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.' I W HO N, A Ms Dontttröiag, 1. Jiili Im Aampfe mit Franktireurs. XKriegsroman von Adolf Fansei.) V. Ft (Fortse^stm»)'. Drinnen ließ sich die Komteffe aus einen Sessel sinken und di^ichte über die seltsame Begegnung nach, die ih'r ein neues Rätsel aufgab. Sie sann und sa«n. Die Nachricht, daß der Gel lebte in ihrer Nähe weile, wühlte alles in ihrem Innern auf. Ihre Gedanken flogen nach Eper nay und spannen Fäden ihm. Aber wie konnte sie ihm einen Wink, eine Warnung senden hier, ,i.'0 sie so scharf von ihrem Bruder und noch mehr von ihrem eisersüchtigen Vetter beobachtet wurde? Oder sollte wie eine Erleuchtung kam es über sie sich in dem Bauer ein geeigneter Ver mittler zwischen ihr und ihm bieten! Jedenfalls war der Gedanke einer Erwägung wert! Und nun blitzten hundert Ende machte. Gutsverwalters vermutete niemand den verwöhnten Welt- und Lebe ff,^^^mann. Raoul bewohnte zwei Zim mer des Pavillons das dritte war seinem Begleiter Ren6 zugewiesen. Dieser, von kleiner, zarter Gestalt, '^..^mit feinen, weichen Gesichtszügen, H.j^"c.us denen ein Paar dunkle Augen von feurigem Glänze sprühten, schien 'Ss/. Kammerdiener und Adjutant in einer Person zu sein. Die schwärmerische Tf" Hingebung, die er sür seinen Herrn hegte, nahm dieser als etwas Selbst verständliches hin, so daß er sür die vielfachen Beweise von Treue und Eiser, die jener an den Tag legte, kein Wort des Lobes übrig hatte, son 'ccrn meist kurz und im Bisehiston mit ihm verkehrte. Ab und zu gab es zwar Momente, wo der stolze Baron einen freund lichen Ton anschlug und den Kna ben. der wie ein Sklave zu seinen Füßen kauerte, zu sich heranzog und liebkoste. Was für ein geheimnisvolles Band »nochle die beiden verbinden? Auch -^'hellte abend, während sich im Schloß dit. erwähnten Vorgänge abspielten, waren Herr und Diener in einer je ner zärtlichen Stimmungen, und es gehörte die ganze Frechheit eines Schleichers dazu, die beiden zu belau schen. Das Gemach war nur schwach von '/einer Hängelampe erleuchtet. Die Gestalten erschienen beim Dämmer !^./schein kaum kenntlich und gerade, als ff'^'das Luchsauge des Außenstehenden A^'durch die Fensterladenspalte lugte, er VUlosch das Licht und der Späher war um seine Mühe betrogen. Ein leises H-'Geslüster jedoch, sagte ihm, daß ir gendwo sich eine Oeffnung befinde, und als er jetzt vorsichtig an der Hauswand hinschlich, fand er ein schmales Fensterchen, das, durck ei- nen Vorhang verdeckt, halb offen /stand. Es war teine B!ühe, den letz teren beiseite zu schieben, und nun hörte der Spion deutlich jedes Wort der im Flüsterton gesührten Unter- Haltung. Sie mußte höchst Wichtiges für ihn enthalten, denn er blieb, lan ge auf seinem Posten und verschwand erst, als sein Ohr aichts mehr ver nahm, lautlos, wie er gekommen, im Dunkel der Nacht. Andern Tags gab es auf dem Gute eine Ueberraschung. Ein Trupp Dragoner ritt unter dem Kommando eines Offiziers in den Schloßhof, um 5 dort für einige Tage Quartier zu -beziehen. Der Führer ließ seine Leute absitzen, übergab das Kommando ei nem Unteroffizier und ließ sich bei der Komtesse melden, die den Offizier alsbald empfing. Fähnrich v. Ronegg war aufs höch '. ste überrascht von der reizvollen Er scheinung und dem edlen Anstand der Gutsherrin, die trotz vornehmer Zu rückHaltung deni Wunsch nach Unter Wkunst für die Truppen aufs höflichste nachkam und ihren Kastellan mit den nötigen Aufträgen .''ersah. Der junge Reitersmann, der sich ^S hier zum erstenmal einer Französin edlem Hause gegenübersah, of senbarte eine Befang''nheit, die sonst nicht zum Grunozug seines Wesens Wö.khörte. In der Garnison galt er für einen Schwerenöter, der mit sei ner schlanken Figur, feinem hübschen '.Gesicht, aus dem ein Paar Augen ^lebensfroh und keck blitzten, und fei ^?tter liebenswürdigen Art den Mädels 'die Köpfe verdrehte. Die Backfische ^'.besonders schwärmten für den ^^.,-^schmucken Dragoner und seine Reit H?. kunst. wenn er mit einem unmerkli- cyen ÄUgelzug kühne Ideen durch ihr Gehirn. Aber Vor sicht war Vonnöten, äußerste Vorsicht. CÄile war ebenso klug vie tempera U^unentvoll. Ruhig erwog sie, nachdem ihre Erregung sich gelegt hatte, xille ^^.Möglichkeiten, bis die Mahnung zum DA Abendmessen ih''en Betrachtungen ein In dem Park, der sich an die gutsherrlichen Gebäude anschloß, lag unweit des Eingangs ein Pavillon, Mden sich Baron v. Verbignac von sei Wnem Verwandten als Wohnung er A beten hatte. Er wollte unerrannt ^k'lei Dben, um seine dunkeln Pläne leichter "verfolgen zu können. So hatt? er auch den eleganten Kavalier abge streift in der Maske eines einfachen oder Schenkeldruck sei nen Schimmel tanzen ließ. In der Gesellschaft war er wegen seines Frohsinns und neckischen Hu mors, der sich nicht scheute, auch die Schwächen der Vorgesetzten zu be witzeln, belielit. Die harmlose und ursprüngliche Art, in der dies ge schah,Entwaffnete den Zorn der Ge troffenen und ließ diese selbst herzlich über den Scherz lachen. Nur in ei nem Fall, wo es sich um die alt jüngferliche, fchrullei.yafte Schwester des Reginientskommandeurs handelte, verstand dieser keinen Spaß und ließ den Urheber seinen Uebermut schwer cntgelten, inde.l'. er die schon in Aus sicht genommene Einreihung des Fähnrichs in die Feldarmee rückgän gig machte und ihn in die Depotes ladron einstellte, die wenig Aussicht hatte, an den Feind zu kommen. Das wurmte den jungen, tatenlu- stigen Offizier nicht wenig. Ein Trost war es für ihn, daß er Män ner wie Werner und Eberstein.^ die durch Krankheit und Familienver hältnisse am Ausmarfch verhindert waren, zu Leidensgefährten hatte. Als dann die Order zum Nachschub neuer Streitkräfte und zum Kriegs zug gegen die im Rücken der deut schen Armee auftauchenden Irregulä ren, Moblots und Franktireurs kam, strahlte Ronegg vor Freude und Stolz und pries es als besonderes Glück, der Eskadron Werner zugeteilt zu sein. Nun war er schon einige Wochen :n Feindesland, ohne sein brennen des Verlangen, die graziösen Franzö sinnen von Angesicht zu Angesicht zu schauen, ersüllt zu sehen. Statt weiblicher Jugend bekam er derbe Bau-rnweiber oder alte, verhutzelte Fcauen Gesicht, und der brave Schimmel hatte Ruhe vor seinem tem peramentvollen Reiter, der mit ver zeihlicher Neugier und Sehnsucht nach jeden, Fenster spähte, ob sich nicht zwischen den Gardinen ein hübscher Mädchi'nkops zeigen würde. Jetzt mit einem Male sah er eine der anmutvollsten Repräsentantinnen des weiblichen Geschlechts vor sich im srischen Reiz der Jugend, im blen denden Glanz der Schönheit, im ed len Stolz echter Weiblichkeit, um flossen von dem Zauber holder Lie benswürdigkeit und gewinnender An ittut. Kein Wunder, wenn er aus dem Staunen und Bewundern nicht herauskam und erst Worte fand, als die Gutsherrin ihn fragte, ob er per sönliche Wünsche habe. Nur um Gottes willen keine lä cherliche Figur dieser Französin ge genüber! dachte Ronegg. Gewalt» sam riß er sich zusammen, nicht um den siegreichen Feind hervorzukehren nein, die Stolze sollte sehen, daß ein deutscher Offizier Damen gegenüber Kavalier ist und Herr der besten Umaanasformen. Seine schlanke, geschmeidige Figur in einer eleganten Verbeugung neigend, rich tete er seine hellen Augen auf die Komtesse. „Gnädige Gräsin wollen verzeihen, wenn ich mit meinen Reitern Ihren ruhigen Aufenthalt störe. Ich folge höherem Befehl, wenn ich Ihnen mit teile, daß wir voraussichtlich Ihre Gastfreundfchaft in Anspruch neh men düssen. Diese beschränkt sich auf die Unterkunft der Truppe. Für Verpflegung werden wir selbst sor gen. Für mich erbitte ich zwei Zim mer zu ebener Erde. Eine Belästi gung durch meine Leute soll Jlmen nicht erstehen, sie sind instruiert, sich ruhig und höflich zu benehmen.'' Der Komtesse war die Verblüf fung des Fähnrichs nicht entgangen. Sie war im Inneren belustigt über diefe Wirkung ihrer Person, aber sie hatte auch mit stillem Erstaunen be nierkr, wie schnell der junge Ofsizier sich gesammelt und wie gewandt er sich benoinmen hatte. Dazu kam der sympathische Eindruck, den sein Aeu ßeres machte. Sie hatte Werner für eine Ausnahme seines Standes ge halten, und nun fand sie, daß dieser blutjunge Offizier ein weiterer, Ach tung erzwingender Typ preußischen Drills war. Ja, wenn die Deutschen solch seingebildete Offiziere haben, sind ihre Erfolge nicht zu verwun dern! Und freundlich, ja liebenswür dig formten sich ihr die Worte, als sie dem respektvoll vor ihr Stehen den antwortete. „Mein Herr! Sie sind sehr takt voll, zu bitten, wo Sie befehlen kl)nn ten. Ich danke Ihnen für diese Rücksichtnahme. An Räumen für Menschen und Unterkunft für Pferde ist kein Mangel. Die gewünschten Zimmer sollen Ihnen zur Verfügung stehen, aber nicht im Erdgefchoß, fon dern im ersten Sto'ck. Was die Ver pflegung anbetrifft, so wird diese von der Gutsherrschaft bestritten werden. Nein, bitte, keine Einloen dung! Sie werden mir doch gestat ten, mich für den Schutz, den Sie mir gewähren, einigermaßen dankbar zu zeigen. Sie selbst bitte ich, sich im Schloß als meinen Gast zu be trachten, dessen Gegenwart beim Abendessen mir stets wiUlommen jein wird. Wir speisen um sechs Uhr. Frühstück und Mittagbrot wird Ihnen auf Ihrem Zimmer serviert werden.". (Fortsetzung folgt.) Tobias Wilders Weg zur HSHe.P Von Idenko v. Krast. (Fortsetzung.) „Der alt' Herr hat sein' Buben halt mögen. Und vor'm Sterben hat er Testament g'macht. Die zwei Madln haben an festen Brocken Geld kriegt, den Tennenhof aber hat er dem Buben vermacht. Freilich, lang hat's dauert, bis d' Advokaten den Herrn Karl g'funden haben, weil er heut in Amerika war und morgen bei die Schwarzen. Aber jetzt is er g'funden. Und heut führ ich den Herrn Karl noch heim!" Sommerbauers Gesicht strahlte vor Vergnügen. „Meinst nöt, daß er leicht an Weng länger g'lebt hätt, der Alte, wenn die G'schicht mit 'm Buben nöt g'we sen war?" Somerbauer nickte. „Wohl, wohl! Wird schon so sein! Er hat Unglück g'yabt mit dem Buben und hat's nöt leicht tragen. Siehst es. Erasmus: der eine hat's mit 'm Buben, der andre mit 'm Vater. Gspaßig geht's zu auf der Welt!" Erasmus gab keine Antwort. Er sann darüber nach, ob ein Vater mehr zu beklagen wäre, dem der Sohn mißriet, oder ein Sohn, der sich seines Vaters zu schämen hatte. Aus diesen Gedanken wurde er aufgeschreckt. Donnernd brauste ein Schnellzug über den hohen Viadukt, unter dem sie gerade durchfuhren, und Sommerbauer fchlug auf die Pferde los, um sie zu treiben. „Du gehst wohl Touristen su chen?" Erasmus schwieg. Es war Herbst und Wochentag er hatte we nig Aussicht, einen Verdienst zu fin den. Eine Minute später hielt Sommer bauer die Pserde an und sprang vom Bock. Keine Minute zu früh. Der Zug lief eben ein.W Bei dem schmalen Ausgang gab es ein lärmendes Gedrängte, -sowohl nicht viele kamen doch es waren Men schen, die es für nötig hielten, ihre Gegenwart zu betonen. Trotz seiner Sorge und seiner viel jährigen Gewöhnung mußte Erasmus lächeln. Zuerst kamen drei junge Leute. Sie trugen kurze Lederhosen und weit aufgerissene Hemden. Die Ruckfäcke waren von beträchtlichem Umfang was außen noch angefchnallt war und herabbaumelte, hätte ein bescheidenes Geschäst für touristische Artikel ge füllt. Jeder hatte dreißig Meter Seil in weiten Schlingen um die Schul tern. Auf dem Rücken hingen eine große Feldflasche aus Aluminium und ein Paar Steigeisen. Dazu Feld stecher und Fäustlinge. Die Helden arme trugen den Pickel. Und in den Gesichtern dieser drei stand zu lesen: Wanderer, gehe nicht an uns vorbei, ohne die Augen niederzuschlagen in Demut vor unsern Taten. Dann kam ein einziger Herr. Der trug auf dem Kopfe einen funkelna gelneuen Ausseer Hut, den ein mäch tiger Gamsbart fchmückte. Seine Hirschlederhofe war nicht älter als fein Pickel beide hatten starkes Heimweh nach der Wiener Auslage, wo sie noch gestern friedlich auf die Straße hinausgeguckt hatten. Der Besitzer dieser Herrlichkeiten er kannte in Erasmus den Führer und trat schneidig auf ihn zu. „Sagen Sie, Mann: Wie ist denn der Zimmersteig? Kennen Sie ihn?" Erasmus maß den Fremden von oben bis unten. Wer den Zimmer steig ging, mußte ein sicherer Kletterer fein. «Ja, Herr! Aber wann S' nöt ganz sicher sind, lassen S' den Zim mersteig bleiben! Wenn S' aber durchaus wollen -7--. ich versuch's mit Ihnen." „Danke, danke!" gab der andere zurück. „Ich pslege immer allein zu gehen. Hab' schon anderes ge macht." Er ging mit schnellen Schritten da von, und sein Pickel schlug den Takt dazu. Hinter ihm kam ein Verein. Nicht mehr als fünf Menschen. Aber sie schrien, daß man hätte meinen sollen, es wäre ein böser Geist aus Payer bach zu vertreiben. Und sie lach ten. Immer. Ohne Grund. Je des Ding schien ihnen ein Witz zu sein, eigens für sie in den Weg ge stellt. Erasmus drehte ihnen den Rücken. Zuletzt kam ein einzelner Mann. Er trug einen grauen Lodenanzug und ein graues Hütl. Ueber dem Rücken hing ein schmaler Rucksack, die Hände staken in den Taschen sei ner knappen Joppe. Er ging lang sam vorüber. Erasmus seufzte. Das wäre ein Tourist für ihn gewefen. Aber er wußte: der brauche keinen Füh rer. Noch ein Weilchen wartete Eras mus. Es kam aber niemand mehr. Erst wieder nach ein paar Minuten erschienen zwei: der lachende Som merbauer und Herr Karl vom Ten nenhof. Neugierig betrachtete Eras Der Demokrat, Davetchort, Iowa. mus den aus weiter Welt Heimkeh renden. i' Oft hatte Erasmus mit dem wil den Jungen, als sie beide noch 5kna ben waren, toll in den Wänden der Rax gehaust und manche Schelte von Karls Vater bekommen. Und doch ließ der Alte feinen Jungen ain liebsten in der Gesellschast des Erasmus. Denn der gerade, schlichte Vursch war für den ruhelos tobenden Karl der beste Umgang. Jetzt freilich hätte Erasmus den Kameraden von einst nicht mehr er kannt. Der eine, der da heimkam, und der andre, der vor zwölf Jahren aus dem Elternhaufe verfchwunden war, die beiden hatten äußerlich nichts mehr miteinander gemeinsam als den Namen. Karl v. d. Tenne war groß und schlank zu schlank beinahe und ging sederleicht und ausrecht. Sein glattes, bartloses Gesicht war dunkelgebrannt von einer siidlichen Sonne und trug die Spuren innerer Kämpse. Sonst aber war er Herr vom Scheitel bis zur Sohle, vor nehm und einfach, und fo ernst und schweigsam, daß Erasmus sich an feine Schulzeit und an ein altes Ge schichtsbuch erinnern mußte, darin in langer Reihe die Bilder von Fürsten und Grafen waren alle stolz und vornehm stumm. Erasmus fah noch, wie Sommer bauer in den Gepäckraum zurücklief, wo ein Haufen Koffer und Kisten auf einen Steifwagen geladen wurde. Dann sprang der Sommerbauer auf den Bock, schlug auf die Pferde los und fuhr davon. Viele Neugierige sahen dem Wa gen nach und steckten die Köpfe zu sammen. Es war ein Ereignis in der Gegend. Auch für das Herz des Fremden war es ein Ereignis, wenn auch an derer Art als für die Bauern. Ihm war, als führe er durch einen Garten voll klingender Musik. Als wäre jedes Ding am Wege ein selt sames Instrument und spielte seine besondere Stimme in dem ergreifen den Konzert einer Heimkehr. Wie viele Stimmen in diefer Sinfonie er klangen Karl gab es bald auf, sie zu zählen. Sie waren fo zahlreich wie die Gedanken, die von beiden Sei ten des Weges auffprangen und dem Wagen nachliefen. Und inimer mehr und mehr. Sie raunten, und wenn die Pferde ra scher liefen, sprangen sie auf und fuhren mit. Karl schloß die Augen. Die herandrängenden Bilder hatten keinen Platz mehr im Wagen. Sie klammerten sich an das Trittbrett und hielten sich sest an dm Naben, kro chen bis dicht an Karl heran und rie fen: Weißt du noch?^—Wie die Rä der auf dem Kiesweg knirschten, wie die Hufe den Boden schlugen, wie die Peitsche surrte alles war eine tö nende Melodie zu den drei kleinen Worten: Weißt du noch? Die schmale, braungebrannte Männethand legte sich über die Au gen. .. Doch Sommenbauer hörte nichts von diesein heimlichen Konzert der Heimkehr er empsand nur ehrliche, ausrichtige Freude, saß schmunzelnd auf dem Bock und machte sich mit der Peitsche seine eigene Musik. Plötzlich wurde er aus dem Wa gen angerusen: „Wer ist die junge Dame dort beim Kreuz?" Sommerbatier sah sich um. Der Wagen rasselte gerade um die Weg biegung bei Hirschwang herum, und dort, vor dem steinernen Kreuze, zwi schen ein paar alten Tannen, stand eine feine Gestalt und und steckte zwei Rosen hinter die Arme des gekreuzig ten Heilands. „Das is die jüi.gere Fräulein, Herr, vom Herrn Berkens. Die Kleine wissen S'!" ..Die?" Eine neue Stimme flocht sich in die Sinfonie der Heimkehr. Karl sah noch einmal zu dem Kreuz hin über. Und jetzt hob auch das Mäd chen den Blick. Sie erkannte Som merbauer und wußte, wen er führte. Sang ein Vogel irgendwo? Klang eine goldene Saite? Ein feines Tö nen Hub an und starb. 6. Kapitel. Als man die Frau Forftrat Ama lie Wilder ms Grab gefenkt hatte, wurde es schnell einsam auf dem kleinen Gottesacker in Kapellen. Eine stille, alte Frau das war keine Ursache zur Trauer für die Bauern des Dorfes die sparten ihre Trauer mienen für würdigere Tote: für den Herrn Bürgermeister, den Pfarrer oder Schullehrer. Darum schüttelte jeder dem blassen Tobias Wilder rasch die Hand, bi^'zuletzt nur ein einziger bei ihm blieb Gottwalt Hellmer. Gern hätte Gottwalt den Verwai sten getröstet, aber ihm fehlten die Worte. Er sah schweigend auf. Dort stand das „Große Kreuz", in den stahlblauen Herbsthimmel ragend, dort lag der keusche, verführerische Leib der Rax, zwischen die dunklen Waldberge hingegossen und Hellmer dachte an die letzten Worte der Toten und an ihren letzten Blick, der dort oben auf den sonnenüberfluteten Fels wänden. hängengeblieben war. Und MsW I'notc» ov Xn»erilA.ll ?i-izss ^ssoclarioQ^ da fand er den Trost, ^?n er so lange nicht finden klmnte für seinen verarmten Freund. Er streckte den Arm aus und deutete auf dieses Verg wunder, wie der Priester das Taber nakel öffnet mit dem Allerheiligsten Und er sagte leise: „Ein Bild nur, Tobby! Aber sieh', dem Leben bleibt immer wieder ein Weg zur Höhe." Tobias nickte. Er sah zwar alleS das, was da vor ihm ausgebreitet lag an unerhörten Schätzen, aber in die ser Stunde hatte er keinen Anteil dar an. Er bat den Freund nur, ihn allein zu lassen. „Nein, Junge!" Gottwalt schüttelte den Kopf. „Das werde ich nicht tun. Du wirst jetzt mit mir gehen und bei Röschen bleiben wenn du es nicht vorziehst, mit mir da hin auf ZU steigen." „Ich kann nicht, Gottwalt! Wie könnte ich eine Bergfahrt machen! Mit einem zerschlagenen Herzen!" Hellmer lachte fast. „Ich will dich nicht zwingen. Auch wirst du Röschen willkommen sein an diesem traurigen Tage. Sie er wartet dich. Es kränkt sie fast, daß du feit drei Tagen nicht bei uns warst. Nur das mit dem zerschla genen Herzen, Tobby, und der Berg fahrt: ich meine, wenn irgendwo auf Gottes weiter Welt zerrissene Herzen wieder geheilt werden, so ist es in den Bergen. Ich habe das an mir selbst empfunden. Und darum Hab' ich nicht ohne Absicht gerade die nächsten Tage für einen Vcrgweg ausgewählt. Aber wev^ du nickt willst. XSsrisetzung folgt.) MeineAllzjjge werden unter meiner vorsichti gen persönlichen Leitung herge stellt und sind besser, wie irgend welche Kleider, welche in Daven port für das Geld hergestellt werden. e. 316 Perry St., Davenport. Ja. Rollftä?ldige Arrangements für Ve. Lräbnisse werden auf Wunsch übern-sm« men. Schjvarze und Weiße Leichenwaz«» imd schöne Kutschen zur Verfügung. Aufträg« per Telephon oder münd lich finden prompte Beachwng. weftl. L. Gtraße, Telet»h»» 774 D«j»e«tzoet, z». Vtls unsdriSZsÄ Äiv» tionarz^ in ^sars. Oontains tks snÄ esso«os ok SN »ntdoritativo lidrarz?^. vovors vvsiv LslÄ ok knovl- SÜUS. j» Lingls dook. ?Iis Viotiovarzs viti» tlio 400,0lX) ^orSs. 2700 Vaxss. SoooiUnstratiovs. Oostnsarlz?^ Iialk a illillion Dollars. IiSt US tsll tdis wost roinarlcadls sinxls volruno. V^rits tor oainvls vasoa.tuUvar» tilmlars» otv. i»a» BroollyW Schillliildcr bcslllkcil die „Texas." IW. 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