Newspaper Page Text
2 . Die Gazette. Freitag, den 1. September 15871. a 2 -r 2 - * 8 73 k ; I 2 ; 2 7 4 2 ; —8 ; 108 2 - j -S S * - Katholischer Kirchen- Kalender. 14. Sonntag n. Pf. Evang.: Niemand kann ; zwei Herreu dienen. —Math. 6. 24—33. Sonnt. den 3. Septemb. · Schut engelfest. Mou. „A. Rersalia, Igfr. Diens. 3. g Laurentius lustin. Mit. 14. · · · Magnue, Abt. Don. 7. Regina, I. u. M. Freit. „ui . . „Mariã Geburt. Sauist. . 1 „Korbin, Seraphina p—— 3) Kirchliche Nachrichten. Katholilen und Pfarrschulen. In einenkfrüheren Artikel —,Ka tho— liken u. Freischule n“ —haben wir zu beweisen gesucht, in wie ferue die con fessionslose alias gottlose Schule, das wahre Ziel der Erziehung nicht nur „nicht erreicht“, sondern vielmehr demselben geradezu „nigegenar beitet. “ Heute nun wollen wir unsern Lesern eint andre Klasse von Schule vorführen, nämlich die (katholische) Pfarrschule, und werden wir sehen, ob diese vielleicht besser geeignet ist, die Jugend ihrem wah— ren Ziele entgegenzuführen, als die Frei schule, und im Falle sie es sollte, zugleich auch unsre Pflicht und Schuldigkeit, ihr gegenüber, näher beleuchten. Zweck aller christlichen Erziehung ist es, in dem Kinde die Grundlage zu legen zu Dem, was es im künftigen häus lichen, bürgerlichen undkir ch— liche n Leben wissen, können und sein soll; demnach muß die Schule, welche dieses, allein wahre Ziel erreichen will, eine Vorbereitung sein auf das spätere Leben in der Familie, in der Kirche und in dem Staate. Diese Schule darf nicht nur den Willen, sondern muß auch alle dazu nothwendigen Mittel haben, die Kleinen zu guten Familiengliedern, from men Christen und nützlichen Staatsbür gern heranzubilden. —Daß pure Verstan-- desbildung jedoch dieses glinstige Resultat nicht liefert, haben wir in unserm ersten Artilel gezeigt. —Es fehlt da, die Verede— lung des Herzens, und um diese zu be— werkstelligen, muß ein höchst wichtiger Er ziehungsfaktor sich bei der Schulbildung bethätigen: „die Religion“. Und wahr lich, wie könnte wahre Gesittung und ächte Bildung erzielt werden in Schulen, aus denen alle Religion verpönt ist! Hören wir, welches Zeugniß, ein ameri— kanisches, protestantisches Blatt, die „Ameriean Quarterly Ohurch Review“ —den Freischulen ausstellt: „Kein den— kender Mensch, schreibt es, kann ohne tiefe Besorgniß den niedern Grad der Sitten, wie er in den Familien der Neu-England— staaten vorherxschen d ist, betrachten. Der allgemeine Verfall der Religiösität in denselben, die Vernachlässigung des Gebetes, die Saumseligleit der Eltern ih— re Kinder zum Gehorsam anzuhalten, die Uebertragung der Ver— antwortlichkeit, für die Sit ten und ManierenderKinder von den Eltern auf die Lehrer ün den Freischulen, die Rohheit und An massung der Knaben und Mädchen, die herrschende Lügenhaftigkeit unter der Ju—- gend, die Ausgelassenheit und der allzu freie Verkehr, welcher der Jugend beider lei Geschlechtes erlaubi wird, die Ermor dung lebender u, ungeborener Kinder, die große Zahl der unehelichen Nachkommen schaft sind Grund genug, mit Bestürzung und Besorgniß zu erfüllen. Dazu kommt noch die immer wächsende Zahl der Ehe scheidungen, die zu einem - riesenhaften Uebel angewachsen, und tines ver Haupt merkmale des wirkllichen Zustandes unse— res socialen Lebens sind. “ —So weit die Review. Ein Schulsuperintendent Wisconsin's sagt in seinem Jahresberichte: „In un— seren Schulen nehmen schlechte Sitten u. Manieren in wirklich Schrecken erregen—- dem Maße überhand, so daß einsichtsvolle Eltern sich fürchten, ihre Kinder in un— mittelbare Berührung mit allerlei Roh— heit und Gemeinheit und mit ruchlosem Schwören zu bringen.“ Dieses Kapitel der Citationen aus unparteiischen, ameri tanischen Authoritäten, könnten wir noch bereutend weiter führen; doch wollen wir uns mit Vorangehendem begnügen. Daß hier nur die Freischulen gemeint sind, ver steht sich am Rande, und daß somit die Freischulen nicht der geeignete Platz sind, von woher wir Katholiken die Gesittung und Bildung für unsere Söhne, unsre Töchter beziehen können, liegt auf der Hand. —Nein, die Quelle, aus welcher unsere Kinder Belehrung schöpfen sollen, muß eine Re in ere sein; es dürfen ihr die ächten, unverfälschien Grundsätze der e nicht fehlen! Und wo ist diese zu finden? In unseren katholischen Pfarr quler : Ja, dort hat man es erkannt, daß die Bestimmung des Menschen eine sweit höhere ist als eine blos Irdische; ja, in der Pfarrschule werden die, uns von Gott anvertrauten Kleinodien nicht nur gebildet, sondern „erzogen“! Erzogen für die Familie, sür den Staat und füür Gott; in der Pfarrschule werden unsern Kindern jene, fürs spätere Leben so unbe—- dingt nothwendigen und im Kampf mit dem modernen Heidenthum. so maßgeben den Grundsätze der Religion einge— prägt. Aus dem Gesagten nun ist unsere Pflicht gegenüber der katholischen Schulen uns deutlich vorgezeichnet: Nicht nur nach Kräften sollen wir dieselben in materi eller Hinsicht unterstützen, sondern wir müßen auch unsere Kinder zum fleißigen Besuch derselben anhalten. O, daß alle Katholilen diese ihre Pflicht in ihrer gan zen Tragweite nur erkännten! denn von der genauen Erfüllung derselben hängt nicht nur das Glück der Kinder ab, son dern auch das zeitliche u. ewige Wohl der Eltern. Was gäbe es wohl, das mehr ge eignet wäre, den Lebensabend eines Va— ters, einer Mutter aufzuheitern, als der Hinblick auf ihre gutgerathenen Kinder ? Und was wäre eher geeignet die letzten Augenblicke eines greisen Vaters, einer alten Mutter zu vergällen, als der Hin— blick auf ihre ungerathenen Söhne und Töchter mit dem Bewußtsein, deren Un— glück verschuldet zu haben durch nachläßi— ge oder verkehrte Erziehung ! Also wachet auf! katholische Eltern! erkennet eure Schuldigleit und vertraut eure Lieblinge wahren Erziehern u. nicht den Miethlin— gen der Freischulen an, und am Tage des Gerichtes werdet ihr nicht zu erbeben brauchen, wenn Gott die Seelen der euch anvertrauten Kinder, auch aus euren Hän— den wieder fordert. X Eine Drohende Gesahr. Erzbischof Mannig von Westminister hat vor einiger Zeit gesagt :! „Wenn das Haupt der Christenheit (der Papst) nicht bald wieder in den Vollgenuß seiner Rech te eingesetzt wird, so wird dns ganze christ liche ECuropa von politischen und religiö sen Kämpfen zerfleischt werden.“ Nachdem nun in letzier Zeit der Sitz der s. g. ital. Regierung mit ausdrücklicher oder stillschweigender Zustimmung aller Mächte nach Rom verlegt ist, wird man sich nicht wundern dürfen, wenn jene Vor hersagung sich zu erfüllen anfängt. Be— züglich der polit i sch e n Gefahren wol len wir einen Mann hören, der gewiß nichts weniger als im Geruche eines Ul— tramontanen steht, den polnischen Reichs— rath-Delegirten Dr. Smolla, der am 13. d. M. in der d. Sitzung der Reichsraths delegation ganz offen u. A. sprach wie folgi: „Die Geschichte Preußens zeigt, daß es sich nie anders als durch Erobe rungofriege vergrößert hat. Und ganz daßselbe gilt von Rußland. Wenn man beobachtet, mlt welch fieberhafter El le in Rußland die Neubildung des Heeres 7 und die Eisenbahnen in der Rchtung gegen Obsterreich ausgebaut zemburger Gazet werden, so muß man überzeugt sein, daß Oe sterreich von dieser Seite große Gefahr drohe. Diese zwei Riesenreiche umklam—- mern mit ihren eisernen Armen Oester reich von allen Seiten, und ziehen die Klammern immer fester zusammen.“ Das klingt führwahr nicht weniger als tröstlich: aber schlimmer ist, daß zur Zeit augenscheinlich die große Loge das eigent liche Weltregiment führt, und die Neigun gen oder Absichten der verschiedenen Re gierungen nährt und fördert, um sie recht bald auf den Punkt zu bringen, wo mit Hülfe ders. g: Internationalen (augeblich beläuft sich ihre Anzahl in Europa auf 23 Millionen Mann, darun—- ter fast Million in Oesterreich, beson ders in Wien und anderen großen Städ— tem) in ganz Europa die rothe Re— publik ausgerufen werden kann. Zwar sagt der Verfasser der beherzigens werthen Schrift: „Europa's Zukunft“ ganz richtig: „Der Socialismus (gleich bedeutend mit rothen Republik, Herrschaft der Commune u. dgl) kann, ja wird wahrscheinlich seine Stunde haben, nur eine Stunde“, aber er setzt auch bei: „Es wird eine furchtbare Stunde sein, eine Stunde des Umsturzes alles Bestehenden, eine blutige Stunde für die reicheren Klassen, eine bittere Stunde der Ent— täuschung selbst für die Sieger.“ Sehr treffend bemerkt Dr. Reischl in einer An merkung zum 11. Psalme : „Empörung des Geschöpfes gegen den Schöpfer ist je denfalls eitel; mm aber dem Menschen Zeit zu göhnnẽn, daß er selber zur Besin nung komme, züchtigt Gott nicht sogleich, sondern lãchelt mitleidig über das Toben desselben. Erfolgt nicht Ruhe, so kündet Gott seine Strafgerichte, seinen Zorn an, und erst wenn darauf nicht gehört wird, greift Gott in der That ein.“ —Ein sol cher Zeitpunkt, wo der Herr die ungebüßte Schuld von vielen Jahren, vielleicht von Jahrhunderten ahnden zu wollen scheint mag jetzt nahe sein, da ja selbst die weit überwiegende Mehrzahl der Besser gesinn ten sich in den Wahn hineingelebt hat, es fehle im Großen und Ganzen nicht gar so weit. Wieruhig hat man z. B. die nie genug zu beweinende Glaubensspaltung im Abendlande als eine Thatsache fort dauern gesehen, die sich nun einmal nicht ändern lasse, und am Ende auch gar nicht so viel zu bedeuten habe, als handle es sich dabei nur um gleichgiltige Dinge, und nicht um das ewige Heil von Mil—- lionen Seelen! Oder wer kümmert sich, um nach einer andern Seite hin zu schau en, wer kümment sich in vollem Ernste da— rum, daß eine Gesellschaft von Geldmän—- nern in Wien nach eigenem Geständniß jährlich 40 Procent Gewinn einstreicht, während der Arbeiter oder Landmann im Schweiße seines Angesichtes kaum den achten Theil erzielt ? Solche Zustände können unmöglich fortdauern! Wie viele leben der festen Zuversicht: wenn nur die Fürsten und die Minister den rechten Sinn und frischen Muth hätten, dann wäre leicht und bald geholfen! Aber sie bedenken nicht, wie verkünstelt heutzutage so eine Staatsma— schine eingerichtet sei, von welchem Geiste im Allgemeinen die Armeen, die Legionen von Beamten aller Art, die Leiter der ho hen und großen, theils auch der niedern Schulen beseelt sind, wovon doch die über große Leserzahl der unchristlichen Blätter so lautes Zeugniß gibt; sie bedenken nicht, dah die Volksvertretungen das treue Ab— bild der Volksstimmung sein sollten und sein könnten, mbgen Fürsten und Minister wie immer gesinnt sein, und wie viel geradezu diese Volksvertretungen vom chrisilichen Standpunkte aus zu wünschen übrig lassen; sie scheinen nicht zu ahnen, was doch seit mintdestens 12 Jahren der Lauf der Weltereignisse laut verkün det, daß die Feinde des Christenthums und aller christlichen Orbnung durch ganz Europa und weiterhin fest zusammenhal ten so daß es nimmermehr genigen wür de, wenn nur Eine uer E erreich, sich ihrem en Wirten rri t wollte (as nebenbei gesagt vor der Hand gar nicht denkbar ist H- Sollte dem drohenden allgemeinen Um-- sturze noch vorgebeugt werden, 'so müßten vor Mer die Besseren in ganz “ Europa flär einschen /wo und wie · weit o fehlt, te. müßten fest unerschütterlich zusammen—- stehen, müßten mit unermüdlicher Zähig keit und heldenmüthiger Opferwilligkeit daran arbeiten, alle öffentlichen und ge— sellschaftlichen Einrichtungen mit Anwen— dung jedes sittlich und gesetzlich erlaubten Mittels mit den Grundsätzen der kathl. Kirche in vollen Einklang zu bringen (was begreiflicher Weise nicht im Hand— umdrehn geschehen könnte). Aber wer wagt solches zu hoffen?! Darum scheint denn auch der Herr durch die Verfolgungen und Bedrängnisse, wel che in Italien, Deutschland und England theils schon begonnen haben, theils offen bar im Anzuge sind, und bald ziemlich allgemein werden dürften, uns warnen zu wollen, uim zur Zeit des eigentlichen Sturmes leichter bestehen zu koönnen. in freimüthiges Wort des Papstes für die deutsche Regieruug. Die Berliner „Germania“ bringt den Tert der Ansxrache des Papstes über die antikirchlichen Schritte der Berliner Re— gierung. Der Papst sagte: „Ich hätte sehr er wartet daß man gegen die deutschen Ka— tholiken gerechter gewesen wäre. Ich leugne nicht, daß ich hoffte, ein so geschickter Lenker Ldes Staatoruders, wie Fürst Bismarck es zu sein scheint, werde nicht selbst den Unfrieden im neuen Reiche hervorrufen, da der innere Friede zur Befestigung des neuen Reiches nöthi—- ger war, als selbst der äußere. Denn Deutschland ist stark! Die Deutschen wa ren immer ein positives, vorsichtiges Volt. Katholiken und Protestanten haben tapfer neben einander gefochten. · Sie gaben dem Kaiser, was des Kaisers ist. Fürst Bis— marck SGürde dem neuen Reiche den größ— ten Dienst erweisen, wenn er nicht ver gäße, daß der opferwillig ist, welcher an Gott und seine Religion glaubt. Wer keinen Glauben hat, gibt nur, weil er ihm gezwungen geben muß. Nur Der, wel cher Glauben hat, hat ein Gewissen ʒ ein gewissenloser Mensch aber st ein schlech ter Staatsßangehöriger. Die Geschichte ist die Lehrerin der Weisheit. Sie hat uns erst im vorigen Jahre gezeigt, wohin das Liebäãugeln mit dem falschen Libera lismus führt; sie hat uns gezeigt daß Der, welcher nicht mit Gott· dem Herrn ist, verdorben wird. Den aber, welchen der Herr verderben will, den schlägt er mit Blindheit. Hoffen wir und bitten wir den Herrn, daß er, bevor er zur Strafe schreitet, es an Warnungen fehlen nicht lasse. Für die Kirche hatte bisher der Kampf gegen sie nur gute Folgen. Er befestigte sie, er einte ihre Glieder und stärkte sie imGlau— ben.“ Das Mutterhaus der Schulschwestern von Notre - Dame in Milwaulee. Es möchte vielleicht für manche unserer Leser, denen das Mutterhaus der Schul— schwestern von Milwaukee den Namen nach schon längst bekannt, von Interesse sein, eiwas Näheres über die Geschichte desselben zu vernehmen. Das Institut ist ein lolossales Ge— bäude, das 3 Straßen begrenzt, und mit seinem geräumigen Garten und ei— ner bedeckten Galerie an die vierte Straße stößt. Das Ganze nimmt einen Block ein und bedeckht 2 acres Land. Dieses großartige Institut, dem Amerika in reli— giös-sittlicher Beziehung sowohl, als auch, was ausgezeichnete Erziehung und Unterricht des weiblichen Geschlechts an belangt, unendlich Vieles zu verdanken hat, ist auf folgende Weise entstanden, Im Jahre 1848 kam der Hochwürdige Bischof Henni von Milwaulee, damals der einzi— ge deutsche Bischof der Union, nach Mün— chen, und stattete dem nunmehr in Gott ruhenden König von Baiern, Ludwig 1., einen Besuch ab. Hiebei äußerte der für das Missionswesen und die Erziehung der Jugend sich angelegentlichst interessirende König den Wunsch, dit Schulschwestern von München mööchten in Amerifa eine Filiale gründen, Bischof Henni ging mit Freu— den auf diesen Wunsch des hochherzigen Königes ein und verwirllichte denselben nach seinen Ructeh- nach Milwaulee Er ließ von Baltimore 4 Schul schwestern, die unter der Leitung der Obe— rin Carolina Fries standen, nach Mil— waukee kommen. In Baltimore war nämlich durch die Bemühung der Väter Redemptoristen schon früher ein Kloster der armen Schulschwestern gegründet wor den. Auf einem Hügel, der zwischen dem Michigan-See und dem Milwaukee - Ri— ver liegt, in der freundlichsten und gesun— desten Lage der Stadt, wurde das Haus eines Methodistenpredigers gekauft und dasselbe für den Anfang zu einer Woh— nung für die Schwestern eingerichtet. Kö nig Ludwig hat den Kaufpreis für dieses Haus und 2 weitere Lots bezahlt. Die Schwestern errichteten nun eine Schule ein Pensionat. Der Andrang von Candidatinnen und Schülerinnen wurde aber in kurzer Zeit so groß, daß eine Lot. um die andere angekauft nnd das Haus endlich in der Größe aufgeführt werden mußte, daß es einen ganzen Block ein— nimmt. Die Fronte desselben beträgt 360, und gewährt der solide Bau mit den hohen Fenstern des Mittel-Gebäudes und der Flügel einen imposanten Anblick. Die Zahl der Profeßschwestern betrug im Jahre 1870 509, die der Novizinnen 70, u. die der Candidatinnen über 200. Am 20. August dieses Jahres (1870 legten 28 Schwe stern die Gelübde ab, und am 28. desselben Monates schon wieder 46, und am 22. und 23. desselben Monats tra— ten 73 Candidatinnen in's Noviziat. Der Andrang in dieses Kloster ist also sehr groß. Die Schwestern besorgen in 75 Pfarreien der Union den Unterricht der Mädchen, deren Zahl 20,557 beträgt. Sie unterrichten 1221 Schülerinnen “in Pensionaten· und höheren Töchterschulen und 1400 Waisenkinder in 9 Waisenhäu—- sern,, In Milwayulee selbst haben sie im Institutshause 1200 Mädchen, und ein Pensionat mit 520 Schülerinnen. Unterricht und Erziehung sind so vortreff lich, daß Akatholiken und selbst Juden jhre Töchter den Schulschwestern anvertrauen. Das Kloster und Institut erhalten sich selbst durch das für die Zöglinge zu be zahlende Schulgeld und durch Strickar beiten, welche die Schwestern in einer Vol—- lendung liefern, wie ich sie sonst noch nie gesehen. Die Correctheit der Zeichnung, der Geschmack in den Dessins und die Ausführung sind unübertrefflich. Der ausgezeichnete Bischof Henni hat sich in diesem großartigen und verdienstvollen Institut ein unvergängliches Monument in allen Staaten der Union gesetzt. Der Der erste geistliche Vorsteher und Beicht vater, der sich hohe Verdienste erworben, war Reverend Anton Urbaneck, ein Mann von ächter Frömmigkeit, allseitiger wissen— schaftlicher und praktischer Bildung, na— mentlich auch in der Musik, von großem Unternehmungsgeist und unbeugsamem Muth. Leider ist er auf eine traurige Weise um's Leben gekommen. Am 198. Juni 1858 fand er, in Folge der Explo—- sion des Dampfkessels auf dem Steam— boot „Pennsylvanie“ in den Wellen des Mississippi ein frühes Grab. ; —— e e ” Das deutsche Kaiserreich und die Katholiken. Bismark. Preußen trat immer als protestantische Macht auf und schaarte alle abtrünigen Selten um sich. Das hatie zur Folge, daß Preußen ein Gegenstand des Abscheues war für alle deutschen Katholilen, welche sich insttnktiv zu Oesterreich und jenen deutschen Kleinstagten hingezogen fühlten, die den Kalholikenhahß nicht zu ihrer Devise gemacht hat— ten. So war bis 1866 die gegenseitige Stellung zwischen Preußen und den deutschen Katholilen. Nach diesem Zeitpunkt aber, als Oesterreich ge schlagen war, hatten die Katholifeu keine Stühe mehr daran und da auch die deutschen Kleinstaa-- ten bereito der Sklaverei verfallen waren, so blieb den deutschen Katholiken nur mehr die Erklärung übrig: „Jede Regierung, welche die Kirche nichi direlt angreift und es sich nicht zum Grundbsahe macht, sie anzugreisen, kann von den Gläubigen geduldet und sogar anerkannt werden, Wir wer—- den uns daher weder für, noch gegen Preußen er Hãren, bis wir seine wahren Gefühle kennen. Ja, ihun wir noch ein Weiteres, indem wir ihm unse re Unterstühung leihen, soweit unsere religlösen Prinzipien es uns gestatten.“ Die Katholilen ha-- ben im Einklang mit diesen Erwägungen, und in Befolgung dieses Losungswortes, da sie Preußen in Gefahr laen. getreulich für es gelämpft. Kai ser Wilhelm und Fürst Bismark müssen das an erkennen, Welches waren für Preußen die dol gen dieser ihrer / Mitwirkung? Der sichere Tri umph, der ohne dieselbe zum mindesten zwelfelhaft war. Mehr noch, nachdem Biomarck den Sieg errungen hane, indem er die deutschen Bundes lurru tr v die ruun „war er noch in der es ine Verblindeten zu (S. K. B 5