Täglicher Baltimore Wecker. [volume], March 23, 1867, Image 1

About Täglicher Baltimore Wecker. [volume] (Baltimore [Md.]) 1867-1877

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LreUihrs
KslttMvrg MgiLdr."
HrrsLe«tgr;cÄ ssn
LchZEUes U Mapp.
Brdia§ssSerr.
vor " >l - » --i-.r-.-LHk koste! rr> d« Stadt LS)4Lrurs
2 . - daran die Träger, «slch« d-fste derast.
seitlich find.
Dv-c- die Paftverfandtr Lst.SS M- 8 «ssate ob«
I - -MUrch Ln BorauSzatzlüng.
Dar Lcch-r.blail rricheint jeden Freitag nnd kostet
LD jährlich im Voraus »ablbar.
D.ut'L:and v«fL»dt r SS jährlich («tnsHlr-Urch
drä Pscto).
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De. G. G. Dvhure,
praktiscker Ar:t und Geburtshelfer,
No. 6 6 Ost Fayette Str.,
oberbaeb Exeler Str. (2>le-
Deutsche Apotheken
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No. 199 Frederis Noad. gegenüber Jacob See
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Obengena uite Apotheken empfehlen wir den Herren
Ae: ,:cn und dem g>>e-rlcn Bubl-.kum bestens. Rezente und
alle andern medizinischen Verordnungen, sowie chemüSe
Prär.naic werten zu jeder Zeit gewissenhaft und zu bil
ligen Preisen von uns angeftrligt.
nov-26— A >. K H Richte,, Avotbeker.
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No. 44 Nord Gau Straße
«ad Ecke vsn Prrmfylvauia Ävrsuc und Biddlestr.
-re an den obigen Plätzen gelegenen Apotheken sind
den D - dem g-ehrien Publikum bestens
empsotzlen. i ietzrts!,>
Deutsche und englische Schule
Friedrich Knapp,
No. 29, 31 und 33 Holiidav Straße
schräg gcgenüstcr der Mayors-Dfsice.
Es wird von I - Lehrern vollständiger Real-, Sprach-, !
Schreibe. Gnang und Zeichnen-Unterricht ertheilt. Lek-i
tioi-en in: Lateimkchen und Französischen, sowie im Ala-!
rieririelen auf Verlangen. Hebräischer Unterncht in ver-!
Liedenen Elasten.
Für wriow-fe Handarbeiten ist eine Lebrenn angestrllt.
Mir -er Schule ist eine Tnrn-Anstalt verbudden.
>. ? - n in Kcst » nd LoziS gr -
nommen. <
Nähere Auskunft ertheilt der Principal der Anstalt !
F. AnapP, 83 Hollidahfir.
" st^Wacker's
ünrkli?1t uu4 Oerinan Instituts.
Oti .e Anstalt, seit einer Reibe von Jahren in verschie
den- Kreisen bekannt als durchaus geeignet, Kinder durch
gnten Unterricht und gesunde Erziehung zn nützlichen Glie
des.: der menschlichen Gesellschaft heranptbilden, bittet
auf's Neue, das ; crselbcn bis jetzt geschenkte Vertrauen
auch fernerhin zu bewahren.
Auster den gewöhnlichen Lehrfächern wird Unterricht im
-n und allen weiblichen Handarbeiten ertheilt. —
Mit der Schule ist zu gleicher Zeit ein Musik-Institut ver
bunden und wird auf Piano, sowje auf allen möglichen
Vla s- und Streich-Instrumenten von zwei besonders dazu
angestenten Lcbrern Unterricht ertbcilt. Kinder beiderlei
Gc-chl-chts werden in Kost und LoziS genommen.
Fo ran wird auch in hebräischer Sprache Unter
richt crtbeiit.
Nöst-err Auskunft ertheilt der Principal der Anstalt
P. Wacker,
No. 174 und 176 Hambnrzstr.
Julius Conrad,
Couccv.incer und Coilector für Mietöe und
sonstige Anestände,
bAI >)dord Ccrlvcrt Straste,
1 Tbsir von Lexingtonstr.
Vrtnnd en. V machten. BillS of Sale, Claims werden
n gesetzlicher Form unter Mitwirkung eines fähigen und
geachteten Ncchroknndiacri aukgefertigt, sowie Einkassirnn
aen ' i der Stadt oder auswärts prompt besorgt. —
st sstcesinuden von 1V bis 12 Uhr Morgens und 3 bis 4
Ubr Nachmittags. - mr;21—«)
pr-.ttifirt ?wch immer in den verschiedenen Gerichtshöfen
und besorgt alle >
Civil-Auqcleftenhciten,
womit ibn da? Publikum betraut.
Office: Nr. 54 WcstFavcttestr., dem neuen
Der. Staate:! CcunhanS gegenüber, zwischen North-und
Calvcrtstrasse. unter- Etage, im vodern Zimmer. —
(levt26— jl)
L. LLoLa.Pä8On»
' ul I.lliv.
sliL?« Oururv
kso. ä Oou!L!Lurl Street.
T. F. Zriel-tz.
BeeidigLer Dollmetscher.
Lsstce No. 5 Courtlandftr.
Ta dk'.dr etea-enannie» Herren tbrr Gi>chäftt tn
«t»«-, un tem'rlbev L'-'a'e L-letzi-r» »nt Herr Siichardsor»
narsenvi t io. !»r --.-almUia ouS-rg,wohnliche Erfahrung
bat, ist lcn d.atlste .!ue : vreier.rwt gegcd-n. in allen
Rtchljfällen chrelle und grünri'ch- Hilfe t« finde«.
Vollmachten.
Pachtverträge (I^oLssä)
Rrvenue Papiere
und alle Arten g-rtchtrlch? r nd ans»
schnellste, bü-lttkiLst- mck !stLi> 8e o-s rgt. sott1—§
WirttenMekkr
»lhk'rrr-'chrr m-.d ZnrvrUrr,
No. 116 Fr es er ick N o a d.
Reparatn"" werden vrcmrt«. billig besorgt. l20o!11
tLM. F
Uhren- und Bljoulcrrr-Gcschäft,
No. 282 W. Baltimore Str..
SSc McClellan o.vco schräg geaenüLer Sharrßr.
D r c fi h a n d l, r
ta amerikanischen, e gli »es «rd Schweitzer Uhren. Juwe
l-r. und O>cro.g!ä0ra- - lllektSmt
slhtz W. Kurnnrer,
nnd Juwelier,
Nm16 5 Broadway, zwischen Ea steril Ave.,
und Canton Ave., inabe dem Broadway Institut.)
hat soeben erhalten und hält stets vorwathig eine große
Auswahl von Stand-Uhren i Clocks) goldene und silberne
Taschenuhren, Ketten, Hemdknöpfchen, Fingerringe, Bra
celer'ö, Ohrringe, Broftnadeln, Federbalter, Brüllen, Ta
ch-nmesser, PortemonaieS :c. rc., welche zu den billigsten
Preisen abgelasirn werden. Reparaturen an Taschenuhren
werden ans 1 Jahr garantirck. (He36mt)
C. D. rpeithrnantt,
U hrmachcr und Juwelier,
Nr. 30 West Prattstr.
macht seinen wertben Gönnern hiermit bekannt, daß er an
obigem Platze ein wohl assortirteS Lager von goldenen und
silbernen ULren, Bracelets, Ohrringen, Brustnadeln, Fin
gerringen. Brillen und andern Artikeln hälr.
Reparaturen an Uhren und Goldwaaren werden
prompt besorgt. (novil—§)
Theodor Knapp'S
Buch-Binderei,
Müsisisi Nr. 6 LiiV Fredkrilf Str.
(2jau—jl) Baltimore. Md.
/7S/FM, &
Grosics Lager von
Geschänsbuck rn Nv Sckrcilrmarorralrcn
und
Fabrikanten von allen Sorten Scbreibbüchr m,
6 - ord «fiowordftroße,
Stge-Lbe» Howard Houkr."
BalÜMvrr.
La« -rSire und lest -ssorttnr Sagkr den
Medt,i«tschrv. rlasstscheu
« « u I- o « d m a n s t g fa k t, q . a 8 » » , r , x.
»trtmperttrtes anddiesigen Schreib.
Matertal »,
welche za niedrigen Nreileut n dies Stadt gekauft werden
könar».
Numerirts Geschäftsbücher,
verlerrwt eaS tem beste» B-ftenrapwr, linirt und getunhed
aul das d«6e, wer!v auf dar hilligsir gelteferr.
Mu-sikaUen. sorte andere Bücher wrrdeu in ,'ede« Style
arhunden. „ .
ver HStSe Marklprri» «trb fil, »s»»e» bri«tzkt.
Täglicher Baltimore Wecker
ZMg. LVlII.
,»Sel)rreidct dicfi ö aus!"
27 West Baltimore Str. 27
Grostcr Zerkau!' vo Drystoodk,
„Siehe rrud stiuLe!"
Wir erhielten letzten Woche von dem großen Ausver
kauf von Dry GoodS in New Bork einen großen Borratb
! von allen Dorten von Manufactur-Waarcn für die Halste
des gewöhnlichen Preises, und wollen dieselben so schnell
! wie möglich umsetzen zu den erstaunlich niedrigsten Prei
sen.
Wir benamen Folgendes:
LZtttt pebloich cn nnd nnqe
gebleichtelr Musselin
zu Cts.
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z-.r 18I Ccnrö.
I VOO Pds. Kattun
zu Cts. — Werth 22 Cents.
300 ?sdS. fran; Kattun
zu Cents. — Werth 23 Cents.
860 ?jdS. rvcisier, rothcr und gelber
Flaunerl
zum Wcrthe des halben Preises.
2000 Hofenzcnfte und Tuche von al
len Arten
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300 Baln-oralS
!zu Hl.25 und Kl.50. — Werth H2.00
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Weisizeu derstosfe, Shawlö
und Seide rrstosse.
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Sllch.n fieschcn Halit.
.Z08.
No. 27 W. Baltimore Str.
zwischen Frevcrick und Mar'et Lpaee.
„Tcknreidct di s-K aus. «
Sto. (s7'I §r-o. tt7.
Dry Goods.
Nr. 07 ! — Neue Firma !
Ncue Maaren in Nr. 67 '
00
Schnitk-Waaren
zn den oUerbilliijstett Preiserr!
00
Beste CalicceS
zn 15, 16 und 18K Cents;^
Gebleichte Monsseline
zn 1ö, 185, 20 nnd dcster zn 25 Cents ;
Ungebleichte Monsseline
zn 12, 15, 18L lind 20 Cents.
Bettzeugs jeder Act
zu 20, 25, 37z nud 50 Cents ;
Weißer und rvther Flanell
zn25 Cents;
Best r Cantoner Flanell
zn 25 CtS. ;
3 Bards schwere weiße WoU
decken.
' zu 5 DollarS.j
Die größte Answahl von Casimiren
nnd Tuchen
* von 50 Cents bis zn 83.50.
Schone ue Balnroral Skirts
zn S1.56
Broche-ShawlS und wollene Lorrg-
ShawlS
zn allen Preisen;
>
!
!
MeriuoS,
° AlapaceS
und De LaiucS
zn 25, 37s, 50 lind 75 CentS.
, 00
Man merke siä) wohl den Namen nnd die Num
l mer ! Mein Bestreben qebt dahin, Porsprechendc
gut, billig und reell zu bedienen, nnd bin durch
wohlfeile Baareinkänfe befähigt, zu Preisen zu ver
kaufen, die jeden zufrieden stellen werden.
HZ.
Nr. 67 W. Ballimorkstr.
febl—j!
Lawrence D. Dietz L, Go.
En Gros Händler in Strumpfwaaren, Galan
terie-Ariikeln und Notions,
No. 868 West Baltimore S tr., zwischen Howard
nnd Libcrtystr.
sagen hiermit d/m geehrten Publikum für das ihnen bis
her geschenkte Vertrauen ihren Dank und zeigen ergebenst
an, daß sie ihr En Gros Geschäft von Franklin Str. nach
obigem Platze verlegt haben, wo hiesige Händler, sowie
Storehaltcr im Lande stets eine Auswahl aller gangba
ren Maaren zu den billigsten Wholesale Preisen finden
werden. (24febjl)
Limburger Käse.
Sorben erhalten eine große Sendung Limburger Käs«
bester Qualität, welche ich in Orginal-Verpaüung zu
New Dork Preise» «blassen kann. Auch achter russicher
Caviar ist an der Hand bei
Henry Knefely
(2dr —) 161 West Prattstr. nahe Charlesstr.
SHsrAwasperr!
SÄ?M»i4VKLLL'eI! I
Sehr auffallend!
Sehr auffallend !
für jeden der
S e?) rr L t L w a r e r;
kaufen und sehen will.
Wer kann hübschen
Calico
verkaufen fü 15 16 und 18 Cents,
ein r als wir
LourS Weilern
Nr. 77 West Baltimore Straße.
Wer will Aard breiten
Musliu
geben für 18 u. 20 Cts., wo Werth ist 25 CtS.
Koner wie
Lou:S Weglein
Nr. 77 Wcst Baltimore Straße.
Wer den besten
Mtttlirr
habcnckvill für 25 Cents der soll zu
LoitiS r»r
Nr. 77 Wcst Baltimore Straße,
gehen.
Wer das größte Lager von
Kleiderstoffen
sehen will, dir soll zu
L c> n i S Tb e Hlsin
Nr. 77 West Baltimore Straße.
Wer die beste Auswahl sehen will in
und Nock Zeuge
der gehe zu
d LouiS ÄZeglkin
Nr. 77 Wcst Baltimore''Straße.
Wer sich überzeugen will nnd will sehen,
daß es kein Humbug'ist, der spreche vor bei
LourS Westlern
Nr. 77 West Baltimore Straße.
Ich bekomme
Dtkkno Zbnidre
fast jeden Tag von
New Park und Philadelphia.
Man vergesse den Namen des Store's und
Nummer nicht.
77 West Baltrnroreftr..
(jan 26—jl)
R. -Gowurd Str.
4(4 Haupt-Nirderlaßd
billiger SebnittwaarcK k
Großer Zulauf !
Außergewöhnliche Vortheile!
Der größte Vorrath von Drn Goods in der
Stadt zu den billigsten Preisen r
Notiz.
Alle Diejenigen, welche 50 pCt. sparen wollen, thun
am besten bei mir vorznspröchcn, indem ich meine Maaren
zu New Aork Preisen verkaufe.
Beobachtet diese Preise.
566 Stück gebleichter und ungebleichter MuSIin zu 12)H,
15. 18, 20 Et-.
360 j 5j4, 6j4, 8j4, 16j4 Uekerzüge zu 31. SO, 75.
460 „ Calico.s. neueste Mode zu 15, 16^.
36a „ scköne Delaines zn 25 CtS.
75 „ schwerer Canton Flanell zu 22, 25 CtS.
560 „ ganz woll. Tischtücher zu Z1.25, Werth §1.56
466 „ schöne Balmcral« zu §1.25, 1.56, 1.75.
860 „ weißen und farbigen Flanell zu 81, 87, 50
Klcider-Stoffe.
66 * schw'.r-ze und fcubige ArpaccaS zu St» 37, 46
50 Clo.
466 „ MerinoeS, SoburgS, PoplinS zu 3S,
46. 5«>, 62, 75, 87. §1.
Plaid, Brochs und Stella ShawIS in großer Auswahl.
ZassimereS sUr Herren und Knaben, sehr billig.
Blnnkcts'. Biankets! Blaukctk.!
866 ganz wollene BlanketS zum halben Preise.
Vergeht den Namen und die Nummer nicht
Brnjamin Dtewmann,
4!> N. Howard Ltr, nabe Lerington
12fe — Baltimore, Md.
Deutsches T u ch - Gc sch 4 st
von
G. I HLnrieLrs,
No. West Baltimore Straße,
zwischen Holliday u. Gav, Nordieite.
Der Unterzeichnete macht hiermit dem d-uischen Publi
kum bekannt, daß er an obigem M. tz- ein Tnchgeschäst
etab'.irt bat und hält eine vollständige Auswahl von
Tucken, Doeskins, Casnineres rc. rc.
zu billigsten Preisen bestens empfohlen.
11fe3n,t I. HinrichS.
Wm. F. Krün,
Mrrchant Tai! or,
210 West Prattstr., zwischen Hanover und
Charlesstr.»
cmpfiehtt sein reichhaltiger Lage» von französischen und ho!
ländischen Dorklnr, Casimir und trutschsn Tuchen.
Bestellungen der feinsten Art werden auf's Prompteste nnd
Billigste befer'». '6r?»1J -
36 b. Meid, 86
N a chfolg er v o n A. B a t er,
Merchant Taylor,
Nr. 36 Ost-Baltimorcstr., nahc Highstr.
empfiehlt sein reichhaltiges Lager von feinen Tuchen, Cas
stmirs und Westenstoffen.
Geschmackvolle Anzüge werden nach der neuesten Mod«
prompt angesertigt. (mai28jH
Dfstce: Ms» M. Frederie? Srrcrßr.
Bkitisrerr. StMsLag» sm 23 Mürz 1867
Osi -tz M -tzA
H 'tzsi tztzH
Der Zrig der. Hcrjruü.
Rov.lle von
Bertha von WoiSky.
(Fortsetzung.)
— Cs werden nun ungefähr drei Vierteljahre
her sein, als ich, nachdem die zweite Morgen
stunde abgerufen war. langsam durch die Stra
ßen scklenderte. Ta tritt, wahrend ick au der
Posfivorbcischrcite, eine verschleierte Frau zu mir
heran nnd flüstert:
— Nacktwächler, wollt Ihr ein Stück Geld
verdienen?
— O warum nickt, sagte ich, wenn ichs redlich
thun kann?
— Nun, so nehmt dieses Bündel, cö liegt ein
Kind darin.
—Ein Kind! sage ich erschreckt und trete eini
ge Schritte zurück von der Frau, die mir wie der
lebendige „Gottseibeiuns" vorkam
—Ja, ein Kind—aber schreit nicht so. Bei
dem Kinos liegt ein Brillantschmuck —es ist für
! die Pslegrällern bestimmt. G?bt das Kind in
! ein anständiges Haus, wo es gut versorgt ist,
! nnd Ihr nehmt für Eure Mühe diese Banknote.
-Cs sind tausend Thalcr.
l Sie drückte mir hierbei ein Papier in die Hand
—ich hielt es bestürzt fest.
—Hallet ein, cs ist genug ! sagte ich; aber
ich kann das Kind dennoch nicht nehmen—
man wird mich fragen, man wird mir nicht
glauben!
—So sagt dis Wahrheit ! oder nein, sagt es
sei vaS Kind eines Eurer Verwandten. .Mann,
macht mich nicht elend—oder, rief sie, näher zu
mir tretend, so oas; ick ihre Augen unheimlich
durch den Schleier funkeln zn sehen glaubte —
wellt Ihr, daß ich es morde'? Tie Verzweiflung
befähigt zu Allem '
Der Postillon blies.
—Nehmt! ries sie mit zitternder Stimme, mir
das Bündel hinhaltend—ich zögerte noch- -der
Postillon blies zum zweiten Male. *
—Nehmt! rief sie wieder, und ihre Stimme
klang wie aus dein Grabe. Da ich immer noch
nicht meine Hände aue-streclte, legte sie das
Bündel neben mich hin auf der Straße und rille
flüchtigen Fußes davon.
Ehe ick mich reckt besinnen konnte, rollte der
Postwagen schwerfällig von dannen, und ich
hörte rathlos bei meinen Bündel stehend, aus
der Ferne die Klänge des Posthorns.
— Und was tbotet Ihr dann? fragte mein
Mann.
—Nun, crwiedcete Stephan, auf der Straße
konnte ich den armen Wuun doch nickt liegen
lassen, ich nahm das Bündel mir und berierb
mich mir meiner Frau. Diese sah das Kind so
zärtlich an und hätschelte es, als ob es ihr eige
nes wäre; andern TageS sichren wir aufs Land
zu einer Bcrwandtcn und k.nnen spät Abends
,nieder in Begleitung des Kindes zurück, von
dem man nun glaubte, daß wir es von dort zur
Pflege mitgebracht hätten. Anfangs wollte ich
swon öffentlich mit der Wahrheit Herausrücken,
meine Frau aber meinte, die Schadenfreude bos
hafter Menschen könnte in späteren Jahren dem
Findclkinde bittere Threinen erpressen. So be
hielten wir es denn, kauften uns, eine Erbschaft
vorschützend, die uns wirklich, aber in geringem
Maße, zugesallen war, für das Geld der Dame
unser kleines Haus und beschlossen, sobald wir
eine Familie fänden, die sich für die Ausnahme
unseres jungen Schützlings eigne, sie mit ihren
Windeln unv dein sauber ausbewahrten Bril
lianlschmuck den neuen Pflegern zu übcrgebcn.
Md nun, Herr fuhr Stephan aufffehend
fort, die Famibe ist gefunden, Ihnen will ick
das Kleine übergeben, das arme älternlose
Würmchen.
— Mir rief mein Mann ; was soll ich mit
dem Kinde!
— Sie sollen es lehren, was brav und
gut ist, denn Sie sind selbst brav und gut —
und der alle Stephan ist ein gemeiner Kerl,
der nichts versteht, als sein „,ehn Uhr" abzuru
sen und ebenfalls ein Lied im Gesangbuche zu
lesen.
—Was meinst Du, Frau? wandte sich mein
Mann an mich; nehmen wir das verlassene
Kind aus?
— Ja, rief ich aus, wir wollen es nebmen,
das arme Gcscköpfchen und wollen es erziehen,
wie wir vermögen; der Brilliautschmnckaber
bleibe ibm zum Andenken an seine Mutter.
Stephan wischte eine Thräus aus seinem
Auge und sagte leise:
—Besser als ich—besser als ich—wollen sie
uncntgeldlich zu sich nehmen ...
Wir lausten die Kleine Eugenie, und sagten
ihr später, sie habe früh ihre Ettern verloren, die
entfernt mit uns verwandt gewesen, und so ist
sie beraugewachsen. Nie hatten wir Näheres
über Eugeniens Herkunft erfahren, bis der alte
Stephan nach der Abreise Cugcniens zur Stadt
sehr niedergebeugt bei mir vorsprach. Frau
Streit, sagte er, ich will mich einer Gewissens
last entledigen. Damals, als ich Euch das
Kind brachte, sagte ich Eucv n,cht Alles. Tie
Mutter desselben gab mir diesen Zettel, wel
chen ick nicht früher, als in äußerstem Falle,
wenn ich von den Behörden gedrängt würde,
zeigen sollte. Hier ist das Papier, schloß Frau
Streit. Es ist meiner Schwester Hand, die
Hand der Frau von Böller, welche bier schreibt:
Bater des Kindes ist Herr Alfred von Hatten ;
die Mutter heißt Elisa.
— Alto batte ich eine wirkliche Mutter,
flüsterte Eugenie still weinend, aber sic hat
mich verstoßen — und Tu Gute, Freundliche,
wandte sie sich zu ihrer Pflegemutter, Du hast
mi.ch nicht empfinden lassen, daß ich allein
stand in dcr Welt? Tann trat sie mit tbrä
nenden Augen zu ihrem Bater, strich mit ihrer
milden Hand über sein graues Haar und sagte:
Und weiß sie es denn, jene Frau, die meine
Mutter ist?
— Nein! Sicher wünscht sie nicht, Dich
zn seben, sonst hätte sie fick doch wenigstens
ein Mal nach Dir erkundigt! Du warst ab
gesunden mit die Dir vielleicht
die Thronen dcr Liebe ciner Mullcr ersetzen
sollten.
Eugenie schlief diese Nacht sibr wenig, und
wenn sie schlummerte, zuckten wilde Phantasien
durch ihren angegriffenen Kopf.
Bcr dem heitern Tage schwanden die finste
ren Traumbilder. Als Eugenie Abends nach
dem sie mit innig webmüthigem Gefühl Anna
eine gute Nccht gewünscht, in ihr Stübchen trat,
wehte ihr Myrtenduft entgegen. Es war das
Bäumchen, welches sie zu Annas Brautkranz
bei einem Gärtner bestellt hatte. Die Blüthen
schimmerten wie Silber im Lichte der Kerzen,
und mit kunstfertiger Hand begann nun Eugenie
den Kranz zu winden. Er war fertig. Sin
nend weilte ihr Auge daraus, und eine einsame
Thräne schlich über ibr bl-iches Gesicht. Sie
trat an den Spiegel und probirlo den Kranz —
er contrastirtc lieblich mit dem dunklen Glanze
ihrer Haare und warf bräutlich heiligen Schiru
mer über das zarte Antlitz. Sie seufzte und
legte ihn, beihaut mit frischem Wasser rn eine
; Schale.
—Mir duftest Du nicht, zartes Symbol bof
isendcr Liebe, sagte sie leise, nur eine Jm
i mortclle blüht an dem Hügel begrabener Selig
keit.
folgt.j
Englischer: Sprachunterricht.
Bon Mittwoch, 9. Januar, Abends 8 Uhr an
ertheile ich dreimal wöchentlich Unterricht im Spreche»,
Lesen und Schreiben der englischen Sprache.
Nnmeldungen beliebe man möglichst bald zu machen. —
Bedingungen: L5 vierteljährlich im Voran? zahlbar.
H. M ä n ner, 53 Germanstr.,
H — zwischen Howard- und Eutawffr.
Zur Nachricht.
Mit dem Steamer „Deutschland« empfingen
! Aechte tilrliscbe Zwetschen, böhmische Taf.lvirncn, große
sächsische Linsen, grüne und gelbe Erbsen, g-.spaltene
Erbsen, Sago, Hafergrütze, Nürnberger Nudeln,
italienische Maccaror.i, Cichorien, WeizevgrieS,
Perlgerste in allen Nummern, Camillm,
Wechholderbceren, Mohn-, Kümmel-,
Canarien- und Hanf. Samen, Cho
colade, Salat-Oe! :c., r^.,
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greift die Gelegenheit, seine Freunde und das Publikum
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