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Landes nothwendig haben, deren Ankaufspreis aber nach der zweiten Ernte bezahlt werden muß. Ausgenommen sind die Dampf-Dresch— maschinen, welche ECigenthum des Hrn. Ayerza bjeiben; die Colonisten bezahlen nur den Mieth— preis. 4. Er gibt das erste Jahr die nöthige Saat— frucht, welche erst nach der ersten Ernte wieder eingezahlt wird. 5. Er baut eine Kirche, eine Schule und die Wohnung für Pfarrer und Lehrer, welchen er auch das Fleisch gratis abgibt, sowie Alles, was die Estancia liefern tann. 6. Er gibt ohne Pachtzins 100 Hectare Acker land, von dessen Ertrag z dem Pfarrer und dem Lehrer zukommt. 7. Er baut für jede Familie ein Haus von 4 Meter Breite und 12 Meter Länge, eingetheilt in drei Zimmer, mit Fenster, Thüren und einem Tisch, zwei Bänken, was Alles vor Ankunst der Colonisten fertig gestellt sein wird. Wenn die Colonisten dem Herrn Ayerza die Hälfte des Baupreises zurückbezahlen, werden sie dadurch Eigenthümer der Häuser. 8. Er wird das von den PColonisten einge nommene Land durch Draht von den übrigen Ländereien abtrennen. 1 9. Er liefert die Drahtfäden, Pfähle u. s. w., um die resp. Ländereien eines Jeden zu trennen von denen der andern 10. Er gibt das Fleisch, welches die Coloni— sten bedürfen, zu 80 Centavos per Kgr. 11. Er etablirt auf der Colonie ein Maga— zin, wo die Colonisten alles Nöthige finden, ünd zwar zu denselben preisen wie in Juarez. 12. Er gibt jedem Familienhaupte ein Büch— lein, enthältend: a) gegenwärtigen Contract abgedruckt; b) i von weißen Blättern, um die dem Laden schuldigen Sachen hineinzutragen, welche jedes Jahr nach der Ernte zu bezah— len sind. 13. Alles von Hrn. Ayerza vorgeichossene Gecd ist rühzahlbar ohne Zinsen. Verpfichtungen der Colouisten: Ihrerseits verpflichten sich die Colonisten zu Folgendem: 1. Das von ihnen in Pacht genommene Land während 6 aufeinander folgenden Jahren zu be— bauen und einzusäen. 2. Die Größe des zu beackernden Landes ist auf 100 Hectares per Familie durchschnittlich sestgesetzt. (Jede Familie erhält die gewünschte Größe.) 3. Nach eingenommener Ernte (indem jedoch die schlechten Ernten in Betracht gezogen wer den) zu bezahlen: a) den Pachtzins; h) den Miethzins der Maschinen u. s.w.; e) die Schulden im Laden, welche in vorher— genanntem Büchlein eingetragen sind. 4. 100 Bäume per Hectare zu pflanzen; die Pslanzen jedoch liefert Herr Ayerza. Auch er— u dafür jeder Colonist 2 Hectares Land gra—- tis. 5. Derjenige Colonist aber, welcher 200 Bäume per Hectare pflanzt, erhält 8 Hectares dafür gratis. 6. Alle Rechtsfragen oder sonstige Zwistig keitsfragen, welche unter Colonisten entstehen können, werden untersucht und endgültig ge— schlichtet durch den Hrn. Pfarrer, den Hrn Ge— rente und eine dritte von den streitenden Par— teien zu wählende Person. 7. Die Colonisten können säen, was sie wol— len, ausgenommen das letzte Jahr, wo Alles mit Weizen eingesät werden muß. 8. Derjenige Colonist, welcher vor Ablauf der 6 Jahre, ohne berechtigten Grund, die Colonie verlassen will, muß den Pachtzins also bis zu Ende der 6 Jahre bezahlen. 9. Gemeinschaftlich die 100 Hectares zu be— bauen, welche Hr. Ayerza zum Benesicium des Pfarrers und Lehrers gibt. 10. Nach Ablauf der 6 Jahre können die Co—- lonisten nach Belieben über diejenigen Gegen— stände verfügen, welche sie als Eigenthum er—- worben haben. 11. Jü Zahl und Art dienigen Thiere zu las—- n welche sie von Hrn. Ayerza empfangen aben. 12. Die Colonie kann sich auf 30 Familien und mehr belaufen, welche ungefähr 4000 Hec— tares beackern können. 1. Die Colonie ist unter den Schutz Unserer lieben Frau vom hl. Herzen (Notre-Dame du sacré cœwur), welches Fest am zweiten Sonntag nou gtari- Himmelfahrt festlich begangen wird, estellt. - 2. Der Tag der ersten hl. Communion der Kinder oder das Schutzengelfest wird ebenfalls festlich begangen, um für das Wohlergehen des Hrn. Ayerza und seiner Fannlie zu beten. Diese Verpflichtungen anzunehmen und ihnen nachzukommen bescheinigt hiermit Zu bemerken ist, daß der Peso-Piaster einen nominellen Werth von 5 Franken hat, aber nach dem Goldecurse nur 3.45, ja nur 8 Franken gilt. Auf der neuen Colonie bekleidet Herr Kirsch das Amt eines Oekonomen und Gerenten; Herr Witry aus Bergen das eines Agronomen und landwirthschaftlichen Intendenten. Als das Unternehmen bekannt ward, melde— ten sich bei dem Oheime des Herrn Kirsch, bei Bürgermeister Didier aus Rodenborn, die zur Auswanderung Bereiten massenhaft. Am 30. September waren 32 Fannlien auserwählt, doch ließ man später noch 10 Familien zu. Unter— dessen hatte man auch in der Person des hochw. Herrn Schwebag, bisher Kaplan in Bartrin—- en, einen passenden Seelsorger, und in der Per- L des Herrn Bamberg von Bettemburg den Erzieher der Jugend gefunden. Im Munde des Volkes gingen die wildesten Gerüchte über die Ergiebigkeit des neuen Eldorado's um. Wäh— rend der Zeit Herr Kirsch auf dem andern Con— tinente weilte, machten sich die Herren Lambert und später Herr Joh. Lommel, Sohn, Pachter zu Schandel, auf den Weg nach der südamerika— nischen Republit, um selbst Alles in Augenschein zu nehmen. Später ging Herr Nicholas Lahr aus Manternaq nach. Lommel war zu einem u Urtheile efahigt. da er in den keimem Be3 und 'B4 in speziellen Missionen eine Anzahl von belgischen u stnben hach Mit— telafrita begleitete und von der Congo— Regierung beauftragt war, die ersten Ver— negr mit gieina und Ackerbau am un— tern Congo anzustellen. Als die Herren zurück— kamen, gaben sie ihre Ansichten in den Blättern kund, sie stimmten rie mit denen Kirsch's. Wohl gab man zu, daßz dem Kapitalisten sich in Argentinien ein reiches Feld der Speculation biete, mittellose Einwanderer jedoch dürften auf Entbehrungen aller Art gefaßt sein, und erst nach Jahren harten Schafsens ein Liuae Heim ge gründet haben. Die Riederlassung ishs wärd nicht günstig fegurer Die Gegend sei stun—- denweit hüge · und baumlos und daher stark dem Winde butgriert Auch der Mais bleibe viel niedriger als sonstwo. Die Pflanzungen hätten oft te Frostschaden zu leiden. Durch die gier ungehindert über die weiten Flächen streichenden heftigen Winde käme kein Baum auf. Kohlen und Holz gäbe es nicht, oder nur zu fabelhaft gohen Prelsen. Mit Stroh und etrocknetem Miste werde deßhalb der Ofen ge—- he Der Boden eigne sich mehr zu Weide als derland. Die Herren Lambert und Lommel kausten sich denn auch in der Provinz Entre Rios ein Gut von 700 Hectares nebst Bieh und 1000 Schafen. Auch Lahr kauste sich in dersel— ben Provinz an. Mertert. In der Nacht vom 14. auf den 15. April wurde der inniggeliebte Pfarrer Hr. Stoffel vom Schlage gerührt. Die linke Seite ist vollständig gelhmt. Die Pfarrei betet für seine Genesung. J der Unterzeichnete N.N. (Fortsetung folgt.) Fuxemburgisches. Vereinigte Staaten. Herr John Nockels von Carroll, Ja., hat sich am 4. Mai in New Yortk nach Frankreich eingeschifft. Er will die Pariser Weltausstellung besuchen. Bon voyage! Mike Miller von Carroll hat die Hälfte seines„Sentinel“ an Herrn J. L. Powers verkauft, fo daß die Firma, welche den,„Sentinel“ in Zukunft heraus gibt, Miller & Powers heißt. Herr Powers war bis zur Zeit am,Statesman“ in Marshalltown beschäftigt und ist ein tüchtiger Demokrat, welcher die Feder wohl zu schwingen weiß. Wir wünschen besten Erfolg! Correspondenz. Zu Freeburg, Houston Co., Minn., starb Anton Noël. DOerselbe war zu Saas, im Canton Etalle, im belgischen Luxemburg, am 6. März 1819 geboren, wo er mit seinen Eltern bis 1832 lebte und dann mit seinen Eltern und Geschwister nach Amerika auswanderte, wo sie nach einer Seereise von 14 Wochen in New York landeten und sich dann in Stark Co., Ohio, niederließen. Mit har—- ter Arbeit erwarben sie sich dort in drei Jahren soviel, daß sie nach Mosalem Township, Dubuque Co., Ja., weiterzie hen konnten. Hier trat er 1857 mit Cath. Hiltgen in den Stand der hl. Ehe und zog später mit Frau und Kindern nach Cale— donia, Houston Co., wo er sich eine Farm kaufte und darauf lebte. Am 20. April starb Noël, schon längere Zeit an Wasser— sucht leidend um 12 Uhr Mittags im Alter von 70 Jahren, 1 Monat und 14 Tagen. Eine trauernde Gattin und elf erwachsene Kinder, 6 Mädchen: Catharina, Anna, Magdalena, Lucia, Franziska und Mary Neël, dann 5 Söhne: Paul, Mathias, Georg, Nikolas und Andreas Noël bekla— gen dessen Tod. Die Leichenfeier ward am 22. April an der St. Nikolaus-Kirche za Freeburg abgehalten und von Nah und Fern hatten sich zahlreiche Freunde und Verwandte eingefunden, um dem, von Allen, die ihn kannten, geachteten, geehrten und geliebten Manne das letzte Ehrengeleit zu geben. Wie aus Obigem ersichtlich ist mit Anton Noël einer der ältesten luxemburger Ansied— Lr - Amerila zu Grabe getragen worden. .I.P. e Großherzogthum. Zu Kalkesbach bei Berdorf ge— lang es am 11. April den Frauen der ver einzelt gelegenen Häuser einen Dieb in flagranti dingfest zu machen. Mit Feld— arbeit beschäftigt sahen dieselben einen ver— dächtig aussehenden Kerl die Häuser der Reihe nach umschleichen und fanden sie denn auch bei ihrer Heimkehr, daß derselbe be— reits durch ein Fenster in das Haus De— muth eingebrochen war. Auf das Geschrei der Herbeigeeilten, suchte der Einbrecher das Freie zu gewinnen, ward aber von den muthigen Verfolgerinnen eingeholt und, nachdem die in elf Eiern und einem halben Laib Brod bestehende Beute ihm abgejagt, zu Boden geworfen, an Armen und Beinen mit Pferdesträngen gefesselt und in eine Scheune in Verwahr gebracht, wo er, auf geschehene Meldung, von der Echternacher Gendarmerie in Empfang genommen ward. Der so Erwischte ist ein erst vor einigen Tagen aus dem Gefängniß entlassener, wie es den Anschein hat, Unverbesserlicher. Sandweiler. Am 13. April Nach mittags fiel der 6jährige Nik. Schmit von einem vor ihrer Behausung stehenden Kar—- ren herunter. Das Pferd ging voran und er wurde überfahren. Er erlitt einen Bruch des rechten Beines. Zu Redingen auf der Usine ist das elektrische Licht eingefülhrt worden. Clausen. Als am 13. April der Braubursche Mathieu Peter aus Meder—- nach, in der Dampfbrauerei der Gebrüder Mousel in Arbeit stehend, im Kunstkeller eine Hotte Eis in einen Maischbottich schütten wollte, rutschte die Leiter aus und er fiel zu Boden. Er erlitt einen Bruch des linken Beines. Colpach. Am 11. April Nachmit— tags brach Feuer aus in der Behausung „Kourzen“ von Niedercolpach, das bis gegen Abend arg wüthete und alle brenn— baren Materien in seinem Bereich bis auf das nackte Mauerwerk in Asche verwan—- delte. Peter Welter erleidet einen bedeu— tenden Verlust, der nicht durch Versicherung gedeckt ist. Remich. Hr. Nik. Sibenaler von Remich hat am 9. April auf der Universi-- tät zu Löwen das dritte Examen für's In— genieurfach mit der größten Auszeichnung bestanden. Aus der Chronik der Anstalt geht hervor, daß es zum ersten Male ist, daß ein Candidat füür dieses Fach drei Exa men nacheinander mit der größten Aus— zeichnung machte. Bravo! Als zweiter Studienerfolg im Auslande haben wir z melden, daß Hr. Nik. Nieder, ebenfalls von Remich, bei Gelegenheit der Osterprü—- fung in der Veterinchhule zu Alfort (bei Paris), von 92 Candidaten den 5. Platz erhalten hat. Wir wünschen den fleißigen Anlingen zu ihrer Laufbahn das ve lũück! Mensdorf. Am 9. April Morgens wurden dem Ackerer Johann Mathias Schmit, während dessen Abwesenheit, in seinem Hause 90 Mark gestohlen. Dem Diebe, der mit den örtlichen Verhältnissen vertraut zu sein scheint, ist man bis jetzt noch nicht auf der Spur. Na ß em. Am 14. April Abends zer störte eine Feuersbrunst das Strohdachwerk des Wohnhauses des Tuchwebers Nikolas Croat. Schaden 500 Frs. Versichert. In der darauffolgenden Nacht wurde die an das Wohnhaus stoßende Scheue eben falls durch eine Feuersbrunst zerstört. Am selben Abend brannte das Wohnhaus des Sadler zu Büringen bei Düũdelingen ab. Schaden 8000 Frs. Versichert. Enxembunrger Gazette. Oberdonven. Bei der am 15. April im Walde von Oberdonven angehal— tenen Holzversteigerung wurden sehr hohe Preise erzielt. Es gingen über: Reiser— haufen zu 6—13 Fr., Buchenhalz zu 24—26 Fr. per Korde, Halbkorden zu 14—15 Fr. Allerborn. Am 10. April Nachts gegen 2 Uhr brach in der Scheune der Wittwe Goosse-Toussaint Feuer aus, wel— ches schnell um sich griff und benannte Scheune nebst Wohnhaus und Stallung in Asche legte, ohne daß es möglich gewesen, dem Feuer Einhalt zu thun. Das Vieh und einige Möbel konnten gerettet werden, alles Uebrige wurde ein Raub des verhee— renden Elements. Der Schaden ist ein sehr erheblicher. In Eschdorf ist am 8. April das 4jährige Söhnchen des Schusters Peter Pfeiffer auf traurige Weise um's Leben ge kommen. Das Kind hatte die mit heißem Fett auf dem Ofen stehende Pfanne umge—- stoßen, die fettübergossenen Kleider des Kindes fingen Feuer, und wurde dasselbe so schrecklich verbrannt, daß es unter gräß lichen Qualen starb. Diekirch. Die hiesige Gendarmerie verhaftete am 6. April Abends den früüher in Clairefontaine wohnenden 71jährigen Taglöhner B. Th., welcher am 14. August 1877 durch Erkenntniß des Assisenhofes in Luxemburg wegen Nothzucht zu lebens— länglicher Zwangsarbeit verurtheilt und steckbrieflich verfolgt wurde, und führten ihn in's Gefängniß nach Luxemburg. Nach verübter That war derselbe flüüchtig gewor— den und soll sich bis jetzt in Belgien aufge— halten haben. Consdorf, 7. April. Eine schreck— liche Nacht war die eben vergangene für den Weiler Colbett und das Gehöft Stop— pelhof. Dem Eigenthümer Nik. Huberty brannten seine Baulichkeiten sämmtlich nie der. Beinahe hätten die Insassen, da das Feuer gegen Mitternacht ausbrach, den Flammentod gefunden, denn es brannte schon Alles lichterloh, ehe die Schlafenden von der schrecklichen Gefahr eine Ahnung hatten. Vier Pferde, drei Stück Rindvieh, mehrere Schweine und fast sämmtliches Geflügel kam in den Flammen um. Zu gleicher Zeit brach Feuer aus auf dem etwa ʒ Kilometer entfernt gelegenen Stoppel— hof. Die Scheune des Herrn Kasel brannte rettungslos nieder. Huberty er— leidet schweren Verlust, da er nur für 6000 Frs. versichert ist. Den übermenschlichen Anstrengungen der Herbeigeeilten ist es zu danken, daß nicht sämmtliches Vieh in den Ctallungen umkam. Es steht außer Zwei—- fel, daß das Feuer von böswilliger Hand gelegt war, da ja schon, vor nicht gar lan— ger Zeit ein ähnlicher Versuch auf dem nahe gelegenen Gemenerhof gemacht ward. Die Gendarmerie von Echternach hat den muth— maßlichen Thäter in der Person des Greg. Kasel, Sohn des Verbrannten zu Stoppel—- hof verhaftet und nach Echternach abgeführt. Clausen. Als am 8. April Nach— mittags der 6jährige Sohn des Schlossers Michel Schellberg sich hinter die Kutsche der Wittwe Funck-Erdmer anhängen wollte, gerieth derselbe mit dem linken Bein in die Speichen des hintern rechten Rades, wo—- durch er einen Beinbruch erlitt. Auf sein lautes Schreien hielt der Kutscher an und die herbeigeeilten Personen zogen denselben heraus und brachten ihn nach Hause, wo er sofort in ärztliche Behandlung genommen ward. Herr Buchler, Stationschef von Petingen, ist zum Direktionssekretär in Luxemburg befördert worden. Luxemburg. Am 7. April Vormit tags brach in der Wohnung des Buchhal ters Ph. Hardt, Louvigny Straße, Feuer aus. Einige Kleidungsstücke hatten am Mantelbcett auf bisher unerklärte Weise Feuer gefangen. Schaden 40 Frs.; ver sichert. Am 8. April kamen die ersten Schwalben zu Remich an. Ehnen. Hr. I. Weyrich Sohn ist am 8. April zu einem halbjährigen Reb— baukursus nach der Weinbau- Lehranstalt in Geisenheim abgereist. Wahrscheinlich wird der bereits studirte junge Mann später als Fachlehrer von der Regierung im Lande an— gestellt. Im Desling sind die Schnepfen dieses Jahr ein äußerst seltener Artikel. Auch sonst gab es wenige im Lande. Zu Bauschleiden fiel eine große Partei Erde auf drei Arbeiter. Einer der selben, kam noch glüücklich davon, ohne von dem Schutt erreicht zu werden. Ein an— derer wurde bis an den Leib überschüttet und stand aufrecht darin. Der Dritte war ganz im Schutt vergraben und mehrere herbeigelaufene Arbeiter bewerkstelligten seine Rettung. Er kam mit einem Bein— bruche davon. Ettelbrüũck ward in letzter Zeit häu— fig von Feuersbrünsten heimgesucht. Am 7. April Morgens brach Feuer in den Ge—- bäulichkeiten der Wittwe Dondelinger— Thewes aus, welches bedeutenden Schaden verursachte. Die Stallungen und die Scheune sind abgebrannt und mit denselben eine Kuh und vieles Futter. Das Feuer theilte sich auch den Nebenhäusern Görgen und Barthelmy mit, welche ebenfalls Ver— luste erlitten. Eine äußerst rege Thätig— keit entwickelte die Feuerwehr, sowie die— lenige der Fabrik Godchaux, wodurch der Verbreitung des verheerenden Elementes Einhalt gethan wurde. Den wackern Rettern gebührt der vollste Dank der Ein—- wohnerschaft. Verlust: Wittwe Donde— linger ungefähr 1400 Fr., Barthelmy 2500 Fr. und Ehtden 450 Fr. Alle sind ver— sichert. Grevenmacher. Am 15. April ist der älteste Mann unserer Ortschaft gestor— ben: 2 Adam Schneider, von Profes sion Barbier, geboren am 3. Juli 1796, also 93 Jahre alt. 15. auf den 16. April ist auch der Winzer Hr. Wilhelm Ris, 75 Jahre alt, an einer Lungenentzündung gestorben. Mögen sie ruhen in Frieden! Zu Bech-Kleinmacher verschied am 11. April fromm und gottergeben der 74jährige H. Mauritius, und tagsdarauf dessen 71jähriger Bruder N. Mauritius. Die Leichen der hochgeschätzten, allverehrten und von Jedermann geliebten Hingeschie— denen wurden mit einander in einem und demselben Zuge zum Gottesacker getragen und in einem Grabe zur Ruhe gelegt. R. I. P. Luxemburg. Wie die Berliner „Germania“ mittheilt, hat der Görres— Verein in Deutschland soeben in Rom ein Jastitut zur Beförderung der kirchenge— schichtlichen Studien errichtet. Die Lei— tung des Instituts ist unserm Landsmanne, dem seit einigen Jahren in Rom studiren— den hochw. Herra Dr. Kirsch übertragen worden. Wir beglückwünschen unsern Landsmann zu der hohen Ehre. Nach einer Correspondenz im „Lux. Wort“ zu urtheilen, hatten sich „un— sere Lait“ in Laxemburg durch Nichtverzie ren ihrer Häuser zu Ehren des Herzogs Adolph, des Regenten, „glänzend“ ausge zeichnet. Na, da wundere sich Niemand drüber. Juden sind und werden keine Lu— r·mburger. Übi hene, ibi patria, sagen sie. Grevenmacher. Am 18. April Abends kamen fünf Mitglieder des Metzger Ruderklubs hier an. Sie übernachteten im Hotel Wagner und traten andern Morgens früh die Weiterfahrt an, die bis nach dem Rhein geht. Die Ruderer sind schon ältere bärtige Männer (Beamte) und pfeilschnell geht die Fahrt in dem eleganten, auf's praktischste eingerichteten Boote auf der Mosel dahin. Die Leute machen jedes Jahr zweimal eine solche Vergnügungstour. Gilsdorf. Am 12. April verun glüückte der 39jährige Steinbrecher Ph. Ries in einer Steingrube. Vermittelst eines Brecheisens warf derselbe Steinblöcke von dem obern Rande hinab in die Grube; hierbei glitt er aus und stũrzte aus einer Höhe von 4 Meter kopfüber hinab und blieb regungslos liegen. Der Verunglückte erlitt, nach Aussage des ihn behandelnden Arztes, einen Schädelbruch und soll dessen Zustand sehr bedenklich sein. Steinfort. Am 17. April stieß der Metzgerfrau Bernardy bei ihrer Rück— reise von Arlon, wo sie in Begleitung von 3 Mädchen Einkäufe besorgt hatte, ein Un— fall zu, der leicht schlimmere Folgen hätte haben können. Auf ein Mal löste sich eines der Vorräder des in hellem Galopp dahineilenden Wagens, dieser schlug rm, dem scheu gewordenen Pferde fuhren die Deichsel in die Beine und nur auf eine weite Strecke konnte es von einem Daher kommenden angehalten werden. Eine Toch ter Bernardy ist überfahren und schwer ver— letzt worden. Rodingen. Am 16. April arbeitete der 47jährige M. Decker aus Guirlingen (Belgien) in einer Minettgrube der Gesell— schaft Sclessin. Unverhofft stürzte eine Steinmasse von der Wand, in deren Nähe der Arbeiter beschäftigt war, herab und warf diesen mit zerschmetterten Gliedern zu Boden, so daß er bald den Geist auf— gab, eine trauernde Wittwe mit 8 kleinen Kindern hinterlassend. Schifflingen. Mehrere Tage war der Wagner I. 0., ein Trunkenbold, spur los verschwunden: Nach eifrigem Suchen fand man denselben endlich in einem ver— lassenen Holzschuppen in schrecklichem Zu— stande dem Tode nahe; die schnell herbei— gerufene Geistlichkeit konnte ihm noch die hl. Sterbesakramente spenden. Limpertsberg. Als am 10. April der siebenzigjährige Kunstgärtner Anton Krämer sich aus einer dsoe ein Glas Branntwein einschenken wollte, ergriff er aus Versehen eine Flasche mit Vitriol, das er Tags vorher in der Apotheke gekauft hatte, unter dem Vorgeben, ein Petroleum— faß auszubrennen, und goß sich den Inhalt hinunter. Zu Remich zeigte sich am 13. April Morgens eine Schnepfe auf der Mosel, eine große Seltenheit zu der Zeit. Die Schnepfe hatte sich in einen Oleanderstock, der auf dem Perron aufgestellt war, geschli chen. Leider ist es dem Besitzer des Hau— ses nicht gelungen, dieselbe einzufangen, indem der sonst so lichtscheue Vogel im kri— tischen Momente entwischte. Luxemburg. Am 4. April beför— derte die General· Agentur J. Thorn nach benannte Personen, um mit dem Dampfer „Zaardam“ der holländischen Schifffahrts-- Gesellschaft, vertreten in Luxemburg durch genannte Agentur, am 5. April in Rotter— dam abfahrend, nach Buenos Ayres abzu— reisen: Urbain Lambert, 34 1., Marie Lambert, 20 JI., Eugenie Lambert, d 1., Emilie Lambert, d I. Cecile Lambert, 4 1., Leonie Lambert, 4 1., àlle aus Burglinster; Klensch Marianne, 38 J.; aus Oberanven; Niesen Anna, 38 1., Lambert Fr., 17 1., Lambert Peter, 18 J., aus Gonde—- ringen; Kimmes Gustav, 16 1., aus Rham; Clement Mathias, 43 1., aus Burglinster; Meyer Nik., 8 1., aus Eich; Dionghsius Peter, Kremer Anna, ʒs 1., Dionysius Marianne, 12 1., Dionysius Peter, 1., Dionysius Anna, 31., alle aus Burglinster; Metzdorf Nikolas, 40 1., Berger Marie, 46 1., Lorang Chaer. 22 - Lorang Justine, o'l., Lorang Albert, 14 1., Metzdorf Mathilde, 11 1., Mehtzdorf Aloyse, 7 1., alle aus Hosingen. Luxemburg. In der mit dem 12. April endenden Woche sind auf dem Cen— tral-Bahnhof 115 Personen nach Antwerpen abgereist, um mit dem am 12. April von dort abreisenden Post-Dampfer „Penn— land“ der Red Star Line“, vertreten in Luxemburg durch Derulle Wigreux & Sohn, nach Amerika auszuwandern: Darunter befanden sich 27 Luxemburger: Katharina Emmeringer, a. 17 J., Peter Wey— nand, a. 62 1., Susanna Würth, a. 67 JI., Ma— ria Frisch, a. 31 IJ., Johann Weynand, a. 24 1., und Nikolaus Weynand, a. 8 1., alle aus Hostert, reisen nach Kansas City, Mo.; Peter Erpelding, a. 22 J., aus Niedercorn, nach Esca naba, Mich.; Peter Millen, a. 56 1., aus Vian— den u- New York; Katharina Welter, a. 60 1., Barbara Welter, a. 25 1., Johann Weber, a. 35 1., Katharina Weber, a. d 1., und Clara Weber, a. 2 1., alle aus Mörsdorf, nach Chi— cago, Il.; Peter Hossmann, a. 28 J., aus Machthum, nach Detroit, Mich.; Nikolaus Schneider, a. 35 JI., aus Biever, nach New Lent: Franziska Schamberg, a. N 1., Anna chainberg, a.61., henid Schamberg, a. d F. und Peler Scham erg a 10 Monate, alle aus Niederkorn, nach New York; Nikolaus Schilling, a. 36 1., Anna Fciling. a. NI. fritdri Schilling, a. 88 J., Andreas Schil— lng, a. 4 Mon., Peter Würh, a. 6 1., ünd Elise Würtz, a. 45 1., alle aus Stegen, nach La— motte, Ja. Luxemburgisches aus Fran kreich' Füür folgende Angaben sind wir d m Herrn H. Thiltges, Magazin-Clerk in einem Geschäftshause in Rheims, zu Dank verpflichtet, welcher die Güte hatte, uns den offiziellen Finanz-Bericht der dortigen luxemburger Gesellschaft “La Fraternitè“ zu übersenden. Die Gesellschaft ward am 29. August 1869 gegründet und am 3. Dezember desselben Jahren vom Präfecten genehmigt. Sie zählt heute 16 Ehrenmit— glieder und 83 zahlende Mitglieder. Prä— sident ist Herr Henri Lorang, Schatzmeister Ns. Claus, Rapporteur Nik. Pondrom. Diese Herren mit folgenden Mitgliedern bilden den Verwaltungsrath: J. P. Wolf, I. B. Christmann, Ch. Sprenger, I. P. Münster, Fr. Hübesch, Ns. Heintz. Mit der Revision sind H. Thiltgès, I. B. Dos— ser und das Ehrenmitglied A. Martin be— traut. Die Gesellschaft hat ihren eigenen Arzt und Apotheker. Der Finanzstand der Gesellschaft ist folgender: Auf Zinsen aus geliehene Gelder 3000 Frs.; in der Spar— kasse Frs. 511,96; in den Händen des Schatzmeisters am 21. Dezember 1888 Frs. 932,70, so daß die Activa am Schluß des v. I. 4,444,66 Frs. betrugen. Die Einnahmen und Ausgaben im vergangenen Jahre waren wie folgt: Einnahmen: Beiträge der Mitglieder 1,546.40 Frs., Eintrittsgelder 44 Fis., Strafen 207 Frs., Interessen 139 55 Fis., zusammen 2,026.- 95 Frs. Ausgaben: Krankenunter stützung 315 Frs., Apotheker 297 Frs., Arzt 278 Frs.; Rapporteur 87.30 Frs.; Beerdigungskosten 200 Frs.; sonstige Aus gaben 170.65 Frs.; Total Ausgaben 1,347.95 Frs., was einen Kassenũüberschuß von 679 Frs. ließ, was mit dem Kassen— bestand von 3,765.55 Frs. am Ende des Jahres 1887 ein Activcapital von 4,444. 66 Frs., wie schon oben gezeigt, gibt. Der Verein besitzt eine besondere Kasse für das Begräbniß der Frauen von Mit gliedern. Dieselbe hatte einen Activbe— stand von 1,542.92 Frs. am Ende des Jahres 1887. Die Beiträge in 1888 wa— ren 83.20 Frs., die Interessen -c. 61.65 Frs., so daß, da keine Ausgaben gemeldet sind, am Ende 1888 in Cassa waren 1,693.07 Frs. Die lraternitẽ verlor im letzten Jahre 5 Mitglieder durch Tod; 9 Mitglieder tra— ten aus. Es freut uns herzlich zu sehen, daß der nahe an zwanzig Jahre bestehende luxem— burger Verein in der Hauptstadt der Cham— pagne so gute Fortschritte macht. A la bonne heure; salut cordial! Luxemburgisches aus Belgien. Arlon. Die Provinz Luxemburg hat das Drittheil des zum Bau der Eisenbahn Arlon-Ethe·St. Loger nöthigen Kapitals unterzeichnet. Die Vermessungen gehen bald zu Ende. Man sucht noch eine bessere Verbindung mit dem Arloner Bahnhofe. Arlon. Am 6. April Abends brach eine Feuersbrunst in dem Lampenmagazin des Herrn Isidor Kahn aus. Das Vohn; haus blieb verschont. Vaux-les-Rosïres. Beim Einölen der Müühlenräder, wurde am 6. April der 24jährige Georges Victor von den Getriebe erfaßt und buchstäblich zer malmt. Messancy. Die Katholiken sind bei den Gemeindewahlen am 7. April siegreich gewesen. Trotz der Gegenwart des Hrn. Tesch wurden seine Freunde vollständig überstimmt. Von dieser Wahl hing auch die Ernennung eines Bürgermeisters ab. In Messancy ward Herr P. Shneider, in Turpingen Herr H. Walsch, Ackerer, ge— wählt. Arlon. Am 4. April Nachmittags kam ein Bauersmann auf's Büreau des Advokaten Herrn Simon, um eine Rech—- nung zu bezahlen. Daraufhin breitete der Bauer ein Papierstück auf den Tisch und forderte Hrn. Simon auf, dasselbe unbe— sehen zu unterzeichnen, und richtete gleich zeitig einen Revolver auf ihn, mit der Drohung, ihn zu erschießen, falls er seinem Willen nicht nachkomme. Aus das Hulfe— rufen des Herrn Simon eilten die Schrei ber herbei, aber der Bauer hatte sich unter dessen geflüchtet. Wegen der Drohung ward der Ackerer zu 1 Monat Gefängniß, 26 Fr. Buße und Kosten verurtheilt. Dem Bürgermeister von Pa— liseul wurden in einer Nacht ein Dutzend junge Bäume abgeschnitten. Merny. Der Erxbrigadier der Gen— darmerie, ein gewisser H., hat s- vermit telst eines Rasirmessers die Kehle abge— schnitten. Der unglückliche Mensch war dem Branntweintrinken sehr ergeben. Saar, Mosel, Eifel und Hunsrüd. Bollendorf. Am 2. April ging der hochw. Herr Pastor Jakob Lehnen, 74 Jahre alt, in ein besseres Jenseits über. Seit 1854 wirkte er als Pfarrer in Bol— lendorf. Am 5. April fand die Beerdigung statt. R. LV. Bei Ralingen sprang ein Vaga bund, der sich von dem Gendarmen Beyer verfolgt sah, in die Sauer und erreichte, drei mal vom Strudel in die Tiefe ge— schleudert glücklich das luxemburgische Ufer. Dieses Wagestück wurde an derselben Stelle ausgeführt, an welcher vor mehreren Jah—- ren bei gleicher Veranlassung zwei Hand— werksburschen ihren Tod in den Wellen fanden. Dem nach 42jhriger Dienstdauer auf sein Ansuchen in den Ruhestand getretenen Kommunalförster Herr Schlemmer aus Trassem ist in Anerkennung seiner pflicht treuen Dienstthätigkeit von Sr. Majestät dem König das allgemeine Ehrenzeichen durch e Oberförster ger aus Beurig im Beisein der Herren Förster Gondring aus Scrrih Weirich aus Freudenburg, Bratz aus Weiten und Forstaufseher Urmes uũberreicht worden. Der Uebergabe ging eine kurze anerkennende Ansprae seitens des Herrn Oberförsters vorher. Das Ausscheiden des allgemein beliebten Herrn Syleyner aus dem Amte wird sehr be—- auert. Zu Trier ward am 13. April das Urtheil gegen die Inhaber der Firma Ge— brüder Loeser von Trier verkündet; dasselbe lautet: Die Angeklagten Isidor, Simon und Michel Löser sind des einfachen Banke rotts schuldig, und es werden die Ange—- klagten Isidor und Simon Loeser, als Hauptleiter des Geschäfis, zu einer Ge—- fängnißstrafe von je 9 Monaten verur—- theilt, von denen jedoch 3 Monate der er—- littenen Untersuchungshaft in Anrechnung zu bringen sind; der Angeklagte Michel Weser, welcher sich nur auf seine Söhne verlassen hatte, wird zu einer Gefängniß strafe von 14 Tagen verurtheilt. ner anderen Strafsache war der Banquieur Theod. Schoemann daselbst angeklagt, als Inhaber der Kommandit- Gesellschaft Wag—- ner und Schoemann die Handelsbücher un ordentlich geführt und die Jahresbilanz nicht richtig gezogen zu haben, sowie, als ihm schon die unhaltbhare Lage des Ge— schäftes bekannt war und er schon mit einer Million Mark Unterbilanz arbeitete, den noch Depositen angenommen zu haben. Er wurde zu einem Jahr Gefängniß verur—- theilt. Die Loeser und Schoemann sind Juden. Aus der Fischzüchterei in Pal lien sind im vorigen Jahre im Ganzen 835,000 junge Lachse in die Nebengewässer der Mosel, davon allein über 200,000 Stück in die Ruwer eingesetzt worden. Vor dem Schöffengericht in Trier stand dieser Tage ein Wirth, welcher durch Zugießen von abgestandenen Resten Bier zu frischem den Gästen verzapftem Getränk sich einen rechtswidrigen Vermö—- ensvortheil während der letzten Jahre ver shatt hat. Er, sowohl wie seine Frau, wurden zu je 14 Tagen Gefängniß und 20 Mark Geldstrafe verurtheilt. Recht o! Zu Prüm fand am 1. April eine Ver—- sammlung der Handwerker des Bezirks Wallersheim statt zur Gründung einer all gemeinen Handwerker·lnnung. ODie an— wesenden 43 Handwerker erklärten ihren Beitritt zu der zu errichtenden Innung. Einer Firma zu Merzig ging kürz lich ein einfacher Brief mit folgendem In— halte zu: „Die beiliegende Summe ist irr thümlich in meinen Besitz gelangt, und ich erstatte dieselbe hiermit zurück.“ Bei die sem Brief lagen in Scheinen 30 M. Viel— leicht hat die Osterzeit einem Sünder das Gewissen geweckt. Die Verpachtung der Jagd bringt der Gemeinde jetzt ziemliche Summen ein. So wurden vom 1. Januar bis jetzt verpachtet die Jagd: Perl, ob. Teil, zu 320 M. H. Blaise, Perl; Borg zu 485 M., Oberleuken zu 280 M. und Keßlingen zu 95 Mark, H. Servais, Kürenz; Tet—- tingen zu 180 M. und Nennig zu 506 M. H. Macher, Remich; Sinz zu 445 M. H— de Maring, Bübingen (Schloß); Kreuz— weiler zu 70 M. de Musiel zu Schloß Thorn; Palzem zu 145 M. H. Förster Willing in Sinz; Wehr zu 66 Mark H. Welter, Remich; Esingen zu 74 M., Süd lingen zu 100 M. und Beuern zu 500 M., Le Gallais in Luxemburg; Dilmar zu 40 M. Herr Schurf, Schloß Thorn. Elsaß-Lothringen. Der flüchtige Postagent Wen—- ner von Königsmachern soll in England verhaftet worden sein. Man soll seinen Aufenthalt durch einen Brief, den er vor einigen Tagen an seine Angehörigen ge— sandt hat, erfahren haben. Im sogenannten Mattenbrunnen zu Rufach ward die Leiche einer Dienst magd, Louise Lapp, 23 Jahre alt, aufge—- funden. Die gerichtliche Untersuchung der Leiche hat ergeben, daß das Mädchen nicht freiwillig den Tod gesucht hat und über— haupt nicht durch Ertränken gestorben ist, sonbern daß ein Mord von dritter Hand vorliegt. Zwei Männer wurden verhaftet. Der Todtengräber zu Kirchnau— men bei Sierck, grub ein Grub und war schon ziemlich tief gekommen, als auf ein mal die Erde der seitwärts liegenden Grä ber zusammenrutschte und er dadurch bis zur Brust wie eingegraben in der Erde stand. Das ebenfalls auf ihn fallende Kreuz konnte er noch von sich abhalten, da er die Hände frei hatte, sonst hätte ihm dasselbe noch eine bedeutende Verletzung beigebracht. Da er selbst sich nicht aus seiner unangenehmen Lage befreien konnte, rief er aus Leibeskräften um Hilfe, die ihm erst nach langem Schreien zu Theil wurde. Die herbeigeeilten Männer mußten zuerst den um den Todtengräber liegenden Grund wegschaufeln, ehe sie ihn befreien konnten. Der Civiltransporteur Höl— ter aus Saargemüũnd hatte einen berüchtig ten Einbrecher, Hartmann aus Diedenho fen, zurück zu trangportiren. Zwischen den Stationen Hargarten und Kreuzwald ge—- lang es dem Verbrecher auf unbegreifliche Weise sich seiner Handfesseln zu entledigen. Er stürzte sich auf seinen Begleiter und richtete denselben in grauenhafter Weise zu. Sodann sprang derselbe aus dem fahrenden Zuge. Hartmann wurde nach amtlicher Mittheilung bald wieder verhaftet. Saargemünd. In der Nacht auf den 16. April ist in der Utzschneiderschen Fabrik ein großer Theil der Arbeiterwoh nungen abgebrannt. Metz. Auf dem Banne der Gemeinde Hayes bei Ueckingen wurde in der Mosel die Leiche des seit dem 7. März d. Jahres vermißten Seminar-Uebungslehrers Haup rich aufgefunden. Hr. Seminar-Direktor Nigetiet mit einigen Seminarlehrern bega ben sich sogleich nach dem Fundborte. Durch das Vorhandensein von Uhr und Geld bei der Leiche ist unzweifelhaft erwie sen, daß ein Unglücksfall und nicht ein Ver brechen, wie man vielfach glaubte, vorliegt. Herr Lehrer Thiry an der Vin eenzschule ist vom 1. April er. ab zur Dis “en worden. Herr r- ist einer der ältesten Lehrer von Metz. Er war uewt geachtet von der Bürgerschaft und geliebt von den Schulern. E 7