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Pennsylvanische Staats zeitung. [volume] (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, October 04, 1866, Image 2

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Die Ilasls^tilniig.
Z°d- kevrz tpper.
Herausgeber und Eigenthümer.
LancaSter.Pa.
Donnerstag, Okt. 4, 1866.
DeokratischeS Staats - Tickrt.
Für Gouverneur:
Hiester Clymer,
von Berks County.
An das Volk von Penn
sylvanien.
In der Plattform, welche die demokratische
Partei am 5. März 1866 zu Harrisburg ange
nommen, wurde beschlossen:
1. Daß die Staaten, deren Bevölkerung sich
neulich in Rebellion erhoben, unabtrennbare
Theile der Union und berechtigt sind, Im Eon
greß repräsentirt zu werden durch Männer die
gehörig erwähl sind, welche der Constitution
und den Gesetzen Treue leisten ; und zur Recht
fertigung de GskndsatzeS, daß Taxation ohne
Repräsentation Tyrannei ist, sollten solche Re
präsentanten ohne Verzug zugelassen erden.
2. Daß die Ehre der Nation zur Abbezah
lung der Nationalschuld verpfändet ist, und daß
der Eongreß alle Hirz erforderlichen Gesetze
Yassiren sollte.
3. Daß die weiße Rasse allein zur Controlle
der Regierung der Republik derechtigt ist, und
wir den Negern da Stimmrecht nicht ertheilen
olle.
Auf diese Plattform haben wir unseren Gou
verneur' - Candidaten gestellt und auf diese
Grundsätze hin erwarten wir zutrauenSvoll Er
folg in diesem Kampfe.
Unsere politischen Gegner hielten am 7ten
März 1866, eine Versammlung zu Harrisburg
und nahmen ebenfalls eine Plattform an und
stellten einen Candidaten auf. Die Grundsätze,
welche sie aufstellten, scheine ganz vergessen zu
Constitution Kitt an dessen Stelle als Regel
der radikalen Rechtsgläubigkeit und dazu giebt
ihr Candidat seine unbedingte Einwilligung.
Regergleichstellung u. Negerstimmrecht
bilden den Kern jenes Amendements. Durch
dasselbe soll der Neger dem weiße Manne
gleichgestellt werden in all seinen „Privilegien
und Vorrechten." Dem Staate Pennsylvanien
wird dadurch das Recht denommen, durch
StaatSgesetze zu entscheiden, ob 'Neger in den
Staat einwandern dürfen oder nicht, und seine
Rehräseittanknzahl im Congreß wird verringert,
wenn seine Constitution nicht so verändert wird
daß der Neger stimmen kann.
Die radikalen Candidaten für Gouverneur
und für Ver. Staaten Senator; diejenigen
ihrer Männer, die Einfluß habe auf die öffent
licht Meinung, ihre Redner und ihre Zeitun
gen sprechen sich offen zu Gunsten dieses Amen
dement aus, und ihre PrariS stimmt mit ihrer
Theorie üderein, denn sie pflegen Umgang mit
den Negern in geselligem Verkhr, in politischen
Conventionen und bei öffentlichen Prozessionen.
Wir sind der Ansicht, daß der Neger dem
Weißen Manne nicht gleich steh, und während
wir ihm persönliche Freiheit und persönlichen
Schutz zugestehe, sowie das Recht zum Genuß
der Früchte seiner Arbeit und ihm zu geistiger
Ausbildung helfen wollen, so bestehen wir doch
darauf, daß unsere eigene Rasse da Recht zur
Verwaltung der RegierungSangelegenheiten de-
Häupten soll.
Wer dieses Amendemeut unterstützt, der ge
fleht dem Neger da Recht zu, auf die Regie
lungsverwaltung Einfluß zu üben.
Jeder Mann, der für Geary oder
für einen radikalen Tongreß-Ean
divatenstimmt, stimmt ebenso sicher
und gewiß für Neger > Gleichstel
lung, als ob et auf seinem Stimm
zettel gedruckt stände.
Demokraten
von Peimsylvanien! ! !
Die Gewalt der Nationalregierung ist nicht
mehr gegen euch, sondern Kitt auf eure Seite.
Gelegenheiten für Betrug bestehen nicht länger.
Aus den Reihen der Gegenpartei komm euch
Verstärkung zu. Kein Demokrat, der für Mc-
Slellan gestimm, ist jetzt gegen euch. Sure
Brüder sind aufgeweckt worden vonk Eriesee bis
zum'Delaware. Ein Wechsel von 5 Prozent in
der Stimme von 1864 fegt eure Gegner ganz
könnt ihr ihr in jedem Wahlbezirk des Staates
zählen, und wenn ihr nur die Einzelheiten eu
rer Organisation ausführt so ist uns der Sieg
gewiß.
Vertrauen auf eure Grundsätze, Muth und
Kampflust, und ein ernste Bestreden jede con
secvative Stimm zu sichern, ist alles was uns
fehlt, um den Sieg zu sichern.
Jm Auftragt der Demokatischen StaatS-
Sommittee.
William A. Wallace,
Vorsitzer.
Ssldaten! Achtung!
Ihr, die Ihr Gut und Blut auf dem
Altare der Freiheit geopfert; Ihr, die
Ihr
für dle Aufrechterhaltung der
alten Union gekämpft,
Ihr seid als Deserteure
gebrandmarkt!!
Bringt Euren Abschied (visostarg von
der Armee) mit au de Stimmkasten,
damit Ihr nicht um Eure Stimme
betrogen werdet!!
Stimmt früh!
ud mahnt Eure Nachbarn und Freunde
dasselbe zu thu; bleibe Keiner
zu Hause.
Vergesset nicht
- Eure Bürgerschews, Taxpapiere und
Quittungen mbtzubrtugsn, wenn Ihr
nächsten Dienstag an den Stimmkasten
geht!
Freimänner, heraus!
Freunde der
Union und Constitution
auszumAampse!
Der Tag der Entscheidung
ist vor der Thüre!
Freimänner l Nur noch wenige Ta
ge, und ihr werdet aufgefordet, für da
Wohl oder Wehe der Republik zu stim
men !
Die Union steht auf dem Spiel!
Die Frage, die Ihr zu entscheiden
habt ist:
Soll diese große Union
zerstört werden?
Soll der Neger dieselben
Rechte wie der Weiße
haben?
Das ist die Frage.
Bedenkt, was Ihr thut!
Leset, Freimänner, leset!
Das Wahlrecht in Pennsylvania!
Wer hat ein Recht zu
stimmen?
Was die Constitution von Pennsyl
vanien sagt.
Artikel S.
Abschnitt I. Bei Wahlen der
Bürger soll jeder weiße Freimann, der
21 Jahre alt ist, und in diesem Staate
ein Jahr, und in dem Wahldistrikt, in
welchem er zu stimmen wünscht, wenig
stcnS zehn Tage unmtttelbar vor solcher
Wahl gewohnt hat, und innerhalb zwei
Jahren eine Staats- oder Evunty-Tare
bezahlt hat, und wenigstens zehn Tage
vor der Wahl assessirt wurde, das Wahl
recht besitzen ; ein Bürger der Vereinig
ten Staaten jedoch, der vorher ein qua
lisizirter Stimmgcber de Staates gewe
sen, aus demselben weggezogen und zu
rückgekehrt ist, und der in dem Wahlbe
zirk gewohnt und Taren bezahlt hat, soll
zum Stimmen berechtigt sein, nachdem
er sechs Monate im Staate gewohnt hat:
Mit dem Vorbehalt, daß weiße
Freimänner, Bürger der Ver. Staaten
zwischen dem 2lsten und 22. Jahre, die
im Staate ein Jahr, und wie vorbesagt
in dem Wahlbezirk zehn Tage gewohnt
haben, zum Stimmen berechtigt sein sol
len, selbst wenn sie keine Taren bezahlt
haben.
Entscheidung der Suprrme Court
von Pcnnshlvanirn
über das Deserter-Gesetz.
AuSgeber dieses Blattes persönlich kenn,) war
und ist ein Bürger der Ver. Staaten, und mili
tärpflichtig ; er war enrollirt, gedraftet und da.
von benachrichtigt, versäumte jedoch sich zu stel
len. Da er nicht erschien, wurde er in dem
Profoßmarschall - Amte als Deserteur gehörig
eingetragen, lndcm er weder ein Substitut ge
stellt, noch Eommutation bezahlte.
Die E- 'cheidung der Tupreme Court lau
et gerade s- wie jeder Mann von gesundem
Menschenverstand sich selbst das betreffende Ge
setz auslegen würde, nämlich;
„Daß Niemand in den Augen des
„Gesetzes ein Deserteur ist, bis er als
„Galchrr gerichtlich verurtheilt wor
„den, und daß der einzige und allei
nige Beweis hiervon die gerichtli
„che Urkunde seiner Verur
„thetlung ist."
Nach obigem Urtheilsspruch kann also kein
Deserteur vom Stimmen abgehalten werden,
es sei denn, daß er zuvor gerichtlich ver
urtheilt worden ist.
Prüfet Eure Tickets!
Seht genau nach, ob es das
echte Demokratische
Ticket ist! Paßt auf, von Wem Ihr
es bekommt!
Trau ! Schau Z ! Wem? ! !
Laßt Euch unter keinem Vorwande
ein anderes als das echte conservativ
demokratische Ticket aufschwörzen Z
Glorreicher Siege in
Delaware und Counertieut!!
Ungeheure Gewinne!
Am Dienstag den 2ten Oktober, fand
die Wahl jm Staate Delaware statt, dle
mit einem trtumphirenden Sieg zu Gun
sten der Demokraten ausfiel. In New
Castle County allein haben wir 1366
Stimmen gewonnen seit 1864!
Auch von Connekticut vernehmen wir
die erfreulichsten Nachrichte. Das
gute Werk geht herrlich voran ! Pcnn
sylvanien spricht nächst, und wie' nun
wir werden sehen!
Nvgrheure Massenversammlung
in Chambersburg.
Die Massen-Versammlung am letzten
Mittwoch in Ehambersburg, soll eine
riesenhafte Demonstration gewesen sein.
Die Prozession war, trotz dem Regen,
m.ehr als fünf Meilen lang! es befan
den sich ülixr 1666 Reiter zu Pferde im
Zug—lauter Landleute. „Alt Frank
lin" wird von sich hören lassen!
Was ist die Civil-Nights
Bill?
Ein Gesetz, das die Neger den Wei
ßen in allen Rechten gleichstellt,
mit Ausnahme der aktiven und passiven
Wahlqualifikation.
Was ist die Freedmen's-Büreau
Bill?
Ein Gesetz, zur Fütterung und Klei
dung der Neger und etlicher tausend
tagediebischer Beamten.
Was wird die ächste Radikale
Bill sein?
Ein Gesetz, das da Negerstim m
recht einführt.
Das ist das Ganze in einer Nuß
schaale.
Geary für das Negerstimmrecht!
In einer neulich gehaltenen Rede in
Harrisburg, sagte Geary:
„Wenn die Frage des NegerstinimrechteS zur
wird, werde ich dazu bereit sei nd sagen:
ich bin nicht im Stande, dem far
bige Mann daö Recht zur Abstim
mung abzustreiten."
Nun, wem Das nach nicht klar ge
nug einleuchtet, daß Geary für das
Negerstimmrecht ist,dem rathen wir ernst
lich an, sich eine hirschlederne Brille zu
kaufen, denn sie thut ihm wahrlich noth!
Die Mafsen-Bersammlung in York.
Wir hatten das Vergnüge, am vor
letzten Montag der großen Massen Ver
sammlung in Jork beizuwohnen. Es
war unstreitig eine der größten Volks-
Dcinonstrationcn, die nocb je in Jork
stattfand. Tausende von Menschen hat
ten sich eingefunden, und als der impo
sante Zug sich in Bewegung setzte, wollte
die Ptvzession kein Ende nehme. Ue
berau wurde der lange Zug mit begeister
ten HurrahS begrüßt, und zeigte klar,
daß das Volk erwacht und entschlossen
ist, die Union und Constitution aufrecht
zu erhalten. Jork selbst hatte ein Fest
kleid angezogen; von vielen Häusern
flatterten die „Sternen und Streifen"
in den Lüften, während andere mit Blu
men und Guirlanden geschmückt waren.
In der Prozcssivn bemerkten wir eine
großen Wagen von 6 Pferden gezogen,
auf welchem sich 36 alte Väter befanden,
wovon jeder über 66 Jahre alt waren.
Die alten Greise wurden überall herz
lich begrüßt. Ein anderer Wagen wur
de von wenigstens 56 Pferden gezogen.
Kurz, da Ganze war großartig, und
eine richtige Schilderung zu geben, ist
rein unmöglich.
Man hatte zwei Sprechcrständc er
richtet ; an dem Einen sprachen Juckte
Hepburn vonCarlisle, und unser talent
voller Gouverneurs - Candidat, Hiester
Clymer; an dem andern Sprechcrstand
sprachen Herr Doolittle von Wisconsin,
in englischer, und Hr. I. A. Weideiibörncr
von Philadclpkia (mit dem wir die Ehre
hatten persönlich bekannt zn werden,
in deutscher Sprache ; nach ihm sprach
unser alter ehrcnwcrther Freund, Herr
C. F. Rees von Lancastcr County, eben
falls deutsch, Hr. Stehly von Jork, und
der Herausgeber diese Blatte. Die
Redner wurden öfters mit stürmischem
Beifall applaudirt.
Nach allem was wir in Jork gesehen
und gehört haben zu urtheilen, dürfen
wir aus eine Mehrheit von mindestens
4666 für das demokratische Ticket in
Jork County rechnen! Bravo!
Während unsers kurzen Aufenthalt
in Jork, waren wir der Gast de dorti
gen deutschen Männerchor, von welchem,
wenn wir nicht irren, unser alter fidele
Freund, Herr F. A. Stieg, Präsident ist,
und de Herrn August Wedel, ein eben
so kernfester Demokrat als guter Bier
brauer, denen wir für ihre freundliche
Bewirthung hiermit unsern wärmsten
Dank abstatten. Herr Stieg hatte die
Güte, die Agentur für unser Blatt in
Jork zu übernehmen. Solche, die auf
die „Pennsylvanische StaatSzeitung"
zu aboniren wünschen, wenden sich ge
fälligst an Hrn. S.
Auch hatten wir da Vergnügen, die
Bekanntschaft eine talentvollen deut
schcn Künstlers, nämlich des Herrn Mu
siker Jakob Romann, zu machen. Hr.
R. ist der tüchtige Kapellmeister der deut
schen Musikbande in Jork, deren vortref
fliche Musik wir nicht genug loben kön
nen. Auch besuchten wir unsere alten
Freunde, die Herren Zink und Fornnff,
die wir, wie immer, recht freundlich und
zuvorkommend antrafen. So viel von
unserem Besuche in Jork; lange noch
wird uns derselbe im freundlichsten An
denken bleiben.
Parson Brownlow
der mordbrennerische Pfaff von Tennessee, der
der Convention der „südlichen Lopalisten" zu
Philadelphia beiwohnte, sagte in einer daselbst
gehaltenen Rede u. A, Folgendes:
„Wenn ich nach dem Tode in die
Holle oder in den Himmel gehen
sollte, dann will ich lieber mit
lovalen Negern in die Holle gehen,
als mit weißen Nerräthern in
den Himmel."
Im Falle Brownlov'S Wunsch in Erfüllung
geht, ist schwer zu sagen, weit am meiste zu be
dauern die Neger oder den Teufel. Letzte
re macht er jedenfalls sein Reich streitig.
Hiester Clviyer billigt die Politik
hetz Präsidenten, Gpary mißbilligt sie.
KS' Hiester Elyiner ist gegen das
greedmen'S Bureau, Geary ist dafür.
Geary ha mit den Negern auf der
selben Plattform gesessen in der neulichen
„schwarz-weißen" Eonvenliou zu Philadelphia,
Große Mafsen-Bersammlung in
Pittsburg.
Wie wir aus der „liepudliu'' rse
hen, fand eine ungeheure Massen-Ber
sammlung der Demokraten und Conser
tive-Repntzlikancr in Alleghcny City am
letzten Montag Astend statt. Marschall
Schwarzwelder, Esq., ein conservativer
Repustlikaner. präsidirte. Unter den
steigen Beamten bemerken wir die Na
men mehrerer der angesehensten deutschen
Bürger, Republikaner wie Demokraten,
die wir persönlich kenne, nämlich die
Herren Kostlstccker, Ebcrhardt, Lvw.Nus
ser, Gelchsheimer, Thiel, Herwig, Schulz,
Rösing, Knapp, Amnion, Schell, Stein
meier, Horn und Andere. Unser nobler
Bannerträgsr, Hiester Clymer, hielt eine
meisterhafte Rede, die von den vielen
Tausenden mit dem größten Beifall auf
genommen wurde. Unsere Aussichten
sclstst indem schwarzen AlleghenyCoun
ty waren nie glänzender als jetzt, und
wir müßten uns sehr täusche, wenn
nicht das Volk endlich einmal das tyran
nische Joch auch in diesem Nest des Mu
ckerthumS abschütteln würde.
Demokratische Versammlung in
Uniontown.
Am letzten Montag fand eine zahl
reich stesuchte Demokratische Versamm
lung in Uniontown, im oberen Ende die
se Cvunty's statt. Eö hatten sich auch
viele Repustlikaner dabei cingesunde,
die mit lobenswertster Aufmerksamkeit
den Rednern zuhörten. Reden wurden
von den Herren Spie und Bvwinan und
von dem Hcrausgestcr der „Pcnnsylv.
StaatSzeitung" gehalten; Letzterer sprach
deutsch und englisch.
Kopf ab ! —Soeben erfahren wir, daß
der schwarzzüngische, glattniäulischcPpst
icifter zu EhamberSiiilrg, I. W. Deal,
abgesetzt, und Hr. M. P. Welsch, ein
fleißiger und wackerer Unionmann an
dessen Stelle ernannt wurde. Dieser
Deal wäre gern Postmeister geblieben,
allein —au waih! —wie es heißt, so ha
ben Cvl. M'Clnre's „dreißig Silber
linge" zu stark ans seine Nerven gewirkt,
und er konnte dem lockenden „Mam
mon" nicht widersteh —der arme Man!
Krieg und kriegen. —Aus dem Haupt
macht, was nicht ohne Bedeutung und innere
Verwandtschaft ist. Es giebt jetzt noch gar
Viele, die Krieg haben wollen, weil sie im letz-
Das N t g er-P a rad les zn Wasching
ton. —Der Waschington Korrespondent des
Philadelphia „Sundap Mercurp" schildert das
Neger-Paradies wie folgt:
„Die Neger, die rings um die Stadt wob
ser Polizei-Siiperintendent lnd Senator Mor
rill kürzlich zum Besuch der Neger-Viertel ein.
Der Senator fand mindestens sltX> Neger in
Hütten in Dreck und Schmutz und wenn die
gen gut genug fü Thaddens Stevens sein, aber
sie sind keine passende Gesellschafter, selbst für
reinliche feine "Hunde". Sie sind schlechter als
„todte Enten."
In 1848 wu.de Johnson, Whig, mit ei
37M>! in 1857 Packer, Demokrat, mit 42,751.
in 1866 Eurtin, Republikaner, mit 32,164;
in 1863 Eurtin mit 15,325, welch' letztere sich
allein mit gefälschten Armee und Hospitalstim
men erklären läßt.-Diese falschen Stimmen
fallen jetzt weg; die Ncgcrstimmrcch Ifrage, die
miuistration ist gegen sie was für Aussichten
hat deshalb Geary bei der nächsten Wähl st
Hiester Elymer ist der Mann, der jetzt
siegen muß und t>'"n^^
Veränderung in der Art des
St imwenS.—ln der letzten Sitzung der
der Eourten für welche gestimmt wird, enlhal
ten, mit der Aufschrift „ckuckioiarx" z ein Ticket
soll die Namen aller Staatsbeamten für welche
„vountzr"; ein Ticket soll die Nimen aller
Township-Beamlen kür welche gestimmt wird
enthalten, mit der Aufschrift "rovn-liip" ; ein
Ticket soll die Namen aller Borouh-Bcamten
für welche gestimmt wird, enthalten, mit der
Ausschrift „vorougli"; und jegliche Klasse soll
in abgesonderte Stimmkäfte n niedergelegt tyer-
Possirlich. Die radikale Illinois
Staatszeilung lamentirt schrecklich darüber, daß
der deutsche Männerchor-Gesangverein in
Philadelphia dem Präsidenten bei seiner An
wesenheit in jener Stadt ein Ständchen brachte.
Sie sagt unter Anderem wörtlich: „Eine sol
che Entweihung deutsche Gesanges kennt dip
Republik nicht." Wen der Verein dem Neger
Douglas ein Ständchen gebracht hätte, so wür
de die Jll. StaatSzeitung ohne Zweifel ganz
entzückt darüber sein ; —aher dem bersten Be
amten derNepublik.der sich erstecht, nicht nach der
Pfeife der Radikale zu tanzen, ein deutsches
Lied orzusinge, nun das ist ein Eapitalver
brechen, wofür der Verein von Rechtswegen ge
hängt werden sollte. Alan sieht, die Tage des
Radikalismus sind gezählt, denn er fängt an, sich
lächerlich zu mache.
Corresponstenzeit.
(Für die „Pa. StaatS-Zeitung".)
Auf zum Kampfe !
Bürger, eilt und kommt zum Streite
Für die große Union,
Und für jenes heil'ge zweite:
Unsere Eonslitution!
Andrew Johnson ist der Man,
Der dabei uns helfen kann.
Seh't der Radikalen Wüthen,
Hört ihr lügenhaft Geschrei,
Denn sie wollen keinen Frieden,
Trumm ihr Bürger, eil herbei!
Andrew Johnson ist der Man,
Ter die Freiheit reiten kann.
Schaar Euch um der Freiheit Fahne;
Kommt ihr Patrioten all ;
Kommt und helft dem treuen Manne,
Der die Bösen bring zum Fall,
Nur Andrew Johnson ist der Mann,
Der den Feind besiegen kann.
Ihr! ihr tapferen Soldaten,
Tie für' Baterland gestritten,
Die Trotz Muth und Heldenthaten
Tech viel Noth und Schmerz gelitten.
Kämpft mit Johnson nun vereint
Johnson'S Feind ist Aller Feind.
Neger-Bounty zu bezahlen
Weiß der Eongreß Geld zu finde,
Auch für sich Zweitausend Thaler,
Seht, wie niedlich die verschwinden;
Doch für unsere weißen Helden
Vergessen sie Geld anzuwendrn !
Darum auf! ihr Demokraten,
Ist die Union hergestellt,
Und die frohe Kund' wird stiege
Dnrcki dir ganze weite Wclt:
E. F.R.
MillrrS illr, Oktober 2. lBG>.
rückt.)
Neger.^
Im grünen Wald in Cumberland,
Swilly Willy Winkum bumm !
Da spricht der Geary, 's ist ein'Schand'!
Swilly willy Winkum bumm!
Denn tapfere Krieger lobt er nicht,
Swilly willy Winkum lüge so!
Sondern er speit ihm in's Gesicht!
Swilly willy Winkum bumm!
O ! Geary, O! O! Geary, O!
Swilly willy Winkum lüge so!
O ! Geary, O! —O! Geary O!
Swilly willy Winkum humin !
Erdenkt sich selbst ein großer Man,
Swilly willy Winkum bumm !
Und meint, daß er regieren kann,
Swilly willy Winkum bumm!
Er glaubt das Volk ist schwarz iin Herz
Swilly willy Winkum lüge so !
Und schluckt den Neger okne Schmerz!
Swilly willy Winkum bumm !
O ! Geary, O ! O ! Geary O!
Swilly willy Winkum bumm! w.
Er weiß nicht, wie das Volk ihn haßt,
Swilly willp winkn! bumm !
Sonst gönnt' er seiner Zunge Rast,
Swilly willy Winkum bumm!
Er denkt die Neger sind so gut
Swilly Willy Winkum lüge so!
Als jeder Mann vom weißen Blut,
Swilly Willy Winkum bumm !
L! Geary, O! O! Geary O !
Swilly willv Winkum bumm! -c.
Wir wissen wohl, von wo er stammt,
Swilly Willy Winkum bumm !
Denn oftmals hat er ns verdammt,
Swilly Willy Winkum bumm !
Als „N t ch t S w i sse r " ist er getauft
Swilly Willy Winkum liege so!
Die Südländer hat er verkauft,
Swilly Willy Winkum bumm !
O! Geary, O! —O ! Geary O!
Swilly Willy Winkum bumm ! ic.
Wir kennen ihn von SnickerSville,
Swilly Willy Winkum bumm !
Von wo er flieht an Maryland' Ziel,
Swilly Willy Winkum bumm !
Und auch wie bei Chcpultepec
Swilly Willy Winkum liege so!
Er schimpflich stack tief in dem Dreck!
Swilly Willy Winkum bumm !
O! Geary, O! —O! Geary O! c
Miß Dickinson und Fred. Douglas,
Swilly Willy Winkum bumm !
Küssen so zärtlich sich im Spaß,
Swilly Willy Winkum bumm !
Sie hassen arg den „weißen tinsl,"
Swilly Willy Winkum liege so!
Vertilgen ihn im Brändy-smnolr
Swilly Willy Winkum bumm !
O! Geary O! —O! Geary O! ic.
Die Weißen essen „schwarzes" Brod,
Swilly Willy Winkum bumm '
Den Schwarzen thut das „weiß e" noth,
Swilly Willy Winkum bumm !
Und sind sie erst in Washington,
Swilly Willy Winkum liegen so!
Jagt man den „Andy" von dem Thron,
Swilly Willy Winkum bnmm !
O ! Geary, O! —O! Geary O! ,c.
Und geh n die Schwarzen erst zum Poll,
Swilly Willy winkm bumm!
Daun werden sie vor Freude toll,
Swilly wtlly Winkum bumm !
Der „Weiße" muß ihr „Sklave" sein,
Swilly wilsy Winkum hei-ra-sa!
Sonst schlägt man ihm den Schädel ein
Swilly Willy Winkum bumm!
O! Geary, O! —O! Geary O! ic.
Doch warte nur, du schwarze Brut,
Swilly willy Winkum bumm !
Erzitt're vor de Deutschen Wuth!
Swilly willy Winkum bumm !
Der„Clymer-Hut" und ~'sLa
Swtlly willy Winkum hopp sa sa!
Die schieben euch den Riegel für,
Swilly willy Winkum bumm !
O! Geary, O! —O! Geary O! ic.
Drumm, Rackioaln treibt'S nicht so toll !
Swilly willy Winkum bumm !
Wirschwöreneuch : „Der Clymer soll,—
„Swilly Willy Winkum bumm —"
„Einziehen in's Staats-Eapitol l"
Swilly willy Winkum doria !
Und macht ihr auch die Hosen voll,
Swilly willy Winkum bumm!
Der Clymer uns regieren wird,
Swilly willy Winkum juch-hei-sa,
Denn er ist unser bester Hirt!
Swilly willy Winkum huiul! Bumm,
Dreschflegel.
Columbia, September 25. i 866.
Columbia Correspondenz.
Unser letztes Wort?
Und Blut bestecken Bruderhand?
Die Unckioals mit ibrei Zand!
Die nächste Makl soll sie brkebren.
Auslöschen ihre blut'gen Lehren
Hoch lebe die Union,Johnson,Elpmer,
Die Eonslitution!! Ud ist noch
Einer,
die fürchterliche, zerstörende KricgcSgcißel über
unseren Häuptern z schwinge. Dahin zielen
die blutigen Lehre eines Wendel Philipp, Fik
tion! Welcher Deutsche will sich diesen Führern
anschließen 7 Der „Indianapolis Telegraph"
hat eS speziell auf den Präsidenten abgesehen,
wenn er sagt: Wird der Tyrann Andy John
son trotz der vielfachen Warnungen auf dcr AnS
führung seiner hochyerrätherischen Pläne beste
hen ? Das Volk hat ihn bereits des Hochver
rathS angeklagt, und wen er nicht umkehrt, so
Ein anderer Radikaler, Richter Warmouth,
sprach vor einigen Tage in Troy, N. A., wie
folgt: Wir wollen Verräthcrn keine Milde ge
zeigt wissen keine Zulassung zum Congreß
selbst wenn sie hundert Testeide schwören sollten;
wir nehmen als südliche Loyalisten in Gemein
schaft mit der großen radikalen Partei des Nor
thum zu confiScircn !!! Ein sehr menschen
freundlicher Richler, gewiß! Welcher Deutsche
möchte sich ihm anschließen, oder von ihm ab
die weißeste; wir sind aus einem andere des
sercn Ton geknetet. Aber demungeachtet
bleibt es wahr, daß politische No thwen
di g kc! t oft sonderbare Bettgenossc schafft;
der Neger ist nothwendig für unserc radikale
Existenz. Seine Stimme sichert uns loyale?
Repräsentanten im Congreß, loyale Richter,
Advokaten, Geistliche, Editoren und Bürger in
unsere Staaten, die wir ohne Negerstimmrecht
niemals haben werden". Welcher Deutsche
möchte für Geary stimmen und sich so den Ne
ger zu seinem Bett- und Stimm - Genossen
schaffen? Thad. Stevens, welcher das Eonsti
iutionS-Amendemcnt verwirft, legt sich als äch-
kr Schulmeister aus der TruselSschulr mit
Brownlow auf dir sehr christliche, humanen
Methode des „Todlschicßcns, Nieterbrcnnens,
Zerstöre, Hängens und EonfiScirrnS l"
Diese Methode besteh in fünf Lehrsätzen:
t.) Die jetzt n Süden bestehenden, wenn
auch gleich vom letzte Eongreß indirekt und
thatsächlich anerkannten StaatSregierunge wer
de vom nächsten Eongresse als ungültig abge
schafft, die südlichen Staaten als Territorien
erklärt nd als erobertes Land, als Provinzen,
von Stadthalicrn regier. 2.) Die südlichen
Staate bezahlen allen Kriegsschadcn mid sttt
Millionen Kriegskosten, zu welche Zwecke all
gemeine EonsiScation eintritt, und das confis
ziele Land :c. verkauft wird. 3.) Jeder Neger
erhält eine Heimstätte, zu welchem Zwecke da
südliche Land, was etwa noch übrig sein und
nicht constSzirt sein sein sollte, nochnials confis
zirt wird. Das allgemeine Heimstättegesetz,
Itter dem Neger wie Weiße Land erwerben
können; da im letzten Eongresse passtrte, speziell
ans gewisse südliche Ländcrcieu bczüglicheHeim
stättegesetz, das dem Neger sogar Begünstigun
gen vor dem südlichen Weißen einräumt
Alles da genügt einem Stevens nicht mehr!
Den Weißen des Süden soll ihr Land genvm
mcn und den Negern ein Monopol gegebe
werden. 4). Müssen die Neger da Stimm
recht erhalten ! (Gearv ist für dasselbe gerüstet
und vorbereitet). 5.) Es versteht sich von selbst,
daß der Eongreß der souveräne Herr ist, der
nach dem Gesetze des Eroberers thun kann, wir
ihm gefällt. Der Wille des Eongresse ist für
den Süden, auch ohne Repräsentation, uiiiim
schränktcs Gesetz! Die Bestimmungen der
Bnndcs-Verfassung und StaatS-Eonstitutionen
sind dem Süden gegenüber nicht mehr geltend.!
Die Biindes-Eonstitiition iftdurch den.urieg
abgeschafft, das südliche Volk hat keine Rechte,
greß ist in de südlichen Staaten ei ebenso ab
soluter Herr und Gebieter, als der Ezar von
Rußland in Polen. —Was soll der arme Sü
den nun lliii'i? Sucht er dem Thad. Stevens
zu gefallen und kehrt dem Eonstitutions-Amc
dement den Nücke, so überziehen ihn die gor
ncy und Brownlow mit lincmVertilgiingskricg.
Bequemt sich der Süden zum Eonslitutions-
Amrndcment, so hilft es ihm doch nichts, den
der Stevens sitzt ihm auf dem Nacken und läßt
sein Land nach Römcrart durch Proconsiiln rr
gierrn oder riiinirr. Welcher Deutscher dcm
Stevens seine Bote gibt, stimmt für Krieg, ge
steigerte Schuldenlast Rarcn-Kricg, Anarchie,
Ruin, Untergang der Republik und Tvd der
Nation! Wir nehmen an, daß es der Wunsch
jedes guten Bürgers sein muß, die Union her
gestellt zu wissen, und da Sternenbanner
das theure, blutig erkaufte „Star Spungtvck
Ilunnor'^nitallen 36 Sternen triumphirciid
sich entfalten zu schcn. Lieber die Rebcllenfüh
rcr gehängt, als die Union ertränkt, das sei
unser Feldgeschrci für die nächst kommende
Wahl! Wollen wir aber wieder aufrichten und
Unabkängigkcit des Erhalten ich werth
sind, der muß thun, wie es unlängst inPhiladel
phia eine aus Weiße n. Schwarzen, auSMän
iicrn und Frauen gemischten Gesellschaft gethan
haben, nämlich die Jakobiner der französtschcn
Beispiel und der Handlungsweise eines An du
Johnson, Seward, Brecher, Ge.
Graut, Admiral Farragut, Ge.
Dip, Senator Doolittle, Senator
Coivail, Hiester Clnmcr ze. folgen,
oder dcm Rath eines Thad. Stevens,
Ei, sagt ein radikaler Kongreß, die Rebellen
sind in ihren, Herzen noch nicht, gebessert, die
Weißen im Süden noch nicht gestraft nd ge-
Recht geschehe, da ihm zu A llem noch Ei
ncs fehlt. Diese Heuchler von Radikalen
welche in der Kirche und unkr der Predigt ein
langfromincs Gesicht machen, aber mit Rache,
Blut- und Mord-Lust im Herzen die Stufen
de HciligthumS wieder herabsteigen, wollen
die Demokraten wollen den Neger ach seinen
natürlichen Anlagen sich zwar langsam, aber
stufenweise, thätig und sicher seiner geistigen
unwissende Negern das Stimmrecht zu verlci
hen, um auSzufinden, ob ein solches Verfahren
zum Wohl oder Nachtheil des Staates wirken
wird? Alles was die Demokraten fordern, ist,
daß nicht dcr Eongreß über die Constitution sich
erheben und den Staate „universal ulkuge"
oder Negerstimmrecht aufzwingen,
sonder, daß die Entscheidung über diese
Frage den Staaten selbst in Ge
mäß he i t mit dcr Constitution
überlassen sein soll. Was hat denn
dcr radikale Congreß gethan? 75 Amendements
zur totalen Umgestaltung der Constitution ein
gebracht,, einige Dutzend Gesetze zum speziellen
Besten dcr Neger, bis auf deren Fütterung und
Kleidung sich erstreckend, erlassen, die Schulden
de Landes und die Lasten des Volke vermehr
und schließlich ihren eigene Gehalt fast ver
doppelt.
Laßt uns deßhalb die Radikalen im Staat
Pennsyloanien schlagen und ihr Sturz ist aus
den Zinne der Union geschrieben! Schaaken
wir uns um unser Staatsbannerlrägcr
Hiester Clymer in Vertheidigung der
Sclbstrcgierung, des Gewerhcrechtcs ud der
municipalen Rechte! Kämpfen wir Mann an
Mann gegen Intoleranz, Brutalität, Micker
tbum und Erkavaganz und siegen wir!
Dann ist nicht blos der Staat
Pennsplva nie sondern, ist die
stniou auS der Vetvalt der Partei
der Stevens, Butler Sumner,
Wilson, Brownlow und Geary
gerettet!
De Präsidenkn NamenS-Velkr.
(Eorrcspondenz aus Ohio.)
Canto, September 27.1866.
Lieber Freund Ripper!
Die kirn und zahlreich besuchtendemoka
lischen Versammlungen in Stark Sounty ha
ben, gegenüber den „grfizzellen" radikalen Mee
tings eine solche Angst in da schwarz-repudli
kanische Lager gebracht, daß selbst die verwegen
ste Abolilionisten-RowdieS, sich nicht mehr ge
trauen, am Hecken Tage del ihren Versammlun
gen zu erscheinen und blos noch ihre nächtlichen,
dunkel, ihren Zwecken und Absichten geeigneten,
Stunden in Anspruch nehmen, um ihre schwar
ze Pläne zu besprechen. Auch ihre nächllichen
Meetings werden so magerund dünn, daß die
radikale Slumpers, (Underhlll, grease, Mar
tin nd der Pau-Wau M-nderson), au Aer
gcr der Schwindsucht verfallen und ihre Sache
bereits als eine Verlorene aufgegeben haben.
Armer Nigger! man will dich nicht zum
Stimmen lassen ; Du riechst zu übel selbst
die alten, zähen Eoons können deinen Geruch
nicht länger vertrage, denn sie ziehen ihre
scheckigen Schwänze ei und verkriechen sich in
ihre unterirdische Behausungen, wohin auch die
ganze schwarze Schwefel-und Terpentin-Bande
folgen wird. So geht's überall. In Mas
siven namentlich, wo noch die einzige Hoffnung,
zur Rettung der radikalen Partei stand, sieht'S
übel aus. Die große Lärmkommel der Har
zcl'schcn Terpentin-Bande, die großen Plakate,
die Fußhoben schwarzenZaustbuchstaben, mit wel
che die Namen zweier Monster (Ungeheuer)
Brownlow und Skunk, und andern distinguische
schwarze Helden als Rednern angckündigd-wa
rcn, konnten am letzten Montag Nachmittag die
loyale Fackel- (lordi) und Terpentin - Partei
nicht zusammen bringen. Der letzteßersuch ge
lang ihnen Abend einige Abolionisten-Müde
in Sunlma von 25 aus ihrer Schlupfwinkeln
heraus nd in die Halle zu zerren; welche so
dann von zwei armseligen Panduren mit mark
losen Reden „getreatct" wurden. Einer der
Redner sagt man uns wollte, da er
glaubte, einige Deutsche in der Versammlung
wahrgenommen zu haben, um „Knalleffekt" zu
mache auch Deutsch sprechen; kam aber,
schon im Anfang in Verwirrung, indem er die
Deutschen mit den Worten: „HochgeneigkS
Publikum" wie ein Nebenstehender ihm
sagte anreden wollte, konnte jedoch dieselben
nicht geistig zusammenbringen und sing zitternd
und bebend unter dem Gelächter der Versamm
lung über sein verwirrte Zratzengesicht und
burlesken Verbeugungen endlich lallend mit den
Worten an: „HochpubulteS Neiglekum!"
„Peigchubcltcs Nulllikum !" „NeigepopelkS
Hochlikum!" HochgepeipelteS Hciligum!"
nachgcnigcrtes Heiwiedum! eingepakelk
Niggerthum!" Pup Pup Pup un
gehobeltes Publikum (hier gerieth der
Redner in Verzweiflung und der Präsident der
großen, radikale Brownlow, Skunk-, Torsch-
und Tcrprntin-Massrn-Mcrting sah sich genö
thigt die Versammlung zu vertagen, worauf
stürmischer Hurrah erfolgte.)
Tausende von renigen Sündern sind wieder
zur demokratischen Partei zurückgekehrt und wer
den amDienstag den 9ten Oktober für da demo
kratische, das einzige und echte Union-Ticket
stimmen. Darum aiif, Deutsche Mitbürger!
auf zum Stimmkasten! I. R.
Die Nationale N eger-Versor
gungS-Anstall.—Weiße Arbeiter, denen
cö schwer fällt, ihre Familien zu versorgen, soll
te bei der nächsten Wahl nicht vergessen, daß
die diesjährige Bewilligung für das „Freed
meii's Bureau" oder die nationale Neger- Ver
sorgung Anstalt 5U,581,606 beträgt. In
den 2>>er lahren betrugen die Gesammtkosten
der Ver. Staaten Regierung nicht viel mehr.
Wer muß diese -t11.584M> zur Versorgung
fauler Neger nnhzrßerschleuderungan„lyale"
Spekulanten bezahlen? Die reichen Bonden-
Halter sind steuerfrei; der Fabrikant schlägt
seine Tarc aus die Waaren, der HauSeigenthü
mcr schlägt seine Tare auf den Reut, der Metz
ger, der Bäcker, der Stohrhalter :c., schlagen
ihre Tare auf alles was sie erkaufen— al
so muß am Ende die Taren zahlen, um obige
Summe an die Neger und Janker Beamten
des Bureaus zu verwenden? Der weiße Arbei
ter des Nordens trägt die Last; bei jeder Stohr
dill für Zucker und Kaffee und Kattun und
Muslin zahlt er immer einen Ausschlag zur
Unterstützung der Zreedmen's Bureau Beamten
Die Ncg erstini inrccht - Part
—Die Bevölkerung des „lovalen" Territorium
ElSrado v entschied fast einstimmig gegen Neger
stimmrcckt. Die Radikalen im Eongreß pas
steten jedoch eine Bill, welche allen Territorien,
einschließlich Eolorado, das Negerstimmrecht
aufzwingt.
Die Bewohner des Distriktes Columbia ent
schieden ebenfalls fast einstimmig bei einer Bllr
gerwabl gegen Negerstimmrecht. Di Radi
kale in, Repräsentantenhaus des Eongresse
passtrtcn trotzdem eine Bill, welche dem Distrikt
das Ncgerstimmrrccht aufzwingt.
Die schwarzrepublikanische Mehrheit im
Senat von Pennsolvanien stimmte für eine Be
schluß, welcher diese Maßregel des Eongresse
billigte und sogar unsere Senatoren inskuirte
dafür zu stimmen.—Elymer hielt eine seiner
feurigsten Reden gegen diesen Beschluß.
Dam aIS un d j etz t.—Bor noch nicht
langer Zeit schrieen die Radikalen : Ihr dürst
kein Wort gegen die Regierung reden! In
den Augen der Stcvens-Suinmrr-Loyalen galt
eS sogar als ein MajestätS-Verbrechen, die
Handlungen der Lincaln'schen Administration zu
tadeln. Aus diesem Grunde wurden viele re
spektable Bürger, gleich Dieben und Mördern,
Präsident Johnson ist ebenso gut die Regier
ung, als sie Lincoln war, und doch wird da
Oberhaupt der Nation gegenwärtig von den Ra
dikalen af eine Weise geschmäht und gelästert
welche einer Bewohnerin der New-Zlorker give
Points die Schamrvihe auf die Wangen treiben
Was General Grant von jdei
Indianapolis „RowdieS" denkt:
Bekanntlich wurden Präsident Johnson, Gene
ral Gran, Scward und sein ganzes Gefolge
vor einer Horde RowdieS, die sich noch Radikate
heißen, in Indianapokis auf die gemeinste
Weise insultirt und im Sprechen gestört. Als
Grant zum zweitenmal von dr Volksmen
ge zum Sprechen aufgefordert wurde, detrat e
die Bühne und gab seinen Gefühle auf folgen
de Weis kund :
Zu Deutsch:
„Meine Herren! Ich schäme mich Eurer—
geht heim und schämt Euch selbst !"
Hierauf schloß er seine Rede und zog sich zu,
rück.

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