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HMmmtWecktt. . rir. -rchna-...'«.- W. Rapp. ' R.dattlrr -- Tä'l timore. den 17. Dezember Rede von Karl Schurz, akhalten im Senate der Ver. Staats am 15. Dezember. Eine ungeheure Menge Zuhörer hatte sich im Senalssaale eingcfundeu und folgte mit > größter Aufmerksamkeit der beinabe dreistün- Ligen Ncde des deutschen Senators. Na- < türlich erlaubt es unser Raum nicht, eine so I umfassende Rede wörtlich mitzutheilen; wir > geben aber hier nach dem offiziellen Protokoll einen sorgfältig bearbeiteten, das Wesentliche - enthaltenden Auszug. ' Das Thema des Redners war folgende, > vor einigen Tagen von ihm beantragte Re- solution: , Die politische Entrechtung, welche Per- ' sonen auserlegt wurde, die kürzlich gegen die Regierung der Ver. Staaten rcbetlir- > ten, wurde durch gebieterische politische Notwendigkeit und nicht durch Haß und Rachsucht diktirt; gebührende Rücksicht auf ! die Fundamentalprinzipien unseres Regie- i rungSspstemS und jede Erwägung einer gesunden Staatskunst erheischen es, daß diese Entrechtung aufgehoben wird, sobald die politische Notwendigkeit derselben auf-- hört. Der staatsmännische Gedankengaug der Schurz'schen Begründung dieser Resolution p folgender r (Wir geben diesen (»cdankeugang hier, weit es sich um das allgtmeine Prinzip andelt, möglichst wörtlich :) Das unmittelbare Resultat der letzten Wahl in Missouri ist die Wiedereinsetzung von entrechteten Rebellen in'S Stimmrecht. Das Prinzip, welches diesem Resultate zu Grunde liegt, stimmt ganz mit den stets und l namentlich seit Schluß unseres Bürgerkriegs von mir befolgten Prinzipien überein. Beim Aufhören des Kriegs ergaben sich zwei große Probleme r Ostens Organisat or» und Sicherstellung der neuen Ordnung der Dinge in den sozialen und politischen Insti tutionen der Republik; zweitens Schaffung > einer moralischen Unterstützung der neuen Ordnung der Dinge in der öffentlichen Mei nung der Staaten, in weichen die große Veränderung stattgefunden. Um diese unumgänglichen Probleme zu > lösen, mußte den Hauptfeinden der neuen Ordnung der Dinge die Beteiligung an der > Ausübung politischer Macht entzogen wer- ! den. So kam die politische Entrechtung als ! temporäre Sicherheitsmaßregel, deren Dauer : von den Umständen abhing, nicht aber als ! Strafe. Denn als Strafe märe sie ganz ! unpolitisch gewesen— nicht str- i g genug. um i zu schrecken, aber streng genug um zu erbit r tern. Dagegen war sie als Sicherheitsmaß- < reget am Platze, um die neue Ordnung der > Dinge vor gefährlichen Einmischungen zu > bewahren. Ihre Rechtfertigung bestand in l ihrer Notwendigkeit. Aus diesen Gründen unterstützte ich die ( Maßregel, so lange sie nötig war; ja in t Missouri beruhigte ich mich bei der Ent- l rrchtung der Rebellen so lange, bis das po- l littsche Bürgerrecht den früheren Sklaven c übertragen war, damit letztere Maßregel durch keinen feindlichen Einttuß verhindert , werde. ' Doch als die Errungenschaften des Bür- s gerkrteges durch Amendements zur Berfas- i sung ein Theil unserer Institutionen gewor- < den, als die öffentliche Meinung sich ihnen , dermaßen gefügt, daß ein Neaktionöversuch j höchstens noch eine vorübergehende Störung, f aber keinen Umsturz jener Errungenschaften c mehr herbeiführen konnte, da hörte in rncinm Augen jene Notwendigkeit auf, und eine s Fortsetzung der Entrechtung könnte von nun . an gerade den Zwecken, zu denen sie ringe t führt worden, nur noch schädlich sein , Während bei Einführung der neuen Ord- > nnng der Dinge Zwang und Beschränkung f nötig war, mußten wir nach und nach durch ! eine großmütige und versönhliche Politik die öffentliche Meinung gewinnen. Damit das s Volk der früheren Sklavenftaaten ganz mit . sriner Vergangenheit breche, müssen wir da für sorgen, daß es mit der eingetretenenAende- , rung möglichst zufrieden werde und seine In- j tereffen und Bestrebungen mit der neuen > Ordnung der Dinge identifizire. , Um die Gedanken des Volkes des Südens , von der Vergangenheit abzulenken, mußten w,r nicht nur die Errungenschaften des Krie- i ge- dermaßen in den politischen Institutionen § de- Lande- befestigen, daß jeder Reaktions vcrsuch hoffnung-ioS erscheint; sondern wir müssen auch möglichst bald die Zwangömaß- ! regeln abschaffen, welche jenem Volke eine stete und aufreizende Beschwerde sind. Durch nichts können wir die Gedanken jenes Volkes i bester der Zukunft zuwenden, als dadurch, daß wir so schnell als möglich mit allen Lern s Kriege entsprungenen politischen Fragen auf- j räumen ur.d Platz machen für die neuen i Fragen, die für uns Alle von gleichem Inte resse sind. Wird die Aufmerksamkeit des Volkes durch neue Fragen von allgemeinem Interesse in Anspruch genommen, dann tre ten die vom Krieg herrührenden Streitigkei ten allmählich in den Hintergrund; dann ge wöhnen sich die Massen in ihrem Thun und Denken an die neue Ordnung der Dinge; und da- Verlangen nach einer Reaktion ver chwindet vor der Verfolgung neuer Zwecke. Natürlich muß die politische Entrechtung und namentlich der Ausschluß so Vieler vom Stimmrechte aufhören, ehe diese moralische Reinigung Platz greifen kann; denn nichts erinnert diese Leute schmerzlicher an unsere vergangenen Kämpfe, nichts stachelt ihren Grimm über die Niederlage und ihre Unzu friedenhett mit den jetzigen Zuständen immer wieder von Neuem so sehr auf. als eine er niedrigende gesellschaftliche Stellung, die ih nen die Pflichten res Bürgerrechts ohne die Rechte desselben aüferlegt. Zur Herstellung brüderlicher Gefühle ist es fernernöthtg, daß eben die Partei, unter deren Auspizien die Entrechtung eingeführt wurde, und der man vorwirft, daß sie zum selbstsüchtigen Zwecke der Erhaltung ihrer Macht die Entrechtung fortsetzen wolle, diese Entrechtung mit offenem Edelmuthe beseitige, während sie im vollen Besitze der Regierungs gewalt ist. Dadurch liefert sie den Beweis, daß sie bet Einführung der Entrechtung nicht von Haß und Nachsucht geleitet wurde, son dern von der Nothwenvigkeit, in möglichst kurzer Zeit einen Zustand zu begründen, der Allen zum Besten dient, und daß sie mit Freuden die erste Gelegenheit ergreift, um ge hässige Unterschiede abzuschaffen. Zu diesen Schlüssen gelangte ich nicht so wohl durch sentimentale Großmuth, wiewohl e- gegen meine Natur ist, Andere ohne die dringendste Nothwenvigkeit eines Rechtes zu berauben, das ich selbst genieße, sondern ich folgte dem einfachsten Gebote der Staatskunst, deren höchste» Ziel e- sein muß, die Rebellen wieder mrt dem Bewußtsein zu erfüllen, daß dies Land ebensowohl das ihre als das unsere ist, daß sie an seiner Wohlfahrt dasselbe In teresse haben wie wir, daß ihr Bürgerrecht ebenso geschützt ist nie das unsere, und daß das Glück und die Ehre dieser «»serer ge meinsamen Republik ihnen so tbeuer sein sollte, als, uns. Aus diesen Gründen beantragte ich in der republikanischen National - Convention von 1808 eine Resolution, welche alle diejenige« Rebellen, die bet der Feststellung der neuen Ordnung der Dinge mit uns Zusammenwir ken wollen, in der Gemeinschaft des loyalen Volkes willkommen heißt, und in welcher sich die republikanische Partei für Abschaffung der politischen Entrechtung erklärt, sobald dies mit dem öffentlichen Wohlc vertraglich. Einstimmig verleibte die Convention diese Resolution der republikanischen Plattform ein, und auf Grund dieser Plattform siegten wir in dem denkwürdigen Kampfe, der den Gen. Grant und Sie, Herr Vicepräsident, zu den hohen Aemtern erhob, die Sie jetzt be-» beiden. So wurde ein wichtiger Schritt in der von mir angedeutetenNichtüng gethan, einSchritt, dem nicht nur die republikanische Partei, son dern das ganze amerikanische Volk Beifall zollte. Und es handelt sich darum, durch praktische Maßregeln die Politik durch;»- führen, die in der republikanischen Plattform so emphatisch verheißen ist. Nachdem Schurz in dieser meisterhaften Weise sein Prinzip desinirt hätte, ging er auf die Wahl in Missouri über. Er erinnerte daran, daß der Krieg gerade in Missouri besonders furchtbar war, daß der Guerillakrieg sogar nach der Capitulation der Rebellen-Heere noch theilweise fortdauerte, daß die schrecklichste Erbitterung zwischen Re bellen und Unionisten herrschte, und daß un ter solchen Umständen eine Staatsverfassung angenommen wurde, welche Allen dasStimm recht nahm, die sich thatsächlich oder auch nur durch Svmpathie an der Rebellion be theiligt. Und doch sei gerade in Missouri die gegen seitige Erbitterung am schnellsten verschwun den; Ordnung und guteNachbarschaft herrsche dort überall. Mit Recht habe der Gouver neur in seiner Botschaft zu Anfang dieses Jahres gesagt, daß Leben und Eigenihum nirgends in der Union sicherer sei, als in Missouri. Während aus anderen Landestheileu die Kunde von Nebellen-Aufruhr und anderen Rebcllen-Exzeffen kam, finde man in Missouri die größte Sicherheit und die größte materielle Thätigkeit; das Volk schenke seine ganzeAuf merksamkeit den Eisenbahnen, den Minen, dem Ackerbau, dem Schulwesen; ungestört er freue sich der frühere Sklave seiner neuen Rechte, der frühere Nebelte gehorche dem Ge setz und sei der gute Nachbar des Unionisten. Wenn zuweilen ein verrücktes Individuum irr Missouri noch mit der Nebellion prahle, so verhalle seine Stimme in der leeren Luft, wie eine Stimme auf dem Meere, die kein Echo wecke. Nur die massenhafte politische Ent rechtung habe noch bittere Gefühle unter halten. In Missonri lasse sich eiu Fortbestand der Entrechtung in keiner Weise rechtfertigen; denn die Errungenschaften des Krieges seien dort nickt bedroht, Leben und Eigentyum des loyalen Volkes sei sicher, die Rebellen gehor chen dem Gesetze. Die repnblikanische Staats-Legislatur halt in ihrer letzten Session beschlossen, dein Volke Missouri'S Amendements zur Staats-Verfas sung vorzulegen, welche die Entrechtung auf heben und vollkommene politischcGlcichberech tigung ohne Rücksicht auf Farbe und frühere politische Haltung einsühren. Das geschah i n Frühjahr, und das Volk sollte über die Amendements bei der Wahl in diesem Herbste abstimmen. Und doch habe sich eine sehr starre Oppo ition gegen diese Reform gebildet unter den Auspizien von Politikern, welche die Lokaläm ter für sich monopolisiren und eben deshalb möglichst viele Bürger vom Sttmmkasten fern halten wollten. Die Opposition sei entschlos sen gewesen, eine Sanktion der Amendements durch die republikanische Staats-Convention zu verhindern und einen den Amendements feindlichen Gsuverneur zu nominiren. Ihr Kandidat sei McClurg gewesen. Diese Leute hatten eine Majorität im re publikanischen Staats-Central-Comite, und sie suchten sich für die Staats Convention den Umstand, daß die Farbigen diesen Herbst zum ersten Male in Missouri stimmten, zu Nutze zu machen. Das Staatscentralcomite brachte eö durch künstliche Manipulationen dahin, daß die Farbigen nicht nur eine besondere Repräsen tation in ihr erhielten, sondern daß auf je 90 Farbige ein Repräsentant in der Convention kam, während 140 weiße Republikaner eben falls nur einen Vertreter erhielten. Durch systematische Agitation arbeitete man darauf hin, daß die Farbigen, deren politische Rechte nur auf der Basis der Gleichberechtigung Al ler gesichert werden können, ihr noch jung fräuliches Stimmrecht zur Entrechtung An derer benützten. Dre Farbigen gaben sich mit ehrenwerthen Ausnahmen zu Werkzeu gen der Gegner der Gleichberechtigung bei der Organisation der Convention her. Das geschah trotz zweimaligen Protests der libera len Republikaner. Letztere bctheiligten sich trotz dieses skandalösen Betrugs an der Con vention. Das Comite der letzteren für Be schlüsse, sonst in Allem einstimmig, war in Betreff obiger Amendements gcihcilt; die Majorität (worunter Schurz) beantragte ei nen direkten offenen Beschluß zu Gunstenter Amendements; die Minorität dagegen em pfahl einen Beschluß, der die Aufhebung der Entrechtung in einer unbestimmten Zukunft verbeißt, der es zwar billigt, daß die Amende ments dem Volke vorgelegt würden, der aber jedem Bürger überläßt, darüber zu stimmen, wie er will, der also die republikanische Par tei in der einzigen großen Frage des Wahl kampfs neutral macht. Es ist dies entweder Schwäche oder Feig heit, und es ist zugleich Betrug; in einem Athem gibt dieser Beschluß ein unbestimmtes Versprechen, und im anderen widerruft er's. Der Urheber der Resolution erklärte offen, daß er die Aufhebung der Entrechtung ver hindern wolle; und dasselbe bekannten die meisten anderen Befürworter. Die Neutra lität war nur eine Maske für Feindschaft. Darum machten die Majorität des Comites und die Freunde ihres Beschlusses ener gisch Front gegen diesen Minorttatsantrag. Aber es ist nicht wahr, daß sie speziell auf ihrem Kandidaten für'S Gouverneursamt bestanden ; sie wären mit jedem Kandidaten zufrieden gewesen, der für Abschaffung der Entrechtung war. Am wenigsten habe aber er, Schurz, selbst durch zweideutiges Benehmen in dieser Frage sich entehren dürfen, nachdem er das bekannte Versprechen in der Nationalplattform durch > gesetzt. Präsident Grant selbst habe diese > Verheißung sanktiontrt durch sein berühmtes . Motto für den Präsidentenwahlkampf: „las l'set uns Frieden haben". Allgemein habe man unter diesen Worten eine Versohnungs- Politik verstanden „mit Liebe für Alle, mit Haß gegen Niemand." Jenes Wort Grant'- war dem Herzen des Volkes ein Sonnenstrahl nach langem Sturm, und Tausende und aber Tausende, dle sonst nicht zu unjerrr Partei gehörten, stimmten dcShatb für Grant. Cs galt in der rkpublikanijchen Staats- Convention Missouri'S, dies Wort gegen die Intriguanten aufrecht zu erhalten. Schurz erörterte nun die EntrechtungS- Vcstimmuugcn der Constitution Missouri'S, welche weit über die bctr. Bestimmungen der Reconsiruktionsgesttze des CongresseS hinaus gebcn, und nicht nur jeden irgendwie aktiven Rebellen entrechten, sondern auch Jeden, der auch nur durch ein Wort Sympathie für die Rebellion oder für einen Beförderer der Re bellion bewiesen, oder seine Unzufriedenheit mit der Regierung der Ver. Staaten in ihrem Kampfe gegen die Rebellion irgendwie kund gcgeben, oder sich (überwältigenden Zwang ausgenommen) der Autorität derconföderirien Staaten gefügt. Wer nicht beschwüren könne, daß er gar nichts von dem eben Angeführten gethan, ge sprochen oder gefühlt, der dürfe nicht als Stimmgcber registrirt werden. Und dieser Eid könne von den Registratoren mit aus drücklichcr Ausschließung der Wahtrichtcr be anstandet werden. Die Registratoren hätten zugleich richterliche G walt. Sic dürfen sv' gar ohne Beweisaufnahme Jedem die Ne gistration verweigern. Schur; schilderte cingehcnd die willkührlichc absolute Gewalt dieser.Registratoren, die von Supervisors, welche der Gouverneur er nennt, nach Belieben ein und abgescht werden. Er zeigte, wie die bcften Unionisten nicht registrirt wurden, weil ein Verwandter von ihnen trotz ihrer Abmabnungen in die Rebel lenarmee getreten war, wie sogar verkrüppelten Unionssoldaten aus solchen und ähnlichen Gründen die Registrirung verweigert wurde.' Selbst alten bewährten Republikanern sei es so ergangen, weil der Registrator wußte, daß sie nicht für den oder jenen Lokalkandidaten, waren. (Der Redner belegte seine Behaup- tungen mit Beispielen nnd Namen aus der Lokalgeschichtc Missouri'S; er führte Fälle an, in welchen Hunderte der loyalsten Bürger von einem spitzbübischen Registrator entrechtet wurden, um dem oder jenem Kandidaten zur' Wahl zu verhelfen.) Die feurigen Worte, welche Senator! Conkling von New Zlork im letzten Svnimcr hier gegen die Wahlbetrügereien in der Stadt New Ziork schleuderte, waren nicht zu streng. Aber es ist einerlei, ob der Betrug dadurch begangen wird, daß man ungesetz liche Stimmzettel in den Stimmkasten stopft, oder dadurch, daß man unter dem Schleier des Gesetzes gesetzliche Stimmen ans dem Stimmkasten stiehlt. Mit weit freierem Sinne verdamme ich die demokratischen Wahl betrüger in New Aork und Philadelphia jetzt, da ich einen ehrlichen und entscheidenden Schlag gegen ähnliche Gräuel in Missouri geführt habe, wo sie meine eigene Partei schändeten! Die Fortsetzung solcher Gräuel hätte die republikanische Partei Missouri'S der Tyran-> nei der gewissenlosesten Intriguanten und Spekulanten preiögegeben. Und eben ein solches System wollten die beutegierigen Drahtzieher in Missouri in der dortigen repu blikanischen Slaata-Convcntion durch ihre unehrliche Zweideutigkeit decken. Welcher gute amerikanische Bürger, welcher ehrliche Republikaner, dem etwas an der Ehre unserer Partei liegt, durste solchem Vorhaben gegenüber neutral bleiben? Der Antrag der Mehrheit des Beschlüsse- Comites zu Gunsten der Aufhebung der Ent rechtung fiel aus oben angeführten Gründen in der StaatSronventivn durch; der Minori tätsbeschluß wurde angenommen; die Man ner der Proskription und Beute hatten ge siegt. Da traten wir aus ; wir nahmen eine Plattform an, die den Meinungen ehrlicher Republikaner entsprach, und auf Grund die ser Plattform nominirten wir Gratz Brown, einen der ältesten und standhaftesten Bc kämpfcr der Sklaverei in Missouri, zum Gou verneur. W t r nahmen, als wir jene Con- > vention verließen, die Ehre, die Treue, das wahre Prinzip und das ächte Banner der re publikanischen Partei mit uns. Und deshalb verschreit man uns als Ver räther an der republikanischen Sache! Man beschuldigt uns auch, unsere Bewe gung in Missouri sei die Frucht einer Consp!- ratton gewesen, welche letzten Wint r von Freunden einer Revenue Reform in Wash ington gestiftet worden. Ich nahm aber an keiner Versammlung von Revenue -Reformern in Washington Thril, und keine derartige Versammlung hatte den leisesten Einfluß auf mein Verhalten in Missouri. Wenn Sena-, tor Drake das Gegentheil versichert, so begeht er eine Unwahrheit. Allerdings bin ich gegen das Protektiv!'.)-, stem. Aber nicht die Tariffrage führte die Spaltung der republikanischen Partei Mis sonri'S herbei. Allerdings billigte unsere republikanische Fraktion die Anti Protektiv-Resolution in un serer Plattform; aber in der Convention fand, ehe wir austraten, keine Discussion der Tariffrage statt. Sandern eine von mir selbst verfaßte Resolution, die ganz den Sinn der Revenuercsorm - Planke nnserer Plattform hat, wurde vom Bcschlüsse-Comite einstimmig einberichtet und nach unserem Auötrit von der Rumpf-Convention angenommen. Freilich nahm die Numpfconvention zu gleich eine Resolution zu Gunsten der Pro tektion an, und so sehen wir in der Plattform des Gouverneurs McClurg die zwei feind lichen Schwestern, Ncvenuereform und Pro tektivtarif friedlich neben einander. Die Parteispaltung in Missouri war nicht das Resultat eines Washingtoner oder sonsti gen Complotts, sondern sie war der spontane Gcfühlöansbruch des Volkes gegen ein großes Unrecht, und sic war das Streben, die repu blikanische Partei von der Schmach eines ab scheultchen Skandals zu befreien. Sckurz widerlegte nun sarkastisch verschie dene Stumpreden des Senators Drake gegen ihn, die schon aus einer von einem englischen Blatte falsch übersetzten deutschen Rede, die Schurz im Februar 1869 an deutsche Freunde in New-Aork hielt, künftigen Verrath an der republikanischen Partei hcrauSwittern wollte. Ernstlich geißelte Schurz den Nativismus des Drake, der die Deutschen tn seinen Stumpreden als das Stimmvieh gewissen loser Politiker hinstelltc, und der den Hrn. Schurz beschuldigte, daß er als Ausländer mehr Sympathie für die Industrie Deutsch lands, als für die Amerika's habe. Es sei eine Gemeinheit, sagt Schurz, den Patriotismus der zahlreichen und für dieses Land so werthvollen deutschen Bevölkerung auf die Art des Hrn. Drake zu verdächtigen. Die deutsche Nationalität, welche über hun derttausend tapfere deutsche Streiter der kämpfenden Republik gab, als Quelle unpa triotischer Gefühle hinzustellen, das sei von einem Senator, der sich dazu noch für das Mundstück der Administration au-geb?, un sinnig, thöricht uud ungerecht bis in'S Ex trem. Auf Drake's Austtften hin habe der Prä sident an den Steuercollrktor in St. Loui cinrn Brief geschrieben, worin er sage, er betrachte die.von Schurz und Brown geleitete Bewcgttng tn Missouri tn demselben Lichte, wie die ähnliche Bewegung in Tennessee und Virginien, deren Zweck war, einen Theil der revublikaniichen Partei zur Demokratie hin über zu führcu irnd so dieser die Herrschaft zu verschaffen. Ebenfalls aus Drake's Anstifter» habe der Präsident eine Anzahl Bundesbcamtc in Mis souri suSpeudirt, weil sic einen rcpublika nischeu Kandidaten sür's Gouverneursamt dem anderen verzogen. Längst betrachte mau die Einmischung der Administration in Staatswahlrn durch Pa tronage als eine Sache von zweifelhafter Schicklichkeit und als schlechte Politik. - Er habe schon oben die lächerlichen Ein flüsterungen Drake's beim Präsidenten be rührt. Dazu sei die weitere Einflüsterung gekommen, daß die Gratz-Brown-Bewegung Krieg gegen die Administration bedeute. Es sei zu bedauern, daß der Präsident sol chem Gerede sein Ohr geliehen. Schurz zeigte nun aus seiner im Juli 1868 gehaltenen Wahlcampagncrede, welch hohe Meinung er über Grant äußerte, wie er die sem, dem berühmten General und allgemein geachteten Bürger, die edle Mission zuschrieb, durch eine feste und gemäßigte Politik die Fehler A. Iohnson's gut zu machen, den Sü den an ehrliche Unterwerfung unter die Re konstruktion zu gewöhnen, Frieden und Har monie herzustellen, das Problem der Natio nalschulb und der Valuta zu lösen, den Ei vildicnst zu reformier»». Weit entfernt, Feindschaft gegen den Prä sidenten zu hegen, habe die liberalrepublika nische Fraktion Missouri'S geglaubt, Anspruch auf die Sympathie des Präsidenten zu haben. Grant habe ihr für den Träger einer libera len und versöhnlichen Politik regelten, nicht für die Creatur professioneller Politiker. Wurde die Wahl schließlich zur Niederlage des Präsidenten, so ist er selbst mit seinen Rathgebern daran schuld. Er begann den Kampf; und in Missouri siegte sein Prinzip über seine Patronage. Selbst wenn er nur eine freundliche Neutralität beobachtet hätte, würde die Wahl in Missouri als ein Sieg seines Prinzips erschienen scin. Er hätte taufe,»de von Freunden gewonnen selbst unter seinen Opponenten, während er jetzt tausende von Freunden verlor. Er hätte der Sache des Friedens einen unschätzbaren Dienst geleistet, während jetzt diese Sache sich gegen seine angeblichen Freunde verthei digen mußte. Drake, der metzr pol t sche Erfahrung besitzt als der Präsident, hätte diesem sagnr sollen, daß Versuche einer Administration das Volk eineo Staates bei Regultrnng seiner hriini scher» Angelegenheiten zu controlliren, der Administration zürn Verderben gereichen, daß sied.»» unabhängigen Bürgerstolz gegen sich in die Schranken rufen, daß eben an solchen Versuchen Pierce, Buchanan, A. Johnson ge scheitert. i Arrs Miffouri'schcr» Dokumenten zeigte Schurz, wie anerkannt tüchtige und ehrliche Bundcöbcamte ausdrücklich nur deshalb abgc setzt wurden, weil sie für die Schurz'sche Be wegung waren, und wie die Beamter» zu Gunsten McClurg'ö besteuert wurden. Cr contrastirtc dies Verfahren mit der vom Präsidenten in der Botschaft bcfürwortetenCi vildienst-Rcform. Er jagte, er habe wenig Vertrauen ans eine solche Reform von Seiten Grant'ö, wenn die jer in Missouri ganz irr der Art A. Iohnson's sich eine Buttcrbrvd-Brigade vrganisire. und ehrliche Männer, die ihr Prinzip thrcmSalai» nicht opfern »vollen, aus dem Dienst treibe. Den republikanischen Prinzipien sei er, Schurz, unwandelbar treu; sic ständen ihm sogar über der Partei selbst. Seine Platt form in Missouri enthalte die besten republi kanischen Prinzipien, kein Jota der großen Errungenschaften des Krieges und des repu blikanischen Glaubensbekenntnisses gebe sie auf. j Jeder der Kandidaten seiner Fraktion in Missouri sei ein erprobter Republikaner. Da aber die republikanische Sache in Mis souri durch die dem wahren republikanischen Prinzip untreuen Drahtzieher gefährdet wurde, so war es besser, die dortige republi kanische Organisation entzwei zu brechen, als das Ganze mit Schmach zu bedecken und zu verderben. Er und seine Freunde hätten die morali sche Macht der republikanischen Partei für die Zukunst gerettet. j Man werfe ihm vor, daß er sich um demo kretische Stimmen beworben. Ja wohl! , Seit fünfzehn Jahren halte er Reden, mir de mokratische Stimmen für die republikanische ! Sache zu gewinnen. DcrjHauptzweck politi scher Agitation sei ja eben, den Opponcutcn ' zu überzeugen. Man werfe ihm vor, seine Politik habe den Demokraten gefallen. Es freue ihn aber, wenn seine Politik veruünftigett Männer» aller Partcicn gefalle. Es freue ihn, es dahin gebracht zu Haber», daß eine große Mehrheit der Demokraten Missouri'S für ein Amcndcmcnt zur Staats Verfassung stimmte, das den Farbige,» das Recht gibt, Aemtcr zu bekleiden. Diese Tbatsachc allein reiche hin, um die Auslage, daß seine Bewegung in Missouri gegen die republikanische Partei gerichtet war, zu einem Nichts zu zerschmettern. Man frage, ob die tn's Stimmrecht wie der Eingesetzten nicht demokratisch' stimmen würden. Er erwarte, daß sehr Viele von Denen, die bis jetzt wegen der Rebellion entrichtet waren, sich ehrlich mit der neuen Ordnung der Dinge identisiztren und danich stimmen werden. Er kenne persönlich solche. Doch die Zahl der Stimme,» sei nicht die Hauptfrage. Er selbst habe die Entrechtung befürwortet, !» lange sie nöthig war; jetzt sei sic nicht mehr nöthig. Und selbst wenn alle wieder in'S Stimmrecht Eingesetzten gegen ihn stimmen würden, wäre er für Wiedcr-Linsetzung. Er habe für gleicüeNechte derWeißcn u. Schwar zen gestritten, er sei für gleiche Rechte Aller, ob Demokraten oder Republikaner. Die Partei, die jetzt nach Feststellung der Errungenschaften des Kriegs ihre Opponen ten noch entrechte, um Macht und Aemtcr zu monopolisiren, gehe unter. Der Red,rer beansprucht individuelle Un abhängigkeit innerhalb der republikanischen Partei, ihre Emanzipation von den großen Monopolen, deren Hand in unseren gesetzge benden Körpern so sichtbar sei. Er verlangt Zerstörung der Patronage, eine wahre Civildienstreform. Die Verdächtigung, daß er zu den Demo kraten hinüber wolle, weist er kurz ab. Die republikanische Partei, sagt er weiter, habe ihre großen Zwecke gegen die demokrati 'sche siegreich durchgefochter»; letztere könne die neue Ordnung der Durge nicht mehr »rmsio ßen. Neue Parlkiprodleme werden kommen, aber sie seien „och nicht entwickelt! selbst die Tarif- Frage vermöge sonstige politische Differenzen noch nicht zu absorbier» ; sie könne keine neue Partetbildung hrrLeisübren schon wegen der durch die Nationalschuld verursachten Noth- Wendigkeit von Einnahmen. Was aber Civildienft-Resorm betreff.', so erhebe, wenn die eine Partei sic verlange, auch die andere der» Ruf na<K ihr, wein»'S auch bloßes Geschrei ser. Der Redner vindizirt n»r» der republrkarü schen Partei den Berus, selbst die »reue Re form Partei zu werden; sie sei ihrer Natur nach progressiv, voll Intelligeuz urrd rrrvralt scher Kraft; sie habe bei ihren großen Kam pfen einen spontanen Enthusiasmus gezeigt, den ihr die Drahtzieher und Leithammel nicht verderben sollen. Die demokratische Partei hange dem Alten, der Gewohnheit, der Disziplin an, während die republtkanische voll Kritik sei. Nicht vor» ihrer ruhmvollen Vergangenhei. solle die republikanische Partei zehren; ebenso wenig solle sie sich nach der Art Louis Napo eon'S durch einen muthwilliger» Krieg oder KriegSsensation zu erhalten suchen. Auch nicht die Agentin eines speziellen ökonomischen Interesses dürfe sie werden, son dern sie solle ent chlosser» die Mißbrauche be kämpfen nnd die herantretenden Probleme zu lösen suchen. Sie solle die Entrechtung aufheber», neben der Bundeöautorttät uns dem Schutze Aller die lokale Sclbstregierung respektier,», den Ctvilbienst reformirer», Sparsamkeit beodach ten, daSjSteuersystem immer gerechter machen. Mit größter Energie solle sie der politischen Macht der Geld-Corporationen entgegentre ten, deren Monopol uns mit einem neuen Despotismus bedroht. Vor» der demokratischen Partei erwartet der Redner nichts für die Reform. Sie sei Urheberin des jetzigen AnrtSjvstems und will es nicht ernstlich aufheber»; ihre reaktionären Elemente hassen die neue Ordnung der Dinge; und da ihre Massen sich weit Willi gcr von der» Führern leiten lassen, so können große Geld-Eorporatrorrei» sic noch leichter mißbrauchen. Der Redner verweist ans den demokrati schen Mustcrstaat New K'rl mit r.imnia„ "u. seiner, Ringen. Am Schlüsse äuße»t er nochmals seine Hoffnung aus die republikanische Partei als Partei der Reform und der Zukunft. (Drake suchte gestern die Schurz'sche Rede durch eine wüthcnde Pauke im Senate zu ent kräften, was ihm aber nicht grlang. ES war sein „Schwanengrsang." Denn am Montag sagt er dem Senat aus ewig Valct.) Geklatscht in Brtr. des Hrn. t>. Geröll. Der Washingtoner Correspondent der „Baltim. Sun" tischt folgende Historie auf: Baron Gcrolt habe gesagt, das kalte Wetter und der ungeheure Enthusiasmus der Fran zosen würden am Ende Paris noch befreien. Cs versteht sich wohl von selbst, laß ein so umsichtiger und patriotischer Diplomat wie Hr. von Gcrolk so etwas srlbst daun nicht sa gen wenn er cs glaubte. Und cö ist auch nicht anznnchmcn.daß er so etwas glaubt. Denn die deutschen Truppen können es vor Paris miuvestcns so gut anshalten, als es die UnionStrttpcerr im Winter von 1861 auf 186ö vor Nichmvnd aushieltcn; und der Enthusiasmus der Franzosen nt wahrlich nicht ! mehr weit her. Der Washingtoner Eorrcspondeni der „Sun" sollte seine und ferner Brvdgebec srommeWunschc nicht ans Kosten des deutsche', Gesandten voriragcn l Ruch rirrr pafscndr Gabe sin deutsche Vrrwnndktr. Die hiesige Firma Miller, Cchönberg L Co. hat, nachdem namentlich ihr Mitglied Emanuel Schönberg schon früher eine sehr rege Thätigkeit für die gute Sache entfaltet hatte, mit dem Dampfer „Baltimore" eine große Ladung der besten eingemachten Früchte im Werthe von mehreren hundert Dollars aus ihrem rühmlichst bekannten Etablissement in Ost Baltimore für die deutschen Verwun deten nach Deutschland abgesandt. Solche Sendungen sind gewiß draußen mindestens ebenso willkommen wie Geld. Und wer sich erinnert, wie sehr derartige Ga ben während des amerikanischen Bürgerkrie ges den kranken und verwundeten UnionS kämpfern zur Labung nnd Erquickung dien ten, der wird wünschen, daß das noble Bei spiel der obengenannten Firma recht viele Nachahmung findet. Warme Anerkennung verdient auch der EornmissionShändler Hr. L. W. Günther (in Lornbardstr.) für Absendung eines großen Mehlvorrathes für die deutschen Verwunde ten. Zwar bezieht die deutsche Heeresverwal tung das fehlende Mehl aus Ungarn; aber sie muß ein schweres Geld dafür zahlen; nnd um so willkommener wird dem Militärspitale das stattliche amerikanische Mehlpräsent sein. Beethoven. Das folgende Gedicht von Marie Wcstlarro (Schriftstellername der !m vorigen Winter verstorbenen Frau Marie Blöde) ist zuerst in Butz' Monatsheften im Juli ycröneut licht worden : Du bist der dunkelfarbige Rubi», Den nimmer ganz das Aug' erforscht, Der nie verwittert und vermorscht, Der uns mit räthselhaftem Strahle leuchtet, Den Geist befrnchtet unk den Blick befeuchtet; O Meister, dunkelfarbiger Rubin, Fost scheint'-, ich seh' der eig'nen Seele Bild In deinem wunderbaren Glanz, so mild Und doch so feurig blitzend, mir erschlossen,' Wenn Deine Strahlen sich in'S Her; ergossen. Wie lös' ich dieses Räthjcl i mein Rubin ; Dir ward gegeben eines Gottes Kraft, Der sich das vielgest.rt:'ge All erschafft, Das tiefe dunkle Liebesgluthcn färben, Gleich groß nnd schön im Leben wie im Ster bcr». Marie Westrand. Jahn H. Surrntt wirdernm. Aus die wuchtige wohlverdiente Lektion,d>c ihm von der N. N» World crthcilt wurde, er widert Surratt in anderen Blättern im We sentlichen Folgendes : Ein intimer Freund des Chefredakteurs der N. I. World habe ihm gejagt, daß dieser ihn eigentlich gerne gepufft hätte und ihn nur ans politischen Gründe»? heruntcrreiße — nämlich um die schon so sehr discredttirte demokratische Partei nicht noch mehr zu diScredittrcn. Da mag der Freund jenes Redakteurs die Wahrheit gesagt haben! Surratt versichert, daß er seine „Vorle sung" im Interesse keiner Partei halte. ! Die Angriffe demokratischer Blätter aus srhu nennt er „daz Heulen und Beißen von Leuten, die meine Freunde sein würden, wenn stedrr» Mnth hie zu hätte n." NSlnzesand». Zum Knpitrl der frommen Aaljchunsftn und Nnterschlerfk. Cs rjt »ntrrrssant, die Rede drs Rabbrnrrs Hvchhe'mrr im „Wecker" und dieselbe im „Cvncsporrdeni" mit einander zu vergleichen. In dem correkten Abdrucke im „Wecker" heißt es z. B. „Pfaffen nnd Junker". De» „Correspondent" machte daraus, wiewohl sei nem Reporter auf seine Bitte das Manuskript eingebändigt war, den albcrnen Pleonasmus „Tyrannei urrd I"nker". Den begeistertsten Beifall bet dem Bankett fand der Passus der Rede, in welchem der Sturz des weltlichen Papstthumü besprochen ist. Diesen Passus unterdrückte der „Cor respondent" ganz. In Betreff Spaniens aber ließ der „Correspondent"die Motivtrung des Zerfalles des spanischen Volkes — nam lich Tyrannei uud Pfaffentrug — weg und raubte so dem Passus seine ganze Tendenz. Niemand muthete der Presse in dieser be wegten Zeit die Publikation von Bankettre den zu. Der Reporter des „Correspondent" verlangte dieselben im Voraus von den Red nern. Die letziern hatten dann wenigstens das Recht, zu verlangen, daß ihnen das Blatt nicht st»tt Sinn's Unsinn in den Mund lege und nicht das ganze Prinzip ihrer Reden theils fälsche, therls unterschlage. Ich glaube nicht einmal, daß der „Cor rcspondent" durch ein so d u m m-drristes Ge bühren den Dank der Jesuitenväter erntet; denn diese sind wenigstens Männer von Klug heit und Bildung; sie verachten einer» Be dienten, der so überaus unbeholfen und plump zu Werke geht, und der durch die Blößen, die er sich in seiner Wobldienerei fortwährend gibt, nicht nur sich, sondern auch seine gescheiteren geistlichen Oberen vor dem Pnbliknm comvromittirt. L c v i t i c »r S. Emttlmilfhe Rochnchren. D i c L i e b e s g ab e >» auSDe-rrtsch l a n d. Eine in Versailles amtlich gemachte Zusammenstellung aller an sämmtliche deut sche Armeecorps in Frankreich gesendeten Lir beögaben hat (nach dem Dresdner Journal) ergeb.n, Laß ttwas über 50 Prozent sämml licher Liebesgaben ausdrücklich an dir Maas armee aus dem Vaterlande gesendet worden sind. Man hat daraus abgeleitet, daß der Patriotismus sowohl, wie die Wohlhabenheit der Bevölkerung sich ganz vorzugsweise in» Königreich und der Provinz Sachsen, sowie in Berlin, das namentlich für Pas Garde- Corpö gesammelt hat, geregt haben. Die Universität Bonn gegen! die Ultramontanen. Man meldet von Bonn: Der akademische Senat hiesiger Universität hat in einer ans den Antrag des (katholischen) Prorektors beschlossenen Eingabe, dcn Herrn Minister Mühlcr dringend rrm Schutz ersucht gegen das Vorgehen der erzbischöflichen Be hörde, dessen Gesetzwidrigkeit in der schlagend fien Weise dargcthan wurde. Da der Be schiuß, wie wir hören, einstimmig gefaßt wurde, so hat auch der berühmte Lehrer des rheinischen Rechtes, der zur Zeit Mitglied des Senates ist, bet demselben rnitgewirkt. ' (Bekanntlich hat der Kölner Erzbischof ka tholische Profcssvrcrr, die nicht für die Unfehl . ! barkcit sind, suspcndrrt. Red. d. W.) j B c l a g e r u »»gs i zc n c n v o r Pa r i S. Corvin schreibt der N. F). StSztg. Ls hat sich da zwischen den beiderseits igen Vorposten rin ganz gemüthliches Ver hältniß gebildet. Die deutschen Soldaten wissen sehr wohl, daß Hungern bei schwerem Drenst sehr hart ist und cs ist natürlich, daß sie Mitl-idcr» mit ihren hungcrigen Gegnern fühlen, wenn sie sich bittend nahen, um in streitigem Gcbiet einige Kartoffeln anSzugra ben, oder Gemüse euizusammcln. Sie ha ben zu diesem Zwecke gewisse telegraphische Zeichen verabredet. Wenn sie einen Vescn verkehrt aufstecken, dann kommen sie, um Kar toffeln zu holen ; steht aber der Besen anders, dann kommen Leute, mit denen nichts anzu- ist. Die Baien» haben viel Humor und ve» ! kürzen sich die Zeit aus alle Wcise. Vor eini ger Zeit fanden sie in einer der Villa's einen ungeheuren, aufrcchtstehenden, auSgestopftcn Grizzly-Bären. Sie zogen denselben als Soldaten an nnd banden ihm ein Gewehr an. So transportirten sie ihn bei Nacht in die äußerste Linie nnd wollten sich halb todt l lachen über das Feuer, welches die Franzosen ! gegen den riesigen Vorposten eröffneten. Im Aufsindcn von vergrabenen Schätzen, besonders flüssiger Natur, sind die Baten» Meister, und ihre Geschicklichkeit, irgend welche Fässer, selbst unter Ehasscpvt - Feuer in ihr Lager zu transportircn, »st ebenso bewunde rungswürdig, wie ibrc gemütliche Rübe da WrttmsMS - Amrizm. gn »'evorstkytiidtil iwklhnachtrn rmpfthlr »tne «ich ÄuOivahl m frauzüsische» Broche 1?haieS voo -8.00 bi» zu zrooa, schwarzen nnd farbigen Seidenstoffen, Rechte Lyoner Sammle, n allen O u a r i t ü t » n uud « r't i t « », Li« Preis« iamnittiche: Auikel sind aus'» Billigst! ! z«stcUl. Julius Schröder, Lei Hamilton, Laster L Sons, zs.jtar«.»!» I'.'i». 2"1 und 20L w. Bailim»rcftr. Spielwaarcn! Spielwaarcn und lNirrral-Agcntur für Bronze. 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