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.. fl. -V 'h 219 -221 4. ^'^^Aavmpolt, Ja Invasion RnmS^^ Der Krieg. So« ^,r Ostfront. Invasion schreitet erfolgreich weiter. a S a ^5. Nov. Das Große Hauptquartier veröffentlicht heute einen.Tagesbericht, welcher besagt, daß die Invasion Ru mäniens durch die Deutschen und Oesterreicher erfolgreich fortschreitet. Die Kämpfe auf der Straße nach der Walachei (südwestliches Rumänien) sind gestern erfolgreich für die Streit kräfte der Verbündeten entschieden worden. Die Zahl der Gefangenen stieg hier auf über 1800 Mann. Die Russen haben gestern wieder an der Narahuvka, südöstlich von Lem berg, heftige Angriffe unternommen, die aber alle unter fehr schweren Ver lusten für die Angreifer abgeschlagen wurden. In Mazedonien niußte die busgari sche Front zurückgezogen werden, um eine Flankenumgehung seitens' des Feindes zu verhindern. Die Franzo sen silid in der Ebene von Monastir zum Angriffe vorgegangen und haben mehrere AnhWn am Knie.der Czerna Die Donau ist wieder frei. W über Londvn, 15. Nov. Der amtliche Bericht des k. und k. Hauptquartiers enthielt gestern noch folgende Einzelheiten, die im gestrigen deutschen j^iegsbulletin nicht enthals ten waren 5 «Nahe O^sawa^ (an der Donau) ha ben vir.das rMte If^ Flusses ge säubert. „In der nördlichen Wakachei gehen die Kän^fe zU unseren Gunsten wei ter. In den letzten beiden Tagen ha ben wir hier 1600 Gefangene ge macht, neun Maschinengeivehre ilnd ein Geschütz erbeute^. „Im Tulghes Abschnitt wurden die Russen gezwüngen, mehrere An höhen westlich von der Grenze auszu geben." Rutttlinen tnelden auch Erfolge. a 1 5 Nov. Die rumänische Heeresleitung meldet heute die Eroberung der Dct .,,..schaft Boasic in der Dobrudscha. Feindliche Flugzeuge sollen Bom ben auf den Königspalast in Bukarest herabgeworfen haben. Die Königin und die Prinzessinnen waren jedoch nicht in dem Schlosse, das sie seit dem Tode des Prinzen Mlirka verlassen haben. Von der Grenze der tvestlichen Mol dau bis nach den Thälern von Salanic ^lnd Ortuz werden die österreichisch deutschen Streitkräfte von den Rumä nen jetzt über die Grenze hinüberge drängt. Jni Jiul Thale aber mußten sich die Rumänen vor^ den ununterbroche nen Angrisfen der Verbündeten auf ihre zweite Linie zurückziehen und auch im Alt Thale waren sie gezwungen, den Gegnern weiteren Boden zu über lassen. Das russische Kriegsvylletin. St. Petersburg, 15. Nov. Das russische Kriegsamt gibt heute die Meldung aus, daß die russischen Trup pen an der Narahuvka in Galizien, bei' den Anhöhen östlich von Lipnicadolna, die Offensive ergriffen und die O^ester reicher und- Deutschen aus den Stel lungen, die ^ie auf beiden Seiten der Straße nach Slaventin besetzt hatten, herausgeworfen haben.. Der rnssische Tagesbericht gibt aber zu, daß die Rumänen in den Thälern von Tirgujmly, Alt und Jiul por den Verbündeten, welche Vea^stärkungen herbeigeschafft haben, weichen müssen^ Die Herren der Dobrudscha. 1 5 N E a an den Pariser „Temps" meldet aus Saloniki: „Es wird in Sofia halb ossiziell bekanv gemacht, daß die bul garische Regie//ng die Verwaltung der Dobnldscha Gegend zu übernehmen gedenkt. Die Mttelmächte hzben an geblit^l jdie ^uveränltät BUlgiMtM Die Kämpfe in ber ÄSalachei eniWeden Mm^en mSffen in drei PSffen weichen. Vergebliche ruMe Angriffe an der NarW^^^ Alle deutschen Berichte von der Westfront werdest jetzt wieder vom engli schen Zensor verstümmelt nnd deschnitten.M Russen behaupten, Erfolge in Galizienerrungcn zu häben Geben aber die Mjiszersolge ihrer rumänischen Bundesgenossen zu Der deutsche Be richt von der Westfront lautet nicht sehr erfreulich Die Armee des Kronprinzen NjUpprecht von Bayern list an der Ancre noch im Kampfs nnt den Briten. —Die nichtamtlichen englischen Berichte sprechen von einenr auffallend fchwachen Widerstande der Deutschen. über das von den'Rumänen eroberte Gebiet anerkannt." Bon ver Westfront. W Klingt nicht sehr ermuthigenR^ a S a 15. Nov. Der heutige Tagesbericht des Großen Hauptquartiers besagt, daß die Engländer gestern am ganzen Tage ihre Offensive auf dem nördlichenUfer der Ancre fortgesetzt haben. Es gelang dem-Feinde, sich in den Besitz der Ort schaft Beaucourt an der Ancre zu se tzen, doch wurdeir alle seine weiteren Vorstoßbemühungen unter schtveren Verlusten für die Angreifer vereitelt. Die.Schlacht dauert noch an. Französische Angriffe mit starken frischen Truppenmassen resultirten in der Eroberung des Gehölzes von St. Pierre Vaast. Doch endete der An grisf an allen anderen Punkten in blutreichen Niederlagen fiir dieGegner. Eine Schlappe für die Franzosen. a 1 5 N a a französische Kriegsbulletin besagt hpute, daß die Deutschen heute Morgen um 6 Uhr, nach einem dreitägigen in tensiven Geschützfeuer, einen Angriff auf die französischen Stellungen auf dem-^ südlichen Wer der Somme, zwi schen den Wäldern von Ablcineourt ^lnd ChauliieK, üyte-cnühnlen.'^^D'ic Deittschen gingen nach dem französi schen Berichte „mit dew Muthe der Verzweiflung" vor und gebrauchten bei dein Angriffe auch flammenverbreiten de Flüssigkeiten. Sie wurden überall zurückgeschlagen, außer an einer Stel le, östlich von Pressoire, wo si^ sich in einer zer^chostenen Häusergruppe fest fetzten. Tie englische Offensit^e. 1 5 N I Die nicht amtlichen Berichte beto nen, daß die englischen Offiziere die jüngsten Erfolge an der Ancre für die wichtigsten der ganzen Somme-Ählacht halten. Die Engländer sollen höchst erstaunt fein über den verhältnißmä ßig schwachen Widerstand, den die Deutschen in den stark befestigten und stmtegisch lmchtigen Ortschaften^ von den Engländern erobert wurden, geleistet haben sollen. Dabei sollen die deutschen Garnisonen auf doppelter Stärke gewefen sein, da die Truppen gerade abgelöst werden sollten. Gefangene der preußischen Garde regimenter sollen nach dem Bericht des Kriegskorrespondenten der Assozi irten Presse ausgesagt haben, das^ sie durch das „höllische" G^schützfeuer der Engländer gänzlich von ihren Reser ven abgeschnitten wurden und den Jn fanterieangrissen keinen wi^samen Widerstand mehr entgegensetzen konn ten, da alle ihre Maschinengewehrsrän de 'zusammengeschossen waren. Unter den Gefangenen sollen sich mlch viele Leute vont 93. deutschen Infanterie regimente befinden, dessen Chef der Herzog von Albany ist. Die letzte italienische Offensive. erlin, über Sayville, 15. Nov. Die Nebersee-Nächrichtenagentur mel- dete gestern Abend: „Die Wiener Berichte von den si'^rchterlichen Verlusten der Italiener in ihrer letzten Offensive im Jfonzo Gebiet sind bestätigt worden. Die er bittertsten Kämpse des italienisch österreichischen Krieges wurden in dem Dorf Castagnievizzcr' ausgefochten. Außerordentlich wirksames Artillerie feuer der Oesterreicher vernichtete eine italienische Jnfanteriebrigade und ein Bataillon Bersaglicri fcist bis auf den setzten Mann. „Andere Regimenter, tvelche als Ersatz geschickt tmirden, erlitten gleich schwere Verluste. Als es zum Hand gemenge kam, waren bereits minde stens die Hälfte aller zum voxgefchickten italienischen amtliche Bericht der Ancre Front Profite aller Kriegsindustrien auf zehn meldet, daß die Truppen des Generals Prozent über den Herstellungskosten Haig, nachdem sie das neugewonnene Terrain befestigt und voll besetzt hat ten, jetzt schon Uber die eroberte Ort schaft Beaucourt hinaus weiter vor dringen. Meine Arieosuachnchten. Ehren den tapferen Feind.' S a 1 5 N Die Uebexsee-Nachrichtenagentur mel det heute: „Ein englischer Fliegr loars hinter unseren Stellungen ein Packet ab, das einen Kranz und zwei Briefe folgen den Inhaltes enthielt: „Zum Anden ken des Hanptmanns Bölke, unseres tapferen und bewunderungswürdigen Gegners, das königlich eWlische Flie gerkorps. Der zweite Brief lautete: „An die Offizier? der deutschen Fliegerabthei lung an dieser Front: Wir hoffen, daß Sie diesen Kranz finden, und bedau ern, daß er so spät Hmmt. Das Wet ter machte es unmöglich, ihn früher zu überbringen. Wir trauern mit Haupt mann Bölkes Eltern und Kameraden. Wir alle erkennen seine Tapferkeit an. Freundliche Grüße an Kapitän Evan und Leutnant Long pon dem Moran Geschwader. (Gez.) I. Sergeant Green, Leutnant." Russischer Panzerkreuzer gestrandet. a S a 15. Nov. Die Uebersee Nachrichten agentur hat einen Bericht, aus Stock holm erhalten,Demzufolge ein großer rufsischer Kreuzer, entweder der Nurik oder der Gromoboi, in dichtem Nebel vor dem Hafen von Hango im Finni schen Meerbusen gestrandet ist. Die Versuche, den Kreuzer wieder flott zu machen, blieben bisher erfolglos und es toird befürchtet, daß das Schiff gänz lich aufgegeben werden muß. Englische Lüge festgenagelt. „Aus zuverlässigen deutschen Beam tenkreisen verlautet, wie die Uebersee Nachrichtenagentur am Dienstag mel det, daß „die von englischer Seite er hobene Behauptung über eine Fleck typhusepidemie im Gefangenenlager von Gardelegen völlig Anbegründet sei." Von englischer Seite war be hauptet worden, daß von 11,000 Ge failgeneu 3,000 der Epidemie erlegen feien. Thatsächlich sind im Gefange nenlager von Gardelegen seit Beginn des Krieges nur 179 Todesfälle zu verzeichnen gewesen." Kriegsprofite nicht über 10 Prozent. -V. S a 1 5 N T«s Berliner Tageblatt 'meldet, daß ein Vorschlag des Kriegsministeriums am 'Dienstag lebhaft an der Berliner Börse ^iskutirt wurde, wonach die festgesetzt werden isollten. Nevßl? Ja, die Russen machten wieder „blauen Dunst!" S a 1 5 N Angesichts der russischen Meldung, daß die Mehrehit der deutschen Torpedo boote, die am Morgen des 11. No vemebr in den finnischen Meerbusen eindrangen und Baltischport bombar dirten, versenkt wurde, die Verfolgung der^Deutschen jedoch bei dem herr schenden starken Nebel nicht fortgesetzt werden konnte", gibt die Ueberseeifche Niachrichtenagentur aus amtlicher Quelle folgendes bekcrnnt. „Die deutschen Torpedoboote stießen während der ganzen Unternehmung nicht auf ein einziges feindlichesSchiff. Dys Wetter war klar und sichtig und hätte die Russen gewiß nicht an der Verfolgung der Deutschen hindern können.'/ Deutsche Gegenmastnahme. S a 1 5 N AlsGegenmaßregel gegen den zwangs weifen Verkauf deutschen Besitzes in der englischen Kolonie von Nigeria, Afrika, hat die deutsche Regierung den Palast es Sir Francis Oppenheim, des friiheren englischen Generalkon suls in Frankfurt, der einen^Merth von 2,c^00,000 Märk repräsentirt, ver kaufen lassen. gefallen oder konnte nicht mehr am Kan^f theilnehmen. „Alle italienischen Berichte stimmen darin überein, daß das feindliche Ar tilleriefeuer von geradezu unheimli von geradezu Wirkung war. Ganz befonders traf dies zu beim Trommelfetier der öster reichisch ungarischen Artillerie im Nachtkampf bei dem Dorf Castagnie vZzza Diefes Trommelfeuer zivang räumen, durch ungesahr cher Genauigkeit und fürchterlicher deutsches Kriegstanchboot an der süd trotzdem Dieselben 200 Maschlnengewehre.unserer Donnerstag, de« 1« November tStS Friedtlls^rophet. Graf Albert Apponyi hofft, das) die Zar Friedensverhandlungen schon in die fem Winter beginnen. 1 3 N Graf Albert Apponyi. der bekannte ungarische Parteififhrer und frühere Premierminister, traf heute hier ein, um zwei Vorlesungen über ungarische Geschichte zu halten. Ter hiesige Ver treter der AssoziirtenPresse machte dem ungarischen Magnaten. Politiker und Gelehrten seiM Aufwartung und ver öffentlicht NW ein hochinteressantes Interview. Ueber die Fricdcnsaussichten be sragt. gab Graf Apponyi seiner Hosf ilung Ausdruck, daß die Friedensver handlungen noch ini Laufe dieses Win ters beginnen iverden. So lange frei lich Rumänien, dessen Kriegserklärung die letzte Trumpfkarte der Alliirteu war, noch nicht völlig niedergerungen ist, könnte man noch kein Beigeben der Alliirten erwarten, aber da das Schick sal dieses Landes mit Niesenschritten seinem Ende entgegengeht, kann die Welt sich nach der Meinung des Gra fen, auci? auf eine baldige Einleitung von Friedensbesprechungen gefaßt machen. Zum Beweise, wie sich allmählich die extrem kriegerische Stimmung auf beiden Seiten legt, wies Gwf Apponyi auf die letzten Reden englischer und deiltj^cher Staatsmänner. Natürlich dürse man hierbei nicht rabiateSchrei hälse wie Lloyd George, französische Ehanvinisten oder konservativeAlldeut sche anhören, sondern gerade die Reden der beiden politischen Hauptmacher Carl Grey und den deutschen Peichs- ayville, 15. Nov. kanzler. Der Erstere hätte in seinen letzten Ansprachen alle Drohungen „vom Zermalmen Deutschlands" ver inieden und in den Reden von Beth mann Hollweg könnte man vergeb lich nach irgend welchen Andeutungen von Annektionsgelüsten suchen. Wilson als Friedensvermittler. Auf die Frage, ob seiner Meinung der erste Anstoß den Friedensver handlungen von den kriegführenden Nationen selbst oder von außxn kom men werds, meinte der Graf, dies wä re schwer vorauszusagen, aber er sehe keinen Grund,^ warum die erste Ver mittelung nicht aus einem neutralen Staate, so z. B. aus den Vcr. Staaten kommen könnte. Herr Wilson hätte ja sehr Vieles gethan, was man ihm in den Zentralstaaten Eüropas mit Recht sehv verübelt hätte.aber dies wäre noch kein triftiger Grund, feine Dienste als FriedenKvermittlcr ohne weiteres ab zuweisen. In Bezug auf Europas politisck^e Lage nach den, Kriege ist nach den Aeußerllngen des Grafen ein Bin^dniß der westlichen Länder gegen RMand nothwendig. Rußland werde immer die Bedrohung des eurppäischen Frie dens und der westeuropäischen Kliltnr darstellen. Deshalb sollte Frankreich seine Revanche- und Annektionsgelüste in Bezug auf Elsaß Lothringen und Großbritannien seine kommerzielle Eifersucht auf Deutschland liebei^rnhig in die Tasche stecken, um sich iu oiesem Lande einen machtvollen künftigen Bundesgenyssen fiir die unvermeidli che» Kämpfe gegen Rußland zu er halten. 7 Tauchversuche. N 1 5 N Das Frachttallchbot „Deutschland" machte heute an seinem Pier drei heute an Offizieren des Schiffes durchaus er folgreich ausgefallen siyd. Bei einem Verfuch tauchte die „^utfchland" so tief, daß sie vollständig unter Wasier verschwand und nicht einmal die Ma sten sichtbar blieben. Das Schiff blieb einmal eine l)albe Stunde unter Wafser. Äe ^utschlaud tvird keine Post nach Dentschland nntnehmen. Schon wieder die 57? 1 5 N Kapitän John Ryan von dem Dam pser „Howard" der Merchant uud Mi ners Linie, welcher heute hier ange langt ist, berichtet, ein britischesKriegs schiff habe ihm per drahtloser Telegra phie die Warnung zugefchickt, daß ein lichen Küste Neu Eflglands „lauere". Milizsoldat überfahren. A a 1 5 N eine Nachricht eingetroffen, vertheidigt wurden. I beim Ausladen von Pforden alls einem. mige Znstimmnng des Parlaments, „Bei Castagnievizza haben die Jta-' Frachtzuge von einer Raugirlokomotive die seine Vorlage sand, beweisen, daß Angriff liener ungefähr 15,000 Mann ver- überfahren und auf der Stelle getödtet England sich auf eine noch lmige Dan Truppen loren.'' ,1^ worden ist. er des Krieges vorbereitet. Tauchproben, die nach Aenßerung von merniann. besprochen habe. Dieser gab daß derisem ote Italiener, ^hre dortigen Stellun-. Panl Colley^ von der Iowa geschossen Iverden, wie dies auch in den gen zu Tscholt poben! spuckt Gift und Galle über „Freä)heit" seinex einstigen W Ki^uvettern. Aiir splchc Nichtslhiici dir 1 5 N S auswärtigen Vertreter der russischen Regierung haben einen kaiserlichen Ukas erhalten, nach denr sie bei den Regiernngen. bei denen sie akkreditirt sind, gegen die „in Verletzung aller in ternationalen Gesetze erfolgte Prokla mirung der von den Deutschen und Oesterreichern okknpirten Gebiete Rus sisch Polens als eines selbständigen Staates" Protestiren sollen. In dem Dokumente wird die Hand lungsweise der beiden Kaiser eine freche" Verletzung der internationa len Bestimmungen genannt, zu deren Einhaltung sich auch Teutschland und Oesterreich Ungarn feierlich verpflich tet haben sollen. Ferner gibt der Zar kund und zu tvissen, daß er keinen^ An gehörigen des neuen Königreichs Po len von seinem Unterthaneneide gegen über der russischen Krone entbindet. Polnische Wahlen. A a 1 0 Nov. Eine Warschauer Depesche melde te uach Amsterdam, daß der General gouverneur von Polen Verordnungen iiber Abhaltung von Wahlen erlassen hat. Tics ist in Ilebereinstimmung mit den Wünschen der Polen geschehen, welche an der Verioaltung des Landes theilnehmen möchten, schon ehe ein eigentliches konstitutionelles Leben ein treten kann. Land- und Stadtbezirke werden zusammen vorläufig 70 Abge ordvete wählen. Diese wiederum wäh len aus ihrer Mitte acht Mitglieder zum Staatsrath, dessen vorläufiger Präsident der Generalgonverneur fein wird. Unter dem weißen Adler. Berlin. 15. Nov., drahtlos na^ Sayville. (Uebersee-Nachrichten-Agen tur.) Die Unisorm der Armee des neueu Königreichs Polen ähnelt der der polnischen Truppen, die unter Na poleon 1. kämpften und zugleich der der gegenwärtigen polnischen' Legio nen. Die Truppen trägen auf dem linken Arm den polnischen Adler in derselben Zeichnung, wie er auf der Lanze der polnischen lllanen zu Na poleons Zeiten erschien. Die Deportirung belgischer Faulpelze nach Deutschland bereitet der Bun desregierung Herzweh W a 1 5 N Deportation belgischer Zivilisten nach Deutschland, ,vo sie gezwungen ^wer den, zu arbeiten, hat einen derart be ängstigenden Umfang angenommen, ^aß Geschäftsträger Grew von der amerikanischen Votschaft in Berlin an gewiesen wurde, die Angelegenheit per sönlich mit dein Reichskanzler von Bethmann Hollweg zu besprechen. Der amerikanische Geschäftsträger wurde beauftragt, dem Reichskanzler mitzutheilen, daß derartige Massen deportationen nur einen nngünstigen Einfluß aus die Stimmung der Neu tralen, besonders in den Ber. Staa ten, haben müßten, deilen das Wohl ergehen der belgischen B^edölkerung so sehr an: Herzen liege. Dieser Schritt ist die Folge einer langen Depesche von Herrn Greiv, in der dieser mittheilte, daß er die Ange legenheit insormell mit dem Unter staatssekretär des Innern, Dr. Zim- ^.... zu, daß die deutsche Reichsregierung sich endgültig entschlossen habe, solche Belgier znr Arbeit zu zwingen, die sreiwillig zu saul dazil sind. AlsGrund wnrde angegeben, daß sonst unerträg liche Ansprüche an die öffentlicheWohl thätigkeit gestellt werden würden, Die Deportationen werden pou der amerikanischen Regierung nicht allein vls völkerrechtswidrig, sondern als in direktem Widerspruch zu dem letzten Funi Votsckpster Gerard gegebenen Versprechen angesehen, daß keine wei teren Deportationen von Frauen und Kiltdern aus Fraukreich vorgenom men werden sollten. Englands Rahrungssorgeil. 1 5 N W a N i- man, der Vorsitzende der Handelsbe hörde, entwarf heute im Parlamente die allgemeinen Pläne fiir künftige Kontrolle der Nahrungsmittelverthei lung in den drei Königreichen.. Zu die Zwecke soll eine srüher ein Bewohner feindlicheii. Ländern Stadt, in Hoitston, Texas,!ist. RnnWl^is Rede uttd die einstinl- besondere Behörde bereits geschehen Aus der BUNdesNUlZtsladt Wilson eine Tepesche an den Kaiser von ^apan gesandt, in welcher er die dernen Wisieuschast. ausspricht. Ferner gibt er der Hoffnung Ausdruck, daß dieser nene Verstnndigungsweg zwi sechn den» beiden Völkern dazu beitra gen möge, die Bande gegenseitiger Freundschast zwischen den beiden Sta tionen noch enger zu knüpfen. Auch der japanische Botschafter in Washington, Almaro Satu, hat ein drahtloses Telegramm ähnlichen In halts an seinen amerikanischen Kolle gen George W. Guthrie in Tokio cie sandt. Die nene Krisis in den Bahn streitigkeiten. W a 1 5 N N a h denl heute hier bestätigt wurde, daß die Bahngesellschtrften des ganzen Lan des rund 5000 Anträge anf Einhalts befehle gegen das neue Adamson-Ge setz (Achtstunden Arbeitstag für die Bahnangestellten) stellen werden' und 'ZUM Theile bereits gestellt haben, um die Verfassungsmäßigkeit des neuen 6k!setze.s festzustellen, hat sich das Bun des-Iustizdepartement sehen, jetzt schon Stellung'zu der gelegenheit zn nehmen. Die Bahngesellschasten habm der Bnndesregiernng bisher noch keilten Vorschlag gemacht, die Angelegenheit in einem einzigen gerichtlicl^ei/ Ner snchssalle entscheiden zn lay^-i Anch der Bundes Generalann ilt wird kanm einen solchen Vorschlag machen, sondern ^bereitet sich vor. die sämmt lichen Anträge einzeln verhandeln zl! lassen. Er ^)at beschlossen^ daß das Bnndes Instizdepartement die Ver theidignng des Adamson Gesetzes in Bezug auf die Bestimmnngen der Bun desverfassung übernehmen wird nnd den Hiilss Generalannialt Under wood. sowi^ den juristischen Beirath der Bundesregierung. -Divis, mit der Führung der Prozesse betraut. MS Tie Bahngesellschaften suchen um zeitweilige Einhaltsbefehle gegen die Durchführung des Gesetzes nach unter, der Begründnng, daß dasselbe nicht versassungsgemäß nnd nndurchsühr bar sei. Z" Wollen an Wilson appelliren. W a 1 5 N wnrde heute bekannt, daß die vier gro ßen Gewerkschas/en eventnell einen di rekten Appell an den Präsidenten sen den werden, in dem sie ihn ersuchen wollen, dafür zu sorgen.'daß der Acht stnnden Arbeitstag für die Bahnan gestellten, den das nene Adanlson-Ge setz vorschreibt, ans irgend welche ge setzliche Weise schon von deni 1. Fann ar nächsteit Jahres ab eingefiihrt werde. Die Gewerkschaften der Banhange stellten selbst werden sich nicht an den gerichtlichen Verhandlnngen über die Versassungsmäßiykeit des Adarnson öZvsetzes betheiligen, aber sie stellen sich auf deu Staudpuukt, daß die Passirung des Gesetzes im Kongresse ihnen das moralische Recht gibt, die Turchsiiy ruug des achtstüudigen Arbeitstages verlangen zu dürsen. MZ Wilsons Dank an Kalifornien. W a 1 5 N dent Wtlfon hat heute ein Telegramm an O. K. Cushiug. den Vorsitzenden des demokratischen Staatseommittees in Kalifornien, gesandt, in deni er so wohl diesem seinen Dank für die ge schickte Leitung der Kanipagne „znm Besten wahrer Demokratie und einer Politik des Fortfchrittes" ausspricht, 'als auch seiner Anerkennung der „in telligenten Weise", in welcher die TVKM^KVWWWWs WWWUWWEMkÄz Wilson sendet Depeschen statt Noten. Eine Freundschaftsversicherung an den Mikado nnd eine Dankesdepesche an Kaliforniens Wähler, Bahllgesellschasten stellen 5000 gerichtliche Antriige gegen das Adamson Gesetz. Tie Bahnangestellten verlangen, das? der nchtsliindiqe Arbeitstag vom 1. Ja nnar 1917 ab eingeführt werde. Generalanwalt Gregory bereitet sich ^auf die gerichtlicken Massenanträge der Bahngesellschaften vor Bundes 7^uftizdepartcn,ent wird das Adamson Gesetz in jedem einzelnen Falle vertheidigenUS- Teneir VersassungSmäßigkeit und Turchfiihrbarieit in Frage gestellt Wilson schmiert Kaliforniens Wahlern Honiq lun den Mnnd. Vorverhör des Graves ans 0. Dezember verscloben. Internationale Höflichkeit. W a 1 5 N A läßlich der Eröffnung der drahtlosen Telegraphenverbindung zwischen den Ver Staaten nnd Japan hat Präsident welche die hiesigen Politiker'i'n^te^^'ssir^^ sem und dem ganzen japanischen Volke kollel'ium zersplittert sein. zu der nenen Per-! Bisher deutet angeblich nichts dar kehrslune, emem Triumphe der mo- auf hin. das die Delegation von.Kali 7 UMKN N WMWM UhMW MWAMÄ ßS 'No. 277 WtWKW '^''br^ahl der Wahler am 7. Noveml'er geuuinnt haben. Ausdruck gibt. Ob die höchste Stinwienzahl fii.r einen republikanischen Wablinann in Kalifornien grösser war als die nied rigst -timinenzahl fiir einen denic- kratischen Wahlmann, ist eine Frage, ottte dies der Fall 'ein, so lvürde Ka liserniens Delegation in? Elektoral- for'nicn sein tvürl?e.K Ter Fall Graves. A Washington 15. Nov"' ^aS Vorverhör von Karl Armgaard Gra ves. i'.elcher der versuchten Erpressung bon .?: 000 von der Gräfin Bernstorff beschuldigt wird, ist auf Antrag de-^. Bundec-aiuvaltes auf den 0. Tezember verschoben worden. Was die deutsche Botschaft vermuthet. W a 1 5 N deutsche Botschaft inWashington glaubt mcht' das jener K. A. Graves, der sich sur einen internationalen Spion ans gibt. die Briese, die er bei seinenr Ver such von der Gatlin des Botschafters, der Grafin Bernstorff !ß3,000 zn er pressen, vertvendete. anf dem ZÄnipf'er Oskar 2. gestohlen hat, wie er be hauptet. L.^er Dampfer Oskar der an? 22. Oktober von Kopenhagen ausgefahren war, traf am 1. November in Neiv ?1ork ein. Nach der Angabe der Bot- gezwnnaen ge- dem Graves abge An-! schreiben vom Septen,ber datirt. nnd nian ninnnt ai?, daß daS Paket wahrscheinlich an deniselben Ta ge iin Auswärtigen Amt in Berlin veriiegell nuirde: Man hält es in der Borschast sür sehr nnwahrscheinlich. daß dieses '^^iket in Enropa beinahe l.nde^th.^IV ^?(onate behalten wurde, ehe es abgeschickt ivlirde. Außerordent liche Anstrengungen werden jetzt ge macht. den Boten, der das Paket nach den Ver. ^taaien brachte, ansfindig zu Uiacheii, nnd sestznstellen. mit welchem '^^nnpser er reisre. Man glanbt in der deutschen Botschaft! daß der betreffende Bote, nachdem er das Briespaket ver loren hatle oder es ihnl gestohlen wor-^ den war. sich scheute, den Verlnst zu melden. Man erwartet in naher Zeit einen Beticht ans Berlin iiber die dort in der Angelegenheit angestellten Er hebnngen. Die deutschen „Verschwörer". . S a a 1 5 N Hier hat heute der Prozeß gegen die der Verschn'ornng angeklagten Tent schen: Generalkonslil Franz Bovp. Ba ron E. H. von Schack. Baron Wilhelni von Brinaken, Charles C. Crowlen m^d Margaret W. Cornell begonnen, ^ie silnf Angeklagten sollen sich anget lich verschworen haben, nni Ann'rikaS Mnnitionsansfnhr zn schädigen. Fer ner sollen sie eine Barke niit Mnnitioii gesprengr nnd Kohlen nnd Proviant an ein dentsches Kriegsgeschnxider (Admi rals von -it^pees) geliefert haben. Tie Vertheidiger legten Protest eii^ g»cien' die gemeinfaine Verhandlnng der ein zelnen Anklagen. Familiendrantal^ a I I I 1 5 N 5 reiche Farmer Jacob Tieiner. seine Fran nnd seine 26 Jahre alte Tochter Magdalena lvnrden hente anf allge nn'ine Verdachtsgründe hin verhaftet nnd nnter !j 10.000 Bürgschaft gestellt, luichdenr die Leiche von deren jähri ger Tochter Christine Tienier niit einer zertrilmmerten Schädeldecke, sonstigen schiverenKörperverletznngen nnd einein K'iiebel im Mnnde aus dem Wasser ge zogen worden war. Der Hansarzt der Familie Tiemer erklärte, daß die Er nlerdete wahnsinnig war nnd er stets vesnrchtet hat, daß sie einst ihre Fami lienangehörigen ermprden könnte. Er hält die Familie Diemer für lln schnldig. .It I «I