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UMmgreUrrker. H-.rauSgegebea von. Gchnaufter S: W. Rapp Redakteur Rapp Baltim ore, den 9. Niärz 1867. Ter Beschlich des RrpräftttLrmLcvhlUtses des borgrcsscs in Betreff des Jrn pcüchments. Das Haupthindcrniß der dem Lande so nöthtyen Rübe und Versöhnung ist bekannt lich Präsident Johnson. Wäre er mit dem Congrcsse Hand in Hand gegangen, statt auf eigene Faust Reconstruktion zu treiben und stakt die Rebellen gegen die Rationalgeiktzge bnng cruszuhctzcn und mit neuen Hoffnungen ans Restauration ihrer Macht zu erfüllen, so hätten wir jetzt Ruhe und Versöhnung. Das gaben in den letzten Tagen selbst demokratische Blätter zu. Unter diesen Umständen ist es, wie wir schon gestern behaupteten, Pflicht des Reprä sentantenhauses des Congrcsses, während sei ner Vertagung über dem trotzigen Haupte des Präsidenten das Damoklesschwert des Im peachmcnts aufzuhängen. Und das Reprä sentantenhaus hat das nun gcthan. Mit 119 gegen 32 Stimmen bat cs folgende Re solutionen Asbley's angenommen: „Da das Repräsentantenhaus des 39. Con gresies am 7. Januar 1867 eine Resolution annahm, die zu einer Untersuchung gewisser gegen den Präsidenten der Ver. Staaten vorgebrachten Anklagen ermächtigt; „Da ferner das Justizcomite, an welches besagte Resolution und besagte Anklagen mit der Ermächtigung, sie zu untersuchen, verwiesen wurden, aus Mangel an Zeit nicht im Stande war, die Untersuchung vor dem Ende des 39. CongresscS zu beenden; „Da ferner der am 2. März von dem Ju stizcomite vorgelegte Bericht erklärt, daß der Charakter der zu Tage gekommenen Beweise eine Fortsetzung der Untersuchung durch den jetzigen Congreß rechtfertigt und erheischt; deshalb sei es — „Beschlossen vom Repräsentantenhause, daß das vom Sprecher ungesäumt zu ernennende Justizcomite hiermit instruirt wird, die Un tersuchung fortzusetzen und daß cs ermächtigt ist, Personen und Aktenstücke zu requiriren u. den Zeugen den gebräuchlichen Eid abzuneh men, und daß es das Recht hat, während der Sessionen des Hauses und während der Ver tagung des CongresscS oder dieses Hauses in Sitzung zu sein; „Beschlossen ferner, daß das Justizcomite von den durch das Comite des vorigen Con gresses aufgenommenen Zeugenaussagen Be sitz ergreifen soll und daß es einen Clerk (mit dem Maximumgehalt von K6 pro Tag) und die nölhigen Stenographen anstellen kann." Aus den Antrag Wilson's von Iowa wurde weiter „Beschlossen, daß der Clerk des Repräsen tantenhauses aus den Fonds des Hauses auf Ordre des JustizcomitrS die Geldsummen ausbezahlen soll, die nölhig sein mögen, da mit das Comire die oben angeordnete Unter suchung und etwaige andere ihm nöthig schei nende Untersuchungen führen kann." Nach Annahme dieser Beschlüsse schritt Sprecher Colfax sogleich zur Ernennung des Justizcomites. Dasselbe besteht aus folgen den, ihrer großen Mehrzahl nach ausgezeich neten Männern: Wilson von Iowa, Bout well von Massachusetts, Francis Thomas von Maryland, Williams, Woodbridge, Lawrence, Churchill, Marshall uno Cldridge. Mit Recht ernannte Hr. Colfax in das Co hergebenden JuftizcvmüeS. die auch in den 40 Congreß gewählt wurden. Da sie mit dem bisherigen Gange der Untersuchung ge nau bekannt sind, so wird diese durch sie we sentlich beschleunigt werden. Dieses Justizcomite wird nun also wählend der Bertagung des Congrcsses mit aller Ruhr und Umsicht die durch das bisherige Beneh men Andrew Johnson's absolut notbwendlg gewordene Untersuchung führen Ob aus derselben nach dem Wieherzusammentritte des Hauses ein wirkliches Impeachment hervorge hen wird, das wird großen Theils von dem Verfahren, das der Präsident inzwischen ein schlägt, abhängcn. Einzelne Unruhestifter und Schürer der Aufregung verbreiten bereits das Gerücht, der Präsident werde, falls das Haus später ein Impeachment gegen ihn beschließe, sich wei gern, vor den Schranken des Senats zu er scheinen, weil dieser gegenwärtig nicht kompe tent sei. UebrigenS bat der Präsident den Ncchtsbestand des 40. Congrcsses durch seine Unterschrift anerkannt und erkennt namentlich den Nechtsbcstand des Senats dadurch an, daß er diesem jetzt jeden Tag ganze Bündel von Ernennungen zur Bestätigung über schickt. Gen. Butler u. die JsrpeachMentfrage. Die Debatte des HauseS. Mancher Leser wird sich, als er in dem vor stehenden Artikel die Namen der Mitglieder des Justizcomite's las, darüber gewundert ha ben, daß Butler, dieser geniale Staatsmann und scharfsinnige Nechtsgelehrte, dieser uner müdliche und an Hülfsquellen unerschöpfliche Vorkämpfer des Impeachment, nicht mit er nannt wurde. Aber der Grund ist ein sehr einfacher ! Nach dem parlamentarischen Brau che werden nie zwei Mitglieder aus einem Staate in ein und dasselbe Comite gewählt; nun konnte und durfte aber Boutwell von Massachusetts als prominentes Mitglied des vor.geu Justizcomite's natürlich im neuen nicht fehlen, und so mußte Sprecher Colfax wohl oder übel von der ihm wie jedem Radi kalen wünschenswerthen Ernennung Butler's Umgang nehmen. Die kurze Rede Butler's bildete den Brenn punkt in dec Jmpeachmentdebatte des Hauses, wiewohl Ashley als Antragsteller auf Seiten der Republikaner die Hauptrede hielt. Ash lcy's Rede war im Munde eines Anklägers viel zu erregt, während Butler mit ebenso grotzcr ftaatsmännischer Ruhe als logischer Kraft sprach. An die Hetzereien anknüpfend, welche noch die letzte Velobotschaft des Präsi denten enthielt, suchte Ashley nachzuweisen, daß das Verbleiben dieses Uiurpators im Amte sich nicht mit der Sicherheit des Landes ver trage, daß, so lange Johnson am Ruder sei, keine Ruhe und keine wahre Versöhnung wie der kehren könne Tie noch in so manches Dunkel gehüllte Ermordung Lincoln's, durch welche Johnson zur Macht gelangte und der später von Johnson am amerikanischen Volke begangene Verrat» erheischten eine Untersuch ung, und das Volk verlange sie. Nachdem darauf Ashlcy eine Menge der bekannten gra- Handlungln des Präsidenten aufge zähit und sich durch seine unpassende Heftigkeit wiederholte Ordnungsrufe des unparteiischen Sprechers Colfax zugezogen hatte, suchte sein College Spalding von Ohio, der wie es scheint, beinahe der einzige halbschlägige unter den Republikanern des neuen Repräsentantenhaus , seS ist, von der Fortsetzung der Untersuchung gegen den Präsidenten abzumahncn: es sei idem Präsidenten kein Amtöverbrcchen nachge- wiesen ; ja von hoher Stelle sei in den letzten zehn Tagen behauptet worden, die radikale Partei müsse den Präsidenten schon deshalb entfernen, weil er ein Hindermß auf dem Wege des Fortschrittes sei; einen solchen Ver ! fahruugSgrundsatz werde das Volk nicht billi-! gen. Noch seien wir nicht in dem Stadium des Gefühls angelangt, das während der Re volution Cromwcll's herrschte, und auch nicht in dem, welches die Zeiten RobeSpierre's und Marat's bezeichne«?. Er habe für jede radi kale Necvnstruktionömaßregel gestimmt; aber man wolle immer mehr Radikalismus und man schreie jetzt nach dem Haupte der Exccu-! tive. Solle unser ganzes nationales und gc ! schästlichcs Leben erschüttert werden? Uebri genS gab Spalding zu, daß die Mitglieder des alten JnstizcomtteS, die in's neue über gehen würden, das größte Vertrauen verdie nen. Nach einem hitzigen Wprtgesechte, dach zwischen Ashlcy und dem Demokraten Niblack von Indiana geführt wurde und in welchem Ashlcy nacbwics, daß die einst wegen Bestech lichkeit gegen ihn erhobenen Beschuldigungen von einem zum großen Theile aus Demokra ten bestehenden auf sein Verlangen eingesetz ten Utttersuchungsconlite für gänzlich unbe gründet erklärt worden seien, erhielt Butler das Wort. Er sprach : „Herr Sprecher! Ich nehme an, daß das Verfahren des 39. CongresscS und der Bericht seines Justizcomite's, wornach hinreichender Grund zur Untersuchung der von Hrn. Ashley gegen den Präsidenten der Ver. St. erhobenen Beschuldigungen vorhanden ist, die Frage präcludirlen, indem sic zum Voraus entschie den ist, und daß dieser Congreß falsch gegen sich selbst, falsch gegen das Land und falsch gegen die Prinzipien des amerikan. Staats wesenö sein würde, wenn er vor der Untersu chung zurückbebte. Nicht mit einer Sylbe würde ich das Haus belästigt haben, wenn nicht durch den Zustand der öffentlichen An gelegenheiten sich neue Punkte in Betreff des vorliegenden Falles ergeben hätten. „Den ersten dieser Punkte machte Herr Brooks von New Port geltend, indem er bei der Organisation des Hauses erklärte, dasselbe sei keine constitutionelle Körperschaft behufs der Gesetzgebung, weil ein Theil der Staaten, die sich nicht selbst zerstören konnten, nicht in demselben vertreten sei. Darauf erlaube ich mir Folgendes zu erwidern : Der erste Cou greß der Ver. St., der die Stimmen zählte u. George Washington für den Präsidenten der Ver. Staaten erklärte, hatte, als er zusam mentrat, in seinen beiden Häusern noch nicht einmal eine Majorität seiner Mitglieder an wesend, indem damals nur neun Staaten in der Union waren. Er vertagte sich von Tag zu Tag, bis er diese Majorität erhielt; in dem Momente aber, in welchem er sie er hielt, schritt er zur Erfüllung der feierlichen Aufgabe, dieses Gouvernement dadurch zu or ganisircn, daß er George Washington zum Präsidenten machte und mit allgemeiner Ge setzgrbung begann. Und während eine bloße Majorität der Mitglieder der Staaten, welche damals die Union bildeten, George Washing ton zum Präsidenten machen konnte, sollte dies Haus Andrew Johnson nicht wegschaffm können? „Eine Grand Jury besteht aus drciund zwanzig Männern. Und das Verfahren des Hauses in Betreff eines Impeachment gleicht doch gewiß dem bei einer Untersuchung vor den Großgeschworenen. Von diesen brauchen aber, wiewohl ihre Gesammtzahl 23 beträgt, nur dreizehn bei der Präsentation einer An klage gegenwärtig zu sein, wenn zwölf für die selde^timmen.oaran zweifeln rann, vay wir uns auf den Bericht des gelehrten Justiz comite's des letzten Hauses verlassen können, so nehme ich ferner an, daß in diesem Hause, wenn es über den Schlußbcricht des neuen Justizcomite's abstimmt, eine absolute Mehr heit für das Impeachment Andrew John son's wegen schwerer Verbrechen u. Vergehen stimmen wird „Ein anderer Punkt, auf welchen ich das Haus aufmerksam machen möchte, ist der Mißverstand, mit dem nach meiner Meinung der Bericht des ComiteS des letzten Hauses von einzelnen Seiten ausgenommen wurde. Jenes Comite berichtete, dsß schwere Anklagen und Beweise für dieselben vorhanden seien; und höhnisch hat man uns gefragt, warum das Comite Monate brauchte, um dies auszu finden und warum es in der Zwischenzeit nicht über die Fortschritte feiner Untersuchung berichtete." „Wir dürfen, wie ich glaube, annehmen, daß das Comite sich auf Beweise bezog, von denen das Publikum nichts wußte. Deshalb wünschte das Comite keinen vollständigen Be richt zu erstatten, obgleich es recht wohl über schwere allbekannte Anklagen hätte berichten können — über Anmaßung executiver und legislativer Gewa't, über Mißbrauch der Begnadiqungs- und Ernennungsgewalt, über die durch kein Gesetz autorisirte Zurückgabe eines ungeheuren Betrages von Material, das den RlbeUengemeinwesen gehörte, an die Männer, welche eben die Rebellenorganisatio nen gebildet hatten. Diese Anklagen sind of fen und allbekannt; selbst Hr. Spalding muß von ihnen gehört haben, so sehr er auch im Allgemeinen die Ereignisse des letzten Jayrcs verschlafen zu haben scheint. „Nach meinem Dafürhalten hätte aus ih nen eine hinreichende Anklageakte gemacht werten können; und sie sind die großen Ge genstände. über welche das Haus einst abzu stimmen haben wird. „Stets war es in Parlamenten gebräuch lich, Impeachments auf den allgemeinen Ruf und auf allgemeine Berichte hin zu finden. „Der Verlauf der Geschichte, auf den sich alle Beweise über das Benehmen der Regie rung gründen, liefert uns auch die Beweise, auf die dies Impeachment gegründet werden muß, so weit die dabei in Betracht kommenden Thatsachen sich in den Berichten über den rich terlichen, den legislativen u. executiven Zweig der Negierung des Landes finden. „Es kommt noch meinem Dafürhalten sehr wenig darauf an, ob der Präsident auch noch geheimer Verbrechen angeklagt ist. Denn ich bin Willens, den von Hrn. Spalding mir hingeworftnen Fehdehandschuh aufzuheben; und darum sage ich : wenn irgend ein Mann diesem Lande aus seinem großen Marsche zur Ehre, zum Ruhm, zum Frieden, zur Einheit, zum Glück, zur Freiheit und zum Gesetz im Wege steht, so muß er durch eine konstitutio nelle Methode aus dem Wege geschafft wer ben !" — Diese Rede Butler's schlug durch, und mit Recht. Er verschmäht es, ans Andeutungen über geheime Verbrechen des Präsidenten, über ein etwaiges Mitwissen um Lincoln's Er mordung rc. Kapital gegen ihn zu machen wie der Politiker Ashlcy. Als Staatsmann stellt er sich auf einen höheren Standpunkt; er verlangt ein Impeachment auf Grund der vor aller Welt offen daliegenden Amtshand lungen des Präsidenten, aus denen er sich die Schuld des Präsidenten zu beweisen getraut; und er verlangt zugleich die Absetzung des nach seiner Rechtsüberzeugung schuldigen Präsiden ten aus höheren Rücksichten auf die Wohlfahrt der Republik. Der Knvw Nothing n. Copperhead Brooks von New Jork licß der Offenheit und Gerad heit Burlers Gerechtigkeit widerfahren. Wie Spalding citirte er Robcspierre und that dem Hrn. Aihlcy die weit übertriebene Ehre an, ihn mit diesem großen französischen Demokra ten zu vergleichen. Den Hrn Spalding ver glich er mit den Girondisten und erklärte dann mit tragikomischer Verzweiflung, daß die Ja kobiner, unter denen er natürlich die Radika len versteht, ihn selbst wie Hrn. Spalding und alle ihre Gegner verschlingen würden und daß jeder Widerstand gegen sie vergeblich sei. Auch die Gestalt eines amerikanischen Napoleon sah sein aufgeregtes Gew.üth am Horizonte auf tauchen. Plötzlich aus dem Reiche seiner Ge schichts Phantasiecn in das Gebiet der Gegen wart und Prosa zurückkebrcnd, prophezeite er dann noch einen allgemeinen Finanz- u. Ge schäftSkrach, wenn der Ashley'sche Antrag an genommen werden würde. Aehnliche Saiten schlug Fernando Wood von New Aorkan. Da gegen meinte ihr College Chcmler, der eben falls dasJmpeachment und die Fortsetzung der Untersuchung sehr entschieden bekämpfte, ganz richtig, daß die Börsenspekulanten in Wallstr. dem Hrn. Asblcy keine lederne Medaille geben würden, da sich ihre Operationen nicht auf die politische Aktion des Congrefses, sondern auf die Finanzlage des Landes stützten. Statt daß das Goidagio, wie Brooks und Fernando Wood prophezeiten, auf die Kunde von der Annahme des Ashley'schen Antrages wieder gestiegen wäre, ging cs vielmehr noch weiter herab. Auch die Geschäftswelt sieht nachgerade ein, daß der Störefried im Weißen Hause das Hciupthinderniß der Ruhe und Versöhnung ist; und darum wirkt nun jede Maßregel, wclche dazu dient, ihn unschädlich zu machen und ihn, wenn's nicht anders geht, gänzlich zu entfernen, wohlthätig auf den Geldmarkt. Tie Artikel des Gen. Sigel über den Brief Jomini's. Diese Artikel, wclche General Sigel be kanntlich vor einigen Monaten für den „Wecker" schrieb, und die darauf von mehre ren deutschamerikanischen Blättern ganz oder theilweise copirt wurden, sind von dem schwei zerischen Offizier Lecomte, wie dieser von Lausanne dem eidgenössischen Generalkonsul Hrn. Hitz in Washington mittheilt, den« grei sen Strategen u. Militärschriftsteller Jomini in Paris zugesteüt worden. Jomini beschei nigte ihren Empfang in einem Schreiben an Lecomte vom 7 Februar d. I. Auch dieses Schreiben hat Lecomte an Hrn. Hitz gesandt. Es ist also jetzt schwarz auf weiß bewiesen, daß die Nachricht des Brockhaus'jchen Conversa tionSlexikonS über den Tod des berühmten Jo mini auf einem großen Jrrthum beruht und daß Jomini wirklich der Verfasser des merk würdigen Brieses ist, welchen Gcn. Sigel zum Thema seiner militärwissenschastlichen Abhand lung wählte. Lecomte, der selbst ein tüchtiger Militär schriftsteller ist, meldet dem Hrn. Hitz, daß die Sigel'sche Arbeit in einer guten französi schen Ueberfttzung in einem prominenten Pa riser Militärjournale erscheinen wird. Swann's neueste Rede über Swann. Vorgestern überreichte ein Comite unterer Staatsgesetzgebung dem Gouverneur die Ver traurnsbeschlüsse, welche die „demokratische" Majorität als lindernden Balsam auf seine brennende Senator- oder vielmehr Nicktsena tor-Wunde gelegt hat. Wortführer der De selbst gerne Senator werden möchte. Durch den Sieg der Reconstruktionöbill etwas zum Nachdenken gebracht, zwang Mr. Jones in seiner Ansprache an den durch diese Demon stration leidlich entzückten Swann die Worte „Union, Freiheit, Versöhnung aller Staaten" auf seine an solche Worte nicht gewöhnten Lip pen, stichelte aber zugleich auf „MilitärdcS potiSmus". Swann ergriff natürlich diese Gelegenheit mit hoher Freude, um schon wieder eine Rebe über jenes Thema aller Themata zu halten, dem er schon so oft die Trompetenstöße seiner Eloquenz gewidmet hat, nämlich über Ich, Mir, Mich, Thomas Swann. Er sprach die Rede nicht aus dem Stegreife, sondern hatte sie zuvor sorgfältig zu Papier gebracht. Fol gendes ist ihre Einleitung: „Dieses Vertrauensvotum freut Mich ganz außerordentlich. Als Ich Gouverneur wurde, gedachte Ich, das Amt bis zu seinem Ende zu bekleiden. Ich dachte nur an Wiederherstel lung des Wohles von Maryland. Ich konnte nicht vergessen, daß Ich vor Allem Denen, die mir dies Amt übertrugen, verpflichtet bin. Das Volk Marylands übertrug Mir seine höchsten Ehren. Als Mir daher die Gesetz gebung eine noch verführerischere Sphäre der Pflicht anwies, fühlte Ich, daß Ich nicht Mei nem persönlichen Ehrgeize nachgeben dürfe Ich folgte nur dem allgemeinen Verlangen des Volkes, als Ich Meinen Posten behielt. Gänzlich stimme ich mit Ihnen in der Werth schätzung des Amtes überein, das Ich jetzt be kleide. Ich unterschätze weder seine Würde noch seine Verantwortlichkeit. Ich weiß, was ich dem Volke Marylands schulde, das Mich in Meine Position versetzte und das Mir so oft sein Vertrauen schenkte." Nach dieser herzzerreißenden Einleitung wich Swann temporär von seinem Haupt thema ab und bemerkte Folgendes: Die jetzi ge Krisis erfordere das Zusammenwirken aller Interessen zur Unterstützung des Gesetzes und der constitutionellen Garantien. Sonst komme Centralisatton und Consolivation. Sonst verlieren die Staaten ihre Rechte an die Lau nen der Centralgewalt. Und darauf folge Anarchie. Der jetzige Geist extremer Män ner strebe aus Anarchie und eine gänzliche Mißachtung der früheren Landmarken hin. In unserer eigenen Mitte seien die Aussichten gleich schlimm. Der Staat Maryland sei mit Intervention bedroht, weil er keine repu blikanische Negierungsform habe. Die radi kale Staatsconvention spreche sich für das Stimmrecht und Aemterrecht der Neger aus, um uns vor der Wuth der herrschenden Par tei zu retten. Maryland werde nichts thun, um die Intervention des Congrcsses herbeizu führen ; es werde ruhig den Fortschritt der Ereignisse abwarten und sei gegen Nezer stimmrrchl; es werde kühn gegen Usurpation prvtestiren, woher sie auch komme; es werde an die Freunde constitutioneller Freiheit einen Warnungsruf richten. Nachdem Swann somit angckündigt hatte, daß er gegen eine etwaige Reconstruktion des Staates durch den Congreß mit einem kühnen Proteste ankämpsen werde und nachdem er, wie wir oben sahen, zum Benefiz für die früher mit Schusterahlen, Bowiemessern und Revolvern von ihm traktirten „Demokraten" die Staatcnrechte verherrlicht hatte, ging er wieder zu dem ihm geläufigeren Thema von den Swannrechten über: „Diese Ihre Resolutionen sind Mir irr jetzi ger Zeit ganz besonders angenehm. Seit Monaten war Ich der Gegenstand der boshaf testen Schmähnngen. Aufs unerhörteste wur-. de Mein Charakter verdächtigt, um öffentliche Verdammniß über Mich hereinzuführen. Die Vcrläumdung ging bis ins Extrem der Lä cherlichkeit, indem man Mich bezichtigte, Ich hätte dem Süden den Eid der Treue geleistet. Man hoffte, diese boshafte Verläumdung würde auswärts ihre Wirkung unter Denen haben, denen Meine Hingebung an die Union(!) und Meine Geschichte während des Krieges (!) nicht so wohl bekannt ist, wie sie hier zu Hause bekannt sind. Als Ich als der Erkorene deS Volkes für das Senatoramt vor der Legisla tur war, beschuldigten sie Mich betrügerischer Machinationen und eines niedrigen Ehrgeizes. Als Ich, gemäß Meiner Ueberzengung von Meiner Pflicht, sie überzeugte, daß Ich die! Mir dargclwtene glänzende Versuchung auf dem Altar Meines Staates zu opfern vermö ge, fuhren sic doch fort, die Schlüßen ihrer Schmähungen gegen Mich offen zu halten. Ich kann sie nur, wie ich schon früher that, mit der ihrer niedrigen Lügenhaftigkeit und unerreichbaren Gemeinheit gebührenden Ver achtung behandeln. Zum Schluffe sage Ich Ihnen : in der Position, die Ich jetzt ein nehme, kann Ich nur auf die Vergangenheit als Bürgin für Mein amtliches Benehmen während des Rests Meiner Amtszeit verweisen. Ich huldige noch der Hoffnung, daß uns Mäßi gung dem jetzigen unbefriedigenden Zustande unserer öffentlichen Angelegenheiten entheben wird. Sollten wir uns hierin täuschen, so werde Ich nie aufhören, Meine ernsten Gebe te für die Erhaltung unserer freien Institu tionen und rer Constitution darzubringen, die uns alle Triumphe der Vergangenheit brachte und unser einziger Fels in der Zu- j kunft ist. Ich danke Jdnen für Ihre Mir ausgesprochenen freundlichen Gefühle." Die lächerliche Heuchelei und der lächerliche Bombast dieser Rede bedürfen Angesichts der Thatsachen, die jedes Kind in unserem Staate kennt, natürlich keiner Widerlegung. UebrigenS ist es Pflicht der Freunde des Mr. Swann, darob zu wachen, daß seine Monomanie der Selbstanbctung und Selbst vergötterung nicht vollends acut wird. Wie wohl er noch in seiner Philadelphier Banket rede gesagt hatte: „Ich bitte um keine Gunst, Ich gehe in den Senat mit Meinem reinen Namen, auf den Ich mit Recht stolz bin," so haben sich ihm dennoch die Pforten des Kapi tols verschlossen. Man sorge dafür, daß sich ihm statt ihrer nicht die Pforten von Mount Hope erschließen! AMkMlmjche Nachrichten uno Notizen. S i e g d e r N a d tk a l en in Wil li a m S P o r t, M d. In Williamsport fand die erste Wahl in Maryland seit Aufstel lung des neuen entschiedenen Programms un serer Partei statt. Es wurden mehr Stim men abgegeben als je zuvor, obgleich die Wahl nur Gemrindeangclrgenheiten betraf. Und während bei der Wahl im vorigen Herbste die Copperheads die Majorität batten, siegten diesmal in Betreff der vier Hauptämter die Kandidaten der Radikalen, während die der Copperheads nur drei Nebenämter erlang ten. Das ist wahrlich ein guter Anfang. Auch ein Kandidat für dieSe n a t o r st e l l e. Unter denen, die sich in den letzten Tagen eifrig um die Nachfolge Swann's im Bundessenate, in welchem Swann gar nicht erschien, beworben haben, ist natürlich auch der unvermeidliche Montgomery Blair. Ein wackerer conservativer Staatssenator war in den letzten Ta gen namentlich Mr. Mules von Baltimore. Ihm nnd dem Radikalen Trail von Frederick ist rv ht,up»st«thtivh zu vuiikru, c-ub vie nichts würdigen Anschläge gegen die loyale Stadtre gierung Baltimore'S wiederum gescheitert sind. Mr. Mules scheint gleich vielen anderen wohl meinenden konservativen Unionisten des Bünd nisses mit den „Demokraten" herzlich über drüßig zu sein. In den Häusern des Congres ses angenommene Beschluss e.— Der Senat nahm den Antrag Sumner's an, wornach P5O.0O0 für die Pariser Ausstellung bewilligt werden. Das Haus nahm einen Antrag Kelleys an, wornach das Justizcomite eine Bill einzube ricbtcn bat, die erklärt, wer die Convente zur Reorganisation der südlichen Staaten einzube rusen und wer für die Registrirung der Stimmgeber, für Abstimmung durch Wahlzet tel rc zu sorgen habe. Auf den Antrag von Stevens wurde im Hause eine Bill angenommen, durch welche die Akte widerrufen wird, mittelst deren das Connty Alexandria an den Staat Virginien abgetreten wurde. Mithin will das Haus den allerdings sehr nöthigen Wiederanschluß des County Alexandria an den Distrikt Co lumbia. Die permanenten Comites des Ver. Staaten Senats. Wir geben hier die wichtigsten Comites des Senats des 40. Congresies: Auswärtiges — Sumner (Vorsitzer), Festen den, Cameron, Harlan, Morton, Johnson und Patterson von New Hampshire. Finanzen — Sherman (Vorsitzer), Morgan, Williams, Cattell, Van Winkle, Henderson unv Merrill von Vermont. Handel — Chandler (Vorsitzer), Morrill von Maine, Morgan, Sprague, Corbett, Pat terson von Tennessee, und Doolittle Bewilligungen — Morrill von Maine sVor sitzer), Grimes, Howe, Wilson, Conkling, Cole und Guthrie. Manufaktur — Sprague (Vorsitzer), Pome roy, Aales. Cole und Dixon. Agrikultur— Cameron (Vorsitzer), Cattell, Morton, Tipton und Guthrie. Militär — Wilson (Vorsitzer), Howard, Sprague, Cameron, Morton, Thayer u. Doo little. Marine — Grimes (Vorsitzer), Anthony, Cragin, Nye, Feeiltnghuysen, Drake u. Heu dncks. Justiz — Trumbull (Vorsitzer), Stewart, Freilinghuysen, Edmunds, Conkling, Johnson und Hendricks. Pensionen — Van Winkle (Vorsitzer), Ed munds, Trumbull, Fywler, Tipton, Saulsbury und Davis. Territorien — Aates (Vorsitzer), Nye, Cragin, Fowler, Ramsey, Ferry u. Davis. Eisenbahn nach dem stillen Meer — Howard (Vorsitzer), Sherman, Morgan, Lonneß, Ramsey, Stewart, Wilson, Harlan u. Drake. Postangelegenhciten — Ramsey (Vorsitzer), Conncß, Pomeroy, Morrill von Vermont,Har lan, Van Winkle und Diron. Oeffentliche Ländereien — Pomeroy (Vor sitzer), Stewart, Edmunds, Cattell, Williams, Tipton und Hendricks. Indianer - Angelegenheiten — Henderson (Vorsitzer), Morrill von Maine, Roß, Thayer. Corbett, Buckalew und Doolittle. Distrikt Columbia — Harlan (Vorsitzer), Sumner, Henderson, Willey, Patterson von New Hampshire, Corbett und Patterson von Tennessee. Paten e und die Patent - Office — Willey (Vorsitzer), Sherman, Thayer, Ferry u. Nor ton. Permanente Comites des Hauses. Die bis jetzt ernannten wichtigsten sind folgende: Wahlen — DaweS, Scofield, Upton, Shel labarqer, McClurg, Cook, Poland, Nicholson und Kerr. Justiz — Wilson von Iowa, Boutwell, Thomas, Williams von Pennsylvanien,Wood bridge, Lawrence von Ohio, Churchill, Mar shall und Eldridge. Meilengelder — Anderson, Plants, Van Aernam, Raum und Getz. Regel» — Der Sprecher und die Herren Washburne von Illinois, Banks, Maine und Brooks. Fortifikationen — Van Wyck. Nandall, Logan nnd Washburn von Massachusetts. Die vergeblichenHoffnungen der Reaktionäre auf das Ober bund e ö g e r i ch t. Das Copperbeadblatt, New Aorker World weist nach, daß eine Ent scheidung der Supremc Court der Ver. Staa- i ten im günstigen Falle nicht vor Ablauf eines Jahres zu erlangen sein würde, weil dieser Gerichtshof nach Ablauf des Frühjahrster mins sich nickt vor nächstem Winter wieder versammeln wird. In der Zwischenzeit sei es dem Congresse leicht möglich, nicht nur den Präsidenten abzusetzen, sondern auch das Oberbundesgericht so umzumodeln, daß die Radikalen in demselben die Majorität haben. Auch würden bis dahin alle südlichen Staats regierungen umgestürzt und neue Gouverne ments an deren Stelle gesetzt sein, die nichts von einer Appellation an den höchsten Ge richtshof des Landes wissen wollten. Petition von Schweizern in den Ver. St. um Errichtung ei ner eidgen. Gesandtschaft in Washington. Bekanntlich ist die Schweiz gegenwärtig in Washington nur durch einen Generalkonsul vertreten. Von den Schwei zern im Westen der Union geht aber nun eine Petition an den eidgen. Bundesrath aus, wo-i rin Vieser um die künftige Vertretung der Schweiz bet der Regierung der Ver. Staaten durch einen wirklichen Gesandten (bevollmäch tigten Minister) ersucht wird. Die Bittsteller weisen zunächst auf die be deutende Zahl der in den Per. Staaten ange siedelten Schweizer und der in Aussicht stehen den Vermehrung derselben (im verflossenen Jabre kamen, nach offizieller Angabe, im NA. Hasen allein über 4000 schweizerische Ein wanderer an), sowie auf die ungeheure Aus dehnung des diesseitigen Landesgebietes, über welches schweizerische Landsleute zerstreut sind, hin und dann auf die unerfahrenen, schutzlo sen Einwanderer, die bei ihrer Unkenntnis; der Sprache so oft eine Beute gewissenloser Beam ten, Advokaten und Agenten werden, welchen gegenüber ein Konsul machtlos ist, weshalb die Petition die Beglaubigung eines Gesand ten in Washington als wünschenswert» und geboten bezeichnet Nächstdem lenken die Bittsteller die Auf merksamkeit des Bundesraths auf die Han delsverbindungen zwischen der Schweiz und der amerikanischen Republik, auf die Interes sen der Schweizer Fabrikanten, die nach hier bedeutend importiren und deren Interessen eine energische Vertretung und Wahrung for dern. Die politische Seite der Gesandtcnfrage wird in dem Bittgesuche aber besonders her vorgehvben. Es heißt in der Petition wie folgt: „Im verflossenen Jahre 1866 wurde der Staatenvcrband Europas tief erschüttert, durch blutige Schlachten, welche unerhörte Opfer verlangten, sind Staaten aufgelöst und die Landkarte wesentlich verändert worden. Der Wiener Vertrag von 1815, an dessen Bestände seit Jahren gerüttelt wurde, zertrümmerte vollends und in Folge dessen verbleibt unserm theuren Vaterlande für seine Integrität keine andere Garantie, als seine eigene Kraft. Dcr auf die gewaltigen Erschütterungen erfolgte Friede erweckt nicht nur kein Vertrauen, son dern stellt im Gegentheile weitere ernste Mr Wicklungen in Aussicht; die Großmächte Eu ropas rüsten sich in einem nie dagewcsenen Maßstabe, sie reorganisiren ihre Armeen, ihr Sinnen und Trachten richtet sich hauptsächlich auf Verbesserungen der Waffen und der Waf fenschmied, welcher die zerstörendste Waffe er findet, erscheint als der Mann des Jahrhun derts. Obwohl der Schleier, welcher die Zu kunft dem Auge des Menschen verbirgt, nicht gelüftet werden kann, so läßt es sich doch crkcn nen, daß ein erneuter Friedensbruch, in nicht zu langer Zeit, bevorsteht, daß er gewaltige Dimensionen annchmen und auch die Schweiz in den Kampf hinetnziehen wird. Es ist diese gefahrdrohende, verderben schwangere Lage, welche unsere von Anhäng lichkeit und Liebe zum Vaterlande erfüllten Herzen mit Besorgntß für dessen Sicherheit ergreift und uns hauptsächlich veranlaßt, diese Zeilen in aller Ergebenheit Ihrer geneigten Prüfung zu unterbreiten. Wir sind weit entfernt von irgend welcher Verzagtheit und Muthlosigkeit; wir vertrauen auf die Vater landsliebe und Treue aller Schweizer u. de ren Kraft, unv hegen die feste Ueberzeugung, daß, wenn unsere Alpenmntter ihre zweiund zwanzig Söhne zusammenruft, um dcn hei mathlichen Heerd zu vertheidigen, sie das hehre Banner, stolz und entschossen, entfalten wird; und nicht wenige der gegenwärtig in Amerika weilenden Schweizer, welche den vierjährigen Krieg mitgemacht haben, abgehärtete Män ner, werden sich unter die geliebte Mutter fahne stellen, Gut und Leben für die über Alles theure Heimath zu opfern. Allein wir erblicken in der möglichsten Annäh-rung der Schweiz an die Ver. Staaten von Nord Ame rika nicht nur eine gesunde, natürliche, beide Theile gleich ehrende Politik, sondern gleichsam auch ein Gegengewicht, gegenüber den Gelü sten unbefriedigter Nachbarn." Am Schluß des ziemlich umfangreichen Schriftstückes wird noch die Thatsache hervor gehoben, daß an die zwölftausend Schweizer während des amerikanischen Bürgerkrieges unter dem Sternenbanner gekämpft haben. Philadelphier Theaterver hältntsse. Die gestrige Philad. Freie Presse meldet: „Die hier anwesende Gesellschaft des Thalia Theaters wird, wie wir schon gestern unseren Lesern berichteten, mit dem 1. des nächsten M. ihre Vorstellungen schließen. Die Ursache ist folgende: Die Gesellschaft miethete von Hrn. Scher zet, dem Herrn, welcher von dem eigentlichen Besitzer des Gebäudes das Theater aus meh rere Jahre gepachtet hat, das Theater u. zwar ging Herr Scherzer nur auf einen monatlichen Contract ein. Vorgestern nun theilte Herr Scherzer den Leitern der Gesellschaft mit, daß er vom 1. April an das Gebäude anderwei tig vermiethet habe. In Folge dessen wird die Truppe, in dem Gebäude in der Callow Hill Straße wenigstens, ihre Vorstellungen einstellen müssen. Vielleicht ist es möglich, bis dahin ein anderes Lokal zu finden. Aus dem Theatergebäude selbst wird ein Billiardsalon werden. Ein Amerikaner hat das Haus zu diesem Zwecke gemiethet. Der Pachtcontract scheint jedoch nur auf dcn Som mer zu lauten, da Herr Scherzer den Herren WenzlawSky und Ahlfelb das Theater für nächsten Herbst wieder angeboten hat." Äöchrichlk» CLL Notizen i Ka b eld cp eschen. Ein neuer u. bedentendcrerFenier raufstand in Irland. Die erste Depesche lautet: Office des atlant. Telegraphen, i HeartS Content, N. F., 7. März. Die Störung auf den atlantischen Tele graphenlinicn dauert fort. Es ist noch keine verläßliche Angabe über die Ursache davon einqclrcffcrr. Die Unterbrechung ist zwischen Valencia und Killarney. Dce telegraphischen Depeschen aus den Ver. Staaten werden ost wärts zu Wagen über den Distrikt, wo die Unterbrechung stattfindet, befördert. London, Mittwoch Abend, 6. März. Die Agitation der Fenier in Irland ist erneuert worden und greift weiter um sich. Eine Zu sammenrottung von mehreren hundert Irlän dern in der Nähe von Dublin ist von den Truppen auseinander getrieben worden. London, 6. März, Abends. Im Unter- Hause theilte heute Lord Naas. derOversekre tär für Irland, mit, daß die Zahl der Fenier, die sich in der Umgegend von Dublin erhoben, zwischen 1000 und 4000 Mann variire. Dublin, 6. März. Eine Schaar Fenier hat gestern einen Angriff auf die Barracken in Drogheda gemacht. Die Angreifer wurden von den in den Barracken ausgestellten Trup pen und Polizisten mit grober Tapferkeit em pfangen und nachdem mehrere Salven auf die Angreifer abgefeuert worden, zogen sich dieselben in Verwirrung zurück, doch brachten sie ihre Tobten und Verwundeten mit sich fort. Die Zurückfchlagung des Angriffs war eine vollständige. Von den Truppen der Ne gierung wurden mehrere verwundet, so auch drei Polizisten. Liverpool, 6. März. Die Negierung hat > j Depeschen empfangen, welche melden, daß eine ssleine Schaar Fenier gestern einen Angriff auf Castle Martyr gemacht hat, allein der Angriff ward zurückgescblagen und die Fenier, verjagt. Einer von der angreifcnden Schaar, wie cs heißt, ein amerikanischer Offizier, ward erschossen. London, 6. März. Die Fenier haben zwi-> scben Cork und Dublin die Schienen aufge rissen und die Bahnen versperrt, wodurch der Eisenbahnverkehr zwischen jenen beiden Städ ten vollständig unterbrochen ist. Die Regierung hegt jedoch keine Besorgnisse wegen res Standes der Dinge, da wirksame Maßregeln ergriffen worden sind und noch ergriffen werden, um alle aufständischen Ver suche in ganz Irland unterdrücken zu können. Bis jetzt sind von dcn Feniern noch keine ernstlichen Gewaltthaten gegen die Personen oder das Eigenthum von Privatpersonen be gangen worden; die Rebellen scheinen unter einer Art strikter Militärdisciplin zu stehen. Heute Nachmittag um 4 Uhr bei der Ne gierung cingctroffenen Nachrichten melden, daß „Alles ruhig ist". Norddeutscher Bund. Die halb offizielle Provinzialcorrespondeuz in Berlin enthält die solgende Mittheilung: „Das Er gebniß der Wahlen für das norddeutsche Par lament hat die Hoffnungen der preußischen Negierung übertroffen. In den alten Pro vinzen hat die Regierung eine Mehrheit von fast zwei Dritteln der Stimmen. Prinz Fried rich Karl hat die auf ibn gefallene Wahl an genommen. Dis Erwählung des Baron von Rothschild für Frankfurt ist ein Beweis für die versöhnliche Haltung jener Stadt? Der König hat vor Kurzem einer Deputation der Bewohner von Frankfurt das Versprechen ge geben, daß die künftigen Verhältnisse jener Stadt in Erwägung gezogen unv daß ihr keine größeren Lasten aufgelegt werden sollten, als ohne Nachthcil für das Wohl der Bürger getragen werden könnten." Der Verfaffnngsentwurf für den „nord deutschen Bund" hat wenig befriedigt; man meint, daß er nur einen Rahmen biete, in den das Parlament die Hauptsache erst noch hin eintragen müsse; die Frage des inneren Ver fassungölebens des Bundes, der eigentlichen politischen Freiheit, ist darin vollständig un entwickelt gelassen und viele glauben daher, daß das Parlament, wenn es sich erst seiner Ausgabe vollbewnßt geworden sein werde, die sen Entwurf ans sich werde beruhen lassen und die Ncichöverfassung von 1849 zur Grundlage seiner Arbeit machen werde. Wie es heißt, fassen die Bundesregierungen ihre Verbindlichkeiten und ihre Stellung zu dem Verfaffungsentwurf dabin auf, daß Ab änderungen Seitens des Parlamentes ihrer Zustimmung bedürfen, ohne den Entwurf auf zubcben. Dagegen kann der Entwurf nicht Bundesgesetz werden und die Bundesverfas sung nicht in Kraft treten, so lange die Zu stimmung des Parlaments und der Einzel kammern nicht erlangt ist. Bei dcr engeren Wahl in Elberfeldt hat Graf Bismarck 10,199 Stimmen erhalten, während für Herrn von Forkenbeck, den Prä sidenten des preußischen Abgeordnetenhauses, nur 6,944 Stimmen abgegeben wurden. Graf Bismarck will indessen nichl für Elberfeld, sondern für den Distrikt Jerichau sitzen, wo er gleichfalls erwählt worden ist. Oestrct ch. Am 19. Februar fand im Nativnaltheater in Pesth eine große Demon stration statt. Fortwährend erhoben sich die Rufe: „Lange lebe der König !" In allen Theilen Ungarns fanden Freuden feste zur Feier der Wiederherstellung der unga rischen Verfassung statt. In der Militärgrenze ist die öffentliche Meinung zu Gunsten des Vereinigung von Croatien und Ungarn. Es hieß in Pesth, daß der Kaiser binnen Kurzem in Buda eintreffen und dort die Mit glieder des ungarischen Landtags, die beaus tragt worden, ihm ihren Dank für die Wie derherstellung der Verfassung auszusprechen, empfangen werde. Der Stadtratb von Pesth hat an die Fami lie des verstorbenen Erzherzogs Stephan ein Telegramm gesandt, worin er ihr sein Beileid über den Verlust, den sie erlitten, ausfpricht. Der Sarg, welcher die Leiche des Erzherzogs enthält, wiro nach dem Schloß in Buda ge bracht werden. Unter den Deutschen OestreichS ist ein Zwiespalt ausgebrochen; die Autonomanen erklären sich offen zu Gunsten des Dualismus, d. h. sie aeceptiren die Stellung, die jetzt Ungarn von der Regierung eingeränmt wor den ist. Der Prinz Bernhard von SolmS, ein Ver wandter des Exkönigs Georg von Hannover, ist in Wien vom bannover'ichen Flügeladju tanten Baron von Wedelt im Duell erschossen worden. S ch w c i z. Die Bundesregierung wollte am 1. Marz eine Anleihe zum Betrage von 12 Millionen Franken für die Bewaffnung der Schweizer Truppen mit dem Winchester Hinterlabungsgewehrfauögehen. Die Anleihe soll in zwei Serien auögegeben werden u. die Zeichnungen sollen öffentlich sein. Die öftreichische Regierung bat alle in dem Züricher Polytechnikum stuvirenden militär pflichtigen Ungarn zur sofortigen Leistung ih res Militärdienstes mittelst Decretö herbeibe rufen. Der Vorstand des Polytechnikums hat den Bundesrath ersucht, diese Maßregel in Wien rückgängig zu machen. Vermischte MMzem Dr. A. Bauer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer, Nr. 19Lexing1oilstr. gegenüber dem Court Hause. Office Stunden: 7 — S Morgens, 12 — 3 Mittags, 7 — S AbendS. febr 20—3>nt Rcuc deutsche Apotheke Charles "A. Brack, Süowest-Ecke von Ensor und Forrest Str., 16felj Baltimore. Neue nud vollständig eingerichtete Deutsche Apotheke Ecke Bond und SbakeSspeare Straße. W. H. Schwartz empfiehlt dem geehrten Publikum oben genannte Apotheke. Recepte, sowie alle medizinischen Berordnnngeu werden auf's Beste und zu billigen Preisen besorgt. Dr. A. Sc>,wa-tz, praktischer Arzt, crtheilt zu jeder Zeit ärztlichen Rath in seiner Office No. 314 Bond nahe Shakeöspcarestr. febr16—3mt D. 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Prämien-Noten werden für die Halste deS jährlich einzuzahleuden Betrages ange nommen, wenn solches gewünscht wird, u. wird überhaupt den Mitgliedern die liberalste Behandlung garantirt. Ausjug der Geschäfte dieser Compagnie in 1866. Nachstehender Auszug lief rt einen klaren Beweis über den Stand der Knickerbocker Lrbenö-BerficherungS-Comp. und deren Geschäfte im Jahre 1866: Zahl der ausgestellten Policen 554« Betrag der Versicherung P17.000.000 Total Einkommen 1,026,484 Verluste deS JahrcS 155,000 Dividenden an Police-Inhaber bezahlt 123 S9S Erhaltene Zinsen 61,224 Total-Aciiva 2,080,006 Verhältniß der AnSz. zur Einnahme §17.61 zu 100 Zweig-Ossice für Maryland, Delaware, Dist. os Columbia, Virginia und West Virginia: No. 16 Second Str., Baltimore. John A. NicholS, Geschäftsführer. Dr. D. I. McKe w, UntersuchungS-Arzt. L7fe3mt Julius Stesch, deutscher Agent- An das Publikum. Office der Pacific und Atlantic Telegraphen-Compagnie der Bereinigten Staaten. No. 125 West Balti morest r. den 27. Febr. 1867. Die Thatsache der Gründung de» pacifisrben und at lantischen Telegraphen-Compagnie der Ver. Staaten hat eine Reduction von über die Halste in der Preise für Te legramms von den verschiedene» Plätzen nnd der Stadt Baltimore verursacht. Diese Preisherabsetzung fand statt als die Drähte dieser Compagnie in Competition mit denen alt rer Linien tra ten und ist eine der, bei Etablirung dieser lange nie beab sichtigten Erfolge und im Einklang mit den Absichten und Wünschen ihrer Verwalter. Da diese Verbindung (Com pagnie) ihre Linien auch nach andern Theilen deS Landes anSdehnt, so werden ähnliche Preiscrniedrigungen allent halben die Errichtung ihrer Linien begleiten unv daS Pu blikum weiteren Gewinn von dem erweiterten Wirkungs kreis der Compagnie genießen, Ein sicherer Erfolge der Competition mit dem Monopol sind die vergrößerten Be quemlichkeiten und billigere Rechnungen. Die Dauer solcher Vortheile kann aber nur durch fortwähr ndc und liberale Unterstützung solcher Opposition erzielt werden. Die großartige Patronage, welche die Pacific und Atlan tic Telegraph Compagnie der Ver. Staaten in allen ih ren Office» zu Theil wurden, verdient den Dank welchen die VerwaltuneSbehörde hiemit dem Publikum abstatten. Aber auch die Compagnie hat in Hinsicht der Vortheile, welche die Compagnie so weit ihre Drähte reichen, der Geschäftswelt errungen hat, ein Recht um die Erhaltung und Vergrößerung dieser Patronage zu bitten. Georg H. Hurston, P. u A. Telegraph Co. der B. St. Des Volkes Freund! Perry Davis' VLdL'rmD.IL l'H.IA Die größte Familien-Medizin de» Zeitalter» ! Innerlich eingenommen heilt er plötzliche Erkältungen, Husten rc., schwachen Magen, wunden Mund der Kioder, KrebS, Leberleiden, Dyspepsie oder Unverdaulichkeit. 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