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Gabrieles Geheimniß.— Grzãũhlung aus der Pariser Gesellschaft. (Fortsetzung.) Er begleitete diese Worte mit einem freundlichen Blick, welcher seinem stren gen Gesichte seltsam genug stand. Gir— alda aber war sehr darüber erfreut. Seinem Wunsche gemäß, ging sie so— gleich auf ihr eigenes Zimmer, um sich mit Hut und Mantel zu versehen. Sie fand Madame Roger damit be— schäftigt, das Feuer frisch anzufachen und demselben neue Nahrung zuzufüh— ren. Das große Zimmer hatte inzwischen einen viel gemüthlicheren Character an— genommen; einige Bücher auf hängen— den Börtern, sowie eine schöne Chaise longue und ein bequemer Lehnstuhl mit scharlachrothem Kissen, neuester Con— struction, waren herbeigeschafft worden. Madame Roger sah dem jungen Mädchen fragend in's Gesicht, als sie eintrat. „Ich möchte einen Spaziergang in den Parkt machen,“ sagte Giralda fröh— lich. „Würden Sie vielleicht so freund— lich sein, mich zu begleiten, Madame Roger?“ Die Haushälterin erklärte sich sofort bereit, doch fragten ihre Augen nach einer bewußten Angelegenheit, bered— ter, als Worte des auszudrücken ver— mochten. Giralda, es bemertend, sagte: „Ich habe noch keine Gelegenheit ge— habt, mit dem Herrn Marquis über seinen Neffen reden zu können. Ich, die gänzlich Fremde, tonnte auch nicht mit dem alten Herrn über eine Angele— genheit sprechen, von der er nicht ein— mal weiß, daß mir dieselbe überhaupt bekannt ist. Wenn sich aber irgendwie Gelegenheit bietet, mit ihm über Ihren jungen Herrn zu sprechen und ihm Milde und Vergebung zu empfehlen, so soll es jedenfalls geschehen. Aber wird der Herr Marquis mit mir, seiner honorirten Secretärin, überhaupt über solche Dinge reden?“ „O, gewiß,“ erklärte Madame Ro— ger eifrig. „Mein Herr ist ein mert—- würdiger, alter Mann. Trotz seines Stolzes spricht er mit seinem Diener Bertram und mit mir von seinem Nef— fen in einer Weise, daß mir oft das Blut in den Adern zu erstarren droht. Er wird niemals müde, den unglückli— chen Armand zu verurtheilen. Ehe noch vierundzwanzig Stunden vergehen werden, wird er Ihnen die ganze Ge— schichte erzhlt haben. Es ist seine Manie, mit Jedem darüber zu reden.“ „Nun, sobald ich Gelegenheit dazu habe, will ich gewiß zu Gunsten des Grafen Armand sprechen, verlassen Sie sich darauf!“ versetzte Giralda mit fe— ster Entischlossenheit. Während das junge Mädchen diese Worte sprach, blickte sie wehmüthig zu dem Bilde des Neffen des alten Mar— quis empor Erinnerten sie doch seine schönen, blauen Augen an diejenigen ihres lieben Vaters. Das soeben ge— gebene Versprechen kam ihr vor wie ein Gelübde. Madame Roger dankte ihr in schlich ter Weise, dann schickte auch sie sich an, für den Spaziergang sich zu rüsten. Einige Minuten später kehrte sie zu— rück, um Giralda abzuholen. Sie such ten sich die geschütztesten Wege aus, wo der Wind, der in den Zweigen rauschte, sie nicht erreichen tonnute. Der Marquis de Vigny folgte ihnen mit den Augen vom Fenster aus. Nicht eine einzige Bewegung des fremden, jungen Mädchens entging ihm, als sie in den schlecht gepflegten Wegen auf- und abging. Er seufzte oft und viel. Je länger er sie betrach— tete, desto mehr verlor sein Gesicht den harten Zug und machte endlich der Trauer und dem Kummer Platz. Als Giralda zurückgekehrt, hatte er seine gewohnte Ruhe bereits wiederge wonnen. Sie bereitete ihm seinen Thee, den er mit Vorliebe trantk, in derselben lie— benswürdigen und aufmerksamen Weise, wie sie es zu Hause gewohnt ge— wesen, und nahm an seiner Mahlzeit Theil. Hierauf zog sie sich auf ihr Zimmer zurück. So lange hatte ihre Willenskraft sie aufrecht erhalten, jetzt wo sie wieder in die Einsamteit ihres Zimmers tam, brach ihre Fassung zusammen. Auf einen Sessel niedersintend, machte sie ihrem Herzen durch einen Thränen— strom Luft. Sie fühlte sich fremd in der Fremde. Auch Zweifel, ob sie recht gethan, ihr trautes Heim und ihre zärtlichen Ver— wandten so plötzlich und heimlich zu verlassen, kamen über sie und senkten ihre Stachel in ihr unschuldiges Kin— derherz. Ihre Angst und ihre Sehn— sucht wurden größer. Heißes Heim— weh bemachtigte sich ihrer. „O, lieber Vater! Theure Mutter! Es geschah ja, um Euch beizustehen, um euch zu helfen! Ich muß recht gehandelt haben, denn der Weg des Unrechts ist jeden falls leichter und angenehmer! Ach meine theuren Eltern! Meine geliebten Brüder!“ Ein foörmlicher Sturm wüthete in ih rem Innern und schüttelte sie wie im Fieber. „Wie oft mag meine Mutter, fern von Denen, die sie liebt, Aehnliches lei den, wie ich in dieser Stunde!“ mur— melte sie, als sie etwas ruhiger zu wer— den begann. „O, koönnte ich ihr doch bie ganze Last abnehmen! Alles, was ich in der Welt begehre, ist der Wunsch, meine Lieben glücklich zu machen! Ach, wenn es mir doch gelänge!“ Dieser Gedante machte ihren Thrä— quell versiegen. Der Kummer war je— doch darum noch nicht von ihr gewichen und es dauerte lange, ehe sie Frieden in beglückendem Schlummer fand. Am nächstfolgenden Morgen war ihr liebliches Gesicht noch voller Sor- gen, als sie zum Frühstück in des Mar— quis Zimmer trat. Nur ihr lebhaftes Merino-Kleid mit dem Spitzentragen und den gleichen Manschetten verlieh ihrem zarten Teint einige Farbe. Ihr Haar umrahmte ein bleiches Antlitz und ihre Augen blickten sorgenvoll in die Welt. Doch verschönte ihre Züge ein liebliches Lächeln, als sie dem Marquis guten Morgen wünschte, was ihm jeden— falls zu Herzen gegangen sein mußte, wenn er auch Nichts davon merken ließ. Nachdem das Frühstück abgeräumt war, erschien Bertram, der vertraute Diener des Marquis, mit der Brief— tasche, welche er von der Post geholt hatte. Der Marquis schüttete, nachdem er die Tasche mit einem Schlüssel geoöffnet hatte, den Inhalt derselben auf den Tisch. Es waren nur Pariser Zeitun— gen darin enthalten. „Gar kleine Briefe Bertram?“ sagte er, dem Diener die Tasche hinreichend. „Du tannst gehen!“ Der Diener verbeugte sich und verließ das Gemach. „Soll ich Ihnen vorlesen, Herr Mar—- quis?“ fragte das junge Mädchen, während sie die Hand nach den Journa— len ausstreckte. - „Noch nicht mein Kind!“ erwiderte der Marquis mit ernster Miene. „Ich habe noch vorher mit Ihnen zu reden. Wie konnten Ihre Eltern ein Kind, wie Sie sind, in die Welt hinausschit— ten, um seinen eigenen Lebensunter— halt zu verdienen? Wie konnten sie das thun? Ich dente mit Entseßen daran, was Ihnen hätte widerfahren können, so allein in die Welt hinaustretend. Sie sind sicher unter meinem Schutze, aber wie viele Nichtswürdige gibt es im Leben! Entweder waren Ihre Eltern herzlos und egoistisch, oder —“ „Nein, das sind sie nicht!“ unter— brach Giralda ihn heftig. „Sie haben mich nicht gehen heißen! Sie hätten mich nie von sich gelassen. Ich bin gegan— gen ohne ihr Wissen!“ „Ohne ihr Wissen?“ rief der Mar— quis aus. „Ja, Herr Marquis,“ antwortete Giralda, sich bemühend, ihrer Stimme Festigkeit zu geben und dem Marquis fest in's Auge blicken zu können. „Mein Vater lebt den Wissenschaften, während meine Mutter eine Schauspie—- lerin in einem Pariser Theater ist. Ich bin wohl unterrichtet. Ich habe einen Bruder, dessen sehnlichster Wunsch es ist, auf die Universität gehen zu tönnen. Warum sollte ich es nicht versuchen, das zu verwirklichen? Wenn es mir gelingt, so kann ich meiner Mutter eine kleine Last abnehmen und gleichzeitig mich er kenntlich zeigen für Das, was sie an mir gethan hat. Ich ging fort aus Pflichtgefühl. Wenn es keine Schmach ist, daß meine Mutter für uns arbeitet, so ist es auch kein Unrecht, wenn ich es thue!“ Der Marquis betrachtete ihr liebli— ches Gesicht, das vor Erregung glühte, mehrere Minuten lang unausgesetzt und forschend. „Sie sind eine kleine Heldin Sie besißen eine muthige, treue Seele!“ sprach er bewundernd. „Ich habe nicht gedacht, daß es in der Welt noch einen Menschen gebe, der solche Selbstverleug nung zu üben verstehe. Dann haben Sie Ihre Heimath und Ihre Eltern recht lieb?“ „Ob ich sie liebe!“ Die Gluth, welche ihr in's Antlitz stieg und der Glanz, der aus ihren prächtigen Augen strahlte, sprachen es mehr aus, als Worte es vermögen, wie lieb sie die Ihrigen hatte. „Wenn ich sie nicht so lieb gehabt, ich hätte sie nicht verlassen können!“ sagte sie einfach. „Sie sagten, Ihr Vater sei von spanischer Abtunft, wo wohnt er? Wo ist Ihre Heimath, die Sie verlassen haben?“ Giralda zögerte mit der Antwort. „Nun, lassen Sie es gut sein,“ be— freite der Marquis sie aus ihrer Ver— wirrung. „Sie brauchen es mir nicht zu sagen, wenn Sie es nicht wünschen. Ich will Ihren Wunsch, es geheimzu— halten, respectiren. Ich vermuthe, daß Ihr jetziger Aufenthaltsort Ihren El— tern unbetannt ist. Aber das sollte nicht sein. Sie sollten ihnen sogleich Nauchricht geben, wo Sie sich besinden, um sie aus aller Unruhe und Sorge, die sie wegen Ihrer hegen werden, zu befreien.“ „Jlch werde nicht eher nach Hause schreiben, als bis ich meinen Eltern be— weiseu kann, daß ich fähig bin, mir meinen Lebensunterhalt selbst zu ver— dienen und ihnen zu helfen,“ sagte das junge Mädchen. „Wenn ich jetzt schrei ben würde, so tönnte das Alles verder— ben. Sie würden mich sofort wieder nach Hause tommen lassen und danu wäre Alles um Nichts besser als vorher. Ich bin alt genug, mir mein Brod selbst zu verdienen, und ich will es ihnen beweisen!“ „Nun wohl,“ sprach der Marquis zustimmend, gehen Sie Ihren eigenen Weg. Solch' ein kleiner, weiser Kopf muß ja selbst am Besten wissen, was er zu thun und zu lassen hat. Die Um— stnde, welche Sie veranlaßt, vom Hause fortzugehen, und die Nothwendigkeit, sind so mertwürdiger Art, daß ich mich nicht competent fühle, Ihnen meinen Rath zu ertheilen. Im Gegentheil! Ich sinde sogar, unter den gegenwärti— gen Verhältnissen, die in Ihrer Fami— lie bestehen, Ihre That ebenso entschlos sen als lobenswerth,, An welchem Theater wirtt Ihre Mutter mit?“ „Das weiß ich nicht, Herr Mar— quis!“ antwortete Giralda aufrichtig. „Mein Vater und wir Kinder wohnen auf einem Landsiz und meine Mutter kommt nur einmal wöchentlich zu uns. Sie hat uns nie erzählt, in welchem Theater sie spielt. Sie sieht es auch nicht gern, daß wir sie danach befra lgen.“ „Ah! Sie hegt jedenfalls den Wunsch, daß ihre Kinder dermaleinst eine höhere und geachtetern Stellung in der Welt einnehmen mögen!“ bemerkte der alte Marquis, während er seinen tranten Fuß in eine andere Lage brachte. „Sie wünscht es nicht, die Aufmerksamteit ihrer Kinder auf das Theater zu lenken. Sehr gut und srecht! Eine Frau kann eine Schauspie— lerin und dabei doch gut und edel sein; doch für ein junges Mädchen ist, meiner Meinung nach, tein Platz auf der Bühne. Woenn ich eine Tochter hätte, würde ich sie lieber todt, als auf der Bühne sehen. Ihre Mutter handelt sehr weise, mein Kind, daß sie für ihre Kinder eine bessere Zukunst herbeizu—- führen sucht, als durch Gewohnheit oder Nothwendigleit ihr eigenes Loos gewor— den ist. Welchen Namen trägt Ihre Mutter als Künstlerin?“ „Herr Marquis! Meine Mutiter ist seine Gräfin. Mein Vater ist ein spani— scher Graf. Jedenfalls führt sie nicht ihren rechten Namen, doch weiß ich nicht, sunter welchem Namen sie als Schau— spielerin austritt.“ „Merkwürdig!“ sagte der Marquis. „Ich hätte sie gern einmal gesehen. Wenn mein Neffe, Graf Lamartin, hier wäre, würde ich ihn fragen, welche bedeutende Schauspielerinnen wir jetzt in Paris haben. Aber das würde wohl kaum etwas genützt haben. Er wird noch nicht im Theater gewesen sein seit seiner Rückkehr nach Frantkreich. Ne— benbei gesagt, mein Kind,“ fügte der alte Marquis hinzu, „was ist Ihre Meinung über den Grafen?“ Er sah ihr scharf ins Gesicht, als wollte er auf dem Grunde ihrer Seele lesen. „„Ich habe mir noch gar teine Mein— kung über ihn gebildet, Herr Marquis,“ versetzte Giralda. „Gesiel er Ihnen?“ Das junge Mädchen zögerte mit ihrer Antwort. „Nun, ich sehe schon, er gefiel Ihnen nicht!“ fuhr der Marquis fort. „Er schien sehr erstaunt, Sie hier zu sehen. Ihm fielen Ihre Augen auf, welche er und ich einst gut getannt haben. Blicken Sie mich einmal an, mein Kind, damit ich Sie genau betrachten tann.“ Giralda gehorchte und blickte ihm mit ihren schönen Augen voll ins Ant—- litz. Er erschrack und wurde erdpfahl. „Ich bemerkte die Aehnlichkeit schon gestern,“ sprach er mit leiser Stimme. „Aber sie ist noch größer, als ich zuerst dachte. Es ist ein merkwürdiges Zu— sammtreffen. Ich habe früher nie ein Paar Augen gesehen, welche den seinen glichen!““ Er schien von einer hestigen Unruhe ergriffen zu sejn, doch tonate er den Blick nicht von dem jungen Mädchen abwenden. „Sie haben ein ehrliches Gesicht!“ bemerkte er nach einer Pause. „Ihre Seele ist klar und rein und unschulds— voll! Ach, ich dachte früher, daß die seinige es auch war. Wie habe ich den Knaben einst geliebt! Ich war kalt und strenge gegen Jedermann— strenge und talt auch gegen ihn zuweilen, aber es gab Zeiten, wo sein Lächeln, oder der leiseste Ton seiner Stimme mir das Herz tief bewegte. Ich hielt ihn für meinen Abgott, während er mich strenge und kalt wähnte. Ich hätte für ihn sterben können. Und wie hat er es mir heimgezahlt? Der Undank— bare! Der Elende! Der Feigling!“ Er stieß diese Worte hervor, als ob er sie dem Knaben, den er einst liebt ge habt hatte, nachschleuderte. „Wer war er?“ fragte Giralda er— schreckt. „Er war mein Neffe, meines Bru— ders Sohn, Armand de Vigny!“ sagte der alte Marquis, während sein Gesicht immer finsterer wurde und seine Augen flammten. „Er war ein schöner Knabe, wie er zu mir kam, voller Schelmen— streiche und immer fröhlich und guter Dinge. Er war eine Waise. Manch' liebes Mal hatte er sein tleines, blon—- des Köpfchen an meine Brust oder auf meinen Schooß gelegt und war friedlich eingeschlafen. Wer hätte damals den— ten tönnen, daß seine Natur so ver— derbt! Er wurde älter, doch seine Frööhlichteit verließ ihn nicht. Jeder— mann liebte und ehrte ihn. Und Ma— dame Roger, die Haushälterin hier im Schlosse, läßt noch heute Nichts auf ihn tommen, sondern ehrt sein Anden— ten. Und ich ich betete ihn an!“ Des Marquis' Stimme zitterte von innerer Bewegung und eine tiefe Blässe machte plötzlich der Röthe in seinem Ge-- sichte Platz. „Ich war vielleicht zu hart mit dem Knaben—ich will das zugeben!“ nahm der Marquis nach einer Weile wieder das Wort. „Eugen, meiner Schwester Sohn und Armand's Vetter, war des Knaben beständiger Spielgefährte und Freund. Eugens Charalter war das Gegentheil. Er war langsam, vorsich— tig, berechnend. Er hat mich nie irre— geleitet, wenn gleich er dachte, daß er es gethan. Er war es, der Armand zu— erst zu tollen Streichen verleitete. Aber das gilt gleich. Sein Charatter war schwach, daß er so leicht fremden Ein— flüsterungen Gehör schenkte. Eines Ta ges versagte ich Armand Geld. Ich hielt es für nothwenig, ihm etwas mehr Oelonomie in Geldangelegenheiten bei zubringen, damit er nicht das Vermö— gen durchbrächte, das er später einmal erben sollte. Die Nacht darauf kam er in mein Schlafzimmer, bestahl meine Geldkiste und stand mit einem Dolche in der Hand über mich gebeugt, um mich zu ermorden, als ich erwachte. Er wollte mein Herz treffen, traf aber nur meine Schulter. Ich sprang auf, doch er blieb ruhig stehen; da tam Eu— gen hereingestürzt, hinter ihm die Die— ner. Sie hatten meine Rufe gehört und ich Thor ließ ihn unbehelligt gehen! —— 77 Luxemburger Gazette. Als ich es bedauerte, daß ich ihn hatte entwischen lassen, und einen Geheim— polizisten auf seine Fährte schickte, war es zu späãt, denn der Polizeispion machte ausfindig, daß er nach Brasilien ent flohen war, wo er bald darauf gestor— ben ist. Sein Tod war ein Glück für ihn; würde er gelebt haben, er wäre der strafenden Gerechtigkeit nicht entgangen. Wenn ich nur daran denke, wie ich ihn geliebt habe, dann verdoppelt sich mein Groll gegen den Ehrlosen!“ Die Augen des Marquis sprachen es deutlich aus, wie sehr es ihm mit diesen Worten Ernst war. Unwillkürlich schau— derte Giralda zusammen. Hätte sie es ahnen tönnen, daß es ihr Vater war, für den sie bitten wollte und den dieser unerbittlich strenge, greise Mann sich geschworen hatte zu hassen bis in's Grab! Zornesadern schwollen auf des alten Marquis Stirn und Giralda mußte ihren ganzen Muth zusammennehmen, ehe sie nach einer turzen Pause des Schweigens begann: „Ich habe sein Bild gesehen. Die Haushälterin wies mir Graf Armand's Zimmer zum Aufenthalt an. Ich sah noch niemals ein Gesicht so herzgewin— nend, wie das dieses Bildes. Ich kann es nicht glauben, daß der Träger sol— cher Züge je daran nur denten ktonnte, Sie ermorden zu wollen, Herr Mar— quis!“ „Habe ich Ihnen nicht soeben er— zählt, daß ich, erwachend, ihn mit dem Dolche in der Hand vor mir sah?“ rief der alte Mann erregt. „Herr Marquis,“ stieß Giralda her— vor, fast ohnmächtig fühlend, solchen Beweisen gegenüber. „Ist denn kein Irrthum möglich? Sind Sie gewiß, daß er Sie wirtlich hat ermorden wol—- len?“ „Daß er mich hat ermorden wollen?“ wiederholte der Marquis sarkastischen Tones. „Nun, es kann ja sein, daß er hat Anatomie studiren wollen und damit bei seinem nächsten Verwandten angefangen.“ „Vielleicht war es ein Anfall von Wahnsinn,“ fuhr er wieder, ernster werdend, fort, „Thatsache ist und bleibt, daß er mich zu ermorden trach tete. Wenn ich gestorben wäre, so würde er der nächste Marquis de Vigny geworden sein. Ich dente, das macht Alles tlar!“ Giralda's Muth wollte sinken, aber sie dachte wieder an die schönen Augen jenes Bildes in ihrem Zimmer, die so sehr an ihren Vater erinnerten, und es war ihr, als spreche sie für diesen. Sie träumte nicht, wie nahe sie der Wahrheit war, daß sie in der That für ihren unschuldigen Vater bat. „Herr Marquis,“ sagte sie, „wie auch immer die Umstände gegen ihn sprechen mögen, ich glaube es nicht, daß Graf Armand der furchtbaren That schuldig ist, der Sie ihn zeihen! Zwar finde ich keine Erklärung dafür, wie er dazu gekommen, in ihr Zimmer einzu— dringen und Sie mit einem Dolche zu verwunden. Aber es kann nur in einem. Anfalle von Wahnsinn geschehen sein! Herr Marquis, wie Dem auch sein mag, ob er schuldig ist oder nicht, Sie haben nicht recht gethan, ihn so ungehört zu verdammen!“ „Was? Mädchen! „Das wagen Sie mir zu sagen?“ stieß der Greis erdfahl werdend hervor. „Ja, Herr Marquis, das wage ich Ihnen zu sagen, denn es ist meine Ueberzeugung!“ erwiderte Giralda tühn. „Sie selbst haben mir erzählt, daß er ein geistig reich begabter Knabe war. Er war Ihr Erbe, Ihrem eige nen Willen nach sowohl, als auch nach dem Gesetze. Sie haben ihn geliebt. Sie hätten ihm diese Liebe beweisen müssen; er hätte es sehen und fühlen müssen, daß Sie ihn lieben! Es ist nicht männlich, sich seiner aufrichtigen Gefühle zu schämen. Wenn Sie ihm mit väterlichem Vertrauen entgegen gekommen wären, wenn er hätte erken nen müssen, daß Sie nur sein Bestes wollten, noch heute würde er der Son— nenschein Ihres Alters und Ihres Hau— ses sein!“ Der Marquis sah verwundert über— rascht ihr in das erregte, schöne Antlitz. „Hat Madame Roger Sie beauf— tragt, mir das Alles zu sagen?“ rief er zornbebend aus. „Nein, Herr Marquis,“ antwortete Giralda uneingeschüchtert, „was ich Ihnen sagte, das dictirte mir mein Herz!“ Der alte Mann saß sprachlos, end— lich hob er leise an: „Was Sie mir gesagt haben, das wagte mir noch Keiner vorzuhalten. Sie besitzen eine große, edle Seele, aber Sie kennen die Menschen noch nicht. Ein schönes Gesicht täuscht Sie über die Falschheit des Inneren,“ schloß er mit Bitterkeit. Giralda schöpfte neue Hoffnung. „Herr Marquis,“ hob sie an, „sollte es nicht dennoch möglich sein, daß Sie in irgend einer Weise getäuscht wurden? Graf Eugen war, nach Ihren eigenen Worten, ein schlechter Freund Rathgeber für Armand. Wäre es nicht möglich, daß er seine Hand dabei im Spiele hatte? Er hat es stets versucht, Sie gegen seinen bevorzugten Neben— buhler einzunehmen. Er liebte Ar— mand's Braut. Lag es da nicht in seinem Interesse, den glücklicheren Riva-- len aus seinem Wege zu räumen? Ich weiß nicht viel von solchen Dingen, Herr Marquis, aber ich habe in Büchern darüber gelesen. Was geschieht nicht Alles aus Neid und Eifersucht?“ „Es ist möglich,“ antwortete der Marquis,“ Alles ist möglich. Aber,“ fügte er traarig hinzu, „die Thatsache spricht zu sehr gegen ihn! Er hat mich tödten wollen. Weßhalb bedrohte er mich sonst mit dem Dolche? Das ist der Puntt, auf den wir immer wieder zurücktommen.“ „Und wenn er selbst schuldig war, wollen Sie unversöhnt in's Grab stei— gen?“ fragte Giralda mit erhöhter Stimme, das Antlitz sanft geröthet und mit mitleidsvollen Blicken in ihren schönen Augen. „Wenn der arme Ar— mand, irgendwo in einem Wintel des Landes verborgen, seine That bereut hätte, vor Sie hinträte, ktönnten, wür— den Sie ihm nicht vergeben?“ „Nie! Niemals!“ rief der Marquis hastig aus, seinen Schmerz vergessend, aufspringend. „Niemals!“ wieder— holte er wild, mit rollenden Augen. „Und wenn er im Staube zu meinen Füßen läge, wenn er lebte, ich würde ihn zur Rechenschaft ziehen, und sollte ich ihn in's Bagno wandern sehen! Er sollte seiner Strafe nicht entgehen. Und wenn er mein eigener Sohn wäre und mein Name dadurch mit Schande bedeckt würde, und mir nur die Hoffnung auf den Tod bliebe, ich würde nicht ruhen, bis er seine Strafe empfangeu für seine Missethat. Wenn er nicht gestorben wäre, wenn er lebte, wenn er die Pa— piere hinsichtlich seines Todes gefälscht hätte! Eugen hat schon öfters diese Meinung ausgesprochen! Mädchen!“ rief er plötzlich donnernd aus, während er mit ausgestreckter Hand und strengen Blickes auf sie zutrat,,„Mädchen, sprich, wer bist Du? Du trägst Armand's Züge! Bist Du von ihm hierherge— schickt? Bist Du seine Tochter!?“ Seine Augen sprühten Feuer, sein Gesicht war bleich wie der Tod, seine ganze Gestalt zitterte wie in Fieberfrost. Giralda stand da, starr, sprachlos, wie zu Stein verwandelt. Der Mar— quis erfaßte sie am Handgelent, das er mit eisernem Griff umspannte, und mit heiserer Stimme wiederholte er: „Sprich, Mädchen! wer bist Du? Was weißt Du von Armand de Vigny?“ Der rauhe Ton seiner Stimme gab ihr die Fassung zurück. Das Bewußt— sein ihrer Unschuld ließ den momentan verlorenen Muth wiederfinden, und stolz das Haupt erhebend blickte sie den Marquis so ernst, so hoheitsvoll und so durchdringend an, daß er unwillkürlich die Hand freiließ und betroffen einen Schritt von ihr zurücktrat. „Herr Marquis,“ erwiderte das junge Mädchen fest und würdevoll, „„ich muß aus Ihrem Benehmen schließen, „daß Sie Eins vergessen entweder, daß Sie ein Edelmann, oder daß ich eine Dame bin!“ Wie geistesabwesend blickte er sie an. War das die Antwort auf seine Frage? „Sie werden mir erlauben,“ fuhr das junge Mädchen fort, indem sie sich leicht verbeugte,„daß ich mich zurück ziehe.“ Sich abwendend, schritt sie der Thür zu. Der Marquis, durch ihre Ruhe impo—- nirt, kam wieder zu sich. „Bleiben Sie!“ sprach er in gänz— lich verändertem, höflichen Tone. „Ich bitte Sie um Verzeihung wegen meiner Heftigteit, Fräulein Alvarez. Seien Sie versichert, daß es mir leid thut, und bleiben Sie!“ Giralda verbeugte sich zum Zeichen der Zustimmung seines Wunsches und trat wieder von der Thür zurück. „Wer immer und was immer Sie auch sein mögen, ich bereue meine Hef tigleit von ganzem Herzen,“ fuhr der Marquis fort. „Aber sagen Sie mir Eins: stehen Sie irgend einer Verbin— dung mit Armand de Bigny?“ „Ich hörte seinen Namen gestern zum ersten Male,“ erwiderte das junge Mädchen einfach. „Und Sie sind nicht seine Tochter?“ fragte der Marquis noch einmal zwei— felhaften Tones. „Ihre Augen ähneln so sehr den seinen —“ „„Ich bin nicht Armand de Vigny's Tochter. Ich habe Ihnen bereits ge— sagt, das mein Vater ein spanischer Edelmann ist,“ erwiderte Giralda stolz. „Ich weiß nichts weiter von Ihrem Neffen Armand, außer was ich seit meinem Hiersein über ihn erfahren habe.“ Der Marquis de Vigny athmete tief erleichtert auf. „Verzeihen Sie mir,“ sprach er, „doch Sie vermutheten, daß er vielleicht noch am Leben sei —“ „Weil die Haushälterin, Madame Roger, fest davon überzeugt ist, daß er noch lebt,“ entgegnete Giralda, „und mich gebeten hat, Ihr Herz milder für ihn zu stimmen, so daß er, im Falle er nach Schloß de Vigny zurückkehren sollte, eines freundlichen Empfanges gewärtig sein dürfte.“ Aller Ausdruck von Haß schwand aus des alten Marquis' Zügen. Er lächelte sogar, als er in die Polster seines Ses—- sels zurücksank, doch verzog sich dieses Lächeln zu einer Grimasse als er seinen von der Gicht geplagten Fuß wieder in die früher innegehabte Lage brachte. „Das war von jeher eine Lieblings— idee der Madame Roger,“ sprach er. „Sie hat es häufig geäußert, seit wir die Nachrichten von Armand's Tod er— hielten. In letzter Zeit hat sie wenig darüber gesprochen. Dem Geschmack dieser alten Frau und einem Paar schoöner blauer Augen verdanke ich diese Scene! Ich muß Sie surchtbar erschreckt haben, mein Kind. Verzeihen sie mir und setzen Sie sich nieder.“ Giralda nahm mit ruhiger Würde ihren früheren Platz wieder ein. „Fräulein Alvarez,“ fuhr der Mar— quis fort, „wollen Sie es vergessen, was ich zu Ihnen sprach? Sie sollen mir auch Alles sagen dürfen! Sie sol—- len die Einzige sein, der ich unbedingt vertrauen will und die mich fortan lei—- ten soll.“ Seine Stimme klang freundlich, bit tend, aber Giralda blieb ernst und zu— rückhaltend. „Mein Kind, Sie tönnen es nicht wissen,“ begann der Marquis nach einer Weile von Neuem, „wie tief Armand's Schurkerei mir zu Herzen gegangen ist. Ich lann den Gedanken nicht ertragen, daß Derjenige, der so nichtswürdig an Dr. Price's Cream Baking Powder. Welt · Aus stellungs Medaille und Diplom. mir gehandelt hat, mein Nachfolger nach meinem Tode werden loönnte. Dieser bloße Gedanke versetzt mich in Raserei. Wenn das wirllich geschehen tönnte, ich würde teine Ruhe im Grabe finden! Doch ich will nicht mehr daran denten. Armand ist todt. Dessen bin ich gewiß. Aber, trotz dieser meiner Ueberzeugung fühle ich mich dennoch beunruhigt. Ich möchte wohl einmal den Polizeispion sprechen, den Graf Eugen vor Jahren engagirte, um Armands's Fährte zu verfolgen. Ich werde in den nächsten Tagen nach Paris reisen. Mein Fuß besindet sich besser, so daß ich es wagen darf. Ich habe einige geschäftlichen. Angelegenheiten dort zu regeln, die mich eine Woche in Anspruch nehmen dürften. Wollen Sie mich begleiten, Fräulein Alvarez? Ich glaubte aus Ihren Worten entnehmen zu dürfen, daß Sie noch niemals in der taiserlichen Residenz waren.“ Giralda zözerte mit der Antwort. Paris, der Schauplatz des künstlerischen Wirkens ihrer Mutter, war für sie eine „unbetannte Region.“ Es war schon immer ihr sehnlichster Wunsch gewesen, die Herrlichteiten des Seinebabels ten nen zu lernen, doch hatte sie, dem Wunsche ihrer Mutter gemäß, Paris fern zu bleiben, darauf bisher verzichten müssen. Diesem Gedanken Folge gebend, er— widerte sie: „Ja, Herr Marquis, ich war noch nicht in Paris. Es geschah auf den ausdrücklichen Wunsch meiner Mutter, die mich stets bat, nicht zu verlangen, nach Paris zu gehem““ „Aber es würde mir ein großes Ver—- gnügen machen, Ihnen Alles, was dort zu sehen ist, zu zeigen. Ich bin nicht so verhärtet, daß ich mich nicht über Ihre Fröhlichkeit bei'm Anblick all' der Herrlichteit mitfreuen sollte. Es ist Ihnen unzweifelhaft gesagt worden, daß ich herzlos und geizig sei. Glauben Sie es nicht! Ich besitze ein warmes Herz, wenn es auch unter rauher Schale verborgen ist. Und was meinen Geiz anbelangt, so habe ich kaum Jemanden, für den ich Geld ausgeben kann. Meine eigenen Ansprüche sind nicht groß und viele Diener im Hause zu halten, würde mir das Leben erschweren, denn Alle dienen mir nur um das Geld, nicht aus Liebe zu mir!“ Er lehnte sein Haupt in die weichen Kissen seines Sessels zurück und blickte das junge Mädchen traurig an. Inniges Mitgefühl mit dem alten einsamen Manne beschlich Giralda's Herz. „Es ist Keiner in der Welt, der so arm und elend wäre, daß er nicht Liebe fände!“ versetzte sie sanft, und in ihren schönen, großen, blauen Augen schimmerte es feucht, wie der Thau im Morgensonnenstrahl zur Frühlingszeit. „Alles, was dazu nöthig ist, um diesen tostbaren Schatz des Herzens zu heben, das ist ein weniz Liebe, die man gibt!“ Der Marquis de Vigny blickte ihr forschend, sinnend in's Antlitz, als wollte er in ihren unschuldsvollen Zü— gen lesen. „Könnten Sie mich lieben, mein Kind?“ fragte er plötzlich. „Könnten Sie mich lieben, wie Sie einen Vater, einen Großvater lieben würden? Ich bin fünfundsiebenzig Jahre alt. Aber das Herz ist ein eigenes Ding. So lange es schlägt, so lange muß es auch Etwas haben, für das es sich erwärmt. Sie haben mein Herz gewonnen, Gi— ralda. Ich möchte wissen, ob Ihre Eltern Etwas dagegen hätten, wenn ich Sie ganz zu mir in's Haus nehme, wenn ich Sie als meine Entkelin adop—- tirte?“ Giralda wiederholte seine Worte vol ler Erstaunen: „Als Ihre Enkelin?“ „Ja,“ versetzte der Marquis mit ernster Miene. „Ich möchte gern stets Ihr liebes Gesicht um mich haben. Ich habe mich oft danach gesehnt, das fröh liche Gelächter von Kindern in den stil len Räumen dieses Schlosses zu hören. Vielleicht war es thöricht, aber wer hat denn nicht irgend eine Lieblingsidee? Ich habe nie ein Gesicht gesehen, das mir auf den ersten Blick so herzgewin— nend gesiel, wie das Ihrige. Ich habe Niemanden gekannt, dem ich auf's Wort glaubte, als Ihnen vom ersten Augen— blick an, da ich Sie sah! Wenn ich Sie adoptire, sollen Sie ihren Geschwistern nichts weniger sein als jetzt. Sie sol—- len sie sehen und sprechen können, wann und wo es Ihnen beliebt. Sie sollen alle Rechte besitzen, die meiner Entelin zulämeh, wenn ich eine hätte. Ich habe mir aus meinen Einkünften ein Ver— mägen erspart, mit dem ich thun kann, was ich will. Ich würde dieses Ver— mogen nach meinem Tode Ihnen ver machen. Sprich, Mädchen, willst Du von jetzt an meine Entelin sein?“ schloß er in zärtlich erregtem Tone. „Sie sind sehr großmüthig, Herr Marquis,“ stammelte Giralda ver— wirrt und lieblich erröthend.„Aber—“ „Kein Aber mein theures Kind,“ sprach der Marquis gütig. „Jeder Deiner Wünsche soll Dir erfüllt werden. Du sollst thun und lassen tönnen, was Du willst. Du sollst den Deinen hel fen und beistehen tönnen, so viel Dein Herz es Dir gebietet. Ich werde an dem Tage, an dem ich Dich gerichtlich adoptire, Dir ein festes Eintommen aus— setßzen, über welches Du ganz Deinen ge— nerösen Neigungen folgend, stets nach Deinem eigenen Gutdünken verfügen sollst!“ Jubelnd sprang Giralda auf. Ihre Veilchenaugen erglänzten vor Freude, Sie eilte auf den alten Mann zu und sprach mit vibrirender Stimme: „Ich will Ihre Enkelin sein! Ich will bei Ihnen bleiben und Alles thun, was ich kann, um Sie mit der Vergan—- genheit auszusöhnen, und,“ fügte sie zögernd hinzu, „ich will Sie recht lieb haben. O, es wird mir nicht schwer fallen, wenn Sie mir stets ein so lieber, gütiger Herr sind wie jetzt!“ (Fortsetung folgt.) - - - ; 7. G 1 7 E ; : 7 ʒ2 72 5 / - i —— B 3 AIA ; 1— 6 0 —»- 8 J M 8 9 D:— 1 ; 3 & 1 —— —8 j 2 0 L 7* E I—7 A 5 —22 ——— 1 8 ——— 1 —— E —— ur. Harvey Heed Katarrh, Herzschwäche, Hals« lähmung. „Ich litt mehrere Jahre an Katarrh und Herze shwäte, die so schlimm wurden, daß ich nicht arbeiten und kaum gehen konnte. Iqh hatte einen sehr schlimmen Anfall von Halt tãhmung vor einiger Zeit. Meine Kehle war wie zugeschnürt und ich konnte nicht schlucken. Die Aerzte sagten. es sei in Folge von Herzschwäche. und verschrieben Medizin, die ich laut Vorsqrift nahm, doch schien sie mir Nichts zu nützen. Meine Frau drang in wih, Hood's Earlaberin- zu dersuchen, indem sie mir von Herrn Joseph C. Emith erzählte, der ; 1 An der Schwelle des Todes stiand, doh dur Hood's Sar saparilla vollsãn dig geheilt wurde. Als i zwei Flaschen genom men hatte, fühlte ich mich entschieden besser. Iv fuhr fort, es zu nehmen, und fühle jetzt vorzüglich. Ich dante Gott und Hood's Sarsaparilla und meiner Fran für die Wiederherstelung meiner voll!ommenen Gesundheit.“ Harvey Heed, Laceyville, O. Hood's Pillen verursachen keinen Stuhlgang. Schmerzen oder Grimmen, sondern wirten prompt, leidqa und vortheilhaft. 2e. Kneipp'sche Cur. Herz Jesu Leviterinnen, Ecke Greensield und 22. Aves., Milwautee, ·- Wis.,. erdffnet im Dezember vor. Jahres. Elgenthümer u. Pfleger: Leitender Arzt: Sisters of St. Francis. Dr. Hirschfeld. „Der prakt. Arzt Herr Dr. Hirschfeld hat sich bei mir zu einem vorzüglichen Kenner und Vertreter meiner Heilmittel ausgebildet und kann ich denselben in jeder Beziehung bestens empfehlen. Wörishofen. Seb. Kneipp, Pf.“ Die Gtxanthematische Heilmethode. (auch Baunscheidtismus genannt.) Sowohl bei frisch entstandenen als bei alten (chroni schen) vLeiden, die allen Medizinen und Salben Trot err haben, tann man diese Heilmittel als letzten Rettungs-Anker mit Zuversicht anwenden. Tausende von Kränken, die von den Aerzten aufgegeben wurden., haben durch die Anwendung derselben ihr Leben geret tet, und völlige Gesundheit wieder erlangt Mitthei lungen über die wunderbaren Kuren dieser segensrei chen Heulmethode, sowie die noöthige Anleitüng zur Selbstbehandlung aller Krankheiten. findet män un meinem Lehrbuche (16. Aufl. 820 S. startk) niedergelegt. . Erluternde Circulare werden portosrei ver andt. John Linden, Errzialern der Exanthematishen Heilmethode. Letter Drawẽr W. Cleveland, Ohio. Office, Zimmer 410 Arcade. Man hüte sich vor Fälschungen und falschen Propheten. Wmmn. KLOHRR. Kirchen - Maler, 926 Allen Ave., S 7. LOVIS, MO. Polychromiren und Vergolden von Statuen und ultren. Glasmalerei u. Glasbrennerei. Figuren- und Mosaiksenster für Kirchen und öffeutliche Gebäude. 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