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Zoh. Gicorz Nipxir. Herausgeber und Eigenthümer. LancaSter, Pa. Donnerstag, August 2,18 66. Für Gouverneur - Hiester Clymer, von Berks Counlv. Wegen den wichtige europäischen Nachrich ten, die wir doch gerne so vollständig als mög lich zu geben wünschten, sind wir genö thigt, fast alle Bckanntmachnngen nebst ock vielen andern Artikeln aus unserer heutigen Nummer wegzulasse. Clymer, Johnson A Union Ctilmmtlo der Sold!> t t n des Nthstone Staates Prnnsylvaiiicn !!! Die Unionsvertheidiger gegen das Negerstimmrechl Großer Gnthufiasmus! Gestern, am l. August 1866, war es den tapferen Kriegern Pcnnsvvaniens zuerst vergönnt, ihre Stimmen abzuge ben für ihr Prinzip und ihre Ueberzeu gung, ohne der Fälschung von offiziellen Blutegeln gewärtig sein zu müssen. Von allen Seiten kamen sie, die Krüp pel, die Lahme, die Benarbte, die Ver wundeten der wahre Kern, da ächte Mark unserer Pennsylvanische Armee, Soldatenim ächten Sinne des Wor tes, keine Schciiikämpser oder Papier- Generäle. Schon am Dienstag fanden sich zahlreiche Delegationen vvm Lande ein; am Mittwoch Mvrgen um 3 Übr langten die Delegaten von Philadelphia an, begleitet vn Beck'ö bekannter Mili tärmusik, und als um 10 Uhr am Mitt woch Morgen die Convention im Saale der Repräsentanten eröffnet wurde, zählten die Delegalen und Zuschauer nach Tausenden trotz der giftge schwollenen Färbung der editoriclle Brille des „ Telegraph. " N eun vo de zwölf Delegaten von Beaver Eounty waren bisher Republikaner, die durch Stevens und Compagnie zu begeisterte Anhängern vvn Hiester Clymer gemacht worden sind. Die Delegation von Berks Counlv folgte einem Banner, welches die Inschrift trug: „Alt Berks giebt 8, olt 0 Mehrheit für Ciy ier!" und bei ihrem Eintritt in die Halle der Repräsentanten wnrde sie von donnerndem Beifall aller Anwesen den begrüßt. General I. B. Schweitzer vvn Mis burg fuiigirle als temporärer Vorsitzer, und eröffnete dje Versammlung mit einer sehr beifällig aufgeuoinmenen Ansprache, worin er unter anderm die lächerliche Anschuldigung zurückwies, daß blos Bounty-JumperS und Deserteure sich bei dieser Versammlung betheiligen wür den. (Der „Er-Postmeister" Berg er, der zu gemein ist, sich och als Deut scher zu bekennen, sagt zwar in der Mittwochs - Nummer seines Schimpf- und Schandblaites, daß das Gegentheü stattgefunden, und er zählt sogar im Ganzen blos 200 Leute, weiche die Con vention gebildet hätten. Allein wir for der alle unsere Leser auf, zu beweisen, daß Bergner kein Lügner ist.) DieCommittee, welche ernaWit wurde, um die permanenten Beamten der Con ventionzu ernennen, brachte nachstehende Name ein: Präsident: Umi. vb'.zi. sk'c.'4isi)l,L!gB. Bice-Prä s i d e n t e : !>. s>stei I-vle, Ulli, Vtrilnckvliclri. 701. IVr. iV. s>e<!k, Wik, " <.'c>l. -r. >l. 't'tplrcni.'tMG ' " tüupt. ck. kl.o. Kuvnuv, ll,'Uli, C'kc-ütc?,. prtv. sVxne>r, 145t1>, v. <.'ol. p. 15. (Zncxi, 471 k, k-ski^k. ergt. <sc>c>rgo Livimnn, glk, Kcikuvtleill. 7apl. 55. O. I'lmxsr, Ü7tti, Wupnc-.' c.'c,l. 55. li. lll'Kva, Olk lis,., Ürncktol-ck. cknpt. ck. >. V., I.cixuicit-, lMllk 5. V., I'iog-s. ?riv. 55. VVKiteina, Utk luinki. sriv. ck. IV. tStodsr, Uvlnt, Ilniipliin. Iieut. ckokn 55 . 55e>iu-„, 122ck, sman->lvr. <II. 5-vvi Slujsk, Itttttk, V(I<, ckupt. li. Fsi-xu-w, tl. 8. V., I'innlell. Tukn S4IK, Kmn^r^l. Vixmpkvr, Islk/vV>Minrvl"i>ck. Bergt. 8. K. lnt si t., I-uvvi enrav. 5.'01. 5.8. Itttk stvn. J'eunn^c). Sekretäre: <lol. ckcckn ?. I.lnlou, 54tk, Cnmkilu. 'vrpornl uars Zjvrkü. Unz.wi ckvku dlnn.tjgrti. slc.uluu,vi'V. lÄm /. n.'l"NN,' lävutt s'uttyÄ.' n>Ä. ü7lk', dlrs^t^r!!^' Gen. McChandleß adressirtc die Ver schMmlung in einer längern, mit vielem Beifall aufgenommenen Rede. Die Delegaten der verschiedenen Coun- ties überreichten ihre Beglaubigungs schreiben und nach einer kurzen Verta gung, während welcher die Beschluß- Committee ihre Beschlüsse ausarbeitete, und während derer ferner die Herren Grockway von Columbia, Lteut. Alb right von Jork, Oberst Matsch von Aork, Gen. Miller von HarrtSburg, Oberst Linton von Cambrta, und Gen. Schweitzer von Alleghenp die Versamm lung durch treffliche Ansprachen erbau ten, brachte die Beschluß-Committee ihre Beschlüsse ein, welche die rechte Stim mung der Versammlung ausdrückten und mit lautem Jubel aufgenommen wurden. Die Versammlung vertagte sich hier auf, um dem Achtbaren Htester Clymer in oorpors einen Besuch im Bolton Ho tel abzustatten, und so schloß die frei willige, ungesuchte, von keiner Gunst abhängige, prox? wissende National- Convention der wahren Soldaten, welche für die Union nicht renomi nirt, sondern gekämpft haben, und deshalb nicht für den Renommisten Geary, sondern für Clymer sind und bleibe werden. Zum Schluß brachte uns Beck's be rühmte Musikbande eine Serenade, für welche wir unsern herzlichsten Dank ab statten. (Sin demokratisches Erntefest!!! Cumberland Vounty „g,U riAt"!!! An die großartige Demonstration, welche am 18. Juli in Reading die Wahlkampagne offiziell Seitens der De mokratie eröffnete, reihte sich am letzten Mittwoch die Massenversammlung in Mechanicsburg, Cumberland Co., wür dig an. Tausende hatten sich in Boper und Mumma's Wäldchen, woselbst die Nedncrbühne !c. errichtet war, eingefun den, um unseren wackeren Candidaten für Gouverneur, Hiester Clymer, kennen zu lernen und reden zu hören. Seine meisterhafte Ansprache an die Versammlung wnrde mit stürmischer Be geisterung von denKopfanKopfdicht ge drängten Zuhörern aufgenommen, wel che selbst dann ihren Platz nicht aufga ben, als ein furchtbares Unwetter wohl über eine Stunde lang Regen, Donner und Blitz über ihren Häuptern entlud. Nach Beendigung seiner Rede wurde dem gefeierten Kämpen für die demokra tischen Prinzipien durch Hrn. W. A. Johnson im Namen der Demokraten von Cumberland County das prächtige Oel gemälde (Waschington) überreicht, wo von wir schon früher unseren Lesern be richteten, daß es bei Gelegenheit einer unlängst in Mechanicsburg abgehaltenen Fair durch die Freunde Clymer ' S in Folge einer Abstimmung gewonnen wor den sei. Nach dem Achtbaren Hiester Clymer adressirte och die Herren Ge. Mp- Candlcß von Philadelphia, der Achtbare W. H. Miller vvn Harrisburg und D. Crmeutraut von Reading die Versamm lung, worauf eine Reihe von kernigen Beschlüsse gefaßt würde, ähnlich denen, welche wir an einer anderen Stelle, als in Reading aufgestellt wiedergebe. Mit donnernden Hochs auf Clymer, die Union und Johnson trennte sich end lich die unabsehbare Menge, und welchen Eindruck die Demonstration auf „Alt Cumberland" gemacht, werden die Zah ien der demokratischen Mehrheit im nächsten Oktober darthun. Delegaten zur National - Convention in Philadelphia. Der Achtb. Wm. A. Wallace, Vor sitzer der demokratischen StaatS-Central Evmmittee hat folgende Herren als De legaten zur National - Convention in Philadelphia ernannt. Unter densel ben befinden sich die besten und hervor ragendsten Männer des Staates, auf die wir stolz sein können. Es sind vier als Delegaten t largo (für den ganzen Staat) und zwei von jedem Congreß- Distrikt ernannt! Delegaten ab largo: Er-Gouverneür David R. Porter, Er-Gouvereur William Bigler, Er-Gouverncur William F. Packer, Ober-Richter George W. Woodward. Congressionelle Delegaten, 1. Distrikt Achtb. James Samphell, George M Wharton, Esq. 2. Distrikt Eol. W. E. Patterson, Achtb. Richard Vau. 3. Distrikt Achtb. Daniel M. gor, Achtb. John Nobbins. 4. Distrikt Achtb. Mis Levis, Achtb. Charles Brown. 5. Distrikt Gen. W. W. H. Davis, ISHn G. Brenner, Esq. 6. Distrikt Achtb. John D. Stiles, Eol. Owen Jones. 7. Distrikt Achtb. George G. Leiper, Achtb. John A. Morrison. 8. Distrikt Achtb. WarrenJ.Woobward, Charles Keßler, Esq. !t. Distrikt Achtb. Jsaae E. Hiester, H, M. North, Esq. lii. Distrikt Acktb. F. W. Hughes, Hr. E. D. Bloninger. kl. Distrikt - Achtb. AsaPacker. Eol. W. H. Hulter, IL. Distrikt General E. L. Dana, John Blanding, Esq. 13. Distriit Colone! W, H Ent, Achtb. E, L. Ward. li. Distrikt Edmund S.'Dotp, Esq. . Hamilton Alricks, Esq. 15. Distrikt Achib. Jeremiah S„Black, lii. Distrikt William MrClellan, Esq Achtb. Wm. P. Schest. 17. Distrikt Gen. William H, Jrvin, Awtb. C. S. Pcrshing. 18. Distrikt Col. Phalon Jarreti, Achtb. James Gamble, IL. Distrikt Achtb Wyi- A, Basbiaith, Achtb. James T- Leonarb. Distrikt Gen. Alfred B. MeSalmons, Achtb. Gaplord Ehurch. Ll. Distrikt Achtb. Henrp D. Foster, H. W. wier, Es,. LS. Distrikt Gen. I. B. Sweitzer, Geo. P. Hamilton, Esq. L 3. Distrikt Achtb. George W. Ecß, Cot. William Strwell. 24. Distrikt Achtb. Jeff Lazrar, Achtb. William Hopkins. Der zweite Schuß von „Rudolph de Kühnen." Der „Durchgepeitschte" Redakteur des „PtttSburger Demokrat", bekannt unter dem Namen „Rudolph der Kühne," hat uns wieder eines maliziösen Angrif fes würdig erachtet. Lesern jenes Blat tes, die uns fast Alle persönlich kennen, muffen seine mit Gift und Galle gefüllten Schimpfereien gewiß fremd und sonderbar vorkommen. Wir wollen si t richten lassen. Der unangenehmen Pflicht, dem „Durchgepeitschten" auf eine ehrbare und gerechte Weise auf seinen Schmäh artikel zu erwiedern, wurden wir dxrch die GüteunsertS Freundes, Hrn. Andr. Zeller, enthoben. Herr Zeller, ein allgemein geachteter und bekannter deut scher Bürger von Columbia, war seiner Zeit ein warmer Freund des Hrn. Kuhn, und that alles, was in seinen Kräften stand, um ihn (Kuhn) in der Herausga be seines Blattes (des „Harrisburg und Lancaster Demokrat") zu unterstützen. Herr Zeller „kennt seine Pappenheimer", deßhalb wollen wir hören, was er über die gegen uns geschleuderten Angriffe von Seiten des "juristischen RechtSgelver ten" zu sagen hat - Columbia, den 3. Juli 'W. Wer sich von den geehrte Lesern des einsti gen „Harrisburg und Lancaster Demokrat," resp, der jetzigen „Pennsvlvanischen Staats- Zeitung," des gelehrten (?) Streites, der per sönlichen Reibereien, Zänkereien und insultiren — Friede ihrer Asche, stattfanden, wird mit un gefühlt und gedacht haben, daß ein öffent liches Blatt, eine politische, in jeder Hinsicht belehrende Pflänzschule siir Alle, etwas Bes seres, mehr Gemeinnützige, Zeitgemäße und ZeitentsprechendeS enthalten sollte ; der wird mit un zu dem Schlüsse gekomme sein, daß eS irgendwo nickt geheuer war, daß ein Esel einen andern ein Langohr, ein Rascal einen andern einen Schuft, ein Kaminfeger eine andern einen Schwarzen titulirt hatte. Das Ding war köstlich, der Streit ein gelehrter, geleerter, —die Taschen beider Doktoren waren der sie auch verbleiben werden, bis der große Hauhrrp ihnen zum RechnungSablege trom meln lgßt. Buchsuhren und Rechnungsab iegen spielen eine große Holle im göttlichen Haushalt, und wehe dem, welcher mit den Re sultaten der Zahlen spielt und zwar so, daß im mer ein Deficit zum Nachtheile der Gläubiger herauskommt! „Thue Rechnung von deinem Haushalten," ruft dle Bibel den Leichtfüßigen scharf und laut in's Ohr; „gieb Rechenschaft von deinem früheren Wandel als Zeitung schreibe" und so rufen auch wir dir zu, theure, Pseudo-Freund, Kuhn. Du hast Herrn Ripper eine Angriffes in der jüngsten Nummer des BiattrS „der demokratische Gesellschast" ge würdigt ; das zeigt an, baß Du noch Nicht ge lernt und Nickt ergessen hast. Ohne alle Provokation glaubst Du deinen unverschämten, giftigen, übrigens an Schulden abgewetzte uud stumpfen Schnabel an einem Manne einhacken zu können, welcher Dir seit längerer Zeit das Brod gab, und sich in deinem Elende über Dich ssbarprte. Ohne alle Provoration langweilst Du die Leser de „Pittsburg Demokrat" wie derholt mit persönlichen, brodneidischen Placke reien, für welche sie sicherlich ihr Abonnement nicht zum Voraus bezahlt haben. Wir biugc gen lieben eS nicht, die Leser einer Zeitung mit persönlichen ssoutrpverse und Polemik zu ha ranguiren, indem man von der Presse und ein. , öffentlichen Blatte mit Recht Besseres erwarte kann; da e aber Menschen und auch Zei tungS-Redakteure gibt, welche Zank und Hader gleichsam vom Zaune brechen, so kann solche nicht immer vermieden werden, und die Presse ist in vielen Fällen oft da einzige Mittel, um unverschämte und hochfahrende, arrogante und nafeschnüffelnde, vor Brillenweishcit berstende eingebildete Dummköpfe zur Raison zu bringen. Bisher kein Anhänger der Calvin'sche Prä destinationslehre, so können wir doch nicht uin hin, a dieselbe bis zu einem gewissen Grade zu glauben, wenn wir auf die Vorkommnisse im menschlichen Leben blicken; so z. B. scheint es ausgemachte Thatsache zu sein, was auch die neuesten Vorgänge in Preußcu stick Oesterreich bewahrheite, daß eine Klasse der Menschen tUM PrügelauSlheilen, die andere Klasse aber zum Geprstgelllperden bestimmt ist. Halten wir uns diesseits des Ocea, so habe wir in Nu dolph Kuhn dem aus Gnaden und Mitleid angenommenen, und bei der Woche bezahlte Mitarbeiter des Pittsburg Demokrat das schlagende Beispiel, daß manche Individuen eben blos zum Ambos bestimmt sind, auf den Groß und Klein weidlich loshämmern. Einmal von Herrn Franke in Lancaster mit dem Bar bierriemen durchgebläüt, (oder durchgewalkt hat derselbe auch kürzlich von seinem Prinzipal in Pittsburg die sogenannte erhängnißvolle und empfindliche ilowhide zu kosten bekommen. Armer, bedauerstSlvurdiger Rudolph! Du theilst mit dem Nachkommen dcS großkst Ru werden, was auf ine Machtverengerung und politisch-physische Schwäche hinzudeuten scheint. Die Eonstellatione der Gestirne sind Dir nun einmal ganz und gar ungünstig und es soll uns nicht überraschen, zxenn wir mit Nächstem von Dir hören erden, daß auch der Eselskinn backen de Sims oder ein Ochsenziemer Deinem Rücken applieirt worden. Wir sagen, es soll uns nicht überraschen, und bereits find wir über rascht. Den erwüstlichen, verübenden, Alle ausübenden und unüberwindlichste Stoß- Artikel de Kuhn zur Hand nehmend, lesen wir, daß derselbe ten intelligenten Lesern de „Pitts bürg Demokrat" folgende inhaltsschwere, trif ige und gewichtige Logik beizubringen sucht, wie folgt, „Um auf unserer Besuchsreise in Lancaster Abonnenten zu bekommen, hatten wir nicht nöthig zu schleichen, zu heucheln, zu kriechen, zu frömmeln, zu betteln, zu stehle, zu weglagern und uns privatim und durch die Presse als tüchtigen Redakteur und reichen Bett ler aufzupuffen ic." —Wenn aus diesem Satze Ppr Pferdefuß des Teufels und da Maliciöse einer verdorbenen Hatur, eine verkommen. nnd heruntergekommene Zeitstngsschrcibeis der auch Lüge und Dummheit mundgerecht zu Machep versteht, nicht hervorguckt, dann ist es an der Zeit, pgß gve Teufel und Engel, alle Zei tungSschrelber und Redgkffure ihre Feder nie derlegen. Wann und wo ip aller Welt hat je ejn ZeitungS-Redakteur beim Äbnppntusani- melu e)tas erhesicheln der stehlen können? ! Die meisten Abonnenten jedenfalls die, ! welche gut sind, bezahlen am Ende des hal ben oder ganzen Jahres und da Rific ist im- > mer auf Seite des Herausgeber. Das muß „Kuhn" wissen, demr diese Thatsache kam (hm ja so gelegen als Entschuldigung, warum er seinrn Verbindtick keitrn nicht nachkommen konnte. „Ich bin mm so und so viel betrogen worden, das Geld steht im Buche," hörten wir ihn einmal sagen, als er im Peche saß und das ZeitungSpapier nirgends herauszuschlagen war. Wenn die Pvesse dem Blatte des Herrn Ripper einen Puff gibt so soll jedenfalls damit gesagt sein, daß er denselben verdient; oder sind denn die betreffenden Puffs unserer ZeitungS-Redak teurc so käusiich nichtssagend und unverdient, daß ihr Lob in Tadel ist ? Wenn so, dann rathen wir „Kuhn" das ZeitungSredigirrn auf zugebrn, damit er aus einem Heuchler wiederum ei ehrlicher Mann wird, denn seines Himmel Seeligkeit möchte auf dem Spiele, und die Holle ihm näher, als der Himmel stehen. Der Ru dolph spricht weiter von! „heillosen Stümpern nd dem arglosen Publikum !" Das Erste ist wahr, wenn er es ans sich selbst anwendet, das Letztcrc ist klar, nnd wer es nicht glaubt, darf nur die Abonnenten de einstigen „Harrisburg ud Lancastcr Demokrat" fragen: diese haben och so und so viele Nummern zu bekomme, für welche sie im Voraus blecke mußten; das ist auch der Fluch der bösen That, wenn Schulden säen ein die Saat, oder auch, wenn man dir Schulden nickt bezahlt! Herr Kuhn, wir sagen, Herr Kuh—n, spricht ferner davon, daß Herr Rippcr keinen Satz grammatikalisch richtig schreiben könne? ! Wenn je Herr Rip per in die Lage komme sollte des stplißrend grammatikalische Satz-RaiheS der sogen tc „Pittsburger Kuh—n" zu bedürfen, so will er solche es wissen lassen; bis dahin soll die Kuk schweigen und das Maul nickt so weit zum Plärren aufsperren. Es gibt auch eine Gram matik der Ehrlichkeit und Pünktlichkeit im Be zahlen, nd diese versteht Herr Ripper aus dem Fundament, viel besser als sein virräügigrr Gegner, und so nehmen wir an, daß er auch die Büchergrammatik gut genug verstehen wird, vbnc die Beihülfe eines literarischen Ratten fängers oder MausfallenbändlerS beansvruchen zu müssen. Ja, meine liebe PittSburgcr „Kuh—n," bu hast recht, wenn bu sagst, daß die Zeit bald kommen wird, um als Richten zu sitzen über euch Beide ; dich hat sie schon gerichtet, weil du dich selbst gerichtet, der Bater richte Nie niand, den Herr Rippcr wird sie och rich ten, d. b. einrichten im wohlbestallten und wohl bcstcllte eigene HauS undHccrd. Das Schick sal der „Pcnnsplvanischen Staatszeitung" wird eben sei, daß sie mit „Rippcr" in zahlreicher Abonnentenzahl forlbesteben wird,' wenn die „Kuh—n" schon längst das Weite gesucht und Pittsburg den Rücke gekehr habe wird!!!! ES beliebt dem Herrn Kuhn weiter in seiner Episode zu ronstat iren, daß er in Co lumbia drei neue Abonneulcn bekomme; da von weiß jedoch der Agent Godel nichts und müssen die Namen der Betreffenden verloren gegangen sein ; auch ersuch uns Herr Godel zu melde, daß ihm die Firma „Kuhn und lungSträgerlobn schulden, nd er könnte Geld nothwendig brauchen. Nu aber Hat'S geschellt, dem Correspondcni von der „Pennspl vamschen Staatszeitung" gellen die Ohren, es wird ihm angst und bange seine Brust schnürt sich zusammen uud das Herz fäll ihm in die Hosen. Freund „Bucher" läßt uns durch Freund „Kuh" vor das Forum seiner leere Wbiskp- und Wein-Boules lade, welche in der That einen stattlichen, prätcndncnden Gerichts hof ausmachen; wir solle uns verantworten über den mvs,erlösen Ausdruck: „'Vermählung mit der Brau, der Nacht!" Waih geschriee, uns schwindelt vor den Augen und wir werden ganz dumm nd verwirrt im Kopfe; es war uns kam möglich zu glauben, daß wir uns in unserer leidige Sebreihseligkeit so weit er gesscn, verstiegen uud verwirrt haben könnten! Eine I,i'-sit, Männchen, schrie uns der in nere Richter grimmig entgegen. O, weh! O, weh ! D oll halt, wir besinnen uns nd nehme die beiresscnde Nummer der Staatszeitung zur Hand, uud vh! Welche Freude! Da Wae es Schwarz auf Weiß, daß wir nur von „Gevallcrstchen" ader nickt vom „Heurathen" nicht blvö von einer „Braut," sondern was „endlich mehr heiße will, sogar von einer „Königin" gesprochen hatten. Nach Diesem wurde uns nun sogleich klar, daß ent weder die Kuh und die Buche „Einen" zu viel über den Magen gegossen und in ihrem Dusel von Heuralhen. Liebe und Bräuten faselten, oder daß sie den Untcrschicd der betreffer.ten Wörter gar nicht kannten. So lange also in der Anklage ei Formfehler vorkommt, sieht der impertinente Corrcsponpen sich nickt veranlaß, eine Erklärung überhaupt zu gebe. Wenn übrigens nscrein Freund Bücher das Heura the so sehr im .stopfe herumkrabbelt, so hat er jetzt eine gute, weitere Gelegenheit, denn der famose oa-c!! Kolli ist beseitigt. Herr Ripper läßt den Herrn Bucker durch „nS ersuchen, ihm seine Anzeige gefälligst nicht länger vorenthal ten zu wollen, denn er sagt, daß es ß ein Spießbürgerlicher zur Ebre anrcchncn müsse, wenn er mit einer Königin in Verbindung ge bracht würbf. Da sich drr bissige Eorrespon beut der EtaatSzcitmig früher auch einmal ei Bischcn aus„Theologle"gelegt hatte, so erlaubt er sich seine, Freunde Kuhn das siebente Gebot auszulegen. I Luthers Katechismus heißt es unter Andere, in der Erklärung dieses Gebo tes: Schulden machen, die man immer be zahlen kann, oder will, gehört unter die Rubrik, Stehle! Geldborgen unicr falscher Versprc chung heiß, man in cuglisch: t,;! proteuoe! Greift Dir gefälligst a deine Stirne, theurer, geschätzter Psrudo.Frrund und fühle, ob dieselbe Dir nicht heiß wird. Drnke cin wenig nach und komm dein in Gedächtnisse einigermaßen zu Hülfe unb Du wirst bescheidener und anspruchs loser werden. Du warst in Columbia, ganz in qnscrer Nähe, dennoch besuchtest Du uns nicht! Was war die Ursache? Waren es vielleicht einige Gewissens Erdbeben, welche dich von dei nem früheren Freunde „Zelter" fernc hielten ? Du Undankbarer! Wisse, daß Undank ein gro ßes Lasier nnd der Undankbare dem moralische Falle am Meiste zugänglich ist. Da wir die Hoffnung für Dich ock nicht aufgegeben haben, so wollen wir Dir nachstehend einige Verhal tungsmaßregeln geben, welche dich zum Glücke nnd zum Frieden ml Dir selbst nd drr Welt um Dich her, führen könne. Sri nicht undankbar und vergiß nicht, daß deine Freunde wie Ripper, Jske, Lehrer Teufel, Zel ls i>nd Anperc mehr, schier Alles für dich ein setzte, um einen ganze Mann aus dir zu machen ; bist D aber trotzdem ein Narr und kannst du trotzdem deiner lügnerischen Zunge nicht Einhalt gebiete, so schiebe um Gottes wijle dje Scht'ld nicht auf deine Freunde, son dern schreibe sie auf Rechnung deines verfehlten, krankhaften Temperaments. Sei pünktlich in Deinem Geschäfte, stehe mehr am Schreibe- und Studirpult, als am Biertisch, sei nicht eifersüchtig auf de Advokaten Wledemann, und über Alles, sei ehrlich und ein Mann von Wort, denn das ist in jetzigen schleckten Zeiten eine Capitalsache. Versteige Dich nicht auf deinen Reisen bis nach Columbia unb Lan castcr, denn so lange Du deinen alten Abon nenten die schuldigen, restirenden nd unbe zahlten Nummern des einstigen „Harriödurg und Lancastcr Demokrat" nickt geliefert hast, werden sie Dir den „Pittsburg Demokrat" nicht abkaufen. Es kommt den Leuten etwas Abonnenten in so nebelgrauer gerne zu suchen hast und sie sagen, „Der Propbet Kuhn gilt Nichts mehr in seinem Vaterlande!" Lass tikel zu schreibe, als ei durckgefallencr deut scher Jurist, dem es im Eramen nicht ganz ge langt hat. Du sagst: Der Rippcr hat Geld ! Ack! Da sitzt der Haas im Pfeffer! Warum noblen Sohn Tag und Nacht am Eckreibcpulte und Setzkasten sitzt. Warum hat Freund Kubn kein Geld und warum wird er anck nie welches Leistungen in seinem Eigendünkel überschätzt, somit glaubt, daß alle Deutschen hier dümmer sind wie rr ist, und sich deßbalb von ihm Etwas „weiß macht" oder sich mit geleerten (gelehr ten?) Phrase und Sckönschwätzcreic abspci sei, lassen werden. Die dcutsckc Gclccrienwclt (Gclehricnwelt ?) hat schon bedeutende Rollen können wir aber all das gelehrte und taschcnge leerte Lumpenpack versicher, daß seine Stunde gcscklagen hat, und es mit ihm „Matthäus am Letzten" ist. Es hat viele Schwaben bier und dieselben find in ihrer leichtgläubigen Gutmü sei Dank, Alle sehend, ub wenn irgend ei deulscker gelehrter (?) es wiederum wa gen sollte, sich in unscre Regionen zu versteigen, um sein laschcnkünstlensckc Manövers ansz führen, so werde sie demselben gebörig zu be gegnen wissen. —So viel für diesmal! Von Columbia nichts Neues, als daß Mr. Kubnlc, der Lrhrer an der dculsch-kalkolischc Sckule hier, auf die Klage des Mr. Frank Zcllhnber, wegen körperlicher Mißkandluiig dessen Sobncs, schas, leisten mutzte. Wir kannten bisher diesen Herrn als eine tüchtige Orgclschläger. daß rr aucb ein Schlag künsller ans dem Rücke der Sckulhnben ist, wußten wir nicht. Wie rathen diesem Herrn ach Oesterreick zu gebe, einen dortigen Schicßplüget i die Hand zu ebmen und dir Preußen grün und blau zu schlagen. Mit einer solchen Waffe in der Hand, müßte dieses Manu che ausnehmend pojßrlich aussehen. A. Jeder. Noch einen Nasenstüber. (Eingesandt.) An den Pittsl-urger Demokrat. Ich bezeuge hiermit, daß ich den gegen mich gerichteten Artikel im „Schmier"—taste, No. des Schimpfredakieurs und Strohrettvmmistcn K S zu vernehmen, daß auch ich bei ibm in Un gnade gefallen, dieweil ich in seine enorme Ge lehrsamkeit Zweifei setzte und ibn auf seinen schrecklichen Eigendünkel aufmerksam machte. Doch glaube ich, daß purer Brodneid gegen die Pennsplvanische SiaatSzeitung" zu diesem Angriffe Veranlassung gab. Woher geschleudert wird der Hob. Wer Pech angreift besudelt si. datier 5 derholt freundlichst, die Zusendung des Pius burger Demokrat an mich vorläufig, so lauge K. Redakteur bleibt, einzustellen. Canton, 30. Juli 1800. I. Hl. Correspondenj von Beavcr Co., Psnnsulvania. Nahe Zclienople, I Juli IL., 185l. s Mein lieber Freund! Das gegenwärtige nasse Wetter gönnt mir einige Zeit einen schon längst gehegten Wunsch, Ihnen einige Zeilen schreiben zu können, zu er füllen. Hoffentlich wird de Lesern Ihrer neuen Zeitung nichtnninteressantsein, wennauch aus dieser Gegend mitunter eine Eorrespondenz da rin erscheint z und so will ich versuche nicht nur die anziehendsten Nettigkeiten, sondern auch die gemachten Erfahrungen in der Landwirthschaft, welche sich als probat erwiese, Ihnen mitthei len, damit Ihr Blatt für jeden Leser, sowohl in der Stadt Wik ans dem Lande, von Nutze ist. Das Abmachen der Früchte ist dermalen och in vollem Gang. Weizen ist allgemein schlecht ausgefallen und Roggen ist stellweis nur gut zu nennen; dagegen wird Hafer ziemlich gut ausfallen; jedoch klagen viele Farmer, daß ihr Welschkorn voll mit Läusen sei, wodurch das selbe im Wachsthum gehemmt ward. Alte Leute können sich nicht erinnern, je gehört zu habe, daß auch Welschkoru lausig werden könne. Der Ertrag von Heu Ist ungefähr Drei- Fünftel so gut als wie im vorigen Jahr. Was nun noch and're Neuigkeiten in dieser unsrer Gegend anbelangen, so muß ich Ihnen mittheilen, daß auch hier das Oelfieber bereits schon zum Ausbruch gekommen ist, den mein Nachbar Hr. G. H. Müller hat bereits bcgo neu für Oel zu bohren. Wie Hr. Müller von seinem Ollriecher versichert wurde, so soll er bei einer Tiefe von 450 Fuß auf eine sehr reichhal tige Quelle stoßen. Aber noch Etwas mein lieber Freund ! Thun Sie jedoch nicht erschrecken, es ist nichts böscS; auch ich hatte hie Eouragc, auf meinem Lande riechen zu lassen, und siehe da! man fand bei einer Tiefe von 207 bis 270 Fuß zwei Oel so weit reichen. Den Charter für unsern llnterstützungSverein in FeuerSgefahre haben wir erhalten; man Stiftung zur lsnterhaltung nöthig ist. Alle Freunde der alte Eonstitution sind hier sehr gespannt die verschiedenen Reden, welche am fB. ds. MtS. in Reading gehalten worden, zu hören. Republikaner die mit der Persönlichkeit des Herrn Elvmer bekannt sind, ' sagen, daß sich die Demokraten einen fähigen und in jeder Hinsicht tüchtigen Mann auSge- sucht hätten. Auch diese Leute mögen mit uns ! Sie nur durch die Vermehrung Ihrer Abon nentenliste alle Bürger dieses Staates mit den guten Eigenschaften des Herrn Clpmer gehörig bekannt zu machen, damit auch Republikaner mit ihm vertraut werden, und dadurch seinen lobenswerthe Charakter kennen lernen. Auch de Jacob den Alten Lassen Sie nicht erkalten. Man sagt er wird uns reu, Dann ist rr von allcn Sündeir-fcei. Auch dem dicken August dort Schicken Sie gerade fort Eine Zeitung von Ihren, Den werden 4rie nicht verlieren. Sie dürfen nicht vergesse Die Liste richtig zu durchlese. Daß der Wilhelm ist dabei, Er ist Ihnen ja nicht neu. Noch einen hab' ich auf den, Korn, Er ist für uns och nicht verloren. Er ist ei alter Demokrat, Christoph heißt rr, ich sag'S g'rad'. Den fünften den nenn ick ickl. Bis er die Zeitung richtig kriegt. Er wird schon zu uns kommen W i r sind ja seine Frommen. V. T(5. Wagner. (Eorrespondenz aus Ohio.) Tie Politik ols Gcftriistaiid der Volks bildung. Staatu >ip Staatsreckte. „'Veniicktuiig webt Dick a. so lang Du Einzlcs bist, O fühl im Ganzen dick, das mivernicht bar ist. Wie groß für Dich du seist, vorm Gan zen bist Du iiickiig Dock als des Ganzen Glied, bist Du als Kleinstes wicktig." R u ck e r t. Wesen, Begriff und Sein des Der Staat ist eine Eonscqucuz der Reckte und Pflichten der Jndividucn, gegeben in der Notkwcndigkcit der gegenseitigen Sicherung und Pflege; er rcpräsentirt die Menschheit?- Idee nd ist eine freie Vereinigung Einzelner zur Realisirinig derselben. Aus der höchst er kaiinicn Idee rrgicbt sich die Theorie vom Ideal des Staates, und diese ist allemal seine nothwendige Eonstitution und aller Gesetzgebung Fnndanicnt. Die Gesammtheit der dem Staate Angehörigen bildet den StaatSverband das Volk ist also der Staat. In Absicht der höchsten Endzwecke aller mensch lichen Vestrebunge nnd seinem iiessten Grunde nach ist der Staat der jeweilige Ausdruck des beziehungsweise vergölilichien Menschenlebens nd sein Organismus die Darlegung der vo der Gesammtheit errungene Gotieikennlniß und Lcbensanschauung. Wie der Staat die Menschbeits Jdee im Allgemeinen rcpräsentirt, so vereinigt er im Besondern alles dasjenige in sich, was das Göttliche im Menschen befördert uud was folglich dem wahren Wohl des Men schen gemäß ist. Der Staat als solcher ist somit ecn Mittel zu gemeinsamer Erfüllung der Gemäß seines unveräußerlichen Rechtes steht jedem Staatsbürger freie Meinungsäußerung zu; die Meinung beruht auf dem Urtheil über einer Sache, das Urtheil bestimmt de Willen, der Gesammtwillc der Staatsbürger ist ei Sammelbegriff dessen, was diese in absoluter Mehrheit als gu t erkennen. Der Wille der Gesammtheit ist über sich selbst maßgebend, folglich höchstens Gesetz; die Gesammtheit ist das Volk, folglich ist das Volk souverän. Staal Srcchtei m LI > lgcmcine und dasßccht desselben gegen seine Gliede r. D er als Einheit i der Mannigfaltig keit bat als solcher Ganzheit, organisches Sein, Subjektivität. Ter Grund seines Seins ist seine -teins-Ncgel uud diese bestimmt sein Reck. Der Jubegriff desselben heiß, Staats recht und umsaßt namenliich die Rechte des Staates gegen seine Glieder und die Rechte der Bürger unter sich, so wie seine Stellung im Völkcrltben. Dem Staatsrechte liegt des In dividuumS Utrecht zu Grunde. Durch die Ein gehörigkeit im Staatsverband überträgt der Einzelne eine Theil der ihm geständige Rechte in soweit an die Gesammtheit, als es die abso luten Zwecke des Ganzen effordern. In Folge seiner Urpflicht Mensch zu sein und andere in ihren rechtlichen Bestrebungen zu nterstüpen, und kraft der allgemeinen Sicherheit und Pflege, die er für sich und die Seinen vom Staat ge nießt, bat er i Gleichheit seiner Mitbürger an den Staat alles dasjenige zu leisten, was die Aufrechthaltung uud Förderung des Gesammt- Wohls erheischt. Die daherigen Leistungen sind entweder persönliche Lasten (Militärdienst u. dgl. oder dingliche La st e n (Steuern.) Die Bürger sind zu diese Leistungen nur in sofern verpflichtet, als sie das Staatswohl zum Zwecke haben und auch in sofern nur hat der Staat das Recht, sie zu fordern. In Beziehung ans die Sittlichkeit und Moral der Bürger hat der Staat das Recht und die Pflicht, sie zu überwachen, uud weil daö Wohl Aller auf de rechtlichen Sinn der Einzelnen sich stützt, das Gesammtwohl aber des Staates Zweck und Aufgabe ist, so hat er das Recht der Bestrafung solcher Handlungen, durch welche die Einheit des Ganzen oder die Selbst ständigkeit der Einzelnen gefährdet sind. (En niinalrccht.) Endlich hat der Staat daö Recht zur Unterdrückung und Beseitigung alles des jenigen, was Ursache sein könnte zu seinem in nern oder äußern Verfall. Dagegen hat er die Pflicht, alles dasjenige in de Bereich seiner Sorgfalt und Pflege zu ziehen, was irgend ge eignet ist, das Gemeinwohl zu förder und wahre Gesittung und bürgerlichen Wohlstand zu begründe. Namentlich ist es seine Auf gäbe, das moralische und so weit es ihm ge stattet, das religiöse Bewußtsein im Volke lebendig zu Pflege, die Staatsbürger über ihre Stellung aufzuklären uud das' Einzelne wie das Ganze, der höchste Idee gemäß, vollkräftig zu pflegen. Gegenüber dieser Aufgabe ist es jedes Bürgers Pflicht, durch Liebe zur Wahr heit, Gesetz und Recht den Rechtszustand im Allgemeine zu befestige und so dem Staate, dem er ein - nd angehört, nach Kraft nd Ver möge in jeinen incnschcnwürdigen Bestrebun gen zu unterstützen z er soll durch wahre Vater landStiebc und edle Gcmeinsinn seine Pa triotismus bestätigen, und bei gegebenen Fällen nicht nur freudig sein eigen Interesse dem des Staates opfern, sondern für dasselbe einstehe mit Gut und Blut. (Forts, folgt.) Der Evansvillc (Ind.) „Courier" sagt über die Bemühungen der Freunde des General Willich, ihm das Amt als Auditor jenes Countp zu sicher : 5tt,010 Soldaten von In diana, die ihm iiz die Schlacht und zum Siege folgten, unterstützen diese Nomination seiner Freunde, und forder die Veteranen von Ha milton Counlv auf, darauf zu sehen, daß ihr ge achteter Führer, der sie im Feld nie im Stich ließ, diesen Lohn für seine Entbehrungen, und für das Blut, das tr sich das Land ergoß, er halte. Tagesneuigkeiten. Daß dich daS MäuSle beiß. Die „Chicago Tribune" und drr „Lancastec VolkSfreund" sagen, General MeClellan sei Schuld, daß die Oestreicher geschlagen wurden! Sind denn hie Herren verrückt? Ist vielleicht Gen. McClelland auch Schuld, daß die Fröscke * Die Ernennung de Achtb. A. W. Randall als General Postmeister wurde letzte Wocke vom Senat bestätigt. daß er am Montag die JreedmenSbureanbiU kotz des Vetos passirte, haben unsere Leser be reits gelesen. Der Telegraph meldete, daß (m Augenblicke wo die Rumpsmetze das Nigger * Der Wigwam für die Philadelphier Na slell. Zu Abington, Mass., sind über 200 Perso tics, und diese ergaben für Throckmorton l 0,355, für Rease(Radital) 4751. Rease war der Candidat der radikalen Hamilton Conven- VaterS. " Im untern Maryland herrscht in Folge der Ermordung des Herrn Lples, der Beraubung des Hrn. Posen und anderer von Neger ver> Deutscher von Lawrence, Kansas, wurde bei einem Besuche seiner preußischen Heimath in die Armee gesteckt, und hat jetzt Gelegenheit, für Deutschland'S Einigkeit zu kämpfen. * Diarrhoe von bösartigem Charakter grasstrt in de Tennement-Häusern New-Zlorks, und ist im Zunehmen. Während letzter Woche starben 112 Personen. * Unlängst erkrankte eine Familie von acht sind bereits gestorben, die Leiden der übrigen sechs sind schrecklich. Die Sache erzeugt dort viel Aufregung. * Der Neger, welcher neulich Hrn. B. S. Rhelt in Süd-Carolina erschoß, ist arretiri wor den und es stellt sich heraus, daß er die That in der Betrunkenheit uud aus reinem Muth- Willen begangen hat. * In Montreal, Canada sind für die abge brannten Portländer 850,000 in Gold gezeichnet worden. * An der Quarantäne des Hafens von Sa vannah, Geo., liegt der Dampfer „San Sal vador," unter dessen 500 Passagieren, Rekruten für das 7. reguläre Regiment, die Cholera aus gebrochen ist. - In Pittöburg wurde am Samstag eine 20. zöllige Kanone für das Panzerschiff Puritan gegossen. Dieselbe hat 140,000 Pfund Gc wicht. * Thomas F. Eckert ist an Stelle des Mr. Dana zum HülfS KriegS-Sckretär ernannt wor- Von Herrmann, Mo,, kommt die Nachricht, daß der Wein dieses Jahr mißrathen wird. " Für 370,53 goldene Uhren ist im vorigen Jahre eine Steuer von P418,08l bezahlt wor den. Auf New-lork kommen davon 8107,308. * Der Präsident hat befohlen, daß alle Per sonen, die von Militär Gerichten erurtheilt' wurden, außer den für Mord, Brandstiftung oder Schändung Verurtheilten, sowie den Ge fangenen auf den Drv Torlugas,— und die sechs Monate im Gefängniß waren, freigelassen werden sollen. Die zur Armee gehörigen Ge fangenen werde zu ihren ComniandoS zurück kehren. * Hon. Thomas Ewing, von Lancastcr, Ohio, Schwiegervater von Gen. Sherman, und einer der hervorragendsten Männer des Landes, hat in einem Briefe an Hon. O. H. Browning den Aufruf zur Philadelphia Eon- * Die „Strike" der Eisenarbeiter in JohnS town droht immer ernstlicher zu werden. Be reitS sind verschiedene Gewaltthätigkeiten gegen die neuangestellten Arbeiter begangen worden. Der Steit zwischen Kapital und Arbeit wird immer mehr und mehr zu einem irreprsssibl eonkliot und es wäre sehr gewagt, irgend welche Muthmaßungen über den Ausgang desselben aufzustellen. * Via Havana liegen neuere Berichte aus Meriko von, die von weiteren Erfolgen der Liberale sprechen. Das gelbe Fieber grassirte weniger in Vera Cruz. Marimilian's Gemah lin stand im Begriffe zur Eontrahirung einer neuen Anleihe nach Europa zu reisen. * In St. Elair Co., Mo., herrscht förmlich er Terrorist. Radikale Desperadoes haben mehrere Häuser niedergebrannt, Frauen durch geprügelt und sie zur Niederbrennung ihrer ei genen Heimstätte genöthigt. Sie schwören daß kein Mann am Leben bleiben sollte, der zu Gunsten von Andrew Johnson sei. * Berichten aus Meriko zufolge wäre Präsi dent luarez beinahe das Opfer eines Mordver suchs geworden. Die zwei Läufe einer Flinte wurden gegen ihn abgeschossen, erfehlten aber ihr Ziel. Locale Neuigkeiten. LancaSter, Pa. Donner st a .z, A n >z u st 2, 1866. geehrten Freunde in Lan castcr, die uns mit ihren Anzeigen be günstigten, wolle uns wegen deren Nlchterscheinung in dieser Nummer gü tigst entschuldigen. Ueherhäufle Ge schäfte und Mangel an Raum sind die Ursache des 'Ausfalles. Sängerfeft! Montag nnd Dienstag, >6. und lü. August IB(i<> ein G csa gfest zu veranstalten und ladet hieriuitdasPublik zur Tbcilnahme au diesem Feste ftcundlichst ein. Der „Liederkranz" vvn Valtimore rühmlichst bekannt und noch mebr fremde Sauger werden bei diese. Feste als Gäste des „MäuucrchorS" rscheincn und mitwirke. Das Fest soll aus folgende Weise araugirt werden: Samstag, de 11. August Empfang der remden Säuger, sodan des Abends eine Pa rade mit bunte Laterne uud Feuerwerken durch verschiedene Straßen der Stadt. WMoniag Abend daö große Fest.Concert wobei der Ballimorc „Liederkranz" ie Opcrctio Cköre vom „Liebrikrauz" und „Mäuuerchor". Dienstag den 14., große „Landparthie' auf der „Rockp Spring." Gintritt zum Eoucert. -- . !t4 Eis. Rcservirtc Sitze - 61 „ Tickeis zur „Landparllm" 61 „ Sollte günstige Witterung cintre e, so wird die „Landparthie" am nächsten Tage stattfinden. Die ILomite La call er, Juli 20. 'tili. Vir 9tic! Die St. Joseph's Gemeinde in Lan easter wird am Montag, den liten August zum Besten der Schule der Gemeinde abhalten, wozu alle Freunde nd Gönner Höf- Für gute Speise und Getränke ist bestens gesorgt. Tickets 50 llen ls. Das Eomit e. Reiseverkehr zwischen Deutschland und Amerika. Ten verschiedenen zwischen hier und Europa fahrenden Dampfern, namenliich denen der zwei deutschen Linien hat der Ausbruch des drutschrn Krieges einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Während es im Früh jahr den Anschein hatte, als ob auch während des Sommers rie Zahl der Dampfer dem An drang von Passagieren nicht genügen werde, ist die Reiselust jetzt so abgefallen, daß selbst die Eajüte nicht mebr voll werde und da das Frachtgeschäft obnehi seit lange darnieder liegt so müssen die Dampfe,eompagnien die Abnahme des Passagier Transporls doppelt schwer em psindc und sie werden wohl bald gezwungen sein, die Zahl ihrer Fahrten zu beschränke. Vvirfe i,arl, Doutschlaitd. Einer so eben uns zugesandten zuverlässigen Nachricht aus Dentsiblaud zufolge können Briefe acb de süddeutschen Staaten, Nassau, Hessen, D armstadt, Frantsurt, Rheinpfalz, Baden,Wü temberg, Bapern und Oestreich nur auf dem Wege über -crankreich sicher an ihre Adresse gelange, indem jede Verbindung zwischen die sen Staate einerseits nd Preuße, sowie den vo preußische Truppen besetzten Staaten, an derseits abgebrochen ist. Bezüglich der letzte ren, d. h. der Staaten Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig Holstein, Braunschweig, Knrhesse, Anhalt, der thüringschen Herzog- und Fürstenlhümer, und des Königreichs Sachsen ist zu bemerken, daß, so lange dieselben unter preu ßischer Militär - Controlle stehen, auch ihr Post wesen durch Preußen besorgt wird und Briefe dorthin mit der geschlossenen preußischen Post (Vrosoiirn vloseck blici!) ach wie vor befördert Da ainzrrscst i Bvuiville. LouiSvillc, 27. Juli. Heute fand das Concert statt, in welchem die Gesangvereine, die am heurigen Sängerfcst dahicr Iheilnahmen, um den GesangSpreiS rangen. Die Preisrich ter erkannten den ersten GesangSpreiS dem Ver ein Ario von St. Louis zu. Indessen haben: die für die östliche Staate ernannten Preis richter Wolfsohn und Hagen jener Entscheidung des Preisgerichts ihre Zustimmung versagt. Sie bildeten die Minorität uud durften ihrem Urtheil eine besondere Kundgebung verleihen Alle Preisrichter stimmen ini Lobe der Fest- Direktoren übereilt. Ihre Anordnungen ließen nichts zu wünschen übrig und gereichten den Sängergästen wie dem Publikum zur allgcmei- Der vierte Tag des Sängerfestes wurde von de verschiedene Gesellschaften auf dem Fair gründe gefeiert, wo die Preise vertheilt wurden. Der Ario von St. Louis erhielt gestern den erste Preis. Eompeteute Schiedsrichter er klären, daß die gestrigen Eonzerte alles bisher auf diesem Continente Gehörte übertreffen ha ben. ES soll in Folge der Preisverthcilung große Unzufriedenheit herrschen ud der New- Norker Liederkranz soll sich geweigert haben, sei ne Preis anzunel'mcii. Ein großer Ball faud heule Abend in der Geschäft, eine Frau, Namens Mar Hibdler. am vorigen Montag. Sic kehrte mit ihrer klei en Tochter spät Abends vom Waschen zurück, IS sie dicht bei ihrer Wohnung von Luckard an gegriffen wurde, der sie sofort umfaßte, und ihr sechs Messerstiche versetzte, worauf er sie losließ und floh. Sie schleppte sich in ihr Haus und starb in 15 Minute. Jede der sechs Wunden war tödtlich. Der Grund der That ist unbe- Bon Pittsburg wird folgender Vorfall ge meldet: Eine junge Frau legte ihren drei Mo nate alten Säugling in die Wiege und verließ das Zimmer, als sie plötzlich durch einen gellen den Schrei desselben wieder zurückgerufen wur de, um ihr Kind in Folge von Rattenbiffcn todt zu finden. Als die kleine deiche im Parlor ausgestellt war, fraßen die Natten Gesicht und Arme weg, che ihre Gegcgenwart entdeckt wur de. Das Haus soll voll von Ratten wimmxw die oft selbst erwachsene Personen augreiM^