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' z - .. PmnZNlbMischr MMs-Zeitung. Jahrssnüfl l. Die PrnitsijlllattischeZtaatS-^eitilNfl Jot,. Georg Nipper, erscheint jeden Donnerstag, mid toste: Niemand das Bläll abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeige werde zu den gewöbninbcn Prei Office: in der „Patriot nd Union" Druckerei, Deinen Straße. Harrisbarg, nd in der „Jnlciligeneer" Druckerei, am Ecnire pk'i'lii'. <55 ist eine Selmnd! Reis, Reick. * sebn. Was in kurzer Frist wird in Deutschland ge Der Mann sah lächelnd den Finigling an Und sprach im bedächtigen Tone sodann : Kein Garibaldi, kein Frcischaarcnhcer, Errettet Deutschland aus seiner Misere; Denn zu Lande sind wir mäcktig und groß! Uns fehlt eine eiserne Flotte blos. ES schüttelt der Greis sein schneeweißes^ Erhebt sich vom Tisch und sprickt: Mi: Ver laub! , Uns Deutschen fehlt keine Flotte im Meer, Kein Garibaldi! .nein Freischaarenheer! j ES fehlt uns leider seit uralte Zeit. i Die liebe deutsche Einigkeit, ! l Und traurig grüßend entfern er sich ! > Recht hat er! murmeli verdrießlich der i Mann, ! Der Jüngling wirft klirrend das Glas an die Wand Und ruft, „ES ist eine schmähliche - Schund'!' ! l > Fe issi'l un. Dir Moder a t o r e u. c Erzählung aus Tcras. - Von Friedrich G a.r si ück er. > > / Forltetzung. JenkinS wehrte sich wie rasend, er biß >' nnd trat um sich, aber der Uchcrmacht war er nicht gewachsen, und wie er das!' endlich fühlte, wurde er still und ließ Al- lcs geduldig mit sich machen, was sie wollten. Nur die Zähne biß er fest zu- sammen, und die rollenden Auge traten ihm fast uns den Höhlen. Die Bande - wußte aber ihre Sache vortrefflich anzu greifen. Die Arme wurden dem alten Mann aufgeschnürt nd dann um den > Stamm des niedrigen Baumes gelegt und drüben wieder befestigt, so daß er diesen umfassen mußte, wobei ihm nur so viel Freiheit blieb, sich darum hiü zu ! bewegen. Das Jagdhcmd hatten sie ihm > vorher von den Schultern gerissen, und ! Nclly selber stieß einen Angst- und> Schmerzschrei aus, als der erste mit vol-! ler Wuth und Bosheit geführte Schlag ' auf die Schulter des Unglücklichen nie- dcrsiel, so daß schon im nächsten Augen ! blick das helle Blut sein Hemd färbte, j JenkinS rührte und regte sich jedoch nicht. Ein Indianer am Marterpfahl! hätte die über ihn verhängte Dualen nicht stoischer ertrage können, als der alte Mann zwischen seinen Peinigern !' stand. Schlag auf Schlag folgte, aber ! kein Laut kam über seine Lippen, nnd da- durch allein vielleicht entging er dem ' Schwerste, denn scin Hcnker gerietst zu letzt in so furchtbare Wuth und Aufre gung, daß seine Streiche wobl rasch hin- u ter einander und schwer auf den Rücken des Opfers niederfielen, indeß deshalb auch lange nicht so tief und gefährlich einschnitten, als wenn er kaltblütig de ; Hieb berechnet hätte. . Da fiel plötzlich weit drüben im Wald z ein Schuß, möglich, daß nur ein Jäger , dort zufällig nach einem Stuck Wild ge- schössen, aber die Bande horchte über- z rascht auf und selbst Netley hielt, über- Haupt vollkommen außer Athem, mit , Schlagen ein. 5 „Jungens," sagte der Führer, „ich j denke wir haben nS hier lange genug mit dem alten Schuft herumgeärgert; - die Zeit vergeht und wir müssen machen, > daß wir nach Hause kommen. Packtauf, , was Jbr habt, und dann fort!" z „Aber erst häng' in den alte Eujon an den nächsten Baum," schrie Netley; , „so lange er lebt, geb' ich hier nicht vom : Platz. Einen Strick her Einer von j Euch eine Strick!" „Wir können uns das bequemer ma- chcn," lachte der Anführer boshaft. Frau wird sich doch nach ihm , sehen.Schafft ihn ins Hvus, bind:t ihn dort fest und dann sstckt die Bude ! an." Ei wildes Jauchzen antwortete dem teuflischen Borschlage, allein der Führer hob warnend die Hand. Er fühlte sich hier nicht mehr ganz sicher. „Ruhe jetzt!" sagte er, „Ihr wißt am Besten, wie nöthig es ist, daß wir och hentc und morgen ungestört find, macht rasch. Ins HauS mit dem Burschen und fucbeit Beide gut, daß sie nicht schreien und Hülse herbeirufen könne, und dann Feuer in das Nest!" Wie ein Bienenschwarm fuhren die Buben untereinander. Ihr Hauptmann hatte Recht, und wenn ihnen jetzt, wo sie im Begriff standen, ihren Raub in Si cherheit zu bringen, ein unberufenes Au ge aus die Spur gekommen wäre, hatte es ihren ganzen Plan noch ini Augenblick des Gelingens vereiteln oder doch stören könne. Bier von ihnen schnitten des halb den Mißhandelten los, faßten ihn und trugen ihn ins HanS. Der alte Jcukins lag machtlos in ihren Armen. Die Anderen hatten im Nu die spärliche Beute aufgegriffen und der Führer sel ber löste Nelly Baum ab, an scn man sie gebunden hatte, und brachte sie zu einem der Pferde. „D Massa, um Gottes willen," flehte oaS arme Mädchen,„ich bin ja gewiß und wahrhaftig keinem Menschen davon ge ausezi." „Dir geschieht Nichts, mein Schatz," sagte der Mann als einzige Antwort, ,wenn Du Dich nämlich ganz still und cuhig verhältst und vernünftig bist; wirst Lu aber im Geringsten laut, dann gnade Oir Gott! —weiter brauch ich Dir Nichts >u sagen—und nun komm." Relley zitterte vor Angst und Entsetzen, uleiii sie wagte keine Widerrede, denn sie ühlte recht gut, in welche Hände sie ge allcn war. Einen Willen hatte sie ja iuch noch nie gekannt seit ihrer Geburt, ind schweigend'nur mit stillen Thränen, sie sie nicht zurückhalten konnte und um sie sich der Bube wenig kümmerte, ge horchte sie den Befehlen. Die Bande, die sich fälschlich Regula oren annte, war indessen im Hause elbst jubelnd beschäftigt, den teuflischen l Anschlag auszuführen. Tie beiden al cn Leute waren bald gebunden, so daß ' ie sich selber nicht mehr helfen konnten. - isinige rissen mittlerweile das trockene > Noos aus den Betten und schichteten es un den Kamin her auf, dürres Holz gab > s ebenfalls genug, die Stühle unh der i lisch wurden darüber gestürzt und, wie! ' ic mit Allem fertig waren, eine Hand voll Noos in die och im Kamin glimmenden i l kohlen geworfen. Dao flackerte lustig I > uf und hatte im Nu die anderen brenn- j > aren Stoffe gepackt, und als die Flam- j >e hell und züngelnd emporloderte, l prangen die Mörder nach ihren Pferden j id schwangen sich in die Sättel. s Einer von ihnen hatte auch den alten > fuchs herbeigcbracht und an die Leine leiionime. s „Was willst Du denn mit dem alten s kracke, Ned?" rief der Führer, der danc- > en stand. „Die Bestie ist doch wahr- < mftig nicht des Mitnchmcns werth." < „Sollen wir sie zurücklassen?" i „Bah," sagte der Bube, indem er sein z ?owiemesser aus der Scheide zog und es j ei armen Thier zwischen die Rippen ! ließ, „laß die Leine los, den Aasgeiern j aben wir doch mit unserem Feuer den - spaß verdorben und sind ihnen einen i Ersatz schuldig. Sic mögen sich daran ! nie Güte thun und nun fort. Wir! Z aben schon zu lange gezögert." Mit den Worten schwang er sich hin- i er der Negerin auf's Pferd, und wenige > Secunden später, während der dichte, c chwarze Lualm aus der angezündeten , iüttc emporstieg, war der wilde Schwärm s in Unterholz verschwunden, nur die ent- l ctzlichcn Spuren seines Verbrechens in j >em zerstörten Frieden dieses Platzes zn- i ücklasscnd. - > < -5. Die Moderatoren. Der Theil des Jenkins'schen Wohn hauses, an dem der Kamin lag, fing schon >n lichterloh zu brennen. Dichter Rauch zuoll aus den überall offenen Ritzen der ' gisammcngelcgtcn Stämme und schon ' eckte die züngelnden Flamme hervor, als ' sine scheue dunkle Gestalt aus dem Ge büsch kroch. Wie sie die Lichtung er reichte, blieb sie stehen —es war Sip * sah sich scheu um und rannte dann auf das brennende Haus zu. ' Wäre der innere Raum geschlossen ge wesen, so hätte der Rauch die darin Fest- f gebundenen lange erstickt, cbc sie die Flamme selbst nur erreichte. So aber fand jener überall, wohin er drang, freien - Durchzug, und da er nach oben preßte - blieb auch, für jetzt wenigstens noch, der ! untere Raum, in dem die beiden alten Leute gefesselt lagen, frei davon. Sip, der Ncgerburschc, der jetzt zu ih- ' rer Rettung herbeieilte, sprang, unbe sorgt um seine eigene Sicherheit, mitten in den Rauch hinein, und ein Blick hier > bestätigte das Entsetzlichste, das er nur ' gefürchtet haben konnte. Im Anfang i hielt er auch Beide schon für todt, denn der Rauch und vielleicht auch Angst und Aufregung hatten sie betäubt, als er aber > c den ersten Körper, seinen alten Herrn, auffaßte, nm ihn hinauszutragen, nnd i sand, daß er gebunden war, erwachte in r ihm der Gedanke an die Möglichkeit ci > ner Rettung. Im Nu hatte er die Ban den mit dem Messer, das er im Gürtel : trug, durchschnitten und den Bewußtlo > sen auffassend, schleppte er ihn vor die l Thür an die freie Luft und sprang dann > zum zweiten Male hinein, seiner Herrin ! denselben Liebesdienst zu leisten. Und Nellv, war ancb sie hier festgebun den ? Vergebens suchte er in dem bren nenden Gebäude nach ihL, aber er wußte auch daß die scbicckten Menschen einen armen Nigger, der so viel hundert Dol lars werth war, nicht nutzlos umbrach ten. Was sie damals gedroht, hatten sie heute ausgeführt und Nelly war für immer für sie verloren. Doch nickt mit nutzlosen Klagen ver lor er seine Zeit. Tie beiden im HauS stehenden Eimer mit Wasser goß er in die Glutb, daß ihn der Oualm fast zu er sticken drohte, sprang dann zum Bach und holte mehr, riß die brennende Scheite herauf, warf sie in's Freie und dämpfte endlich das Feuer, das noch nicht Zeit gehabt hatte, zu den trockenen Schindeln emporzulecken. Daun eilte er zu den Befreiten zurück und jubelte laut auf, als er dem offenen, aus ihn gerichteten Blick seines Herrn begegnete. „Sip," sagte dieser leise, „braver Bursch!" „Armer, armer Herr!" rief der Neger und die Thränen liefe ihm an den schwarzen Backen nieder, „o die grausa men, schlechten BuckarS, die bösen weißen Männer! —lndianer hätte mehr Mit leiden mit armen Frau gehabt." „Laß sein, Sip," sagte JcnlinS, der eine andere Meinung von den Roth häuten hatte, „Indianer machen's auch nickt besser; aber gib mir Dein Messer, so, das ist recht, daß ich erst die Stricke hier von den Armen bekomme nnd —wie baden sie meiner armen Alten mitge spielt ! Hast Du Wasser?" „Hier, Massa, ganzen Einlcr voll." „Haß D u das Feuer im Haus gel öscht ?" „Alles aus, Massa, hat nur ein Bis chen gekohlt." Der Alte wandte hierauf seine ganze Aufmerksamkeit seiner Frau zu, die er im Arme hielt und der er Stirn und Schläfe wusch, bis sie die Augen wieder ausschlug und jetzt ein lindernder Thränenstrom, als sie den Gatte frei nd gerettet sah, ihrem fast zu Tod geängstigten Herzen Luft niackte und es erleichterte. Ter alte lenkins dielt sich jedoch nicht lange mit Worten auf. Sobald er nur die Frau dem Leben wiedergegeben hatte und sah, daß er sie nicht weiter zu besor gen brauchte, denn ihre kräftige Natur sollte wohl bald jede Schwäche besiege, stand er auf und ging in sein Haus, um selber dort nachzusehen, wie weit die Ver wüstungen sich erstreckt hatte. Seine Büchse, sein Messer, er suchte sie vergebens, aber auch nicht lange. Nur einen flüchtigen Blick warf er da nach umher, dann trat er in die linke Ecke, wo noch ein altes Messer in einer Spalte stak, schob cS sich in den Gürtel nnd schritt wieder hinaus vor das Haus, zu dem kleinen Dogwood, der ihn bei seiner Sckmach gehalten. Nicht einen ' Blick warf er dort umher, sein Herz war jeder Sentimentalität fremd, nur den " Hut nahm er auf, der ihm herabgefallen, und wände sich dann zu seinem alten Fuchs, der langgestreckt und verendet vor dem Hause lag. „Armer Alter!" sagte er, indem er ihm den Zaum abnahm und sich umhing, dabei aber auch noch die daran geschlun gene Leine um seinen Gürtel befestigte. , „Du warst ihnen wobl zum Stehlen zu " schlecht und aus bloßem Mutbwillen ha- ' bcn sie dich umgebracht. Aber laß nur ' sein, mein Alter, ich gleiche deine Rech nung mit aus, sei nicht ängstlich, wir " werden quitt werden, ehe vierundzwanzig Stunden vergehen, oder ich liege so kalt nnd starr wie du da," setzte er leise mit zusammengebissenen Zähnen hinzu. „Du willst doch nicht schon wieder fort, John ?" bat die Frau, als sie ihn so ge- rüstet sah „soll mich die Angst hier ver- zehren ?" „Glaubst Du, daß ich eine Nacht in diesem Walde ohne Büchse sein möchte ?" , entgegnete ihr der Gatte; „nein, hab' keine Sorge, beute kehre die Schurken nicht hierher zurück, den sie glaben ihre Arbeit hier gethan, und daß Du sie mor- gen nicht mehr zu fürchten brauchst, da- , für, Alte, laß mich sorgen." „Und zu Fuß, mit Deinem arme, zerschlagenen Rücken willst Dn fort? ; Wenn Du nun im Walde krank und schwach wirst?" , „Sorge Dich nicht um mich. Da ich , das ertragen habe, ficht mich auch nichts , Anderes mehr an." , „Und wohin willst D ?" z „Nach Brownsville. Die Nachbarn sind hcnte Abend alle dort versammelt, j und noch in der Nacht kehren wir hierher , zurück und bringen Dir ein Bett mit." „Noch in der Nacht hierher?" , „Erschrick nicht, wenn Du uns kom- I men hörst. Es sind Freunde und mor- Lancaster, Pa. , Donnerstag, August S, R8v. , gen. will's Gott, befreien wir diese Ge -0 gend von jenen Schuften." 1 „Und sind die nicht lange geflüchtet? ' und unsere arme, arme Nelly!" „Laß gut sein, Alte. Leb wohl!" l sagte Jenkins. „Sip, paß' mir gut auf, - mein Bursch, dann darfst Du auch mor ! gen früh mitgehen nnd Nelly suchen hcl i scn," und mit den Worten wandte er stch l ab, um in de Wald hineiuzugehe, blieb aber schon ach den ersten Schritten wie der stehen. Hatte er Etwas vergessen? Seine Büchse fehlte ihm. Die Zähne aufeinanderbeißend, sehte er seinen Weg fort. Hatten die Schufte aber etwa auch sein Pony gefunden und es mißhandelt und vollkommen hülslos im Wald zu rückgelassen ? Nein, Gott sei Dank, das wenigstens war ihrer Raubgier entgan gen. Er fand es noch auf seinem alte Wcidcgrund, ging zu ihm, legte ihm den Zügel an, stieg langsam, mit Hülse eines umgebrochenen Baumstammes, auf den Rücken des Thieres und sprengte dann, was das Pony laufen konnte, durch den Wald. In Brownsville hatten sich inzwischen die Squatter verabrcdctcrmaßen wieder eingefunden, um sich heute ihre bis dahin gemachten Entdeckungen mitzuthelien und weitere Schritte zu berathen. Sckvn war es ziemlich spät geworden, und Jenkins fohlte noch immer und von den klebrigen hatte Niemand etwas Erhebliches erfah ren, nichts wenigstens, was auf eine di rekte Spur der Verbrecher führen konnte. Auch Ashlev war mitgekommen. Er sah noch bleich und erschöpft aus, mit blut unterlaufenen Augen und finster zusam mengezogenen Brauen. Er allein nackte auch einen Vorschlag zum Handeln. Als ihn die Bande überfiel, hatten sie zusammen von Joncsboro gesprochen - dorthin, oder wenigstens der Ricktung zu, führten auch die meisten Fährten und der Backwoodsman schwor in wilden Grimm, daß er, venu er nur einen der Buben dort anträfe, das ganze Nest in Brand stecken und von der Erde vertil gen volle. Dagegen stimmten aber die Übrigen, so lange sie nicht wenigstens einen feste ren Halt für ihren Verdacht hatten, als nur die ungefähre Richtung der Fährten. Mau wußte nicht einmal ganz genau, ob es die ämlichcn Pferde seien, die sie dort gespürt, und Jäger oder Landsucher dnrchkreuztcn ja nach allen Richtungen den Wald. Von den Männern aber, die Ashlcy damals überfielen, hatte die ser nickt einen Einzigen gekannt oder sich erinnert, ihn früher in der „Range" ge sehen zu haben. Nctley war ebenfalls nicht dabei gewesen, das wußte er gewiß, auch der Mann mit dein abgeschnittenen Ohre nicht. Ashlcy fand das übrigens ganz natürlich. „Sie hätten mich sonst nicht dürfen leben lassen," sehte er nit fest zusam mengcknirschten Zähnen hinzu, „wenn ich auch nnr einen der Schufte erkannt hätte; denn daß ich dem nicht wieder von der Fährte gegangen wäre, so lang ick nock athmete, das durften sie etwa wissen." „lungcnS," sagte Billins, der schwei gend und nachdenkend auf seine Büchse gelehnt dagestanden hatte, „ich will Euch einmal etwas sagen. Jenkins war einer der Eifrigsten von uns Allen und Feuer und Flamme für die Sache, und daß er jeht nicht da ist, gefällt mir nicht. Dem haben sie schon einen ersten Besuch abge stattet und einen zweiten angedroht; vcnn der Teufel am Ende sei Spiel haben sollte —" Klapyernde Hufschläge unterbrachen ihn, und als sich Alle rasch und neugie rig dorthin wandten, sprengte der alte Jenkins, auf vollständig triefendem Pfer de, das Gesicht todtcnblcich, die Haare wirr um die Stirn flatternd, das Hemd zerscht von Dornen und mit Blut be deckt, inittcn zwischen die erschreckt zur Seite eilende Schaar hinein, erst hier sein wildgehchteS Thier einzügelnd. „Jenkins!" schrieen die BackwoodS men svie aus einem Munde, „um Got teswillen, Mensch, wie seht Ihr aus, wo kommt Ihr her?" Der Alte antwortete ihnen nicht. Er sah sich stier im Kreis um und wäre jeht von seinein Pferde heruntergefallen, wenn sich nicht zehn, zwölf Arme zu gleicher Zeit ausgereckt hätte, ihn zu unter stühcn. Sie ließen ihn saust auf die Erde nieder; aber der Alte war keine Natur, die sich leicht von einer Schwach heit besiegen ließ. Nur mit dem Auf hören der scharfen Bewegung des Rittes, die seine Nerven in Thätigkeit gehalten, war es ihm schwarz und schwimmend vor den Augen geworden. Jetzt schon, noch ehe er den Boden vollständig erreicht und während ein paar der Leute nach Wasser und Whisky sprangen, gewann er seine Besinnung wieder. „Es ist gut, Kinder, ich danke Euch, 'S ist schon vorbei, ich bin ein Bischen stark geritten und mein Rücken schmerzte." „Aber was ist mit Euch geschehen?" rief Ashley, „Ihr seid ja mit Blut be deckt ?" „Gepeitscht," knirschte der Alte zwi- schen den zusammengebissenen Zähnen hindurch. „Gepeitscht, Ihr?" schrieen Alle wild durcheinander, „von wem?" „Von den Regulatoren," lachte der Alte höhnisch vor sich hin. „Aber erst einen Becher Whisky, lungcns, ich fange schon wieder an eine ganze Menge ver dammter Sterne und Regenbogen zn sehen, auch einen Bissen zu essen möckt' ick, seit heute Morgen bin ich noch nüch tern." „Die Regulatoren !" Wie ein wilder Aufschrei ging indessen der Ruf durch die Versammlung nnd die tollste nur denk baren Flüche und Verwünschungen bra che von den Lippen der Männer bei dem Namen. Was sie aber bald rasend machte, war, daß sie keinen Halt von den Feinden wnßten, die nur wie ein Gespenst hier und da zu einem Verbrechen auf tauch c, um gleich darauf spurlos im Walde verschwinden. JenkinS ließ sie toben; er trank von dem ihm gebrachten Whisky, der ihm neue Kräfte zu geben schien oder doch we liigsteilS mit wohlthätigerAufrcguiig auf ihn einwirkte, und verschlang gierig die ihm gebrachten Speise, beantwortete aber in der Zeit keine der an ihn gerich teten Fragen und winkte nur immer ab wehrend mit der Hand, ihn in Nutze zu lassen. Endlich war er fertig. „Gebt mir eine wollene Decke, Einer von Euch, mich fängt an zu frösteln, und die Hunde haben mir Alles mitgenom men." Das Verlangte war alsbald gebracht; er wickelte sich hinein und während er auf einem alten Baumstumpf saß und Alle, selbst die Frauen jetzt umherdräng ten, um seine Erzählung mit anzuhören, stattete er ihnen mit kurzen einfachen Worten einen Bericht über das Gesche hene ab. Er"verschwieg Nichts, seytc aber auch Nichts hinzu, und die That sachen waren schon an sich entsetzlich ge nug, um die Hörer zu grenzenloser Wuth anzutreiben. Allein wobin ? Jetzt theilte er ihnen die Entdeckung mit, die er am nämlichen Morgen gemacht, kurz, aber mit so scharfen klaren Worten, daß ein Zweifel an dem Thalbestand nicht mehr möglich blieb. Und das was er erzählte, so weit es das eigentliche Terrain betraf, ergänzte Ashley, der selber, als er hierher zog, jene Schilfstrcckc durchwandert hatte, weil er früher einmal beabsichtigte eine Holzsta tion für die schon damals beginnende Dampsschiffsahrt auf den. Red River an zulegen. Er kannte den Grund nnd Bo den dort genau, auch jene Slew, die eine Strecke vorher, ehe sie in den Red .River einmündete, links ausbog und dann in ein Gewirr von eingebrochenem Holz hineinströmte, so daß von dieser aus keine direkte Verbindung mit dem Strome sel ber möglich war. Aber ein Platz z ei nem Versteck war dort allerdings, nnd er selber hatte in jenen Tagen ein großes Rindendach dort aufgebaut und ein paar Nächte darunter gelagert. Die Idee ei ner Ansiedlung an jener Stelle gab er aber doch zuletzt wieder auf, denn die MvöquitoS waren zu arg und die Damp fer blieben aus, da sich das unten im Red River befindliche sogenannte Rast (zusammengeschwemmte Baumstämme, die sick da angcwaschen) wieder verstopfte und eine lange Zeit keine Boote passiren ließ. Hatten also die Verbrecher jenen Platz wirklich zu ihrem Versteck gewählt, so schwur Ashley Stein und Bein, daß sie nirgend anderswo sitzen könnte, als un ter seinem eigenen alten Rindcndache, und saßen sie dort, so waren sie auch ge fangen, wenn man ihnen nur den Weg nach dem Strom abschneiden konnte. Dazu gab es indeß ein Mittel. Vor al len Dingen mußten sie sich Joe'ö Canocö versichern und diese mit einem Theeil ihrer Leute bemannen. Die Anderen stürmten dann den Platz, und so war eö in der That möglich das Naubnest, das ihnen Allen hier Verderben drohte, aus zuheben und zu zerstören. Border machte jetzt den Vorschlag, morgen am Tag alle die aufzubieten, die sie erreichen könnte, nnd übermorgen nachher einen gemeinsamen Angriff aus zuführen. „Uebermorgen?" schrie JenkinS, „und glaubt Ihr daß übermorgen auch noch ein Mann von jenen Schuften da drinnen sitzt, noch ein Haar von unseren Pferden zurückgeblieben ist? Nein, bei Gott nicht; die Frechheit, mit der sie den Überfall bei mir, der ich in ihrer nächsten Nähe wohne, ausgeführt und die Sorglosigkeit selber, mit der sie mich nnd meine arme Alte auf grausame Art um's Lebe bringen woll ten, zeigt deutlich, daß ihnen Nichts mehr daran liegt, wie viel Lärm in dieser Ge gend über eine solche That geschlagen wird. Nein, die sind zum Abfallen reif, und nicht übermorgen oder selbst nur morgen, noch diese Nacht, och diesen Abend, jetzt, in dieser Stunde müssen wir aufbrechen, wenn wir sie überhaupt er wischen wollen." „Alle Teufel," sagte Border lachend, „das heiße allerdings Schlag aus Schlag, aber ich glaube, lenkins hat Recht, und das würde denn auch in Zukunft diesen Herrn Regulatoren die Ueberzeugung beibringen, daß sie nicht lange ungestraft ihr Wesen treiben dürften." „Regulatoren!" schrie Ashlep, „und sollen wir dulden, daß diese Canaillen den ehrlichen Namen von Regulatoren, vor dem sie selber aus den Staaten her über flüchteten, aniweihen? Bei Gott, von jetzt an kann ihn kein rechtlicher Mann, solchen Schurken gegenüber, mehr in Texas führen." „Dann nehmen wir einen anderen," sagte lenkins, „Moderatoren'' wollen wir uns nennen und von jetzt ab einen festen Bund gründen und regelmä ßige Versammlungen halte, und seid versichert, wenn wir heute damit begin nen, jene Buben in ihrer noch geträum ten Sicherheit zu fassen und zu vernich ten, so wird der Name der Moderatoren für derlei Gesindel ein eben solcher Schre cken in Tcras werde, wie eS der der Re gulatoren für sie in Arkansas war." „Gut, lenkins!" rief Ashley, „dann nehmt Ihr auch die Führung unseres neuen Bundes, und ich will Euch treu zur Seite stehen. Ich glaube, wir sind dabei ohnedies die Aeltesten unter allen Nachbarn und babcn Beide ein Hühn chen mitdicsen Herren zu pflücken. Wenn wollen wir foit?", „Jetzt gleich," sagte der alte Mann von seinem Sitz aufspringend, „jede Mi nute, die wir versäumen, kann uns den Fang aus den Zähnen reißen." „Aber Sic doch nicht mit den Wun den !" warf MrS. Vorder ein, denn alle Frauen der kleinen Ansiedlung hatten sich um den alten Mann geschaart, „eher lasse ich Sie nicht fort, Mr. lenkins, bis ich Sie nicht verbunden habe." „Ach was, Madame," entgegnite der zähe Alte, „so lange halte ich schon aus, bis wir die Hunde gezüchtigt haben, und nackher ist's immer Zeit genug, an die alten Knochen zu drnken." „Und wenn Euck unterwegs doch eine Schwäche ankommt," rief Vorder, „so haben wir den Führer verloren, denn von zwei Seiten müssen wir angreifen und Ashley kann nur auf einer sein." Der Alte wollte sich noch weigern, wurde aber überstimmt, und wahrlich es that Noth, daß nach seinen Wunden ge sehen wurde, och dazu da man gar nicht wußte, welchen Anstrengungen man wie der entgegenging. Auch nur der zähe Körper, die eiserne Constitution eines BackwoodSman hätte solche Mißhand lung unerschüttert ertragen können, und erst als sie ihm das mit geronnenem Blut bedeckte und schon fest auf den Rücken geklebte Hemd mit warmem Wasser ab lösten und dann den ganzen Rücken mit Branntwein wuschen, wurde er todten bleich und lag ein paar Minuten bewußt los. Doch auch diese Schwäche über wand der Alte. Er kam bald wieder zu sich, leerte einen halben Becher heiß ge machten Whisky auf einen Zug, ließ sich dann seine Wunden bepflastern und or dentlich verbinden, borgte sich frische Wäsche und verlangte, als der Verband noch nicht einmal fertig angelegt war, schon nach einer Büchse und Kngcltasche, um nich' zu viel Zeit zu versäume. Die Kugeltasche konnte er sich aber nicht einmal umhängen, weil ihn der Riemen drückte; er gürtete sich dieselbe um die Hüfte und gab jetzt keine Ruh, bis er die Männer zum Aufbruch gerü stet sah. Betten für seine Frau, da ihm die Re gulatoren ja Alles mitgenommen, hatte ihm MrS. Border indessen schon zusam mengeschnürt, weiches Moos hing über all genug an den Bäumen, das konnte sein Sip in einer halben Stunde genü gend sammeln, und eben sank die Sonne hinter den dichten Wipfeln der Bäume, als die wilde Schaar der „Moderatoren', zu ihrem Rachezug ausritt, der das Land von seiner Geißel befreien sollte. Kein Mann blieb in Brownsville zu rück. Selbst seine Neger hatte Border bewaffnet, und als lenkins die kleine Schaar überblickte, zählte er einund zwanzig wehrhafte Männer und wußte, daß ste jetzt einer doppelten Zahl der Schurken überlegen wären. Doch mit so Vielen hatten sie es nicht einmal zu thun. Bei der Plünderung seines Hau ses waren nur neun gewesen und man durfte annehmen, daß sich die größteZahl der Verbrecher dabei bctheiligt hatte. Jedenfalls wußten sie das gute Recht auf ihrer Seite und brannten vor Be gierde mit dem Feind zusammenzutreffen. Die Richtung nahmen Alle zunächst nach lenkins' Haus, das sie überhaupt passiren mußten, nnd von dort aus sollte dann der gcmeinsamc Angriff so geord net werden, daß sie sich mit der Morgen dämmerung aus ihre bestimmten und verschiedenen Posten befanden, um von dort aus gemeinschaftlich und mit einem Mal den Schlag zu führen. So nur war es möglich, daß die Verbrecher nicht vorher Warnung der ihnen drohenden Gefahr erhielten und sich der Strafe durch die Flucht entzogen. Es wurde etwa Mitternacht, ehe sie JenkinS' Haus erreichten, und leise Flü che und Verwünschungen murmelten die Männer in den Bart, als sie hier das Unheil sahe, das jene Buben angerich tet; nur lenkins selber warder Ruhigste von Allen und schien alles Erlittene in dem einen Gefühl bald befriedigter Ra che zu vergessen. Sein Rücken schinerzte ihn furchtbar, aber kein Laut der Klage kam über seine Lippen und er ordnete Alles an und dachte an Alles. Netley war der, der ihn gepeitscht, er hatte ihn gut genug gekannt; dessen Haus mußte also, da es außerhalb des Schilfbruchs lag, vor allen andere durchsucht werden. Ashley aber über nahm das, denn von jener Slew aus führte ein Weg oder Pfad in den Bruch hinein, den er allein kannte und auf dem es auch nur möglich war in das Dickicht zu dringen. Wurde der beseht, so konn ten die Verbrecher nach dieser Richtung nimmermehr entfliehen. BillinS überkam die Führnng des Ca noeS und E Mann mit, um sich dort noch durch Joe und seine Neger zu verstärke. Der alte Schwarze bei Joe sylltc, wenn nöthig, als Lootse dienen, um die Mün dung jener Slew zu besehe, welche sein Herr damals zur Ansiedlung wählen wollte. Hatten die Verbrecher wirklich CanoeS, so konnten sie nur von da aus ihre Flucht versuche), und dann mochten die Büchsen der Verfolger unter ihnen aufräumen. JenkinS selber übernahm die Führung des kleinen Trupps, der von dort aus, wo er den Pfad entdeckt, also von Osten her, während Ashley die westliche Seite besetzt hielt, vordringen sollte. BillinS hatte den weitesten Weg und die meisten Vorbereitungen nöthig, sollte deshalb etwa um zwei UhrMvrgenS auf brechen, Ashley ihm etwa eine Stunde später folgen und JenkinS dann, ziemlich mit diesem zu gleicher Zeit zu der Slew hinüberschneiden und an dieser hinauf bis zu dem Fußweg vordringen. lenkins und Ashley geriethen dadurch allerdings atwa anderthalb Meilen auseinander, aber wenn sie geräuschlos und vorsichtig ihren Weg verfolgten, durfte sie hoffen sich wenigstens so weit einander zu näh ern, daß sie gegenseitig das Knallen der Gewehre hären und dadurch den genauen Platz des Kampfes bestimmen konnten. Keinesfalls blieb ihnen etwas Anderes übrig, als diesem klar und einfach vor gelegten Plane zu folgen, nd sie durf ten unter solchen Maßnahmen bestimmt darauf rechnen, wenigstens einen Theil der Gauner in ihre Gewalt zu bekommen. Daß sich die anderen dann nicht wieder in diesem Theil von Tcras blicken ließe, blieb außer Zweifel. (Fortsetzung folgt.) Milijches. (Correspondenz aus Ohio.) Dir Politik als Gegenstand der Volks bildung. De Staates Grundform. 3. Um den geistigen Bau des Staates zu rcali siren, bedarf cS der äußern Formen der Or gaue. Die ganze äußere Eiurichiung eines Staates soll sich dem innern Lebe nd Erlen nen anschließen z das innern Lebe aber hat die ewige Wahrheit das Göttliche zum Gruude von der Familie dem Eckstein des Staates durch das GrmeindSlrben bis zur Gesammtheit im Großen soll nur Ein Gedanke das Ganze beleben: derjenige allseitiger Beglück ung, denn er ist auch die höchste göttliche Ab sich. Dieses kann geschehen und geschieht, so bald das vom Schöpfer Urgegebene treuinnig festgehalten, thatkräftig gepflegt und geübt wird. Die Familie ist die natürlichste und erste menschliche Bereinigung zur Realisirung der Seinöztyccke. Durch Bande des BlutS und der Liebe gefesselt, sind Sicherung und Pflege licheS Bedürfniß. Es ist aber falsch, die Fami lie mit ihren Verhältnissen auf die Staatsform und diese jener so nachbilden zu wollen, daß Einem oder Mehrcrn das Elternrecht absolut zustehe. (Monarchie, Aristokratie), denn der ischt StaätSform gegeben, welche in ihrer Reinheit angewendet, mit Nothwendigkeit zur Demokratie führt. Die Demokratie ist somit diejenige Staatsform, die der MenschheitS schcnwiirde die umfassendste Geltung läßt, die Entwickelung und Selbstständigkeit der Einzel nen am wenigsten beschränkt und folglich unter allen Verhältnissen die absolut richtige bleibt. Die Volksherrschaft ist entweder eine abso lute, wo das Volk alles dasjenige, was die Gesammtheit betrifft, direkt selbst besorgt; oder sie ist eine repräsentative Demo kratie, wo das Volk die staatliche Geschäfts führung freigewählten Stellvertretern über trägt, die als solche ihrem Auftraggeber, dem Volke für ihre Handlungen verantwortlich sind. Die letztere Form ist uustreitig die zweckmäßi gcrc, weil die StaatSgeschäfte stetige Aufmerk samkeit erfordern, das Volk aber nicht alle Au genblicke mit denselben behelligt werden kann und eS doch in der freien, selbstständigen Wahl seiner Repräsentanten Garantie für gehörige Besorgung des Gemeinwohls hat. Von der Grundform abweichende StaatSformen. Eine Modifikation der Demokratie, jedoch in negativer Richtung, ist die Aristokratie. In derselben haben einzelne Geschlechter oder Parteien, vermöge materieller oder geistiger Ueberlegenheit, sich das Herrschaftsrecht über v Rro. 7. die Gesammtheit errungen. Ein solche StaatS forin kann ihr Volk nie glücklich machen; sie ist ihrem Wesen nach ein armselig Zwitterding, hat Verletzung des göttliche Rechtes zur Vasts und kann stch daher nur durch List und Gewalt und durch Vernichtung der VolkSthümlichkeit halten. Weit besser und sicherer fahrt die consti tutionelle Monarchie, eine durch demo kratische Elemente bedingte und an ein natio nale Grundgesetz gebundene Asttinherrschaft. In einer solche theilt der Monarch die legis lative, richterliche und erecutive Gewalt mit VolkSdeputirten (England, Frankreich u. s. w.) entgegen der n in schränkten Monarchie, wo der Alleinherr die höchste Staatsgewalt allein ausübt. Tic Monarchie in negativ höch ster Potenz artet aus in Despotismus und Tyrannei, die darin bestehen, daß der Machtha der seinen persönlichen Willen ohuc Motivirung der Gesammtheit als höchstes Gesetz hinstellt. Der Despot überschreitet nach Willkühr die von der Natur gesetzte Schranken der Staatsge walt und behauptet durch Wort und That, der Staat sei für ihn, und nicht er für jenen da. Einer solchen Staatsmann ist immer die Revolution nit ihre Schrecken lauernd zur Seite und rächt sich nicht selten durch Nieder trctung aller Pflicht u. Ordnung-durch Gesetz losigkcit und Anarchie. Eine Monarchie hat einzig in strengen Zusammenhalten der Kräfte, schneller Ausführung gefaßter Pläne c., einige staatliche Vortheile, indessen ist sie prinziell chon dadurch gerichtet, daß sie unsrcr innigster Ueber zeugung ach —in dem Maße an Ansehen verliert als die Volksbildung an Umfang und Gründlichkeit zunimmt. Ueberhaupt muß sich die Monarchie zu allen Zeiten auf materielle Gewalt stützen, statt auf die geläuterte Vernunft und den auf Ueberzeugung gegründete Ge meinsinn der Unterthanen. Dazu hängt sie von der Persönlichkeit des Machthabers z viel ab, als daß nicht mindestens ein Schwanken in der naturaerechtcn Entwicklung des Gemeinwe sens zu befürchten wäre. Der knechtische Un terlhanensin, der die Bürger einer Monarchie verfallen, trägt mit Nothwendigkeit sich auch auf ihr Gottverhältuiß über. Blinder Glaube und Gehorsam lassen Gott nur als (launige) Allge walt ansehen, und verkennen das Prinzip un endlichster Liebe, das wir behaupten es sich nur in edler Gleichachtung und scheu i seiner Herrlichkeit und Schöne ent falten kann. Während dort die StaatSzwrcke dem urgegebencn göttlichen ScinSzweck vorge setzt worden, und alles sich um eine sündige Crcatur, de Monarchen, dreht, entwickelt sich hier freie Selbstständigkeit und christcnwürdigc Tugend, in der Beglückung Aller. . (Fortsetzung folgt.) (Für die Pcnnsvlvauischc StaatSzeitung.) Wahrheit aner Vergangenheit. Das folgende Gedicht, das inchr Wahrheit als Poesie enthält, vurdc während des Bürger kriegeS dem „Westboten" in Columbus zur Aufnahme in seine Spalten zugesandt; es ist > eine Antwort auf ein Lincoln-Gedicht, das dem Verfasser von einem deutschen Republikaner (seinem Schwager) zugesandt wurde. Dasselbe enthält zu viel Wahrheit aus der Vergangenheit als daß es nicht auch für die Gegenwart wie gesungen ach der Melodie: (O wie hat man uS doch angeführt.) O, ihr Neger-Bummler, die ihr seid, g Weil ihr so schreckliche Dinge habt angestellt; Ihr habt gebracht das Land in ein Revolution Nnd seid die Schuld, weil zertrümmert die Weil ihr thatet die Union-Bande brechen. O, wie bat der auf so schlechten Grund gebaut. Der euch einmal etwas hat zugetraut; Die freie Arbeit, die ihr vor der Wahl habt ver sprochen, Habe die arme Leute schon stark gerochen. Statt frei, ist keine mehr im ganzen Land, O, wie ist euer Versprechen geworden zur Habt ihr dem ganzen Land den Credit gcnom- Das Geld ist nichts mehr im Reich, Ach, hole euch der Kukuk gleich. ' Land, Tie Lincoln versprach zu vertheilen im Union- Band, Ueber welche ihr so viel geschrieen und gebellt, Hat sich auch als Humbug herausgestellt, DaS Steckenpferd, daö ihr bei der Wahl habt gebraucht, Hat zu gutem Glück bald ausgehaucht. Die Trommel schlägt zum Rückzug an, Verlaßt den Humbug wer noch kann. NNH. spielte vor einigen Tage auf der Columbus und Äeveland Eisenbahn. Als sich der nach Columbus fahrende Erpreßzug Cardington näherte, entdeckte der Ingenieur ein kleines Kind, das auf der Bahn spielte. Sosort gab er den Befehl, den Zug zu hemmen und erwar tete ängstlich das Resultat. Die Eltern und Nachbar eilten zur Stelle, uin deu Kleinen zureiten, der sich der Gefahr gänzlich unbe wußt war und mit erstaunten Auge dem Her ankommen des ZugeS entgegensah. Die Mut - ter, die allen anderen voraus, den Kleinen fast mit ihren Arme erreichen konnte, siel im ent scheidenden Momente in Ohnmacht und stürzte in eine Graben. In diesem Augenblicke berührte das Rad der Locomotive den Kleine und schob ihn von der Bahn und der Zug hielt an. Das Kind war gerettet und wurde von dem überglücklichen Vater im Triumpf zur Mutter getragen, die sich rasch erholte und ihrer Freunde freien Lauf ließ,-W, Bote.