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Westliche blätter. [volume] (Cincinnati [Ohio]) 1865-1919, March 25, 1883, Image 1

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Inzwischen warm die anderen Kame
raden herunter gekommen. Der Kellner
brachte uns B^er.
„Und dit. Würste V fragte Till.
„Gleich, gleich!" Man gab ihm eine
Serviette, Mesjer, Gabel, Brod. Seme
kleinen Augen rollten nach rechts und
Unks, und maßep den Platz, den ihm die
Nachbarn gelassen" er legte beide Ellbo
gen auf den Tijch, damit man nicht zu
nahe heranrücke, dann spähte er links in
den finstern Winkel d?s kleinen Gewölbes,
wo der Eingang zur Küche war.
Jetzt kam Fr.tz, den linke« Arm mit
einem kunstvollen Gebäude zahlloser
Schüsseln beladen, aus de«
schwarzen Loch hervor.
Tül hielt den Athem an, schob das
Glas des Nachbarn zur rechten
etwaS zurück, legte die Serviette
auf den Schooß, griff mit der
Linken nach der Senfbüchse, rückte
Mejjer und Gabel zurecht und legte die
rechteHand schützend auf fein Brod.—
Dabei folgte fem Blick dem Kellner, der
mit den üblichen Bücklingen und Schwen
kungen da und dort einen Teller nieder*
letzte und dann wieder mit dem rechten
Arme einen kunstvollen Bogen beschrieb,
um einem Gast mit Pathos den Brodlord
hinüber zu reichen. Till's Augen mach»
ten alle Bewegungen des fluüen jJienfchen
mit, sie rollten immer glänzender und grö
ßer auf und nieder, rechts und links, ge
nau wie jener sich bückte und drehte und
wendete. Es wurden immer weniger
Schusseln. ^Till'S Mund öffnete sich lang
sam, auf der mit Sommersprossen bedeck
ten Stirn kam eine kleine ängstliche Falte
zum Vorschein. ^e|t blieb noch ein ein
ziger Teller mit toter kleinen Wurstchen
übrig, und tote er lächelnd eben auf un
seren Tisch lossteuern wollte, rief ihm
schon Till entgegen: „Hicher, Fritz, hie*
her!" „Stemm schon 1"
Till begann zu esien.
Nie in meinem Gebert habe ich so essen
sehen! Wie der Mann das gründlich
und mit Verständniß betrieb! Er ver
stand eS, mit geschickter Theilung der
kleinsten Stücke den Genuß künstlich zu
verlängern. Ost auch nahm er eine Zeit
lang nur Brod, während seine Augen die
Wurst lüstern fixirten: so stachelte er
durch momentanes Vorenthalten den
Gaumen zu neuer Begierde an, gab ihm
dann wieder ein kleines Häppchen zu ko
sten, ihn stets reizend und neckend, bis wie
«ine lang versprochene Belohnung ein letz
tes großes, saftiges Stuck Langsam in den
'kund glitt.
Und nun sollte ich nach fünfzehn Jah
ren den armen hungrigen Menschen wie»
dersehen.
Cr hatft flch WeM verändert. Er war
derselbe herzensgute Junge, als den ich
ihn immer gekannt, und der beste Sohn,
der gedacht werden kann. Die beiden gu
ten Menschen hatten sich Bald in ihrem
lauschigen Winkel eingelebt und ich habe
manche gemüthliche Stunden in ihrem
gastlichen Heim verbracht. Nie werde ich
mich ohne Nührung jener Abende erin
nern, wenn die alte Frau irgend eine, mit
unendlicher Sorgfalt bereitete Lieblings
speise dem geliebten Sohne aus den Tisch
brachte, und ihm mit heimlichem Glück
zusah, wie er aß.
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Doch manchmal, Wmit die rauhen
"Herbstwinde durch die Straße fegten, gab
5 traurige, ängstliche Nächte in dem klei
nem Hauschen. Da lag der arme Till
krank tit seinem Zimmer, und die alte
Dt utter legte ihm bi» zum frühen Mor
sen Eis auf den entzündeten Kehl
kopf. E» war immer ein Kampf
um Leben «nd Tvv, dir regelmäßig
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Die ^Westliche Blätter."
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ZahWng 18.— Ä« 24.
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Ecu der Tanzstunden in Stettin hatte
'ich Ttll nicht wieder gesehen. Als er mir
eines Tages fchneb, fem Onkel Friedrich
sein in Wien plötzlich gestorben und Hab«
ihm Alles vermacht, weshalb er mit sei
ner Mutter hierher ziehen und das kleine
.Häuschen auf der Wieden bewohnen
werde als er mit dies schrieb, mußte ich
mich einen Augenblick besinnen. Till
Wer ist doch Till? Wie sah er aus?
Nach und nach dämmerte ba4 B»id des
Jugendfreundes in nur aus.
Da waren wir wieder beisammen in
dem uralten Hause der Heiligen Geist
Straße, gerade der Kirche gegenüber.
Die erste Halste der Tanzstunde war vor
über, wir kletterten hastig die ausgetre
tene schmale Stemtreppe hinab, schlüpf
ten links in einen Keller, too eS vorzüg
liches Bier gab und vergruben uns ganz
hinten in unsere gemüthliche Ecke, die uns
Fntz für diese Abende immer reservirte.
„Zwei Paar" bestellte Till und seine ro»
then Augen leuchteten in einem eigenthüm
llHen Glame.
„Aber Sie ha^m Appetit!" tief ich.
„Hm!"
„Atehr brachte er nicht heraus, der
Vorgenuß der zwei Paar absorbirte ihn
vollständig.
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Tang die greise Frau tagelang um das Le
ben ihres Sohnes, und wenn dann alle
Gefahr vorüber war, schickte sie die Bedie
nenn hinauf und schlich in ihr Zimmer,
um in oft wochenlanger Ruhe die verlo
rene Kraft wieder zu ersetzen.
Schon nach zwei Iahren sollte in dem
einförmigen stillen Leben der beiden glück
lichen Leute eine Aenderung eintreten.
Der Nachbar Normann war plötzlich
auf eine geheimnisvolle Weise verschwun
den Niemand wußte, was aus ihm ge
worden itfar, bis man nach einigen Tagen
seine Leiche aus der Donau fischte. Der
Unglückliche Mann hatte sein ganzes
vermögen auf der Börse verloren er
hinterließ nichts, als sein zwölfjähriges
Kind, die kleine Liese, ein liebreizen
des, träumerisches, blondes Geschöpf.
Die Kleine war oft zu Till's Mut
ter hinüber gekommen, hatte ihr im
Garten allerliebste Sträuße gebunden, der
alten Frau ein Häubchen hergerichtet oder
sie stundenlang unterhalten, indem sie
aus Papier die reizendsten Schattenbild
chen schnitzelte oder mit dem Bleistift auf
einem Buchdeckel die kleine Grotte im
Garten oder das Häuschen oder den Hüh
nerhof zeichnete.^
Man nahm die Waise in'? Hau?.
Es war, als fei ein märchenhafter
Sonnenschein in die stillen Räume einge
zogen. Lieschen wußte der alten Frau in
der eigentlichen Wirtschaft nur wenig
an die Hand zu gehen, doch der Zauber
ihrer Keinen Person übergoß wie mit poe
tischem Hauch MtaMeben des stillen
Paares.
Till gab ihr Unterricht in den Natur
wissenschaften und der Geschichte und las
mit ihr Schiller und Götbe doch wäh
rend er dem lieblichen Geschöpf von Ma
ria Theresia erzählte oder die Verse der
klassischen Tragödie deklamirte, kritzelte
sie oft allerhand wunderbare Figuren in
ihr Heft und als einst Till htnufcersah,
was sie mache, erblickte er sei eigenes
wolilgetrosfenes Porträt mitten in den
zweiten Akt der „Maria Stuart" hinein«
gezeichnet.
Es wurde ein Zeichenlehrer in? Haus
genommen, und von dieser Stunde an
hotte Neschen auf, ein Kind zu sein. Sie
machte die überraschendsten Fortschritte
und einige Monate später schickte Till sie
ins Atelier eines bekannte« Malers. Lies
noch I chen war 15 Jahre alt.
Eines Tages brachte sie eine neue Lein
wand nach Haus: „Till, ich arbeite nach
der Natur, ich werde Dein Porträt ma
len
Der gute Jung« erröthete vor Vergnü
gen und die Arbeit begann.
Sie placirtc ihn auf einen Stuhl,
rückte einen Tisch davor: „Du mußt ir
gend etwas essen 1" rief sie.
„Ja, aber warum denn essen? Male
mich wie ich bin
„Eben deshalb, beim Essen Bist Du so
recht: Du!"
lag kein Atom Ironie in den Wor
ten des Madchens, und doch fühlte sich
Till verstimmt, und ein Schatten von
Traurigkeit überflog fein Antlitz.
„Dann würdest Du Dumas p6re auch
bei Tisch gemalt haben $", fsagtt er nach
einer Pause.
„Dumas pöre, der, wenn man ihn zum
Diner lud, eine Schürze umband, um die
Ragouts selbst anzurichten? Nein, den
würde ich in der Hüche malen!" warf sie
scherzend hin. Doch im nächsten Augen
blick war sie wieder ganz bei ihrem Ent
wurf.
„Gerade Dumas' und Anderer Bei«
spiel," sagte ich, „zeigt uns glücklicher
weise, day eine delilate Zunge mcht gei»
ttige Nichtigkeit bedingt
„Aber nein", rief sie arbeitend« „man
muß nur die Zeit dazu haben. Die
Schüler in unserem Atelier zeichnen
o
in zehn Minuten, und Herr Adalbert ißt
mit der einen Hand, wahrend er mit der
andern skizzirt."
„Wer ist Herr Adalbert V*
Lieschen warf ihre Kohle fort und ver
grub ihr blondes Köpfchen in ihre Far
benjchachtel: „Ein Maler."
Seit jener ersten Sitzung beschäftigte
sich Till mehr als je mit dem lieblichen
Mädchen, umgab es mit rührender Sorg
falt, begleitete es in's Atelier, holte es
wieder ab und entlockte ihm mit allerhand
List die geheimsten Wünsche.
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v^
Eines Tages, es war Lieschen? fkH?
zehnter Geburtstag, nahm er sie, als mir
vom Dezeuner aufstanden, an der Hand
und schob eine Tapi^ene in einen Winkel
des Speisezimmers zurück
#$eh'
ja
da
hinein," rief er der Kleinen zii, indem er
aus eine Thüre deutete, die er dort hatte
durchbrechen lassen. Lieschen überschritt
die Schwelle und befand sich in einem
reizenden Atelier, welches ihr Till hatte
einrichten lassen.
Sie stürzte ihm jubelnd um den Hals,
küßte die alte Frau, die ihr mit stillem
Glück zuschaute, dann installirte sie sich
vor ihre Staffelei, sprang wieder auf,
regulirte das Licht mittelst der überall
angebrachten Vorhänge und begann zu
arbeiten. Till schaute ihr zu. Eine über
irdische Freude verklärte sein unschönes
Gesicht, «ine Thräne rollte langsam über
die steckigen Wangen, dann ergriff er heim
lich meine Hand, als wollt« er mir etwas
{«ten, l»ch
bracht, fiinsn hMr,
v$H t'„f tsi $i-
er war zu bewegt und deutete nun mit
eigenthumlicher Geberde auf das liebliche
Mädchen!
Der gkkte Till tvft* nicht immer so glück
lich in der Wahl seiner Überraschungen.
Eines Tages hörte er im Vorübergehen,
wie Lieschen im Gespräche äußerte: „O,
am liebsten Hab' ich Fasanen." Am näch
sten Sonntag kam ein prächtiger Fasan,
mit Slepl uub Schweif geziert, auf den
Tisch.. v
Lieschen stieß einen wehmüthigen Laut
aus: „Wie kann man so einen schöne»
Böget tobten!"
Till schaute sie sprachlos an: ^Ja, aber
hast Du nicht gesagt. Du liebst Fasane
über Alles?" brachte er endlich hervor.
„Ja, aber die zahmen und ein Schat
ten leicher Ironie überflog ihren fein ge
schnittenen Mund. Doch mit instincti
vem Takt den unliebsamen Eindruck ver
wischend, jetzte sie rasch hinzu „Ich habe
auch einen Fasan für Dich. Er war fur
Deinen Namenstag bestimmt, aber er
mag beute schon zum Vorschein kommen."
Sie schlüpfte in das Atelier und brachte
ein reizendes Bildchen hervor: einen
Bauernhof, wo zwischen anderem Geflügel
ein prächtiger Fasan einherstolzirte.
Als ich den ersten Wochen des näch
sten Jahres von einer Reise zurückkehrte,,
fand ich das sonst so heimliche Häuschen
in tiefe Trauer wieder. XiU'ft Mutter
war gestorben.
Der damals 85jährige starke Mann
war von dem Schlage wie zerschmettert.
Noch nach Monaten fand ich ihn oft in
Thränen vor ihrem Bilde. Bielleicht
uberkam es ihn solchen Momenten wie
eine bange Ahnung, daß ihn Niemand
mehr so verstehen und so lieben werde, wie
die alte Frau.
Es war am ersten Tage dieses Jahres.
Wir saßen in dem Speisesaal neben dem
Atelier, das Dessert wurde eben ausge
tragen da klingelte eS. Till sprang
gegen seine Gewohnheit auf und ver
schwand dann kam er mit freudever
klärtem Gesicht wieder herein und sagte:
Bitte, ich habe eine ganz kleine Über
raschung. Geht einen Augenblick hinauf
auf mein Zimmer."
„Ich Habe auch eine Überraschung,"
sagte Liese, während wir uns entfernten,
mir geheirnnißvoll glücklichem Lächeln.
Nach einer halben Stunde holte uns
Till hinunter, nahm ihren Arm in den
seinen und fühU6 jit roU stummem Ernst
in ihr Atelier.
Ich traute meinen Augen nicht: das
sonst einfache Gemach war mit orientali
schen Teppichen prachtig drapirt, ein herr
licher alter Schrank, mit Zinnkrügen und
Glasern geschmückt, nahm die linke Wand
ein, während rechts neben dem Kamine
zwei kolossale japanesische Bronzevasen
aus grünen Marmorposta,nenten standen.
Till war auf der Schwelle stehen ge
blieben, und wahrend das liebliche Mad
chen zaghasten Schrittes in das Zimmer
trat, leuchtete fein gutes Gesicht wieder,
wie ich es einst in Stettin Hatte leuchten
sehen.
Plötzlich drehte sie sich zu uns herum,
ihre Augen schwammen in Thränen der
Freude, sie sank an die Brust des braven
Mannes.
„Mein gtttrr, lieber Till!"
Er war sehr blaß geworden, er löste sie
aus seinen Armen, ergriff ihre beiden
Hände und fah sie lange an.
Lieschen t" begann er, und seine
Stimme zitterte in heftiger Erregung
Da riß es wieder an der Glocke.
„Jetzt kommt meine Überraschung",
rief sie, drängte Till in den Hintergrund
des Ateliers, wo in einer tiefen Nische,
unter Draperien lauschig versteckt, ein
türkischer Divan stand und stürzte fort,
um gleich darauf mit einem elegant ge
wachsenen jungen Mann auf der Schwelle
zu erscheinen.
„Till rief sie, indem sie den Fremden
an der Hand hereinführte. „Ich liebe
Herrn Adalbert, willst Du unfern Bund
segnen
Till antwortete nicht, er war noch tie
fer in den Schatten der Nische geruckt.
Ich rüttelte ihn auf: ,,Muth!"
Er schaute mich mit blöden Augen an,
a!S verstehe er nicht, was ich sagen wolle.
Inzwischen war der junge Maler herange
treten. Till erhob sich, mechanisch,
wie ,|in Automat^', reichtev ihm die
Hantz und dann, während Liese,
nichts ahnend, ihren Bräutigam
in einem andern Winkel des Ateliers
rief, wo sie noch eine bisher nicht bemerkte,
alte Base entdeckt hatte, wankte er zur
Thure hinauf 'Ich eilte ihm nach. Auf
seinem Zimmtt bra'
jammen.
•i»
t.i
»räch er bewußtlos zu-
Das Liebespaar war $u sehr mit sich
selbst beschäftigt gewesen, um etwas von
Till's Schmerz zu bemerken. Als wir
nach einer Stunde wieder hinabkamen,
bat uns Lieschen, die, um Till zu über
raschen, die Sache bisher s» geheim ge
halten. wir mochten ihnen am dritten Ja
nuar bei ihrer Berheirathung als Zeugen
dienen»
Uber Till's Gesicht flog «ine dunkle
Wolke bann sagte er für uns Beide zu,
schützte einen Besuch »et unt wir entfern
ten Uni» *-7".
y -7V, ...^.7^.
trti"
*7. V.^
hl
V I .'.p
V«..' i'.
Cincinnati,
Es war ein kalter Tag. Eisiqer Nord
wind pfiff durch die Gassen. schrit
ten der Linie zu. "f
„Wo wollen Sie hin fragte ich.
.,Luft! Luft!" rief er, riß seinen Pelz
auf, löste sein Halstuch und stürmte wet
ter.
„Aber Till! Ihr HalZ!"j 7
^"Er schüttelte mit dem Kopf.
„Ich gehe keinen Schritt weites, Wettit
Sie sich nicht einhüllen
Ich brachte ihn endlich mit Gewalt zu
rück auf sein Zimmer. '1
Am nächsten Tage fand ich ihn schrei
bend und rechnend vor seinem
Sekretär: „Herr Adakvert ist nicht
vermögend," sagte er mi$ eigenthüm
lich verschleierter Stimme, „bitte lösen
Sie mir diesen Check ein und tragen
Sie ihm das Geld hin, es ist mein Hoch
zeitsgeschenk, Sie sollen gleich nach der
Trauung nach Italien reisen
Am nächsten Morgen, wie ich Till zur
Paulaner Kirche abholen wollte, kam mit
seine Stimme noch heiserer und unheimli
cher vor.
„Nehmen wir einen Wagett," rieth ich.
„Nein, es sind nur hundert Schritt."
Wie Till es angeordnet fuhr das
glückliche Paar von der Kirche nach dem
Bahnhof. Till war mir im
abhanden gekommen. Ich suchte ihn
überall, dann eilte ich in seme Wohnung.
Nach einigen Stunden kam et heim, ohne
Hut, ohne Pelz.' Er bat mich, ihn allein
zu lassen, und schloß sich in sein Zimmer
ein.
Wie er es vorausgesehen, kam in jener
Nacht sein Kehlkopsleiden zum ßAusbruch.
Er schlief bei offenem Fenster. Am näch
sten Morgen fanden wir ihn entseelt auf
seinem Lager.
Er hatte alle seine Papiere geordnet
und sein Vermögen Lieschen vermacht.
Auf dem Matzleinsdorfer Friedhof
links in der vierten Allee, hart am Wege,
steht eine kleine Kapell jiu dem linen
Wort:
Till.
Dort ruht an der Seite seiner
Mutter.
Adalbert und seine junge Frau kom
men tu nächster Woche aus Italien zu
rück. Noch wissen sie nichts von seinem
Tod«.
Neue technische Erfin­
dungen.
Es finden nach den uns gewordenen
Mittheilungen die mit Pulver gefüllten
Strohhalme beim Bergbau, und zwar
speziell tn den Steintohlengruben Ver
wendung. Es werden nämlich zu dem
Sprengen der Stein-, resp. Kohlenmas
scn ca. ein Fuß tiefe Bohrlöcher in die
Gesteinmasse gebohrt, in diese dieSpreug
patrone gestoßen und nun muß das Loch
mit Steinen fest zugeklopft werden, um
bei dem Entzünden eine starke Spreng
wirkung zu erzielen. Um nun aber nach
dem Verschließen des Bohrloches die Pa
trone anzünden zu können, steckt man in
die Patrone eine Eisennadel, die etwas
7*
rieie
dicker als ein Strohhalm ist.
Nadel wird nach dem
des Loches herausgezogen. Man hat
nun einen Verbindungskanal, welchen
man früher einfach mit Pulver füllte, um
die Entzündung bewirken zu können. Da- der
bei kam es aber auch beim Anwenden des über
feinkörnigsten Sprengpulvers und bei der
sorgfältigsten Arbeit oft vor, daß sich das
Loch in der Mitte verstopfte, ehe der un
tere Theil gefüllt war, und so eine Ent
zündung nicht möglich war. Um dies
nun zu vermeiden, wendet man die mit
Pulver gefüllten Strohhalme an, welche
unten mit einem Zündstoff, der das darin
enthaltene Pulver berührt, dersehen sind.
Man verschmiert nun die Oefsnung neben
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7
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Mmumatl Volksblatt"
57 j.r
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WS»
,«v f.** ,t# t*f4..h #•«,» i i j. X' •_
r,v f, », t.
Daß der Cfen dabei die warme, unbrauch
bar gewordene Lust, die sich an der Decke
ansammelt, aufsaugen wird, ist natürlich,
ob die Möglichkeit, daß aus dem Ofen
selbst gasförmige Lerbrennungsprodukte
in das Zimmer gelangen, ganz ausge
schlossen ist, können wir nicht mit Be
stimmtheit behaupten, glauben aber nach
unserer Kenntniß von der Konstruktion
des Ofens kaum, daß es geschehen wird.
Die Zuführung der frischen Luft
in das Zimmer geschieht in der
Weise, daß dieselbe in der Gegend
der heißesten Stelle des Ofens einströmt
und dadurch erwärmt wird, so daß das
Unangenehme, welches für viele Leute das
Einströmen kalter Luft in einen heißen
Raum hat, fortfällt.
ren die zur weiteren Verbrennung nöthigt vergolden oder verkupfern. Es sollen sich
Luft durch ein Rohr aus dem Zimmer! dabei die feinsten Linien der Zellgewebe
selbst, dicht unter der Decke entnimmt, sehr deutlich ausprägen und so ein dauer-
Einen Apparat, um Räumen, in denen
sich viele Personen aufhalten, reine und
frische Luft zuzuführen, hat der Ingenieur
Garlandat in Paris konstruirt. Die Luft
strömt bei demselben durch Wasser, in dem
sie nicht nur alle Stauotheilchen zurück
läßt, sondern durch welches sie auch mit
der nöthigen Feuchtigkeit versehen wird.
Es ist dabei die Einrichtung getroffen, daß
Gedränge 1 die Luft keine Wassertropfen mit in die
'Rohren, durch welche sie weitergeführt
wird, bringen kann, weil dadurch leicht
Störungen im Betriebe entstehen könnten.
Sehr beachtenswerthe Beobachtungen
der Thermometer hat der französische
Physiker Crafts gemacht, durch welche er
gezeigt hat, wie sich die Thermometer mit
der Zeit und wenn sie längere Zeit auf
die höchste zulässige Temperatur erhitzt
werden, durch Steigen des Nullpunktes
ändern, und zwar können die Differenzen
gebraucht werden, bis zu 4° steigen. Man
muß also, um richtig zeigende Thermome
ter zu haben, dieselben vor Anbringung
der Skala längere Zeit—etwa acht Tage
lang—auf die höchste zulässige Tempera
tur erhitzen.
Eine interessante Anwendung der Koh
lensaure empfiehlt ein Apotheker I. Ha
nos derselbe benutzt sie nämlich zur
Gewinnung der Blumengerüche aus fri
schen Blumen. Es hat nämlich die Koh
lensäure die Eigenschaft, den Duft, wel
chen die Blumen ausströmen, in hohem
Maße aufzunehmen leitet man nun einen
Strom von temer Kohlensäure durch ein
Gesäß, in welchem frische Blumenblätter
enthalten sind, und fängt dann die Koh
lensäure in reinem Altohol auf, so erhält
man dadurch sofort ParsumS von sehr
großer Feinheit und i)iaächtit des Ge
ruches.
Bei der Bedeutung, welche die elektri-
sche Beleuchtung nach und nach fur die
Allgemeinheit erlangt, ist es wichtig, die
dazu nothwendige Kohle möglichst leicht
zu gewinnen. Für die Glühlampen, wo
man seine Kohlenfäden gebraucht, ge
schieht dies bekanntlich aus Gespinnstfa
sern, für die Bogenlampen braucht mau
aber kompakte Stucke, und wenn auch die
Kohle dazu meist ziemlich rein ist, so ge
nügt sie doch nicht allen Ansprüchen.
Nach Jacquelain reinigt man sie dadurch,
daß man bei starker Rothgluhhitze Ehlor
gaS darüber streichen laßt, wobei die in
der Kohle enthaltenen Erden sich als
Verschluß Ehlorsalze, der Wasserstoff als Salz
säure verflüchtigen. Dadurch ist aber
die Kohle porös und deshalb fchlecht
leitend geworden, und um sie wie«
dicht zu machen, leitet man
die glühende Kohle langsam
Dampfe von schwerem Theeröl, wobei sich
in den Poren Kohlenstoff ablagert.
sieht aus dieser nicht ganz einlachen Ope
ration, wie viel Vorarbeit zu der elektri
schen Beleuchtung nothwendig ist, und
wenn auch das Quantum Kohle, welches
att einem Abend in einer elektrischen
Lampe mit Bogenlicht verbrennt, als
Steinkohle gerechnet nur einen sehr gerin
gen Werth repräsentirt, so kostet es doch
dem Strohhalme gut mit Lehm, bindet! in Wahrheit ziemlich viel und erhöht die
an dem Strohhalme eine Lunte und ist
nun der Entzündung sicher. Natürlich
können diese Strohhalme nur bei solchen
Bohrlöchern gebraucht werden, die nicht
tiefer sind, als die Lange eines solchen ge
füllten Strohhalms, und die Läng« dieser
ist begrenzt durch die Entfernung der
Knoten im Strob von einander. Sind
die Löcher tiefer und ebenso bei Spren
gungen in feuchtem Gestein, so muß zum
Entzünden Zündschnur 1) genommen
werden der Grund, weshalb man diese
Zundschnur nicht in allen Fällen
nimmt, ist de?, daß sie theurer ist, als die
Strohhalme, und es durfte somit, da die
Bergleute sich die mit Sprengpulver ge
füllten Strohhalme selbst besorgen müs
sen, auch die Verbreitung der neuen Ma
schine, falls sie sicher arbeitet und nicht
allzu theuer ziemlich ausgedehnt« I vielleicht für unsere Augen zu hell bleibt
werden.
Kosten der elektrische» Beleuchtung gauz
bedeutend.
Dagegen ist es möglich, daß eine andere
Neuerung die Kosten des elektrischen Lich
tes verringert, nämlich die Anwendung
von Kugeln aus gesponnenen Glasfäden.
Während nämlich die früheren Glas
kugeln mindestens 50 des elektrischen
Lichtes absorbirten, sollen diese neuen Ku
geln nur 25% deS Lichtes absorbiren, so
daß sich also bei gleichen Erzeugungsko
sten die Leuchtkraft um 50% erhöhen
wurde. Es blaubt natürlich abzuwarten,
ob sich die Brauchbarkeit der Glocken aus
gesponnenem Glase bei weiteren Versuchen
bewähren wird, und ob nicht was uns
nicht ausgeschlossen erscheint die Ab*
blendung von nur 25% sich als ungenü
gend erweist, indem daS Licht alsdann
Zur Verbesserung der Luft m'l5W fchen Körpern zu erhalten, Sann man sie
Wohnräumen hat Herr M. Müller tn 1 nach Professor Christiani in eine al»
Gera einen Bentllartons-Ofen konstruirt,! koholische Lösung von salpetersau
bei welchem der Uebelstand des yiicht*|»m Silberoxpd (Höllenstein) tauchen,
Bentillrens, den ja die Oefenmtt luftdicht
i
schließenden Ofenthuren bei dem letzten
Theil des Verbrennungsprozesses de« Heiz
materials habe«, dadurch beseitigt Wien
(s8# l»| du Sfl» «Stz Schluß tot *|a»
MS
Um dauernde Präparate von organi-
dann einen Strom von Schwefelwaffer-
stoffgas »der PhoSphorwasserstoffgaS aus
setzen, ««durch sie eine» den galvanischen
Strom leitenden ttbeezug erhalten, und
sie ttM auf ßaltzanischtzm Stg veestldern.
•v,!"
lkVt
v'
vi/»t
Haftes Abbild, welches genau die natur
licht Form Wiedergibt, geschaffen wei
den.
BeachkMH verdient ein unserem Lands
mann, dem Herrn W. Dette, patentirte
Petroleumlampe, weil sie sich in ihrer
Konstruktion und in dem Prinzip der Oel
zuführung ganz den alten Moöerateur
lampen anschließt, und somit die Noth
wenoigkeit des dicht unter der Flamme
befindlichen Oelbehälters, 'iZvelcheo die
Form der Petroleumlampen nicht gerade
Vortheilhaft beeinflußte, beseitigte.
Nachdem nach langen Kampfe» .die
Anwendung grüner, Arsenik haltender
Farben bei dem Tapetendruck glücklich be
seitigt ist, sollen jetzt Tapeten mit rothcn
vrsenikhaltigen Farben in den Handel
kommen. Wir wollen hoffen, daß es ge
lingt, folche Attentate auf die menschliche
Gesundheit gleich im Anfang, ehe die Ver
breitung größeren Umfang angenommen
hat, zu unterdrücken.
Eine Frage, welche für uns vielleicht
dringend wird, ist die, ob es möglich ist,
die jetzt gebräuchlichen Fässer aus Eichen
holz durch solche aus einem anderen
u. dergl.
handelt,
MM
tmH
1
'»». i*, fc»w* 1#H W
hat man mit Erfolg
Fässer aus Papier benutzt, für Getränke,
d. h. für Bier, Wein und Spirituosen
hat aber bis jetzt
das
Eichenfaß noch die
Alleinherrschaft behauptet. Man will
nun einen Ersatz gefunden haben durch
ein Faß oder vielmehr dur zwei Fässer—
aus Eisenblech. Diese beiden Fässer, von
denen das eine etwa einen Zoll größeren
Umfang hat, als das andere, sind so mit
bei Thermometern, die bei den höchsten einander verbunden, daß das größere das
für Quecksilber zulässigen Temparaturen
:"Ll
kleinere umgibt, und der Zwischenraum
ist durch ein Gemisch von Holzfaser, Leim
und Gips fest ausgefüllt. Durch diese
Füllung wird bewirkt, daß das Faß,
ebenso wie daß Faß aus Eichenholz, die
Wärme schlecht leitet und es wird ihm
zugleich die nothige Elastizität gegeben.
Das ist Alles ganz gut, e» fragt sich nur
wie schmeckt Vier und Wein aus solchen
Fasern
i
Auf jeden Fall wurden sich hoch-..
stens kleine Fässer dieser Art für den Ver- j, "lr8*. t°mmt
sandt zum schnellen Gebrauch desGetränkes
benutzen lassen bei größeren Lagerfässern
spielt die Porosität des Holzes eine zu
wichtige Rolle, um sie durch Metallsässer
ersetzen zu können.
ginc KichLervegMung.
Der Dichter Gottlieb Wilhelm Bur
mann, geboren 1737, gestorben zu Berlin
1805, dessen poetische Leistungen jetzt ver
gessen sind, war ein sonderbares Original
und lebt nur als solches noch in der Erin
nerung der Menschen. Da ihm seine Ge
legenheitsbichterei nur wenig Geld ein
brachte, warf er sich mit Eifer auf mu
sikalische Studien und brachte es dann
auch glücklich so weit, daß er Unterricht
Man im Klavierspiel und öffentlich als Virtuose
auftreten konnte. Er hatte an der linken
Hand nur vier Finger und mußte für diese
daher zuvor eine eigene Methode des Fin
gersatzes erfinden. Was er verdiente,
vertrat er sogleich, denn er huldigte dem
Bacchus in ausgiebigster Weise. Seine
Wohnung war höchst unsauber, und er
würde am liebsten, wie DwgeneS, in
einem Fasse gebaust haben, wenn die
Polizei der Hauptstadt ihm dies nur
hätte gestatten wollen. Jeden ohne Un
terschied redete er mit „Du" an, selbst
Prinzen, Minister und andere vornehme
Personen, die ihn Spaßes halber zuwei
len besuchten. Auch Mitbruder in Apoll
Claudius, als er einmal nach Berlin,
Burmann'8 ständigem Aufenthaltsorte,
kam. Die Beiden kannten sich noch nicht
persönlich.^ „Ich bin der Wandsbecker
Bote!" sagte Claudius beim Eintreten.
„Und ich bin Butmann, der Poet von
Gottes Gnaden!" antwortete freude
strahlend der Cyniker. Hleichzeitig warf
er sich auf den Fußboden und kollerte sich
im Ubermaß der Freude dreimal um den
Tisch herum. Claudius erstaunte zuerst
nicht wenig bei dem seltsamen Anblick
doch rasch faßte er seinen Entschluß. Er
warf sich, wie im Übermaß des Enthu
siasmus. ebenfalls auf den Fußboden »nd
kollerte sich, immer hinter Burmann her,
auch dreimal um den Tisch. Nach die
ser wunderlichen Empfangsfeierlichkeit
standen die Beiden auf, umuarmten «nd
küßten sich, ließen ein paar Flaschen tikin
ölen und sprach« sea Passts tzsh«
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Idealen,
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Mannigfaltiges./-
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Wer ist größers
„Sie, unser Konzertmeister, der geigt
Ihnen jedes Solo vom Blatte weg, wenn
er auch nie früher geseben hat!"
.,Das ist gar nichts, unser Contrabas
sist, der sauft Ihnen jede Bouteille aus,
wenn er auch tin .Mm früher nie geko
stet hat." x'
Aus einer Staatsp rüfung.
Professor: „Was können Sie mit
über das Wesen und tote verschiedenen Ar
ten des Du« si'.gen'i—^Kandidat schweigt.)
Nun, gesetzt Sie heirutheten, und .Ihre
Frau brachte Ihnen 20,000 Mark mit,-»,
was wäre dasK andidat: „Jes
ses, das wär' met' größt's Glück l"
Modern.
toen,9
Herr (im Drechslerladen):'„Werden
diese Zahnbürstchen bet Ihnen gemacht?"
Drechsler: „Wo denken Sie hin—' V
heut zu Tage macht Niemand mehr '»a*
selbst 1"
-t.#* i V-
Kurz und bündig Ein philan-'. 7
thropischer Arzt Vhiladelvbia's annon--' VA
cirte jungst einen yapularen Borträg un-
Emen neuen Stempelapparat zttm Er
zielen farbiger Abdrucke hat sich Herr E.
Polte in Magdeburg Patentiren lassen. •».
Derselbe besteht aus einem hohen Cylin- 5tur Kavallerist»
der, in welchem sich ein anschließender „Hnr Lieutenant, es is a' Jnfanterift
Stempel bewegt. Unten ist ei» Cylinder draiiv'." „Was will er denn?"
durch eine Platte verschlossen, in welcher I „Hab' ich mir auch 'denkt. Er sagt, er
der Stempel schablonenartig, eingeschnit- will zum Herrn Lieutenant." „Nun v
ten ist. Oberhalb dieser Platt? befindet 1 gut, der Keri soll halt euimal 'Kiitiü&» ,\V.i
sich in dem hohen Cylinder die Farbe men ^7 -i
druckt man nun auf den Stempel, so wird Oberst (vom Infanterie -Regiment
diese in die Ausschnitte der Schablone der gleichen Garnison): „Grub' Sie 7^ ^77
hineingepreßt und sardt das untergelegte Gott, Herr Lieutenant, ich bring' Ihnen V
Papier. Grüße von Tsbrem iliaüa. meiuim. altm 6
A
1'
tec dem Titel: „Wa&joil man tbun,
t?" Ein offenbar nur*'"'- 1™
Geiste wahrer Bruder»^
liebe durchdrungener Zeitun^eicfcretbe*
derselben Stadt sah sich gemüßigt, dies#
Frage, noch ehe der Doktor sie tu seiner
Vorlesung beantworten konnte, mit den
folgenden drei Worten z» erledigen
„Sein Testament machen!"
&om
Grüye von ^hrem
Freunde."
Papa, meiut«., alutt
Auch ein Kreuz. C,'»
Mann: .......Weißt Frau, wenn ich?, v
einmal gestorben bin, brauchst Du etit,',
kein Kreuz auf's Grab setzen zu lassen zu,/
was die Kosten Wenn Du im Jahre etnjV
paar Mal herankommst und ein Viertel, v
stunderl d'rauf sitzen bleibst, bin ich schont
zufrieden.^
D?ch ter-N ache.
Ein Dichter hat ein Traue ffp
i
ef
geschtieben, welches bei der ersten Auffüh»
rung völlig ausgelacht wurde. WnthenN
über diesen Erfolg, sagt er entrüstet zum X*
Direktor: jr"
.»j^Das Publikum $M metü Tratretfpi^t
MSgelacht—gut! Jetzt werde ich aber ein
Lustspiel schreiben, daß den Leuten
s K a e n o n v e e e n s o
Heirattz Z-Verckkttfvkg.
„Aaron, ich weiß für Dich e' ParthU.
Bevor ich aber sie Dir rekommandir',
möcht' ich wissen, was für Vorzüg' das
Mättl besitzen muß?" —„Das Erste:
scheu muß sie sein!"—„Und dann V*
.. übsch und musikalisch muß fi« sei«
suchten ihn in seiner sechs Treppen hoch „Sonst nix Mi
gelegen Dachstube auf, so z. B. Matthias! Reich muß sie sein '"—„Dann tS ft ver-
faO#
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i"— fh»«» ie t* wL.
rückt, wenn sie Dich heiraih
WfeJewtVJ-w,,
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welche sich nach
Bildern Afnfa'S ihre
diesen Erdthei! gebildet
erfahrener Reifend«
durch die Wüste «ff
Art: „Nehmen Sia
reauschemel zum
den Sitz ss hoch iW
denselben auf
Federn und fi
»nd fahren Sie
nachdem Sie vi
gedurstet, über ein
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fallen und tat
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Halb und halb.
,Mst Du, dum mil Deinem Herr«
per Du V 1 T*
JÖ.: „So halb und halb! 6r"sagt zu
mir „Du" und ich sag' zu ihm „Sie"
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Ein Zeitkind.
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Vater (zu Karl, der mit feiner Gou
vernante einen Wortwechsel hat): „Karl,
Karl, joU ich mit dem Stock' kommen V'
—-Karl: „Nicht nöthig, Papa, idj»
werde auch ohne Stock mit ihr fer«
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«inen unsterblichen Poetenz
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LerausgegeLen von der ßincinnali FoMsblatt stompagnie, 269 Vine Straße, zwi/chen 6. und 7. Straße, tteSen der öffentlichen KiöllotHeK.
Sonntag, den 25. März 1883
(Bon Dr. Gustav Lewinsteia.)
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