nicht identifl*
zirt worden sind. Die Leiche einer
Frau wurde in der Strömung gesehen,
es war aber nicht möglich, sie zu ber
gen.
Ter Woltenbruch fand um drei U$t
Morgens über dem Quell-Gebiet btS
Flusses statt, während die Leute noch
alle im tiefsten Schlafe lagen und nur
wenig Gelegenheit hatten, sich in Si
cherheit zu bringen. Viele Gebäude
wurden fortgeschwemmt und die Ern
ten cuinirt. Ter angerichtete SchadM
toird sich als lehr groß erweisen.
Das Gelände ist büqelig und alle
Häufer innerhalb von fünf Meilen von
der Quelle bes Licking Flusses wurden
von den Fundamenten gehoben, öl#
das Wasser mit furchtbarer Macht
durch das enge Thal strömte. In eine
Strecke von fechs Meilen in bem ver
wüsteten Tistrikt war am Mittwoch
noch Niemand im Stande einzudrin
gen uirb man weiß noch nicht, wie
groß das Unheil ist, das dort ongertch»
e w o e n i s
Im östlichen Kentucky hat es saW
feit einer Woche geregnet und die Ge
birgsbäche unb Flüsse waren so schon
hoch angeschwollen. Nach dem Wol
kenbruch am frühen Morgen fing der
Licking aufs Neue an zu steigen und
erreichte eine Höhe von 35 Fuß.
o I o o s e v e e i e
A n n a e e o s e n
V o a e
N e w o 2 9 u n i e o
dore Roosevelt nahm am Mittwoch
zum ersten Mal Stillung mit Bezug
auf eine politische Frage, seitdem er am
18. Juni von Europa zurückkehrte. In
einer Depesche von Cambridge, wo er
den Schlußfeierlichkeiten der Harvard
Universität beigewohnt und vor den
Studenten eine Rede gehalten hatte,
empfahl er die Annahme der sogenann
ten Cobb'schen birdten Nomination!*
Vorlage, mit gewissen Amendements,
die jetzt der in auße?o?d.«ntlicher Ses
sion bcfinblitchen Legislatur vorliegt.
Die Depefche, bie an Llono C. GriS
comb, Vorsitzer bes republikanischen
County Kommittees von New $)ort,
County gerichtet ist, der mit allerMacht
für bie Vorlage eintritt, lautet mte
folgt:
„Währenb ber letzten Woche haben
mir ntele republikanische und unab
hängige Stimmgeber aus allen Thei
len des Staates geschrieben und mich
ersucht, für die Annahme des direkten
Primärwahl Gesetzes einzutreten. Ich
habe den Gouverneur Hughes gespro
chen und bin über Ihre Ansichten butch
dements versehen, die Situation deitt.
Ich glaube, daß da5 Volk ihre Ab
nahme verlangt. Ick hoffe, daß ste
zum Gesetz erhoben wird."
..Theobore Roosevelt".
Col. Roosevelts Bemerkung: „IG
habe den Gouverneur Hughes $e»
sprachen, muß auf fein kurzes Zusam
mentreffen mit bem Gouverneur in
Cambribgt Bezug haben. Beide tUl
fen sich innerhalb desPrezinkt der Uni
verfität, zum ersten Mal seit der RÄk
kehr Jtocfeveltö von Europa.
e o n a e i e n
o n o e y A a 2 6 I i
Der Farmer Oliver Euror vonLapme,
Ala., wurde Dienstag auf Grund eines
vom Bundesgericht ausgestellten Be
fehl6 auf v.e Anklage hin verhaftet, ei
ne weiße Familie 13 Jahre lang in
Knechtschaft gehalten zu haben. Die
Opfer des Eufor find Hub und Ben
Warb und deren Mutter, welche erst i
ganz neulich bie Erfahrung machten,
baß Euror sie zur Urb« zwing«
wollte.

O i o u n o o 5 w e s i e
Swge T. Barron in Mexiko z«r Be
ßnhlnng von SI1
:Sel Seftfchiff .Deutsch,
a n w i a u s e i n a n
e e n o e n
K a i s e a n z o s e
W a s i n o n 2 9 u n i
Senator John W. Daniel von Virgi
nien, der sich in einem Sanitarium }u
i
In dem Prozeß gegen Lee
O'Neil Browne,
Tr. B. C. Hhde, ber der Ermordung
de» Col. Thos. H. Swope über
führt wurde,
vondessenator John W. Daniel ge
starben,
i a o I s 2 9 u n i K a u
Die Vermißten sind: Ein Kind
der GayHarts, die Familie von John
Sheppard. die Familie von Benton
Whittaker und die Familie von Wil
liam Baile.

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