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Jugend-Vsst. Jahrgang 10. Bilder von der Weltausstel lung in Chicago. m. Das Gartenbaugebüude. Leute führe ich meine jungen Freunde in dasjenige Gebäude, in dem uns die Schönheiten des Garten baues aller Zone gezeigt wird. Ge hen wir direkt in den östlichen Teil desselben, der zu einem Gewächshaus I Orv6Q UouBoi umgewandelt ist. Hier sind die Erzeugnisse der Kunst gärtnerei der Vereinigten Staaten und des Auslandes und die Kinder Floras der warmen Zone, die in den nördlichen Gegenden nur in Gewächs häusern bei künstlicher Wärme und Feuchtigkeit gedeihen, untergebracht. Betreten wir diese Abteilung durch das östliche Mittelthor, so stehen wir in einem domartigen Raume, in des sen Mitte auf künstlich aufgebauten Felsen Gruppen von, meistens in den Tropengegenden wachsenden Pflanzen zusammengestellt sind. Man kann diesen Teil wol mit Recht ein Pal menhaus nennen, denn in demselben ist die von unseren Bäumen so ver schiedene Palme in großer Anzahl ver treten. Man sieht hier Fächerpalmen, Königspalmen, Bergpalmen etc. Auch die in den Tropen sich zu Riesengröße entwickelnden Farrenkräuter und zahl reiche Ca cteenarten, vom Kugrlcactus bis zum Blüttcrcactus sind in sehr schönen Exemplaren vorhanden und hübsch zusammengestellt. Diese Pflan zen entstammen aus denGewächshäu- Mttwauke-, den 20. Juli t 3. scrn der Garteubaugesellschaiteu der Staaten New Aork, Peiinsylvanien und Missouri. Doch auch die Han delsgärtner und Privatleute haben herrliche Pflanzen ausgestellt. Unter den Felsengruppen, auf der diese Pflanzen gleichsam ruhen, ist eine Nachbildung einer Tropfsteinhöhle aus Idaho; dieselbe ist electrisch be leuchtet und die durch Reflex hervor gebrachte Lichtwirkung auf den gli tzernden Wänden ist zauberhaft. Die Felsengrnppe wird eingefaßt von tropischen Pflanzen der seltensten Art, Ausstellungen von Blumenvasen, aus Blumenblüten hergestellten Ge genständen; so ist z. B. das Staats kapitol in Washington aus Blüten töpfen zusammengesetzt. Auch findet man dort Berkaufsstände, wo Blu- Das Garteba>aebSde. men, Bouquets etc. feil geboten wer den. Unter den Ausstellungen ausländi scher Staaten fällt uns besonders die jenige der Provinz Ontario auf. Wir sehen hier eine reichhaltige Sammlung von den Glashäusern dieser nördli chen Provinz entnommenen Fächer palmen Cacteen, Cycacteen, Orantzen- und Lemonbäume, Papyruspflanzen und in besonders schönen Exemplaren Orchideen. Diese letzteren Pflanzen sind deshalb so hochinteressant, weil ihre Stengel sogenannte Luftwurzeln treiben, die in der Luft hängen und die Pflanzen teilweise an den Baum rinden befestigen; man sieht deshalb diese Pflanzen z. B. auf nur einem Stück Rinde wachsen und blühen. Die Blüten dieser Orchideen sind mei stens prachtvoll gefärbt und h.*ben einen wundervollen Bau, weshalb sie als Zierpflanzen große Verbreitung gefunden haben. Japan, dessen Ausstellung sich an schließt, hat seine einheimischen Pflan zen. darunter hauptsächlich die Zwcrgbäume, sowol Nadel- und Laub bäume, zu einer sehr hübschen Gruppe zusammengestellt. In einem kleinen Teich, in dem sich die in Japan hei mischen, bei uns meistens in Aqua rien gehaltene Goldfische tummeln, ist eine kleine bogenförmige Brücke auf gebaut, die mit den zierlichen kleinen Zwergbäumchen dicht bewachsen scheint. Fernerhin sind auch bemerkenswert die Ausstellungen von Trinidad, South Wales, Deutschland, Belgien und von den Ver. Staaten Texas Pensylvanien und Missouri. Zu der Gartenbauausstellung ge hören auch die Anlagen an den Außen seiten des Gebäudes, die hinter dem Gebäude angelegten Beete, Baum- und Blumengruppen. Endlich bleibt nicht ewig aus, Endlich wird der Trost erscheinen, Endlich grünt der Hossuiigsstrauß, Endlich hört man auf zu. weinen, Endlich bricht der Thränenkrug, Endlich spricht der Tod: Genug! Endlich blüht die Aloe, Endlich trägt der Palmbaum Früchte, Endlich schwindet Furcht und Weh, Endlich wird der Schmerz zu nichte, Endlich sieht man's Freudenthal Endlich, endlich kommt einmal! Kummer 31.