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I : ty - ', , i ' 1 V m '- . ! Herausgegeben von der Cincinilätl Volksblatt Compagnie, No.j 127 Ost Siebente Straße, nahe der Main Straße. Tst 1st Cincinnati, Freitag, den 2ii.z Jnni :1?U. tytcti 2 Cents. Wo. 152 tut 0IMt""U ... .. ?; . , . , ' ''''''' I ' ' ""' ' EDUUM . ' : ' ' - . . :?).: : - ' " " . ::. ;:'Jp - )y X -v m m M': t xao tlB4. , V 17o J V i CmMiy ""V iiiii Ml wiw i-' r Wetterbericht. . Für Ohio: Unbestimmtes Wet 'kiei am Freitag und Samstag. Wahr schkimich Strichregen am Freitag. .-Wlnnd'Telegraph : Wßerjost flforoe II. oon achlell.Wliingm Im Alter von 88 Jahren gestorben. Erbprinz Berhard, der Schwager des ttaisers Wilhelm, tritt l ic !nrg,rrg an. " Tkk SOTinSrla firinn rrnt ffnffiiif lunaen üsijr 5"Hffrfinifir f in Bayern. .Aufstellung des Sololisien Kongres ses in Laibach verboten. Die Besteuerung von ausländischem Arbeitern in Frankreich ver langt. .Der Premier Rene Biviani will davon . nichts wissen. Die Stadt Cadgen in China n:n X meuterischen Chinesischen ; Truppen geplündert und , . verbrannt. Die neue ,' , englische Suffragette'.! -Schandthat. . Eine Kirche in Bagylassen bei Belfast in Brand gesteckt. AuS dem De ulfchen Reich. Berlin 23. Juni. Ter Her zog Georg II. von Sachsen-Meinin gen Hildburghausen ist am Don nerstag in seiner Residenzstadt Mei ningen im 89sten Lebensjahr . gestor beil. ' ' . , Der Herzog hatte sich in dem Bade ort Wildungen - im Waldeck'schen- be funden, als seine ernstliche Erkran tun ihn am Montag veranlaßte, mit einem Ertrazua die Heimreise - anzu treten. Seine Eattin. mit der er seit 1873 in dritter (morganatischer) Eh vermählt ist. Freifrau von Heldburg, die frühere Schauspielerin Helene Franz, und der Erbprinz Bernhard begleiteten ihn. Der Erbprinz Bernhard, der jetzt die Regierung antritt, ist mit der Prinzessin Charlotte . von Preußen, der ältesten Schwester des Teutschen Kaisers, vermählt. , EinneueSKai?ittlUberden Titelschacher. Der Vorwärts" veröffentlicht heu te ein neues Kapitel über angeblichen Titelfchacher. Das Zentralorgan der sozialistischen Partei beschäftigt sich dieses Mal mit Bayern, seine früheren Enthüllungen batten dem. Ordens und Titelschacher in Preußen gegolten. Wie das Blatt behauptet, ist der Schacher in der Vergebung von T teln und Orden besonders von Mü. cbenund Nürnberg auS in schwungh.if ter Weise betrieben worden und hat den .Vermittlern" riesiae Summen eingebracht.- Hauptsächlich seien eö der Kommerzien und der HosrathZ titel. die begehrt worden, und kür toel che bis ,u 100,000 Mart bezahlt wor ,len seien. Was neben diesen all meinen, ziemlich vaqe gehaltenen Be baiiptungen aber besonders in'S Ge wicht fällt, ist die Anschuldiauna. toejs che der Vorwärts" gegen den Ober bilrgtrmeister Dr. von Schuh von Nürnberg erhebt. Das Blatt behaupt tet der Herr Oberbürgermeister habe selbst die Bergebun'a von Titeln ver mittelt und habe dadurch den Scha cherern daS Geschäft gründlich verdor ben. Auch von der Handelskammer in Cbemnik ist ein Ordensschacher nusqe deckt worden. Wie die .Kammer mit thilt. wurde vor einiger Z?it einem dortigen industriellen von dem in Berlin lebenden Grafen Schimmel mann ein hoher Orden eines der Bat kanstaaten unter der Bedingung anae Voten. dK er fünftausend Marl für die Gesellschast vom Rothen Kreuz bergebe. Der Industrielle weigerte sich jedoch, diesen Betrag herzugeben, und machte dem Borstande der, Han delskammer Mittheilung. Diese ver. langt nun. daß die Behörden, ein fchttiten. .; Eisenbahn Mor d. Eine mysteriöse Blutthat aus einem Eisenbahnzuge wird auS Wanne n Westfalen gemeldet. f?n einem Wa genabtbeil wurde dort die Leiche eines in gräklicher Weise ermordeten Man ne gesunden. . Ter Todte war mit ei um ötumra an . wem VtpSckhakn. aufgeknüpft und hatte nicht weniger als fünfzehn Messerstiche in der Brust. Offenbar hatte der Unglückliche ' vor seiner Ermordung einen . furchtbaren Kampf mit dem Mörder bestanden; Aus Papieren, die in den Taschen des Todten gefunden wurden, geht hervor, daß er ein Ungar NamenS Steczkg ist. Ob ein Raubmord oder ein Racheakt vorliegt, ist jedoch noch nicht festgestellt und von dem Mörder fehlt soweit jede Spur. Die Polizei glaubt, daß mehrere Personen an der entsetzlichen Mordthat betheiligt wa ren. Wieder ein Spion ver haftet. Der gestern in Hamburg bekannt gewordenen Spionage . Affaire ist beute hier eine weitere gefolgt. Im Bureau der Festungsbehörde wurde ein Schreiber verhaftet, der im Xtp st, Rußlands ' gestanden und Agenten des russischen GencralstabeS wichtige Informationen über die deutschen Ärenzsestungen geliefert haben soll. Das Beweismaterial gegen den Bsr hafteten soll überwältigend sein, doch werden alle näheren Einzelheiten ge heim gehalten. Dinier tritt nun doch zurück. Dr. Arthur Dinier hat sich nun mehr doch veranlaßt gesehen. 1 sein Amt als Syndikus : des Verbands Deutscher Bllhnenschriststeller' nied zulegcn. Dinier hatte ' vor einiger Zeit während einer Aufführung d'ä Vollmöller'scken .Mirakel" im Zirkus Busch öffentlich Protest gegen '-Ms Stück oben und erklärt, .Mirakel" verstoße gegen die Gefühle der Ka tdeliken und seine Aufführung sollte nicht geduldet werden. Sei t dem Awifchenfall sind Herrn Reinhardt zahlreiche Kundgebungen aus katholi. schen Kreisen zugegangen, in denen erklärt wird, das Stück enthalte nichts an welchem ein Katholik Anstoß eh. men könnte. Ter Aerband Teutscher Buhnenschritsteller hatte sofort nach dem Borkommniß Dr. Dinier zur 5U fignation aufgefordert. Nachdem er an fangs erklärt, er werde ,der Auffor derung nicht nachkommen, hat ez nun doch sein Amt niedergelegt. Flucht von Gefangenen a u ö der Berliner Charite Die Hälfte der GefanqcNkN7!ic7?7r Mttreler aller slawischen Turn- nach der hiesigen Charite geschickt werden, weil sie krank sind ode? Krank- heit simulieren, entflieht. Das wird durch einen heute veröffentlichten 11 n t'rsuchungsbericht festgestellt. Aus demselben geht hervor, daß volle 50 Prozent der in as Krankenhaus ein gelieferten Sträflinge und Unterst chunqsaefangenen ihr Entkommen be werkstelligen. Die Verwaltung des Hospitals und ie T'rlizei lehnen jede BerantwZ7tun,i fü: liesr unhaltbaren Austände ab. ',!dem sie geltend machen, daß ez bei t. großen Anzahl von Besuchten rn möglich sei, eine bessere Kontrs7e auszuüben. &J wird die Schaffung einer besonderen Abtheilung für &t fangen? verlangt, doch will der Fi nanzminister aus Sparsamkeits.Rüch sichten davon nichts wissen und cin von der Polizei gegen seine Entsclx: duna erhobener Protest hat sich clZ fruchtlos erwiesen. Justiz minister Dr. Lese. ler'ö Stellung soll er . schüttert sein. Die Gerüchte wollen nicht zur Ruhe kommen, daß die Stellung des preu Mischen Justizministers Dr. Beseler er schüttert sei. Der Grund dafür soll darin zu suchen sein, daß der Justiz minister nicht gegen die Eozialisten eingeschritten ist. welche in der Schluß sitzung des Reichstags beim Ausbrin gen des Kaiserhochs sitzen blieben. Als die Angelegenheit seinerzeit im preu ßischcn Landtag zur Sprache gebracht wurde, erklärte Dr. Beseler, ein Bor gehen gegen die sozialistischen Reichs boten hätte nicht die geringste AuS. sicht auf Erfolg, weshalb er von einer strafrechtlichen Verfolgung Abstand nehme. Furchtbare Mordthat. Die Nachricht von einer schrecklichen Blutthat wird aus Röttersdorf. einer kleinen Ortschaft im Amtsgericht Lo benstein im gürstentham Reuß junge rer Linie gemeldet. Dort hat sich die stau de Gutsbesitzers Lipfert an daS Bett del schlafenden Gatten geschlichen und diesen mit einigen Beilhieben ge tobtet. Hierauf hat sie die Mord l?affe gegen die in einem Nebenzim tr.r schlafende Tochter gewandt und auch diese hingeschlachtet. Dann legte sie sich selbst einen Strick um den Hals und hängte sich auf. Die .Kieler Woche." Kit l, 25. Juni. Die sogenannt .Kieler Woche' die Regatta Woche, nahm am Donnerstag ihren Anfang. Ter Besuch ist ein außerordentlich starker und Jachten vieler Nationen liegen in der hiesigen Bucht. Beson dere Aufmerksamkeit erregte aber die Anluvst . tinel . britischen Schlacht. schiff Geschwaders, das ' von den Forts und Strandbatterien wie auch von den in der blauen Föhrde" lie gendi'n deutschen Kriegsschiffen mit betäubendem Kanonendonner em pfangen wurde. ' Begrüßt wurden die britischen Gäste von dem Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen, der ihnen mit seiner Gemahlin auf einer Pinasse entgegenfuhr und das Flaggschiff des" englischen Admirals bestieg, um diesen und seine Schiffe willkommen zu hei ßeu. Nach dem Austausch . der üblichen Salutschüsse und offiziellen Besuche erhielt ein großer Theil der britischen Seeleute Landurlaub, und die Gäste wurden von ihren deutschen Kamera den und der Bevölkerung der für die Regatta - Woche im Festschmuck pran gendcn Stadt mit offenen Armen auf genommen. Am Nachmittag wurden auf den englischen Schiffen Besucher empfangen? es besichtigten Hunderte die Kolosse. Diese sind die Dread noughts .George V", .Ajar". .Centu rion" und .Audacious" und die schützten Kreuzer ".Nottingham", .Birmingham" und .Southampton". Fast all: Zeitungen widmen ' dem britischen Geschwader warme Begrü ßungsartikel und geben der Hoffnung Ausdruck, daß die durch den Besuch bekundete Besserung der deutsch-eng-lisckLN Beziehungen weiter fortschreiten wird. Von, größten Theil der Presse wird der Flottenbesuch dahin ausge legt, daß England durch denselben seine Unabhängigkeit von der sranzö sisch russischen Allianz betonen will. ' Der Sokoli st en. Kongreß in Laibach verboten. Wien. 25. Juni. Die österreichi sche Regierung hat das Abhalten des Sotolistcn , Kongresses in Laibach, der öauvtstadt von Kärnthen. verbo ten. da befürchtet wurde, daß der Kon qreß der Abgeordneten ?iawii,a,er Turnvereine aus allen Theilen des Reichs unter der stark mit Slowenen durchsetzten BevölkerungLaibachs leicht iii Nubestörunaen führen könnte. Gar däufia haben die Veranstaltungen die ser slawischen Turnvereine, besonders n Aöbmen und Mabren. zu ern uen Ruhestörungen geführt. Durch die bkaltuna eines eigenen Kongresses vereine der Monarchie konnte nur wei- terer Zündstoff zusammengetragen werden, das eben versucht die Regie rung durch ihr Verbot zu verhindern. Der Fürst.Erzbischof von Krakau schwer verletzt. Wien. 25.' Juni. Bei der Ein weibuna einer neuen Kirche hat der Nürsteribischok von Krakau. Fürst Savieba. schwere, vielleicht tödtliche Verletzungen erlitten. An der Feier lichkeit betheiligten sich berittene Bauern und einer derselben wure von seinem scheugewordenen Pferde abgeworfen. Ter Fürst eilte dem Sandmann zu Hilfe und wurde dabei von dem ausschlagenden Pferde gegen den Unterleib getroffen, so daß er be wußtlos zusammenbrach. Sein Zu stand ist kritisch, da er innerlich ver letzt ist. Besteuerung ausländi scher Arbeiter in Frankreich bean tragt. P a r i s, 25. Juni. Paul Pugliesi Conti, ein nationalistisch republika nischer Abgeordneter, forderte am Donnerstag in der Kammer die Regie rung auf, von den 600.000 ausländi schen Arbeitern, die sich jetzt in Frank reich befinden, eine Steuer zu erheben. Er begründete den Antrag damit, daß die Ausländer Frankreich überliefen und die Stellen der jungen französi schen Arbeiter einnähmen, während diese im Heer dienen müssen. Abel Perry, der Untersekretär des ausmörligen Amtes, der dem Abgeord neten antwortete, sagte, daß eine sol che Steuer Frankreich in Konflikt mit Deutschland, der Schweiz, mit Schwe- drn und Spanien bringen wurde. Pugliesi . Conn erwiderte daraus, daß die Ber. Staaten die Einwände rung don ausländischen Arbeitern be schränkten und daß Preußen gewisse Klassen von ausländischen Arbeitern besteuere. Der Premier Rens Viviani sagte, daß das Kabinet einen solchen Antrag nicht annehmen könne, und die Angele genktit wurde auf seinen Wunsch hin an das Kommittee für Arbeitsangcle genheiten verwiesen. Kalgan von meuterischen Truppen auögeplün dert. L o n d o n, 25. Juni. Eine De pesche aus Shanghai meldet, ' daß die Stadt Kalgan. 125 Meilen nordöst- lich von Peking gelegen, in letzter Nacht von der 6000 Mann starken Garnison, die gemeutert, ausgcpllln dert und in Brand gesteckt worden sei. Alle Diejenigen die Widerstand leiste ten, wurden niedergemacht. DitFrauen Sie S(aöl3ncn(ccas inJUrcifto, Die von 14,000 NeglerungS truppen vertheidigt wurde Viach viertägigen Kampfe von General Villa erstürmt. Die Huertaisten sollen 4000 Mann an Todten und 2000 an Perionndeten verloren haben. Und 5000 Mann wurden von den Re bellen gefangen genommen. Villa erbeutete 12 Geschütze, 9 Mili tärzüge und große Mengen von Kriegsvorräthen' jeder Art. Ter Rebellen General Rodriguez ge tödtet und General Herrerz ver wundet. Ter Verlust der Rebellen wird ciuf 500 Todte und 800 Verwundete angegeben. Aus Mexiko. - Zacatecas. Mexiko. 2.. Juni. Nach vier Tagk langen außerordent lich heftigen Kämpfen, in denen beide Seiten schwere Verluste erlitten, wur de am Dienstag Abend um halb acht Uhr die Stadt Zacatecaö von den Konstitutionalisten unter dem General Villa eingenommen. Die Regierungstruppen ; unter dem General Medina Barro, vertheidigten ihre Stellungen in der hartnäckigsten Weife, sie waren aber nicht, im Stande, die furchtbaren Angriffe der Rebellen auf die Dauer auszuhalten. Die Kon stitutionalisten erstiegen einen Hügel 'und einen Berg nach dem andern, Tausende von Re'gierungstruppen to tend, aber auch selbst schwere Verluste erleidend. Soweit war es nicht mög lich. die Größe' der Verluste auf beiden Seiten genau festzustellen! aber die Leichenhaufen an den Mrgabhängen und in der Stadt legen bredtesZeug niß dafür ab, wie heftig lim die S!el lungen gekämpft wurde. General Villa befand sich immer in der Front der Kämpfettn: Fünf Mitglieder feines Swbes wurden ver wundet und die Zahl der verwundeten ur.d getödteten Offiziere der Konsti tutionalisten war ungewöhnlich groß. General Trinidad Rodriguez, einer der besten Kommandeure Villas, er hielt einen Schuß durch den Hals und ist seitdem seiner Wunde erlegen. Die Konstitutionalisten waren ge zwunzen. gegen ein fürchterliches Ma schinengemehrfeuer die Abhänge hin anzustürmen, ohne auch nur die ge ringste Deckung zu hiben. Aber eine Redoute nach der anderen wurde er stürmt und die Vertheidiger wurden zurückgeworfen, bis schließlich der letz te Hügel am Rande der Stadt den An greifern in die Hände fiel. Die Verluste der Regierungstrup pen werden offiziell auf 4000 Todte und 2000 Verwundete angegeben. Tie. jenigen der Konstitutionalisten sind noch nicht genau festgestellt, General Villa schätzt sie aber auf ungefähr 500 Todte und 800 Verwundete ab. Es wurden ferner 5000 Mann gefangen genommen und 12 Gefcküke. neun Wu litärzüge. 6000 Gewehre und , drei Waggonladungen mit Patronen und Gesckllkmunition erbeutet. TA 5tifhrr der Konstitutionalisten stimmen alle darin überem. daß die Schlacht von Zacatecas die erbittertste seit Beginn der Revolution war. Ungefähr 14. 000 Marin Regierungstruppen waren in Positionen verschanzt, die man für sat uneinnehmbar hielt. General Villa selbst bat ws, fnM berichtet: .Nach vier Tage langen hef tigen Angriffen aus die MnMirfun Stellungen brachte der keutige Tag die Entscheidung. Ter Feind, der, von Medina Barron und fünf anderen Ge. nerälen bekebliat wurde würd von meinen Truppen, die in effektiver Welse von denen des Generals Natera unterstützt wurden, vollständig qeschla gen. Bis zur Stunde haben wir 5000 Gefangene, neun Eisenbahnzüge. zwei Waggonladungen Gewehrvatronen und Geschlltzmunition. beinahe 6000 Mausergewehre und eine große Menge von Lebensmitteln und anderenKriegs vorrLthen erbeutet. wurden vergewaltigt und viele von ihnen von den Meuterern, fortge schleppt. Die Orgie der meuterischenTruppen dauerte bis zum Tagesanbruchwann sie die Stadt räumten und in der Richtung auf die mongolische Grenze entflohen. Den in der Stadt sich be. findlichtn Ausländern wurde kein Leid zugefügt. Kalgan ist eine wichtige Handels stadt von .mehr als 60.000 Einwoh nern. Sie liegt an der großen, nach Sibirien führenden Karawcmenstraße und in der Nähe derroen Mauer. Der kleine Theil der südlichen Ar inee, der entkommen ist. flüchtete sich in der Richtung auf Aguas Calientes zu, nachdem er das Postamt, das Staats schatzamt und das Steueramt mit Dy namit zerstört hatte. In Folge der Explosion kamen viele unserer Leute ums Leben und es wurde auch ein Theil der Stadt zerstört. Der Feind verlor ungefähr 4X)0 Mann an Tod ten und 2000 an Verwundeten. Wir sind noch nicht im Stande, die Höhe unserer Verluste in der Schlacht, die fünf Tage gedauert hat, anzuge ben, ich glaube aber, daß wir nicht mehr als 500 Mann an Todten und 800 an Verwundeten verloren haben. Unter den Letzteren befinden sich die Genräle Monclova Herrera und Ro driguez. die schwer verwundet sind. Unsere Artillerie war außerordentlich wirksam. Tie Föderalisten haben je des Fort zerstört. Das letzte war El Grillo." E l P a s o, Tezas. 25. Juni. Durch die Einnahme von Zacatecas . seitens der Truppen Villas, befindet sich jetzt das ganze nördliche Mexiko und viel mehr als die Hälfte des Gebietes der Republik in öen Händen der Kon stitutionalisten. General Villa wird jetzt wahrschein lich gegen Aguas Calientes vorrücken, das direkt sllvlich liegt, und wohin der Rest der Garnison von Zacatecas sich geflüchtet hat. General Pablo Gonzales, der die Division vom Osten kommandirt, und der Tampico eingenommen hat, hat Befehl erhalten, San Luis Potosi zu nehmen, was ihm wahrscheinlich nicht schwer halten wird, da sich nur mehr wenige Regierungstruppen dort befin den. General Älvaro Obregon. der Kommandeur der Armee vom Westen, ist im Begriff. Guadalajara anzugrei fen. Diese Stadt liegt weit im Sü den und ist nach der Hauptstadt die größte Stadt in Mexiko. Von dort aus führt der Weg durch eine frucht bare Gegend, in der eine Armee leicht zu verpflegen ist. nach der Hauptstadt. Villa, der durch das mittlere Mexi ko vorrückt, hat mehr große militäri sche Siege errungen, als die anderen drei Divisionskommandeure zusam men. Er hat Ojinaga und Juarez an der amerikanischen Grenze genom men, die Städte Chihuahua. Torreon und Zacatecas und er ist. doch noch nicht soweit nach Süden vorgedrungen als Obregon oder Gonzales, die der 5tüste entlang vorgerückt sind, ohne eine größere Schlicht geschlagen zu liben. Weder Guaymas noch Ma zatlan an der Westküste sind von Obregon eingenommen worden, aber die Anwesenheit von Regierungs-Gar-nisonen in diesen Hafen übt nicht den geringsten Einfluß auf die Kampagne gegen die Hauptstadt Mexiko aus. Aus offiziellen Mittheilungen geht hervor, daß die Konstitutionalisten un gefähr 15,000 Mann stark waren, sie aber in den viertägigen Kämpfen we nig mehr als die Hälfte ihrer Leute verwenden konnten. Benjamin Argumedo und Antonio Rosas, frühere Orozco - Rebellen führer. zuletzt aber Generäle in der Regierungsarmee, wurden am Sams tag in einem Gefecht außerhalb von Zacatecas getödtet, wie am Abend vom Hauptquartier Villas gemeldet wur de. Es wird versichert, daß die letzte Handlung des Generals Barron die war. das Haus des Advokaten Mu' jallanas in die Luft zu sprengen. Mu jallanes. seine Frau und acht Kinder kamen ums Leben. Die Straßenkämpfe in Zacatecas waren die heftigsten in der ganzen Re volution. Die Regierungstruppen kämpften von Straße zu Straße, von Haus zu Haus. Viele der Regierungs truppen warfen ihre Uniformen weg und fingen an. die Rebellen in heim tückischer Weise zu erschießen. Die jenizen, die dabei ermischt wurden, wurden sofort hingerichtet. Auf dem Rückzug sprengten die Huertaisten das Zollamt in die Luft, obne die Frauen und Kinder zu be nachrichtigen. Viele Konstitutionali sten. die in daö Gebäude eingedrungen waren, kamen bei dem Einsturz des dreistöckigen Gebäudes ums Leben. Am Dienstag Abend, bei Sonnen Untergang, nxiren die Huertaisten voll ständig geschlagen. Wie viele entkom men sind, konnte nicht festgestellt wer den, da aber die Stadt umzingelt war, kann ihre Zahl nicht groß sein. Am Samstag kamen 4000 Jrreg läre unter Pasqual Orrozco und C. Tuentas von Aguas Calientes in Za catecas an. sie waren aber nicht im Stande die Niederlage des Generals Barron zu verhindern. Der Kampf hatte zwei Tage lang heftig ununterbrochen gewüthet, oyne daß die Rebellen größere Fortschritte gemacht hätten, als ober am Montag Morgen General Villa von Torreon ankam, änderte sich dir Laae. und der Angriff begann dann auf der i ganzen Linie .mit einer Energie, sin Schrecken in die Reihen der Regie rungstruppen brachte. . Unter. den schwerverwundeten Kon. IttkttklTeknrah Walsevel waltcr Für H. B. Clafliu von ew Z?)ork ernannt. Tie Passiven der ffirma, die uu gefähr .;) Läden kontrollirt Belauft: sich auf $:$5,0ii0,000 und die Aktiva auf $iu,(ju(j,000.' lihicagoer iloiilraftoreit mfzteii Agenten der Unionen große Sum men bezahlen, Damit feine Streiks gegen sie erklärt würden. Ter Ver. Staate,! Tistriktsagent Oat die Sache jct)t in Händen. Fünf Personen bei einem Automobil Unglück umgekommen. Ein großer Bankerott. New Aork, 25. Juni. Das größte Handels - Fallissement in der Geschichte der Ver. Staaten wurde herbeigeführt .als Masseverwalter für die H. B. Claflin Company von hier ernannt wurden. Die Schulden wer den auf über 30 Millionen Dollars angegeben und die Aktiven auf 44 Millionen. John Claflin. der Prä sident der Kompagnie und ihr größter Antheilbesitzer, kontrolirt nahe drei ßig andere Geschäfte in den verschiede nen Theilen des Landes, die in den Bankerott hineingezogen werden. Die Hauptgläubiger sind "000 bis 500 Banken in allen Theilen der Ver. Staaten. Diese halten i'oien, welche den größten Tlieil der Passiven bil den. Sie wurden von den verschiede neu Zweiggeschästen anogesieUt und von der H. B. Claflin Co. indosfirt. Die United Drygoods Comp., eine Korporation mit 51 Millionen Tol lars Kapital, welche vor mehreren Jahren von I. P. Morgan & Co. sinanzirt wurde, um andere Claflin sche Geschäfts Interessen zu überneh men, wird von dem Bankerott nicht betroffen. Auch die Associated Merchants Company, welche derllnited Drygoods Company gehört, die auch eine Hälfte der H. B. Claflin Comp.. sowie verschiedene andere große Ge schäfte. hauptsächlich in New Dork be sitzt, wird von dem Fallissement nicht betroffen. Herrn Claflin zufolge wurde das Fallissement durch die ungewöhnliche Verschiebung der Handelszentren in New Aork verursach t, sowie durch die großen Kapitalsbedürfnisse des schnell machsenden Geschäftes außerhalb New Zyorks, welche nicht befriedigt werden konnten. Der Krach kam heute, als I. P. Morgan & Comp. und andere Banken in Wall Street sich weigerten mehr Geld herzugeben, nachdem sie vor ungefähr zwei Wochen mehrere Mil lionen Tollars geliefert hatten. Tie Hunderte von Banken, welch: Noten hielten, waren so dringend mit ihren Forderungen, daß der Bankerott nur durch Beschaffung der gesnmmten 30 Millionen Dollars, welche die Com pagnie schuldet, verhindert werden konnte. Claflin hielt gestern Abend eine Konferenz mit I. P. Morgan. I. S. Alexander, Präsident der National Bdnk Commerce. Albert H. Wiggins.'! Präsident der Chase National Bank und anderren Finanziers ab, konnte sie aber nickt bewegen, weitere Unterstütz ung zu leihen. Die Financiers hielten es für gerathener, eine Reorganisirung vorzunehmen, welche die H. B. Claf lin Co. von der United Drygoods Co. und der Merchants Company loslö sen würde. - Heute ersuchte der Vizepräsident der H. B. Claflin Co. beim Gericht um Einsetzung von Masseoerwaltern nach und als solche wurden Josepb B. Martinvale. Präsident der Chemical National Bank und ein Drygoods Händler Namens Juilliard ernannt. Inzwischen strengten drei kaufmänni sche Gläubiger ein Bankerottverfahren an und diese werden um die Ein fetzung von anderen Masseoerwaltern nachsuchen. Die Noteninhaber haben ein Schutz Kommiitee einqesctzt, ebenso die kauf mänmschen Gläubiger. In einer vom Gerichte angeordneten Versammlung aller Gläubiger wird entscki:den wer den, ob die ernannten Masseverwalter stitutionalisten befindet sich auch dtr Oberst Nodolfo Fierro, der in Mexiko als der Schlächter" bekannt ist, w:il er mit großer Vorliebe gefangene R gierungs . Offiziere oder Soldaten n,it eigener Hand niederstreckt. Es ist dies derselbe Mann, der im bruar in Juarez den Schotten Willign S. Benton getödtet hat. beibehalten oder andere ernannt wer den sollen. Die Firma hat' seit Grün dung im Jahre 1845 verschiedene Kri sen durchgemacht. Im Bürgerkriege weigerten sich die südlichen 'Schuldner zu bezahle. Eine Schwierigkeit ent stand in der Panik vvn lK7;i ,,d eins andere in der Panif von I !07. welch letzter: I. P. Morgan & Co. über wunden habe solle. Eine genaue List aller Claflinsche Geschäfte war leute Abend nicht zu er- , lange. Wie Geld von Chicagoelk Kontraktoren erpreßt wird. Chicago, III.. 25. Juni. Kon traktoren uiid Geschaftsleuie haben, sich seit langer Zeit über unskrupulös Geschästsagcntcn" von Unionen be klagt, zögerten aber bisher, vor der Grand Jury zu erscheine, weil si: um ihr Leben fürchtete und auch weii tere geschäftliche Verluste vermeident wollten, wie am Abend der Ver. St. Distriktanwalt Wilkerson sagte. Die Erklärung war eine Folge der von John I. McLaughlin, einem Staats-Repräsentanien, erhobenen Be schuldigung, daß die Agenten der Ar beiter - Unionen durch Erpressungen der schlimmsten Art die Beziehungen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern in geradezu unleidlicher Weise gestört hätten. McLaughlin wird am Freitag vor der Grand Jury ersckeinen. McLaughlin sagte, daß er $2000 l'rpressungs gelber bezahlt habe, nach dem ihm iit einem Streik seiner Ar beiter gedroht wordeir- sei. Er sagte, daß George Hammond, der Geschäfts agent der Excavators Union", der am Mittwoch von dem Kontraktor Patrick Tigna erschossen wurde, ei n'. der Erpresser sei. Dignan war durch die Erpressungen, die ihn zu ruiniren drohten, zur Verzweiflung gebracht worden," sagte McLaughlin zu dem Tistriktanmalt. Er nannte außer Hammond auch John Haley, den Geschäftsagenten der Sand, Stein und Cement - Fuhrmanns - Union, und Michael Morris in derselben Union, als Mitschuldige. Im letzten Jahre mußte ich den Kerlen $2500 für das Privilegium, mein Geschäft betreiben zu dürfen, bezahlen." sagteMcLaughlin. Am letz ten Donnerstag verlangten sie weitere $5000. Ich hatte durch den Backstein maurer , Streik große Summen ver lcren und war entschlossen, mich nickt weiter berauben zu lassen. Ich sagte ibnen deshalb, daß sie sich zum T scheeren sollten. Als ich am Mittwoch Morgen nach meinem Geschäft kam. fand ich, daß meine Leute zum Streik beordert wa ren. Hammond war da und ich frug ihn, was das zu bedeuten habe. Sie wissen ganz gut, was das bedeutet." sagte er. Rücken Sie mit dem Geld heraus. Sie sind kein Narr." Das orachte mich in Wuth und ich beschloß, dem Treiben dieser Bande ein Ende zu machen. .Die Kontraktoren leiden nicht am meisten, so schlimm als die Lage ist. Ter, ehrlich? Arbeiter fährt am schlimmsten dabei. Er befindet sich fast immer am Streik, und in der Regel weiß er nicht, um w.iZ es sich handelt." McLauahlin sagte ferner, daß jeder Sand- und Kieslicferant in Chicago Erpressungen bezahlen muß. um zu verhindern, daß Streiks gegen sie er klärt werden. Fünf Automobilisten ver ii n g l L ckt. Los Angele. 25. Juni. lim Fuße eines hiinfrirt 7?uß hohen ian Abbanges am Ozean, bei La Pedro. Calif., wurden am Morgen die Lei ri'e ten drei Frauen und nei Man Nern gefunden das Ovser eines Automobil - Unfalls. Tas Auto, eine neue Maschine, deren Lenker Harry Baker, ei Fui'.kentelegraphi't war, war spät in der Reicht den Ab bang hinabzestürzt und alle fünf Pr-. fönen waren dabei umgekommen. war die erste Fabrt die Baker mit der Maschine machte. Mount Whitney überflo. gen. Independence, Calis.. 25. Juni. ilas Coristofferson. der Aviater, flog am Tonnerstag in einem ?popve?decker über den 14.898 Fuß bc he Mount Whitney. Er erreichte eine Höhe von mebr als 16,000 Fuß u. etablirte damit einen neuen amerikani schen Höhenflug - Rekord. Selbstmord wegen ver s ch m ä h t e r Liebe. Cleveland. O.. 25- Juni. Jo seph Schneider. 23 ahre alt. von Sbelby, O., erschoß sich hier am Ton rerstag Abend vor den Äugen von Frl. Helen Nehez, weil diese ihm ihren Velobiingsrina zurückaeacb'n hatte. Frl. Nahez hatte sich vergeblich be uiüot, ihm den Revolver zu entreißen. ! ,1 i i .t