Newspaper Page Text
August-Arbeit. Von der Stirne heiß, Rinnen muß der Schweiß. Das ist das Schicksal des Farmers, mehr als jedes anderen Erdenmenschen, in diesem arbeits- und mühevollen Monat, aber Nie— mand unterwirft sich demselben gleichwohl freudiger, da von der regenlosen trockenen Hitze hauptsächlich der Lohn für alle Sor— gen und die Thätigkeit des ganzen Jahres abhängt. Es ist die Zeit des Heuens und Ernd— tens. und unter den fast senkrecht aus wolkenfreiem Himmel herniederbrennenden Strahlen der Sonne muß diese schwere Arbeit mit allem nur möglichen Kraftauf—- wande ausgeführt werden. —Glücklicherweise ist es dem Erfindungsgeiste des Menschen wunderbar gelungen, die rohe Gewalt sei— nem Willen unterthan zu machen, indem er sein Pferd an die Sense und die Erndtema—- schine spannt, um ebenso schnell wie wohl— feil wenigstens die schwerste Arbeit des Farmers zu vollbringen. Doch nicht nur des Menschen, sondern auch der Thiere hal— ber muß ein vernünftiges Maßhalten bei diesen wichtigen Arbeiten anempfohlen wer— den, und nichts ist verwerflicher, als die be— sonders hier zu Lande so vielfach herrschende Sitte, spät am Morgen an die Arbeit zu gehen, sich kaum die Zeit zum Mittagessen zu gestatten (geschweige denn die dem Men— schen wie dem Pferde so wohlthuende Nach— mittagsruhe) —und dann schon lange vor Sonnenuntergang das Tageswerk zu been— den. Es ist unweise von Menschen gehan— delt, die Lehre des thierischen Instinkts nicht zu beachten; während die Vögel und andere Thiere sich in den Schatten des Waldes be— geben, bis die Hitze des Tages nachgelassen, sollte auch der Mensch sammt seinem Pferde von der Arbeit ausruhen. Mangel an Zeit, wie gewöhnlich vorgeschützt wird, ist keine Entschuldigung für unbedachtsames sich Aussetzen und erschöpfende Arbeit, wenn die Sonne über 90 Grad Fahrenheit zeigt. Statt dessen beginne man die Erntearbeiten mit dem Grauen des Tages, stelle sie aber während der heißesten Stunden ein und nehme sie erst beim Tiefergehen der Sonne wieder auf. Arbeitet man dann, so lange es hell genug ist, so wird man mit größe— rer Leichtigkeit mehr schaffen, als wenn man auf die Gefahr eines Sonnenstiches u. einer unheilvollen Erschöpfung sich den ganzen Tag unausgesetzt abgeplagt hat. Der Mensch muß gegen sich selbst wie gegen sein Vieh rücksichtsvoll sein; daun erst wird er einen Nutzen erzielen. Es ist ferner eine falsche Sparsamkeit, das Heuen und Ernten mit zu wenigen Ar— beitskräften vorzunehmen. Durch Anwen— dung von Maschinen bedarf man deren al— lerdings jetzt waniger als es früher der Fall war; doch stets ist ein Mann zu viel oder in Reserve besser, als einer zu wenig bei Arbeiten, die keinen Aufschub dulden. Ein einziger Tag übergroßer Anstrengung wirft oft einen Arbeiter Monate lang darnieder. Deshalb lohnt es sich, wenn zu irgend einer Zeit, gerade zu Erntezeit, Dienstboten zu halten. Scheunen und Schuppen sollten zur rechten Zeit in Ordnung gebracht sein, um das gemachte Heu aufzunehmen, und es muß Raum genug vorhanden sein, um auch alles Heu unter Dach bringen zu können. Da das Getreide fast allgemein hier bald nach der Erndte gedroschen zu werden pflegt, so ist es weniger nothwendig, dies in Scheunen einzufahren, während solches für das Heu von der groößten Wichtigkeit ist. Ist nicht Raum genug dazu vorhan— den, dann müssen auch Heuschober errichtet werden; stets mache man dieselben so groß, Als irgend thunlich und bringe dann das Heu später im Winter in die inzwischen ge leerte Scheune, um von dort aus verfüttert zu werden. Hoffentlich ist die schlechte Ge— wohnheit, das Vieh im Winter auf offener Farm zu füttern, von jeder Farm wenig stens der Leser dieses Blattes verbannt. Denn nichts schadet dem Vieh mehr, als jene alte verwerfliche und grausame Metho— de, die außerdem dem Geldbeutel des Far mers sicherlich auch keinen Vortheil bringt. Wo Heu— oder Getreideschober im Frei— en errichtet werden, versäume man ferner nicht, dieselben mit Zeugdecken zu versehen. Wer dies einmal versucht hat, wird es ge— wiß niemals wieder aufgeben. Die An— chaffung und Anfertigung derselben ist durchaus nicht kostspielig und macht sich schon im ersten Jahre bezahlt. Grobes ungebleichtes Baumwollenzeug ist hierzu der zwectmäßigste Stoff. Solchen Decken, welche über die Heu- oder Getreideschober gelegt werden, schützen deren Inhalt aus— gezeichnet gegen Regen und Schnee. Ge— braucht man bei ihrer Aufbewahrung im Hause einige Vorsicht, so halten sie viele Jahre aus. Kein Farmer, welchem seine Semüüthsruhe und gutes süßes Heu lieb ist, sollte ohne einen genügenden Vorrath der selben sein. Gemeinnütziges. Der Oberbundesanwalt hat entschieden, daß ein Brief, sobald er das Bostamt, auf welchem er aufgegeben wurde, verlassen hat, nicht mehr unter der Con— twrolle des Absenders steht und daß bei ter Ankunft an der Empsangs-Station nur der Adressat das Recht hat über denselben zu disponiren. Veranlassung zu dieser Ent— scheidung gab das Verlangen der Schweizer Postbehörde, zwei registrirte Briefe, welche von der Schweiz aus an die Firma Duncan, Sherman & Co. in New York abgesandt waren, ehe deren Insolvenz bekannt war, uneröffnet zurückgeschickt haben zu wollen. Das betreffende Ansinnen mußte demge— mäß vom General-Postmeister abgewiesen werden. Minnesota. Lake City hat 2435 Einwohner, Wa— basha 1840, Plainview 1497 und Read's Landing 698. —Wabasha County hat 17, 244 Einwohner. Die Temperenzler halten ihre nächste Staats:Convention vom 8. bis 10. Sep— tember in Northfield, Rice Co., ab. In der Nähe von Wabasha soll ein gewisser Georg Leisen beim Brunnengraben auf ein Eisenlager gestoßen sein. Das aufgefundene Eisenerz ist, so behaupten Sachverständige, von besonders guter Qua— lität. Zwei in St. Paul eingetroffene Söhne des himmlischen Reichs beabsichtigen eine Waschanstalt zu gründen. Herr John Ludwig in Winona hat seine diesjährige Weizenernte für SI.OO per Bushel, in St. Charles abzuliefern, ver— kauft. Die Countycommissär von Da— kota County haben eine Prämie von 85.00 für jeden Wolfsfell ausgesetzt, natürlich nur von Wölfen, die im besagten County erlegt sind. Der Sturm der St. Paul am 3. d. M. heimsucht war der fürchterlichste seit Men schen gedenken und hat großen Schaden ange— richtet. In MeClean County fuchte ein Mann, den das Gewitter unter freiem Himmel überrascht hatte, unter einem Bau— me Zuflucht und wurde vom Blitz erschla— gen. Drei Meilen von der Stadt schlug der Blitz in eine mit Heu gefüllte Scheune und zündete dieselbe an, so daß sie bis auf den Grund verbrannte. Am 4. August wurde Geo. W. Hough— taling, der von Hastings durchgegangene Mayor, in Winona verhaftet. Er hatte in einem Reisesacke Kleider eines Farmarar—- beiters mit sich, mit denen er sich unkennt— lich machen wollte. ; Verhaftung von Falschmün— zern. Am vorletzten Sonnabend verhaf teten Bundesdetektive in Knausfs's Saloon an der Wabashastraße, in St. Paul, einen Herrn Namens Georg Woolsey, das muth— maßliche Haupt einer Faschmünzerbande, dem die Beamten schon längere Zeit auf den Fersen gewesen. Nachdem man ihn ge— räuschlos in Gewahrsam gebracht, ging es nach einem Hause nahe der Ecke von Fort— und Dousman-Straße, wo, wie man wußte, die Falschmünzer seit längerer Zeit gewohnt, zum Schein der Gerechten ein Tischlerge— schäft betrieben. Die Beamten wurden von einem Frauenzimmer eingelassen, welches sie sogleich in Gewahrsam nahmen. Dann schritt man zur Haussuchung und ging hierbei so geräuschlos zu Werke, daß ein Mann Namens Samuel Peyser eben aus dem Schlummer in einem Bett im obern Stock erwacht war, als die Polizei vor ihm stand. Peyser ward dingfest gemacht. Im Keller ward eiue vollständig equippirte Presse gefunden mit Platten, Elektrotypen und anderm, zum Engros-Falschmünzen erforderlichem Zubehör. In einem der obern Zimmer fand man an SIOO,OOO fal schen Geldes, meisten SlO Noten auf die „First National-Bantk“ von Padukah, Ky., und in verschiedenen Stadien der Vollen— dung, von den Bogen, die nur einen Druck erhalten, bis zur Note, fertig zum Ansge— ben. Die Ausrüstung war eine so schöne und vollständige als je eine in Beschlag ge— nommen wurde, und die falschen Noten waren so trefflich gelungen, daß sie selbst das geübteste Auge hätten täuschen können. Auch der gefangene Peyser und das Frauen zimmer, die sich Mary Clark nenat, aber Woolsey's Frau sein soll, wurden in den Stadtarrest abgeführt. Woolsey ist etwa 22 bis 30, Peyser etwa 22 und das Frauen zimmer 20 Jahre alt. Die drei kamen hierher von Clear Lake, Jowa, und gehör ten zu der Bande, von der Etliche unlängst in Boskabell, Grant County, Wisconsin, verhaftet wurden. Am Montag vor Commissioner Cordozo geführt, wurden Woolsey und Peyser zu einer Bürgschaft von je SIO,OOO, Frau Woolsey zu einer solchen von 83,500 ange—- halten, und, da sie dieselben nicht stellten, in Gewahrsam gegeben. Ueber den Weizen- und Holzhan— del in diesem Staate bringt die „Neu Ul— mer Post“ nachstehende statistische Mitthei— lungen: Nach den Verzeichnissen der St. Paul & Sioux City Eisenbahn Co. stellen sich die Weizen- und Lumberfrachten auf dieser Bahn während des Jahres 1874 als sehr bedeutend heraus. Es wurden nämlich von den verschiedenen, der Bahn entlang gele— genen Plätzen insgesammt 1,943,944 Buschel Weizen hinweggeführt. Der stärkste Export kommt auf die Station Bientwood Luxemburger Gazette. (Jordan) mit 235,014 Buschel; dann kom— men Lake Crystal mit 225,163, Mankota mit 204,241 und St. Peter mit 193,859 Buschel. Die Lumberfracht betrug insgesammt 53,363, 000 Fuß, wovon 5 Millionen nach Mankota, 34 Millionen nach St. Peter, 2,227,000 nach Sheldon, 2,210,000 nach Sibley und je über 1 Million nach den Stationen Worthington, Kasota, zur Ab— ladung an die Winona & St. Peter Bahn kamen. Wisconsin. ; Einer im „Nordstern“ von La Crosse publizirten Tabelle über das Wachsthum der Städte Wisconsin's entnehmen wir das Folgende: Einwebnerzabl. Zunahme. 1870. 1575. Milwaulee ?ſtî2...... . .71,140 100 793 20,358 Oshloih. 1261: 17,040 1337 Fond du Lac. · û 12.761 15.,308 2.03 Macine —— 1.881 13.40 3,120 La ECrosit Zanesrille .. 3.780 10,115 1,326 Marison. 1176 10,013 917 Water tawn . ñ.22ù, 7,550 9,524 1,974 Eau Claire. û2.. 4,890 8.,13. 3,515 Green Bay. ... 1,666 8,131 3,372 Shebosgan . ï .. 310 6825 Urrleien Manitowoc . ..... 5,168 6,718 1,526 Die „Portwashington Zeitung“ schreibt über die Erndte in ihrer Gegend: Wie uns die Farmer berichten, sind die Aussichten auf eine gute Weizen-, Gersten— und Kartoffelernte in unserem County recht günstig. Wenn das bisherige kühle Wet— ter bis zur vollständigen Reife des Weizens anhält, wird derselbe in Quantität u. Qua— lität nichts zu wünschen übrig lassen. Gerste ist meist reif und besser als dies in langen Jahren der Fall war. Kartoffeln sind ausgezeichnet schön; von Käfern ist wenig zu sehen und—falls in diesem Monat ein guter Regen kömmt— wird die Ernte ohne Zweifel sehr gut aus— fallen. : Welschkorn könnte etwas wärmeres Wetter brauchen, jedoch wird das Ergebniß der andern Produkte einen etwaigen Aus— fall desselben vollständig aufwiegen. Die vor sechs Wochen angestimmten Je— remiaden oder Klagelieder der Farmer sind verklungen. Ist aber auch recht so, eine gute Ernte soll der Farmer haben. Am 9. August brannte in Sparta Cooks Elevator. Fünf Speicher, zwei Fracht waggons der St. Paul Eisenbahn und 100 Ballen Hopfen wurden durch Feuer zerstört. Verlust 10,000. In Beloit brannte am selben Tage das Haus von J. M. Carpenter und ein Theil des an dieses grenzenden Gebäude Mertes nieder. Verlust $3,000. Am 9. August Nachmittags brach zu Oshkosh im dritten Stockwerke der Möbel— und Pianofabrik von R. I. Weißbrod in Folge eines Funkens, welches aus dem Schornsteine einer benachbarten Eisengie— ßerei durch das offene Fenster flog, wäh— rend die Arbeiter zum Mittagessen gegan— gen waren, Feuer aus, welcher das oberste Stockwerk gänzlich ausbrannte und dem ersten und zweiten Stockwerke kaum Scha—- den zufügte. Der Gesammtverlust wird etwa 83000 betragen. In der Nacht vom 4. auf den 5. August wurde in La Crosse die Sägemühle von C. L. Colman sammt einer bedeuten—- den Quantität Holz durch Feuer zerstört. Der Verlust wird auf 30 bis 850,000 ge— schätzt, wovon nichts durch Versicherung ge— deckt ist. Das Feuer entstand im Maschi— nenraume. Appleton macht eifrige Anstrengun— gen, vorwärts zu kommen; man ist gegen— wurtig bemüht, durch einen Zuschuß von 875,000 eine Baumwollenspinnerei und Weberei in's Leben zu rufen. Die Aus— führung dieses Projectes würde 700 Perso— nen, Männern, Frauen und Kindern fort— während Arbeit verschaffen. Ferner beab— sichtigt ein Herr, welcher eine neue Art Nähmaschine erfunden hat, welcher er den Namen „Appleton“ gegeben, daselbst eine Fabrik zur Anfertigung dieser Maschine zu errichten, wodurch abermals viele Hände Beschäftigung erhalten würden. Aus den verschiedenen Staaten. Cigarren-Schmuggel. Die New Yorker Zollbeamten wußten schon längere Zeit, daß auf den von Havana eintreffen den Dampfern Cigarren in bedeutenden Quantitäten eingeschmuggelt wurden, ohne indeß im Stande zu sein, zu entdecken, wie dieses geschah. In Folge dessen organi— sirte man in Havana ein Spionirsystem, und vor etwa vier Tagen wurde denn ge—- meldet, daß der Clyde-Dampfer „Colum— bus“ ejne große Anzahl der feinsten Cigar— ren an Bord habe, welche man einzuschmug— geln versuchen werde. Die Sache wurde dem Hülfscollector John D. Boulch und General S. G. Nichols übergeben, welche die Inspectoren Charles Kene, MeCort und Hazan ins Vertrauen zogen. Zu früher Stunde traf die Nachricht ein, daß der Dampfer „Columbus“ sich den „Nar— rows“ nähere, und bald nachher ging das stattliche Schisff in der unteren Bai vor Anker. Inzwischen versammelten sich die Steuerbeamten an der Battery und fuhren nach der Quarantaine hinaus, wo sie sich an Bord des Bootes des Arztes einschiff ten. Nachdem die ärztliche Untersuchung bee.det war, wurde die Landung der Pas— sagiere gestattet; die Zollbeamten hielten sich indeß bereit und überwachten jede Be— wegung. Als das Schiff wieder langsam die Bai hinaufdampfte, sah einer der Be— amten, daß mehrere Gutta-Percha-Säcke über Bord geworfen wurden, und daß ein Mann, der in einem Ruderboote sich in der Nähe befand, diese Säcke auffischte und dann eiligst davon ruderte, als gelte es das Leben. Sofort sprangen die Zollbe— amten in ihr Boot und ruderten mit aller Macht dem Flüchtigen nach, der sich auf Coney-Island zuwandte.· Mit Aufbietung aller Kräfte gelang es endlich, auf Schuß—- weite in die Nähe des Schmugglers zu kom— men, und nachdem Inspektor MeCort meh— rere Male anf den Mann gefeuert, sah sich dieser veranlaßt, zu halten und seine Waa— ren aufzugeben. Die Zollbeamten beleg— ten sechs Säcke, in der Größe der Postsäcke, mit Beschlag, sahen sich aber genöthigt, den Schmuggler laufen zu lassen, weil sie nicht im Stande waren, sein Boot ebenfalls mit zunehmen. Der Mann soll indeß den Be amten werthvolle Informationen gegeben u. verfprochen haben, als Staatszeuge gegen seine Mitschuldigen aufzutreten. Die Be— amten hatten, des Ruderns nicht eben sehr kundig, große Mühe, ihr Boot zu regieren und erreichten nach vielen derben Flüchen und unter bedeutenden Anstrengungen Dix's Jsland, von wo aus ein Zollkutter sie und ihre Prise nach der Stadt brachte. Die confiszirten Cigarren sind von feinster Sorte und sollen für die Hotels in den verschiedenen Badeorten bestimmt gewesen sein. Aus Washington in Franklin Co., Missouri, wird über die Ueberschwemmung gemeldet: Seit dem Jahre 1851 hat der Missouri nicht mehr eine solche Höhe er— reicht wie in diesen Tagen. Die heftigen Regengüsse, die namentlich bei Sedalia und im Thal der Gaseonade umfangreiche Ueberschwemmungen verursacht hatten, er— gossen eine solche ungeheure Wassermasse in den Missouri, daß er bei Washington alle niedrigen Uferländereien überschwemmte, während höher gelegene in äußerster Ge— fahr schwebten. So groß die Fluth auch war, so arge Uebertreibungen davon sind in die Welt hinausposaunt worden. VBeson— ders leistete der„Globe-Demokrat“ zu St. Louis das Möoglichste in einem von Washing— ton datirten Berichte, welcher mit Lügen, Entstellungen und Uebertreibungen so über— füllt war, daß ein Reisender sich scheuen muß, eine als so gefährlich geschilderte Ge— gend zu berühren. Zum Glücke stellt es sich jetzt im- mer mehr heraus, daß die Berichte über die durch Ueberschwemmungen im Nordwesten angerichteten Verheerungen durch Sesations— depeschen und Getreide-Spekulanten, die eine Erhöhung der Getreide-Preise wünsch— ten, vielfach übertrieben waren. Selbst im Wabash-Thale in Indiana, von wo zuerst berichtet wurde, daß die ganze Ernte ver— schlungen sei, kommen jetzt viel mildere Be— richte, die den Gesammtverlust nur auf etwa zehn Prozent der Gesammternte schätzen sund dabei zu bedenken geben, daß die Ernte daselbst diesmal in Folge des Anbaus größerer Strecken weit beträchtlicher ist als im Vorjahre. ZuGreenville in Osttennesse steht noch Andrew Johnson's Schneiderwerkstatt. An einer Straßenecke, dem Rathhaus gegen— süber, ist ein Wegweiser, worauf zu lesen steht: „Weg nach Andy Johnson's Schnei der-Werkstatt“. Es ist ein kleines ein stöckiges Gebäude, etwa 20 bei 16 Fuß und nes gut erhalten. Ueber der Thür sieht man ein altes, schwarz angestrichenes Schild, Fußlang und 14 Fuß breit und darauf mit gelben Buchstaben: „A. Johnson, Schneider.“ In diesem Hause lernte er erst fließend lesen und schreiben, und hier studirte er die Bücher, um sich in den Stand zu setzen, wichtige politische Fragen in dem Greenviller Debattir-Club zu debattiren, zu dessen Gründern er gehörte. Ein Correspondent des Cinein— natier,„Volksblattes“ aus der Salzseestadt entwirft unter anderem folgendes Bild von der dortigen Bevölkerung: „Alle Nationa— litäten sind vertreten und wie gewöhnlich die teutonische mit am zahlreichsten. Man trifft alle Spielarten der edlen Schwaben kinder, vom „Gelbfüßler“ herunter bis zum „Spiegelschwaben“. Es gibt „königliche Sächser“ und andere „Sächser“, Badische und Solche, die „hinter Berlin herkommen“, Preußen und Altbaiern und ungeheuer Viele von jener blonden, starkknochigen, biederen und durstigen Raee, die an den Abhängen des Teutoburger Waldes oder an den Küsten der Ost- und Nordsee ihre ersten Studien in der Sprache von Frit Reuter machte. Zu süß für die saure Gurkenzeit ist solgende Nachricht, welche die Ear en fornische Post“ auf dem Gewissen hat. „Vor einigen Tagen, als die am Cajon Paß angestellten Eisenbahnarbeiter mit dem Wegräumen einiger größerer Felsstücke be schäftigt waren, stießen sie auf ein Lager von wildem Honig, dessen Dimensionen sich in der Folge als so außerordentlich ewie sen, daß es geradezu unglaublich klingt, was darüber berichtet wird. Um die Tiefe des Loches, aus dem der süße Stoff massen- weise hervorquoll, zu ermessen, nahm man eine etwa 12 Fuß lange Stange, konnte jedoch damit den Boden nicht erreichen; man holte deshalb eine andere von 20 Fuß herbei, allein auch diese war zu kurz, und man zog sie wieder heraus, um sich nach ei nem besseren Maße umzusehen. Aber nun begann der Honig in Strömen aus der Oeffnung herauszufließen, und schnell her— beigeholte Bütten, Eimer und zwei Fässer fühlten sich in Nu; immer neue Behälter mußten herbeigeholt werden, und jeder von ihnen wurde voll. Nachdem sich so der er— ste Strom ergossen, sprengte man mit Pul— ver einen Theil des Felsens, der den Honig barg, in die Luft und nun wurden Tonnen und Tonnen des süßen Artikels vor den er staunten Augen der Arbeiter sichtbar; jetzt hatte man eine ungefähre Ahnung von der Größe des Lagers und schätzte dasselbe auf etwa eine Viertelmeile, was einer oberfläch lichen Berechnung nach eine Ausbeute von nahezu 1000 Tonnen ergeben dürfte. Es ist dies ohne Zweifel das größte Honigla— ger, das seit Menschengedenken entdeckt worden ist. Die Plymouth-Gemeinde hat ihrem Pastor die erste Abschlagszahlung von 830,000 auf sein erhöhtes Scandal- Honorar —sloo, 000—gemacht, ist aber noch nicht darüber einig, wie der Rest auf gebracht werden soll. Einige wollen die Kirche verpfänden, während Andere Papier— geld auf die nächste Vermiethung der Kir— chenstühle ausgeben wollen. Im letzteren Falle würden indeß die Actien werthlos sein, wenn Beecher, sterben sollte. Man sieht, alles hat seinen Haken, sogar die Be— reitwilligkeit der Plymouth-Millionäre wenn's auf den Geldbeutel ankommt. Der „Sceientisic American“ enthielt kürzlich einen Artikel, in welchem einige Daten über die Veränderungen der Erd— kruste angegeben sind. Es wird in dem-- selben folgendes behauptet: Die ganze Westküste am Pacific, namentlich Califor nia hebe sich in einem verhältnißmäßig ra— schen Tempo, während die Gegend um die großen amerikanischen Seen sich senke. Dagegen steige die Gegend, in welcher das südliche Indiana, Illinois und Kentucky lie gen. In früheren Zeiten seien die Seen nach dem Süden abgeflossen, mit Ausnahme des Ontario. Vor ungefähr 40,000 Jahren aber hätte sich das Land südlich so gehoben, daß der Eriesee sich einen Ausfluß nach dem Ontario hätte bahnen müssen, dadurch sei der Niagara entstanden, der bekanntlich sein Bett stets weiter rückwärts vertieft. New Jersey mit Long Island und der Staat New York sinke etwa 16 Zoll im Jahrhun— dert. Die Küste von Texas hebe sich sehr rasch. Beobachtungen zeigten eine Erhe— bung von 30—40 Fuß während der letzten 50 Jahre. Der Versuch, den Preis für rohes Petroleum in die Höhe zu treiben, ist aber— mals fehlgeschlagen. Wie vor kurzem von Titusville berichtet wurde, fiel der Preis von S 1 auf 824 Cents. Der Vorrath von rohem Oel ist enorm. In der Oelregion sollen allein 6 Millionen Fässer lagern und der Vorrath in den Seehäfen und im Aus— lande ist verhältnißmäßig bedeutend. Da— zu kommt noch, daß fortwährend neue Quellen entdeckt werden. Am 7. d. M. fand im Arsenale zu Frankford, Pennsylvania, ein Erplosion statt. Sie entstand durch das Aufbrechen alter Metallpatronen. Wie die erste tele— graphischen Depeschen berichteten, sollten viele (40) Personen getödtet und an 100 Personen verwundet worden sein. Das ist bei Weitem übertrieben. Es ist Thatsache, daß nur ein junger Mqgin von 18 Jahren seinen Tod fand und etwa 22 Personen verletzt wurden, von denen aber mehrere nicht mit dem Leben davon kommen werden. Einer unserer Correspondenten schreibt: Wir waren genöthigt Nebraska zu verlas— sen. Die Heuschrecken haben uns Alles aufgefressen und es blieb uns nichts als unser Vieh. Unser Land können wir natür— lich nicht verkaufen, da Niemand mehr Lust hat, sich dort nieder zu lassen. Besonders schlimm siehts am obern Elkhorn aus; nicht ganz so traurig ist's am untern Elk— horn; jedoch auch dort will ein jeder aus— verkaufen. Drei Wochen lang war die Luft voll von dem Ungeziefer, das im Vor— sommer hierdurch nach Nord und im Mit— telsommer oder Nachsommer nach Süd zieht. Ueber die Traubenernte in Ca— lifornien schreibt die San Francisco „Abendpost“: „Vom ganzen Staate lau— ten die Berichte über die Traubenernte sehr günstig. Der Ertrag ist gröger ats je zu— vor, und namentlich gilt dies von deujeni— gen, bei denen man vorsichtig genug war, sie im Frühjahre zu schwefeln. Weinberge, die in früheren Jahren stets von Mehlthau heimgesucht waren, aber dieses Jahr ge— schwefelt wurden, liefern ausf einma!l einen reichlichen Ertrag ausgezeichneter Trauben. Das ist das Resultat einer zur rechten Zeit angewendeten, gehörigen Sorgfalt. Die Heuschrecken haben sich in den Thälern Montana's niedergelassen. In Prickley, Pear Valley und Gallatin Valley haben sie arge Verwüstungen angerichtet. Auch an Willow Creek und in den andern Thälern haben sie den Saaten großen Schaden gethan. Conrad Becker, No. 559 Main - Straße, zw. 5. u. 6., Dubuque,. . . gïÿ· · · Jowa. Händler in allen Arten von Kirchen - Prnamenten und DParamenten, Gebetbücher, Rosenkränze, Krucisixe, Statuen, Heiligenbilder, Musisialishe Instrumente aller Mrt, als Biolsinen, Guitaren. italienische Saiten u.s.w. - - Scthreibmaterialien -e. Dr. Veter Hehwind, Arzt, Wundarzt —u n d Geburtshelser, in St. Donatus, Jackson Co., Jowa. Hiermit empfeble ich mich meinen Freunden und dem Ou blitum im allgemeinen, mit dem Bemerken, daß ich für die voliständige Heilung aller Mängel, wie Krebs (cancerh, Alte Wunden, Knochenfraß, Salzwunden, Bratht im Unterleib, Hicht in jedem Stadium, Krumme Glieder bei Kindern, Grinde (auf Köpfen)und Krankheiten des weiblichen Gesclechts garantire! 2. Privat Heilanstalt für chronische Leiden und loörper tiche Gebrechen. ; 0 702 Rose Heilsalbe - —v o n Dr. Deler Schwind. (aus Luxemburg) heilt schlimme Hände, Wunden aller Art, kesonders durch Alintenschusse verursachte, wunde Grüste bei Franen, schwere Entzünt ung, innere Knochenschäden und scropbuldse Krantk beiten, wie verfrorne Glieder, Schwellungen an itgend einem „Theile des Körpere, Zahnweh, und schlimmen Hals; auch int es ein unschättbares Heilmittel sr mit Entzündung der Ein sgeweide behaftete Wöchnerinnen, für schlimme Üngen, für Blutstillen bei frischen Wunden u. alle Arten schwerrr Wunten. Preis: Für große Boxen FI.OO. Mittlerr Cte. Kleine 25 Cente, Zu baben bei Dr. Peter Schwind, St. Donatus, Jackson Co. Jowa, und Jowa. Allisen. Dubuqut Eo sßrowus Station Clinton Co. Ed. Lorere. Cottoenville, Jäson Co.. . Arenodorf. Dubuque.. . · Juntermann u. Haas, 730 Mainstraße. iu Mainstraße. Dyeroville. Dubuque Co. r ·D. S. Schmit. iimere. Vubu ·ue Co. sGreen Station, Butlet Co. . Fepereisen. sHamburg, Freemont Co.. 3. Hilger Lemars, Plomouth Coa. rr rr N. B. Trit. Mount Carmel, Carroll Co.. r D. Keffelet. s Muecatint, P. Leysen. New Hampton, Chickesaw Co. Mey u. Boellarschen. Waterloo, Blacshawd C 0... rH. Dunnwald. Worthington, Dubuque Co.. ........ 0- Toufsaint. Indiana. Madison, Jefferson —— Soeter. Michigan City, Laporte Co. dac b Kieffer. Illinois. Chicago.. . Peter Kalmus, No. W 6 Canal Port Aoe. Gerh. Kirschten, No. 70 Linden Straße. „ Nie Watry, N 0.61 Loewe Straße. Evansten, Coot Co.. · rrrrr e · Jobn Didier. Valena bran Linsensild. Kanusas. Pitteburgh, Mitchel Co. N. Acnoldo u. Co. Oregon. Sublimity, Marion Co. ·Matd. Haupert. Ohio. Berwick, Seneca Lenoc, Allen Co. I Felt Gengler. Kirbv, Wyandotte Eo.. Ch. Weymerslirch. New Riegel, (Berwich), Seneca Co.. P. Huß. Minnesota. Avon, Stearno Co.. ecrc· Peter Kramer. Browneville, Houston Co.. Peter Timmesch. Belvidere, Wabasbhaw Co.. Me Heber. old Spring, Stearno Co. n ohn Luar- Freeburg, Houston Co. . -. Haat. Zaribault, Rice Co.. . ·M. Offermann u. Kaul. Kellog, Wabashaw Co. n RNid 22 Lale City, Wabashaw Lo. Miller «. Schmit. Luremburg, Stearns Co.. r Jacod Lemm. Mazeyya, Wabasbaw Co. o Forbe. Marvetown, Scott Co 81. vei»s Nortbsieit, Rice Co. rrrrerrr Miech. Klein. New Trier, Daleta Co. N. Kpliater New Prag, Oral, Scott e —— amer. 1 Rollingstöne, Winona Co. H. Revero u. Bre. St. Peter, Nicollet Co. Theo. Knoll. “ —— “ - Atoligeu. Schalopee, Seoit Co H. Marr. St. Paul, Ramses Co.. · · rren N. Buree. 7 Wiuona, Winona Co. rrr dohn Lutwig. Missouri. Mar»ville, Nodoway Co. Pet. Mergen. Michigan. MNaraquette, Marquette Co. Ber 20). . 3. Mevero. New-York. Duntirk, Chataugua Cd. Jacob Schuler. Witlttamoburg. Kingo Kinn jr., No. ʒ Judge Str. Wittamsdutg, Herrn Dablen, No. 102 Gradam Ave. Wisconsin. Greengeld, La Crosse Co. rrn Beder. Heww G Ozaulee Ce. d. Dimmer. Mineral doint, Jowa Cd. R. Hartert. Milwaultt M. Schi Ocenie, Ocenie ———— eeu Potosi, Grant Co. p · Wn. Mechler. Dort Washington, Ozaulee Co. rr 0. Neuen-. Sturgeon Bao, Door Co. n I MeKinnev. Tbienville, Ozaulet Co. · Panl Gengler. Viroqua, Veruon Co. H. Romanowotv. Waumaudee, Busfalo Co. nn Mach. Furst. Füür Einwanderer! Bertranensmaun d. D. RN. K. 68. Joseph Köible, 1582 Ost Ate-Ttraße, oder Castle Gardin, N.