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9 wilt 91 ' 7 1 ; 1 ; 2 ; 1 2 2 / * un t ; ; Die Fuxemburger Gazette, erscheiat jeden Dienstag und kostet unter Borandbezahlung für die Ver. Staaten und Canada: Zährlich.. . v ß 82.50 | Halbjährlich ... .. · sI.W Stadtabonnenten, jährlich 2.50, monatlich W Cts. Nach Europa portofrei: Jährlich. . . )ïë 88.00 Halbjäãhrlich .. .. . ·1.50 Correspondenzen und Mittheilungen müssen spätestens bis Freitag Morgen, wenn sie in der nächsten Nummer Aufnahme finden sollen, ein— gesandt werden. —Briefe ohne Unterschrift wer-- den nicht berücksichtigt. Nur für die Gelder, die per registrirten Brief oder Geldanweisung (Money Order) gesandt werden, übernehmen wir die Verantwortlichkeit. Alle Briefe, Correspondenzen u. s. w. adressire man einfach: “ LUXEMBURGER GAIETTE”, pußvauz, 10wa. Office der, Gazette“: Ecke der 6. und Jowa-Straße. Verhandlungen der 3. General-Versammlung des Deutschen, römisch-katholischen Central- Vereins, und des Dritten Katholikentages zu Cleveland, 0., am 1., 2., 3. und 4. September 1580. Ehe wir zu den eigentlichen Verhendlun gen übergehen, wollen wir tinite Bemer kungen vorausschicken. Die Katholiken der Stadt Cleveland hatten sich alle Mühe gegeben, um der Ehre, die ihnen zu Theil geworden war, gerecht zu werden. Der Empfang der ankommenden Delegaten und Fremden war ein recht herzlicher. Die Kirchen und vielen katholischen Anstalten waren auf's prächtigsie mit Fahnen, Band—- rollen, Guirlanden, Blumen und Kränzen geschmückt und viele Katholiken hatten ihre Häuser mit Fahnen und Buntzeug herrlich decorirt. Bereits am Freitag, mehr noch am Samstag, am meisten aber früh am Sonnteg langten die Fremden, die Delega ten unb bencchbarten Vereine viele mit Musikkopellen, die sie mitbrachten, an und zogen klirgenden Spieles nach den ihnen angewiesenen Hauptquartieren. Des Wet ter war schön, doch zuweilen zu heiß. Erster Tag. —Sonntag, den 1. Sept. Um s Uhr Morgens versammelten sich die Delegaten in der St. Peters-Schul halle an Superiorstraße im greßen Saale, ber hübsch decorirt war, die Tribne mit rünen Topfgewächsen, die Wände mit Vidan, Schildern u. s. w. Wie gebräuch: lich ward die Versemmlung mit Gebet eröffnet. Noch Verlesung der Namenslifte und der Vertheilung der Avszeichnungen ward vom Vorsitzenden des Festausschusses der Stellvertrerer des Moyors G. W. Gardner, Herr MeNeoir, vorgestellt, der die Delegaten im Ramen der Stadt Cleve— land herzlich bewilllor mnete. Namens der Delegaten des Central. Vereins dankte der Präsident Herr Spaunhorst. Der Fesiprsident Bütiner hieß dann die Dele— gaten und Besucher im Namen der Katho— liken Cleveland's herzlich willkommen. Hr. Spaunho-st, Namens der Delegaten für ben warmen Willkomwm danlend, versicher te, daß die Delegaten die Hespitalität zu ochten wüßten und ihre Ehrenzeichen auch sicher mit Ehre nüügen. Als die Ewpfangsfeierlichkeiten vorüber, begaben sich die Delegaten ron St. Peters— Schulhalle, von tiner Ehrenescorte der St. Peters. Ritter, einer Musikkapelle und einem Vercine geleitet, zur Kathedrale in's Hochamt, das vom hochw'sten Bischof Jan sen ven Belleville ctlebrirt wurde. Im Chor war der hockw'ste Bischof von La Crosse und viele Priester von Nah und Fein. Die Predigt hielt der hochw. Herr Kilkuem von Notre Dame, Ind. Noch selten hörten wir in so klaren und schönen Worten die Zwecke des Central-Bereins so bündig und deutlich zergliedenn. Hier ein kurzer Auszug: Der große Bund des Central- Verei·s fieht unter dem ea der hl. Familie. Mit wel—- cher Liebe blickt der liebe Gott nicht herab auf ECuch, auf ECueren großen Bund katrholischer Vereine, dessen Wirken so edel und gottgefäl lig ist. Worin besteht das Werk dieses großen Bundes katholischer Vereine? Einmal in der Unterstützung in Krantkheits- und Todesfällen. Um diesen edlen Streben recht weite Ausdehnung zu geben, ist dieser Bund, der Central- Verein, wor—- den, und haben alle die zahlreichen einzelnen Vereine sich ihm cut dloss Wie viel Noth ist dadurch schon gelindert worden, und wie viele Thränen sind schon getrocknet worden durch das Eintreten der VBereinsbrüder! Ihr höret diese Woche in Eueren Versammkungen von den Brüdern von nah und fern, was sie in ihren Vereinen geleistet haben; aber brüstet eus nicht n.it dem Erfolg, damit es nicht von Eu Leite: „Sie haben ee Lohn schon vorweg.“ as ist nun die eine Seite, die materielle. Das zweite Werk des Central- Vereins soll sein, einzutreten für tatholische Inte— ressen im Geiste der katholischen Kirche, und dieses Wert ist sozusagen ein noch edleres als das erste. Der Central - Verein soll Antheil daran nehmen, in allen seinen Zweigvereinen sowohl wie auch als Ganzes, denn Einigkeit macht stark. Wenn ein einzelner Verein für diese Sache bei gegebener Gelegenheit eintritt, so geht es damit, wie mit einer einzelnen Welle des Meeres, die kommt und verschwindet. Wenn aber Hunderte ron Vereinen aufstehen und für die Sache der Religion einmüthig und tuigie den eintreten, dann hat diese Sache in unserem Lande nichts zu fürchten. Im Hinblick auf diele zwei Hauptzwecke und Aufgaben des Central— Vereins und in diesem Sinne sage ich: Gott segne das Werk des Central - Vereins und der angeschlossenen Vereine, die hl. Familie beschütze Euch und Cuere Vereine! Witt's Lucienmesse ward unter der Di— rektion des Herrn Meuth von den Kirchen- Chören von St. Peter und St. Stephan gut und flott aufgeführt. Nach dem Evan— gelium hielt der hechw'ste Bischof Gilmour eine herzliche warm empfundene Ansprache an die Versammelten, besonders aber die Delegaten. Er erinnerte daran, daß der Central· Verein schon zum d-itten Male in der Diöcese Cledeland tage; er freue sich, daß der große Bund, der schon so vielee Gute gewirtt, noch inmer blühe und ge— Für Reht un Herausgeber: Dentsche, Katholische Drud-Gesellschast. Jahrgang 19. deihe und legte dann die Zwede seines Wir kens in leiblicher und geistiger Hinsicht dar: Sorge für Wittwen, Waisen und Kranke und Eintreten für katholische Interessen. Dabei mahnte der Bischof nicht über die Grenzen des Vereins, die ja ohnehin weit genug gestreckt sind, zu reichen, da dies der Anfang des Sturzes sein werde. Ec hieß den Verein, handele er in dem gegebenen Sinne, herzlich will!ommen und bitte Got-- tes Segen über denselben herab. Der Festzug am Nachmittage war eine Demonstration der Katholiken, wie sie Cleveland wohl noch nicht gesehen. Gemäß dem Pro— gramm war der Zug in folgender Art geordnet und zog wie ein Triumphzug dahin. Voran schritt eine starke Abthei— lung Polizei, hinter ihnen der Großmar schall Herr Joh. Nunn und seine Adjutan ten. Die 1. Division bildeten 13 Ritter-Ver—- eine aus Cleveland, 5 Ritter-Vereine von Detroit und weitere 7 Ritter-Vereine von Colnmbus, Dayton, Akron, Sandusky. Dieselben erregten durch ihre geschmackvol len Uniformen, prachtvallen Fahnen und Banner und stramme Haltung allgemeine Bewunderung. Die 11. Division bestand aus den Beam—- ten des Central-Vereins, der hochwürdigen Geistlichkeit und den Delegaten des Cen— tral-Vereins. Die 111. und IV. Dipision bestand aus den Vereinen von Toledo, Fostoria, Tisñin, Canton; Navarre, Voungstown und San—- dus?y, sämmtlich vom Staate Ohio. Die V. Division bestand aus 7 Vereinen von Erie, Pa. Die VI. Division aus den Vereinen von Detroit, Mich. Die VII. undb VIII. Division aus den Vereinen von Cleveland. Zahllose Fahnen und Banner wurden im Zuge getragen, der über anderthalb Stunden brauchte, einen gegebenen Punkt zu passiren. 17 Mufilkapellen sorgten für floutes Marschiren. Auf einem von vier Schimmeln gezogenen prächtigen Wagen, den der St. Michaels· Verein von Cleve—- land gestellt und der mit Guirlanden, Laub Blumen, Grün und Fahnen geschnrückt war, befand sich das Bild des Erzengels Michael, von 10 vrthetleiveten Mädchen umgeben, welche den Delegaten Blumen— sträuße überreichten. Wir haben schon viele solcher Zü—ge gese hen, aber noch nirgends haben wir bemerkt, baß die Straßen so durchgehends dicht mit Zuschauern besetzt waren. Riesig war stellenweise die Menschenmasse, die hübsch Ordnung und Zucht hielt und fich nichi allein auf die Straßen beschränkte, sondern auch auf Balkonen und Dächern zu sehen war. Bei der großen Hitze war es kein tleines Opfer, das die Vereine und Dele— gaten brachten, die em Zuge Theil nah— men, besondeis da die Marschroute eine überaus lange, zu lange war. Za Ehren der Festgenossen fand Abends ein Gartenfest und Concert statt. Welches Aufsehen der Zug erregte, geht daraus hervor, daß nãchsten Tages die Merho—- distenprediger Clevelands einen,energischen Protest“ erließen, dotz unter dem Scheine der Religion der hl. Sabbath durch Umzug und Vuht entheiligt werde; sie tadelten die städtischen Behörden för Theilnahme am Umzug und tadelten sie wegen Pflichtver-- regli ngun Der Protest im Namen der 20,000 Methodisten der Stadt Cleveland ward von Freund und Feind als Ausbruch des Fanatismus getadelt undvon der Presse kräftig zurückgewiesen. Zweiter Tag. —Montag, den 2. Sept. Programmgemãß begann der zweite Fest tag mit einem Hochamte für die lebenden Mitglieder des Central - Vereins in St. Morien. Ott hestyrcdiat hielt P. Hagg, 8 J., uub tresfliche Worteswaren es, die er an die Anwesenden richtete. Eine Witi'sche Messe ward von den Männer- Chören der St. Marien· und St. Josephs Gemeinde unter Direktion des hochw. P. Becker in splendider Art gesungen. Um 9 Uhr be— gannen in St. Peters · Schulhalle die eigentlichen Verhandlungen des Central— Vereins. In seimer Erõffnungsrede machte Präsident Spaunhorst darauf aufmerksam, daß bei der lezten vor 12 Jahren in Cle— veland abgehaltenen Versammlung blos 101 Delegaten anwesend e - seien und heute an 215 sich eingefunden hätten. Der Redner verlieh dem Vasde Ausdruck, daß ein Beschluß angenommen werde, wonach in Zukunft Reisekarten mit Mitgliedern böhmischer und polnischer Vereine gleich wie bei der großen irischen Union ausge tauscht werden können. Mit warmen Worten betonte er das natürliche Recht der Eltern in Bezug auf die Schule und er: mahnte die Delegaten, dasselbe gegen alle Fanatiker mannhaft zu vertheidigen. Von Neuem empfahl Herr Spaunhoist die Er— richtung von Arbeiterbureaus, deren se euite Wirksamkeit darlegend, sowie as Leo-Haus, und befürwortete schlietz lich, bie General-Versammlung des Cen— tral· Vereins in Zakanft am dritten Sonn— xemburg Dubuque, Jowa, Dienstag, den 10. September 1889. tage im Monat Augufst, anstatt wie bisher am ersten im September zusammentreten zu lassen. Während des Verlesens der Namensliste trat der hochw'ste Bischof Wigger von Newark ein, spendete der Ver sammlung seinen Segen und begrüßte sie in einer kurzen Ansprache. Als Vorsitzende der verschiedenen Aus—- schüsse die Namen aller Mitglieder zu geben, scheint uns nicht nöthig wurden folgende Herren ernannt: Ausschußfür onsitution: I. Lochemes von Milwautkee, Wis. Neue Vereine: Wm. Auer, New York City. Unterjuchung des Schatzmeisters -Berichtes: I. Brot, Erie, Pa. Die Bücher des Finanz- Sekretärs: Ferd. Lederer, Epansville, Ind. Anträge: Geo. Schmit, irre. 111. Drucksachen: I. I. Gausepohl, Covington, Kentuckth. Arbeiterbüreau: Nick. Gonner, Dubuque, Jowa. Nebengeseze: Ad. Weber, Racine, Wis. o -ryollendete Geschäfte: Al. Kaelin, Toledo, Ohio. Beschlüsse: Th. Fehlig, St. Louis, Mo. Die Delegation von Milwaukee reichte folgende Beschlüsse ein: 1. Als die Repräsentanten von 40,000 dem D. R. K. Central - Berein angehörenden Mit— glieder at auch wir. uns anschließend an unsere Glaubensgenossen in Deutschland und anderen Ländern entrüstet Protest gegen die von seiten der Feinde der Kirche dem Oberhirten der katholischen Kirche gelegentilich der Gior— dano-Bruno-Feier in Rom neuerdings zugetügte Schmach, und geloben dem hl. Vater re neuem wieder unverbrüchliche Treue und Liebe. 2. Veranlassen uns die jüngsten schmachvol—- len Vorgänge in Rom und die daraus entstan dene organ unerträgliche Lage des hl. Va— ters, von neuem zu erklären, daß die Wie— derherstellung der Souverainetät des Papstes für die freie Verwaltung der Kirche eine Nothwendigkeit ist. 3. Verwahren wir uns auf das entschiedend ste gegen die von Fanatikern gegen uns Katho liken erhobene falsche grgen unt Karye als sei unsere Treue gegenüber dem Obeẽtrhirten der katholischen Kirche nicht vereinbar mit der Ausübung unserer Pflichten als amerikani sche Bürger. Im Gegentheil jind und wa—- ren die Katholiken stets auch treue Staatsbürger, und stehen in ihrer Loyalität gegen ihr amerita mschts Vaterland Niemanden in irgend einer Beziehung nach, da ja die Kirche Gehorsam ge— gen die rechtmäßige weltliche Obrigkeit streng gebietet. 4. Als Katholiken beanspruchen wir keine Privilegieu, sondern fordern bloß die Rechte, die uns als Bürger nach der Constitu tion zukommen. Die Coustitütion garan—- tirt uns Gewissensfreiheit, und da— rin ist eingeschlossen das Recht eines jeden Familienvaters, seine Kinder nach seiner Ueberzeugung un'enichten zu lassen u. in diejenige Schule zu schicken wo sie vor al— lem auch in der Furcht Gottes erzogen werden, welche die einzige Grundlage zur Heranbildung derselben zu wahrhaft guten Staatsbürgern ist. 5. Im Interesse der katholischen Schu— le möchten wir den betreffs der Schul- Frage von der 22. Generalversammlung in Clevelaud angenommenen Beschluß wiederholen, welcher lautet: Ohne das hierzuland bestehende „öf fentliche“ Schulsystem zu betämpfen, vielmehr dasselbe seiner eigenen Entwickelung und sei— nem Schidsale überzassend, halten die Katholi— fen es für die beste Löung der Schul-Frage un— ter den obwaltenden Umständen, ire eigenen Schulen auf die höchstmögliche Stufe der Voll fkommenheit zu bringen, sö daß dieselben allen anderen Schulen nicht blos Eenbinris. sondern überlegen sind. Ferner erklären wir Alle ossen, die verkappten Versuche, uns das Recht zunehmen oderzu schmälern, unse— re eigenen Schulenzu erhalten und zu verwalten, mit allen uns zu Ge— otestehenden geseßlichen Mitteln betämpfen zu wollen. Achtungsvoll, Wm. Casper, Alf. Steckel, Anton Bickel, John Lochemes, John Fellenz, Gustav Kaiser, Charles Stehling, Jöhn Noll, Jos Zierbarth. Ward an den Ausschuß für Beschlüsse verwiesen. Es ward ein Beschluß beantragt und an genommen dem hl. Vater durch den Prä— sidenten des Vereins 8200 als Peters pfennig zu übermitteln, ferner ihn um sei— nen hl. Segen zu bitten. Die Abfassung und Sendung erfolgte durch ein besonderes zu dem Zweck ernanntes Comite. Es ward beantragt, daß die Herren De legaten in ihren respectiven Vereinen, im einzelnen sowohl wie im Allgemeinen, da hin wirken, daß das Lehrer-Semi— nar (das einzige seiner Art in den Ver. Staaten von Amerika), ebenfalls das Pio Nono - College und die Taub— stummen- Anstalt zu St. Francis bei Milwaukee gehorig unterstützt wird; dies möge geschehen, indem sie: 1) In ihren Vereinen und Gemeinden vom Zweck des Lehrer-Seminars sprechen und die Wichtigkeit desselben vorstellen; 2 indem sie es sich angelegen sein lassen, daß junge Männer, die Lust zum Lehrerstande haben, sich im Seminar dazu ausbilden lassen; 3) daß solche junge Männer, die eine höhere Bildung erstreben, zum Pio Nono-College ge—- sandi werden; 4) daß alle taubstummen Kinder katholischer Eltern zum katholischen Taubstummen—-Institut in St. Franceis geschickt werden, nm dort, neben Anderem, hauptsächlich in der Religion unter— richtet zu werden. ; Rev. IJ. B. Wiedman, Rev. A. Th. Rei— ninger, Anton Bickel, Adolph Weber, John Lochemes, Gustav Kaiser, Chas. H. Stehling, Henry Broecker, Peter Bo den, John Lien Wm. Casper. Hochw. Hr. Schwenninger von New e L der yl. Kihe. York, der früher lange Jahre Sekretär des Central: Vereins war, sprach bei seinem Ein— tritt warme Worte des Grußes zum Verein. Die Delegation von Chicago legte fol— gende Beschlsse vor, die an's geeignete Comite verwiesen wurden: 1. Beschlossen, daß kein Mitglied von einem dem D. R. K. Central-Verein angeschlos senen Verein in einen anderen angeschlossenen Verein aufgenommen werden kann, ohne vom Setretär des Bereins, den er verläßt, eine Quittung zu haben, daß er seinen Verpflichtun gen richtig nachgekommen ist; 2. Beschlossen, daß er seine Absicht kund gibt, ob er bei dem alten Verein bleiben will oöder nicht; unterläßt er dieses und bleibt so lange im alten Verein, bis er Mitglied im neuen Verein ist, und scheidet dann aus, ohne seine rückständigen Beiträge entrichtet zu haben, so soll der nëe Verein, wenn er vom alten Verein benachrichtigt wird, verpflichtet sein, das Mitglied anzuhalten, seine Schulden im alten Vereine zu bezahlen, und soll ihn im Weige— rungsfalle ausschließen. Dann ward folgender Antrag als Zusatz zu Paragraph 3, Artikel V der Constitu rion vorgelegt: In Anbetracht, daß der Central-Verein es seinen Mitgliedern unter Strafe der Ausstoßung zur Pflicht macht, ihre Kinder in katholische Schulen zu schicken, was höchst nothwendig und lobenswerth ist, in Anbetracht jedoch, daß diese Schulen in manchen Fällen, von mangel haften Lehrkräften versehen werden, so sei es hiemit beschlossen, dem obigen Paragraphen einen Zusatz zuzufügen, so daß derselbe folgen dermaßen lautet: „Sollte ein Mitglied eines Vereins seine Vflichten als Katholik nicht erfüllen, etwa seine Ostern nicht halten, sine Kinder, falls es ihm möglich ist, nicht in eine katholische Schule schicken wenn in der betrefsenden Gemeinde, ein von der geistlichen Behörde geprüftes Lehr— personal angestellt ist —, sich dem Trunke erge— ben“ u. s. w. Adolph Weber, Delegat des D. R. K. Central-Vereins. Aus den Berichten der Sekreräre des Central Vereins und des Wittwen· und Wuisen: Fonds entnehmen wir das Fol— gende: Delegaten waren anwesend aus folgen—- den Staaten in der dabei stehenden Zahl: Zlinois.... . ttena ea. 2 Ransad. .- Kentucky 25 Miisouri ... . ..15 10 New Aersih ... .. . 2 s!New Hoit. . . ..17 lOhio. 26 .18 | Lennsylvanien.. .. s 4: 3 Louisiana.. .. Maryland. .. Michigan. ... Minnesota... Am Sonntag und Montag machten noch weitere Delegaten ihr Erscheinen, so daß die dorhin erwäãhnte Anzahl erreicht ward. Im Berichte der 33. General· Versamm— lung befanden sich auf der Liste 424 Ver— eine. Aufgelöst haben sich drei Vereine. Gestrichen warde ein Verein. Verciaigt haben sich der St. Alphonsus- und St. Josephs: Uaterstützungs Verein von Buf— falo, N. V.; mithin war ein Verlust von 5 Vereinen, wora die im Jahre neuaufge nommenen Vereine von 20 za zählen wã— ren. Demnach gehören 439 Vereine zum Verbande. 12 Vereine haben zur 34. General· Versammlung nicht berichtet. Ueber die eingegangenen Be— richte. Bis zum 22. August waren 427 Berichte eingegangen, welche das folgende Resultat ergeben: Mitgliederzahl.. . .. .. · 38,906 Kassenbestand und Reserve-Fond.. . $740,250.05 Es wurden kranke Mitglieder unter— tat: - Im Betrage von. .. Gestorben sind. . . ï An deren Hinterbliebene ausbezahlt wurbt. ...7.4 09.107.95 Demnach beträgt die Gesammtsumme der ausgezahlten Unterstützung. . $213,452.30 Neue Mitglieder wurden aufgenom— men. . . 1,602 Ausgeschieden sind. . .. Der Reserve-Fond hat nahezu an so, 000 zugenommen, und die Mitgliederzahl (mit Einschluß der fehlenden 12 Vereine) fich um nahezu 40,000 vergrößert. Ein erfreuliches Zeichen ist es, daß die Untersttzungen sowohl an Zahl der Mit— glieder wie auch im Betrage in diesem Jahre abgenommen haben. Die 20 neuen Vereine, welche seit Schluß des Berichtes zur 33. General— Versammlung sich dem Central-Vereine anschlossen, sind folgende. Aufgenommen in der 33. General·Ver sammlung zu Cincinnati: St. Antonius U. -V, St. Louis, Mo. St. Antonius-U.-V., Rock Island, 11. Seit der 33. General· Versammlung vom Präsidenten des D. R. K. C.-V. aufge— nommen: St. Bernardus-U.·V., Cologne, Minn. St. arntne von Assisi, Kewaskum, Wis. St. Jakobs-U.-V., Decatur, 111. St. Lorenz-U.-V., Faribault, Minn. St. Peter Claver-U.-V., Sheboygan, Wis. St. Alphonsus Unterhaltungs- und U.-V., Westphalia, Kas. St. Bonifatius-U. V., Siour City, Ja. ẽ: Benediktus-U. -V., East Minneapolis, Minn. Et. Aloysius Jünglings U.-V., Appleton, Lis. ; Herz Jesu Kranken-U.-V., Guttenberg, Ja. Kath. Jung-Männer-U.-V., St. John, Ind. St. Constantinus-Ritter, Cineinnati, O. St. Antonius-Verein, St. Paul, Minn. St. Georgius-U.-V., Chicago, 111. St. Josephs-U.-V.. Eonwah, Art. St. Stephanus-. · V., Los ngeles, Cal. St Vinceents-U.·V., Boston, Mass.. Nachträglich: St. Antonius-Verein, Alba— Nedaklteur: Nicholas Gonner. ny, N. N., Königin dec Engel-Gemeinde, Mit— glieder 7, Kasse d 2,232.53, ausgenommen 27. August 1889. Eingenommen seit Schluß des letzten Berichtes am 18. August 1888: An rückständiger Kopfsteuer. . . æÿr 59 10 An Kopfsteuer für die 34. General— Versammlung. . . ï .. ææjßæ œ 1,957 31 An Zinsen des Schatzmeisters von dem Reserve-Fond von $1500.. ïïv v.l 41 25 Einnahmen beim Schluß des Jahres. . $2,057 66 In Händen des Schatzmeisters am 22. Aügust 1888... 3,470 82 Total· Ausgaben... . ..41,245 31 Bleibt in Händen des Schatzmeisters. . $4,188 17 Berichte über unvorhergese— hene Unterstützungen. Dem St. Georgius·Verein von Cam bria City, Pa., wurde durch den Präsiden— ten, Herrn H. I. Spaunhorst, eine Unter— arun-- $50.00 ũbersandt, da die dor tigen Mitglieder durch die fürchterliche At von Johnstown sehr deitesna wurden. Ebenfalls schenkte der Hl. Dreifaltigkeits-Unterstützungsver ein von Philebelpdia, Pa., den Nothlei denden von Johnstown 8100.00. Auch sandte der St. Georgius-Unterstützungs verein von Newport die Summe von $50.00 an dieselben. Später soll eine weitere Collecte in den Vereinen für die Ueber— schwemmten erhoben werden. Wittwen- und Waisenfond. Im Wittwen- und Waisen- Fond befin den sich 830,977.44, wovon 825,231.19 in den Reserve- Fond gehören; die für den Reserve- Fond angelegten Bonds belaufen sich auf 823,000. Im Asseß— ment-Fond wurden eingenommen 846, 763.25 und ausgegeben 841,017.00, so daß eine Bilanz von 85,746.25 übrig bleibt. Im Unkosten: Fond befindet sich ein Ueberschuß von $1,900.59. Dem Wittwen- und Waisenfond sind 28 neue Vereine beigetreten. Es kamen wãh rend des Jahres 52 Sterbesälle vor. Aus getreten oder ausgeschlossen find im Laufe des Jahres 69 (freiwillig ausgetreten 22 und 47 wegen Nichtzahlung der Asseßments ausgeschlossen). Die Zahl der Mitglieder hat sich in erfreulicher Weise im Laufe des Jahres um 687 vermehrt (60 mehr als das Jahr vorhe-), doch könnte bei lebendiger Chatigkeit der Vereins· Beamten die Zahl größer sein, da 170 Vereine, welche dem Central·Vereine angehoõren, dem Wittwen—- und Waisenfond noch nicht beigetreten find. Das Jastitut hat nun die Probe bestanden; seit seinem Bestehen sind über 8153,000 fürt Sterbesälle bezahlt: sicherlich eine schöne Summe, welche den Wittwen und verwaisten Kindern zu gute gekommen ist. Daß Diejenigen, welche einmal dem Fond angehören, die Vortheile zu schätzen wissen, geht daraus hervor, daß von den 4000 Mugliedern während des Jahres nur 22 ausgetreten siad. Terks West-Virginien Wisconsin. . . .. - 41,858 .. . · 8124,343.35 . 690 London, 30. Aug. Es heißt jetzt hier, daß die Verlobung der Prizessin Margaretha von Preußen (welche nach einer neulichen Depesche mit dem Erbprin zen von Nassau verlobt sein sollte) mit dem Prinzen Christian von Dänemark (dem neunzehnjährigen Sohn des Kronprinzen von Dänemark) nahe bevorsteht. (Gut für Luxemburg! Red.) Berlin, 2. Sept. Die letzte Sonn— tags-Nummer des Pariser „Figaro“ ist wegen eines den Kaiser Wilhelm beleidi— p Artikels in ganz Deutschland ver— oten worden. 2,918 Berlin, 3. Sept. Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung“ behauptet, daß der Londoner Streik mit der sozialisti schen Bewegung in enger Verbindung stehe. Zum Beweise dessen a sie an, daß die Aufforderung zum allgemeinen Streik in London schon zwei Tage vor ihrer Ver— öffentlichung in London an die hiesige so— zialistische „Voltks - Tribüne“ telegraphirt worden war. Rummer 946. Kassen-Bericht. Einnahmen: Zusammen... . . æv..· ·. . . 45,528 48 Ausgaben: (Echluß folgt.) Telegraphische Depeschen. Deutschland. Berlin, 3. Sept. Es heißt, daß das neue deutsche Wehrgesetz das stehende Heer von der Reserve völlig trennen und aus dieser eine zweite Vertheidigungstruppe machen wird, um dadurch die Mobilma—- chung des Heeres zu vereinfachen. Oesterreich-Ungarn. Wieu, 2. Sept. Die Kaiserin Elisa beth hatte ein Wallfahrt nach Mariazell zu Fuß beabsichtigt; diese Absicht war jedoch n eeabno an die Oeffentlichkeit ge— bracht worden und in Folge dessen hat bie Kaiserin sie ausgegeben. Der Kaiser Franz Joseph hat sich zu den Felddienstübungen nach Galizien begeben unbd wird in der Nähe von Jaroslaw Quar tier nehmen. Preise der Anzeigen. Jeder Zoll der Spalte per Jahr. . . 12.00 17- erach 7.00 Für jede Zeile Brevier, oder deren Raum, das erstemal 10 Cents, die nãchstenmale 5 Cents. Heiraths- und Todesanzeigen mit Spruch 41.50, ohne Spruch SI.OO. Auswärtige Anzerigen müfsen vorausbezahlt werden. Anzeigen für Picnies, Lotterien, Glücksspiele -e., die dem Geiste der kath. Kirche zuwider, fin· den teine Aufnahme. Anzeigen sende man spätestens Montag Morgen ein. Job-Arbeiten aller Art prompt und billig ausgeführt. Office der, ,Gazette“: Ecke der 6. und Jowa-Straße- Wien, 3. Sept. Die Stadt Szege din ist wiederum von einer Ueberschwem—- mung bedroht, da, wie es heißt, der nach der groß·n Ueberschwemmung von 1879 gebaute Schutzdamm zerbröckelt. Gebirgsgezenden sind viele Menschen durch umgelommen. Belgien. Antwerpen, 6. Sept. In Folge einer Dyne mit- Explosion kamen heute hier ein hundert und sechsunddreißig Menschen um das Leben. Der Schauplatz des n— glücksfalles war eine Patronenfabrik neben der Börse. Theile des letzteren Gebäudes wurden durch Flugfeuer in Brand gesetzt, wodurch eine ungeheure Bestürzung hervor gerufen wurde. Die Fabrik war hinter den Werften ge legen, wo Millionen Patronen verladen werden; daneben befanden sich Petroleum—- Niederlagen. Zwei r russische Oel- Speicher geriethen in Brand und brennen errtris noch; die anderen Niederlagen stark gefährdet. Polizei, Gendarmen und Militär helfen bei der Löoscharbeit, während Priester und barmherzige Schwe— stern für die Verletzten sorgen. Die Stadt ist in dichten Rauch eingehüllt. Die Explosion ereignete sich in einer Werkstätte, wo alte Patronen auseinander— genommen werden. Männer und Frauen waren mit dem Auseinanderbrechen solcher Patronen emsig beschäftigt und bereits war dies mit 25 Millionen Stück geschehen. Das Feuer wüthet noch ungeschwächt fort und die Brandstätte nimmt bereits einen Flächenraum von zwei Acres ein. Die Flammen schießen zu einer ungeheue— ren Höhe auf und in ihr Prasseln mischten sich in beständiger Aufeinanderfolge die Knalle von Explosionen vermuthlich von Patronenbündeln. Jenseits der russischen Oelbehälter und der Nobel'schen Oelnie derlagen stehen viele Wohnhäuser in Brand und die Schiffe „Afrika“ und „Amerika“ an den Werften sind in Erlayr Der Brandschaden wird sich auf viele Millionen Franes beziffern. Es wird un—- möglich sein, die Flammen in weniger als 24 Stunden zu löschen. Mehrere Schiffe sind bereits verbrannt. In Folge der un geheueren Hitze kann die Feuerwehr sich dem Flammenmeere nicht weiter als bis auf 100 Yards nähern. Die Explosion ereignete sich in der Cor vilein'schen Patronenfabrik, welche von dem Stadtrathe bereits zur Fortschaffung ver— urtheilt, deren längerer Verbleib an der gegenwärtigen Unglücksstä te aber von der „Permanenten Deputation“ gestattet wor den war. Die Opfer des Unglücksfalles sind meist Fabrikmädchen. Im Umkreise von drei Meilen plagten in den Häusern alle Fensterscheiben. Die letzten Nachrichten von der Unglücks stätte geben die Zahl der Todten auf 300 und die der Verletzten auf 1000 an. Die Knalle von Explosionen dauern noch fort. Ale an dem Werft Amerea liegenden Schiffe wurden, Dank der günstigen Wind— richtung, gerettet. Die gebrannten Fen—- sterscheiben der Kathedrale sind zertrümmert und man befürchtet, daß der Thurm ein— stürzen wird. Die ganze Umgegend ist mit Trücmmern überschüttet. Die Güter— schuppen an ben Werften und die hydrauli schen Krahne sind stark beschäãdigt. Frankreich. Paris, 3. Sept. Gladstone ist heute Abend hier eingetroffen und wurde von Freunden mit Blumensträußen begrüßt. Paris, 4. Sept. Prinz Vietor Na poleon hat ertlärt, daß er zu den bevor—- stehenden Kammerwahlen keine Kundma— chung erlassen werde, weil durch diese Wahlen die Frage betreffs der Regierungs form nicht zur Entscheidung werde gebracht werden. Großbritanien. Dundee, 4. Sept. In der heutigen Situng des „Trades Union“ geutigen hierselbst wurde berichtet, daß 30, 629 Ver—- bandsmitglieder für und 62, 883 gegen die Achtstunden: Bewegung sind. London, 6. Sept. Kardinal Man— ning, der Lordmayor, der Bischof von Lon don und Sir John Lubbock berathen mit den Direktoren der Werftgesellschaften und den mit überseeischem Handel befaßten Kaufleuten. Die „Steam Navigation Company“ hat sich mit den Bedingungen der Streiker einverstanden erklärt. : war wiederum eine Anzahl Werft·Arbeiter in Thätigkeit. Die Conferrenz hat dahin geführt, daß die Direktoren der Werftgesellschaften sich bereit erklrt haben, den Lohnsatz von 6 Pence für die Stunde, der aber erst vom 1. Januar ab in Kraft treten foll, in Er wägung zu ziehen. Dieser Aufschub ist festgesetzt worden, um den Werftgesellschaf ten zur Aenderung ihrer Gebühransätze be hufs Detant der größeren Auslagen Zeit zu lassen. Der Streikerausschuß hat da— rein gewilligt, den Streikern die dieses Vorschlages zu empfehlen. Die Ge—- treidehändler haben den Werftgesellschaften angelündigt, daß sie für jede Schädigung des Getreides in golge des verlängerten Aufenthalts auf den Werften verantwort— lich machen werden.