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Die Staats Zeitung I. Georg Rtpper, Herausgeber. HarrtSvnrg. Pa Do n ner stag, April 6, 1676. Demokratisches Glektoral- Ticket. Senator ial-Elcktore. Ch-rle N. Bculalli. l Samuel B. Wilsoii. RepräsentativElcktoren. I. Robeel ff. Sdeif. . Daniel D. Boa. Z. Georg R. Bell, Ii I. V.MiColum. 3. Wm. d. Wrigbt. - ff. W Knor. . Id°maE.Äatill. 17. J°di> H Ndl. d. John Morgan. > 1 3- ldoaa vower. e> Jodn ff. Morrison. !>. Daoid Small. 7. Cot. O. Joni. 2. Sebastian Wtamer. з. William K. vawt. 21. Iae Z. HaieU. и. Joel L. Ligbincr, 22. John B. Tuedrie. I. H. T. Trumdauer, 23. R N. Bidson. 11. Geo. H Rowland. 7. vaid . Moni. 12. John Neawn. 25. B^Brown Verschoben. —Die Fortsetzung unsres Berichts in Betreff des Ccntcnnials in Philadelphia niid seine Gebäude, wie auch eipe Korrespondenz aus Washing ton, nlüsscn wir wegen Mangel an Raum bis zur nächste Woche verschie ben. Abgefertigt.—Wird nicht virlegt. Ein Vorschlag, die Verlegung deS CapitoliumS vonHarrisbnrg nach Phi ladelphia dem Volk zur Abstimmung vorzulegen, wurde am Donnerstag im Senat manstodt gekillt, d. h., auf im bestimmte Zeit verschoben. —Für Ver schiebung stimmtcu die Herren Vechtel, Braggins, Clarkc, Dill, Haycs, Heil man,Herr,Jackson, Lawrence,M'Clcllan, M'Mnllaii, Paymi, Stanton, Strang, WinSlow nd Ncakle. —16. Dagegen, die Herren Albright, An derson (Crawford), Boycr, Vnriiclt, Bnttcrficld. Crousc, JoncS, Lanion (Philadelphia), M'Ncill, Nagle, Ncw mycr. Smith. Thomas, Wcttso und Acrkes.—ls. Gerade hier haben wir zu melden, daß am letzte Mittwoch Vormittag wiederum ein Unglück anf dem Kenten nialgriind vorgefallen ist, indem einer der Binde- oder Hauptbalken der Me morial-Halle nachgab, wobei ei großer Theil des Gebäudes und das Holzwerk des Daches znsanimcnstürtzte, und etli che Arbeiter mehr oder weniger verwun dete ! Die Memorial-Halle ist dassc l b e Gebäude von welchem die Rede ist, später als Eapitol zu benutze. Wenn nun aber dasselbe jetzt schon banfäl ig ist, was wird noch draus werden, wenn es meherc Jahre lang steht? Et wa eine Rattenfalle, nd zwar eine recht theure.—Die Herren Gesetzgeber wolle sich dieses merke. Nur ruhig Blut. Die Pittsburg "Bast" ist arg aufge bracht, weil Senator Wallace von der demokratischen Staats - Convention i Lankastcr als Delegat zur Nalional- Convention in St. Louis erwählt wur de; nd auch weil die Convention die Delegaten nicht instruirle,' für Hr. Je rcmiah S. Black von Stork als Präsi dentschaft - Kandidat zu stimmen. Daß Hr. Wallace ein Man von Cha rakter, nnd in hohem Ansehe steht, zeigt die große Anzahl Stimmen, welche er in der Convention erhielt; er war der Höchste auf der Liste. Daß er sich aber nicht viel um die "Post" bekümmert, wxrd wohl seinen Grund haben. Ist ja jenes Blatt selbst bei vielen Demo kraten in Allcghcny Counly nicht ab sonderlich beliebt, weil cS zu viele var hat, die der Partei schaden. lind was Hrn. Black betrifft, so that die Convention ganz recht. Die Dele gaten zur Convention sollten nicht ge zwungen sein für diesen oder Jenen zn stimmen; wir überlassen dieses ihrem eignen Gutdünken. Daß sie indessen in St. Lonis tüchtige nnd fähige Staats männer als Kandidaten aufstellen, Män ner, die auch erwählt werden kön nen, unterliegt keinen Zweifel. Dar um nur ruhig Blut, Mr. Anstellungen für da Crnicnnial. Die Sprecher beider Häuser der Ge setzgebung haben folgende Committccn ernannt, welche mit dem Staats-Cen tcnnial-Board die Errichtung des Penn sylvania Centcnnial - GcbändcS leite solle. Der ganze Board besteht aus: Hon. Morton McMichacl, Philadel phia. Präsident; Andrew G. Cnrtin, Ccntre; I. W. Schönberger, AUeghc ny; Geo. Scott, Columbia, Sekretär; F. W. Mitchell, Franklin. , Bndcs - C o mm issio n er: Daniel I. Worrcll, Cambria; Asa Packer, Carbon. C o mm ittec des S cnats: Ho ratio Gates Jones, Philadelphia, Vor sitzer; Butler B. Strang, Tioga; W. S. McMulleu, Venango; Harmcm ÄerkcS, Bucks; David A. Nagle, Phi ladelphia. Committce de Repräsen tant en - Hau sc s c I. R. Thornton, Allcgheny; I. Milcs Jamison, Bucks; ChaS. R. Gentner, Philadelphia; W. H. Graham, Allegheny; Harry Huhn, Philadelphia und einem „Advisory- Committce," bestehend ans: Govcrnör John F. Hartranft. Vorsitzender; Hon. Robert W. Mackey; Hon MatthewS. Quay; Alexander K. Pcdrick, Sekretär. Großer Schaden durch einen Damui bruch verursacht. In Worcester, Massachusetts verrich tetc ein Damm am letzten Donnerstag Abend einen furchtbaren Schaden, in dem der Llldc Brook Reservoir, welcher die Stadt mit Wasser versieht, einen Riß bekommen hatte, weicher 60 Fuß lang war. bis endlich die ganze Wasser masse mit dreißig Fuß von dem Damm sich loSriß, in die benachbarte Ebenen hinabstürzte, und vieles Eigenthum zer störte. Es heißt, der angerichtete Scha den belaufe sich ant etwa eine Million Dollars. Wer ist zu blamiren? Jeder aufmerksame Beobachter muß bemerkt haben, daß unsre Herrn Gesetz geber während I>cm verflossenen Winter sich ihrer Geschäften nicht in dem Maße entledigte, wie es zu erwarten war. Die Ursachen dieses Uebclstandcs sind zweierlei, nämlich die entgegengesetzte Richtung der beiden Parteien, und die entschlossene Absicht etlicher Demagoge und Krakehlcr ihr Sclbstinteresse zu be zwecke. Der Senat, zu dessen Ehre müssen wir es sage, war mit der Beseitigung der vor jenen Körper gebrachten Fragen viel schneller fertig als da Haus, nicht weil die Mehrheit desselben ans Repu blikaner besteht, sondern weil in jenem Körper sich nicht so viele Kampfhähne als im Hause befinde Der Senat ist jetzt mit seinen Geschäf ten beinahe fertig, während das Haus noch etwa 230 Bills vor sich liegen hat, die passirt werden sollen. DaS Haus hat aber 201 Mitglieder, und bis diese alle ihre "öpevolic--," gehalten, nnd ihre „krumme" Pläne ausgekramt haben, geht gar viel Zeit verloren. Drei oder vier der schlimmsten Kra kehlcr anf republikanischer Seite sind die Repräsentanten Wolf von Union konnt, Mitchcl von Tiogo, Huhn von .Philadelphia, und Christ von Pitts bnrg. Beinahe jede Bill welche im Hause von einem Demokrat eingebracht, wird von cincm oder dem andern dieser bissige Knurrcr bekämpft Dadurch geht viel Zeit verloren, ohne der Sache etwas zu nütze. Das ist die Ur sache, warum daSHans mit scincnAr' bcitcn noch nicht soweit vorangeschrittcn ist als der Senat. Daß diese radikale Knurrcr diese Hin dernisse absichtlich dem Hanse in den Weg lege, ist leicht zn begreifen. ES ist ein politischer Kniff, mit welchen sie Kapital zn mache suche Sic wün schen dem Hause diese Verzögerung auf zuhalsen, weil es demokratisch ist, wäh rend sie sich selbst wie einstens Hcrodcs die Hände waschen und erklären, keine Schuld an der Verzögerung zu haben. Wer indessen den Verhandlungen des Haiiscs nur einige Stunden des Tages beiwohnt, kommt bald zur Ueberzeu gung, daß die Republikaner, und beson ders die obengenannte Mopse es sind, die die Geschäfte durch ihr Geplärr und Zähncblückenhindern Sie allein sind zu blamiren, und nicht die Demokraten Unsre Leser wissen, daß wir Nicman de in Schutz nchmcii, weder Demokrat och Republikaner, der gegen de Wil len des Volks handelt; aber wir können nicht schweigen nnd diesen Kniff selbst süchtiger Politiker des Hanse iingcrügt vorübergehen lasse, sondern die Schuld auf Diejenigen werfe, die die Ursache daran sind, nämlich, auf die Republi kaner. Da neue Gesetz in Gczug der Ge bühren der Eonnty-Beamten. Die Gesetzgebung hat das neue Gesetz welches den Gehalt der Connty Beam ten in den verschiedenen Countics des Staats rcgulirt, passirt. Das Gesetz theilt die Gehalte in drei Klassen ein, je nach der Größe der Einwohnerzahl, und zwar wie folgt: In Countics oder Städte, deren Einwohnerzahl mehr denn 300,000 Ein wohner zählen, erhalten die Beamten fol gende Saläre; dabei falle aber alle Sporlcl (k'oes), zu denen sie früher be rechtigt waren, hinweg, nd fließen in die Connty- und Staatskasse): Distrikt-Anwalt ...... 315,000 Erster Gehulfs-Anwalt . . . 6,000 Zweiter Gchülfs-Anivalt . . . 5,000 Dritter Gchülfs-Anivalt . . . 3,000 Scheriff 15,000 Coroner 6,000 Dcpiity-Koroncr 5,000 Prothonotar 10.000 Clerk der Ijährigen Court. . 10,000 .Recorder 12,000 Rcgistrirer 10,000 Schatzmeister 10.000 Comniisiioner (jeder) .... 5,000 Controller 10,000 Der Gehalt in Countie von weni ger denn 300,000 nd mehr denn 250,- 000 Einwohner, ist wie folgt: Distrikt-Anwalt 35,000 Gchülfs-Distrikt-Anwalt. . . 1,500 Scheriff 6,500 Eoroner 2,000 Prothonotar 6,000 Schreiber der Courlc .... 4,500 Rcgistrirer 3,500 Recorder 5,000 Connly-Controllcr 4,000 Konnty-Schatzmcistcr 5.000 Coilnty-Snrvcyor 2,000 Connty-Jngenicur 2,500 Connty-Coiilinissioners .... 2,000 County-Anditoren 500 Coiinty-Solicitors 800 County-Gcfängnißivärtcr. . . 2,500 Connly-Dctective . 1,200 In ConntieS von weniger denn 250,000 iid mchr denn 150,000 Ein wohner. istchcr Gehalt wie folgt: Distrikt-Anwalt - 81,000 Scheriff . 6,600 Prothonotar 0,000 Schreiber der Eonrtcn .... 3,600 Rcgistrirer 3,500 Recorder 3,500 Eounty-Schcitzmeister 4,000 ' Coiliity-Survcyor . 500 Eonnty-Eommissioners (jeder) 1,500 Coiinty-Auditorcn - - 500 Eonnty-Solicitor 500 Eoniity Gefäiigniß-Attsschcr - 1,500 Coroner 500 Coiinty-Coiitrvlicr 2,000 Eonnty-Detcclivc 1000 Im Jahr 1870 hatte Philadelphia 674,000 Einwohner, (wir nehme die inndcZahl), Alleghcy!2L2,ooo, Luzer c 160,000, Lancastcr 121,000, Schttyl kill 116,000, BcrkS 106,000, Moni gomcry 81,000, Erie 65,000, Eratvford 63,000, Dauphin 60,000 nnd so ab wärts; viele dieser Countics habe je doch seitdem bedenkend zugenommen, so daß wohl manche derselben in obige' Angabc eingeschlossen sind. JameS Warram Foster, ein adoptir ter Sohn de Senator Warcam von Miffiin Eonnly, starb lctztkn Donner stag im State Eapitol Hotel allhier. im Alter von 9 Jahren. Er war blos ei nige Tage krank. Auch ein drei Jahren altes Kind des Senator Allen von Marren konnt, ist am Montag im selben Hotel gestorben Alle twriibtr.—Die Gans war schan gebraten. Letzten Mittwoch hielten die Repu blikaner ihre Staats-Eonvcntion hier ab. Sic versammelten sich Mittags m 12 Uhr, und bis Abends 5 Uhr waren sämmtliche Geschäfte abgewickelt. Wenn man bedenkt, daß die Name von nahezu drei hundert Delegaten ver lese, die Sitze von bestrittenen Delega ten in s Reine gebracht, die Beamten der Convention, die Delegaten zur Na tional-Convention, die Elcktoren ic. er wählt, mehrere Speeelie-, gehalten, nd eine Reihe von Beschlüssen passirt wer den mußten, so wundert man sich, daß alles diese in kaum fünf Stunden fer tig gebracht werde konnte. Wir wissen wohl, daß die Herren Republikaner smarte Leute, und besonders im Rech nen, im Addircn und Snbtrahircn, so wohl als auch ini Nehme n, Beha I tc n nnd Schweigen unübertrefflich sind, denn sie haben ja Billy Kcinpel, einen der besten Rechnen- nnd Hexen meister im Staat, aber die Verhand lungen in einer solch' kurzen Zeit abzu machen, hätten wir ihnen nicht zugetraut. Leider sind wir aber als Berichter statter genöthigt, ein Schattcnlicht anf ihre Smarthcil z werfen und ttiisern Lesern zu melden, daß sämmtliche Ge schäfte schon am Vormittag und Abend vorher zugeschnitten nnd die Suppe von den Drahtziehern (Ccßna, Camcron, Kemble, Mann, Macke, Rntaii ic.) ge kocht war, und brauchte blos am Nach mittag der Convention als frischgebacke ne Mahlzeit anfgctischt zu werden. lohnny Eeßiia von Bcdford, ein abtrünniger Demokrat . demagogischer Windbeutel, und Ex-Senator R tan von Bcavcr konnt waren die Haupt köche. (Dieß ist derselbeßutan, welcher vor drei Jahre für das Lokal-Option Gesetz im Senat stimmte, nachher aber zu iinscrm Freund Donner ging, und dort einen tüchtigen Rachenputzer hinter die Binde goß. Aber so machen es die se Kerle; heimlich wird'S gesoffen, während sie öffentlich sich wie Engel hinstellen.) Nebst Ccßna und Nnlan silttgirtc auch Bob Macke, Sheriff Lecds ei. von Philadelphia als liottw vccdlwrs, die de Champagnicr trinke, nd die Gans brate halfen. Als im der Convention die Suppe vorgetragen war, gab es zwar einige beißende Worte ans Seite verschiedener Delegaten, allein die Hoc war gekocht und m nßtc gefressen werden, koste es was es wolle, denn wie Ccßna. Rutan, Macke und Lecds pfiffen, so mußte die übrige Söldlinge tanzen; die lei sten waren ja dochniirgckauslcNachäffcr. Unter den angtsiellten Delegaten zur Rational-Convention in Cineinnati be findet sich auch ein Neger; man hat ihn indessen ganz hinter den Delegaten -> largo als Schwanz, rcspcktiv Substitut angehängt; wenn ihn die hohen Her ren brauchen, werden sie ihrem vor box schon rufen, damit er-ihnen die Stiefel wichst. DaS lächerlichste Posscnspicl sind je doch die Beschlüsse welche die Conven tion passirte. In einem derselben ver langen sie die „Bestrafung unehrli ch er Beamten," nd versprechen die Unterstützung aller Republikaner zu die sen! Zwecke. Gut gebrüllt, Michel. Aber, wie kommt es denn, daß Repu blikaner wie Blaiuc von Maine, Kas sau von lowa und andre ihrer Haupt lichter in Waschinglon einen Bclknap, Babcock und deren Mitgeholfen ver theidige? Klingt der Beschluß nicht wie reine Heuchelei? Ei andrer Beschluß verlangt, daß die Convention in Cincinnali Kandida ten von gutem Charakter auf stellen solle. O jernm, jerum! Leute, wie Bob Macke, Bill Mann, Bill Kembel, Bill Lecds und andre Billy's, welche als Delegaten nach Einciniiali ernannt wurden, sollen Männer von gutem Charakter aufstellen? Daß dich doch das Mäiisle beif. Apro po's: wenn denn die Herren Präsi dent Graut durchaus nicht nominiren wollen wie sie sagen, (und doch?!) wie würden Bclknap, oder Babcock pas sen ? Werden ja doch Beide von den re publikanischen Mitgliedern im Kongreß vertheidigt ! In einem andern Beschluß schwatzen sie von den Demokraten, daß diese so schlimm in den südlichen Staaten Han se, als wollten sie alle NiggerS leben dig schlucken.—Nur ruhig Blut, ihr Herren Republikaner, die Sache ist nicht so gefährlich. Der Süden ist einfach demokratisch, und die Neger stimmen auch das demokratische Ticket, damit sie die clcndcu Carpctbaggers, die alles stehlen waszil stehlen ist, loswerden. Das ist'S, wo der Schuh drückt. Die Republikaner haben im Süden „ansgr spielt," darum der Spektakel den sie machen. Wieder ei Beschluß verlangt einen hohen Tarif, nnd warum? Damit die reichen l-oräs, die Aristokralic dieses Landes ihre feine Jnwelc, goldene Uhren, Diamanten, Seiden, französische Tücher n. s. w. aus dem Ausland bezie he könne, die der arme Mann nicht vermögend ist zu bezahlen. Ist der Luxus nicht jetzt schon aroß genug! Der letzte Beschluß empfiehlt Gov. Hartraiist als Präsidcntschafts-Candida te. Das ist.jedoch lauter Wind, nnd wer diese politische Schlaumeier kennt, weiß, daß daS nicht ihr wahrer Ernst ist. Wir kenne diese Boo sters nur z gut; heute krähen sie z GunstcnHartranft's, nnd morgen schnap pe sie schon nach Dem, der ihnen den größten Geldsaekel vor die Nase hält. Es ist die eigne Tasche, und nicht das Wohl des Volkes das sie wünschen. Das beimißt ihr Schweigen über die Geldfrage, da sie in ihren Beschlüssen auch nicht eine Sylbe darüber sagen. Bei ihnen gilt einzig und allein das Motto: „Zuerst komm ich, dann komm ich noch einmal, und dann kommst du." Schließlich haben wir noch zn bemer kcn, daß die Philadelphia Delegaten mit ihren „Stovcpipcs" auch McCliirg' Mnsilbande bei sich hatte. Musik ko stet Geld, aber DaS bezahlen diese aufge blasene Herrchen nicht aus ihrer Ta schc, Gott bewahre. Die meisten der Delegaten waren Cnstomhansbeamten, Postosfice Clerks ic., und a Bclknaps mic Babcocks fchlts bei diesen Leutchen doch ja nie; so viel wird wieder „ge macht", m die Musiker zn bezahlen. So viel von der republikanische Con vention in Harrisbnrg. Fahrpreise erniedrigt. —Die Penn sylvania Eisenbahn Compagnie ist mit dem schönen Beispiel iwrangegangc, den Fahrpreis anf ihre Bahnen wäh rend der Daner des Centeiknial von fol genden Orten nach Philadelphia nd wieder zurück z nachstehende Preise herabzusetzen: Bon und nach Chicago 332 00 Kiiiciiinati 20 00 Clcvcland . - 20 40 KoliiinbnS 25 25 Crestline 23 75 Detroit 23 40 Indianapolis 30 50 Kansas Kit 56 00 Lcavcnworth 56 00 Loiiisvillc 35 00 - Memphis 40 25 Milwaiikec 36 50 Omaha 56 00 Pcoria 30 50 St. Lonis 30 50 Toledo 25 25 Uchnliche Tickets werden auch von andern Ortschaften ausgestellt mit einer Erniedrign!) von 25 pro Cent Philadclphiarr Geschäftsleute. - I letzter Nro. der ..Staatszeitung" er wähnte wir mehrere Namen Philadcl phiacr Geschäftsleute, und besonders Wirthe, die wir dem Publikum auf's wärmste empfehlen dürfe. ES gibt in dessen noch andere tüchtige Geschäfts männer, die wir nicht übersehen könne, denn es sind Leute, welche mttcr ihren Nachbarn in hoher Achtung stehen, und als zuverlässige, chrcnliaflc Männer sich des beste Rufs erfreuen. Da ist z. 8., Hr. I ohnScha dei n, Tuchhänd ler, dessen Laden sich in Nro. 27, Nord Zweiten Straße befindet, ein Mann, den wir besonders Schneider und Klei dcrhändlcr empfehle möchten, da seine Waaren von keinem ander Geschäfts haus übcrtroffcn werde.—Dan konimt Hr. Georg G. Buhl, Tabak- und Zigarren-Händler, wohnhaft in Nro. 4130 Lankastcr Avenue, ohnwcit deS CcntenninlgrnndcS. Da Hr. B. selbst ein praktischer Zigarrensabrikant ist, so darf mau versichert sein, daß seine Waa reu auch d a S sind, wofür er sie anprcißt. Zunächst kommt Hr. Joh F. Ba I- Ii er, dessen hübsches Hotel sich a der Ecke der Vierte Straße ud Fairmount Avenue befindet. Der wackere alte Ge neral ist ein eben so freundlicher und zuvorkommender Wirth, wie tapferer Soldat, den wir Jedem auf's beste em pfehlen könne. Der Letzte, aber nicht der Geringste, ist niiscr alter Freund, Hr. Friedr. Docken Ivadel vom „Union Hotel", Ecke der Taney nd Brown Straße, ei sehr braver und ge achteter Wirth. Sein Hotel ist ganz in der Nähe des Eingangs zum Fairmount Park an der Fairmount Avenue und der Brown Straße. Nicht vergessen dürfen wir die Herren Bergncr s: Engel, welche große Quantitäten ih res vorzüglichen Biers nach verschiede neu Theilen des Staates, und besonders auch hierher senden Sic haben eine der größten und bcstcingcrichlclcn Brau ereien in Philadelphia, und betreiben ei ungeheuer großes Geschäft. Säinnitliche Geschäftsleute habe ih re Anzeige in der „Staatszeitung," weil sie wissen, daß daS Blatt eine gro ße Verbreitung hat, nnd in beinahe al len Ecke und Enden diese? und vieler andrer Staate gelesen wird. Ter Bankraub in Chambersbnrg. Der Bankraub in Chambersbnrg, von deni wir in letzter Nummer in wenigen Worten Erwähnung thaten, hätte ei kolossaler Diebstahl werden können, wä re der Plan der Räuber nicht durch die Entschlossenheit deS Hrn. Messerschmidt. Cassircr der Bank und dessen Schwager, Hr. Kindlci, der sich glücklicher Weise in einem der obere Zimmer des Gebäu des befand, vereitelt worden. Nachste hend bringen wir och Näheres über den beabsichtigte Raub: Vor etwa einem lahrc'kam ein Mann in Chambersbnrg an, der sich Major Nollins nannte, und sich das Vertrauen mehrerer hervorra gender Leute, darunter das des Cassi rcrs der Ersten Ratioiialbank, Hrn. Mes serschmidt, einer der bravsten und belieb teste Bürger jener Stadt, zu erwerben wußte. Au dem betreffenden Freitag Abend kam Roilins mit einem Fremden, den er als Hrn. Johnson vorstellte, zum Cassircr, und Johnson theilte diesem mit, daß er 330,000 in der Bank bis zum nächstem Morgen deponircn möchte. Alle drei gingen nach der Bank und als der Cassircr de Geldschrank öffnete, um das Päckchen, welches ihm Johnson gegeben, nebst einem anderen Packet von 330,000 hineinzulegen, fielen ihn die Beide an, knebelte ihn, packten und rannte nach der Thür. Es gelang dem Cassircr, de Knebel los zu werden und m Hülfe zn rufen. Hr. Kindlcin der de Ruf hörte, eilte schnell herbei, und als er sah was los war, schloß er schnell die Thüre zn, wodurch de Dieben der AiiSiveg versperrt wur de. Rellins zog ein Pistol nnd befahl Kindlcin die Thür zu öffnen. Als sich dieser dies zu thu weigerte, rannte die Diebe ach dcr Hinlcrtlnire, durch welche sie ins Freie kamen. Rolliiis siel jedoch aus der Treppe, da aber inzwischen durch den Lärm mehrere Personen herbeige kommen waren, wurde er schnell festge packt, und in Verwahrsam genommen. Das ganze gestohlene Geld wurde bei ihm gesunden. Johnson hatte sich auf ejn auf der Straße statiouirtrS Pferd geworfen und war entflohen, wurde je doch ani nächsten Morgen durch Hr. Sam'l Greenewalt, früheren Scheriff jenes Coniitys, nahe Merccrsburg, etwa 16 Meilen von ChaniberSbnrg cingefan gen, und zurückgebracht. Beide Diebe definden sich nun im Gefängniß. Man glaubt, daß die Kerle noch Spießgeselle hatten, da Johnson mit einem Pferd zur Flucht versehen worden war. 'Heraus, Rooster! Es hat g scbellts! KickerikiMiiiiiiiiiMiiii! Heil, Connecticut! Es lebe die Union! (1851.588 Grantist ftttscd! Grosser Sieg der Demokraten! Governvr Jngersoll wie der erwäklt! Die Gesetzgebung de mokratisch ! Belknap'o und Schwind ler verhlttnnntscht! Die Staalswahl am Montag in Con necticut hat einen glänzenden Sieg für die Demokraten ergeben, indem sie nicht nur ihren Govcrnör mit einer vergrö ßerten Mehrheit wicdcrcrwähltcn, son der auch eine große Mehrheit in der Gesetzgebung habe, welches einen de mokratischen Verein. Staate Senator sichert.—Bravo, Connecticut! Näheres in nächster Nummer. Ein nngünstigcrZcugc gegenßabrock Wa sh iligt o , 31. März. DaS Commillec über Ausgaben im Kriegs- Departement verhörte heute eine Zeu ge in der Person des C. S. Bell, des sen Aussage gravircnd für Babcock und Lücke ist. Der Präsident wünschte über Babcocks Schuld oder Unschuld ins Klare zu kommen nd schickte Bell nach St. LoniS, um dort an Qrt nnd Stelle zu erfahre, wie es niit Babcock stehe. Babcock und Lücke erfuhren den Charakter seiner Mission nd instruir ten ihn ihrerseits ans der Office des DistriktS-Aliwalts Beweisstücke zu steh len. Dies that er nicht, erzählte aber dem BundcS-Distrikls Anwalt Dycrdic ihm gestellte Zliiiinthung. Gorrespondenz. Lancastrr Eity, Pa., März 20,'76. Freund Ripper! Es ist sonst gerade keines meiner LicblingS-Laster (jeder Mensch hat deren eines oder mehrere), zu viel von mir sclbst zu reden, aber diesmal will ich es mit Ihrer Erlaubniß und auf Ihre längst bewährte Freundschaft hin sündi gend, eine ganzen lange Artikel hm dnrch thu. Ich will Ihnen ei Stück Lcbcnsgcschichtcgcben. Wer weiß, wenn es wieder geschieht! Ich habe im Sinne diesen Sommer i Philadelphia zuzu bringen nd im nächsten Winter nach Europa zurückzugehen oder sonst wohin, z. B. dahin, wo der Pfeffer wächst, nur fort von diesem in eigenthümlicher Kultur mir etwas zn rasch fortschreiten den Lande, der Heimalh der freien Spitzbuben, nd der cingcsperrlc ehrli chen Lcntc! Ich spreche aus Erfahrung. Lachen Sic nicht! Mir ist die Sache Anfangs gar nicht lächerlich vorgekom men i nnd ouch jetzt och ist mrincm Hu mor, wenn ich nicht irre, ctwaS Ge drücktes anzumerken. Noch nicht die rechte Qbjcktivität! Aber der Satan soll da objektiv bleiben, wenn man selbst Subjckl-Qbjckt für Photographen, Al dcrmänncr, Wanzen, Läuse, CockroachcS nnd dumme Zcilungs-Artikcl wird. Da hört sich Alles auf; doch niinznr Sache! Es hat dem Schicksal beliebt, mich in teressant zu machen; ich komme gerade wegs ans der Jail, Ivo ich 9 oder 8 Ta ge, dem Glückliche schlägt keine Stun de—gesessen bin, nnd philosophische Betrachtungen über daS eigenthümliche Wellcnspicl deS menschliche Lebens und die eigenthümlichen Nechtsbcgriffc von Lancastcrcr Aldermäniiern nnd gewese nen Ladenschwengeln anzustellen, voll auf Gelegenheit fand. Das kam so: Es war einmal , Doch halt! Erst will ich mein lang, sorgfältig bewahrtes, wenn auch nachge rade etwas durchsichtig gewordenes Cor rcspondcntcn-Jncognito fahren lassen. Wie man sich auf jedem Maskenball, „Nachts, m die zwölfte Stunde" z de maskircn pflegt, so will ich jetzt, da für meine amerikanische Existenz wohl bald die 12le Stunde schlagen dürfte, und ich das Ganncr- nnd Narrentrcibeiis in mich her so ziemlich müde bin, kurz, da es, wie man zn sagen pflegt, jetzt gc schellt hat, den Leute schnell noch sa gen, wer das mysteriöse 0. dl. ist, das seit lang für die „Pennsylv. Staatszci tnng" Korrespondenz-Artikel aus Co lumbia geschrieben hat. Hört! Die Zeitungen in Colninbia berichte ten nnd mlttikciten schon lange, d. h. von der Zeit an. wo Franz Laver Zicg lcr am „Ileralä' bethciligt war bis her ab zu der Gegenwart nnd Rambo's „IVuoleF Mourant" von einem großen, das heißt, langen und langhaarigen Ar tisten oder Portraitmaler, der Colninbia und Umgegend unsicher mache, nnd der durch seine Bilder, die nicht geboten wer den könnte, Columbia förmlich einen Ruf verschaffe, (giviuZguito -c repu ttction to Ooluinbi) ic. Dieser alte Bursche nun bin ich. „Das war ich !" heißt der Titel eines hübschen Theater , stückchriiS. Meine Bilder wurden ge lobt, ausgestellt, bewundert sogar; da man aber vom Ruhm allein und der allerdings in Columbia sehr gesunden Lust nicht leben kann, die Geschäfte aber in letzter Zeit dort nicht mehr gingen, sondern standen, saßen nd lagen, (d.h. im Trocknen und darnieder) so be schloß ich selber zu geh niidmci Glück anderswo, vorläufig in Lancastcr zu versuchen. Seit mehr als 3 Jahre hatte ich in Columbia odcrMarietta gewohnt Um recht natürlich, corrckte Umrisse für mei ne Porträts z erzielen, bcnützle ich ge wöhnlich, wie das jetzt allenthalben gc schielst, Photograph S, die ich bald bei Little, bald bei Williams (beide in Columbia), bald bei Dcllingcr in Ma rictta bestellte. Den beiden Ersten habe ich während meiner Aiuvesenheit in Co lumbia Hunderte vonCostümerszil geführt. Für ei solches von mir be stelltes Photograph hatte ich natürlich zu bezahlen in Ca! oder mit einer Gegen leistung meinerseits, so wie der Pho topraphcr, wenn ich f ü r ihn ei Bild z male ciiiivilligtc, mich in <'-!> oder mittelst einer Gegenleistung seinerseits z bezahle hatte. Wir standen in Abrechnung. Ich war völlig unab hängiger Artist, zn Dcittscli: Porträt maler, i n R icma des Di >' nst oder lsipln)'inont. Ein Frcvnd von mir, Hr. Henry .Prä ger, Biilscher in Columbia, bestellte bei mir sei Porträt, nachdem die Zeit mei ner Abreise schon festgesetzt war. Cr übertrug mir den ganze ckb, sammt Besorgung der Frame; äußernd, daß er mich dafür verantwortlich mache; daß er, wenn daS Bild ihn nicht gefalle, g a r nichts, wen eS aber ihm gut gefalle, sogleich den vollen Betrag und zwar an niemand Ander, als a mich bezahlen werde. Ist das deut lich? Gut! Ich führte Hrn. Vcagcr (leider!) in die Gallerie des obrngc nannten, Darwin's Lehre von der Ab stammung des Menschen iUnstrirciiden Jndinidnums, daS anf den Namen „Williams" hört, nd das sich selbst in dem niijchädlichcii Blödsinn seiner Cir ciliare „l-ild-lstwtoni'-cplior!" litiilirt. Ich bestellte Äeagcr'S Photograpli, um die Aßcn>iicn fürs Porträtz habe, und befahl, da es zne Zeit meiner Ab reise noch nicht fertig war, mir dasselbe ach Lancastcr (Itter Hr Georg Kir cher's Adresse) achznschickc Dies ge schah erst nach inehecrcn Wochen; das gelieferte Photograph war armselig ge nug. und ich hatte alle meine Kräfte auf zudicteii, m aus solchem Rohstoff ein wirklich gute Bild Henry Zleagcr' öz machen. Dennoch ge lang cS; —das Gemälde wurde ausge zeichnet; aber mit welcher Mühe die? bewerkstelligt wnrde, wissen die Gölter! Mittlerweile bestürmte mich jene ekel hafte Photographie - Maschine, jener Williams, dessen Profit-Hcißhnngcr sich nur mit der Freßgier der ans Con staiitinopcl's Kirchhöfen frei nmhcrlan sende, hyäiienartigcn Hmidc verglei chen läßt, jo oft (in 4 oder 5 Zuschrif ten) nnd so frc ch (als hätte c r das Bild bestellt) mit dem Verlange, ihm das fertige Gemälde zum Einrahme nnd zu der Besorgung an Sleagcr zuzu stellen. daß ich in gerechtem Unwil le ihm de Vortheil der Frame ganz zn entziehen beschloß AIS ich das Gemälde vollendet hatte, ka liste ich eine prachtvolle Goldrahinc dahier i Lanca - st er iim 3 8.0 0, und überbrachte selbst das fertige nd eiiigefrämtc Porträt a den Besteller, Freund Henry, so wie i ch versprochen, der es bewunderte und in tull bezahlte, so wie e r versprochen hat te. Die 34, welche der o>v vanm) Photographer Williams für das gelie ferte Photograph a mich z fordern halte, konnte ich ihm vorläufig nm so eher schuldig bleiben, als dieser saubere Bursche mir scincrseils kurz vorher zwei Bilder zum Malen angeboten, (deren ei nes schon seine Forderung mehr wie gc deckt haben würde). Toll ich dem hung rigen Kerl 84 eu-ib siir seine Arbeit schicke, nm da in für m eine vniit tclbar darauffolgende Arbeit 310 essb dagegen z erhalten, oder vielmehr nicht erhalten ? Denn „Graf Isolani ist ein böser Zahler", heißt's im WaUcnstcin, aber der Mister Wisliams kein besse rer, sonder ei böserer. Als der „I-ilo-Übotograpbor" jenes Bild nnd die es umgebende, nicht von ihm bc. sorgte, prachtvolle Goldframc gesehn hatte, wiirdc cr wüthend, kam nach Lan castcr gerannt, und klagte mich an „Geld unter falschen Voriväudcn erlangt zu haben." Er fand auch wirklich einen Alderma (tzie Weltgeschichte möge sei nen Namen als Mr. Spurricr rccordcn und in ihre Bücher eintrage) wel cher der lächerliche Klage Gehör gab, mich verhaften ließ, schuldig fand, (da ich, wie er meinte, „nicht das Recht je es Geld cinzukassirctl gehabt,") und für ei Trial zur Zail commiltirtc, von wo ich durch die Bemühungen zweier Freunde endlich befreit wurde. Rcsumc des Ganzen : I ch stehe in Niemandes Dienste, und habe nicht des William's Arbeit an einen seiner Costumcr, sondern meine eigene Arbeit, mein Gemälde in meiner Frame an meinen Co stumcr abgeliefert. Wen der Schnei, der, der einem Costumcr einen bestellten, fertigen Rock bringt, wozu er das Tuch etwa einer Tuchhandlung mit welcher er in Abrechnung steht, entnahm wenn dieser Schneider nicht das Recht hat, das Geld für den Rock zu collektiren,— wer hat dann dieses Recht sonst? Juristische Preisfrage! Als Preis wäre wohl ein photographischcs Bild des Al derma Bpurrier, verfertigt von Photo graphist Williams in Columbia nicht unpassend?! Darüber Näheres spä ter ! Auch über jene nette Institution nahe beim Wasser-Reservoir, die ich jetzt möglichst gründlich stiidirt habe, die Lancastcr Connty-Jail selbst, ihre Phy siognomie, ihre Sitten, Gebräuche, Be j wohncr, worunter außer den Zwcifüß lern auch Viclfüßlcr, als da sind: Wan zen, Länse, Cockroaches ic. eine nicht un bedeutende Rolle spiele, fehlt mir für jetzt die Laune mich cincS Weilern aus zulassen. und meine letzte Kerze ist am Erlöschen. „Die andern Male mehr davon! sagt Mephisto in „Göthc's Faust." Auch Ihre Geduld ist wahrscheinlich am Er lösche. So wollen wir den schlafen gehn, und von Amerika's schöner Zu kunft träumen. Gute Nacht! Carl Miclach, Artist. Europäisches. Worin S. Die große Halle der Bier brauerei ,?zm Elephanten" von Julius Rühl ist am Abend des 28. der Schau platz einer großen Holzerei zwischen den Stiidircndc der landwirthschaftlichcn Akademie von Dr. Schneider einerseits, nd einer Anzahl von Qfficicrcn nd Ilntcrofficicrcn der hiesigen Garniso an drerseits gewesen. Nachdem beide Par teien sich müde und wnndgehaiic hat te, verzogen sich die ritterlichen Söhne des Mars, m SnccurS ans der Kaser ne zu holen, während die im Localc als Sieger gebliebenen Laudbaroiie in klu ger Voraussicht der kommenden Dinge das Feld räumten und sich einstweilen theils nach Mainz, theils nach Mann heim und Frnnkenthal rückwärts con centeirten. Da niiter den Qfficicrcn sich 2 Herren von altadeligcm Namen befinde, wird die ganze Affaire wahr scheinlich todt geschwiegen werden. Lo do n, 30. März. Der zweite offizielle Bericht über die Dyiiamit-Ex plosion in Bremerhaven ist in Bremen heute von der UntersuchnngS-Commis sion veröffentlicht worden. Danach ist der wahre Namen ds Mörders Tho mas, Alexander Kcith, jr. Derselbe war während des Rebcllionskricges ei eifri ger Freund des Südens, imlcrslützte Blokadcbrechcr, brach schließlich selbst die Blokadc und entfloh im Jahre 1864 von Halifax mit 3150,000 oder 3200,000, welche ihm von der consöderirten Re gierung zum Ankauf von Miindvorrä- Ihen für die südliche Armee anvertraut waren. I die Summe waren 332,- 000 Vcrsichci niigs-Gcldcr eingeschlossen, welche für de iliilcrgcgangencn Dam pfer Calcdonia bezahlt worden waren. Später lebte Thomas unter dem NaMcu Alexander King Thompson in NcivHork, doch kennt man seine dortige Umgang nicht. Im Jahr 1865 tauchte er in Highland, 111., anf und' hatte damals 880,000 im Besitz- Dort heiralhcte er MißCccil Paris. Cinßcbrllen-Qbcrst Namens Snioot, de er ebenfalls betro gen halte, ließ ihn dort acrelircn nd ach St. Louis bringe, wo die Angele genheit beigelegt wurde. Im Jahre 1866 kam er mit seiner Frau nach Europa. ES sind keine Ge nossen des Thomas bei dem Verbrechen in Bremerhaven entdeckt worden. Das Werk, welches Herr Fuchs verlegte, war das ursprünglich von cincm gewissen Rinn für Thomas angefertigte. Die Untersuchungen in England sind noch nicht beendigt. Stlittgart, 30. März. Die wür tcmbergische Kammer hat sich heute fast einstimmig gegen den Plan einer Nkichs- Eisenbahn-Verwaltung erklärt. Ha na n. Die Regierung hat den in die Verhältnisse der katholischen Gemein de lief cinschncidcndcil Beschluß hicher gelange lasse, daß zn Ostern die hiesi ge katholische Schule zn schließe sei. AIS Ursache ist in dem betreffenden Rc script Mangel an Geld zum Unterhalte der Schule angegeben. Daraufhin ha bcn der katholische Kircheiivorstand und die Gcmeindcvcrlrcliing Namens der hiesigen Katholiken an de Stadtrath Hanau s eine Eingabe geinacht, worin es reißt: „Einen Theil derselben hoffen wir zuversichtlich ausbringcn zu können, aber die ganze Summe ist uns, wenig stens augenblicklich, nnniöglich." Die Eingabe schließt mit der Bitte: Der Stadtrat!) wolle ans städtischen Mitteln einen jährliche Zuschuß an die Kasse der katholischen Schule vcrwiUigcn. Trib e r g. Wie das „Echo vom Wald" nicldct. ist im ganzen diesseitigen Bezirk Hochwasser eingetreten, wie sol ches seit 1840 nicht mehr vorkam. Der Schaden, den das Wasser an Brücken, Mauerwerk nd Gärten anrichtete, ist ein nichk unbedeutender. Der Wasser fall bietet eine großartigen Anblick; mit donncrähnlichci Getöse stürzen sich die Wasscrmasscn herunter, Fclsstücke mit sich fortreißend. Der Fallbach, der unsere Stadt durchfließt, ist in Folge dessen zn cincm reißende Strome ange wachsen, und macht das Getöse der fort rollenden Steine einen heimlichen Eindruck. Die Straße von Tribcrg nach Schönwald ist in der Nähe des WasscrfallwirthShauscs vom Wasser der art durchrissen, daß selbst Fuhrwerke die selbe nicht mehr passircn können. Schö cbcck. Nach der vorläufi gen Ermittlung der Eommission welche in Schönebeck zur Untersuchung der vom Wasser beschädigten Häuser einge setzt worden ist, werde mindestens 150 Häuser wegen Beschädigung der Fiinda nicnlc nnd Einsturz der Zwischenwände niedergerissen und von Grund auf neu gebaut werden müssen. Mit de bereits eingestürzten Häusern dürfte die Zahl von 2gg Häusern erreicht, wenn nicht überschritten werden, welche total neu erbaut werde müssen. Der durch da Wasser in Schönebeck allein angerichtete Schaden wird auf mindestens 700,000 THIr. geschätzt. 2000 Mensche sind obdachlos. Viele von ihnen haben nicht nr die Räume in denen sie arbeiteten und verdienten, mich das Werkzeug ver loren. Die aus diesem Grunde sowohl, als auch durch das Einstellen der Arbeit in vielen industriellen Etablissements herbeigeführte Arbeits- und Verdienst losigkcit vergrößert die Noth bedeutend. Magdeburg. Die Kaiserin An gnsta war am 28. in Magdeburg, um mit dem Obcrpräsidentcn nnd dem hiesi gen Zweigvercin deS Vaterländischen Franenvereins über die zweckmäßigste Maßregeln zur Linderung deS Noth standS i Schönebeck und Umgegend zu berathen. Bei dieser Gelegenheit über gab sie der Vorsitzenden des hiesigen Ver eins, Freifrau v. Patoiv, die Summe von 3000 M. ans ihrer Privatschalnllc, wovon 1 Drittel für Schönebeck, 1 Drit tel für Barby nnd 1 Drittel zur Dispo sition für de Verein bestimmt ist. Lorale Muigkeitei!. zkancaHer, Pal DoViu er'stag, April 6,1876. Ein Barbiersalon beraubt.— Georg Bühriiiger'S Barbicrsaloon im Basement des Cadwcll HauS zn Lankaster (dem Bahnhof gegenüber), wurde letzte Don nerstag Nacht um 340 bis 350, nebst neun Rasiermesser beraubt. Vom Dieb hat man noch keine Spur. Die Märkte in Lankaster. Zur Kenntniß unsrer Leser in Lankastcr und Umgegend haben wir zn melden, daß in Zukunft keine Märkte Samstags Vor mittag im Ccntral-MarkthaiiS stattfin de, sondern Freitags. Im Farmer Northern Markthau ist SamstagsNach mittags Markt um die gewöhnliche Zeit. Tod eine alten Veteranen. - Mi chael Edwards, früher in Aork, Pa., wohnhaft, der älteste Mann in den Ber. Staaten, und auch der älteste Feuer mann, starb vorletzten Montag in seiner Wohnung zu Monndsville, West-Virgi nia, im hohen Alter von 108 Jahren! Sanft sei ihm die Erde. Vermißt.—Ein Sohn des Hrn. S. Scantliug von Marictta, ein Knabe von 13 Jahre, wird seit letzten Dienstag vermißt, wo er Marictta verließ, nm im cincm Kahn zn seinem Bruder nach Wrightsville zn rudern. Da der Wind zu Zeit hoch ging, so wird vermuthet, daß der Kahn umschlug, und der Knabe ertrunken sei. Falsche Bürgerscheine. Bekannt lich wnrde der Distrikt-Anwalt Johnson von Lancastcr ohnlängst wegen Fäl schg von Bürgerscheine angeklagt. Die Court hat nun dic-HH. Marriotßro siiiS nd D. K. Eschclman als Anwäl te für den Staat ernannt, um die Klage gegen den betrügerischen Distrikt-Anwalt bei der nächsten Court zu führen. Wird wohl etwas Gutes aus Nazareth kommen? Plötzliche Todesfälle. Edw. M. Kauffman, Buchhalter in der Uiawmor Druckerei zu Lankastcr, wurde am Mitt- Morgen todt in seinem Bett gefunden. Abends zuvor war er och ganz gesund als er zu Bette ging. Er starb am Schlagfluß. Fleming MeSparran, Postmeister an derGrcc Postosfice, DrumorcTown ship, starb ebenfalls am Dienstag Mor gen ganz plötzlich an der Herzcntzün dnitzz Noch ein plötzlicher Todesfall. Frau WeiS, Gattin des Capt. Joh. P. Weis, Gesängnißwärler in Lankaster, starb am Freitag Morgen ganz plötzlich. TagS zuvor war sie recht gesund, da sie sich aber i anderen Umstünden befand, und sich im Arbeite übercifcrte, hatte sie eine Frühgeburt, welche ihren Tod veranlaßte. Sic war die Tochter des Henry Gast von Lankastcr, nnd soll eine sehr brave Frau gewesen sein. Wir ist das ?— Wie wir ans glaub würdiger Quelle vernehme, existirt ge genwärtig in Lankastcr ein ganz neue Gesetz, das wirklich zu drollig ist. m e todtzuschivicgkii. Es heißt nämlich, daß, wenn z. B Einer eine Wurst auf dem Markt stiehlt, der wird vomßntscher oder irgend Jemand erwischt, und bei der Polizei angezeigt, so werde der An geber .verhaftet, nd der Dieb komme frei! Da möchte man drum doch au der Haut fahren. Well, in diesen radi kalen Zeiten ist ja alles möglich. Ainputirt.—Vor etwa einem Jahr hatte Fräulein Marida Smel z cr von Columbia das Unglück, eine schwere Wunde an ihrem Knie zn er halten. so daß sie mehrere Wochen lang das Bett hüten mnßte. Man hatte Hoffnung, daß die Wunde wieder heilen würde; allein neulich brach sie wieder von neuem ans, und verursachte furcht bare Schmerze, so daß nichts anders übrig blieb, als das Bein des Mädchens ahzunchmc. Die Patientin befindet sich unter den Umständen ziemlich wohl, und man hofft, daß sie bald wieder hergestellt sein werde. Ei schönes Familienfest. Unser alter Freund, Hr. Johann Rösch nnd seine Ehegattin Rosina, wohn haft nahe der Silver Spring Postoffice in Lankastcr Connty, feierten am vor letzten Sonntag ein höchst frohes Gc bnrtstagfcst. Hr. Rösch war nämlich am 24stcn März 70, nd seine Gattin am 4tcn Februar 71 Jahren alt. DaS betagte Ehepaar hatte 10 Kinder, von denen jedoch nur fünf nebst deren Kin dern, 31 Personen in allem, anwescnd waren. Daß sich die lieben Eltern bei dieser schönen Gelegenheit recht herzlich freute, darf man wohl glauben, den wer weiß, welche von ihnen je wieder einen solch' frohen Tag erlebt; sind wir Alle ja doch nur wie die Blumen auf den Felde, die Heute blühen und Mor gen schon verwelken. Möge Der. in dessen Hände unser Alle Schicksale liegt, dem alten Greisenpaar sowie ihren Kin dern und Enkeln och viele solcher Gc bnrtslagfcste schenken, nd sie bis in die spätesten Jahren ihres Lebens gesund erhalte. . Rowdythum in Lankastcr.— Da Rowdythnm scheint in Lankaster am Zunehmen zu sein. Kaum veracht ei ne Woche, wo nicht schuldige Bürger insultirt, oder verletzt werde. Erst vor einigen Abende wurden eine Anzahl friedliche Männer und Frauen die von einem Besuch bei Freunden nach HauS zurückkehrten, von einer Rowdybande überfallen, und auf's gröbste mißhan delt. Sämmtliche Burschen,, der eine ein Sohn des Constabler Swenk wur den cingcfangen, und haben ein Verhör zn bestehen. Sämmtliche obengenannte Personen hatten seitdem ein Verhör, wobei Alle freigesprochen wurden, ausgenommen Swenk. welcher 300 Bürgschaft zu lei sten Halle, nnd zwar wahrscheinlich, weil er Frau Geiler küßte, oder küssen wollte, wofür er „gepfeffert" werden sollte. —Somit wäre die Geschichte am Ende doch nicht so schlimm, als Anfang jan gegeben wurde.