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1
1 V
n
Handwerkskunst in Lauterbach
am Kögelsberg.
Be? Kögelsberg ist einer vo» ben
Weltwinkeln, die seit Jahrhunderten,
von
jeher unbeachtet,
das
und
schätzt
eine
ein
die
das
terbach?
doch
zelnen
hängt,
abseits
Von:
chen:
Sarmonie,
I
E
btr
Heer^
straße liegen. Von dem Son erleben,
in den bergumschlossenen Dörslein
Städtchen sich entwickelte, hatte
man kaum (ine Ähnung, und dort eine
Kultur zu suchen, sei sie bäuerlicher,
sei
sie bürgerlicher
Art,
und
daran bai t?
man nicht Wobl finden sich in einigen
Museen und Privatsamm'unacil einige
Stücke, die sür den Vogelsl'erg seinen
glänzend zeugen, dii sind Frag
mente. die meist allein vom Kenner ge-
und com Kulturhistorüer »vi«
erratisch einregistrirt werden. Nun tft
um 22. September in Lauterbach, dem
Städtchen am
Osthang des Geb'rgS.
vom dortigen Volksvildungsver-
zustande gebrachte Ausstellung an
Lefsentlichkeil getreten, mit dem
deutlich ausgesprochenen Prinzip, das
Handwerkerschaften
der
letzten drei
Jahrhunderte ans Lickit zu stellen, das
Handwerterschasfen der Kleinstadt und
des Torfes mit der Beschränkung auf
Alt-Riedesel'sche Gebiet. Ist die
Probe gelungen? Sieben wir nicht vor
einem der vielen Beispiele lofalpatrio
tischer Selbstüberschätzung, die
an sich
verzeihlich, die aber mit Wissen und
Wissenschaft nichts zu thun haben?
Wer die Räume dieser Lauterbacker
Ausstellung durchwandert, steht über
rascht da. und man ist selber nickt allut
weit von der naiven Freude einiger
biederen Au:ochthonen, die sich vor ei
nem hindrängen: Haben wir denn das
wirklich? Stammt so etwas aus Lau-
Das Städtchen muß im 17.
und 18. Jahrhundert, ja bis ins 19.
hinein eine bockinteressante Älüthe
Handwerklichen Lebens entfaltet haben
schon äußerlich ist das klar: Ter Platz
zahlte kaum über tausend Seelen, und
bestehen gegen 25 bis 30 Zünfte
und Jnnunge/l. Es ist natürlich, daß
nur nock Reste von all dem reichen
•Schaffen der Handwerksmeister vor
handen sind. Aber man sebe nur, was
an Möbeln hier ausgestellt ist. was von
den Färbern und Zeugdruckcrn in ein
Crremplaren an
der
Wand,
was Büchsenmacher
den
von
dem
Arbeiten der Schlosser, der Häfner
und der Leinweber, der bedeutendsten i
der Handwerkerkorporationen offenbar
nicht
^wohnlicher Bedeutung. nigstens
wunder Punkt nicht allein in der
find sie einzureihen, wohin führen die
trüben? Ties letzte Problem legen sie
der Forschung vor, während die Aus
stellung selber klar und sicker die Eri
stenz einer kleinstädtischen, bürgerlichen
5d?ederschrift sich zum 104. Male
jährt, dessen Inhalt sich auf ei
nes der traurigsten und wichtigsten ae
schichlüchen Ereignine der Napoleoni
schen Zeit bezieht, auf die Schlacht bei
Jena vom 14. Cftcfcer 1806. Die un
ter Napoleons 5cbugberrfchaft im Juli
1806 erfolgte Errichtung des Rhein
bundes sowie verschiedene andere Ei
genmächtigkeiten Napoleons in Der eu
ropäischen Länoereintheilung hatten
Preußen zur Kriegserklärung an Na
poleon veranlaßt, ebne andere Bun
desgenossen als Kursachsen. Weimar
und das weit abgelegene russische Kai
serreich *u besitzen. Das preußische
Heer, zmammenaesetzt zumeist aus
Mietlingen und gefuhrt von einem auf*
geblasenen Offizierkorps, zog sich in
Thüringen unter dem Herzog von
P/
I.'
*.
der Doppelschlacht bei Jena und Auer
städt geschlagen, und zwar so, daß der
Herzog, bei dem sich der preußisch« Kö
nig befand, bei Auerftädt vom Mar^
schall Davout, der Fürst Hohenlohe
aber bei Jena von Napoleon selbst be
siegt wurde. Der vorliegende Brief
eines bürgerlichen Zeugen des furcht
barenKampfes breitet über die merken?
werthen Einzelheiten interessante Lick
ter und mag, befreit von mundartliche«
und rechtschreiberischen Eigenheiten,
hier Raum finden er ist gerichtet 3«t
ein Mitglied der badischen Beamtenfa»
milie I., in-deren Kreis er letztwilliger
Verfügung gemäß bis zur Gegenwart
getreulich aufbewahrt worden ist:
„Jena, den 7. Dezember 180t).
Lieber Freund, unser Loos ist traiv
ria, und ich hätte gern geschrieben in
früherer Zeit, aber meine vielen Ge
schäfte hielten mich immer ab, weil ich
die Oberaufsicht über fünf preußische
Bajonette hatte. Unser Unglück fin."?
den 12. Oktober an da war die erst
Kanonade bei Wieserle. Tie Triesmtz
glich einem Feuerofen. Den 13. hatten
wir früh 8 Uhr die ersten Franzosen
in Jena und denselben Abend meinen
Liebling, den Großen Napoleon, nebst
sieben seiner Marschälle in unserem
Schlosse. Sein Aufenthalt war von
kurzer Tauet: nickt zwei Stunden, s?
eilte er auf das Schlachtfeld. Tie Dir
so bekannte Gegend von Hoblstett und
Kapellendorf über Vierzehn Heiligen,
Krippendorf und weiter hatten die
Preußen besetzt und die ganze franzö
siscke Armee die Kofbadarr wi:
auch den Stiger und die Hohen von
Landgraf mit einer Kette von Wach:
feuern belagert. In der Nacht vom
13. zum 14. Oktober brach Morgens
3 Uhr Feuer bei dem Seiler Werner
in der Johannesgasse aus und brannte
bis zum 17. ds., so daß die Johannes
straße bis an Papierhändler Hertel,
die ganze Mühlgasse und 93 ruber strafe
bis an das Heidenreickiscke Haus, von
Schraubet gegenüber, alles in Flam
men stand. Keine Stadt Deutschlands
kann das Unglück des Krieges und all:
Uetel desselben mit einem Male
boren
wird. Aber reden wir nicht allein oom Berghohen unsere Stadt erschütterten.
Städtchen, da sind Schränke unv La- i Hier stritten }wei__ Heere von 500,00«
den, Stühle und Betten von Bauern-1 Mann den blutigsten Kampf. Um
Schreinern, Glan^stücke an Technik und Nachmittags neigte iich der Sieg
Geichmack darunter. An den Wänden um 4 Uhr waren die Preußen gelrenn
hängen gute Aufnahmen areßen ^or- i
un^
mats von Hausthür-n und ganzen! wurde unser Unglück vermehrt. &
Häusern. Aus der ganzen Ausstellung, wurde geplündert und dreimal 2*:
hebt sich in bellen Farben und eindruckst Stunden in allen Häusern gewinnt
vollen Stricken ein Bild
bäuerlicher^^
und kleinstädtischer Kultur von
'em äußeren Eindruck zu fpre-! Franzosen, gefangenen Preußen un
:ie Ausstellung athmet ein? und Blessirten kamen noch da
60,000
die einem woh'thut und dem i 3U» f° daß es schien, als wollte keir
ckauen das Hastig? unv Ermüdendes ^bdack mehr für uns bleiben. Unser?
nimmt. Die (iintbeilung im Zimmer,! Stadtkirche, das aanze Kollegium
in Räume, die nach dem Prinzip des i schloß und Armenhaus, Regierung
Stils, der Z?'t unv des (Ibaratiers zu-! das Kirchenrath Schmidtsche .Hau
fammengestellt nnv, ist möglichst festge-, Ffchtboden, sowie alle großen Häufet
halten und hat manch glücklichen Ge-
i
Lau-
terbacher Ausstellung. Wäre es nicht!
..Lauterbach und Umgebung", den der' bei den Truppen, wie 500 i
o
tote.Jena. Den
14
empsunoen haben
Okt. früh 4 Uhr ging das .Rationen
seuer an und so fürchterlich, daß
Schuß
in unseren
jeder
Straßen
Widerhall
te. Alles Kleingewehrfeuer konnte man
genau
alle Donner,
als fnmrert Iabre auch sind, dahinro!
len,
brüllen nicht so fürchterlich, als an
diesem
Tage
die
in der Flucht. Noch diesen Aben
immer zunehmende flamme, da
schrei und Gewinsel um Hilfe, we
Mann
Mann Truppen
waren Lazarethe. Mein Weinberg
i
danken hervorgebracht. Besonders an-1 einer Wüstenei, und von^den
beimelnd und stimmungswarm ist das' desselben ist nicht eine Spur
Biedermeierzimmer ausgefallen. Allzu: ^ebr gu leben die Einrabrt, die anoerr
störend wirken die Wachsfiguren, ein
^^r, Nische an Schwanes Garten
der Erde gerissen und berbranm
ber
Vesser, man entfernte die todten Gestal- jteie-
Zaun, woran ich drei Jahre arbei
50011
ten mit den starren Augen und den stei-: geKauen. Und nun noch das Kummer
fen Gliedern aus unserem Mmeum?
DoUf'
der Erde weg die Bäume ad-
GÖCr
UNIERER
Einfache Ständer, denen die Kleider Betten beraubt sind wir alle drei, was
übergeworfen werden, täuschen nichts.
roit
vor und kalten diese unfreiwillige Ko-1len- Da ich Dich unv Dein gutes Herz
intf und das Grvtesle fern. so ergeht meine Bitte an Dich,
Eine besondere Erwähnung Dtrdie- durch Derne Fürsprache etwas zu
»en Bilder, große Temperagemälüe aus
1
dem Ausgana der tSothik, es sind Tbei-' Dich bei D-einen und meinen guten
le eines Fliigrlaltars. Tie Bilder sind: Freunden zu verwenden. Du kannst
von Meisterhand. Wer bat sie gemalt?. ^hr arm
Welcher Schule entstammen fie? Wie
Kleider, Wäfche
dortige Verkehrsoerein herausgegeben
und zu dem der Offenbacher Maler
L'ppmann einige Zeichnungen
beigesteuert hat, ist recht qeeianei auf .. ...
Klagen
Franzosen verübte
UND
anhaben und bei dem Feuer anhaV
Unterstützung zu schicken und
bin. (?mprichl mich Deinen lieben
Eltern und lebe wohl. Gott wolle Dich
vor deraleichen Unglück bewahren. Ein
Emvseblunq von meiner Ttrau unb
Tochter. Bleib mein Freund wie ickl
der Deinifle. F. G. NB. Meine
und bäuerlichen Kultur des Aooelsber- fmö ^rt bis auf Deine, wo in i
ges konstatirt. Ein kleiner Führer' ^rau8
rau4f-"
die Berichtigung der Ausstellung vor- Brennen Das, man ihm nicht einmal iu'Ä*
ßtlbereiten. I Tabakpfeifchen gelassen bat! Und Mctienai tioat «t euiruuivtl.-'^iman
i VriTf Tfirtq -s in hon f'riK'retflP'n fter Sem ?ti,!r ^i't'.enciT ^i-rf »»riohun (Herman
in
y Äfcauttf samtig zusammen und wurde ia[ijt einem der SalouZ bei KönizS }u*jjKe$U [ei
V-Wi f*. 'X.-
JLizf
000, verdient der Briesschreiber wnhs Bkuere^'niiMiurfj11 •rt6Sttirnnk?u15^«e«w
Nachnckt. Herzbeweglich dagegen Hin»!
IM Ii I 'vlc ', ^^crcipr/l Ott Dem Bank: Vrroiden: Ted. Ban! A itu'i 7.
Dze Sdblfltbt bei ^ptin ^ama.toen Stand der chirurgischen i UN» et« 6ir. an. Äb«le a Co.. Tovmgion. K,
^en0# I Wissenschaft ausgesehen hab:n? All-j
o e n e u e e n a s v o v ö n V e r- i s a e n e w e s e n s i n a e n s i e o
itb den Erwerb pmV «rtf/ä h,ar'e|tounlieten
ich den Erwerb eine» Briefes, denen Bei Tisckie hat der Feldmarfchall, der
Bismarck und W a n e l. rechts vom Könige sah. sich direkt an
Ter französische Botlchoster in Berlin, Herrn v. Bismarck gewandt, de? neben
QlItMlH
Nordwest-Ecke 4. sab Bme.
•Uttel IMO^M
«tferfftat
BONDS,
ARdttlche im» •aunts, ««klUlst uU Nrtarft
Pasiagefchewe
•o* «w» SSfcUxeS,
Kredit^Briefe.
W
eohsel
elbfett butt get
«ach fcmi RuilaMk
ßröschastskröebungen
und Vollmachten.
Bsfe Deposlt-GewcBlb#*
odeö-Anzeiflen.
einro am ionnepiu« fcvri
Wilhelm Nühriaß.
Tie Pi'crbUii'rifl fir.drt fütt nm Wonin« Nacb
nulla, um 't- Uhr vom 2tnunbaufe, tfo. 132«
sl'valnui Z!'.inc. aus. ir-t-ay Verwandte uni.
rrrur,se bc'Uitft nnaclaben flr.ö von
Tel.
Kanonen auf bei.
HENRY GILDLHillS,
'. -•'.' .A- v -'.V -J ^,--- .•-•^ v
«.Ilwutt
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t« Alter von 7fi unö 27 Tag«. Wt«
Weihiaim# findet ftott um reu 2fl
Cfiot'er. Viat6mtllüfl8 um is-i U6r, vom Ztauer
bauie aus.
lie treurrebtn ^inierktlelcnni.
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Jrti lieutnicen ^uuribilrbfifM.
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er kreier let Inland,: etnttnnoit.
S«n!,
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Bunbficbet! kein Wort mit einander gesprochen,
Baron de Taäeyrand, berichte an sei-! dem.Kronprinzen saß: de? Minister
nen Minister des AuswartigenDrourm
de Lhuys^in einet Depesche vom 28. der .Xtöniq hat die ??rage wiederholen
April 1864. Düppel war gefallen, müssen, um den Mtnifttr zum Spre
ftönic Wilhelm hatte seine Reise in chen zu veranlassen. Als ?stldmarsckall
Präsident bat nicht geantwortet und
die Herzogtümer unternommen, um'v. Wrangel einen zweiten 93trfuch|ux.ilRl. L|| y||lJ|
dtc siegreichen Truppen zu besichtigen! machte, hat Herr v. Bismarck den
und zu begrüßen. De Tnllevrander- 'Kopf abgewandt und nur noch mit
zählt nun: .Herr v.^ Bismarck konnte dem Kronprinzen, seinem Nachbarn,
nicht daran denken, in Flensburg mit aesprochen." Das Derhältniß zwischen
dem s^eldmarschall v. Wrangel zu-1 Wrangel und Bismarck ist bann auch
sammenzutreffen, der, wie Ew. Erzel-^ noch später ein gespanntes geblieben
fenz wissen, ihn in seiner Korrespon-. und hat erst nach den großen (Steig*
denz mit dem Könige sehr schlecht be- niffen )kx Jahre 66 und 70—71 in
handelt hat. Ich habe es vom Mini-1 sofern eine aewiffe Lösung gefunden,
fter selbst, daß er jeden Verkehr mit als der ctaensinniae alte Wranael sich
dem Lberstkommandieenden veriveigert i dann allmählich doch zu der Einsicht
hat obwohl sie zwanzig Minuten lang bekehren mutzte^ daß Bismarck der
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An vermiethen—Limmer.
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Hausarbett auf Svolnut t»tü6. Nachtut fragen
Vrntrai «de., int Llore.
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Erfavi'-ne ti b»tolc wm^diop^ettn out*
Sodti. 2 be ^r.nch Bro».-Sauer Co., Ko.
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6 0 K tftf e a m, 1 Steile rti-rMiefc bon MI.
*bealibb 1* Htmmrr Hau-»: flute aukettflebäu«
de: in '.tfiCe
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Clnolnziatl.
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